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Die Erfindung betrifft eine mehrmodale Beförderungsvorrichtung zur Personenbeförderung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, umfassend einen Personenkraftwagen mit einem Fahrersitz, einem Beifahrersitz und einer Mittelkonsole.
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Aufgrund von Einschränkungen hinsichtlich verfügbarer und/oder bezahlbarer Parkplätze in Ballungsgebieten sowie Einschränkungen in Bezug auf einen freien Zugang zu bestimmten auch städtischen Regionen mit Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, die beispielsweise aufgrund von Umweltschutzverordnungen existieren, besteht ein Problem für einen Fahrer eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor darin, möglichst schnell an einen gewünschten Ort innerhalb einer solchen städtischen Region zu gelangen. Eine verbreitete Lösung für dieses Problem könnte beispielsweise darin bestehen, ein Fahrrad in dem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor mitzuführen, zu einem Parkplatz außerhalb der städtischen Region zu fahren, das Fahrzeug mit Verbrennungsmotor dort abzustellen und mit dem Fahrrad bis zu dem gewünschten Ort zu fahren.
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Das Fahrzeug und das mitgeführte Fahrrad bilden ein Beispiel für eine mehrmodale Beförderungsvorrichtung. Der Begriff „mehrmodale Beförderungsvorrichtung“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere zumindest das Fahren eines Fahrzeugs bis zu einem Ort, an dem das Fahrzeug geparkt werden kann, und ein anschließendes Fahren mit einem weiteren Beförderungsmittel weg von dem Fahrzeug zu einer Endbestimmung einschließen.
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Mehrmodale Beförderungsvorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise beschreibt die Veröffentlichungsschrift
US 2015/0353157 A1 eine Vorrichtung zur mehrmodalen Beförderung. Ein Einrad mit Eigenantrieb wird für eine Verwendung mit dem Fahrzeug selektiv mit dem Fahrzeug in Eingriff gebracht und für eine unabhängige Verwendung selektiv mit dem Fahrzeug ausgerückt. Das Einrad mit Eigenantrieb schließt eine Nabe und ein drehbar mit der Nabe verbundenes Rad ein. Ein Motor wird auf der Nabe getragen und ist mit dem Rad verbunden, um das Rad im Verhältnis zu der Nabe zu drehen. Die Nabe schließt ein Eingriffsmerkmal zum selektiven Ineingriffnehmen und Ausrücken des Fahrzeugs ein. Die Vorrichtung umfasst also ein Kraftfahrzeug und ein Einrad. An dem Kraftfahrzeug ist ein Rad angeordnet in dem ein Motor angeordnet ist. Das Rad ist von dem Kraftfahrzeug demontierbar und an einen Rahmen, der in dem Kofferraum des Kraftfahrzeuges transportiert wird montierbar. So ist das Einrad gebildet, dass von dem Rad, das von dem Kraftfahrzeug demontiert wurde angetrieben wird.
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Ein Fahrer kann das Fahrzeug zu einem ausgewählten Ort fahren und das Fahrzeug an dem ausgewählten Ort parken. Dann kann der Fahrer das Rad mit Antrieb von dem Kraftfahrzeug lösen und an dem rahmen montieren und das Einrad zu einem anderen Ziel fahren. Mit anderen Worten, der Fahrer verwendet das Fahrzeug und das Einrad als eine mehrmodale Beförderungsvorrichtung. Das Einrad kann in den verkehrsreicheren Gebieten leichter und schneller manövriert werden. Das Abnehmen des Rades von dem Fahrzeug fungiert als ein Diebstahlsicherungsmerkmal, da das Fahrzeug in diesem Zustand nicht mehr als Beförderungsmittel genutzt werden kann.
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Aus der
US 7,950,977 B2 ist ein Spielzeug bekannt, das ein futuristisch gestaltetes Motorrad umfasst, mit dem autark oder in ein Trägerfahrzeug integriert gespielt werden kann. Das Trägerfahrzeug besteht aus einem vierrädrigen Untersatz mit einer Verkleidung, deren Frontpartie zusammen mit zwei Vorderrädern weiträumig aufklappbar ist, um Zugriff auf das Motorrad zu erhalten. Ein Ausstoßmechanismus ist vorgesehen, um das Motorrad kraftbetätigt aus dem Trägerfahrzeug bei aufgeklappter Verkleidung auszutragen.
