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Die Erfindung betrifft eine Sitzschienenabdeckung zum Abdecken einer Sitzschiene in einem Fußboden eines Fortbewegungsmittels, zum Beispiel eines Flugzeugs, Zuges, Busses oder anderen Fahrzeugs. Ferner betrifft die Erfindung ein Fußbodenelement mit darin eingebauter Sitzschiene und einer Sitzschienenabdeckung, ein Flugzeug mit solch einem Fußbodenelement und ein Verfahren zum Herstellen einer Sitzschienenabdeckung. Insbesondere betrifft die Erfindung eine mittels 3D-Druckverfahren einstückig hergestellte Sitzschienenabdeckung mit einem Halteabschnitt und einem Abdeckabschnitt.
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Zur Befestigung von Flugzeugsitzen werden in Fußbodenelementen für Flugzeuge Sitzschienen integriert. Diese Sitzschienen verlaufen üblicherweise in Längsrichtung des Flugzeugs, sodass Flugzeugsitze oder Sitzreihen je nach Kabinenklasse in bestimmten Abständen voneinander montiert werden können. Üblicherweise werden mindestens zwei parallel zueinander verlaufende Sitzschienen zur Befestigung eines Flugzeugssitzes bzw. einer Flugzeugsitzreihe verwendet. Solche Sitzschienen haben ein Profil, das meist vollständig in dem Fußbodenelement aufgenommen ist, wobei eine obere, in das Flugzeuginnere zeigende Seite der Sitzschiene offen ist. Dadurch können Befestigungsmittel der Flugzeugsitze in die Sitzschienen eingreifen und darin über weitere Elemente im festen Eingriff mit dem Fußbodenelement stehen.
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Zwischen zwei aufeinanderfolgenden Flugzeugsitzen bzw. Flugzeugsitzreihen sind die Sitzschienen zur Flugzeugkabine hin geöffnet. Um zu verhindern, dass Gegenstände in die Sitzschienen gelangen oder Passagiere daran hängen bleiben, werden Sitzschienenabdeckungen in die Sitzschienen gesteckt, wobei sie die Sitzschiene überdecken. Die Sitzschienenabdeckungen wurden entsprechend den Sitzabständen zugeschnitten und eingebaut.
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Die meisten Fluggesellschaften haben bevorzugte Farbgestaltungen der Flugzeugkabine. Bisherige Sitzschienenabdeckungen sind einfarbig und meist nur in wenigen Farbtönen verfügbar. Daher passt die Farbe der Sitzschienenabdeckungen selten zu der von den Fluggesellschaften bevorzugten Farbgestaltung, und der optische Eindruck der Flugzeugkabine leidet darunter.
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Die Erfindung ist daher auf die Aufgabe gerichtet, eine Sitzschienenabdeckung bereitzustellen, die eine Oberfläche aufweist, die in Farbgebung und/oder Textur mit dem gesamten Kabinenfußboden harmoniert und sich dahingehend anpassen lässt.
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Diese Aufgabe wird durch eine Sitzschienenabdeckung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, einem Fußbodenelement gemäß Anspruch 8, einem Flugzeug gemäß Anspruch 10 sowie einem Verfahren zum Herstellen einer Sitzschienenabdeckung mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst.
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Eine Sitzschienenabdeckung zum Abdecken einer Sitzschiene in einem Fußboden eines Fahrzeugs umfasst einen Halteabschnitt und einen Abdeckabschnitt. Der Halteabschnitt ist eingerichtet, in einen Teil der Sitzschiene zumindest teilweise eingebracht zu werden. Der Abdeckabschnitt ist eingerichtet, wenn der Halteabschnitt in der Sitzschiene eingebracht ist, die Sitzschiene abzudecken. Der Abdeckabschnitt der Sitzschienenabdeckung ist mittels 3D-Druckverfahren einstückig ausgebildet. Ferner kann die Geometrie, Oberflächenstruktur, Farbbeschaffenheit und/oder Farbmuster der Sitzschienenabdeckung angepasst sein. Insbesondere kann ein im eingebauten Zustand der Sitzschienenabdeckung sichtbarer Teil des Abdeckabschnitts bezüglich seiner Geometrie, Oberflächenstruktur, Farbbeschaffenheit und/oder Farbmuster an das spätere Fahrzeuginnere angepasst sein, beispielsweise an eine Oberfläche und/oder einen Fußbodenbelag eines Fußbodenelements neben einer Sitzschiene, mit der die Sitzschienenabdeckung verbindbar ist.
