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Die Erfindung betrifft eine Wasch- oder Spülmaschine für die Verwendung im Haushalt und/oder im gewerblichen Bereich mit einer Steuereinrichtung zur Steuerung der Prozessabläufe in der Wasch- oder Spülmaschine, mit einem Umwälzsystem, mittels dem die Waschoder Spülflüssigkeit durch eine Umwälzpumpe im Kreislauf durch den Wasch- oder Spülbehälter gefördert wird und mit einer Heizeinrichtung, durch die die für den Wasch- und Spülvorgang vorgesehene Wasch- oder Spülflüssigkeit aufgeheizt wird.
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Bei Spülmaschinen sind zum Beispiel je nach Hersteller unterschiedliche Heizsysteme im Einsatz. Die Heizeinrichtungen arbeiten überwiegend nach dem Prinzip eines Durchlauferhitzers oder nach dem Tauchsiederprinzip. Die Heizvorrichten sind dabei am tiefsten Punkt im Ablaufbereich des Spülbehälters oder außerhalb des Spülbehälters im Umwälzkreislauf für das von einer Umwälzpumpe geförderte Spülwasser angeordnet.
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So ist beispielsweise aus der
DE 43 32 246 A1 eine Geschirrspülmaschine mit einem Durchlauferhitzer bekannt, bei dem die Heizvorrichtung als lang gestreckter, rohrförmiger Heizkörper ausgebildet ist, der zwischen der Gehäusewand des Gerätes und dem Spülbehälter der Maschine im aufsteigenden Leitungszweig zu den Sprüharmen angeordnet ist.
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Eine inzwischen auch bei einer Spülmaschine im praktischen Einsatz befindliche Heizeinrichtung ist in der
EP 1 247 993 B1 beschrieben, bei der die Heizvorrichtung für die Erwärmung der Spülflotte in dem Pumpengehäuse der Umwälzpumpe integriert ist.
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Während des Umwälzvorgangs wird die Erwärmung des Spülwassers bei üblichen, im Haushalt verwendeten Spülprogramm auf eine Temperatur zwischen 35–70 °C aufgeheizt und durch eine mit der elektronischen Steuereinrichtung der Maschine in Verbindung stehende Temperatursteuereinrichtung überwacht. Die Höhe der einzustellenden Spülwassertemperatur bestimmt sich dabei in Abhängigkeit von der Beladungsmenge und des Verschmutzungsgrades des zu behandelnden Spülgutes.
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Weiterhin sind auch in praktischer Anwendung im gewerblichen Bereich Wasch- und Spülmaschinen bekannt, bei denen neben dem üblichen Wasch- und Spülvorgang eine thermische oder chemische Desinfektion des Wasch und- Spülwassers durchgeführt wird. So werden beispielsweise in Krankenhäusern, Arztpraxen und ähnlichen Einrichtungen Spülmaschinen eingesetzt, bei denen die hygienische Gründlichkeit oder gar eine wirksame Desinfizierung für das zu reinigende Spülgut zwingend notwendig und von besonderer Wichtigkeit ist.
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Aufgrund der heute zur Verfügung stehenden Wasch- und Spülmittel ist es im Haushaltsbereich für die Durchführung des alltäglichen Wasch- und Spülvorgangs in der Regel völlig ausreichend, wenn das zu reinigende Wasch- und Spülgut mit Wassertemperaturen von 30 bis 60°C behandelt wird. Dies hat zur Folge, dass immer mehr Programme gegenüber früheren Waschund Spülgewohnheiten mit niedrigeren Temperaturen des Wasch- und Spülwassers durchgeführt werden. Damit werden zwar durchaus zufriedenstellende Reinigungsergebnisse erzielt, jedoch besteht die Gefahr, dass es infolge der relativ niedrigen Behandlungstemperaturen im Laufe der Zeit zu einer Keimbelastung in den Geräten kommen kann, was ein inzwischen allgemein bekanntes hygienisches Problem darstellt.
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Dem wird zum Beispiel in Waschmaschinen versucht dadurch zu begegnen, dass dem Benutzer empfohlen wird, nach einer gewissen Zeit oder nach einer gewissen Anzahl von Behandlungsprogrammen mit einer Temperatur unter 60°C, das nächste Waschprogramm mit einer höheren, mindestens über 60°C liegenden Temperatur durchzuführen. Teilweise sind die Waschprogramme auch so programmiert, dass die Durchführung eines Waschprogramms mit höherer Temperatur obligatorisch durch einen programmtechnisch eingerichteten Automatismus erfolgt.
