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Die Erfindung betrifft eine Leiteranschlusseinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine derartige Leiteranschlusseinrichtung umfasst ein Kontaktelement, an das ein Leiter ansteckbar ist und das ausgebildet ist, den Leiter in angesteckter Stellung elektrisch zu kontaktieren, wobei das Kontaktelement zwei Kontaktabschnitte aufweist, die relativ zueinander bewegbar sind, zwischen sich eine Kontaktöffnung zum Aufnehmen des Leiters ausbilden und jeweils eine Schneidkante zum Durchdringen eines Leitungsmantels des Leiters aufweisen, wobei die Kontaktabschnitte zwischen einer ersten Stellung, in der der Leiter in die zwischen den Kontaktabschnitten gebildete Kontaktöffnung einsteckbar ist, und einer zweiten Stellung, in der die Schneidkanten der Kontaktabschnitte zum Durchdringen des Leitungsmantels des Leiters einander angenähert sind, bewegbar sind, wobei ein an dem Kontaktelement angeordnetes Spannelement zum Vorspannen der Kontaktabschnitte relativ zueinander vorgesehen ist, wobei das Spannelement einen Aufnahmeabschnitt zum Aufnehmen eines Leiterendes des Leiters beim Anstecken des Leiters an das Kontaktelement aufweist, wobei das Spannelement beim Einstecken des Leiters zusammen mit dem Leiter relativ zu dem Kontaktelement bewegt wird und dadurch die Kontaktabschnitte des Kontaktelements zum Durchdringen des Leitungsmantels des Leiters zueinander bewegt werden und ist aus der
WO 99/ 12 233 A1 bekannt.
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Eine derartige Leiteranschlusseinrichtung kann beispielsweise an einer elektrischen Baugruppe, zum Beispiel einer Leiterplatte, angeordnet sein und dazu dienen, einen Leiter an die elektrische Baugruppe anzuschließen.
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Unterschiedliche Bauformen von solchen Leiteranschlusseinrichtungen sind grundsätzlich bekannt. So wird bei einem sogenannten Push-In-Leiteranschluss ein abisoliertes Leiterende eines Leiters in eine Klemmstelle eingeführt und in dieser Klemmstelle über eine Feder elektrisch kontaktiert und zudem mechanisch gehalten. Solche Push-In-Leiteranschlüsse machen ein vorheriges Abisolieren des Leiters erforderlich.
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Bei einem sogenannten Schneidanschluss hingegen wird ein Leiter mit bestehendem Leitungsmantel in eine Klemmstelle eingeführt und in einem Betätigungsschritt elektrisch kontaktiert, indem mit einem geeigneten Schneidkontakt in elektrisch kontaktierender Weise in den Leitungsmantel eingeschnitten wird. Bei einem solchen Schneidanschluss ist eine vorherige Abisolierung des Leiters nicht erforderlich. Ein solcher Schneidanschluss erfordert jedoch generell einen zusätzlichen Betätigungsschritt zum Durchdringen des Leitungsmantels mittels eines geeigneten Schneidkontakts.
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Bei einer aus der
DE 198 35 459 C2 bekannten elektrischen Klemme drückt ein Betätigungsschieber eine Leitung gegen eine Schneidkante eines Schneidelements, wenn der Leiter an die Klemme angesetzt wird. Der Betätigungsschieber ist in einer Ausgangsstellung durch ein Verriegelungselement verriegelt. Bei Einstecken des Leiters in die Klemme wird das Verriegelungselement ausgelenkt und dadurch der elastisch vorgespannte Schieber freigegeben, sodass der Leiter in Eingriff mit dem Schneidelement gedrückt wird.
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Bei einer aus der
DE 200 00 628 U1 bekannten Anschlussklemme ist ein Kontaktelement in einer Ausgangsstellung verriegelt. Bei Einstecken eines Leiters in eine Öffnung des Kontaktelements wird das Kontaktelement entriegelt, sodass der Leiter aufgrund seines Eingriffs in die Öffnung in Eingriff mit einer Schneideinrichtung gezogen wird.
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Die
DE 31 22 303 A1 beschreibt eine Federklemme mit zwei Klemmteilen, die als Schenkel einer einstückigen Klemmeinrichtung mit je einer im Querschnitt keilförmigen und mittig eingekerbten Schneid-Klemmkante zum abisolierfreien Kontaktieren und Festlegen des Leiters ausgebildet sind und einander mit einem spitzen Winkel ihrer Endabschnitt kreuzend angeordnet sind.
