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Die Erfindung betrifft ein Dachfenster, insbesondere Wohndachfenster, mit einem Blendrahmen, einem Flügelrahmen sowie einer außenseitigen Rollladeneinrichtung, die wenigstens eine Rollladenführungsschiene und einen mittels der Rollladenführungsschiene verfahrbar geführten Rollladen aufweist, wobei der Flügelrahmen um eine Flügelrahmendrehachse und die Rollladenführungsschiene um eine von der Flügelrahmendrehachse beabstandete Führungsschienendrehachse drehbar bezüglich des Blendrahmens gelagert sind, und wobei die Rollladenführungsschiene über eine Führungseinrichtung an dem Flügelrahmen angelenkt ist, sodass eine Drehung des Flügelrahmens um die Flügelrahmendrehachse eine Drehung der Rollladenführungsschiene um die Führungsschienendrehachse bewirkt.
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Das Dachfenster beziehungsweise Wohndachfenster weist vorzugsweise als wesentliche Bestandteile den Blendrahmen und den Flügelrahmen auf. Der Flügelrahmen verfügt dabei üblicherweise über die Verglasung, welche beispielsweise als Mehrfach-, insbesondere Doppelverglasung oder Dreifachverglasung, vorliegt. Selbstverständlich kann auch eine Einfachverglasung realisiert sein. Die Verglasung ist beispielsweise von Holmen des Flügelrahmens eingefasst, wobei insbesondere zwei Vertikalholme und zwei Horizontalholme vorgesehen sind. Auch der Blendrahmen verfügt bevorzugt über zwei Vertikalholme und zwei Horizontalholme. Dabei sind jeweils zwei der Holme miteinander verbunden, insbesondere ist jeder der Vertikalholme mit jedem der Horizontalholme verbunden.
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Der Blendrahmen ist beispielsweise zur ortsfesten Befestigung an einem Dach beziehungsweise zur Befestigung in einer Ausnehmung des Dachs vorgesehen. Der Flügelrahmen ist vorzugsweise an dem Blendrahmen beweglich gelagert und gegenüber diesem um wenigstens eine Achse, nämlich die Flügelrahmendrehachse, drehbar. Das Drehen kann insbesondere als Klappen, Schwenken oder Schwingen durchgeführt werden. Bei dem Klappen liegt die Achse in einem oberen Bereich des Dachfensters, insbesondere in einem oberen Drittel des Dachfensters – bezogen auf dessen Höhe – beziehungsweise im Bereich der Oberkante vor. Durch das Klappen kann der Flügelrahmen gegenüber dem Blendrahmen aus einer Geschlossenstellung in eine erste Offenstellung oder umgekehrt gebracht werden. In der ersten Offenstellung ist das Dachfenster beispielsweise vollständig geöffnet.
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Für das Schwenken liegt die Achse dagegen in einem mittleren Bereich des Dachfensters, insbesondere in einem zweiten Drittel bezogen auf die Höhe des Dachfensters. Das Schwenken dient beispielsweise dazu, den Flügelrahmen aus der Geschlossenstellung in eine zweite Offenstellung, insbesondere Putzstellung, oder umgekehrt zu bringen. In der Putzstellung kann auch eine äußere Glasfläche bequem und problemlos gereinigt werden. Bei dem Schwingen erfolgt dagegen das Drehen um mehrere Achsen, welche üblicherweise zueinander parallel liegen. Beispielsweise liegt bei dem Schwingen gleichzeitig ein Drehen um die für das Klappen verwendete Achse sowie die für das Schwenken verwendete Achse vor. Das Schwingen dient beispielsweise dazu, den Flügelrahmen aus der Geschlossenstellung in eine dritte Offenstellung, insbesondere eine Lüftungsstellung, zu bringen.
