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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Etikettenanordnung für eine Tube sowie eine Tube mit einer solchen Etikettenanordnung, welche jeweils ein zuverlässiges und sicheres Etikettieren der Tube ermöglicht und zu einem verringerten Risiko einer Kontamination des Tubeninhalts beiträgt. Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Herstellen einer Etikettenanordnung sowie ein Verfahren zum Verarbeiten der Etikettenanordnung.
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Etiketten bieten insbesondere als kennzeichnendes Medium eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten. Beispielsweise werden Etiketten zur Kennzeichnung von Tuben eingesetzt, um Informationen bezüglich des Inhalts und dessen Haltbarkeit bereitzustellen. In der Regel weisen Tuben eine konisch-zylindrische, sich verjüngende Form auf, die ein zuverlässiges Etikettieren erschwert. Tubenetiketten weisen in der Regel eine einfache rechteckig-vollflächige Geometrie auf und werden unmittelbar auf oder um den Tubenkörper geklebt. Da sich unter anderem über die Länge der Tube der Radius ändert, ist ein Etikettieren von Tuben problematisch. Daher ist zumeist die zur Verfügung stehende Informationsfläche eines Tubenetiketts relativ gering. Darüber hinaus ist es ein Anliegen, einen unerwünschten Kontakt von Komponenten des Etiketts mit dem Tubeninhalt zu vermeiden.
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Es ist daher eine Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, eine Etikettenanordnung sowie ein Verfahren zum Herstellen einer Etikettenanordnung für eine Tube zu schaffen, die jeweils dazu geeignet sind, ein sicheres und zuverlässiges Etikettieren einer Tube zu ermöglichen und zu einem verringerten Risiko einer Kontamination des Tubeninhalts beizutragen.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung umfasst eine Etikettenanordnung zum Etikettieren einer Tube ein erstes Etikettenelement, das einen ersten Träger und ein Aufnahmeelement aufweist, welches an einem Rand des ersten Trägers ausgebildet ist und welches eine Aufnahmeöffnung zur Aufnahme eines Tubenkopfes der Tube aufweist. Die Etikettenanordnung umfasst weiter ein zweites Etikettenelement, das einen zweiten Träger und eine erste durchdringende Ausnehmung aufweist, welche von einem Rand des zweiten Trägers abschnittsweise begrenzt ist. Ferner weist zumindest eines der beiden Etikettenelemente im Bereich seines jeweiligen Randes ein Befestigungsmittel auf, mittels dessen die jeweiligen Ränder des ersten und zweiten Etikettenelements aneinander befestigbar sind, sodass die Etikettenanordnung in einem an der Tube applizierten Zustand die Tube bezogen auf eine Längsachse der Etikettenanordnung radial umschließt.
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Mittels der beschriebenen Etikettenanordnung ist ein Etikett realisierbar, welches ein sicheres und zuverlässiges Etikettieren von Tuben ermöglicht und zu einem verringerten Risiko einer Kontamination des Tubeninhalts beiträgt. Die Etikettenanordnung ermöglicht außerdem aufgrund des beschriebenen Aufbaus ein faltenfreies Applizieren auf einer Tube oder trägt zumindest zu einem faltenarmen Ausdrücken des Tubeninhalts bei. Die beschriebene Etikettenanordnung ist flexibel einsetzbar und hinsichtlich ihrer Materialauswahl im Wesentlichen nicht beschränkt, da sich beim Herausdrücken des Tubeninhalts die Etikettenanordnung aufgrund ihrer Applikation an der Tube nicht oder nur geringfügig mit verformt.
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Die Etikettenanordnung weist zum Beispiel eine im Wesentlichen rechtwinklige Form auf. Das erste Etikettenelement kann insbesondere vollflächig ausgestaltet sein und somit eine nutzbringende Informationsfläche ausbilden. Das zweite Etikettenelement ist aufgrund der ersten Ausnehmung rahmenförmig ausgestaltet, sodass es in einem auf der Tube applizierten Zustand diese seitlich umgibt. Insbesondere sind die beiden Etikettenelemente geometrisch so ausgestaltet, dass sie mit ihrem jeweiligen Randbereich über die Tubenseiten hinausragen und mittels einer oder mehrerer Befestigungsmittel miteinander verbunden werden können.
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Die Etikettenanordnung ist auf einer Seite, beispielsweise der Oberseite des ersten und/oder zweiten Etikettenelements beschriftbar, insbesondere bedruckbar, und auf der gegenüberliegenden Seite, beispielsweise an der Unterseite des ersten und/oder zweiten Etikettenelements, in einem oder mehreren Teilbereichen klebend ausgestattet. Darüber hinaus kann die Etikettenanordnung alternative oder zusätzliche Befestigungsmittel aufweisen. Zum Beispiel weist das erste Etikettenelement an vorgegebenen Positionen Einschnitte oder Durchstanzungen auf, die mit entsprechenden Kopplungsstrukturen des zweiten Etikettenelements, beispielsweise in Form von Laschen, zusammenwirken und so ein Koppeln der beiden Etikettenelemente miteinander ermöglichen.
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Das Aufnahmeelement des ersten Etikettenelements weist zum Beispiel mittig eine lochförmige Ausstanzung zur Aufnahme des Tubenkopfs mit dem Tubenverschluss auf, welche die Aufnahmeöffnung für die Tube realisiert. Die Aufnahmeöffnung kann als durchdringende, freie Ausnehmung durch das Aufnahmeelement ausgebildet sein oder ein vorgegebenes Auslösen des mittels der lochförmigen Ausstanzung ausgebildeten Kreiselements ermöglichen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform verbleibt das zum Ausbilden der Aufnahmeöffnung vorgegebene ausgestanzte Element als Teil des Aufnahmeelements mit diesem an zwei oder mehreren Stellen verbunden, sodass die bereitgestellte Aufnahmeöffnung zur Aufnahme des Tubenkopfes zusätzlich eine Originalitäts- oder Erstverwendungssicherung realisiert. Bezogen auf das Beispiel einer lochförmigen Ausstanzung und eines aus dem Aufnahmeelement auslösbaren Kreiselements ist dieses beispielsweise an vier Positionen weiter mit dem Aufnahmeelement des ersten Etikettenelements verbunden. Bei einem Anbringen der Etikettenanordnung wird der Tubenkopf mit seinem Tubenverschluss durch die Aufnahmeöffnung geführt, sodass sich das vorgestanzte Kreiselement aufgrund des mittels des Tubenkopfes ausgeübten Drucks von dem Aufnahmeelement löst und zwei, drei oder alle vier Verbindungsstellen durchtrennt werden.