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Aus der
DE 20 48 116 A ist eine Vorrichtung für das Anschließen elektrischer Leiter bekannt, welche zwei einander gegenüberstehende Messer sowie Mittel für die gegenseitige Entfernung bzw. Herannäherung der betreffenden Messer aufweist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Leiteranschlusseinrichtung zur Verfügung zu stellen, die auf einfache, zuverlässige Weise ein Anschließen eines Leiters bei elektrischer Kontaktierung auch ohne vorheriges Abisolieren ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Demnach wirkt das Spannelement beim Einstecken des Leiters zunächst derart auf das Kontaktelement ein, dass die Kontaktabschnitte in Richtung eines Entfernens der Schneidkanten voneinander belastet werden, wobei nach einem vorbestimmten Einsteckweg die Wirkrichtung des Spannelements umgekehrt ist und dadurch die Kontaktabschnitte in Richtung eines Annäherns der Schneidkanten hin zueinander belastet werden.
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Schneidkanten sind somit an Kontaktabschnitten des Kontaktelements ausgebildet. Die Kontaktabschnitte können gegeneinander bewegt werden, sodass der Leitungsmantel eines zwischen den Kontaktabschnitten angeordneten Leiters durchdrungen werden kann, indem die Schneidkanten in den Leitungsmantel einschneiden und dadurch eine elektrische Kontaktierung herstellen.
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Dadurch, dass zwei Schneidkanten an zwei gegeneinander bewegbaren Kontaktabschnitten vorgesehen sind, kann ein zuverlässiges elektrisches Kontaktieren unter Durchdringung eines Leitungsmantels eines Leiters gewährleistet werden. Das Kontaktelement ist in sich elastisch federnd und kann zwischen unterschiedlichen Stellungen verstellt werden, sodass in einer ersten Stellung ein Anstecken des Leiters möglich ist und in einer zweiten Stellung die Schneidkanten der Kontaktabschnitte aufeinander zu bewegt sind, sodass die Schneidkanten in den Leitungsmantel des an das Kontaktelement angesteckten Leiters einschneiden und somit eine elektrische Kontaktierung herstellen.
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Das Kontaktelement weist, in einer Ausgestaltung, eine Basis und zwei von der Basis erstreckte, erste Schenkel auf. An jedem ersten Schenkel ist hierbei ein Kontaktabschnitt angeordnet derart, dass die Schneidkanten der Kontaktabschnitte einander zugewandt sind. Die ersten Schenkel erstrecken sich beispielsweise parallel zueinander, und die an die ersten Schenkel anschließenden Kontaktabschnitte sind ausgehend von den ersten Schenkeln aufeinander zu gerichtet, sodass zwischen den Kontaktabschnitten die Kontaktöffnung ausgebildet ist und die im Bereich der Kontaktöffnung gebildeten Schneidkanten aufeinander zu weisen.
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Vorzugsweise schließt hierbei an jeden Kontaktabschnitt, an einem von dem jeweiligen ersten Schenkel abgewandten Ende, ein zweiter Schenkel an, über den das Kontaktelement beispielsweise gelenkig mit einem Gehäuse der Leiteranschlusseinrichtung verbunden ist. Zusätzlich kann die Basis des Kontaktelements an dem Gehäuse befestigt sein, sodass das Kontaktelement einerseits über seine Basis und andererseits über seine zweiten Schenkel zu dem Gehäuse festgelegt ist, die über die ersten Schenkel mit der Basis und über die zweiten Schenkel mit dem Gehäuse verbundenen Kontaktabschnitte jedoch in elastisch federnder Weise zu dem Gehäuse verstellt werden können.
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Vorzugsweise bildet das Kontaktelement mit seiner Basis, den ersten Schenkeln, den Kontaktabschnitten und den zweiten Schenkeln eine 8-Form aus, mit sich kreuzenden Kontaktabschnitten, die zwischen sich die Kontaktöffnung ausbilden und mit ihren Schneidkanten gegeneinander bewegt werden können, sodass der Leitungsmantel eines in die Kontaktöffnung eingesteckten Leiters mit den Schneidkanten durchdrungen und somit eine Leitungsader des Leiters elektrisch kontaktiert werden kann.