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Das Dachfenster verfügt zusätzlich zu dem Blendrahmen und dem Flügelrahmen über die Rollladeneinrichtung, welche außenseitig angeordnet ist. Das bedeutet, dass die Rollladeneinrichtung wenigstens bereichsweise, insbesondere vollständig, auf der einem Wohnraum abgewandten Seite des Dachfensters angeordnet ist, wobei das Dachfenster den Wohnraum in geschlossener Stellung zumindest teilweise begrenzt. Die Rollladeneinrichtung dient einer Verschattung oder Verdunkelung, insbesondere des Wohnraums. Sie verfügt über die Rollladenführungsschiene und den Rollladen. Der Rollladen ist mit Hilfe der Rollladenführungsschiene verfahrbar geführt beziehungsweise gelagert. Hierzu greift der Rollladen beispielsweise stirnseitig in die Rollladenführungsschiene ein.
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Besonders bevorzugt ist neben der Rollladenführungsschiene eine weitere Rollladenführungsschiene vorgesehen, wobei sich die Rollladenführungsschiene und die weitere Rollladenführungsschiene bezüglich des Rollladens gegenüberliegend angeordnet sind. Auf einer ersten Seite des Rollladens liegt insoweit die Rollladenführungsschiene und auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite die weitere Rollladenführungsschiene vor. Bevorzugt greift der Rollladen mit einer ersten Stirnseite in die Rollladenführungsschiene und mit einer zweiten Stirnseite in die weitere Rollladenführungsschiene derart ein, dass er von ihr verfahrbar geführt ist. Sofern im Folgenden auf die Rollladenführungsschiene eingegangen wird, sonst sind die entsprechenden Ausführungen stets auch auf die weitere Rollladenführungsschiene übertragbar. Vorzugsweise sind die Rollladenführungsschiene und die weitere Rollladenführungsschiene analog aufgebaut, jedoch beispielsweise spiegelbildlich zueinander ausgeführt.
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Vorzugsweise liegt der Rollladen in einer ersten Stellung zumindest teilweise, insbesondere vollständig, aufgerollt vor. Hierzu kann beispielsweise der Rollladeneinrichtung ein Rollladenkasten zugeordnet sei, in welchem der aufgerollte Rollladen vor Umgebungseinflüssen geschützt ist. Soll der Rollladen zur Verschattung oder Verdunkelung genutzt werden, so wird er in eine zweite Stellung gebracht, in welcher er das Dachfenster, insbesondere den Flügelrahmen beziehungsweise dessen Verglasung, wenigstens bereichsweise, insbesondere vollständig, übergreift. In der zweiten Stellung schirmt der Rollladen insoweit das Dachfenster beziehungsweise den Flügelrahmen oder zumindest die Verglasung zumindest teilweise von Umgebungseinflüssen ab.
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Die Rollladenführungsschiene ist um die Führungsschienendrehachse drehbar an dem Blendrahmen und/oder bezüglich des Blendrahmens gelagert. Die Führungsschienendrehachse ist dabei von der Flügelrahmendrehachse beabstandet angeordnet, insbesondere parallel beabstandet. Weiterhin ist die Rollladenführungsschiene über die Führungseinrichtung an dem Flügelrahmen angelenkt. Dies ist dabei derart vorgesehen, dass eine Drehung des Flügelrahmens um die Flügelrahmendrehachse eine Drehung der Rollladenführungsschiene um die Führungsschienendrehachse bewirkt. Auf diese Art und Weise wird sichergestellt, dass bei einem Öffnen des Dachfensters durch ein Drehen des Flügelrahmens um die Flügelrahmendrehachse die Drehbewegung nicht von der Rollladenführungsschiene beziehungsweise der Rollladeneinrichtung behindert wird. Vielmehr kann die Rollladenführungsschiene gemeinsam mit dem Flügelrahmen ausgeschwenkt werden, wobei der Flügelrahmen eine Drehung um die Flügelrahmendrehachse und die Rollladenführungsschiene eine Drehbewegung um die Führungsschienendrehachse beschreibt.