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Die fortschreitende Absenkung des Temperaturniveaus in den alltäglich durchzuführenden Wasch- und Spülprogrammen hat demzufolge auf der einen Seite den Vorteil, dass Energiekosten reduziert werden können, auf der anderen Seite muss aber neben den vorgenannten Sicherheitsmassnahmen der Nachteil in Kauf genommen werden, dass die bekannte Keimbildungsgefahr zu einem gewissen Unbehagen des Verbrauchers beiträgt. Unabhängig davon kann es bei längerem Stillstand der Wasch- und Spülgeräte in der Folge auch zu einer unangenehmen Geruchsentwicklung kommen.
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem eine Wasch- oder Spülmaschine der eingangs genannten Art bereitzustellen, in denen aus hygienischer Sicht verbesserte Wasch und- Spülvorgänge durchgeführt werden können.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch eine Wasch- oder Spülmaschine mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Grundgedanke lässt sich in vorteilhafter Weise mit einem vertretbaren Aufwand, insbesondere bei Spülmaschinen im Haushaltsbereich und im gewerblichen Einsatz, verwirklichen. Aber auch bei Waschmaschinen mit einem Umflutungssystem und einem Beheizungssystem, welches dem einer Spülmaschine ähnlich ist, kann der Erfindungsgedanke in zweckmäßiger Weise in eine praxistaugliche Ausführungsform umgesetzt werden.
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Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass bei einer Wasch- oder Spülmaschine neben dem in üblicher Weise durchgeführten Wasch- und Spülbetrieb zusätzlich eine während des Umwälzbetriebes ständig ablaufende Desinfektionsbehandlung für einen Teil des Wasch- oder Spülwassers in den Programmablauf eingebunden werden kann. Dadurch kann eine deutliche Hygieneverbesserung für den Zustand des Wasch- oder Spülgutes nach dem Behandlungsvorgang und auch die Vermeidung der unerwünschten Keimbelastung im Innenraum der Geräte erzielt werden.
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Die Grundkonzeption der Erfindung sieht vor, dass zwei Heizungssysteme mit jeweils einer eigenen Temperatursteuerung für die Erwärmung der Wasch- oder Spülflüssigkeit vorgesehen sind, die quasi im Bypassbetrieb arbeiten. Hierzu sind zwei Heizvorrichtungen vorgesehen, deren Heizleistungen und die jeweils zugeordnete Temperatursteuerung so eingerichtet sind, dass eine Heizvorrichtung das Wasch- oder Spülwasser auf ein vorbestimmbares, niedriges Temperaturniveau und die andere Heizvorrichtung das Wasch- oder Spülwasser auf ein demgegenüber wesentlich höheres Temperaturniveau aufheizen kann.
