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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einem Antrieb für ein Kraftfahrzeugschlossmodul, mit einem Kraftfahrzeugschlossmodul, mit einem Kraftfahrzeugtürmodul und mit einem Verfahren zum Öffnen einer Kraftfahrzeugtür.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Türaußengriffe werden bei Kraftfahrzeugen verwendet, um ein Türschloss von außen öffnen zu können. Aus unterschiedlichen Gründen, z.B. Aerodynamik, Akustik, Haptik, Gestaltung und Komfort, kommen auch Türgriffe zum Einsatz, bei denen der Griff mit einem Antrieb von einer Ruheposition, d.h. Verstauposition, in eine ausgefahrene Position bewegt wird, in der der Griff zum Öffnen der Fahrzeugtür verwendet wird. Es hat sich jedoch gezeigt, dass ein Bedarf besteht, den Nutzerkomfort noch weiter zu verbessern.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, einen möglichst einfach zu bedienenden Türaußengriff zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Antrieb für ein Kraftfahrzeugschlossmodul, durch ein Kraftfahrzeugschlossmodul, durch ein Kraftfahrzeugtürmodul und durch ein Verfahren zum Öffnen einer Kraftfahrzeugtür nach einem der unabhängigen Ansprüche erreicht. Beispielhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Gemäß der Erfindung ist ein Antrieb für ein Kraftfahrzeugschlossmodul vorgesehen. Der Antrieb weist einen Aktuator zum Erzeugen einer ersten Betätigungskraft für ein Bewegen eines Türaußengriffs von einer Ruheposition in eine Aktivierungsposition und zum Erzeugen einer zweiten Betätigungskraft für ein Öffnen eines Fahrzeugschlosses auf. Ein erster mechanischer Verbindungsanschluss ist vorgesehen zum Übertragen der ersten Betätigungskraft an den Türaußengriff, mit welcher der Türaußengriff in seine Aktivierungsposition bringbar ist. Ein zweiter mechanischer Verbindungsanschluss ist vorgesehen zum Übertragen der zweiten Betätigungskraft an das Fahrzeugschloss, mit welcher das Fahrzeugschloss öffenbar ist, d.h. geöffnet werden kann.
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Der Antrieb weist also einen einzigen Aktuator zum Erzeugen der ersten und der zweiten Betätigungskraft auf. Da der Aktuator sowohl mit dem Türaußengriff als auch mit dem Fahrzeugschloss verbunden ist, kann ein und derselbe Aktuator für die mechanische Aktivierung der beiden Funktionen verwendet werden. Die mechanische Aktivierung kann auch als Hilfsantrieb oder Servoantrieb bezeichnet werden. Die mechanische Aktivierung von Türaußengriff und Öffnen des Fahrzeugschlosses erfolgt durch den Aktuator im Regelbetrieb, d.h. im Normalfall. Nur bei Ausfall des Aktuators, beispielsweise bei Ausfall der Stromversorgung bei einem elektrischen Aktuator kann eine zusätzliche manuelle Bedienung des Fahrzeugschlosses und des Türaußengriffs vorgesehen sein.
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Der Antrieb kombiniert also zwei Funktionen (Ausstellen des Türaußengriffs und Öffnen des Fahrzeugschlosses), für deren motorbetriebene Betätigung ein gemeinsamer Anrieb in Form des Aktuators vorgesehen ist. Der Antrieb ist demnach ein bi-funktionaler oder dualer Antrieb und der eine Aktuator kann als Dual-Aktuator bezeichnet werden. Durch Verwendung des Aktuators für die beiden unterschiedlichen Aufgaben können Gewicht, Bauraum und Kosten eingespart werden. Der so gestaltete Antrieb ergibt einen möglichst einfach zu bedienenden Türaußengriff. Der Benutzerkomfort wird unter anderem dadurch erhöht, dass der Griff nicht nur automatisch ausfährt, um das Signal für das Türöffnen zu erzeugen, sondern dass auch das Türöffnen automatisch mit dem gleichen Antrieb erfolgt.
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Der „Antrieb“ kann auch als Motorantrieb bezeichnet werden.
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Das „Fahrzeugschloss“ kann auch als Türschloss bezeichnet werden.