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Insbesondere wenn das Dachfenster gereinigt werden soll und hierzu in der Putzstellung angeordnet wird, kann es sinnvoll sein, den Flügelrahmen bezüglich des Blendrahmens festzustellen. Hierzu kann ein Sperrelement vorgesehen sein, welches einerseits an dem Flügelrahmen und andererseits an dem Blendrahmen angreift, sodass der Flügelrahmen durch eine formschlüssige Verbindung mit dem Blendrahmen bezüglich diesem unverlagerbar gehalten ist. Aufgrund der außenseitigen Rollladeneinrichtung und dem Anlenken des Flügelrahmens an die Rollladenführungsschiene über die Führungseinrichtung ist ein Öffnen des Dachfensters jedoch nur noch eingeschränkt möglich, sodass ein einfaches Feststellen von Flügelrahmen und Blendrahmen zueinander mittels des Sperrelements nicht möglich ist.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Dachfenster vorzuschlagen, welches gegenüber bekannten Dachfenstern Vorteile aufweist, insbesondere für die beschriebene Ausgestaltung des Dachfensters, welches die Rollladeneinrichtung aufweist, auf einfache Art und Weise ein Feststellen des Flügelrahmens bezüglich des Blendrahmens ermöglicht.
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Dies wird erfindungsgemäß mit einem Dachfenster mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht. Dabei ist vorgesehen, dass die Führungseinrichtung eine Laufkatze aufweist, die einerseits linear beweglich an der Rollladenführungsschiene und andererseits drehbar an dem Flügelrahmen gelagert ist, wobei die Laufkatze zum Feststellen des Flügelrahmens bezüglich des Blendrahmens an der Rollladenführungsschiene und/oder dem Flügelrahmen festsetzbar ist.
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Der Flügelrahmen ist insoweit über die Laufkatze an der Rollladenführungsschiene beziehungsweise umgekehrt angelenkt. Hierbei ist die Laufkatze linear verlagerbar beziehungsweise linear beweglich an der Rollladenführungsschiene gelagert. Das bedeutet, dass die Laufkatze verschieblich an der Rollladenführungsschiene angeordnet ist beziehungsweise an ihr angreift. Weiterhin ist die Laufkatze drehbar an dem Flügelrahmen gelagert, jedoch vorzugsweise ansonsten bezüglich diesem festgesetzt. Die Laufkatze ist insoweit mit lediglich einem Freiheitsgrad an dem Flügelrahmen drehbar gelagert.
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Die Führungseinrichtung beziehungsweise die Laufkatze ist dabei derart ausgestaltet, dass die Drehung des Flügelrahmens um die Flügelrahmendrehachse sowohl eine Linearbewegung der Laufkatze bezüglich der Rollladenführungsschiene sowie eine Drehbewegung der Laufkatze bezüglich des Flügelrahmens bewirkt. Mit Hilfe der Laufkatze ist insoweit eine permanente Wirkverbindung zwischen der Rollladenführungsschiene und dem Flügelrahmen hergestellt, welche in jeder Stellung des Flügelrahmens bezüglich des Blendrahmens vorliegt. Hierdurch wird zum einen die Rollladenführungsschiene zuverlässig bezüglich des Flügelrahmens festgesetzt und andererseits ein Drehen des Flügelrahmens um die Flügelrahmendrehachse zugelassen.