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In einer zweckmäßigen Ausführungsform sind die beiden Heizvorrichtungen der Umwälzpumpe nachgeschaltet und im Leitungsweg zwischen der Umwälzpumpe und der Zuleitung des Waschund Spülwassers im oberen Bereich des Wasch- oder Spülbehälters angeordnet. Dabei ist in der von der Umwälzpumpe ausgehenden Druckleitung eine Verzweigung in Form eines Bypasses gebildet, wobei jeweils eine Bypassleitung mit einer der Heizvorrichtungen verbunden ist, oder wobei zumindest eine der Bypassleitungen mit der weiteren Heizvorrichtung verbunden ist, so dass die durch sie hindurchströmende Wasch- oder Spülflüssigkeit durch die Heizuvorrichtung aufgeheizt wird. Die in Strömungsrichtung am Ende der Heizvorrichtungen abgehenden Bypassleitungen münden in eine Mischkammer, in der die auf unterschiedlichen Temperaturen aufgeheizten Wasch- oder Spülwassermengen wieder zusammengeführt und miteinander vermischt werden. Über eine von der Mischkammer zum Spülbehälter führende Zuleitung gelangt dann das Wasch- und Spülwasser wieder mit einer Mischtemperatur zurück in den Wasch- oder Spülbehälter. Durch diese Anordnung wird der Vorteil erzielt, dass durch die weitere Heizvorrichtung immer ein Teil des Wasch- oder Spülwassers mit einer möglichst hohen, idealerweise mit einer Temperatur von 90 bis 95°C beaufschlagt werden kann und damit ein gewisser Desinfektionseffekt nutzbar wird. Unabhängig davon kann durch das anschließende Vermischen der die Heizvorrichtungen durchströmenden Wasch- oder Spülflüssigkeiten die Behandlungsflüssigkeit auf eine für das jeweilige Wasch- und Spülgut verträgliche Temperatur eingestellt werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass eine, nämlich die weitere Heizvorrichtung so dimensioniert und deren Temperatursteuerung so ausgelegt wird, dass das durchströmende Wasch- und Spülwasser auf eine Temperatur von mindestens 85°C, vorzugsweise mindestens 90°C, insbesondere 90°C bis 95°C aufgeheizt werden kann. Die andere Heizvorrichtung ist dagegen so ausgelegt, dass das sie durchströmende Wasch- und Spülwasser auf eine Temperatur zwischen 30 bis 60°C aufgeheizt werden kann. Werden beispielsweise Wasch- oder Spülwasseranteile von 95°C und 40°C miteinander vermischt, kann im Ergebnis das in den Wasch- oder Spülbehälter eingeleitete Wasch- oder Spülwasser eine Mischtemperatur von 60°C aufweisen. Dies ist eine Temperaturstufe, die für viele der heute verwendeten Wasch- oder Spülprogramme für den Reinigungsvorgang des Wasch- und Spülgutes in Frage kommt.
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Weiterhin eröffnen sich durch diverse steuerungstechnische Maßnahmen zahlreiche Möglichkeiten, um durch modifizierte Temperatursteuerungen die Wasch- oder Spülflüssigkeit in zweckmäßiger Weise auf einem dem jeweiligen Wasch- und Spülgut angepassten Temperaturniveau zu behandeln.
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Besonders für gewerblich genutzte Spülmaschinen mit obligatorischer Desinfektionsbehandlung ergeben sich neue, vorteilhafte Gestaltungsmöglichkeiten. Insbesondere bei Spülmaschinen, bei denen zusätzlich zum Reinigungs- und Spülvorgang ein chemisches Desinfektionsverfahren durchzuführen ist, kann durch die im Bypass betriebene, thermische Desinfektionsbehandlung der Wasch- oder Spülflüssigkeit die Menge der einzusetzenden Prozesschemikalien reduziert werden. Zusätzlich kann damit die Sicherheit im Hinblick auf eine Infektionsprophylaxe sowie Abtötung gewisser Fungizide und Bakterien erhöht werden.
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Mit der erfindungsgemäßen Ausbildung wird insgesamt erreicht, dass eine Erhöhung der Desinfektionsleistung der Wasch- oder Spülflotte in einer Wasch- oder Spülmaschine realisiert werden kann. In einem Bypass oder in der dem üblicherweise vorgesehenen Heizsystem nachgeschalteten Heizvorrichtung kann die Aufheizung eines Teils der umgewälzten Wasch- und Spülflotte auf eine Temperatur vorgenommen werden, bei der eine thermische Desinfektion des Wasch und- Spülwassers einsetzt. Trotzdem kann nach dem Vermischen der beiden Flüssigkeitsströme in den Wasch- und Spülbehälter das Wasch und- Spülwasser mit einer für den Reinigungsvorgang gemäßigten und auch ausreichenden Temperatur eingeleitet werden. Damit können in einfacher und vorteilhafter Weise geeignete Programme für die Behandlung thermolabiler Wasch- und Spülgutteile realisiert werden.
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Wenn ein höherer Aufwand für die gerätetechnische Ausrüstung in Betracht gezogen wird, kann auch der Einsatz eines steuerbaren Wegeventils im Strömungsweg vor der Bypassverzweigung in Betracht gezogen werden, um weitere Gestaltungsmöglichkeiten für die Geräte zu eröffnen. Damit wäre man beispielsweise in der Lage, insbesondere bei Spülmaschinen eine reine thermische Desinfektionsbehandlung des Spülwassers durchführen zu können. Im Desinfektionsprogramm würde das Spülwasser durch Ansteuerung des Mehrwegeventils nur durch die Heizvorrichtung geleitet werden, welche die Spülflüssigkeit auf 90 bis 95°C aufheizen kann. Dadurch könnte eine Spülmaschine angeboten werden, mit der universell sowohl für die Reinigung des Wasch- und Spülgutes als auch Spülprogramme mit einer thermischen Desinfektionsleistung durchführbar wären.