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Die Leiteranschlusseinrichtung stellt eine Klemme zum Anschließen eines Leiters zum Beispiel an eine elektrische Baugruppe, zum Beispiel eine Leiterplatte, dar. Hierzu ist das Kontaktelement vorzugsweise elektrisch mit der elektrischen Baugruppe verbindbar, beispielsweise über an der Basis angeordnete elektrische Kontaktstifte, die zum Beispiel in geeignete Kontaktierungsöffnungen einer Leiterplatte eingreifen können.
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Die Kontaktabschnitte sind zwischen einer ersten Stellung, in der der Leiter in die zwischen den Kontaktabschnitten gebildete Kontaktöffnung einsteckbar ist, und einer zweiten Stellung, in der die Schneidkanten der Kontaktabschnitte zum Durchdringen des Leitungsmantels des Leiters einander angenähert sind, bewegbar. Das Verstellen zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung kann hierbei selbsttätig bei Einstecken eines Leiters bewirkt werden über ein an dem Kontaktelement angeordnetes Spannelement, das die Kontaktabschnitte des Kontaktelements zueinander vorspannt.
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Das Spannelement weist einen Aufnahmeabschnitt zum Aufnehmen eines Leiterendes des Leiters beim Anstecken des Leiters an das Kontaktelement auf. Wird ein Leiter an das Kontaktelement angesteckt, gelangt der Leiter mit einem Leiterende in Eingriff mit dem Aufnahmeabschnitt und somit in Wirkverbindung mit dem Spannelement. Dies führt dazu, dass das Spannelement beim weiteren Einstecken des Leiters zusammen mit dem Leiter relativ zu dem Kontaktelement bewegt wird, sodass die Kontaktabschnitte des Kontaktelements aus ihrer ersten Stellung heraus in die zweite Stellung bewegt werden und die Leitungsader des Leiters somit elektrisch über die Schneidkanten kontaktiert wird.
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Das Spannelement wirkt beim Einstecken des Leiters zunächst derart auf das Kontaktelement ein, dass die Kontaktabschnitte in Richtung eines Entfernens der Schneidkanten voneinander belastet werden. Beim Einstecken des Leiters werden die Kontaktabschnitte somit zunächst in einer (geweiteten) Lage zueinander gehalten, in der die Kontaktöffnung zwischen den Kontaktabschnitten so groß ist, dass der Leiter in die Kontaktöffnung hinein und durch die Kontaktöffnung hindurch bewegt werden kann. In dieser ersten Phase des Einsteckens erfolgt, bei isoliertem Leiter, noch keine elektrische Kontaktierung, und die Schneidkanten der Kontaktabschnitte sind so weit voneinander entfernt, dass der Leiter zwischen ihnen bewegt werden kann und sie nicht in den Leitungsmantel des Leiters eindringen.
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Nach einem vorbestimmten Einsteckweg wird die Wirkrichtung des Spannelements jedoch umgekehrt. Durch Umkehr der Wirkrichtung des Spannelements werden die Kontaktabschnitte nunmehr derart zueinander belastet, dass die Kontaktabschnitte mit ihren Schneidkanten aufeinander zu bewegt werden. Die Schneidkanten dringen somit in den Leitungsmantel des Leiters ein und durchdringen diesen, um eine durch den Leitungsmantel ummantelte Leitungsader zu kontaktieren.
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Durch Umkehr der Wirkungsrichtung des Spannelements wird eine schlagartige elektrische Kontaktierung des Leiters bewirkt. Dies hat den Vorteil, dass die elektrische Kontaktierung des Leiters nach einem vorbestimmten Einsteckweg in definierter Weise erfolgt und somit, bei zunächst isoliertem Leiter, sichergestellt ist, dass keine vorzeitige elektrische Kontaktierung bei noch nicht vollständig eingestecktem Leiter erfolgen kann.