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Um den Flügelrahmen bezüglich des Blendrahmens festzustellen, ist es nun vorgesehen, die Laufkatze entweder bezüglich der Rollladenführungsschiene oder des Flügelrahmens oder bezüglich sowohl der Rollladenführungsschiene als auch des Flügelrahmens festzustellen. Aufgrund der permanenten Wirkverbindung zwischen dem Flügelrahmen und der Rollladenführungsschiene über die Laufkatze wird hierdurch auch die Drehbewegung des Flügelrahmens bezüglich des Blendrahmens unterbunden. Bevorzugt ist es vorgesehen, dass das Feststellen des Flügelrahmens bezüglich des Blendrahmens durch das Feststellen der Laufkatze in genau einer Drehwinkelstellung des Flügelrahmens bezüglich des Blendrahmens, nämlich beispielsweise in der Putzstellung, erfolgen kann. Selbstverständlich kann es jedoch alternativ vorgesehen sein, dass der Flügelrahmen bezüglich des Blendrahmens in mehreren unterschiedlichen Drehwinkelstellungen feststellbar ist.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass an der Laufkatze ein Rastelement vorliegt, das zum Feststellen der Laufkatze an der Rollladenführungsschiene mit einem Rastgegenelement der Rollladenführungsschiene oder mit einem von mehreren Rastgegenelementen der Rollladenführungsschiene zusammenwirkt. Bei einer derartigen Ausgestaltung ist es also vorgesehen, die Laufkatze bezüglich der Rollladenführungsschiene festzustellen, um den Flügelrahmen bezüglich des Blendrahmens festzustellen. Hierzu wirkt das Rastelement mit dem Rastgegenelement beziehungsweise einem von mehreren Rastgegenelementen zusammen. Es können also genau ein Rastgegenelement oder alternativ mehrere Rastgegenelemente vorliegen. Bevorzugt ist – sofern mehrere Rastelemente vorliegen – jedem der Rastgegenelemente eine Drehwinkelstellung zugeordnet, in welcher der Flügelrahmen bezüglich des Blendrahmens feststellbar ist. Die mehreren Rastgegenelemente sind dabei derart angeordnet, dass die Drehwinkelstellungen voneinander verschieden sind. Insbesondere sind die Rastgegenelemente hierzu beabstandet voneinander angeordnet.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Rastelement ein Rastbolzen und das Rastgegenelement eine Rastausnehmung ist. Zum Feststellen der Laufkatze bezüglich der Rollladenführungsschiene greift insoweit der Rastbolzen in die Rastausnehmung ein. Beispielsweise ist der Rastbolzen dabei in Richtung der Rollladenführungsschiene federkraftbeaufschlagt, sodass er bei Erreichen der Rastausnehmung beziehungsweise einer von mehreren Rastausnehmungen in diese eingreift. Der Rastbolzen ist dabei beispielsweise derart ausgestaltet, dass er manuell aus der Rastausnehmung herausverlagert werden kann, um die Laufkatze bezüglich der Rollladenführungsschiene und mithin den Flügelrahmen bezüglich des Blendrahmens wieder zur Verlagerung freizugeben. Selbstverständlich ist auch eine umgekehrte Ausführungsform realisierbar, in welcher das Rastelement als Rastausnehmung und das Rastgegenelement als Rastbolzen beziehungsweise Rastvorsprung vorliegt. In diesem Fall ist beispielsweise das Rastgegenelement in Richtung der Laufkatze federkraftbeaufschlagt, sodass es in die an der Laufkatze vorliegende Rastausnehmung eingreift, sobald diese entsprechend angeordnet ist.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Rollladenführungsschiene eine Führungsausnehmung aufweist, in der ein Führungsvorsprung der Laufkatze unverlierbar gehalten ist. Beispielsweise greift hierzu der Führungsvorsprung formschlüssig in die Führungsausnehmung ein. Beispielsweise ist es vorgesehen, dass der Führungsvorsprung der Laufkatze stirnseitig durch eine Einbringöffnung in die Führungsausnehmung während einer Montage des Dachfensters beziehungsweise der Rollladeneinrichtung eingebracht wird. Anschließend wird die Einbringöffnung verschlossen, sodass der Führungsvorsprung nicht mehr aus der Führungsausnehmung herausgelangen kann und mithin unverlierbar in ihr gehalten ist. Das unverlierbare Halten des Führungsvorsprungs in der Führungsausnehmung kann alternativ beispielsweise auch durch eine Öffnungswinkelbegrenzung des Dachfensters sichergestellt sein.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Führungsschiene in einem Metallprofil der Rollladenführungsschiene ausgebildet ist. Das Metallprofil weist eine ausreichende Festigkeit für eine zuverlässige Führung der Laufkatze auf. Um hervorragende Laufeigenschaften der Laufkatze bezüglich der Rollladenführungsschiene zu erzielen, ist beispielsweise die Laufkatze oder zumindest ihr Führungsvorsprung aus Kunststoff ausgestaltet oder weist eine Gleitbeschichtung, beispielsweise aus Teflon oder dergleichen, auf.