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Beim 3D-Druckverfahren wird aus einem oder mehreren festen oder flüssigen Werkstoffen ein dreidimensionales Werkstück schichtweise geformt. Der entsprechende Werkstoff wird durch bestimmte Verfahren, beispielsweise einen Laser oder eine andere Lichtquelle, geschmolzen oder gesintert (bei festen Werkstoffen) oder ausgehärtet (bei flüssigen Werkstoffen, wie zum Beispiel Harzen). Das dreidimensionale Werkstück kann auch mittels Schmelzschichtverfahren, bei dem ein Kunststoff- oder Wachsmaterial durch Erwärmung und Extrudieren an bestimmten Punkten aufgebracht wird, hergestellt werden. Bei jedem dieser 3D-Druckverfahren wird immer eine dünne Schicht des Werkstoffs auf den bereits hergestellten Teil des Werkstücks hinzugefügt („aufgedruckt”) und mit dem bestehenden Material zu einer Einheit (einstückig) verbunden.
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Neben dem günstigen Verfahren bietet der Einsatz eines 3D-Druckers auch die Möglichkeit, dass das zu verwendende Material farblich frei wählbar ist, so dass es zu dem späteren Fahrzeuginneren passt. Dadurch kann eine vollfarbige Sitzschienenabdeckung mit jeder gewünschten Oberflächentextur erzeugt werden. Auch kann eine Sitzschienenabdeckung in jeder gewünschten oder benötigten Länge hergestellt werden, sodass ein späteres Zuschneiden nicht erforderlich ist.
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Der 3D-Druck erlaubt es zudem, die Geometrie, Oberflächenstruktur, Farbbeschaffenheit und/oder Farbmuster der Sitzschienenabdeckung direkt bei der Herstellung der Sitzschienenabdeckung zu verwirklichen. Beispielsweise kann die Farbbeschaffenheit und/oder ein Farbmuster durch das Material der Sitzschienenabdeckung, insbesondere des sichtbaren Teils des Abdeckabschnitts, verwirklicht sein.
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Ferner können der Halteabschnitt (110) und der Abdeckabschnitt (120) der Sitzschienenabdeckung (100) mittels 3D-Druckverfahren einstückig ausgebildet sein. Hierbei kann die gesamte Sitzschienenabdeckung in einem einzigen Fertigungsschritt hergestellt werden, wodurch Zeit und Kosten eingespart werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann ein im eingebauten Zustand der Sitzschienenabdeckung sichtbarer Teil des Abdeckabschnitts ein oder mehrere Bilder, Logos und/oder Zeichnungen enthalten. Diese Bilder, Logos und/oder Zeichnungen können dabei direkt in das Material der Sitzschienenabdeckung integriert sein.
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In jedem Fall lässt sich durch den 3D-Druck der sichtbare Teil des Abdeckabschnitts in seiner Form (Geometrie und Oberflächenstruktur) und seinem Aussehen (Farbbeschaffenheit, Farbmuster, Bilder, Logos, Zeichnungen etc.) individuell und nach Kundenwünschen herstellen. Dabei kann der Haltebereich der Sitzschienenabdeckung und auch ein Teil des Abdeckabschnitts, der später nicht sichtbar ist, durch ein günstiges einfarbiges Material hergestellt werden. Lediglich für den sichtbaren Teil des Abdeckabschnitts können dann ein oder mehrere andere Materialien eingesetzt werden, um die gewünschten Eigenschaften des sichtbaren Teils des Abdeckabschnitts zu erzielen. Beispielsweise kann nur eine dünne Schicht des sichtbaren Teils des Abdeckabschnitts aus einem Material hergestellt werden, dessen Farbe den Kundenwünschen entspricht. In dieser dünnen Schicht können auch ein mehrfarbiges Muster, Bild, Logo, Zeichnung, etc. durch entsprechenden Einsatz verschiedener Materialien integriert werden. Es kann auch ein fluoreszierendes Material eingesetzt werden, um Notfallhilfen (Symbole, Richtungspfeile zum nächsten Ausgang, etc.) in die Sitzschienenabdeckung zu integrieren.
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Für die Herstellung der Sitzschienenabdeckung kann das/die verwendete/n Materialien ein Kunststoffmaterial sein. Beispielhaft kann ein Polyamid, wie PA12, verwendet werden. Je nach eingesetztem 3D-Druckverfahren kann auch ein anderes Material für die Sitzschienenabdeckung verwendet werden, wie zum Beispiel Harz, Metall, Metalllegierungen oder auch Verbundmaterialien.