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Der Begriff „Tür“ bezieht sich auf Kraftfahrzeugtüren, z.B. Schwenk- oder Schiebetüren, oder auch Flügeltüren, umfasst aber auch Kraftfahrzeugklappen, Kraftfahrzeugdeckel oder Kraftfahrzeughauben, wie zum Beispiel Heckklappen, Heckdeckel oder Motorraumhauben.
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Der Begriff „Türaußengriff“ umfasst demnach auch Außengriffe, d.h. von außen her zugängliche Griffe und Betätigungsvorrichtungen von Kraftfahrzeugklappen, Kraftfahrzeugdeckeln oder Kraftfahrzeughauben.
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Ein für die Betätigung ausfahrbarer Türaußengriff wird auch mit dem englischen Begriff „deployable handle“ bezeichnet.
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Die Bewegung des Türaußengriffs von der Ruheposition in die Aktivierungsposition (und auch zurück) kann mit verschiedenen Bewegungsmechanismen erfolgen. Beispielsweise kann der Türaußengriff parallel ausgestellt werden, oder über einen Drehpunkt ausgeklappt oder ausgeschwenkt werden, oder ausgefahren werden. Das Bewegen des Türaußengriffs von der Ruheposition in die Aktivierungsposition kann auch als Ausstellen, Ausklappen, Ausschwenken oder Ausfahren des Türaußengriffs bezeichnet werden.
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Die „Ruheposition“ kann auch als Verstauposition oder eingeklappte, eingeschwenkte oder eingefahrene Position bezeichnet werden. Die „Aktivierungsposition“ kann auch als Bedienposition oder ausgeklappte, ausgeschwenkte oder ausgefahrene Position bezeichnet werden.
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Der Begriff „Öffnen des Fahrzeugschlosses“ bezieht sich auf das Freigeben eines Schließbügels, mit dem die Tür in geschlossenem Zustand mit dem Fahrzeugschloss gehalten ist. Das Öffnen des Fahrzeugschlosses bezieht sich zum Beispiel auf ein Bewegen einer Drehfalle, um den Schließbügel freizugeben.
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Gemäß einem Beispiel sind die erste Betätigungskraft und die zweite Betätigungskraft nacheinander erzeugbar. In einer Option wirkt der Aktuator für das Erzeugen der ersten und der zweiten Betätigungskraft in einer gleichen Richtung.
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In einem alternativen Beispiel wirkt der Aktuator für das Erzeugen der ersten Betätigungskraft in einer ersten Richtung und für das Erzeugen der zweiten Betätigungskraft in einer zweiten Richtung. Die erste Richtung ist anders als die zweite Richtung, zum Beispiel sind die beiden Richtungen gegenläufig.
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Gemäß einem Beispiel ist der Aktuator ein elektrischer Motor. Vorzugsweise ist der elektrische Motor für das Erzeugen der ersten und der zweiten Betätigungskraft in einer gleichen Drehrichtung betreibbar.
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Der Aktuator ist beispielsweise ein elektrischer Aktuator, beispielsweise als linear betreibbarer elektromagnetischer Aktuator (elektromagnetisches Stellglied) oder als rotatorisch betreibbarer elektromagnetischer Aktuator (Elektromotor).
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In einem alternativen Beispiel ist der Aktuator als pneumatischer Aktuator ausgebildet.
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Gemäß einem Beispiel ist eine zweistufige Kupplung vorgesehen, die den Aktuator in einer ersten Kupplungsstellung mit dem Türaußengriff kuppelt und die den Aktuator in einer zweiten Kupplungsstellung mit dem Fahrzeugschloss kuppelt.
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Die erste Kupplungsstellung wird auch als Grundstellung bezeichnet. Die zweite Kupplungsstellung wird auch als Öffnungsstellung bezeichnet.
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Beispielsweise ist der Türaußengriff in der ersten Kupplungsstellung temporär eingekuppelt und das Fahrzeugschloss ist in der ersten Kupplungsstellung temporär ausgekuppelt bzw. entkuppelt.
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Beispielsweise ist das Fahrzeugschloss in der zweiten Kupplungsstellung temporär eingekuppelt und der Türaußengriff ist in der zweiten Kupplungsstellung temporär ausgekuppelt bzw. entkuppelt.