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Eine bevorzugte weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Laufkatze über einen Lagerbolzen an dem Flügelrahmen drehbar gelagert ist, wobei der Flügelrahmen zwei beabstandet voneinander angeordnete Lagerböcke für den Lagerbolzen aufweist, zwischen die die Laufkatze eingreift. Die drehbare Lagerung der Laufkatze an dem Flügelrahmen ist über den Lagerbolzen sichergestellt. Hierzu greift der Lagerbolzen einerseits in die Laufkatze und andererseits in die beiden Lagerböcke ein. Die beiden Lagerböcke sind beabstandet voneinander angeordnet. Zur Realisierung der Lagerung greift nun die Laufkatze zwischen die beiden Lageböcke ein. So wird ein Verkippen der Laufkatze bezüglich des Flügelrahmens verhindert. Insbesondere greift der Lagerbolzen mit seinen stirnseitigen Enden jeweils in einen der Lagerböcke ein und durchgreift zwischen den Lagerböcken die Laufkatze zur Ausbildung eines Drehlagers.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Lagerböcke für den Lagerbolzen an einer ein Abdeckblech des Flügelrahmens bereichsweise übergreifenden Endkappe angeordnet sind. Das Abdeckblech übergreift den Flügelrahmen wenigstens bereichsweise. Beispielsweise übergreift das Abdeckblech wenigstens einen der Holme, beispielsweise einen der Vertikalholme, des Flügelrahmens zumindest bereichsweise, insbesondere jedoch vollständig. Das Abdeckblech dient dem Schutz des Flügelrahmens vor Umwelteinflüssen. Das Abdeckblech besteht beispielsweise aus Metall. Das Abdeckblech ist insbesondere dann vorgesehen, wenn der Flügelrahmen zumindest teilweise, insbesondere vollständig, aus Holz oder aus Kunststoff besteht. Beispielsweise sind zumindest die Holme des Flügelrahmens aus Holz oder Kunststoff hergestellt.
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Das Abdeckblech wird an einem seiner Enden von der Endkappe wenigstens bereichsweise übergriffen. Bevorzugt dient die Endkappe der Befestigung des Abdeckblechs an dem Flügelrahmen beziehungsweise an einem der Holme des Flügelrahmens. Beispielsweise besteht die Endkappe aus Kunststoff und weist zum Halten des Abdeckblechs mehrere Vorsprünge auf, zwischen welche das Abdeckblech eingreift. Insoweit ist das Abdeckblech formschlüssig an der Endkappe gehalten. Andererseits kann die Endkappe formschlüssig und/oder kraftschlüssig an einem der Holme des Flügelrahmens befestigt sein, insbesondere mittels einer Rastbefestigung. Die Lagerböcke für den Lagerbolzen sind nun an der Endkappe angeordnet. Beispielsweise durchgreifen die Lagerböcke die Endkappe und sind unmittelbar an einem der Holme des Flügelrahmens befestigt. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Lagerböcke unmittelbar an der Endkappe befestigt, insbesondere einstückig und/oder materialeinheitlich mit ihr ausgestaltet sind. In diesem Fall sind die Lagerböcke lediglich mittelbar über die Endkappe mit dem entsprechenden Holm des Flügelrahmens verbunden.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Laufkatze benachbart zu dem Führungsvorsprung eine Führungsfläche aufweist, die an einer außerhalb der Führungsausnehmung vorliegenden Führungsgegenfläche der Rollladenführungsschiene gleitend anliegt. Die Führungsfläche sowie die Führungsgegenfläche vorzugsweise plan beziehungsweise eben, sodass durch das gleitende Anliegen der Führungsfläche an der Führungsgegenfläche eine zuverlässige und reibungsarme Lagerung realisiert ist. Die Führungsfläche und die Führungsgegenfläche sind insbesondere derart bemessen, dass ein Verkippen der Laufkatze bezüglich der Rollladenführungsschiene verhindert wird. Die Führungsgegenfläche ist zum Beispiel derart bemessen, dass die Führungsfläche über die gesamte Verlagerung des Flügelrahmens bezüglich des Blendrahmens um die Flügelrahmendrehachse an ihr anliegt. Die Führungsfläche weist dabei bevorzugt in ihrer Verlagerungsrichtung bezüglich der Führungsgegenfläche Abmessungen auf, welche bezogen auf die Führungsgegenfläche mindestens 2,5 %, mindestens 5 %, mindestens 7,5 % oder mindestens 10 % betragen.