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In einer Ausgestaltung weist das Spannelement beispielsweise eine U-förmige Grundform auf. So kann das Spannelement einen Querabschnitt und zwei von dem Querabschnitt vorstehende Spannschenkel zum Einwirken auf das Kontaktelement aufweisen. Die Spannschenkel liegen, vor Einstecken eines Leiters, beispielsweise zunächst an den zweiten Schenkeln des Kontaktelements an und gleiten, bei Einstecken des Leiters, an diesen zweiten Schenkeln entlang. Durch vorspannende Wirkung auf diese zweiten Schenkel werden die Kontaktabschnitte in einer solchen Stellung zueinander gehalten, dass die Kontaktöffnung zwischen den Kontaktabschnitten geweitet ist und der einzusteckende Leiter durch die Kontaktöffnung hindurch gesteckt werden kann. Nach einem vorbestimmten Verstellweg gleiten die Spannschenkel von den zweiten Schenkeln ab und gelangen in Anlage mit den ersten Schenkeln des Kontaktelements, wobei (z.B. bei gekreuztem, 8-förmig gestalteten Kontaktelement) die Kontaktabschnitte nunmehr umgekehrt belastet und damit mit ihren Schneidkanten aufeinander zu gedrückt werden, sodass die Schneidkanten in den Leitungsmantel des Leiters in der Kontaktöffnung einschneiden und somit die Leitungsader des Leiters elektrisch kontaktieren.
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Die Spannschenkel umgreifen das Kontaktelement beispielsweise außenseitig. Die Spannschenkel können beispielsweise eine gekrümmte Form aufweisen und gleiten, bei Verstellen des Spannelements relativ zum Kontaktelement, außen am Kontaktelement entlang.
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Durch Verstellen des Spannelements kann in selbsttätiger Weise bei Einstecken eines Leiters eine elektrische Kontaktierung unter Einschneiden der Schneidkanten der Kontaktabschnitte in den Leitungsmantel des Leiters erfolgen. Um den Leiter von der Leiteranschlusseinrichtung wieder entnehmen zu können, können beispielsweise Betätigungselemente vorgesehen sein, mit denen auf die Kontaktabschnitte eingewirkt werden kann, um diese mit ihren Schneidkanten voneinander zu entfernen und somit die elektrische Kontaktierung der Kontaktabschnitte mit dem Leiter aufzuheben und zudem den Halt des Leiters in der Leiteranschlusseinrichtung zu lösen. Bei Betätigung der Betätigungselemente kann der Leiter von der Leiteranschlusseinrichtung entnommen werden, wobei aufgrund der Betätigung auch das Spannelement zurück in seine Ausgangsstellung gelangen kann, in der wiederum die Kontaktabschnitte in ihrer ersten Stellung gehalten werden und somit ein erneutes Anstecken eines Leiters an die Leiteranschlusseinrichtung möglich ist.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele mehr erläutert werden. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer Leiteranschlusseinrichtung;
- 2 die Leiteranschlusseinrichtung in einer Frontalansicht;
- 3A die Ansicht gemäß 2, mit eingezeichneten Schnittlinien;
- 3B eine Schnittansicht entlang der Linie A-A gemäß 3A;
- 3C eine Schnittansicht entlang der Linie B-B gemäß 3A;
- 3D eine vergrößerte Detailansicht in dem in 3B eingezeichneten Ausschnitt;
- 4A eine gesonderte Ansicht des Kontaktelements der Leiteranschlusseinrichtung;
- 4B eine Schnittansicht entlang der Linie C-C gemäß 4A;
- 5 die Leiteranschlusseinrichtung nach Einstecken eines Leiters;
- 6 eine Frontalansicht der Leiteranschlusseinrichtung bei eingestecktem Leiter;
- 7A die Frontalansicht gemäß 6, mit eingezeichneten Schnittlinien;
- 7B eine Schnittansicht entlang der Linie D-D gemäß 7A;
- 7C eine Schnittansicht entlang der Linie E-E gemäß 7A;
- 7D eine Schnittansicht entlang der Linie F-F gemäß 7A;
- 7E eine vergrößerte Detailansicht in dem in 7B eingezeichneten Ausschnitt;
- 8 eine perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Leiteranschlusseinrichtung;
- 9 eine Frontalansicht der Leiteranschlusseinrichtung;
- 10 eine perspektivische Ansicht der Leiteranschlusseinrichtung, bei eingestecktem Leiter; und
- 11 eine Frontalansicht der Leiteranschlusseinrichtung, bei eingestecktem Leiter.
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1 bis 7A-7E zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel einer Leiteranschlusseinrichtung 1 in Form einer Anschlussklemme, die ein Gehäuse 10 und ein darin eingefasstes Kontaktelement 11 aufweist. An das Gehäuse 10 kann ein Leiter 2 entlang einer Einsteckrichtung E angesteckt werden, sodass der Leiter 2 durch eine Einstecköffnung 100 in das Gehäuse 10 eingeführt wird und im Inneren des Gehäuses 10 mit dem Kontaktelement 11 elektrisch kontaktiert.