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In einem anderen Beispiel ist in der ersten Kupplungsstellung der Türaußengriff eingekuppelt, während das Fahrzeugschloss ausgekuppelt bzw. entkuppelt ist; und in der zweiten Kupplungsstellung sind der Türaußengriff und das Fahrzeugschloss eingekuppelt. Der Türgriff bewegt sich beispielsweise weiter, wenn das Schloss geöffnet wird.
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In einem anderen Beispiel sind in der ersten Kupplungsstellung der Türaußengriff und das Fahrzeugschloss eingekuppelt; und in der zweiten Kupplungsstellung ist der Türaußengriff ausgekuppelt bzw. entkuppelt ist und das Fahrzeugschloss ist eingekuppelt. Das Fahrzeugschloss wird beispielsweise anfangs parallel zu der Türgriffbewegung in eine Vor-Öffnungsstellung gebracht, in der es aber noch nicht geöffnet ist, sondern lediglich in eine das Öffnen vorbereitende Position gebracht wird.
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In einem anderen Beispiel ist die Kupplung mit dem Aktuator integriert ausgebildet.
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In einem anderen Beispiel sind die Kupplung und der Aktuator separat ausgebildet.
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Gemäß einem Beispiel ist die Kupplung durch den ersten mechanischen Verbindungsanschluss aktivierbar, so dass ein Wechsel von der ersten zur zweiten Kupplungsstellung mittels des Türaußengriffs aktivierbar ist.
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Gemäß der Erfindung ist auch ein Kraftfahrzeugschlossmodul vorgesehen, das einen Türaußengriff, ein Fahrzeugschloss, einen Antrieb nach einem der vorhergehenden Beispiele und eine Sensoreinrichtung aufweist. Eine erste mechanische Verbindung koppelt den ersten mechanischen Verbindungsanschluss des Aktuators mit dem Türaußengriff; eine zweite mechanische Verbindung koppelt den zweiten mechanischen Verbindungsanschluss des Aktuators mit dem Fahrzeugschloss. Mit der Sensoreinrichtung ist ein erstes Signal erzeugbar zum Aktivieren des Aktuators, um die erste Betätigungskraft zu erzeugen. Mit der Sensoreinrichtung ist auch ein zweites Signal erzeugbar zum Aktivieren des elektrischen Aktuators, um die zweite Betätigungskraft zu erzeugen.
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Der Aktuator ist beispielsweise ein elektrischer oder pneumatischer Aktuator.
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Der Aktuator ist also sowohl für die Bewegung des Türaußengriffs in seine ausgefahrene Position zuständig, als auch für das mechanische Öffnen des Fahrzeugschlosses.
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Der Begriff „koppelt“ bezieht sich auf die mechanische Verbindung zur Kraftübertragung.
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Das erste Signal führt beispielsweise zu einem Ausfahren oder Ausklappen des Türaußengriffs. Das zweite Signal führt beispielsweise zu einem Öffnen des Fahrzeugschlosses.
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Die Sensoreinrichtung kann einen oder zwei oder mehr Sensoren aufweisen.
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Gemäß einem Beispiel ist der Antrieb mit dem Türaußengriff integriert ausgebildet. Mit der zweiten mechanischen Verbindung ist eine Kraft vom Türaußengriff zum Fahrzeugschloss übertragbar. In einer Option ist die zweite mechanische Verbindung ein Bowdenzug, mit dem eine Zugkraft vom Türaußengriff zum Fahrzeugschloss übertragen werden kann.
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Die erste mechanische Verbindung kann als eine direkte Verbindung vom Antrieb zu einem Bewegungsmechanismus des Türaußengriffs ausgebildet sein, z.B. durch direkte mechanische Kopplung von Stell- oder Bewegungselementen.
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Wenn der Antrieb im (Außen-) Griff angeordnet ist, ist ein Fehlsignal für das Öffnen des Türschlosses ausgeschlossen, da das Signal nur erzeugt wird, wenn sich der Türgriff in der Aktivierungsposition befindet.
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Gemäß einem Beispiel ist der Antrieb mit dem Fahrzeugschloss integriert ausgebildet. Mit der ersten mechanischen Verbindung ist eine Kraft vom Fahrzeugschloss zum Türaußengriff übertragbar. In einer Option ist die erste mechanische Verbindung ein Bowdenzug, mit dem eine Zugkraft vom Fahrzeugschloss zum Türaußengriff übertragen werden kann.