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Eine bevorzugte weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Lagerbolzen derart angeordnet ist, dass seine Längsmittelachse in wenigstens einer Stellung des Flügelrahmens, insbesondere in jeder Stellung, von der Rollladenführungsschiene beabstandet ist. Das bedeutet, dass sich die Laufkatze ausgehend von der Führungsfläche in Richtung des Flügelrahmens über die Rollladenführungsschiene hinaus erstreckt, sodass der Lagerbolzen an einer Stelle an ihr angreift, welche von der Rollladenführungsschiene beabstandet ist. Dabei ist nicht allein der Lagerbolzen zu betrachten, vielmehr soll seine Längsmittelachse beziehungsweise Drehachse bezüglich der Laufkatze und/oder eine gedachte Verlängerung des Lagerbolzens beziehungsweise seiner Hüllfläche von der Rollladenführungsschiene beabstandet vorliegen. Dies ist in der wenigstens einen Stellung des Flügelrahmens bezüglich des Blendrahmens, insbesondere jedoch in jeder Stellung, der Fall.
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Schließlich kann es im Rahmen einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass der Lagerbolzen in axialer Richtung bezüglich einer Längsmittelachse der Laufkatze beabstandet von dem Führungsvorsprung und/oder der Führungsfläche angeordnet ist. Die axiale Richtung der Laufkatze erstreckt sich beispielsweise in ihrer Bewegungsrichtung bezüglich der Rollladenführungsschiene. Unter dem Führungsvorsprung ist derjenige Teil der Laufkatze zu verstehen, welcher in die Führungsausnehmung eingreift, insbesondere der gesamte Teil der Laufkatze, der in der Führungsausnehmung angeordnet ist. Die Führungsfläche ist bevorzugt die gesamte dem Flügelrahmen abgewandte Fläche der Laufkatze, die an der Führungsgengenfläche der Rollladenführungsschiene anliegt. Die Laufkatze soll sich nun ausgehend von dem Führungsvorsprung und/oder der Führungsfläche in axialer Richtung über zumindest den Führungsvorsprung oder die Führungsfläche, bevorzugt jedoch über beide, hinaus erstrecken. Entsprechend ist der Lagerbolzen in axialer Richtung von ihnen beabstandet angeordnet.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert, ohne dass eine Beschränkung der Erfindung erfolgt. Dabei zeigt:
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1 eine schematische Teilbereichsdarstellung eines Dachfensters mit einem Blendrahmen, einem Flügelrahmen sowie einer Rollladeneinrichtung, sowie
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2 eine schematische Detaildarstellung eines Bereichs des Flügelrahmens und einer Rollladenführungsschiene der Rollladeneinrichtung, wobei der Flügelrahmen über eine Führungseinrichtung an der Rollladenführungsschiene gelagert ist.
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Die 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Dachfensters 1 in typischer Einbaulage an einem hier nicht dargestellten Dach eines Hauses, insbesondere eines Wohnhauses. Das Dachfenster 1 weist einen Blendrahmen 2 auf, der wiederum aus mehreren hier nicht näher gekennzeichneten Holmen, nämlich insbesondere zwei Horizontalholmen und zwei Vertikalholmen, besteht. Weiterhin verfügt das Dachfenster 1 über einen Flügelrahmen 3, welcher eine Verglasung 4 des Dachfensters 1 trägt. Der Flügelrahmen 3 ist in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel über ein Schwenkscharnier 5 drehbar an dem Blendrahmen 2 gelagert.