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Darüber hinaus kann die Etikettenanordnung weitere Ausstanzungen aufweisen, welche zum Beispiel eine freie Sichtfläche auf die Tubenoberfläche und bei einer transparenten Tube auf deren Inhalt ermöglichen. Die erste Ausnehmung des zweiten Etikettenelements, die den zweiten Träger durchdringt, bildet ein solches Sichtfenster aus, welches zudem ein Durchgreifen mittels eines Fingers ermöglicht, um den Tubeninhalt aus der Tube drücken zu können, ohne das zweite Etikettenelement mit zu drücken. Aufgrund der Ausgestaltung der ersten Ausnehmung realisiert das zweite Etikettenelement einen rahmenförmigen Teil der Etikettenanordnung, welcher bezogen auf eine Längsachse die Tube seitlich und vorzugsweise auch an einer Unterseite der Tube umgibt. Dies ermöglicht es, eine unerwünschte Verformung der applizierten Etikettenanordnung bei Druckausübung auf die Tube zu vermeiden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Befestigungsmittel als eine Klebstoffschicht an einer Unterseite des ersten und/oder zweiten Etikettenelements ausgebildet, sodass die jeweiligen Ränder der beiden Etikettenelemente adhäsiv miteinander befestigbar sind. Insbesondere sind die beiden Etikettenelemente und die Klebstoffschicht so ausgebildet, dass bezogen auf einen applizierten Zustand der Etikettenanordnung an der Tube die Klebstoffschicht lediglich zwischen dem ersten und dem zweiten Etikettenelement angeordnet ist.
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Die Etikettenanordnung kann insbesondere ein selbstklebendes Etikett realisieren, welches ein besonders einfaches und zuverlässiges Verbinden der beiden Etikettenelemente ermöglicht. Das erste und zweite Etikettenelement bilden eine Vorderseite und eine Rückseite der Etikettenanordnung aus, die an ihrer jeweiligen Unterseite mittels des Klebstoffs miteinander befestigt werden können. Auf diese Weise ist es mittels der beschriebenen Etikettenanordnung möglich, eine Tube sicher und zuverlässig zu etikettieren, gleichzeitig eine großzügige Informationsfläche bereitzustellen und eine unerwünschte Migration eines Klebstoffs zu verhindern und somit das Risiko einer Kontamination des Tubeninhalts gering zu halten. Die Klebstoffschicht ist vorzugsweise so an einem oder beiden Etikettenelementen angeordnet, dass die beiden Etikettenelemente in ihrem Randbereich miteinander verklebt sind, sodass der Klebstoff die Tube weitestgehend nicht kontaktiert. Auf diese Weise wird insbesondere bei Kunststofftuben eine Migration unerwünschter Inhaltsstoffe aus Klebstoff und/oder Material der Etikettenanordnung in die Tube vermieden.
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Darüber hinaus kann die Klebstoffschicht so angeordnet und die Etikettenelemente so ausgebildet sein, dass ein Boden der Tube, der sogenannte Tubenfalz, in Kontakt mit Klebstoff kommt, da dieser Bereich der Tube relativ unkritisch hinsichtlich einer Migration des Klebstoffes und einer Verunreinigung des Tubeninhalts ist. Die applizierte Etikettenanordnung umschließt die Tube derart, dass der Tubenkörper und insbesondere der Tubenhals beziehungsweise die Tubenschulter und der Tubenkopf klebstofffrei beziehungsweise beabstandet zu den mit Klebstoff versehenen Bereichen der Etikettenelemente mit der Etikettenanordnung gekoppelt sind.
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Bevorzugt sind die beiden Etikettenelemente und die Klebstoffschicht so ausgebildet, dass die Etikettenanordnung die Tube in einem applizierten Zustand eine rahmenförmige Tasche ausbildet und die Tube umschließt. Die Tube ist auf diese Weise sowohl seitlich als auch an ihrem Tubenboden von der Etikettenanordnung umgeben.
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Insbesondere können die beiden Etikettenelemente so aufeinander abgestimmt ausgebildet sein, dass in einem applizierten Zustand die jeweiligen Ränder der Etikettenelemente bündig aufeinander angeordnet werden können. Alternativ besteht die Möglichkeit, dass eines der Etikettenelemente breiter und/oder länger ausgestaltet ist und mittels Umschlagen an dem anderen Etikettenelement befestigbar ist.
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Die Etikettenanordnung ermöglicht insbesondere auch ein Etikettieren von Zwei- oder Mehrkammertuben. In Bezug auf eine Zweikammertube weist das zweite Etikettenelement gemäß einer Weiterbildung eine zweite Ausnehmung auf, welche innenliegend ausgebildet und vollumfänglich von dem zweiten Träger begrenzt ist, sodass zwischen der ersten und zweiten Ausnehmung ein Steg ausgebildet ist. Zum Etikettieren einer Mehrkammertube kann das zweite Etikettenelement entsprechend weitere durchdringende Ausnehmungen aufweisen, zwischen denen jeweils ein Steg ausgebildet ist. Der Steg dient der zusätzlichen Befestigung der Etikettenanordnung an der Mehrkammertube, indem der Steg an einem Tubenfalz zwischen zwei benachbarten Kammern angebracht wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Etikettenanordnung in einem Übergangsbereich zwischen dem Steg und dem Rand des zweiten Etikettenelements eine vorgegeben ausgebildete Struktur auf, um in einem applizierten Zustand der Etikettenanordnung einem Ablösen der aneinander befestigten Etikettenelemente entgegenzuwirken. In Kontakt mit der Etikettenanordnung wirkt die Tube aufgrund ihrer Ausdehnung stets der sie umgebenden Etikettenanordnung entgegen und verursacht somit einen Druck auf die beiden miteinander gekoppelten Etikettenelemente, welcher insbesondere im Bereich des oder der Stege ein Trennen der Klebeverbindung zwischen dem ersten und zweiten Etikettenelement begünstigen kann.