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Alternativ oder zusätzlich können die Farbbeschaffenheit und/oder das Farbmuster der Sitzschienenabdeckung, genauer des sichtbaren Teils des Abdeckabschnitts, auch durch ein Transferdruckverfahren (Sublimationsdruck) erzeugt werden. Dabei wird ein Farbstoff in die später sichtbare Oberfläche der Sitzschienenabdeckung eingedampft (sublimiert). Hierzu kann eine Transferfolie mit der entsprechenden Farbgestaltung, Farbmuster, Bild, Logo, Zeichnung, etc. auf den Abdeckabschnitt aufgebracht werden und die Farbe mittels Hitze und/oder Druck auf den Abdeckabschnitt übertragen werden.
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Der Halteabschnitt der Sitzschienenabdeckung ist so eingerichtet, dass die Sitzschienenabdeckung durch Klemmwirkung in der Sitzschiene gehalten wird. Dafür kann der Halteabschnitt breiter ausgestaltet sein, als das Innenmaß der Sitzschiene. Alternativ oder zusätzlich kann der Halteabschnitt seitlich abstehende Elemente umfassen, die an der Innenseite der Sitzschiene die Klemmwirkung erzielen und/oder mit in der Sitzschiene angeordneten Elementen in Eingriff stehen. Selbstverständlich kann der Halteabschnitt auch eine Form aufweisen, die dem Inneren der Sitzschiene entspricht, um so einen festen Halt zu gewährleisten.
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Beispielsweise kann der Halteabschnitt ein im Querschnitt T-förmiges oder kreuzförmiges Element umfassen. Durch die Enden eines solchen Halteabschnitts lässt sich einerseits eine Klemmwirkung in der Sitzschiene erzielen. Andererseits kann sich die Sitzschienenhalterung an einer Unterseite der Sitzschiene abstützen, wodurch eine Beschädigung der Sitzschienenabdeckung durch zu weites Hineindrücken in die Sitzschiene verhindert wird. Der Halteabschnitt kann auch aus mehreren im Querschnitt T-förmigen oder kreuzförmigen Elementen bestehen. Vorteilhafterweise sind diese Elemente in Längsrichtung der Sitzschienenabdeckung nebeneinander angeordnet. Durch mehrere solcher Elemente kann die Steifigkeit des Halteabschnitt bzw. der ganzen Sitzschienenabdeckung erhöht werden. In beiden Fällen lässt sich Material einsparen, indem der Halteabschnitt nicht das Innere der Sitzschiene vollständig durch Material ausfüllt.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Halteabschnitt auch andere Querschnittsformen umfassen. Beispielsweise kann der Halteabschnitt im Querschnitt kreisförmig, elliptisch, polygonal oder eine Kombination daraus sein oder jede andere beliebige Form aufweisen. Das Erzielen einer Klemmwirkung in der Sitzschiene und optional eine abstützende Wirkung an der Unterseite der Sitzschiene sollte durch die Querschnittsform des Halteabschnitt gewährleistet sein.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Halteabschnitt auch aus einem anderen Material als der Abdeckabschnitt gefertigt sein. Dabei kann der Halteabschnitt aus einem Material bestehen, dass besonders geeignet ist, eine Klemmwirkung zu erzielen. Beispielsweise kann ein elastisches Polymer eingesetzt werden, welches sich in den Innenraum der Sitzschiene pressen lässt. Der Abdeckabschnitt kann dabei aus einem härteren, weniger elastischen Material hergestellt werden. Dadurch lässt sich der Verschleiß des Abdeckabschnitts verringern und die Haptik beim Betreten der Sitzschienenabdeckung verbessern.
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Gemäß einem weiteren Aspekt kann ein Fußbodenelement für ein Fahrzeug, beispielsweise ein Flugzeug, mindestens eine in dem Fußbodenelement angeordnete, der Befestigung mindestens eines Sitzes dienende Sitzschiene und eine Sitzschienenabdeckung umfassen. Dabei kann die Sitzschienenabdeckung in einem Teil der Sitzschiene (in Längsrichtung der Sitzschiene betrachtet) angeordnet sein, an dem kein Sitz befestigt ist. Ferner kann die Sitzschienenabdeckung mit einem neben der Sitzschiene sichtbaren Bereich des Fußbodenelements optisch eine Einheit bilden. Beispielsweise kann Geometrie, Oberflächenstruktur, Farbbeschaffenheit und/oder Farbmuster zumindest eines sichtbaren Teils der Sitzschienenabdeckung angepasst sein an eine Oberfläche des Fußbodenelements neben der Sitzschiene. Jede der oben beschriebenen Sitzschienenabdeckungen und ihrer Varianten können in dem Fußbodenelement eingesetzt werden.
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Ferner kann das Fußbodenelement einen neben der Sitzschiene angebrachten Fußbodenbelag umfassen. Dabei kann die Geometrie, Oberflächenstruktur, Farbbeschaffenheit und/oder Farbmuster des sichtbaren Teils der Sitzschienenabdeckung angepasst sein an den Fußbodenbelag neben der Sitzschiene.