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Die zweite mechanische Verbindung kann als eine direkte Verbindung vom Antrieb zum Bewegungsmechanismus des Fahrzeugschlosses ausgebildet sein, z.B. durch direkte mechanische Kopplung von Stell- oder Bewegungselementen.
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Der Begriff „integriert“ bezieht sich beispielsweise auf das Anordnen des Antriebs innerhalb des gleichen Gehäuses wie das Fahrzeugschloss, bzw. innerhalb des gleichen Gehäuses wie der Fahrzeuggriff. In einem anderen Beispiel bezieht sich „integriert“ auf das Befestigen an dem Gehäuse des Fahrzeugschlosses bzw. des Fahrzeuggriffs.
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Gemäß einem Beispiel ist der Antrieb zwischen dem Türaußengriff und dem Fahrzeugschloss angeordnet. Mit der ersten mechanischen Verbindung kann eine Kraft vom Fahrzeugschloss zum Türaußengriff übertragen werden. Mit der zweiten mechanischen Verbindung kann eine Kraft vom Türaußengriff zum Fahrzeugschloss übertragen werden. In einer Option ist die erste mechanische Verbindung ein erster Bowdenzug, mit dem eine Zugkraft vom Fahrzeugschloss zum Türaußengriff übertragbar ist; und die zweite mechanische Verbindung ist ein zweiter Bowdenzug, mit dem eine Zugkraft vom Türaußengriff zum Fahrzeugschloss übertragbar ist.
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Die Anordnung des Antriebs kann beispielsweise an separater Stelle innerhalb einer Fahrzeugtür erfolgen.
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Gemäß einem Beispiel weist die Sensoreinrichtung einen ersten Sensor auf, der das erste Signal erzeugt, um den Türaußengriff mit dem Aktuator in seine Aktivierungsposition zu bewegen. Vorzugsweise ist der erste Sensor als ein Näherungssensor ausgebildet, der eine sich dem Türaußengriff auf eine erste Distanz nähernde Hand detektiert.
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Das Erzeugen des ersten Signals kann an eine beispielsweise unmittelbar vorangegangene Detektion einer Entriegelung des Fahrzeugschlosses gekoppelt sein. Die Entriegelung kann beispielsweise über die Detektion eines sich in der Nähe befindlichen Schlüssels erfolgen, zum Beispiel via drahtloser Detektion.
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Gemäß einem Beispiel weist die Sensoreinrichtung einen zweiten Sensor auf, der das zweite Signal erzeugt, um das Fahrzeugschloss mit dem Aktuator zu öffnen. Vorzugsweise ist der zweite Sensor ein Auslösesensor, der i) eine Hand detektiert, die sich dem Türaußengriff auf eine zweite Distanz nähert, die kleiner ist als die erste Distanz; und/oder ii) einen oder mehrere Finger detektiert, der/die sich hinter den Türaußengriff bewegen, der sich in seiner Aktivierungsposition befindet; und/oder iii) eine auf den sich in seiner Aktivierungsposition befindlichen Türaußengriff aufgebrachte Zugkraft erfasst.
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Die Zugkraft kann beispielsweise eine erste Zugkraft sein, bei der sich der Türaußengriff nicht oder nur minimal bewegen lässt.
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Gemäß einem Beispiel ist der Türaußengriff in der Ruheposition mit einer ersten Haltekraft gehalten. Der Türaußengriff ist durch Aufbringen einer ersten manuellen Öffnungskraft, die größer ist als die erste Haltekraft, in eine manuelle Aktivierungsstellung bewegbar, von der aus das Fahrzeugschloss über eine mechanische Verbindung geöffnet werden kann.
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Gemäß einem Beispiel ist der Türaußengriff in der Aktivierungsposition oder in der manuellen Aktivierungsposition mit einer zweiten Haltekraft gehalten. Durch Aufbringen einer zweiten manuellen Öffnungskraft, die größer ist als die zweite Haltekraft, kann der Türaußengriff in eine manuelle Öffnungsstellung bewegt werden, in der über eine mechanische Verbindung das Fahrzeugschloss geöffnet werden kann.