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An den Positionen, an denen der jeweilige Steg in den Rand des zweiten Trägers mündet, sind die Stege relativ hohen Spaltkräften durch die Ausdehnung der Tube ausgesetzt, welchen mittels der gezielt eingebrachten Struktur entgegengewirkt werden kann. Die Struktur bewirkt eine Verlagerung der einwirkenden Kräfte und ermöglicht eine gewisse Flexibilität der applizierten Etikettenanordnung hinsichtlich der Geometrie der Tube. Auf diese Weise werden die in dem Übergangsbereich auftretenden Spaltkräfte reduziert und die ausgebildeten Strukturen wirken einem Aufspalten oder Auseinandertreiben der beiden Etikettenelemente entgegen. Zudem vermindern die eingebrachten Strukturen das Risiko eines ungewollten Einreißens an kritischen Stellen der Etikettenanordnung. Eine solche vorgegeben ausgebildete Struktur kann als Stanzung und/oder Ausnehmung in den zweiten Träger an den Positionen eingebracht werden, an denen der jeweilige Steg in den Rand des zweiten Trägers mündet.
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Die beschriebene Etikettenanordnung kann einstückig ausgebildet sein und einen gemeinsamen Träger des ersten und zweiten Etikettenelements aufweisen. Auf diese Weise ist mittels der Etikettenanordnung ein Klappetikett für eine Tube realisierbar, welches auf einfache Weise an der Tube angebracht werden kann. Nachdem das Aufnahmeelement mit der Aufnahmeöffnung über den Tubenkopf gestülpt beziehungsweise nachdem der Tubenkopf durch die lochförmige Ausstanzung geschoben wurde, wird die Etikettenanordnung, vorzugsweise mittig entlang einer vorgegebenen Falzlinie, umgeklappt, sodass die beiden Etikettenelemente miteinander befestigbar sind und die Tube nun von zwei Seiten der Etikettenanordnung umschlossen ist. Die jeweiligen Unterseiten des ersten und zweiten Etikettenelements sind somit einander zugewandt und beispielsweise mittels einer Klebstoffschicht, die die Tube rahmenförmig umgibt, miteinander befestigt.
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Hinsichtlich maschinenbautechnischer Anforderungen ist es insbesondere für eine maschinelle Applikation der Etikettenanordnung vorteilhaft, wenn diese zweiteilig ausgebildet ist und das erste und zweite Etikettenelement zwei zueinander separate Etikettenteile realisieren. Gemäß einem Applikationsvorgang kann so das erste Etikettenelement unabhängig von dem zweiten an der Tube angebracht werden und nachfolgend das zweite mit dem bereits applizierten ersten Etikettenelement verbunden werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das erste und/oder das zweite Etikettenelement eine jeweilige Perforation auf, die ein vorgegebenes Ablösen eines Teilstücks der jeweiligen Trägers ermöglicht. Der erste und/oder der zweite Träger kann entlang einer solchen Perforation kontrolliert durchtrennt werden, sodass ein Teilstück des jeweiligen Trägers von dem jeweils verbleibenden Träger entfernbar ist. Ein solches Teilstück kann insbesondere für Dokumentationszwecke genutzt werden, um eine Rückverfolgbarkeit einer Tube und ihrer Verwendung zu ermöglichen. Beispielsweise kann ein abgelöstes Teilstück in ein Impfungsbuch oder eine Patientenakte eingeklebt werden und dient der Information darüber, welche Arznei oder welcher Impfstoff einem Patienten verabreicht wurde.
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Vorzugsweise umfasst die Etikettenanordnung im Bereich eines solchen entfernbaren Teilstücks eine Anfasslasche zum kontrollierten und einfachen Ablösen und Entfernen des Teilstücks von dem verbleibenden Träger. Sind die beiden Etikettenelemente mittels einer Klebeschicht aneinander befestigbar, so weist der an dem entfernbaren Teilstück befestigte Abschnitt des jeweils anderen Etikettenelements bevorzugt ein Element, wie eine Silikonfläche, auf, das ein sicheres Ablösen und einfaches Entfernen des klebenden Teilstücks auch nach der Applikation ermöglicht.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Tube und eine Ausgestaltung einer der zuvor beschriebenen Etikettenanordnung, welche auf oder an der Tube angebracht ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst diese ein Verfahren zum Herstellen einer Etikettenanordnung für eine Tube, welches ein Bereitstellen eines ersten Trägers mit einer Oberseite und einer Unterseite und ein Einbringen einer Falzlinie auf der Oberseite und/oder Unterseite des ersten Trägers umfasst, sodass ein Aufnahmeelement zur Aufnahme der Tube ausgebildet wird. Das Verfahren umfasst weiter ein Einbringen einer Stanzung in das Aufnahmeelement und dadurch Ausbilden einer Aufnahmeöffnung zur Aufnahme eines Tubenkopfes der Tube. Das Verfahren umfasst weiter ein Bereitstellen eines zweiten Trägers mit einer Oberseite und einer Unterseite und ein Einbringen einer durchdringenden ersten Ausnehmung in den zweiten Träger, sodass der zweite Träger rahmenförmig ausgebildet wird. Das Verfahren umfasst weiter ein Ausbilden eines Befestigungsmittels an dem ersten und/oder dem zweiten Träger im Bereich eines jeweiligen Randes des ersten und/oder zweiten Trägers und dadurch Ausbilden eines ersten und zweiten Etikettenelements, die mittels des Befestigungsmittels in ihrem Randbereich aneinander befestigbar sind.
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Das beschriebene Verfahren dient insbesondere der Herstellung einer der zuvor beschriebenen Etikettenanordnung, sodass sämtliche Merkmale und Eigenschaften der Etikettenanordnung, sofern zutreffend, auch für das Herstellungsverfahren offenbart sind und umgekehrt.
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Das Verfahren zur Herstellung der Etikettenanordnung kann insbesondere ein Aufbringen einer Klebstoffschicht an der Unterseite des ersten und/oder zweiten Trägers umfassen, welche eine bevorzugte Variante eines Befestigungsmittels ausbildet.
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Beispielsweise werden der erste und zweite Träger einstückig bereitgestellt und bilden einen gemeinsamen Träger aus. Gemäß einer solchen Ausgestaltung umfasst das Verfahren in einer Weiterbildung ein Einbringen einer Falzlinie auf der Oberseite und/oder Unterseite des gemeinsamen Trägers zwischen dem ersten und zweiten Etikettenelement und dadurch ein Ausbilden der Etikettenanordnung in Form eines Klappetiketts.