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Unabhängig von den zahlreichen, durch die Erfindung erzielbaren neuen Gestaltungsmöglichkeiten im Hinblick auf die Ausführung von unterschiedlichen Wasch- und Spülprogrammen mit variabel einstellbaren Behandlungstemperaturen dürfte auch ein gewisser Energieeinsparungseffekt bei der Aufheizung des Wasch- und Spülwassers in Spülmaschinen mit einem thermischen Desinfektionsprogramms erzielt werden können.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
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1: in einer vereinfachten Prinzipskizze eine Spülmaschine mit einer Heizeinrichtung zur Erwärmung der Spülflüssigkeit in einer ersten erfindungsgemäß ausgebildeten Ausführungsform;
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2: eine Spülmaschine wie in 1 in einem weiteren Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäß gestaltete Heizeinrichtung zur Erwärmung der Spülflüssigkeit.
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Die 1 und 2 zeigen in einer stark vereinfachten Darstellungsweise eine Spülmaschine 1 mit den zur Erläuterung der Erfindung wesentlichen Bauteilen. Im Spülbehälter 2 der Maschine sind lediglich die am Umwälzkreislauf für das Spülwasser beteiligten Sprüharme 3, 31 u. 32 angedeutet. Im Spülbetrieb wird das in den Sammeltopf 5 abfließende Spülwasser über eine Verbindungsleitung 10 von der Umwälzpumpe 4 angesaugt. Die Umwälzpumpe 4 befördert das Spülwasser über die Druckleitung 60 zum unteren Sprüharm 3 und über die Druckleitung 6 zu der Heizeinrichtung 7 der Spülmaschine 1. Von der Heizeinrichtung 7 gelangt dann das erwärmte Spülwasser über die Zuleitung 8 und die Sprüharme 3, 31 u. 32 zurück in den Spülbehälter 2 der Spülmaschine 1.
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Bei der in der 1 dargestellten Ausführungsform ist die Heizeinrichtung 7 außerhalb des Spülbehälters 2 angeordnet und sie umfasst zwei Heizvorrichtungen 71 und 72, die beide nach dem Durchlauferhitzer-Prinzip aufgebaut sind.
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Strömungstechnisch sind die beiden Heizvorrichtungen 71 , 72 parallel zueinander im Leitungsweg zwischen der von der Umwälzpumpe 4 abgehenden Druckleitung 6 und der in den Spülbehälter 2 führenden Zuleitung 8 angeordnet. Bei dieser Ausbildungsform verzweigt sich die von der Umwälzpumpe 4 abgehende Druckleitung 6 in die zu den Heizvorrichtungen 71 und 72 führenden Bypassleitungen 61 und 62. An dem in Strömungsrichtung liegenden Ende der Heizvorrichtungen 71 und 72 sind ebenfalls zwei von den Heizvorrichtungen 71, 72 abgehende Bypassleitungen 64 und 65 vorgesehen, die im weiteren Strömungsverlauf in eine Mischkammer 73 münden, die mit der Zuleitung 8 zum Spülbehälter verbunden ist.
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Die beiden Heizvorrichtungen 71 und 72 verfügen jeweils über ein eigenständig betriebenes Heizelement 76 und 77. Beide Heizvorrichtungen 71 und 72 bzw. das von ihnen aufgeheizte Spülwasser werden durch die jeweils zugeordneten, symbolisch angedeuteten Temperaturfühler 74 und 75 gesteuert. Bei dieser Ausführungsform ist in der Mischkammer 73 ebenfalls noch ein Temperaturfühler 79 vorgesehen, durch den die sich ergebende Mischtemperatur der zusammengeführten Spülwasseranteile überwacht und eingeregelt werden kann. Wie die in der Zeichnung gestrichelten gezeichneten Verbindungslinien verdeutlichen, sind die Temperaturfühler 74, 75 u. 79 steuerungstechnisch mit der elektronischen Steuereinrichtung 9 der Maschine verbunden.