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Die
WO 2006/095211A1 offenbart ein Zwei-in-Einem Fahrzeug, das zwei autarke, rückseitig zu einem doppelt so großen Fahrzeug zusammenschließbare vierrädrige Personenkraftfahrzeuge identischer Bauart umfasst. Das Fahrzeug doppelter Größe wird aus den beiden Personenkraftfahrzeugen dadurch gewonnen, dass ihre Hinterräder eingeklappt, und dass faltbare Rückteile der Karossieren eingeklappt und in einem Stauraum des durch rückseitiges Zusammenschließen gewonnen Fahrzeugs verstaut werden. Die beiden halb so großen autarken Personenkraftfahrzeuge benötigen weniger Parkfläche und sind deshalb für einen Einsatz im Innenraum von Städten besser geeignet als das Zwei-in-Einem-Fahrzeug doppelter Größe. Nachteilig ist jedoch unter anderem der für einen Zusammenschluss der beiden kleineren Personenkraftfahrzeuge ebenso wie für das Trennen des Zwei-in-Einem-Fahrzeugs manuell aufzubringende Kraftaufwand.
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Ein weiterer Vorschlag für ein Zwei-in-Einem-Fahrzeug (unter www.auto.de /magazin/split-and-go-variables-fahrzeugkonzept-zwei-in-einem) sieht vor, ein vierrädriges Personen-Kleinfahrzeug, wie etwa einen Smart durch ein huckepack an diesem ankoppelbares, an der Rückseite mit zwei Rädern versehenes Verlängerungsteil zu verlängern. Das Verlängerungsteil ist nicht autark fahrtüchtig, umfasst jedoch vorderseitig eine Rampe zur Erleichterung des An- und Abkopplungsvorgangs der Verlängerungsteils.
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Beispielsweise ist es aus der
US 2006/023158A1 bekannt, ein Motorrad mittels einer Haltvorrichtung huckepack an einem Transportfahrzeug, wie einem Pick-Up lösbar anzubringen.
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Angesichts des aufgezeigten Standes der Technik bietet das Gebiet der mehrmodalen Beförderungsvorrichtungen noch Raum für Verbesserungen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mehrmodale Beförderungsvorrichtung zur Personenbeförderung bereitzustellen, die möglichst einfach zu bedienen ist und/oder flexible Möglichkeiten einer Nutzung erlaubt.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine mehrmodale Beförderungsvorrichtung zur Personenbeförderung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die jeweils abhängigen Unteransprüche.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass die in der nachfolgenden Beschreibung einzeln aufgeführten Merkmale sowie Maßnahmen in beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung charakterisiert und spezifiziert die Erfindung insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren zusätzlich.
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Die erfindungsgemäße mehrmodale Beförderungsvorrichtung zur Personenbeförderung umfasst einen Personenkraftwagen mit einem Fahrersitz, einem Beifahrersitz und einer Mittelkonsole. Weiterhin umfasst die mehrmodale Beförderungsvorrichtung ein autark mit einem Elektromotor ausgestattetes und antreibbares Motorrad und eine Haltevorrichtung zur lösbar festen Halterung des Motorrads an dem Personenkraftwagen.
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Unter dem Begriff „lösbar feste Halterung“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine mechanische Verbindung zwischen dem Personenkraftwagen und dem Motorrad verstanden werden, die durch einen Benutzer in reversibler Weise gebildet und gelöst werden kann.
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Dabei ist das Motorrad in einem gehalterten Betriebszustand in Fahrtrichtung gesehen zwischen dem Fahrersitz und dem Beifahrersitz angeordnet, und zumindest ein Teil der Mittelkonsole dient in einem vom Personenkraftwagen losgelösten Betriebszustand des Motorrads zur Unterstützung zumindest eines Körperteils eines Fahrers des Motorrads.
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Auf diese Weise kann das Elektro-Motorrad von dem Benutzer bei Bedarf von dem Personenkraftwagen losgelöst werden, wodurch das Elektro-Motorrad und der Personenkraftwagen unabhängig voneinander zu einer weiteren Beförderung von Personen dienen kann. Das Elektro-Motorrad ist dabei nach Öffnen der Fronthaube des Personenkraftwagens in Fahrtrichtung entnehmbar.