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Insbesondere werden die beiden Träger der auszubildenden Etikettenelemente als eine durchgehende Materialbahn bereitgestellt, um im Rahmen eines Herstellungsverfahrens eine Vielzahl der Etikettenanordnungen zu fertigen. Daher umfasst das Verfahren im Fall eines einstückigen gemeinsamen Trägers auch ein Durchtrennen des gemeinsamen Trägers zwischen dem ersten und zweiten Etikettenelement, sodass zwei zueinander separate Etikettenelemente ausgebildet werden. Darüber hinaus umfasst das Verfahren bei Verwendung einer Materialbahn ein Durchtrennen des Trägers hinsichtlich nachfolgender Etikettenelemente. Vorzugsweise erfolgt das Durchtrennen der Materialbahn beziehungsweise des gemeinsamen Trägers als letzter Verfahrensschritt, um ein unkontrolliertes Vermischen der einzelnen Teile zu verhindern oder zu reduzieren.
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Das Verfahren kann weiter ein Einbringen einer Perforation auf der Oberseite und/oder der Unterseite des ersten und/oder zweiten Trägers und dadurch Ausbilden eines entlang der Perforation entfernbaren Teilstücks des jeweiligen Trägers umfassen. Diese Teilstücke sind insbesondere nutzbringend hinsichtlich einer Dokumentation der verwendeten beziehungsweise mit der Etikettenanordnung applizierten Tube.
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Gemäß einer Weiterbildung umfasst das Verfahren ein Einbringen einer innenliegenden durchdringenden zweiten Ausnehmung in den zweiten Träger und dadurch Ausbilden eines Stegs zwischen der ersten und zweiten Ausnehmung des zweiten Trägers. Auf diese Weise kann eine Etikettenanordnung realisiert werden, die ein sicheres und zuverlässiges Kennzeichnen einer Zweikammertube ermöglicht. Zum Etikettieren von Mehrkammertuben können im Rahmen des Verfahrens weitere durchdringende Ausnehmungen in den zweiten Träger und somit weitere Stege zwischen den Ausnehmungen ausgebildet werden.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung umfasst das Verfahren ein Einbringen einer Ausnehmung und/oder Stanzung in einem Übergangsbereich zwischen einem jeweiligen Steg und dem Rand des zweiten Trägers und dadurch Ausbilden einer vorgegebenen Struktur in den zweiten Träger, die dazu ausgebildet ist, in einem applizierten Zustand der Etikettenanordnung einem Ablösen der aneinander befestigten Etikettenelemente entgegenzuwirken.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst diese ein Verfahren zum Verarbeiten einer der zuvor beschriebenen Etikettenanordnung ein Koppeln des ersten Etikettenelements mit einer Tube mittels Einbringen und Durchführen eines Tubenkopfs der Tube durch die Aufnahmeöffnung des Aufnahmeelements, und ein Befestigen des zweiten Etikettenelements an dem ersten Etikettenelement mittels des Befestigungsmittels, sodass die jeweiligen Ränder des ersten und zweiten Etikettenelements miteinander gekoppelt sind und die Etikettenanordnung die Tube bezogen auf die Längsachse radial umschließt.
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Ein solches Verfahren realisiert eine Verwendung beziehungsweise Applikation der Etikettenanordnung. Die beiden Etikettenelemente können als separate Komponenten an der Tube angebracht beziehungsweise mit dieser gekoppelt werden oder sie werden in Form eines Klapplabels um die Tube herum positioniert. Gemäß beiden Ausgestaltungen kann zunächst das erste Etikettenelement mittels des Aufnahmeelements mit der Tube gekoppelt werden und nachfolgend das zweite Etikettenelement mittels Stempeln an das erste Etikettenelement angedrückt werden, um eine adhäsive Verbindung zwischen den Unterseiten der beiden Etikettenelemente auszubilden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1A-1C ein Ausführungsbeispiel einer Etikettenanordnung zum Etikettieren einer Tube,
- 2A-2C ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Etikettenanordnung zum Etikettieren einer Tube,
- 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Etikettenanordnung zum Etikettieren einer Tube,
- 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Etikettenanordnung zum Etikettieren einer Tube,
- 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Etikettenanordnung zum Etikettieren einer Tube,
- 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Etikettenanordnung zum Etikettieren einer Tube,
- 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Etikettenanordnung zum Etikettieren einer Tube,
- 8 ein Ausführungsbeispiel einer applizierten Etikettenanordnung an einer Tube,
- 9 ein Ausführungsbeispiel für ein Ablaufdiagramm zum Herstellen und Verarbeiten einer Etikettenanordnung für eine Tube.
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Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind die dargestellten Elemente gegebenenfalls nicht in allen Figuren mit Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Die 1A bis 1C zeigen schematisch ein Ausführungsbeispiel einer zweiteiligen Etikettenanordnung 1 zum Etikettieren einer Tube 40. Die Etikettenanordnung 1 weist ein separates erstes und zweites Etikettenelement 10 und 20 auf. Das erste Etikettenelement 10 weist einen ersten Träger 11 und ein Aufnahmeelement 13 auf, welches an einem Rand 12 des ersten Trägers 11 ausgebildet ist. Das Aufnahmeelement 13 weist eine Aufnahmeöffnung 14 zur Aufnahme eines Tubenkopfes 41 der Tube 40 auf.
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Das erste Etikettenelement 10 weist ferner eine Falzlinie 17 auf, die in die Oberseite und/oder Unterseite des ersten Trägers 11 eingebracht ist, um ein kontrolliertes Abknicken des Aufnahmeelements 13 entlang der Falzlinie 17 zu ermöglichen. Auf diese Weise kann der Tubenkopf 41 der Tube 40 einfacher durch die Aufnahmeöffnung 14 geführt werden und das erste Etikettenelement 10 zum Koppeln mit dem zweiten Etikettenelement 20 vorbereitet werden. Gemäß alternativer Ausführungsformen der Etikettenanordnung 1 kann das Aufnahmeelement 13 auch nicht als Teil des ersten Trägers 11 ausgebildet sein, sondern als separates Element an diesem angebracht sein.