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Dadurch wird beispielsweise eine Notöffnungsfunktion bereitgestellt.
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Gemäß der Erfindung ist ein Kraftfahrzeugtürmodul vorgesehen, das eine Multifunktionshalterung für eine Kraftfahrzeugtür und ein Kraftfahrzeugschlossmodul nach einem der vorhergehenden Beispiele aufweist. Wenigstens ein Element aus der Gruppe von Türaußengriff, Fahrzeugschloss, Antrieb und Sensoreinrichtung ist an der Multifunktionshalterung befestigt. Die Multifunktionshalterung ist an einer Türtragstruktur befestigbar.
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Die Multifunktionshalterung wird auch als Multifunction-Bracket, MFB, bezeichnet.
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Beispielsweise sind der Türaußengriff, das Fahrzeugschloss und der Antrieb an der Multifunktionshalterung befestigt.
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Gemäß der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Öffnen einer Kraftfahrzeugtür vorgesehen, das die folgenden Schritte aufweist: a) Erzeugen einer ersten Betätigungskraft mit einem Aktuator und Bewegen eines Türaußengriffs einer Kraftfahrzeugtür von einer Ruheposition in eine Aktivierungsposition; und b) Erzeugen einer zweiten Betätigungskraft mit dem Aktuator und Öffnen eines Fahrzeugschlosses der Kraftfahrzeugtür. Die erste Betätigungskraft wird mit einem ersten mechanischen Verbindungsanschluss an den Türaußengriff übertragen, um den Türaußengriff in seine Aktivierungsposition zu bringen. Die zweite Betätigungskraft wird mit einem zweiten mechanischen Verbindungsanschluss an das Fahrzeugschloss übertragen, um das Fahrzeugschloss zu öffnen.
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In einem Beispiel wird für Schritt a) ein erstes Signal durch eine Sensoreinrichtung erzeugt, wenn eine sich dem Türaußengriff auf eine erste Distanz nähernde Hand detektiert wird. In einer Option wird für Schritt b) ein zweites Signal durch die Sensoreinrichtung erzeugt, wenn i) eine Hand detektiert wird, die sich dem Türaußengriff auf eine zweite Distanz nähert, die kleiner ist als die erste Distanz; und/oder ii) ein oder mehrere Finger detektiert werden, die sich hinter den Türaußengriff bewegen, der sich in seiner Aktivierungsposition befindet; und/oder iii) eine Zugkraft erfasst wird, die auf den sich in seiner Aktivierungsposition befindlichen Türaußengriff aufgebracht wird.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist eine Kombination von TürgriffBewegung und Türschloss-Öffnung vorgesehen. Dazu ist ein einziger Motor vorgesehen, der beide Funktionen übernimmt, d.h. Bewegen des Türgriffs und das Öffnen des Türschlosses.
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Es sei darauf hingewiesen, dass die Merkmale der Ausführungsbeispiele des Antriebs für ein Kraftfahrzeugschlossmodul auch für Ausführungsformen des Kraftfahrzeugschlossmoduls, für Ausführungsformen des Kraftfahrzeugtürmodul und für Ausführungsformen des Verfahrens zum Öffnen einer Kraftfahrzeugtür gelten und umgekehrt. Außerdem können auch diejenigen Merkmale frei miteinander kombiniert werden, bei denen dies nicht explizit erwähnt ist.
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Figurenliste
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Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher auf Ausführungsbeispiele der Erfindung eingegangen.
- 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Beispiels eines Antriebs für ein Kraftfahrzeugschlossmodul.
- 2 zeigt ein weiteres Beispiel eines Antriebs für ein Kraftfahrzeugschlossmodul mit einer zweistufigen Kupplung.
- 3 zeigt ein Beispiel für ein Kraftfahrzeugtürmodul.