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Ein oberer Teil der Mittelkonsole kann dabei zumindest als Teil eines Lenkers des Motorrads dienen. Ein unterer Teil der Mittelkonsole kann dem Fahrer des Motorrads als Sitz dienen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung enthält die Haltevorrichtung zumindest ein Führungselement, das eine Bewegung des Motorrads während einer Verbringung zwischen dem gehalterten Betriebszustand und dem losgelösten Betriebszustand führt. Dadurch kann die Bewegung des Motorrads während der Verbringung präzise und verschleißarm durchgeführt und eine exakte Positionierung des Motorrads zur Herbeiführung des gehalterten Betriebszustands erreicht werden.
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Besonders bevorzugt ist das zumindest eine Führungselement als ein Paar von Führungsschienen ausgebildet, die zueinander parallel in Fahrtrichtung des Personenkraftwagens und senkrecht zur Fahrtrichtung voneinander beabstandet angeordnet sind.
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Wenn die Haltevorrichtung zumindest einen Aktor zur Verbringung des Motorrads zwischen dem gehalterten Betriebszustand und dem losgelösten Betriebszustand umfasst, kann die lösbar feste Halterung des Motorrads an dem Personenkraftwagen von dem Benutzer vorteilhaft besonders schnell und ohne eine Verwendung von Werkzeug gebildet und gelöst werden. Der zumindest eine Aktor kann vorzugsweise von einem elektrischen Antrieb und/oder von einem hydraulischen Antrieb gebildet werden.
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In einer Ausführungsform der Erfindung weist das Motorrad eine wiederaufladbare Batterie (d. h. einen Akkumulator) zur Versorgung des Elektromotors auf, die im gehalterten Betriebszustand elektrisch parallel zu einer Batterie des Personenkraftwagens geschaltet ist. Dadurch kann die wiederaufladbare Batterie des Motorrads im gehalterten Betriebszustand durch dieselbe Ladevorrichtung geladen werden, die auch die Batterie des Personenkraftwagens während der Fahrt auflädt.
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Bevorzugt erfolgt die elektrische Parallelschaltung der wiederaufladbaren Batterie des Motorrads zur Batterie des Personenkraftwagens in automatischer Weise während oder nach einer Verbringung des Motorrads in den gehalterten Betriebszustand.
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Wenn die Mittelkonsole ein Auto-Infotainment-System beinhaltet, kann dieses nach Verbringung des Motorrads in den losgelösten Betriebszustand dem Fahrer des Motorrads zur Verfügung stehen.
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Unter einem „Auto-Infotainment-System“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein System verstanden werden, das zumindest ein Autoradio und eine visuelle Anzeigeeinheit beinhaltet. Das Auto-Infotainment-System kann ferner eine Freisprecheinrichtung und/oder einen Bordcomputer umfassen.
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In einer weiteren Ausführungsform kann die Mittelkonsole ein satellitengestütztes Navigationssystem aufweisen, das im gehalterten Betriebszustand des Motorrads von dem Fahrer des Personenkraftwagens und im losgelösten Betriebszustand des Motorrads von dem Fahrer des Motorrads verwendet werden kann. Vorzugsweise kann das satellitengestützte Navigationssystem als ein GPS (Global Positioning System)-basiertes Navigationssystem ausgeführt sein.
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Durch eine Verwendung des Auto-Infotainment-Systems und des satellitengestützten Navigationssystems sowohl im Personenkraftwagen im gehalterten Betriebszustand des Motorrads als auch beim Fahren des Motorrades im losgelösten Betriebszustand kann eine besonders komfortable und wirtschaftliche Lösung einer mehrmodalen Beförderungsvorrichtung bereitgestellt werden.
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Wenn die Mittelkonsole zumindest ein elektrisch beheizbares Heizelement aufweist, kann dem Fahrer des Motorrads im losgelösten Betriebszustand in einer geeigneten Ausgestaltung eine Sitzheizung bereitgestellt werden.