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Das Aufnahmeelement 13 bildet eine Art Zunge zur Aufnahme des Tubenkopfes 41 aus, mittels welcher zudem eine Ausgestaltung einer Originalitätssicherung oder Erstöffnungsnachweis möglich ist. Die Aufnahmeöffnung 14 gibt die Position zum Durchführen des Tubenkopfes 41 vor, ist aber vorzugsweise nicht vollständig durchdringend ausgebildet, sodass der entsprechende Bereich nicht frei ist. Bevorzugt verbleibt das zum Ausbilden der Aufnahmeöffnung 14 ausgestanzte Kreiselement an zwei oder mehreren Stellen mit dem Aufnahmeelement 13 verbunden, sodass die bereitgestellte Aufnahmeöffnung 14 als lochförmige Ausstanzung zur Aufnahme des Tubenkopfes 41 ausgebildet ist und erst bei einem Durchführen des Tubenkopfes 41 freigegeben wird. Beispielsweise ist das in der Aufnahmeöffnung 14 verbleibende und herauslösbare Kreiselement an vier Positionen, zum Beispiel kreuzförmig mit jeweils zwei gegenüberliegenden Positionen, weiter mit dem Aufnahmeelement 13 verbunden. Zumindest einige dieser Verbindungsstellen werden bei einem Durchführen des Tubenkopfes 41 durch die Aufnahmeöffnung 14 durchtrennt, sodass ein erfolgter Gebrauch des ersten Etikettenelements 10 anhand des herausgelösten Kreiselements erkennbar ist.
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Das zweite Etikettenelement 20 weist einen zweiten Träger 21 und eine erste und zweite durchdringende Ausnehmung 23 und 24 auf. Die erste Ausnehmung 23 ist von einem Rand 22 des zweiten Trägers 21 abschnittsweise begrenzt. Die zweite Ausnehmung 24 ist beabstandet zu der ersten Ausnehmung 23 innenliegend in den zweiten Träger 21 eingebracht und von diesem vollumfänglich begrenzt. Zwischen den Ausnehmungen 23 und 24 ist ein Steg 26 ausgebildet, welcher in einem jeweiligen Übergangsbereich 27 in einem Randbereich des zweiten Trägers 21 mündet. In den illustrierten Ausführungsbeispielen sind die Ausnehmungen 23 und 24 im Wesentlichen rechteckig ausgebildet beziehungsweise durch den zweiten Träger 21 begrenzt. Gemäß alternativer Ausführungsformen der Etikettenanordnung 1 kann die erste und/oder die zweite Ausnehmung 23, 24 auch kreisförmig oder oval in Bezug auf eine Haupterstreckungsebene des zweiten Träger 21 ausgebildet sein.
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Zumindest eines der beiden Etikettenelemente 10, 20 weist im Bereich seines jeweiligen Randes 12, 22 ein Befestigungsmittel auf, mittels dessen die jeweiligen Ränder 12, 22 aneinander befestigbar sind, sodass die Etikettenanordnung 1 in einem an der Tube 40 applizierten Zustand die Tube 40 bezogen auf eine Längsachse L der Etikettenanordnung 1 radial umschließt (s. 8).
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Das Befestigungsmittel ist vorzugsweise als Klebstoffschicht 25 ausgebildet, die partiell an einer Unterseite des ersten und/oder zweiten Etikettenelements 10, 20 angeordnet ist. In 4 ist eine mögliche Ausgestaltung der Klebstoffschicht 25 an einer Unterseite des zweiten Etikettenelements 20 exemplarisch illustriert. Alternativ oder zusätzlich kann das Befestigungsmittel als Einschnitte an einem Etikettenelement 10, 20 und Kopplungsabschnitte an dem anderen Etikettenelement 10, 20 ausgebildet sein, die zum Beispiel als zusammenwirkende Verschachtelung ineinandergreifen. Alternativ oder zusätzlich kann ein Befestigen der beiden Etikettenelemente 10, 20 aneinander mittels Siegeln, Punktverschweißen und/oder einer formschlüssigen Verbindung erfolgen.
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Die in 1A bis 1C dargestellte Etikettenanordnung 1 ist insbesondere zum Etikettieren einer Zweikammertube 40 geeignet, wobei der Steg 26 zum Anbringen an einen Tubenfalz zwischen den beiden Kammern ausgebildet ist. Der Steg 26 dient somit einer zusätzlichen Befestigung der Etikettenanordnung 1 an der Tube 40. Zum Etikettieren einer Mehrkammertube kann das zweite Etikettenelement 20 entsprechend weitere durchdringende Ausnehmungen aufweisen, zwischen denen jeweils ein Steg ausgebildet ist. Wie in dem Ausführungsbeispiel gemäß den 1B und 1C illustriert, weist der zweite Träger 21 in dem Übergangsbereich 27 zwischen dem Steg 26 und Randbereich des Trägers 21 jeweils zwei vorgegebene Strukturen 28 auf, die in Form von Bügelstanzungen ausgebildet sind.
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Diese vorgegeben ausgebildeten Strukturen 28 sind dazu ausgebildet, um in einem applizierten Zustand der Etikettenanordnung 1 einem Ablösen der aneinander befestigten Etikettenelemente 10, 20 entgegenzuwirken. In Kontakt mit der Etikettenanordnung 1 wirkt die Tube 40 aufgrund ihrer Ausdehnung stets der sie umgebenden Etikettenanordnung 1 entgegen und verursacht somit einen Druck auf die beiden miteinander gekoppelten Etikettenelemente 10 und 20, welcher insbesondere im Bereich des Steges 26 ein Trennen der Klebeverbindung zwischen dem ersten und zweiten Etikettenelement 10, 20 begünstigen kann.
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An diesen Positionen, an denen der Steg 26 in den Randbereich des zweiten Trägers 21 mündet, ist der Steg 26 in einem applizierten Zustand relativ hohen Spaltkräften durch die Ausdehnung der Tube 40 ausgesetzt, welchen mittels der gezielt eingebrachten Strukturen 28 entgegengewirkt werden kann. Die Strukturen 28 bewirken eine Verlagerung der einwirkenden Kräfte und ermöglichen eine gewisse Flexibilität und ein Anpassen der Etikettenanordnung 1 an die Geometrie der Tube 40. Somit können die auftretenden Spaltkräfte in dem jeweiligen Übergangsbereich 27 reduziert werden und ein Lösen der beiden Etikettenelemente 10, 20 weg voneinander entgegengewirkt werden. Zudem vermindern die eingebrachten Strukturen 28 das Risiko eines ungewollten Einreißens an diesen kritischen Stellen der Etikettenanordnung 1.
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Dabei können die vorgegeben ausgebildeten Strukturen 28, wie in den 1B und 1C dargestellt, jeweils in Form einer Stanzung oder, wie in den 2B und 2C dargestellt, jeweils in Form einer Ausnehmung in den zweiten Träger 21 eingebracht werden. Gemäß alternativer Ausführungsformen der Etikettenanordnung 1 kann das zweite Etikettenelement 20 auch eine Stanzung und eine Ausnehmung zum Realisieren einer jeweiligen Struktur 28 aufweisen. Die vorgegebene Struktur 28 kann auch eine andere Form aufweisen, die eine Reduktion von Spaltkräften ermöglichen. Darüber hinaus kann die Etikettenanordnung 1 auch an anderen Positionen eine oder mehrere vorgegebene Strukturen 28 aufweisen, die zu einer sicheren und zuverlässigen Applikation der Etikettenanordnung 1 beitragen können (s. 5 und 6).