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Ferner kann der Abdeckabschnitt der Sitzschienenabdeckung mit dem Fußbodenbelag im Wesentlichen in einer Ebene liegen. Bei dem Fußbodenbelag kann es sich um einen Teppichboden oder ähnlichen Faserbezug handeln. Der Fußbodenbelag reicht vorteilhafterweise so weit an die Sitzschiene heran, dass der Abdeckabschnitt der Sitzschienenabdeckung bei in der Sitzschiene angeordneter Sitzschienenabdeckung nicht mit dem Fußbodenbelag überlappt. Dadurch lässt sich ein sicheres Einsetzen der Sitzschienenabdeckung in die Sitzschiene und auch eine leichtes späteres Entfernen gewährleisten. Um jedoch Spalte und andere Hindernisse zu vermeiden, können der Fußbodenbelag und der Abdeckabschnitt der Sitzschienenabdeckung so ausgelegt sein, dass ihre seitlichen Stirnseiten aneinander stoßen. Selbstverständlich kann der Abdeckabschnitt der Sitzschienenabdeckung den Fußbodenbelag auch überlappen, um beispielsweise dessen seitliche Enden am Fußbodenelement zu fixieren und ein Ablösen zu verhindern.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Abdeckabschnitt der Sitzschienenabdeckung mit dem Fußbodenbelag optisch eine Einheit bilden. Beispielsweise kann ein sichtbarer Teil des Abdeckabschnitts in Geometrie, Oberflächenstruktur, Farbbeschaffenheit und/oder Farbmuster, wie oben beschrieben, an den Fußbodenbelag angepasst sein.
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Gemäß einem weiteren Aspekt kann ein Flugzeug mit mindestens einem solchen Fußbodenelement ausgestattet sein.
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Nach einem anderen Aspekt umfasst ein Verfahren zum Herstellen einer Sitzschienenabdeckung zum Abdecken einer Sitzschiene in einem Fußboden eines Fahrzeugs den Verfahrensschritt des Herstellens eines einstückigen Abdeckabschnitts mittels 3D-Druckverfahren Der Abdeckabschnitt ist ausgebildet, die Sitzschiene abzudecken. Dabei können Geometrie, Oberflächenstruktur, Farbbeschaffenheit und/oder Farbmuster zumindest eines im eingebauten Zustand der Sitzschienenabdeckung sichtbaren Teils des Abdeckabschnitts angepasst sein an eine Oberfläche und/oder einen Fußbodenbelag eines Fußbodenelements neben der Sitzschiene, mit der die Sitzschienenabdeckung verbindbar ist.
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Ferner kann während zumindest eines Teils des Herstellungsschritts für den Abdeckabschnitt ein oder mehrere unterschiedliche/r Kunststoff/e eingesetzt werden. Alternativ oder zusätzlich zu Kunststoff kann auch ein anderes Material, wie Harz, Metall, ein Verbundmaterial, etc. in einem oder beiden der Herstellschritte verwendet werden.
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Auch können während des Herstellungsschritts für den Abdeckabschnitt ein oder mehrere Bilder, Logos, Zeichnungen, etc. in den sichtbaren Teil des Abdeckabschnitts eingebracht werden. Hierfür können Kunststoffe (oder andere Materialien) mit unterschiedlichen Farben an dem Teil des Abdeckabschnitts im 3D-Druckverfahren eingesetzt werden, der nach Fertigstellung der Sitzschienenabdeckung vom Fahrzeuginneren aus sichtbar ist.
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Zusätzlich kann das Herstellungsverfahren ein Herstellen eines Halteabschnitts aus Kunststoff umfassen. Der Halteabschnitt ist ausgebildet, in einen Teil der Sitzschiene zumindest teilweise eingebracht zu werden. Vorteilhafter Weise werden beide Herstellungsschritte für den Halteabschnitt und den Abdeckabschnitt mittels 3D-Druckverfahren so durchgeführt, dass die Sitzschienenabdeckung einstückig ausgebildet ist.
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Das Herstellungsverfahren für die Sitzschienenabdeckung kann dabei das 3D-Drucken der Sitzschienenabdeckung in Längsrichtung umfassen. Mit anderen Worten werden Schichten, die die Querschnittsfläche der Sitzschienenabdeckung bilden, im 3D-Druck nacheinander aufgebracht, sodass die Sitzschienenabdeckung in ihrer Längsrichtung „wächst”. Dabei kann der größte Teil der Sitzschienenabdeckung, insbesondere der Halteabschnitt und zumindest der nicht-sichtbare Teil des Abdeckabschnitts, aus einem günstigen, farblich beliebigen Material gedruckt werden. Lediglich ein kleiner Bereich oder eine dünne Schicht des Abdeckabschnitts, der/die später sichtbar sein wird, können mit einem oder mehreren anderen Materialien hergestellt werden. Dadurch lassen sich die gewünschten, sichtbaren und fühlbaren Eigenschaften der Sitzschienenabdeckung (Geometrie, Oberflächenstruktur, Farbbeschaffenheit, Farbmuster, Bilder, Logos, Zeichnungen, etc.) erzielen.