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Durch die Steuereinrichtung 9 erfolgt im Betrieb der Spülmaschine die Regelung und die Temperatursteuerung der die beiden Heizvorrichtungen 71 und 72 durchströmenden Wasch- oder Spülflüssigkeit sowie deren Einstellung auf die Mischtemperatur in der Mischkammer 73. In einer Auswerteeinheit der Steuereinrichtung 9 können die Messdaten der Temperaturfühler 74, 75 u. 79 ausgewertet werden. Davon abhängig kann die Temperatur des die Heizvorrichtungen 71 und 72 durchströmende Spülwassers sowie die Temperatur des aus der Mischkammer 73 über die Zuleitung 8 in den Spülbehälter 2 geförderte Spülflüssigkeit auf einen programmgemäß vorgesehenen Wert eingestellt werden. Somit kann im Umwälzbetrieb nach dem Durchströmen der Spülflüssigkeit durch die beiden Heizvorrichtungen 71, 72 das auf unterschiedliche Temperaturen aufgeheizte Spülwasser in der Mischkammer wieder miteinander vermischt werden, so dass über die Zuleitung 8 dem Spülbehälter Spülwasser mit einer vorbestimmbaren Mischtemperatur zugeleitet werden kann.
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Wie aus den beiden Zeichnungen ersichtlich ist, ist in der zur Mischkammer 73 führenden Bypassleitung 64 noch ein Düsenelement 78 angedeutet. Dieses Düsenelement 78 soll bewirken, dass das hier durchfließende Wasser noch mit ausreichendem Druck in die Mischkammer 73 eingeleitet werden kann, so dass eine gute Vermischung des relativ heißen Wasch- oder Spülwassers aus der Heizvorrichtung 71 mit dem aus der Heizvorrichtung 72 zufließenden Wassers erfolgen kann.
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Bei einer Haushaltsspülmaschine kann die Steuerungskonfiguration beispielsweise so eingerichtet werden, dass das die Heizvorrichtung 71 durchfließende Spülwasser auf eine Temperatur von etwa 30 bis 40°C erwärmt wird, während durch die Heizvorrichtung 72 das darin durchfließende Spülwasser auf eine demgegenüber höhere Temperatur von beispielsweise bis zu 95 °C aufgeheizt wird. Durch eine geeignete Gestaltung der Bauteile für die beiden Heizvorrichtungen 71, 72 und durch eine entsprechende Dimensionierung der von den Heizvorrichtungen 71, 72 aufgebrachten Heizleistungen, können die für die angestrebte Mischtemperatur notwendigen Durchflussmengen beeinflusst werden. Dadurch kann sich beispielsweise ein Mengenverhältnis für das in den Heizvorrichtungen 71 u. 72 jeweils erwärmte Spülwasser ergeben, wodurch sich nach dem Zusammenführen von Spülwasser mit 40°C aus der Heizvorrichtung 71 und Spülwasser mit 95°C aus der Heizvorrichtung 72 eine Spülwassertemperatur in der Mischkammer von 65°C einstellt. Diese Spülwassertemperatur kann in bekannter Weise für ein übliches Standardspülprogramm in Frage kommen.
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Durch die zuvor beschriebene Ausbildung und Funktionsweise der beiden parallel betriebenen Heizvorrichtungen 71 u. 72 wird der durch die Erfindung erzielbare, wesentliche Vorteil ersichtlich. Während eines Spülgangs wird die Spülflotte mehrere Male im Kreislauf durch die beiden Heizvorrichtungen 71 u. 72 durchgeleitet, wobei jedes Mal der die Heizvorrichtung 71 durchströmende Anteil des Spülwassers auf 95°C aufgeheizt wird. Dadurch kann quasi eine Desinfektion zumindest aber eine Reduzierung der Keimbelastung des anteiligen Spülwassers erreicht werden. Durch die Vielzahl der in einem Spülprogramm durchgeführten Umwälzzyklen ist mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass damit während eines komplett durchgeführten Spülprogramms das gesamte Spülwasser von dieser Desinfektionswirkung erfasst wird.