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Darüber hinaus weist das zweite Etikettenelement 20 eine Perforation 31 auf, die ein vorgegebenes Ablösen eines Teilstücks 33 des zweiten Trägers 21 ermöglicht. Der zweite Träger 21 kann entlang der Perforation 31 kontrolliert durchtrennt werden, sodass das Teilstück 33 von dem verbleibenden Träger 21 entfernbar ist. Ein solches Teilstück 33 kann insbesondere für Dokumentationszwecke genutzt werden, um eine Rückverfolgbarkeit der Tube 40 und ihrer Verwendung zu ermöglichen. Beispielsweise kann das abgelöste Teilstück 33 in ein Impfungsbuch oder eine Patientenakte eingeklebt werden und dient der Information darüber, welche Arznei oder welcher Impfstoff einem Patienten verabreicht wurde.
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Um ein kontrolliertes Ablösen des Teilstücks 33 auch in einem applizierten Zustand der Etikettenanordnung 1 zu ermöglichen, weist das erste Etikettenelement 10 an einer vorgegebenen Position ein Folienelement 16 auf. Dabei ist die Position des Folienelements 16 auf die Position des ablösbaren Teilstücks 33 abgestimmt, sodass diese in einem applizierten Zustand mittels der Klebstoffschicht 25 aneinander befestigt sind. Gemäß den illustrierten Ausführungsbeispielen ist das Folienelement 16 an einer Unterseite des ersten Etikettenelements 10 ausgebildet und kommt bei einem Befestigen der beiden Etikettenelemente 10, 20 aneinander in Kontakt mit der Klebstoffschicht 25 an der Unterseite des zweiten Etikettenelements 20.
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Darüber hinaus weist das zweite Etikettenelement 20 im Bereich des entfernbaren Teilstücks 33 eine Anfasslasche 29 auf, welche ein kontrolliertes und einfaches Ablösen sowie Entfernen des Teilstücks 33 ermöglicht. Gegebenenfalls weist, wie dargestellt, das zweite Etikettenelement 20 eine weitere Anfasslasche 29 und/oder das erste Etikettenelement 10 eine Anfasslasche 18 auf, welche zu einem besonders einfachen Ablösen des Teilstücks 33 beitragen können. In einem applizierten Zustand liegt die weitere Anfasslasche 29 des zweiten Etikettenelements 20 an der Anfasslasche 18 des ersten Etikettenelements 18 an.
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Mittels entgegen gerichtetem Zug der Anfasslaschen 18, 29 und der Anfasslasche 29 des Teilstücks 33 kann die Perforation 31 gezielt und kontrolliert eingerissen werden und das klebende Teilstück 33 mit einem Teil der Klebeschicht 25 an der Unterseite von dem Folienelement 16 besonders einfach abgelöst werden. Das Folienelement 16 ist zum Beispiel als Silikonfolie, Silikonfläche oder Lackfläche ausgebildet und ermöglicht daher ein einfaches Ablösen des Teilstücks 33 trotz der auf ihr aufgedrückten Klebeschicht 25. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann die Etikettenanordnung auch zwei oder mehr entfernbare Teilstücke aufweisen.
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Der erste Träger 11 des ersten Etikettenelements 10 ist zum Beispiel als einschichtige Folienlage ausgebildet, die eine abschnittsweise oder vollständig beschriftbare beziehungsweise bedruckbare Oberseite 15 aufweist. Alternativ kann das erste Etikettenelement 10 auch mehrschichtig aufgebaut sein und mehrere beschriftbare beziehungsweise bedruckbare Lagen aufweisen, die untereinander angeordnet sind, sodass zum Beispiel eine zur Verfügung stehende Informationsfläche vergrößert oder vervielfacht wird. Der zweite Träger 21 des zweiten Etikettenelements 20 ist beispielsweise auch als Folienlage realisiert, welche eine Oberschicht ausbildet, an deren Unterseite die Klebstoffschicht 25 angebracht ist. Sofern die hergestellte Etikettenanordnung 1 nicht zeitnah auf einer Tube 40 appliziert wird, wird die Klebstoffschicht 25 im Rahmen einer Fertigung für eine spätere Verwendung vorzugsweise mit einer weiteren Schicht, zum Beispiel mittels Silikonpapier, abgedeckt.
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Darüber hinaus kann eines oder beide Etikettenelemente 10, 20 auch weitere Schichten oder Lagen aufweisen, wie zum Beispiel eine Schutzfolie, die eine aufgebrachte Beschriftung beziehungsweise Bedruckung vor äußeren Einflüssen und Verschmutzung schützt. Außerdem können eine oder mehrere Sicherheitslagen oder Sicherheitsmerkmale vorgesehen sein, welche einen Manipulationsschutz bieten. Solche Sicherheitsmerkmale können zum Beispiel so ausgebildet sein, dass bei einem unbefugten Entfernen der applizierten Etikettenanordnung 1 von der Tube 40 das erste und/oder zweite Etikettenelement 10, 20 an bestimmten Positionen einreißt.
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Die 2A bis 2C zeigen schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer zweiteiligen Etikettenanordnung 1 zum Etikettieren einer Tube 40. Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß den 1A bis 1C weist die Etikettenanordnung 1 in den einander gegenüberliegenden Übergangsbereichen 27 jeweils zwei Ausnehmungen am jeweiligen Ende des Stegs 26 auf, welche eine Ausführungsform der vorgegebenen Struktur 28 realisieren, um Spaltkräften entgegenzuwirken.
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Die 3 und 4 zeigen schematisch jeweils ein weiteres Ausführungsbeispiel der Etikettenanordnung 1 zum Etikettieren der Tube 40. Im Unterschied zu den vorherigen Ausführungsbeispielen gemäß den 1A bis 1C und 2A bis 2C ist die Etikettenanordnung 1 einstückig ausgebildet und der erste und zweite Träger 11, 21 sind als gemeinsamer Träger realisiert. Die Etikettenanordnung 1 bildet auf diese Weise ein Klappetikett für die Tube 40 aus. Bei einem Anbringen wird das Aufnahmeelement 13 mit der Aufnahmeöffnung 14 über den Tubenkopf 41 gestülpt beziehungsweise der Tubenkopf 41 wird durch die lochförmige Ausstanzung der Aufnahmeöffnung 14 geschoben. In einem weiteren Schritt wird die Etikettenanordnung 1, vorzugsweise mittig entlang einer vorgegebenen Falzlinie 18, umgeklappt, sodass die Unterseiten der beiden Etikettenelemente 10 und 20 miteinander in Kontakt gebracht oder zumindest einander zugewandt sind und mittels der Klebstoffschicht 25 aneinander befestigt werden können.