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In einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen mehrmodalen Beförderungsvorrichtung ist der Personenkraftwagen zumindest an der Vorderachse mit elektrischen Radnabenmotoren ausgerüstet. Durch den Wegfall eines im Motorraum unterhalb der Fronthaube angeordneten Motors kann ein ausreichender Bauraum zur Aufnahme des Motorrads im gehalterten Zustand geschaffen werden. Ist der Personenkraftwagen mit Radnabenmotoren oder anderen Antriebsaggregaten ausgeführt, ist es sinnvoll, wenn das Motorrad im gehalterten Betriebszustand mit seinen Räderns zu einer Aufstandsoberfläche der Räder des Personenkraftwagens kontaktfrei beabstandet ist. Dazu ist lediglich die Haltevorrichtung entsprechend hoch anzuordnen. Ist der Personenkraftwagen von dem Motorrad angetrieben (darauf wird weiter unten noch näher eingegangen) hat zumindest das angetriebene Rad des Motorrades auch im gehalterten Betriebszustand Kontakt zur Fahrbahnoberfläche.
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Des Weiteren kann auch vorgesehen sein, den Personenkraftwagen sowohl an der Vorderachse als auch an der Hinterachse mit elektrischen Radnabenmotoren auszustatten.
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Ein ausreichender Bauraum zur Aufnahme des Motorrads im gehalterten Zustand kann auch erzielt werden, wenn der Personenkraftwagen mit einem, einen heckseitigen Verbrennungsmotor beinhaltenden Heckantrieb ausgestattet ist. Dabei kann der Heckantrieb alternativ oder zusätzlich zu den elektrischen Radnabenmotoren an der Vorderachse vorgesehen sein.
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Wenn die mehrmodale Beförderungsvorrichtung mit einem Heckantrieb zusätzlich zu den elektrischen Radnabenmotoren an der Vorderachse ausgerüstet ist, kann der heckseitige Verbrennungsmotor als Teil eines Reichweitenverlängerers („range extender“) für die elektrischen Radnabenmotoren verwendet werden.
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In einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen mehrmodalen Beförderungsvorrichtung dient der Elektromotor des Motorrads in zumindest einem Betriebszustand zum alleinigen Antrieb der mehrmodalen Beförderungsvorrichtung. Dadurch kann eine besonders flexible Möglichkeit einer Nutzung der mehrmodalen Beförderungsvorrichtung als Hybridfahrzeug (Verbrennungsmotor plus elektrischer Antrieb) ermöglicht werden. Eine Verwendung von elektrischen Radnabenmotoren ist dazu nicht erforderlich.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der folgenden Figurenbeschreibung offenbart. Es zeigen:
- 1 eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer mehrmodalen Beförderungsvorrichtung zur Personenbeförderung in einer schematisierten Seitenansicht,
- 2 eine schematische Ansicht des Fahrgastinnenraums der mehrmodalen Beförderungsvorrichtung gemäß 1,
- 3 eine schematisierte Vorderansicht der mehrmodalen Beförderungsvorrichtung gemäß 1,
- 4 eine schematisierte Draufsicht auf ein Vorderteil der mehrmodalen Beförderungsvorrichtung gemäß 1 bei geöffneter bzw. weggelassener Fronthaube,
- 5 eine weitere schematisierte Vorderansicht der mehrmodalen Beförderungsvorrichtung gemäß 1, und
- 6 eine weitere schematisierte Vorderansicht der mehrmodalen Beförderungsvorrichtung gemäß 1.
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In den unterschiedlichen Figuren sind gleiche Teile stets mit denselben Bezugszeichen versehen, weswegen diese in der Regel auch nur einmal beschrieben werden.
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1 zeigt eine mögliche erfindungsgemäße Ausführungsform einer mehrmodalen Beförderungsvorrichtung 100 zur Personenbeförderung in einer Seitenansicht. Die mehrmodale Beförderungsvorrichtung 100 umfasst einen Personenkraftwagen 200 und ein mit einem Elektromotor ausgestattetes und antreibbares Motorrad 300. Der Personenkraftwagen 200 weist ferner einen Fahrersitz 210, einen Beifahrersitz 220 und eine Mittelkonsole 230 auf, deren oberer Teil 231 in einem Armaturenbrett integriert ist, wie eine in 2 dargestellte schematische Ansicht eines Fahrgastinnenraums der mehrmodalen Beförderungsvorrichtung 100 zeigt.
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Eine Haltevorrichtung 400 der mehrmodalen Beförderungsvorrichtung 100 dient zur lösbar festen Halterung des Motorrads 300 an dem Personenkraftwagen 200. Die Haltevorrichtung 400 beinhaltet zwei als Führungsschienen ausgebildete Führungselemente 410, 420, die horizontal und zueinander parallel in einer Fahrtrichtung 5 des Personenkraftwagens 200 und senkrecht zur Fahrtrichtung 5 voneinander beabstandet angeordnet sind (1 und 4).