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Wie zum Beispiel aus 1 in Zusammenschau mit der gesonderten Ansicht des Kontaktelements 11 in 4A ersichtlich, weist das Kontaktelement 11 eine Basis 110 auf, die an einem Boden des Gehäuses 10 angeordnet ist und mit vorstehenden Kontaktstiften 114 durch Öffnungen 102 im Boden des Gehäuses 10 hindurch greift. Wie schematisch in 2 eingezeichnet, dienen die Kontaktstifte 114 dazu, elektrisch beispielsweise mit einer Leiterplatte 3 zu kontaktieren, sodass darüber das Kontaktelement 11 an eine elektrische Baugruppe angeschlossen werden kann. Durch Anschließen eines Leiters 2 an die Leiteranschlusseinrichtung 1 kann der Leiter 2 somit elektrisch mit der die Leiterplatte 3 umfassenden Baugruppe kontaktiert werden.
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Von der Basis 110 erstrecken sich, parallel zueinander, zwei erste Schenkel 111, an die Kontaktabschnitte 112 anschließen. Die Kontaktabschnitte 112 erstrecken sich in einer Ausgangsstellung parallel zueinander und bilden zwischen sich, wie aus den Schnittansichten gemäß Fig. 3B, 3D und 4B ersichtlich, eine Kontaktöffnung 116 aus, durch die hindurch der Leiter 2 zum Anschließen an die Leiteranschlusseinrichtung 1 zu führen ist.
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An die Kontaktabschnitte 112 schließen, an von den ersten Schenkeln 111 abliegenden Enden der Kontaktabschnitte 112, zweite Schenkel 113 an, die an Lagerstellen 101 des Gehäuses 10 gelenkig angebunden sind, sodass das Kontaktelement 11 zum einen über die Basis 110 am Boden des Gehäuses 10 und zum anderen über die Schenkel 113 an den Lagerstellen 101 im Bereich der Einstecköffnung 100 am oberen Ende des Gehäuses 10 gehalten ist.
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Im Bereich der Kontaktöffnung 116 weisen die Kontaktabschnitte 112 jeweils eine Schneidkante 115 auf, die schräg erstreckt und einander zugewandt sind und durch Bewegen der Kontaktabschnitte 112 einander angenähert werden können, um einen Leitungsmantel 201 eines an die Leiteranschlusseinrichtung 1 angesetzten Leiters 2 zu durchdringen und darüber eine Leitungsader 200 des Leiters 2 elektrisch zu kontaktieren, wie dies zum Beispiel in 7B und 7D dargestellt ist.
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An dem Kontaktelement 11 ist ein Spannelement 12 angeordnet, das einen Querabschnitt 120 und an den Querabschnitt 120 seitlich anschließende Schenkel 122 aufweist. Mit seinen Spannschenkeln 122 umgreift das Spannelement 12 das Kontaktelement 11 außenseitig und wirkt zum Vorspannen auf das Kontaktelement 12 ein, wie dies nachfolgend noch beschrieben werden soll.
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1 bis 4A, 4B zeigen die Leiteranschlusseinrichtung 1 in einer Ausgangsstellung zu Beginn eines Ansteckvorgangs eines Leiters 2. 5 bis 7A-7E hingegen zeigen die Leiteranschlusseinrichtung 1 bei vollständig angestecktem Leiter 2.
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In der Ausgangsstellung (1 bis 4A, 4B) nimmt das Spannelement 12 eine obere Lage innerhalb des Gehäuses 10 ein, wie dies zum Beispiel aus 1 und 2 ersichtlich ist. Die Spannschenkel 122 des Spannelements 12 nehmen in diesem Zustand mit unteren Schenkelenden 124 die unteren, ersten Schenkel 111 des Kontaktelements 11 zwischen sich auf, sind mit oberen Schenkelenden 123 in Anlage mit den zweiten Schenkeln 113 des Kontaktelements 11 und sind dabei mit den oberen Schenkelenden 123 den Lagerstellen 101 angenähert.