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Die in 4 dargestellte Etikettenanordnung 1 ist, wie die Etikettenanordnung 1 gemäß 3, als einstückiges Klappetikett ausgebildet und insbesondere für ein Etikettieren einer Zweikammertube 40 geeignet. Im Unterschied zu 3 weist die Etikettenanordnung 1 keine vorgegebenen Strukturen 28 in den jeweiligen Übergangsbereichen 27 auf.
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Die Etikettenanordnung 1 weist in Ausführung eines Klappetiketts im Zentrum das Aufnahmeelement 13 in Form einer Zunge mit einer Lochstanzung auf, die die Aufnahmeöffnung 14 ausbildet beziehungsweise vorgibt. Das zweite Etikettenelement 20 ist mit einer kompletten Ausstanzung versehen, die die erste durchdringende Ausnehmung 23 des zweiten Trägers 21 realisiert. Für Mehrkammertuben weist das zweite Etikettenelement 20 entsprechend mehrere durchdringende Ausnehmungen auf, die jeweils so groß und breit ausgebildet sind, dass der Rand 22 des zweiten Trägers 21 fast über die gesamte Tubenlänge einen überstehenden Rahmen realisiert. Dieser Rahmen kann mit dem ersten Etikettenelement 10 und dessen Rand 12 gekoppelt werden, indem zum Beispiel die beiden Etikettenelemente 10 und 20 um die Tube 40 herum angeordnet und gegeneinander gedrückt werden, sodass sie mittels des partiell aufgebrachten Klebstoffs 25 miteinander verbunden werden.
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Der Steg 26 befindet sich in oder an dem zweiten Träger 21 dort, wo sich in Bezug auf eine Einkammertube der Falz der Tube befinden würde. Bei einer Mehrkammertube 40 bildet dieser Falz eine Trennzone zwischen den jeweiligen Kammern 43, 44 (s. 8). Der Steg 26 kann nutzbringend an seiner Unterseite auch mit Klebstoff 25 ausgestattet sein, um zu einem besseren Halt und einer höheren Stabilität der Etikettenanordnung 1 beizutragen. Die Klebstoffschicht 25 befindet sich nur in unkritischen Bereichen, in denen sich auf der Innenseite der Tube 40 kein Inhaltsstoff befindet. Insbesondere der Bereich einer Tubenschulter 42, die in der Regel mittels Anschweißen des Tubenkopfes 41 an den schlauchförmigen Tubenkörper ausgebildet wird, realisiert eine sensible Stelle in Bezug auf eine Migration von Klebstoff und eine Verunreinigung des Tubeninhalts. Mittels Verwendung der Eikettenanordnung 1 wird insbesondere dieser Bereich klebstofffrei gehalten, da das Aufnahmeelement 13 lediglich mechanisch um den Tubenkopf 41 angeordnet ist.
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Die Etikettenanordnung 1 ist hinsichtlich ihrer geometrischen Ausgestaltung vorzugsweise so ausgebildet, dass der Tubenkörper praktisch zur Gänze frei liegt und bei transparenten Kunststofftuben den Blick auf den Inhalt zulässt (vgl. 8).
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Die Etikettenanordnung 1 bietet, insbesondere mit dem vollflächig ausgestalteten ersten Etikettenelement 10, eine großzügige Informationsfläche zum Beschriften und Bedrucken und ist hinsichtlich einer Materialauswahl bei der Herstellung im Wesentlichen frei. Ein entsprechend ausgestaltetes Etikett weist ein geringes Migrationsrisiko eines gegebenenfalls vorhandenen Klebstoffs 25 auf und trägt auch bei Benutzung der Tube 40 zu einer faltenarmen Verwendung bei. Zudem kann es einen Erstöffnungsnachweis in Form einer teilweise bedeckten Aufnahmeöffnung 14 sowie ein oder mehrere Dokumentationsteile in Form eines entfernbaren Teilstücks 33 umfassen, welches vorteilhaft für eine Zuordnung und Rückverfolgbarkeit der Tube und deren Inhalts ist.
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Darüber hinaus ist die Größe der Etikettenanordnung 1 in seinem Randbereich unabhängig von der Tubengröße und dem Tubenumfang. Lediglich die Ausnehmungen 23 und 24 des zweiten Etikettenelements 20 sind vorzugsweise so ausgestaltet, dass der verbleibende Rand 22 einen in Bezug auf die Tube 40 überstehenden Rahmen ausbildet. Die Etikettenanordnung 1 ist insbesondere vorteilhaft zum Ausbilden einer zumindest größtenteils klebefreien Kopplung mit der Tube 40, sodass kein Kontakt klebender Flächen mit gegenüberliegenden Inhaltsstoffen der Tube 40 vorhanden ist. Darüber hinaus kann die Etikettenanordnung 1 eine Verschlusskappensicherung aufweisen, die ein Verlieren eines Tubendeckels verhindert oder zumindest dazu beiträgt.
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5 zeigt schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel des zweiten Trägers 21, welcher zusätzlich zu den vorgegebenen Strukturen 28 in den beiden Übergangsbereichen 27 des Stegs 26 in Form von Bügelstanzungen weitere vorgegebene Strukturen 28 in Form von Schlitzen oder Stanzungen an anderen Positionen des zweiten Trägers 21 aufweist. Diese weiteren Strukturen 28 sind gemäß dem illustrierten Ausführungsbeispiel an einer Randseite des zweiten Trägers 21 ausgebildet, welche die zweite Ausnehmung 24 begrenzt und welche in einem applizierten Zustand dem Tubenboden beziehungsweise dem Tubenfalz zugewandt wäre. Solche weiteren Strukturen 28 können zu einem verbesserten Halt der Etikettenanordnung 1 an der Tube 40 beitragen und auftretende Spaltkräfte reduzieren oder entschärfen.
