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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Prävention einer Aqua-Planingsituation für ein Kraftfahrzeug. Eine Sensoreinrichtung des Kraftfahrzeugs erfasst eine nasse Fahrbahn, auf welcher sich das Kraftfahrzeug bewegt. Mit einer Steuerungseinrichtung des Kraftfahrzeugs wird eine Fahrerassistenzfunktion eines Fahrerassistenzsystems des Kraftfahrzeugs bei erkannter nasser Fahrbahn durchgeführt. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug sowie ein Fahrerassistenzsystem. Ferner betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug.
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Bei einer nassen Straße kann es beispielsweise aufgrund von Regen zu einer Aqua-Planingsituation für ein Kraftfahrzeug kommen. Dabei kann insbesondere der Kontakt zwischen zumindest einem Reifen des Kraftfahrzeugs und der Fahrbahn aufgrund der nassen Fahrbahn vermindert werden. Insbesondere hat das dann Auswirkungen auf das Brems- und Beschleunigungsverhalten des Kraftfahrzeugs sowie auf Lenkbewegungen des Kraftfahrzeugs. Die Einflüsse des Aqua-Planings sind insbesondere negativ. Aufgrund von Aqua-Planing sind sehr häufig Unfälle aus dem Straßenverkehr zu verzeichnen.
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Die
EP 2 536 606 B1 offenbart ein Verfahren zur automatischen Prävention von Aqua-Planing während des Fahrbetriebs eines Kraftfahrzeugs auf einer Fahrstrecke. Dabei werden streckenabschnittsbezogene Informationen hinsichtlich der Gefahr von Aqua-Planing im Kraftfahrzeug bereitgestellt. Es ist mindestens eine Sensoreinrichtung zur Bestimmung einer nassen Fahrbahn vorgesehen. Bei Vorliegen eines Streckenabschnitts der Fahrstrecke mit Aqua-Planinggefahr und der Detektion einer nassen Fahrbahn wird eine Assistenzfunktion zur Prävention von Aqua-Planing durchgeführt.
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Bei dem Stand der Technik kann es beispielsweise dazu kommen, dass auch bei einer lediglich feuchten Straße, bei der keine Aqua-Planinggefahr besteht, und einer beispielsweise niedrigen Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs dennoch eine potentielle Aqua-Planingsituation detektiert wird. Dadurch ist der Straßenverkehr mehr als nötig beeinträchtigt, da die Assistenzfunktion beispielsweise die Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs verringert.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren, eine Vorrichtung, ein Fahrerassistenzsystem und ein Kraftfahrzeug zu schaffen, mit welchem beziehungsweise welcher die Prävention einer Aqua-Planingsituation präziser durchgeführt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren, durch eine Vorrichtung, durch ein Fahrerassistenzsystem sowie durch ein Kraftfahrzeug gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Prävention einer Aqua-Planingsituation für ein Kraftfahrzeug. Mit einer Sensoreinrichtung des Kraftfahrzeugs wird eine nasse Fahrbahn, auf welcher sich das Kraftfahrzeug bewegt, erfasst. Mit einer Steuerungseinrichtung des Kraftfahrzeugs wird eine Fahrerassistenzfunktion eines Fahrerassistenzsystems des Kraftfahrzeugs bei erkannter nasser Fahrbahn durchgeführt.
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Eine Stärke einer Nässe und somit ein Nässegrad der nassen Fahrbahn wird mit der Sensoreinrichtung erfasst und abhängig von der Stärke der Nässe und abhängig von einer Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs relativ zur Fahrbahn wird zumindest eine Fahrerassistenzfunktion zur Prävention einer Aqua-Planingsituation durchgeführt.