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In diesem Herstellungsverfahren kann die Sitzschienenabdeckung in jeder beliebigen Länge, zumindest innerhalb der Möglichkeiten des eingesetzten 3D-Druckers, hergestellt werden. Dadurch kann die Sitzschienenabdeckung nach Kundenwünschen und für den jeweiligen Sitzabstand passgenau gefertigt werden. Ein späteres Abschneiden der Sitzschienenabdeckung in Abhängigkeit der Sitzabstände ist nicht mehr notwendig.
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Alternativ kann die Sitzschienenabdeckung auch orthogonal zur Längsrichtung der Sitzschienenabdeckung im 3D-Druckverfahren hergestellt werden. Insbesondere kann die Sitzschienenabdeckung von unten nach oben (bei Betrachtung des Querschnitts der Sitzschienenabdeckung im eingebauten Zustand) gedruckt werden. Da im 3D-Druckverfahren immer eine dünne Schicht des Werkstoffs aufgetragen und mit dem bereits hergestellten Werkstück verschmolzen oder anderweitig verbunden wird, kann zunächst der Haltebereich und der nicht-sichtbare Teil des Abdeckbereichs mit einem günstigen Material hergestellt werden. Die letzte/n aufzutragende/n Schicht/en können dann mit einem oder mehreren Materialien hergestellt werden, das/die die gewünschten, sichtbaren und fühlbaren Eigenschaften der Sitzschienenabdeckung (Geometrie, Oberflächenstruktur, Farbbeschaffenheit, Farbmuster, Bilder, Logos, Zeichnungen, etc.) bewirkt/bewirken. Dies bietet den Vorteil, dass auch teurere Materialien gezielt nur am Ende des Druckprozesses zum Einsatz kommen und möglicherweise sparsamer verwendet werden können. Die mögliche Länge der Sitzschienenabdeckung richtet sich nach der maximalen Druckbreite des Druckers.
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Unabhängig von der Druckrichtung können der Haltebereich und der Abdeckbereich (letzterer zumindest teilweise) aus unterschiedlichen Materialien hergestellt werden. Dabei können die Materialien entsprechend den an den Haltebereich und den Abdeckbereich gestellten Anforderungen ausgewählt werden. Lediglich der Verbund solcher unterschiedlicher Materialien während des 3D-Drucks sollte gegeben sein.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nun anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen erläutert, wobei
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1 eine dreidimensionale Ansicht einer Sitzschienenabdeckung schematisch zeigt;
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2 einen Ausschnitt eines Fußbodenelements mit Sitzschiene und darin eingebrachte Sitzschienenabdeckung im Querschnitt schematisch zeigt;
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3A, 3B Varianten des Halteabschnitts einer Sitzschienenabdeckung im Querschnitt schematisch zeigen; und
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4A, 4B Varianten von Herstellungsverfahren einer Sitzschienenabdeckung mittels 3D-Drucks schematisch zeigen.
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In der vorliegenden Beschreibung der Erfindung beziehen sich Angaben wie „oben”, „unten”, „rechts”, „links”, „seitlich” auf eine Sitzschienenabdeckung oder eine Sitzschiene im eingebauten Zustand. Beide Elemente sind langgestreckte Bauteile, die im eingebauten Zustand im Wesentlichen parallel zur Längsrichtung eines Fahrzeugs, wie zum Beispiel ein Flugzeug, verlaufen.
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1 zeigt eine schematische, stark vereinfachte dreidimensionale Ansicht einer Sitzschienenabdeckung 100. Die Sitzschienenabdeckung 100 umfasst einen Haltebereich 110 und einen Abdeckbereich 120. Der Halteabschnitt 110 ist eingerichtet, in einen Teil einer Sitzschiene zumindest teilweise eingebracht zu werden. In 1 ist der Haltebereich 110 quaderförmig dargestellt. Dies dient lediglich der Veranschaulichung, dass der Haltebereich 110 schmäler ausgestaltet sein kann als der Abdeckbereich 120. Der Haltebereich 110 muss in das Innere einer Sitzschiene passen, um dort eine Klemmwirkung zu erzielen und so die Sitzschienenabdeckung 100 festzuhalten. Der Abdeckbereich 120 hingegen sollte so ausgestaltet und dimensioniert sein, dass er die Sitzschiene vollständig abdeckt. Mit anderen Worten sollte der Abdeckbereich 120 gleich breit oder etwas breiter sein als die Sitzschiene, beispielsweise die seitlichen Außenkanten der Sitzschiene.