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6 zeigt schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel des zweiten Trägers 21, welcher zusätzlich zu den vorgegebenen Strukturen 28 in den beiden Übergangsbereichen 27 des Stegs 26 in Form von Ausnehmungen weitere vorgegebene Strukturen 28 in Form von Schlitzen oder Stanzungen an einer die zweite Ausnehmung 24 begrenzenden Randseite aufweist. Darüber hinaus kann die Klebstoffschicht 25, wie in der 6 illustriert, vollflächig auf der Unterseite des zweiten Trägers 21 aufgebracht sein, oder, wie in der 5 illustriert, die Unterseite des zweiten Trägers 21 bis auf den Steg 26 bedecken. Eine Ausgestaltung der Klebstoffschicht 25 gemäß 5 ermöglicht im Bereich zwischen den Tubenkammern 43, 44 eine gewisse Flexibilität des zweiten Trägers 21 und bietet etwas Bewegungs- beziehungsweise Applikationsspielraum im Bereich des Stegs 26.
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7 zeigt schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel der Etikettenanordnung 1 zum Etikettieren einer Tube. Im Unterschied zu den vorherigen Ausführungsbeispielen ist die dargestellte Etikettenanordnung 1 zum Etikettieren einer Einkammertube ausgebildet und weist keine zweite Ausnehmung 24 und somit auch keinen Steg 26 auf.
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8 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel einer applizierten Etikettenanordnung 1 an der Tube 40, welche gemäß dem illustrierten Ausführungsbeispiel eine erste und eine zweite Tubenkammer 43 und 44 aufweist.
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9 stellt ein Ausführungsbeispiel eines Ablaufdiagramms für ein Verfahren zum Herstellen und Verarbeiten der Etikettenanordnung 1 oder einer Materialbahn dar, welche ein Anfertigen und/oder Applizieren einer Vielzahl von Etikettenanordnungen 1 ermöglicht.
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In einem Schritt S1 wird zum Beispiel der erste und zweite Träger 11 und 21 als gemeinsamer Träger bereitgestellt und es werden eine oder mehrere Stanzungen in den gemeinsamen Träger eingebracht, um das Aufnahmeelement 13, die Aufnahmeöffnung 14 und die erste Ausnehmung 23 und gegebenenfalls für eine Zweikammertube 40 auch die zweite Ausnehmung 24 auszubilden.
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In einem weiteren Schritt S3 wird zum Beispiel eine Falzlinie 17 auf der Oberseite 15 und/oder Unterseite des ersten Trägers 11 zwischen dem Aufnahmeelement 13 und dem restlichen Teil des ersten Trägers 11 ausgebildet, um ein vereinfachtes Abknicken des Aufnahmeelements 13 relativ zu dem restlichen ersten Träger 11 zu ermöglichen.
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In einem weiteren Schritt S5 wird ein Befestigungsmittel an dem ersten und/oder dem zweiten Träger 11, 21 im Bereich des jeweiligen Randes 12, 22 ausgebildet, mittels dessen die beiden Etikettenelemente 10, 20 in ihrem Randbereich aneinander befestigbar sind. Insbesondere kann ein Ausbilden des Befestigungsmittels ein Aufbringen der Klebstoffschicht 25 an der Unterseite des ersten und/oder zweiten Trägers 11, 22 umfassen.
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In einem weiteren Schritt S7 des Verfahrens können der gemeinsame Träger und/oder die Materialbahn durchtrennt werden, um zwei zueinander separate Etikettenelemente 10, 20 auszubilden.
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Alternativ zu dem Durchtrennen des gemeinsamen Trägers kann eine Falzlinie 18 auf der Oberseite und/oder Unterseite des gemeinsamen Trägers zwischen dem ersten und zweiten Etikettenelement 10, 20 eingebracht werden, um die Etikettenanordnung 1 in Form eines Klappetiketts auszubilden.
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Im Rahmen eines der beschriebenen Verfahrensschritte S1-S7 oder in einem weiteren Schritt des Verfahrens kann vorzugsweise ein Einbringen der Perforation 31 auf der Oberseite und/oder der Unterseite des ersten und/oder zweiten Trägers 11, 21 erfolgen, um ein entlang der Perforation 31 entfernbares Teilstück 33 auszubilden. Darüber hinaus wird bevorzugt ein Einbringen einer Ausnehmung und/oder Stanzung in dem jeweiligen Übergangsbereich 27 durchgeführt, um eine vorgegebene Struktur 28 zwischen einem gegebenenfalls vorhandenen Steg 26 und dem Rand 22 des zweiten Trägers 21 auszubilden.
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Darüber hinaus kann die hergestellte Etikettenanordnung 1 in einem weiteren Schritt des Verfahrens oder in einem zu diesem separaten Verfahren an einer entsprechenden Tube appliziert werden. Hinsichtlich maschinenbautechnischer Anforderungen ist es insbesondere für eine maschinelle Applikation der Etikettenanordnung 1 vorteilhaft, wenn die Etikettenanordnung 1 zweiteilig ausgebildet ist und das erste und zweite Etikettenelement zwei zueinander separate Etikettenteile realisieren. Gemäß einem Applikationsvorgang kann so das erste Etikettenelement 10 an der Tube angebracht werden und nachfolgend mittels Stempeln das zweite Etikettenelement 20 mit dem bereits an der Tube angeordneten ersten Etikettenelement 10 verbunden werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Etikettenanordnung
- 10
- erstes Etikettenelement
- 11
- erster Träger
- 12
- Rand des ersten Trägers
- 13
- Aufnahmeelement
- 14
- Aufnahmeöffnung
- 15
- beschriftbare Oberseite des ersten Trägers
- 16
- Folienelement
- 17
- Falzlinie des Aufnahmeelements
- 18
- Falzlinie zwischen den Etikettenelementen
- 19
- Anfasslasche des ersten Trägers
- 20
- zweites Etikettenelement
- 21
- zweiter Träger
- 22
- Rand des zweiten Trägers
- 23
- erste Ausnehmung des zweiten Trägers
- 24
- zweite Ausnehmung des zweiten Trägers
- 25
- Klebstoffschicht
- 26
- Steg
- 27
- Übergangsbereich zwischen dem Steg und dem Rand des zweiten Trägers
- 28
- Struktur
- 29
- Anfasslasche des zweiten Trägers
- 31
- Perforation
- 33
- entfernbares Teilstück
- 40
- Tube
- 41
- Tubenkopf
- 42
- Tubenschulter
- 43
- erste Tubenkammer
- 44
- zweite Tubenkammer
- L
- Längsachse der Etikettenanordnung