- 4 zeigt ein Beispiel für Schritte eines Verfahrens zum Öffnen einer Kraftfahrzeugtür.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1 zeigt einen Antrieb 10 für ein Kraftfahrzeugschlossmodul. Der Antrieb 10 weist einen Aktuator 12 zum Erzeugen einer ersten Betätigungskraft für ein Bewegen eines Türaußengriffs von einer Ruheposition in eine Aktivierungsposition und einer zweiten Betätigungskraft für ein Öffnen eines Fahrzeugschlosses auf. Ein erster mechanischer Verbindungsanschluss 14 ist vorgesehen zum Übertragen der ersten Betätigungskraft an den Türaußengriff, mit welcher der Türaußengriff in seine Aktivierungsposition bringbar ist. Außerdem ist ein zweiter mechanischer Verbindungsanschluss 16 vorgesehen zum Übertragen der zweiten Betätigungskraft an das Fahrzeugschloss, mit welcher das Fahrzeugschloss öffenbar ist.
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Beispielsweise sind die erste Betätigungskraft und die zweite Betätigungskraft nacheinander erzeugbar. In einer Option wirkt der Aktuator für das Erzeugen der ersten und der zweiten Betätigungskraft in der gleichen Richtung.
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Beispielsweise ist der Aktuator ein elektrischer Motor. In einer Option ist der elektrische Motor für das Erzeugen der ersten und der zweiten Betätigungskraft in einer gleichen Drehrichtung betreibbar.
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2 zeigt ein Beispiel eines Antriebs mit einer zweistufigen Kupplung 18, die den Aktuator in einer ersten Kupplungsstellung mit dem Türaußengriff kuppelt, und die den Aktuator in einer zweiten Kupplungsstellung mit dem Fahrzeugschloss kuppelt.
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Beispielsweise ist die Kupplung durch den ersten mechanischen Verbindungsanschluss aktivierbar, so dass ein Wechsel von der ersten zur zweiten Kupplungsstellung mittels des Türaußengriffs aktivierbar ist.
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3 zeigt ein Kraftfahrzeugschlossmodul 50, das einen Türaußengriff 52, ein Fahrzeugschloss 54, einen Antrieb 56 nach einem der vorhergehenden Beispiele und eine Sensoreinrichtung 58 aufweist. Eine erste mechanische Verbindung 60 koppelt den ersten mechanischen Verbindungsanschluss des elektrischen Aktuators mit dem Türaußengriff 52. Eine zweite mechanische Verbindung 62 koppelt den zweiten mechanischen Verbindungsanschluss des elektrischen Aktuators mit dem Fahrzeugschloss 54. Mit der Sensoreinrichtung ist ein erstes Signal 64 erzeugbar zum Aktivieren des elektrischen Aktuators zum Erzeugen der ersten Betätigungskraft. Mit der Sensoreinrichtung ist auch ein zweites Signal 66 erzeugbar zum Aktivieren des elektrischen Aktuators zum Erzeugen der zweiten Betätigungskraft.
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Beispielsweise ist der Antrieb mit dem Türaußengriff integriert ausgebildet. Mit der zweiten mechanischen Verbindung 62 ist eine Kraft vom Türaußengriff 52 zum Fahrzeugschloss 54 übertragbar. Als Option ist vorgesehen, dass die zweite mechanische Verbindung ein Bowdenzug ist, mit dem eine Zugkraft vom Türaußengriff zum Fahrzeugschloss übertragbar ist.
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In einem nicht gezeigten Beispiel ist der Antrieb mit dem Fahrzeugschloss integriert ausgebildet. Mit der ersten mechanischen Verbindung ist eine Kraft vom Fahrzeugschloss zum Türaußengriff übertragbar. Als Option ist vorgesehen, dass die erste mechanische Verbindung ein Bowdenzug ist, mit dem eine Zugkraft vom Fahrzeugschloss zum Türaußengriff übertragbar ist.
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Beispielsweise ist der Antrieb, wie in 3 angedeutet, zwischen dem Türaußengriff und dem Fahrzeugschloss angeordnet. Mit der ersten mechanischen Verbindung ist eine Kraft vom Fahrzeugschloss zum Türaußengriff übertragbar; und mit der zweiten mechanischen Verbindung ist eine Kraft vom Türaußengriff zum Fahrzeugschloss übertragbar.
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Zum Beispiel ist die erste mechanische Verbindung ein erster Bowdenzug, mit dem eine Zugkraft vom Fahrzeugschloss zum Türaußengriff übertragbar ist; und die zweite mechanische Verbindung ist ein zweiter Bowdenzug, mit dem eine Zugkraft vom Türaußengriff zum Fahrzeugschloss übertragbar ist.