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Wird ein Leiter 2 durch die Einstecköffnung 100 hindurch in das Gehäuse 10 eingesetzt, so gelangt der Leiter 2, geführt durch eine Gehäuseführung 103, in Eingriff mit der zwischen den Kontaktabschnitten 112 gebildeten Kontaktöffnung 116 und zudem in Eingriff mit einem topfförmigen Aufnahmeabschnitt 121 an dem Querabschnitt 120 des Spannelements 12 (siehe zum Beispiel 2). Der Leiter 2 ist vor Einstecken nicht abzuisolieren, sodass die in dem Leiter 2 eingefasste Leitungsader 200 durch den Leitungsmantel 201 ummantelt und damit elektrisch isoliert ist.
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Bei weiterem Einstecken des Leiters 2 in die Einsteckrichtung E in das Gehäuse 10 wird, aufgrund des Eingriffs des Leiterendes 20 in den Aufnahmeabschnitt 121, das Spannelement 12 in die Einsteckrichtung E mitgenommen. Dies bewirkt, dass die Spannschenkel 122 mit ihren oberen Schenkelenden 123 außenseitig an den zweiten Schenkeln 113 des Kontaktelements 11 entlang gleiten und die Kontaktabschnitte 112 des Kontaktelements 11 in eine Richtung zum Entfernen der Schneidkanten 115 voneinander belasten. Das Kontaktelement 11 wird somit in einer Stellung gehalten, in der die Kontaktöffnung 116 zwischen den Kontaktabschnitten 112 geweitet ist (siehe 3B und 3D) und der Leiter 2 somit (weiter) durch die Kontaktöffnung 116 hindurchgeführt werden kann.
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Die zweiten Schenkel 113 nehmen, betrachtet in die Einsteckrichtung E, zueinander eine rampenförmige Stellung ein. Dies bewirkt, dass bei Mitnehmen des Spannelements 12 in die Einsteckrichtung E sich die vorspannende Kraft der Spannschenkel 123 auf das Kontaktelement 11 verstärkt und somit die Kontaktabschnitte 112 mehr und mehr in Richtung eines Aufweitens der Kontaktöffnung 116 zueinander vorgespannt werden.
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Nach einem vorbestimmten Einsteckweg gleiten die Spannschenkel 122, wie dies in 5 bis 8A-8E dargestellt ist, von den zweiten Schenkeln 113 des Kontaktelements 11 ab und gelangen in Anlage mit den unteren, ersten Schenkeln 111 des Kontaktelements 11. Aufgrund der gekreuzten Form des Kontaktelements 11 kehrt sich dadurch die Spannwirkung des Spannelements 12 um, sodass, wie zum Beispiel in 5 und 6 dargestellt, die Kontaktabschnitte 112 mit ihren Schneidkanten 115 in eine Verstellrichtung V aufeinander zu bewegt werden und die Schneidkanten 115 somit in den Leitungsmantel 201 des Leiters 2 eindringen, wie dies in 7B, 7C und 7D dargestellt ist. Die Leitungsader 200 des Leiters 2 wird somit elektrisch kontaktiert und damit elektrisch mit dem Kontaktelement 11 verbunden.
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Aufgrund des Abgleitens der Spannschenkel 122 von den zweiten Schenkeln 113 des Kontaktelements 11 und aufgrund der darauf folgenden Anlage der Spannschenkel 122 an den ersten Schenkeln 111 kehrt sich die Spannrichtung des Spannelements 12 schlagartig um und führt dazu, dass die Kontaktabschnitte 112 schlagartig in die Verstellrichtung V zueinander bewegt werden und somit schlagartig mit der Leitungsader 200 des Leiters 2 elektrisch kontaktieren. Dies erfolgt nach einem vorbestimmten Einsteckweg des Leiters 2, nämlich nachdem das Spannelement 12 gerade soweit mitgenommen worden ist, dass die Spannschenkel 122 von den zweiten Schenkeln 113 des Kontaktelements 11 abgleiten.
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Die elektrische Kontaktierung erfolgt somit in definierter Position bei vollständig eingestecktem Leiter 2. Aufgrund der zwei gegenüberliegenden Schneidkanten 115 erfolgt das Durchdringen des Leitungsmantels 201 zuverlässig, sodass eine zuverlässige elektrische Kontaktierung mit dem Leiter 2 hergestellt wird.