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Dadurch, dass die zumindest eine Fahrerassistenzfunktion in Abhängigkeit der Stärke der Nässe der nassen Fahrbahn und in Abhängigkeit der Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs durchgeführt wird, kann besonders präzise die Prävention der Aqua-Planingsituation durchgeführt werden. Es wird nicht nur zwischen einer trockenen und einer nassen Fahrbahn unterschieden, sondern wenn eine nasse Fahrbahn erkannt wird auch noch detaillierter erkannt, wie nass sie wirklich ist. Insbesondere können dann Situationen vermieden werden, bei welchen eine Aqua-Planinggefahr aufgrund einer geringen Stärke der Nässe der nassen Fahrbahn und/oder aufgrund einer geringen Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs nicht gegeben ist, jedoch der Stand der Technik eine Aqua-Planingsituation vorhergesagt hätte. Dadurch kann der Eingriff in den Straßenverkehr minimiert werden, sodass insgesamt die Sicherheit erhöht werden kann.
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Insbesondere kann die Fahrerassistenzfunktion abhängig von einer in der Vergangenheit erfassten Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs und/oder einer aktuellen Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs und/oder einer zukünftig zu erwartenden Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs durchgeführt werden. Insbesondere die zukünftig zu erwartende Geschwindigkeit kann beispielswiese aus einer Stellung des Gaspedals und/oder aus einer Geschwindigkeitseingabe in ein Geschwindigkeitsregelsystem bestimmt werden. Dadurch kann die Aqua-Planingsituation noch präziser vorhergesagt werden.
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Die Sensoreinrichtung kann beispielsweise zumindest ein Regensensor des Kraftfahrzeugs, welcher beispielsweise auch bei einer Scheibenwischanlage eingesetzt ist, sein. Ebenfalls möglich ist, dass zumindest ein Nässesensor im Radkasten des Kraftfahrzeugs als Sensoreinrichtung genutzt wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform kann als Fahrerassistenzfunktion ein maximal möglicher Lenkwinkel des Kraftfahrzeugs beschränkt werden. Dadurch kann insbesondere vermieden werden, dass das Kraftfahrzeug, wenn es in die Aqua-Planingsituation kommt, aufgrund des Lenkradeinschlags ins Schleudern gerät. Dadurch kann insbesondere in der Aqua-Planingsituation die Situation eines Unfalls vermieden werden.
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Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn als Fahrerassistenzfunktion eine aktuelle Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs verändert wird und/oder ein haptisches und/oder ein visuellen Signal erzeugt wird. Dadurch, dass die Aqua-Planingsituation insbesondere durch die aktuelle Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs beeinflusst wird, kann eine kritische Situation verhindert werden. Insbesondere ist die Aqua-Planinggefahr bei niedrigen Geschwindigkeiten geringer als bei hohen Geschwindigkeiten. Insbesondere kann dann die aktuelle Geschwindigkeit vermindert werden beziehungsweise an eine maximale Geschwindigkeit angepasst werden. Beispielsweise kann als Maximalgeschwindigkeit eine Geschwindigkeit von 80 km/h angesehen werden, sodass bei einer Autobahnfahrt das Kraftfahrzeug automatisch auf 80 km/h heruntergebremst wird, sollte das Kraftfahrzeug mehr als 80 km/h fahren.
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Des Weiteren kann ein haptisches Signal, beispielsweise am Lenkrad erzeugt werden und/oder ein visuelles Signal, welches beispielsweise an einer Kopf-oben-Anzeigevorrichtung, welche als Head-up-Display bezeichnet wird, angezeigt wird, erzeugt werden. Dadurch kann der Fahrzeugführer darauf aufmerksam gemacht werden, dass eine Aqua-Planingsituation bevorstehen könnte beziehungsweise dass eine Aqua-Planinggefahr besteht. Damit kann besonders zuverlässig die Aufmerksamkeit des Fahrzeugführers für einen möglichen Eingriff in den Fahrbetrieb erhöht werden, sodass insbesondere bei der Aqua-Planingsituation die Gefahr eines Unfalls reduziert werden kann, da der Fahrzeugführer bereits vorgewarnt ist.