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Bei dem in der 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Spülmaschine 1 mit einem aus dem Stand der Technik bekannten Heizsystem ausgebildet, bei dem eine gegenüber der in 1 gezeigten Ausführungsform abweichende Anordnung der beteiligten Heizvorrichtungen verwendet wird. Hierbei ist die Heizvorrichtung 71 zum Aufheizen der Wasch- oder Spülflüssigkeit im Pumpengehäuse der Umwälzpumpe 4 integriert. Auch hier ist zwischen der Druckleitung 6 der Umwälzpumpe 4 und der Zuleitung 8 zum Wasch- oder Spülbehälter 2 ein Bypass vorgesehen. In einer Bypassleitung 62 ist die Heizvorrichtung 72 zur Aufheizung der Wasch- oder Spülflüssigkeit auf die höhere Temperatur angeordnet, während die andere Bypassleitung 61 an der Heizvorrichtung 71 vorbeigeleitet wird, bevor die verzweigten Strömungswege wieder in der Mischkammer 73 zusammengeführt werden.
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Die Ausübung der Erfindung ist natürlich nicht auf die lediglich beispielhaft beschriebenen Ausführungsformen beschränkt. Der Grundgedanke der Erfindung kann selbstverständlich mit anderen aus dem Stand der Technik bekannten Ausgestaltungsformen für ein bei einer Spülmaschine oder auch bei einer Waschmaschine einsetzbaren Heizsystems verwirklicht werden.
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Es ist auch nur eine Frage wie weit der gerätetechnische Aufwand betrieben wird, um weitere Gestaltungsmöglichkeiten mit dem erfindungsgemäßen Grundkonzept verwirklichen zu können. So kann der Einsatz eines in den Zeichnungen nicht im Detail dargestelltes, steuerbares Mehrwegeventils im Strömungsweg vor der Bypassverzweigung in Betracht gezogen werden. Damit wäre man beispielsweise in der Lage, insbesondere bei einer Spülmaschine eine reine thermische Desinfektionsbehandlung für das Spülwasser durchführen zu können, ohne dass chemische Desinfektionsmittel verwendet werden müssen. Bei dieser Variante könnte in einem speziell angelegten Desinfektionsprogramm das Spülwasser durch eine entsprechende Ansteuerung des Mehrwegeventils nur durch die Heizvorrichtung 72 geleitet werden, welche die Spülflüssigkeit auf 90 bis 95°C aufheizen kann. Dadurch könnte eine Spülmaschine angeboten werden, mit der neben den üblichen Spülprogrammen auch ein Programm mit thermischer Desinfektion durchführbar wäre.
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Das elektrisch betätigbare Mehrwegeventil könnte derart steuerbar ausgebildet sein, dass der Durchfluss des Wasch- oder Spülwassers jeweils separat durch eine der beiden Bypassleitungen 61, 62 oder durch beide Bypassleitungen erfolgen kann. Damit wären allein durch die Steuerung der Leitungswege Programme mit mindestens drei unterschiedliche Temperaturen des Wasch- oder Spülwassers durchführbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Spülmaschine
- 2
- Spülbehälter
- 3
- Sprüharme
- 4
- Umwälzpumpe
- 5
- Sammeltopf
- 6
- Druckleitung von der Umwälzpumpe zur Heizeinrichtung
- 60
- Druckleitung von der Umwälzpumpe zum unteren Sprüharm
- 61
- Bypassleitung zur Heizeinrichtung
- 62
- Bypassleitung zur Heizeinrichtung
- 63
- Bypassleitung zur Mischkammer
- 64
- Bypassleitung zur Mischkammer
- 7
- Heizeinrichtung
- 71
- Heizvorrichtung (f. normale Spülwassertemperatur)
- 72
- Heizvorrichtung (f. hohe Spülwassertemperatur)
- 73
- Mischkammer
- 74
- Temperatursensor (f. Heizeinheit A)
- 75
- Temperatursensor (f. Heizeinheit B)
- 76
- Heizelement
- 77
- Heizelement
- 78
- Düsenelement
- 79
- Temperatursensor Mischkammer
- 8
- Zuleitung zum Spülbehälter
- 9
- Steuereinrichtung
- 10
- Zuleitung zur Umwälzpumpe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4332246 A1 [0003]
- EP 1247993 B1 [0004]