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Wie aus der 2 und aus der in 3 dargestellten schematisierten Vorderansicht der mehrmodalen Beförderungsvorrichtung 100 ersichtlich ist das Motorrad 300 in einem gehalterten Betriebszustand in Fahrtrichtung 5 gesehen zwischen dem Fahrersitz 210 und dem Beifahrersitz 220 angeordnet. Dieser Betriebszustand ist auch im oberen Teil der 1 dargestellt.
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Die Führungselemente 410, 420 der Haltevorrichtung 400 sind dazu vorgesehen, eine Bewegung des Motorrads 300 während einer Verbringung zwischen dem gehalterten Betriebszustand und einem losgelösten Betriebszustand des Motorrads 300 zu führen. Der losgelöste Betriebszustand des Motorrads 300 ist im unteren Teil der 1 gezeigt. Im oberen Teil von 1 ist erkennbar, dass das Motorrad 300 in gehalterten Betriebszustand mit seinem Rädern von der Aufstandsfläche der Räder des Personenkraftwagens 200 kontaktfrei beabstandet ist.
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In der in 4 gezeigten, schematisierten Draufsicht auf ein Vorderteil des Personenkraftwagens 200 bei geöffneter bzw. weggelassener Fronthaube 260 sind die Führungselemente 410, 420 deutlich erkennbar. Zur Verbringung des Motorrads 300 zwischen dem gehalterten Betriebszustand und dem losgelösten Betriebszustand beinhaltet die Haltevorrichtung 400 einen als elektrischen Antrieb ausgebildeten Aktor 430. In einer anderen Ausführungsform kann der Aktor auch als hydraulischer Antrieb ausgebildet sein. Der Aktor 430 kann aus Sicherheitsgründen von einem Benutzer nur bei ausgeschaltetem Motor und eingeschalteter Zündung aktiviert werden. Das Motorrad 300 ist nach Öffnen der Fronthaube 260 (1) des Personenkraftwagens 200 in Fahrtrichtung 5 auf einfache Weise entnehmbar, da die nahe dem Motorrad 300 angeordneten Teile des Personenkraftwagens 200 eine offene Gabelform bilden. Die unter der Fronthaube 260 angeordneten Teile des Personenkraftwagens 200 sind durch flächige Abdeckungen geschützt.
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Im gehalterten Betriebszustand des Motorrads 300 ist ein Luftspalt zwischen einem zum Personenkraftwagen 200 gehörenden Teil der Mittelkonsole 230 und einen zum Motorrad 300 gehörenden Teil der Mittelkonsole 230 mittels einer Gummidichtung, ähnlich der Abdichtung einer Fahrzeugtür, abgedichtet (nicht dargestellt).
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Zur Sicherung des gehalterten Betriebszustands des Motorrads 300 können fakultativ hydraulische Halterungsmittel eingesetzt werden, die beispielsweise als hydraulisch bewegbare Haltebolzen ausgebildet sein können, die am Personenkraftwagen 200 angebracht sind und in korrespondierende Ausnehmungen des Motorrads 300 eingreifen. Bei Aktivierung des Aktors 430 durch den Benutzer werden die hydraulischen Halterungsmittel zur Freigabe des Motorrads 300 vor einer Verbringung in den losgelösten Betriebszustand gelöst.
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Wie ein Vergleich zwischen 1 und 2 deutlich macht, dient in einem vom Personenkraftwagen 200 losgelösten Betriebszustand des Motorrads 300 der obere Teil der Mittelkonsole 231 als Teil eines Lenkers des Motorrads 300 und somit zur Unterstützung der Arme des Fahrers des Motorrads 300. Ein unterer Teil der Mittelkonsole 232 dient dem Fahrer als Sitz und somit zur Unterstützung der unteren Körperteile des Fahrers des Motorrads 300. Im unteren Teil der Mittelkonsole 232 ist ferner ein elektrisch beheizbares Heizelement angeordnet (nicht dargestellt), mit dem der untere Teil der Mittelkonsole 232 im losgelösten Betriebszustand des Motorrads 300 beheizt werden kann.