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Weiterhin vorteilhaft ist, wenn das Kraftfahrzeug beim Durchführen des Verfahrens zumindest in einem semi-autonomen Betrieb betrieben wird. Insbesondere kann das Verfahren auch in einem vollautonomen Betrieb durchgeführt werden. Insbesondere kann dann, da der Fahrzeugführer nicht mehr alle Fahraufgaben durchführt, eine kritische Verkehrssituation während des zumindest semi-autonomen Betriebs verringert werden. Des Weiteren kann verhindert werden, dass eine nicht notwendige Ausführung der Fahrerassistenzfunktion im zumindest semi-autonom Betrieb durchgeführt wird. Dadurch kann insgesamt auch der Straßenverkehrsfluss verbessert werden.
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Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn bei dem zumindest semi-autonomen Betrieb des Kraftfahrzeugs als Fahrerassistenzfunktion ein Fahraufgabeübernahmesignal für einen Fahrzeugführer des Kraftfahrzeugs erzeugt wird. Es wird dann von dem zumindest semi-autonomen Betrieb nach der Fahraufgabeübernahme durch den Fahrzeugführer in den manuellen Betrieb des Kraftfahrzeugs gewechselt, in dem der Fahrzeugführer das Kraftfahrzeug selbst fährt. Bei dem Fahraufgabeübernahmesignal kann es sich beispielsweise um ein optisches und/oder akustisches Signal handeln. Dadurch kann der Fahrzeugführer darauf aufmerksam gemacht werden, dass er manuell das Kraftfahrzeug steuern und die Fahraufgabe übernehmen soll. Nachdem der Fahrzeugführer die Fahraufgabe übernommen hat kann dann in den manuellen Betrieb gewechselt werden, sodass der Fahrzeugführer manuell das Kraftfahrzeug steuert. Insbesondere kann dadurch der Fahrzeugführer bereits vor der Aqua-Planingsituation auf eine mögliche Aqua-Planinggefahr hingewiesen werden, wodurch seine Aufmerksamkeit gesteigert ist.
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Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn bei Nicht-Übernahme der Fahraufgabe durch den Fahrzeugführer eine weitere Fahrerassistenzfunktion durchgeführt wird. Bei der weiteren Fahrerassistenzfunktion kann es sich beispielsweise um eine Reduzierung der Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs handeln. Beispielsweise kann dann das Kraftfahrzeug auf eine niedrigere Geschwindigkeit als die aktuelle Geschwindigkeit reduziert werden, sodass die Wahrscheinlichkeit einer kritischen Situation noch weiter verringert wird. Dies ermöglicht insbesondere einen noch sichereren Betrieb des Kraftfahrzeugs im zumindest semi-autonomen Betrieb des Kraftfahrzeugs.
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Weiterhin vorteilhaft ist, wenn Informationen zumindest eines weiteren Kraftfahrzeugs bei der Prävention einer Aqua-Planingsituation berücksichtigt werden. Insbesondere können das Kraftfahrzeug und das weitere Kraftfahrzeug mittels einer jeweiligen Kommunikationseinrichtung der Kraftfahrzeuge miteinander kommunizieren. Dies Kommunikation zwischen zwei Fahrzeugen wird auch als Fahrzeug-zu-Fahrzeug (Car-to-Car) - Kommunikation bezeichnet. Beispielsweise kann dann das weitere Kraftfahrzeug die Information senden, dass eine Aqua-Planingsituation herrscht. Diese Information kann dann wiederum bei dem Kraftfahrzeug selbst mit berücksichtigt werden, sodass noch sicherer die Aqua-Planingsituation vorhergesehen werden kann.
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Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn Informationen zumindest einer kraftfahrzeugexternen Informationsquelle bei der Prävention einer Aqua-Planingsituation berücksichtigt werden. Beispielsweise kann es sich bei der kraftfahrzeugexternen Informationsquelle um eine Servereinrichtung handeln, welche beispielsweise Wetterdaten an das Kraftfahrzeug sendet. Beispielsweise kann dann die Information an das Kraftfahrzeug gegeben werden, dass beispielsweise ein Platzregen bevorsteht, wobei bei Platzregen die Gefahr des Aqua-Planings potentiell erhöht ist. Die Kommunikation zwischen dem Kraftfahrzeug und der kraftfahrzeugexternen Informationsquelle wird auch als Fahrzeug-zu-Infrastruktur (Car-to-Infrastructure)- Kommunikation bezeichnet. Somit kann noch zuverlässiger und aktueller das Verfahren durchgeführt werden.
