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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dampfturbine, insbesondere eine Dampfturbine mit einer Regelstufe zum Einstellen einer Menge von Dampf, welche pro Zeiteinheit in die verschiedenen Stufen der Dampfturbine eingeleitet wird.
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Im Stand der Technik wird eine Dampfturbine üblicherweise in einer Kraftwerksanlage oder einer Industrieanlage zum Antrieb eines elektrischen Generators oder einer Arbeitsmaschinen (zum Beispiel Kompressor) eingesetzt. Hierfür wird die thermische Energie von zugeführtem Dampf mittels eines in einem Dampfturbinengehäuse drehbar gelagerten Turbinenläufers in mechanische Arbeit umgewandelt. Der an wenigstens einem hochdruckseitigen Dampfeinlass in das Turbinengehäuse einströmende Dampf treibt den üblicherweise mit einer Vielzahl von Laufschaufeln ausgestatteten Turbinenläufer bei der axialen Durchströmung des Turbinengehäuses an und tritt an wenigstens einen niederdruckseitigen Dampfauslass wieder aus. Der Dampfaustritt erfolgt oftmals über ein Dampfgehäuse der Dampfturbine in einem nachgeschalteten Kondensator.
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In geregelten Dampfturbinen werden im Einströmbereich Düsengehäuse zur Aufnahme der Regelstufe sowie Ausgleichskolbengehäuse verbaut.
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Um so kompakt wie möglich zu bauen, liegen diese Bauteile unmittelbar nebeneinander. Dies hat den negativen Effekt, dass die Wärme vom heißen Düsengehäuse auf das Ausgleichskolbengehäuse übertragen wird. Falls die Dampfturbine nicht unter voller Last betrieben wird, sondern nur einige der Düsen von Dampf durchströmt werden, kann sich das Ausgleichskolbengehäuse an verschiedenen Stellen in einer Umfangsrichtung verschieden stark erwärmen, was zu einer Deformation des Ausgleichskolbengehäuses führen kann. Insbesondere kann das Ausgleichskolbengehäuse durch die ungleichmäßige Erwärmung bzw. Erhitzung eine ovale Gestalt annehmen. Durch die Deformation kann die Funktion des Ausgleichskolbengehäuses beeinträchtigt werden. Im Falle einer Revision ist häufig das eingebaute, verformte Ausgleichskolbengehäuse durch ein neues zu ersetzen. Dies ist mit hohen Kosten verbunden. Weiter kann der Betrieb der Dampfturbine aufgrund der Deformation nicht immer sichergestellt werden.
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Es ist somit eine Aufgabe der folgenden Erfindung, eine Dampfturbine bereitzustellen, die einen sicheren und zuverlässigen Betrieb erlaubt, und bei der insbesondere das Ausgleichskolbengehäuse nicht beeinträchtigt wird und weiterhin eine lange Lebensdauer aufweist.
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Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst, welcher auf eine Dampfturbine gerichtet ist. Die abhängigen Ansprüche spezifizieren vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist eine Dampfturbine bereitgestellt, aufweisend: ein Düsengehäuse/Innengehäuse mit Düsen, durch die in einen Innenraum des Düsengehäuses eingeleiteter Dampf auf Radschaufeln eines Laufrades zum Antreiben der Radschaufeln geleitet werden kann; ein Ausgleichskolbengehäuse, wobei ein Freiraum zwischen dem Düsengehäuse und dem Ausgleichskolbengehäuse gebildet ist; eine erste ringförmige Dichtung, die den Freiraum gegen einen Raum (auch Radraum genannt) stromabwärts der Radschaufeln dichtet; eine zweite ringförmige Dichtung, die den Freiraum gegen einen Leckraum, der von Dampf, der zwischen den Düsen und den Radschaufeln austritt, genährt wird, dichtet; und ein Kühlungssystem, welches ausgebildet ist in den gedichteten Freiraum ein Kühlfluid einzuleiten und das Kühlfluid nach Wärmeaufnahme von einer Außenoberfläche des Düsengehäuses wieder auszuleiten.
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Bei der Dampfturbine kann es sich zum Beispiel um eine Düsengruppen-geregelte Dampfturbine handeln, die eine Einstellung eines Dampfvolumenstromes, welcher die mehreren Trommeln bzw. Stufen durchströmt, erlaubt. Frischdampf kann in den Innenraum des Düsengehäuses von mehreren Stellen innerhalb des Umfanges der Dampfturbine eingeleitet werden. Stromaufwärts der Düsen können Regelventile angeordnet sein, die hinsichtlich ihres Durchtritt-Querschnittes eingestellt werden können. Die Düsen können ein Profil ähnlich wie eine Leitschaufel in einer der stromabwärts liegenden Stufen aufweisen. Die Düsen können somit in das Innengehäuse eingeleiteten Dampf auf die stromabwärts liegenden Radschaufeln umlenken, um eine Rotation des Laufrades aufgrund der Umwandlung der kinetischen Energie des Dampfes in Rotationenergie des Rotors, an dem das Laufrad befestigt ist, zu bewirken.
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Der Ausgleichskolben (ein integraler Teil des Rotors) kann als Dichtung zwischen Rotor (insbesondere dem Teil des Rotors, der den Ausgleichskolben bildet) und Außengehäuse fungieren. Der Ausgleichskolben kann zu einer Kompensation der Aktionskraft beitragen, die durch den Dampf in Strömungsrichtung (im Wesentlichen axialer Richtung) erzeugt wird. Das Ausgleichskolbengehäuse (ein statischer Teil) kann in unmittelbarer Nachbarschaft von dem Düsengehäuse bzw. Innengehäuse angeordnet sein.