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Das Schwenkscharnier 5 ist dabei beispielsweise derart ausgestaltet, dass eine hier nicht dargestellte Flügelrahmendrehachse, um welche der Flügelrahmen 3 bezüglich des Blendrahmens 2 drehbar ist, nicht ortsfest ist, sondern vielmehr für unterschiedliche Winkelstellungen des Flügelrahmens 3 bezüglich des Blendrahmens 2 unterschiedlich angeordnet ist. In Abhängigkeit von der Drehwinkelstellung kann insoweit eine parallele Verschiebung der Flügelrahmendrehachse auftreten. Selbstverständlich kann jedoch die Flügelrahmendrehachse auch ortsfest sein. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Flügelrahmendrehachse in etwa mittig bezüglich des Flügelrahmens 3 angeordnet. Insbesondere liegt die Flügelrahmendrehachse bezogen auf die Höhe des Flügelrahmens 3 in einem mittleren Drittel des Flügelrahmens 3, unabhängig von der Drehwinkelstellung.
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Zusätzlich zu dem Blendrahmen 2 und dem Flügelrahmen 3 weist das Dachfenster 1 eine Rollladeneinrichtung 6 auf, die in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel eine Rollladenführungsschiene 7 sowie eine weitere Rollladenführungsschiene 8 aufweist. Zudem verfügt die Rollladeneinrichtung 6 über einen Rollladen 9, welcher auch als Rollladenpanzer bezeichnet werden kann, sowie über einen Rollladenkasten 10. Letzterer ist jedoch optional. In dem Rollladenkasten 10 kann der Rollladen 9 wettergeschützt angeordnet werden, sofern er nicht zur Verschattung oder Verdunkelung verwendet werden soll. Die Rollladenführungsschiene 7 ist über eine Führungseinrichtung 11 derart an dem Flügelrahmen 3 angelenkt, dass eine Drehung des Flügelrahmens 3 um die Flügelrahmendrehachse eine Drehung der Rollladenführungsschiene 7 um eine Führungsschienendrehachse bezüglich des Blendrahmens 2 bewirkt. Hierzu ist die Rollladenführungsschiene 7 um die Führungsschienendrehachse drehbar an dem Blendrahmen 2 gelagert. Für die Rollladenführungsschiene 8 ist eine analoge Führungseinrichtung (hier nicht erkennbar) vorgesehen. Auch die Rollladenführungsschiene 8 ist mithin über eine Führungseinrichtung an dem Flügelrahmen 3 angelenkt.
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Die 2 zeigt eine Detailansicht eines Bereichs des Dachfensters 1, nämlich der Rollladenführungsschiene 7, des Flügelrahmens 3 sowie der Führungseinrichtung 11. Es wird deutlich, dass die Führungseinrichtung 11 eine Laufkatze 12 aufweist, die einerseits linear beweglich an der Rollladenführungsschiene 7 und andererseits drehbar an dem Flügelrahmen 3 gelagert ist. Zum Feststellen des Flügelrahmens 3 bezüglich des Blendrahmens 2 in wenigstens einer Drehwinkelstellung, insbesondere einer Putzstellung, soll nun die Laufkatze 12 bezüglich der Rollladenführungsschiene 7 festsetzbar sein. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein Feststellen der Laufkatze 12 bezüglich des Flügelrahmens 3 vorgesehen sein. Hierauf wird im Rahmen dieser Beschreibung jedoch nicht eingegangen.