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Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn als Fahrerassistenzfunktion eine Lichtfunktion einer Lichteinrichtung des Kraftfahrzeugs als optisches Warnsignal für zumindest ein weiteres Kraftfahrzeug durchgeführt wird. Beispielsweise kann die Lichteinrichtung eine Abblendlichteinrichtung beziehungsweise eine Bremslichteinrichtung sein. Beispielsweise kann dann ein Abblendlicht aufgeblendet werden, sodass ein weiteres Kraftfahrzeug, welches sich vor dem Kraftfahrzeug befindet, vor der möglichen Aqua-Planingsituation gewarnt wird. Eine analoge Vorgehensweise gilt für das Bremslicht. Hierbei kann beispielsweise das Bremslicht kurz angesteuert werden und aufblinken, sodass das weitere Kraftfahrzeug hinter dem Kraftfahrzeug vor der möglichen Aqua-Planingsituation gewarnt wird.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass zumindest zwei verschiedene Referenzstärken von Nässen vorgegeben werden und eine gemessene Ist-Stärke mit zumindest einer Referenzstärke verglichen wird. Dadurch wird eine feinjustierte Unterscheidung verschiedener Nässezustände der nassen Fahrbahn durchgeführt, wodurch die Beurteilung, ob eine Aqua-Planingsituation vorliegt oder nicht, genauer erfolgt
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Abhängig von dem zumindest einen Vergleich kann eine Art einer Fahrerassistenzfunktion und/oder ein Zeitpunkt der Erzeugung der Fahrerassistenzfunktion und/oder die Anzahl von den zu erzeugenden Fahrerassistenzfunktionen und/oder die Reihenfolge von mehreren zu erzeugenden Fahrerassistenzfunktionen bestimmt werden. Dadurch ist es möglich, dass sehr situativ auf die aktuelle Aqua-Planingsituation die Fahrerassistenzfunktion sowohl zeitlich als auch von der Anzahl der Fahrerassistenzfunktionen als auch von der Reihenfolge der Assistenzfunktionen durchgeführt wird. Somit kann besonders sicher und zuverlässig eine kritische Verkehrssituation, insbesondere beim zumindest semi-autonomen Betrieb, während der Aqua-Planingsituation verhindert werden.
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Eine weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug zur Prävention einer Aqua-Planingsituation für das Kraftfahrzeug. Die Vorrichtung weist eine Sensoreinrichtung und eine Steuerungseinrichtung auf. Die Vorrichtung ist dazu ausgebildet, ein Verfahren gemäß dem genannten Aspekt der Erfindung oder einer vorteilhaften Ausführung davon durchzuführen.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Fahrerassistenzsystem mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und ein Kraftfahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Fahrerassistenzsystem. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Kraftfahrzeug als Personenkraftfahrzeug ausgebildet ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungsformen des Verfahrens sind als vorteilhafte Ausgestaltungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung, des erfindungsgemäßen Fahrerassistenzsystems sowie des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs anzusehen, wobei die Vorrichtung, das Fahrassistenzsystem und das Kraftfahrzeug dazu gegenständliche Merkmale aufweisen, die die Durchführung der Verfahrensschritte ermöglichen.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur der jeweils angegebenen Kombination sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen von der Erfindung als umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt und erläutert sind, jedoch aus den separierten Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind. Es sind auch Ausführungen und Merkmalskombinationen als offenbart anzusehen, die somit nicht alle Merkmale eines ursprünglich formulierten unabhängigen Anspruchs aufweisen. Es sind darüber hinaus Ausführungen und Merkmalskombinationen, insbesondere durch die oben dargelegten Ausführungsformen, als offenbart anzusehen, die über die in den Rückbezügen der Ansprüche dargelegten Merkmalskombinationen hinausgehen oder abweichen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigt die einzige Fig. ein Kraftfahrzeug in einer Fahrsituation. In der Fig. werden gleiche und funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die Fig. zeigt schematisch ein Kraftfahrzeug 1 in einer Fahrsituation. Das Kraftfahrzeug 1 bewegt sich auf einer Fahrbahn 2. Insbesondere ist die Fahrbahn 2, beispielsweise aufgrund von Regen, nass. Das Kraftfahrzeug 1 weist eine Sensoreinrichtung 3 auf, mittels welcher die Stärke der Nässe der nassen Fahrbahn 2 erfasst wird. Bei der Sensoreinrichtung 3 kann es sich beispielsweise um einen Regensensor einer Scheibenwischanlage handeln beziehungsweise kann es sich bei der Sensoreinrichtung 3 auch um einen Nässesensor, welcher insbesondere in einem Radkasten angeordnet ist, handeln.