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Soll der Leiter 2 wieder von der Leiteranschlusseinrichtung 1 gelöst werden, können Betätigungselemente 13 seitlich am Gehäuse 10 betätigt werden, wodurch die Betätigungselemente 13 auf die Kontaktabschnitte 112 einwirken und diese zum Weiten der Kontaktöffnung 116 zueinander bewegen. Die Schneidkanten 115 der Kontaktabschnitte 112 werden dadurch außer Eingriff mit dem Leitungsmantel 201 gebracht, sodass der Leiter 2 entgegen der Einsteckrichtung E aus dem Gehäuse 10 herausgezogen werden kann.
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Bei Betätigung der Betätigungselemente 13 werden auch die ersten Schenkel 111 bewegt, wobei aufgrund der keilförmigen Anordnung der Schenkel 111 zueinander (siehe 6) das Spannelement 12 aufgrund der Spannung an den Spannschenkeln 122 entgegen der Einsteckrichtung E an den Schenkeln 111 aufwärts gleitet und, bei hinreichend weiter Auslenkung der Kontaktabschnitte 112 zueinander zum Lösen des Leiters 2 aus der Leiteranschlusseinrichtung 1, auf die zweiten Schenkel 113 gleitet. Wird nunmehr die Betätigung aufgehoben, können die Spannschenkel 122 an den Betätigungselementen 13 vorbei weiter hinauf an den zweiten Schenkeln 113 gleiten, sodass das Spannelement 12 zurück in die Ausgangsstellung gemäß 1 bis 4A, 4B gelangt.
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Das Kontaktelement 11 ist vorzugsweise einstückig beispielsweise als Stanzbiegeteil z.B. aus Federstahl hergestellt.
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Ebenso ist das Spannelement 12 vorzugsweise einstückig beispielsweise als Stanzbiegeteil z.B. aus Federstahl hergestellt.
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8 bis 11 zeigen ein anderes Ausführungsbeispiel einer Leiteranschlusseinrichtung 1, die sich lediglich mit Hinblick auf die Anordnung der Betätigungselemente 13 von dem vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispiel unterscheidet.
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Während bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 bis 7A-7E die Betätigungselemente 13 seitlich an dem Gehäuse 10 angeordnet sind und zum Betätigen quer zur Einsteckrichtung E in das Gehäuse 10 hineinzudrücken sind, sind bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 8 bis 11 Betätigungselemente 13 am oberen Deckenabschnitt (in dem auch die Einstecköffnung 100 gebildet ist) des Gehäuses 10 angeordnet und über Führungshülsen 104 am Gehäuse 10 geführt. Wiederum können die Betätigungselemente 13, wie dies aus 10 und 11 ersichtlich ist, betätigt werden, um einen Leiter 2 aus der Leiteranschlusseinrichtung 1 zu lösen. Dazu wirken die Betätigungselemente 13 auf die Kontaktabschnitte 112 ein und drücken diese derart zusammen, dass die zwischen den Kontaktabschnitten 112 gebildete Kontaktöffnung 116 geweitet wird und der Leiter 2 somit aus der Kontaktöffnung 116 herausbewegt werden kann.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend geschilderten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern lässt sich grundsätzlich auch in anders gearteter Weise verwirklichen.
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Eine Leiteranschlusseinrichtung der hier beschriebenen Art kann in ganz unterschiedlicher Weise zum Anschließen von Leitern an eine elektrische Baugruppe verwendet werden. Das Anschließen erfolgt hierbei über ein Kontaktelement, das Schneidkanten aufweist und somit ein Anschließen eines nicht abisolierten Leiters ermöglicht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Leiteranschlusseinrichtung
- 10
- Gehäuse
- 100
- Einstecköffnung
- 101
- Lagerstelle
- 102
- Öffnung
- 103
- Gehäuseführung
- 104
- Führungshülse
- 11
- Kontaktelement (Kontaktmetall)
- 110
- Basis
- 111
- Unterer Schenkel
- 112
- Kontaktabschnitt
- 113
- Oberer Schenkel
- 114
- Kontaktstift
- 115
- Schneidkante
- 116
- Kontaktöffnung
- 12
- Spannelement (Überfeder)
- 120
- Querabschnitt
- 121
- Aufnahmeabschnitt
- 122
- Spannschenkel
- 123, 124
- Schenkelende
- 13
- Betätigungselement
- 2
- Leiter
- 20
- Leiterende
- 200
- Leitungsader
- 201
- Leitungsmantel
- 3
- Baugruppe (Leiterplatte)
- E
- Einsteckrichtung
- V
- Verstellrichtung