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Die Mittelkonsole 230 weist ein Auto-Infotainment-System 233 auf, das ein Autoradio, eine als berührungsempfindlicher Bildschirm ausgebildete visuelle Anzeigeeinheit, eine mit einer Bluetooth ausgestatteten Funk-Freisprecheinrichtung und einen Bordcomputer umfasst, und das im losgelösten Betriebszustand von dem Fahrer des Motorrads 300 benutzt werden kann. Außerdem verfügt die Mittelkonsole 230 über ein GPS-basiertes, satellitengestütztes Navigationssystem 234, das im gehalterten Betriebszustand des Motorrads 300 von dem Fahrer des Personenkraftwagens 200 und im losgelösten Betriebszustand des Motorrads 300 von dem Fahrer des Motorrads 300 verwendet werden kann.
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5 zeigt eine weitere schematisierte Vorderansicht der mehrmodalen Beförderungsvorrichtung 100 in einem gehalterten Betriebszustand des Motorrads 300. Das Motorrad 300 weist eine wiederaufladbare Batterie 310 zur Versorgung des Elektromotors auf. Wie in 5 gezeigt, ist die wiederaufladbare Batterie 310 des Motorrads 300 im gehalterten Betriebszustand elektrisch parallel zu einer Batterie 240 des Personenkraftwagens 200 geschaltet. Im gehalterten Betriebszustand wird die wiederaufladbare Batterie 310 des Motorrads 300 durch eine Ladevorrichtung für die Batterie 240 des Personenkraftwagens 200 mit aufgeladen und befindet sich somit im losgelösten Betriebszustand des Motorrads 300 stets in einem zumindest teilgeladenen Zustand.
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Wie aus 5 und einer weiteren schematisierten Vorderansicht der mehrmodalen Beförderungsvorrichtung 100 in 6 erkennbar ist, kann der Personenkraftwagen 200 an der Vorderachse mit elektrischen Radnabenmotoren 250 ausgerüstet sein. Alternativ kann der Personenkraftwagen 200 mit einem Heckantrieb ausgestattet sein, der einen heckseitigen Verbrennungsmotor umfasst (nicht dargestellt). In beiden Fällen steht ein ausreichender Bauraum zur Aufnahme des Motorrads 300 im gehalterten Zustand zur Verfügung.
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Wenn der Personenkraftwagen 200 mit einem Heckantrieb mit heckseitigem Verbrennungsmotor ausgerüstet ist, bietet die mehrmodale Beförderungsvorrichtung 100 wie aus 5 erkennbar ferner die Möglichkeit, in einem weiteren Modus den Elektromotor des Motorrads 300 im gehalterten Betriebszustand zum alleinigen Antrieb der mehrmodalen Beförderungsvorrichtung 100 zu verwenden. Dafür ist es notwendig, dass das Antriebsrad des Motorrads 300, beispielsweise durch eine bewusste Absenkung für diesen Modus, Bodenhaftung erhält. Dieses ist für den zuvor beschriebenen gehalterten Betriebszustand des Motorrads 300 nicht zwingend erforderlich. Auf diese Weise kann die mehrmodale Beförderungsvorrichtung 100 als Hybridfahrzeug mit einem Verbrennungsmotor und einem elektrischen Antrieb betrieben werden.
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Sind der Personenkraftwagen 200 und das Motorrad 300 der mehrmodalen Beförderungsvorrichtung 100 voneinander getrennt, sind beide autark voneinander betreibbar. Mit anderen Worten können beide Fahrzeuge nach deren Trennung separat weiterfahren, auch wenn die Mittelkonsole 230 an dem Motorrad 300 angeordnet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- mehrmodale Beförderungsvorrichtung
- 200
- Personenkraftwagen
- 210
- Fahrersitz
- 220
- Beifahrersitz
- 230
- Mittelkonsole
- 231
- oberer Teil der Mittelkonsole
- 232
- unterer Teil der Mittelkonsole
- 233
- Auto-Infotainment-System
- 234
- Navigationssystem
- 240
- Batterie
- 250
- Radnabenmotor
- 260
- Fronthaube
- 300
- Motorrad
- 310
- Batterie
- 400
- Haltevorrichtung
- 410
- Führungselement
- 420
- Führungselement
- 430
- Aktor
- 5
- Fahrtrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2015/0353157 A1 [0004]
- US 7950977 B2 [0006]
- WO 2006/095211 A1 [0007]
- US 2006023158 A1 [0009]