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Das Kraftfahrzeugs 1 weist insbesondere eine Steuerungseinrichtung 4 auf, mittels welcher eine Fahrerassistenzfunktion 13 eines Fahrerassistenzsystems 5 durchgeführt werden kann. Ferner kann das Kraftfahrzeug 1 eine Anzeigeeinrichtung 6 aufweisen, welche beispielsweise als Kopf-oben-Anzeigevorrichtung ausgebildet sein kann.
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Das Kraftfahrzeug 1 weist ferner insbesondere eine Kommunikationseinrichtung 7 auf, mittels welcher Informationen einer kraftfahrzeugexternen Informationsquelle 8 und/oder einer weiteren Kommunikationseinrichtung 9 eines weiteren Kraftfahrzeugs 10 empfangen werden können.
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Insbesondere kann das Kraftfahrzeug 1 eine Lichteinrichtung 11, 12 aufweisen, welche insbesondere eine Abblendlichteinrichtung 11 in einem Frontbereich des Kraftfahrzeugs 1 aufweist und eine Bremslichteinrichtung 12 an einem Heckbereich des Kraftfahrzeugs 1 aufweist. Mit der Abblendeinrichtung 11 und der Bremslichteinrichtung 12 sind unterschiedliche Lichtfunktionen und damit das Aussenden von verschiedenen optischen Signalen ermöglicht.
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Das Kraftfahrzeug 1 kann ferner mehrere Einrichtungen aufweisen, mittels welchen die Fahrerassistenzfunktion 13 durchgeführt werden kann.
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Insbesondere kann mittels einer Vorrichtung 14 des Kraftfahrzeugs 1 eine Prävention einer Aqua-Planingsituation durchgeführt werden. Insbesondere kann die Vorrichtung 14 Teil eines Fahrerassistenzsystems 16 des Kraftfahrzeugs 1 sein.
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Bei dem Verfahren zur Prävention einer Aqua-Planingsituation für das Kraftfahrzeug 1 wird mit der Sensoreinrichtung 3 des Kraftfahrzeugs 1 die Stärke einer Nässe der Fahrbahn 2 erfasst. Insbesondere wird eine Geschwindigkeit V des Kraftfahrzeugs 1, welche durch den Pfeil V dargestellt ist, ebenfalls mit ermittelt. Insbesondere wird dann, insbesondere mittels der Steuerungseinrichtung 4 abhängig von der erfassten Stärke der Nässe der Fahrbahn 2 und abhängig von der Geschwindigkeit V des Kraftfahrzeugs 1 die Fahrerassistenzfunktion 13 durchgeführt. In der Steuerungseinrichtung 4 sind dazu mehrere Referenzstärken abgelegt, die verschiedene Nässestärken darstellen. Insbesondere ist vorgesehen, dass zumindest zwei verschiedene Referenzstärken von Nässen vorgegeben werden und eine gemessene Ist-Stärke mit zumindest einer Referenzstärke verglichen wird. Insbesondere kann dann abhängig von dem zumindest einen Vergleich eine Art einer Fahrerassistenzfunktion 13 und/oder ein Zeitpunkt der Erzeugung der Fahrerassistenzfunktion 13 und/oder die Anzahl von den zu erzeugenden Fahrerassistenzfunktionen 13 und/oder die Reihenfolge von mehreren der zu erzeugenden Fahrerassistenzfunktionen 13 bestimmt werden.