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2 zeigt schematisch einen Ausschnitt eines Fußbodenelements 200 mit Sitzschiene 210 und darin eingebrachte Sitzschienenabdeckung 100 im Querschnitt. Die Sitzschiene 210 ist ebenfalls stark vereinfacht und lediglich schematisch dargestellt. In 2 weist die Sitzschiene 210 ein U-förmiges Profil auf. Selbstverständlich kann der Querschnitt der Sitzschiene 210 auch eine andere Form aufweisen. Beispielsweise kann die Sitzschiene 210 aus einem aufgeschnittenen Rohr oder ähnlichem runden oder elliptischen Körper bestehen. Ferner können im Inneren der Sitzschiene 210 Haltevorrichtungen angeordnet sein oder in die Sitzschiene 210 integriert sein, an denen Fahrzeugsitze (nicht gezeigt) befestigt werden. Um ein Umsetzen der Sitze (ein Verschieben der Sitze in Längsrichtung des Fahrzeugs) zu ermöglichen, kann die Sitzschiene 210 durchgängig nach oben geöffnet sein, wie dies aus der 2 hervorgeht. Weiterhin kann die obere Sitzschienenöffnung schmäler ausgebildet sein als die Breite des Inneren der Sitzschiene. Dadurch kann eine bessere Halterung für die Sitze und auch die Sitzschienenabdeckung erzielt werden.
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Ferner ist ein auf dem Fußbodenelement angebrachter, optionaler Fußbodenbelag 220 gezeigt. Dabei ist das Fußbodenelement 200 schraffierten dargestellt, während der Fußbodenbelag 220 punktiert gezeigt ist. Der Fußbodenbelag 220, beispielsweise ein Teppichboden oder eine andere Beschichtung des Fußbodenelements 200, ist vorzugsweise auf beiden Seiten neben der Sitzschiene 210 angebracht. Die in 2 gezeigten Spalte zwischen Fußbodenbelag 220 und Abdeckabschnitt 120 der Sitzschienenabdeckung 100 dienen nur der Verdeutlichung der unterschiedlichen Bauteile. Tatsächlich können die seitlichen Stirnflächen des Fußbodenbelags 220 und des Abdeckabschnitt 120 aufeinander stoßen oder sogar überlappen, sodass das Ansammeln von Schmutz in solchen Spalten und eventuelle Stolperstellen für die Passagiere vermieden werden.
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Mit Bezug auf die 1 und 2 wird nun ein sichtbarer Bereich 125 (1) des Abdeckabschnitts 120 der Sitzschienenabdeckung 100 beschrieben. In 1 ist der sichtbare Bereich 125 schraffierten dargestellt. Der sichtbare Bereich 125 unterscheidet sich von der übrigen Sitzschienenabdeckung 100 dadurch, dass er bestimmte sichtbare und/oder fühlbare Eigenschaften aufweist. Diese Eigenschaften dienen der Anpassung der Sitzschienenabdeckung 100 an das Fahrzeuginnere, wie zum Beispiel einer Flugzeugkabine. Beispielsweise kann die Geometrie, Oberflächenstruktur, Farbbeschaffenheit und/oder Farbmuster des sichtbaren Bereichs 125 (d. h. des im eingebauten Zustand der Sitzschienenabdeckung 100 sichtbaren Teils 125 des Abdeckabschnitt 120) an das Fahrzeuginnere, und insbesondere an einen neben der Sitzschiene 210 anzuordnenden Fußbodenbelag 220, angepasst sein. Ferner ist es auch möglich, in dem sichtbaren Bereich 125 des Abdeckabschnitts 120 ein oder mehrere Bilder, Logos, Zeichnungen oder ähnliches zu integrieren.
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Die Geometrie des sichtbaren Bereichs 125 kann an den Fußbodenbelag 220 angepasst sein. Beispielsweise kann sich der Abdeckbereich 120 zu seinen seitlichen Enden hin verjüngen, um an die Stärke (Höhe) des Fußbodenbelags 220 angepasst zu werden. Somit lässt sich in der Mitte der Sitzschienenabdeckung eine Verstärkung bewerkstelligen. Selbstverständlich kann der Abdeckbereich 120 auch durchgängig die gleiche Höhe wie der Fußbodenbelag 220 aufweisen, wenn die Sitzschienenabdeckung 100 in der Sitzschiene 210 angeordnet ist.