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Zum Feststellen der Laufkatze 12 bezüglich der Rollladenführungsschiene 7 ist an der Laufkatze 12 ein Rastelement 13 angeordnet, welches mit einem der Rollladenführungsschiene 7 zugeordneten Rastgegenelement (hier nicht erkennbar) zum rastenden beziehungsweise formschlüssigen Halten der Laufkatze 12 bezüglich der Rollladenführungsschiene 7 zusammenwirken kann. Das Rastelement 13 ist in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel als Rastbolzen ausgestaltet. Der Rastbolzen ist beispielsweise in einer hier gezeigten Freigabestellung angeordnet, in welcher er nicht mit dem Rastgegenelement der Rollladenführungsschiene 7 zusammenwirkt. Alternativ kann er jedoch in eine Raststellung verlagert werden, in welcher er mit dem Rastgegenelement zusammenwirkt, beispielsweise in die Rastausnehmung eingreift, oder zumindest in Richtung der Rollladenführungsschiene 7 und mithin in Richtung der Rastausnehmung federkraftbeaufschlagt ist. In letzterem Fall wird der Rastbolzen 13 bei einem während einer Verlagerung der Laufkatze 12 auf der Rollladenführungsschiene 7 erfolgenden Überlaufen der Rastausnehmung in diese hineingedrängt, sodass nachfolgend die Laufkatze 12 bezüglich der Rollladenführungsschiene 7 festgesetzt und mithin der Flügelrahmen 3 bezüglich des Blendrahmens 2 festgestellt ist.
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Die Rollladenführungsschiene 7 weist eine Führungsausnehmung 14 auf, in welche die Laufkatze 12 mit einem Führungsvorsprung 15 eingreift. Zu Ausbildung der Führungsausnehmung 14 ist die Rollladenführungsschiene 7 beispielsweise bereichsweise C-förmig ausgestaltet. Hierdurch wird beidseitig einer Mündungsöffnung 16 der Führungsausnehmung 14, welche von der Laufkatze 12 durchgriffen ist, jeweils eine Teilfläche einer Führungsgegenfläche 17 ausgebildet, an welchen Teilflächen einer Führungsfläche 18 der Laufkatze 12 anliegen. Die Führungsfläche 18 ist vorzugsweise benachbart zu dem Führungsvorsprung 15 ausgebildet. Beispielsweise liegen Flächen der Führungsfläche 18 beidseitig des Führungsvorsprungs 15 vor.
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Die Laufkatze 12 ist mittels eines Lagerbolzens 19 an dem Flügelrahmen 3 drehbar gelagert. Hierzu weist der Flügelrahmen 3 zwei beabstandet voneinander angeordnete Lagerböcke 20 und 21 auf, zwischen welche die Laufkatze 12 zur Herstellung der Lagerung mittels des Lagerbolzens 19 eingreift. Die Lagerböcke 20 und 21 sind vorzugsweise im Bereich einer Endkappe 22 angeordnet, welche ein Abdeckblech 23 des Flügelrahmens 3 zumindest bereichsweise übergreift. Insbesondere dient die Endkappe 22 der Befestigung des Abdeckblechs 23 an dem Flügelrahmen 3 beziehungsweise an einem Holm des Flügelrahmens 3. Es kann vorgesehen sein, dass die Lagerböcke 20 und 21 separat von der Endkappe 22 ausgebildet und separat von dieser an dem Flügelrahmen 3 beziehungsweise einem Holm des Flügelrahmens 3 befestigt sind. Es kann jedoch alternativ auch vorgesehen sein, dass die Lagerböcke 20 und 21 über die Endkappe 22 mit dem Holm verbunden sind, und/oder dass die Lageböcke 20 und 21 einstückig und/oder materialeinheitlich mit der Endkappe 22 ausgebildet sind.
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Die Laufkatze 12 ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass der Lagerbolzen 19 beziehungsweise seine Längsmittelachse und/oder eine gedachte Verlängerung des Lagerbolzens 19 in wenigstens einer Stellung des Flügelrahmens 3 bezüglich des Blendrahmens 2, besonders bevorzugt jedoch in jeder Stellung, von der Rollladenführungsschiene 7 beabstandet vorliegt. Zusätzlich oder alternativ kann der Lagerbolzen 19 in axialer Richtung beabstandet von dem Führungsvorsprung 15 und/oder der Führungsfläche 18 angeordnet sein.