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Bei der Fahrerassistenzfunktion 13 kann es sich beispielsweise um eine Beschränkung eines maximal möglichen Lenkwinkel des Kraftfahrzeugs 1 handeln. Ebenfalls möglich ist, dass es sich bei der Fahrerassistenzfunktion 13 um eine Reduzierung der aktuellen Geschwindigkeit V des Kraftfahrzeugs 1 handelt. Insbesondere kann die Fahrerassistenzfunktion 13 auf der Anzeigeeinrichtung 6 beispielsweise visuell angezeigt werden, sodass der Fahrzeugführer über die Fahrerassistenzfunktion 13 im Bilde ist. Ebenfalls möglich ist, dass ein haptisches Signal beispielsweise an einem Lenkrad des Kraftfahrzeugs 1 erzeugt wird, sodass der Fahrzeugführer über das haptische Signal eine Rückmeldung erhält, dass eine beziehungsweise welche Fahrerassistenzfunktion 13 durchgeführt wird.
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Es ist insbesondere vorgesehen, dass das Kraftfahrzeug 1 zumindest in einem semi-autonomen Betrieb betrieben wird. Insbesondere kann das Kraftfahrzeug 1 in einem vollautonomen Betrieb betrieben werden. Sollte dann beispielsweise eine Aqua-Planingsituation auftreten, so kann auch als Fahrerassistenzfunktion 13 ein Fahraufgabeübernahmesignal erzeugt werden, welches beispielsweise auf der Anzeigeeinrichtung 6 angezeigt werden kann, sodass der Fahrzeugführer informiert wird, dass er die Fahraufgabe zukünftig übernehmen soll. Insbesondere kann dann nach der Fahraufgabeübernahme durch den Kraftfahrzeugführer von dem zumindest semi-autonomen Betrieb, insbesondere dem vollautonomen Betrieb, in den manuellen Betrieb des Kraftfahrzeugs 1 gewechselt werden, sodass der Fahrzeugführer das Kraftfahrzeug 1 selbst fährt.
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Sollte beispielsweise der Fahrzeugführer die Fahraufgabe nicht übernehmen, so kann beispielsweise vorgesehen sein, dass eine weitere Fahrerassistenzfunktion 13 durchgeführt wird, welche beispielsweise eine weitere Reduzierung der Geschwindigkeit V des Kraftfahrzeugs 1 sein kann. Beispielsweise kann die Geschwindigkeit V dann auf 80 km/h begrenzt werden. Da insbesondere die Aqua-Planinggefahr sowohl von der Stärke der Nässe der Fahrbahn 2 abhängt als auch von der Geschwindigkeit V des Kraftfahrzeugs 1 kann durch die Verringerung der Geschwindigkeit V die Gefahr einer kritischen Situation verringert werden.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass beispielsweise bei dem vollautonomen Betrieb des Kraftfahrzeugs 1 bei einer Erkennung einer Aqua-Planingsituation eine Maximalgeschwindigkeit als Fahrerassistenzfunktion 13 eingestellt wird. Beispielsweise kann dann die Maximalgeschwindigkeit beim vollautonomen Betrieb auf 80 km/h beschränkt werden.