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Alternativ oder zusätzlich lassen sich auch Oberflächenstrukturen in dem sichtbaren Bereich 125 verwirklichen. Beispielsweise können Erhöhungen und Vertiefungen auf der Oberseite der Sitzschienenabdeckung 100 vorhanden sein. Diese Erhöhungen und Vertiefungen können beliebige Formen haben, zufällig verteilt sein und/oder zumindest abschnittsweise Muster (zum Beispiel Logos, Schriftzeichen, Nummern, etc.) darstellen. In einer einfachen Ausgestaltung der Sitzschienenabdeckung 100 wird eine Oberflächenstruktur eines neben der Sitzschiene 210 angeordneten Fußbodenbelags 220 nachempfunden. Dadurch lässt sich ein durchgängiger Fußbodenbelag imitieren.
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Alternativ oder zusätzlich zur Oberflächenstruktur kann der sichtbare Bereich eine bestimmte Farbbeschaffenheit und/oder ein Farbmuster aufweisen. Dadurch kann die Sitzschienenabdeckung 100 optisch an den Fußbodenbelag 220 angepasst werden, sodass die Sitzschienenabdeckung 100 mit dem restlichen Fußbodenbelag 220 eine Einheit bildet und nicht aus den Fußbodenbelag 220 hervorsticht. Die Farbe und/oder das Farbmuster in dem sichtbaren Bereich 125 kann somit gemäß den Wünschen des Kunden (wie des Flugzeugbetreibers) individuell hergestellt werden.
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Schließlich lassen sich in dem sichtbaren Bereich 125 auch Bilder, Logos und/oder Zeichnungen integrieren. So kann ein Logo des Fahrzeugbetreibers (wie der Fluggesellschaft) durch eine entsprechende Oberflächenstruktur oder Farben in die Sitzschienenabdeckung 100 integriert sein. Auch lassen sich durch Schriftzeichen oder Symbole die verschiedenen Kabinenklassen kennzeichnen oder Hinweise zu Notausgängen, der nächstgelegenen Toilette und/oder ähnliches darstellen. Hierfür können auch fluoreszierende Materialien eingesetzt werden, die im Notfall weiterhin sichtbar sind. Ferner bietet sich auch die Möglichkeit, Werbung in dem sichtbaren Bereich 125 zu zeigen, wodurch sich die Einnahmen für den Fahrzeugbetreiber erhöhen lassen.
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Der in 1 gezeigte quaderförmige Halteabschnitt 110 dient lediglich der Verdeutlichung, dass der Halteabschnitt 110 in einem bestimmten Bereich unterhalb des Abdeckabschnitts 120 angeordnet ist und in das Innere der Sitzschiene 210 hineinpasst. Die Form des Halteabschnitts 110 kann jedoch beliebig gewählt sein, und beispielsweise an die Form des Inneren der Sitzschiene 210 angepasst sein.
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Die 3A und 3B zeigen schematisch zwei beispielhafte Varianten des Halteabschnitts 110 einer Sitzschienenabdeckung 100 im Querschnitt. In einer einfachen Ausgestaltung, wie sie in der 3A dargestellt ist, umfasst der Halteabschnitt 110 ein im Querschnitt T-förmiges oder kreuzförmiges Element 110a. Diese einfache Form bietet in Form des horizontalen Stegs ein Element, welches eine Klemmwirkung in der Sitzschiene 210 zum Halten der Sitzschienenabdeckung 100 erzielt. Der vertikal verlaufende Teil des Halteabschnitts 110a dient hingegen einer Abstützung der Sitzschienenabdeckung 100 am Bodenbereich des Inneren der Sitzschiene 210. Somit wird ein zu tiefes Eindrücken der Sitzschienenabdeckung 100 in die Sitzschiene 210 verhindert. Diese einfache Form des Halteabschnitts 110a erfordert sehr wenig Material, wodurch die Sitzschienenabdeckung 100 nicht nur günstig herzustellen ist, sondern auch Gewicht einspart.
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In 3B ist eine Sitzschienenabdeckung 100 dargestellt, deren Halteabschnitt 110 mehrere im Querschnitt T-förmige oder kreuzförmige Elemente 110b umfasst. Selbst verständlich können auch mehr als die dargestellten zwei T-förmigen oder kreuzförmigen Elemente 110b den Haltebereich 110 ausmachen. Diese Form des Haltebereichs 110 bietet eine erhöhte Stabilität der Sitzschienenabdeckung 100.