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Beispielsweise weist die Sensoreinrichtung einen ersten Sensor auf, der das erste Signal erzeugt, um den Türaußengriff mit dem Aktuator in seine Aktivierungsposition zu bewegen. Weiter vorzugsweise ist der erste Sensor als ein Näherungssensor ausgebildet, der eine sich dem Türaußengriff auf eine erste Distanz nähernde Hand detektiert.
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Beispielsweise weist die Sensoreinrichtung einen zweiten Sensor auf, der das zweite Signal erzeugt, um das Fahrzeugschloss mit dem Aktuator zu öffnen. Weiter, vorzugsweise, ist der zweite Sensor ein Auslösesensor, der i) eine Hand detektiert, die sich dem Türaußengriff auf eine zweite Distanz nähert, wobei die zweite Distanz kleiner ist als die erste Distanz; und/oder ii) einen oder mehrere Finger detektiert, die sich hinter den Türaußengriff bewegen, der sich in seiner Aktivierungsposition befindet; und/oder iii) eine auf den sich in seiner Aktivierungsposition befindlichen Türaußengriff aufgebrachte Zugkraft erfasst.
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In einem nicht gezeigten Beispiel ist vorgesehen, dass der Türaußengriff in der Ruheposition mit einer ersten Haltekraft gehalten ist. Der Türaußengriff kann durch Aufbringen einer ersten manuellen Öffnungskraft, die größer ist als die erste Haltekraft, in eine manuelle Aktivierungsstellung bewegt werden, von der aus über eine mechanische Verbindung das Fahrzeugschloss geöffnet werden kann.
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In einem ebenfalls nicht gezeigten Beispiel ist vorgesehen, dass der Türaußengriff in der Aktivierungsposition oder in der manuellen Aktivierungsposition mit einer zweiten Haltekraft gehalten ist. In einer Option ist der Türaußengriff durch Aufbringen einer zweiten manuellen Öffnungskraft, die größer ist als die zweite Haltekraft, in eine manuelle Öffnungsstellung bewegbar, in der über eine mechanische Verbindung das Fahrzeugschloss geöffnet werden kann.
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Beispielsweise ist auch ein (nicht näher gezeigtes) Kraftfahrzeugtürmodul vorgesehen. Das Kraftfahrzeugtürmodul weist eine Multifunktionshalterung für eine Kraftfahrzeugtür, und ein Kraftfahrzeugschlossmodul nach einem der vorhergehenden Beispiele auf. Wenigstens ein Element aus der Gruppe von Türaußengriff, Fahrzeugschloss, Antrieb und Sensoreinrichtung ist an der Multifunktionshalterung befestigt. Die Multifunktionshalterung ist an einer Türtragstruktur befestigbar.
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4 zeigt ein Verfahren 100 zum Öffnen einer Kraftfahrzeugtür, das die folgenden Schritte aufweist: In einem ersten Schritt 102, auch als Schritt a) bezeichnet, erfolgt ein Erzeugen einer ersten Betätigungskraft mit einem Aktuator und Bewegen eines Türaußengriffs einer Kraftfahrzeugtür von einer Ruheposition in eine Aktivierungsposition. In einem zweiten Schritt 104, auch als Schritt b) bezeichnet, erfolgt ein Erzeugen einer zweiten Betätigungskraft mit dem Aktuator und Öffnen eines Fahrzeugschlosses der Kraftfahrzeugtür. Die erste Betätigungskraft wird mit einem ersten mechanischen Verbindungsanschluss an den Türaußengriff übertragen, um den Türaußengriff in seine Aktivierungsposition zu bringen. Die zweite Betätigungskraft wird mit einem zweiten mechanischen Verbindungsanschluss an das Fahrzeugschloss übertragen, um das Fahrzeugschloss zu öffnen.
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Die oberhalb beschriebenen Ausführungsbeispiele können in unterschiedlicher Art und Weise kombiniert werden. Insbesondere können auch Aspekte der Vorrichtungen für die Ausführungsformen des Verfahrens verwendet werden und umgekehrt.
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Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass „umfassend“ keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine“ oder „ein“ keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.