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Insbesondere kann das Kraftfahrzeug 1 mittels der Kommunikationseinrichtung 7 mit dem weiteren Kraftfahrzeug 10, insbesondere mit der Kommunikationseinrichtung 9, kommunizieren und Informationen austauschen. Bei dieser sogenannten Car-to-Car Kommunikation können dann insbesondere Informationen bezüglich der Aqua-Planingsituation ausgetauscht werden. Dadurch kann besonders sicher die Aqua-Planinggefahr vorgebeugt werden.
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Dadurch dass die Stärke der Nässe der Fahrbahn 2 erfasst wird, kann insbesondere vermieden werden, dass beispielsweise bei einer wenig nassen Fahrbahn 2 die Fahrerassistenzfunktion 13 durchgeführt wird. Somit kann insbesondere der Straßenverkehrsfluss verbessert werden, bei gleichzeitiger Minimierung der Wahrscheinlichkeit einer kritischen Situation.
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Ebenfalls möglich ist, dass das Kraftfahrzeug 1 mittels der Kommunikationseinrichtung 7 mit der kraftfahrzeugexternen Informationsquelle 8 kommuniziert. Beispielsweise können durch die kraftfahrzeugexterne Informationsquelle 8 Wetterdaten zur Verfügung gestellt werden, welche dann bei der Bewertung der Aqua-Planingsituation mit berücksichtigt werden können. Beispielsweise kann ein möglicher zukünftiger Platzregen als Information an die Kommunikationseinrichtung 7 gesendet werden, wobei diese Information insbesondere durch die Steuerungseinrichtung 4 bei der Bewertung der Aqua-Planingsituation mit berücksichtigt wird. Die Kommunikation zwischen dem Kraftfahrzeug 1 und der kraftfahrzeugexternen Informationsquelle 8 wird auch als Car-to-Infrastructure Kommunikation bezeichnet.
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Ebenfalls möglich ist, dass die Aqua-Planingsituation anhand von Geschwindigkeitsdaten aus der Vergangenheit, und/oder aus der aktuellen Geschwindigkeit V und/oder aus der zukünftigen wahrscheinlichen Geschwindigkeit bewertet wird. Beispielsweise kann die zukünftige abgeschätzte Geschwindigkeit dadurch ermittelt werden, dass eine Stellung des Gaspedals des Kraftfahrzeugs 1 erfasst wird. Mittels der Stellung des Gaspedals kann dann entschieden werden, dass beispielsweise das Kraftfahrzeug 1 zukünftig noch weiter beschleunigt wird. Daraus können Rückschlüsse auf die zukünftige Geschwindigkeit geschlossen werden. Ebenfalls möglich ist, dass anhand einer Eingabe in eine Geschwindigkeitsregelanlage 15 des Kraftfahrzeugs 1 die zukünftige Geschwindigkeit ermittelt werden kann.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass als Fahrerassistenzfunktion 13 die Lichteinrichtung 11, 12 angesteuert wird. Insbesondere kann dann mittels der Abblendlichteinrichtung 11 ein Warnsignal beispielsweise für das weitere Kraftfahrzeug 10 erzeugt werden. Beispielsweise kann die Abblendlichteinrichtung 11 kurzzeitig aufblenden, sodass das weitere Kraftfahrzeug 10 gewarnt wird, sollte eine Aqua-Planingsituation vorliegen. Ebenfalls möglich ist, dass die Bremslichteinrichtung 12 angesteuert wird, und beispielsweise ein kurzes Aufblenden der Bremslichteinrichtung 12, insbesondere ein Blinken der Bremslichteinrichtung 12, als Warnsignal für ein nochmals weiteres Kraftfahrzeug, welches in der Zeichnung nicht dargestellt ist, erzeugt wird.
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Somit kann insgesamt eine gezielte, individuelle und aktuelle Vorhersage für eine Aqua-Planingsituation für das Kraftfahrzeug 1 geschaffen werden. Dadurch kann insbesondere die Gefahr einer kritischen Situation verringert werden und gleichzeitig wird der Straßenverkehrsfluss, da unnötige Fahrerassistenzfunktionen 13 nicht durchgeführt werden, verbessert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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