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In jedem Fall kann der Haltebereich 110 mit T-förmigem oder kreuzförmigem Element 110a, 110b auch mehr als einen horizontalen Steg umfassen. Dadurch lässt sich die Klemmwirkung innerhalb der Sitzschiene 210 erhöhen. Selbstverständlich ist die Lage des/der horizontalen Stegs/Stege nicht auf die in den 3A und 3B dargestellte Position beschränkt. Vielmehr kann/können er/sie an anderer Stelle, wie zum Beispiel dem unteren Ende des vertikalen Stegs angeordnet sein.
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Alternativ oder zusätzlich zu dem horizontalen Steg können auch schräg verlaufende oder runde Ausformungen aus dem Halteabschnitt 110 herausragen. Selbstverständlich kann der Halteabschnitt 110 im Querschnitt auch eine spezielle Außenform aufweisen, die an die Innenseite der Sitzschiene 210 angepasst ist oder dieser entspricht. In weiteren Ausgestaltungsmöglichkeiten des Halteabschnitts 110 kann dieser im Querschnitt auch eine oder mehrere kreisförmige, elliptische oder polygonal Formen aufweisen. Selbst verständlich können auch Kombinationen dieser Formen und/oder Teile dieser Formen den Querschnitt des Halteabschnitts 110 bestimmen. In jedem Fall kann der Halteabschnitt 110 ein Herausziehen der Sitzschienenabdeckung 100 aus der Sitzschiene 210 verhindern oder zumindest erschweren.
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Die 4A und 4B zeigen ebenfalls schematisch Varianten von Herstellungsverfahren einer Sitzschienenabdeckung mittels 3D-Druck. In der 4A wird die Sitzschienenabdeckung 100 im 3D-Druck senkrecht zur Längsrichtung der Sitzschienenabdeckung 100 gedruckt. Die 4A zeigt einen Zustand während des Herstellungsverfahrens mittels 3D-Druck, bei dem ein unterer Teil 110-1 des Halteabschnitts 110 bereits hergestellt wurde (Schritt 410). Dieser Bereich 110-1 ist mit durchgezogenen Linien dargestellt, während der noch zu druckende Bereich der Sitzschienenabdeckung 100 mit punktierten Linien dargestellt ist.
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Bei der in 4A dargestellten Variante des Herstellungsverfahrens wird eine dünne Werkstoffschicht auf eine Grundlage oder einen bereits hergestellten Teil 110-1 der Sitzschienenabdeckung 100 aufgetragen und durch einen Laser oder anderes Mittel aufgeschmolzen oder ausgehärtet (je nach Werkstoff). Somit wird zunächst der Haltebereich hergestellt (Schritt 410) und anschließend der Abdeckbereich hergestellt (Schritt 420). Die Sitzschienenabdeckung „wächst” also von unten nach oben.
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In dieser Herstellungsvariante ist die Länge der Sitzschienenabdeckung 100 auf die maximale Arbeitsbreite des 3D-Druckers begrenzt. Sie bietet jedoch den Vorteil, dass für den Haltebereich 110 und eventuell auch einen Teil des Abdeckabschnitts 120 ein günstiges Material oder auch unterschiedliche Materialien verwendet werden können. Erst zum Ende des Herstellungsverfahrens wird der sichtbare Bereich 125 gedruckt, wobei erst hier Werkstoffe eingesetzt werden müssen, die die gewünschte Geometrie, Oberflächenstruktur, Farbbeschaffenheit und/oder Farbmuster in dem sichtbaren Bereich 125 ermöglichen.
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In einer zweiten Variante des Herstellungsprozesses mittels 3D-Druck, wie er in 4B schematisch dargestellt ist, wird die Sitzschienenabdeckung 100 in Längsrichtung der Sitzschienenabdeckung 100 gedruckt. Hierbei wird eine Werkstoffschicht in der Querschnittsebene der späteren Sitzschienenabdeckung 100 aufgebracht und mittels Laser oder anderer Verfahren aufgeschmolzen oder ausgehärtet (Schritt 430). Bei dieser Druckvariante wird in einem Druckschritt 430 der Haltebereich hergestellt (Schritt 432) und auch der Abdeckbereich hergestellt (Schritt 434). Die Sitzschienenabdeckung 100 „wächst” also in ihrer Länge. Dabei kann der Werkstoff, welcher den später sichtbaren Bereich 125 bildet, in jedem Druckschritt 430 (jede herzustellende Schicht) in dem in 4B punktiert dargestellten Bereich 125 aufgebracht werden. Dabei werden jeweils die unterschiedlichen Farben und/oder Farbverläufe zur Erzeugung der Farbgestaltungen, Farbmuster, Bilder, Logos, Zeichnungen, etc. entsprechend linienweise (pro Druckschritt/Druckschicht 430) aufgebracht werden. Hierbei können Sitzschienenabdeckungen 100 in jeder gewünschten oder erforderlichen Länge hergestellt werden.