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Der Dampf kann eine Aktionskraft in Strömungsrichtung auf die Turbinenwelle ausüben, die ohne den Ausgleichskolben zu einer Bewegung in Strömungsrichtung führen würde. Eine tatsächliche Bewegung der Turbinenwelle kann durch die Ausbildung des Ausgleichskolbens verhindert werden. Dies kann dadurch erreicht werden, dass in einem Ausgleichskolbenvorraum Dampf mit entsprechendem Druck eingeströmt wird, der dazu führt, dass infolge des sich aufbauenden Druckes im Ausgleichskolbenvorraum eine Kraft entgegen der Strömungsrichtung entsteht, die idealerweise genauso groß sein sollte wie die Aktionskraft.
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Gemäß der Erfindung kann der Freiraum zwischen dem Düsengehäuse und dem Ausgleichskolbengehäuse mit dem Kühlfluid, insbesondere Dampf aus einer stromabwärts gelegenen Stufe der Dampfturbine, gespült bzw. umspült werden. Das Kühlfluid kann Wärme von einer Außenoberfläche des Düsengehäuses aufnehmen und kann aus dem Freiraum wieder abgeführt werden, um so eine Kühlwirkung zu erreichen.
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Der Freiraum zwischen dem Düsengehäuse und dem Ausgleichskolbengehäuse wird durch die erste Dichtung und die zweite Dichtung von anderen Räumen innerhalb des Außengehäuses der Dampfturbine abgetrennt. Innerhalb des so abgetrennten Freiraumes kann das Kühlfluid innerhalb des Freiraumes geführt oder zirkuliert werden, um eine möglichst große Wärmemenge von der Außenoberfläche des Düsengehäuses aufzunehmen und sodann abzuführen.
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Der Raum stromabwärts der Radschaufeln wird innerhalb dieser Anmeldung als auch als Radraum bezeichnet. Der Radraum ist in Kommunikation mit einem Eintrittsbereich in eine erste Stufe einer ersten Trommel der Dampfturbine. Die erste Trommel (und auch weitere Trommeln der Dampfturbine) umfasst dabei jeweils mehrere Stufen mit jeweils Leitschaufel und Laufschaufel, welche die Wärmeenergie und kinetische Energie des Dampfes in Rotationsenergie des Rotors der Dampfturbine umwandeln.
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Das Kühlfluid kann insbesondere Dampf sein, welcher aus einer bestimmten Stufe der Dampfturbine entnommen wird und nach Aufheizung innerhalb des Freiraumes wieder in eine stromabwärts gelegene Stufe eingeleitet werden kann.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die erste Dichtung radial weiter von einer Rotorachse entfernt als die Düsen, wobei die zweite Dichtung radial näher an der Rotorachse angeordnet ist als die Düsen.
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Die erste Dichtung kann insbesondere an einem Außengehäuse der Dampfturbine sowie an dem Düsengehäuse befestigt sein. Die zweite Dichtung kann insbesondere an dem Ausgleichskolbengehäuse und dem Düsengehäuse befestigt sein.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die erste Dichtung einen ersten Ring, insbesondere durch Segmente gebildet, insbesondere aus Metall gefertigt, der in eine Nut eines Außengehäuse eingepresst und insbesondere verschweißt ist und in einer ersten Nut des Düsengehäuses verpresst ist.
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Der erste Ring kann zum Beispiel aus zwei Ringsegmenten gebildet zu sein, welche zusammen einen vollständigen Umfang bilden. An den Enden der jeweiligen Ringsegmente können Dichtungen vorgesehen sein, so dass der vollständig geschlossene Ring an den Verbindungspunkten zwischen den Ringsegmenten ebenfalls dichtet. Die Nut in dem Außengehäuse kann zum Beispiel einen rechteckigen Querschnitt aufweisen. Auch der erste Ring kann zum Beispiel einen rechteckigen Querschnitt aufweisen. Wenn der erste Ring in der Nut des Außengehäuses verschweißt ist, jedoch in der ersten Nut des Düsengehäuses lediglich verpresst ist, ohne auch dort verschweißt zu sein, kann eine Montage aus Teilfugen wie herkömmlich bekannt durchgeführt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die zweite Dichtung einen zweiten Ring, insbesondere durch Segmente gebildet, insbesondere aus Metall gefertigt, der in eine Nut des Ausgleichskolbengehäuses eingepresst und insbesondere verschweißt ist und in einer zweiten Nut des Düsengehäuses verpresst ist. Somit ist eine leichte Montage und Realisierung ermöglicht.
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Die erste Nut des Düsengehäuses kann insbesondere radial nach außen gerichtet sein und die zweite Nut des Düsengehäuses kann radial nach innen gerichtet sein. Eine Ebene des ersten Ring kann insbesondere senkrecht zu einer Rotationsachse verlaufen. Auch eine Ebene des zweiten Ringes kann insbesondere senkrecht zu einer Rotationsachse des Rotors in der Dampfturbine verlaufen. Der erste Ring und/oder der zweite Ring können zum Beispiel aus Stahl oder einer bestimmten Eisenlegierung hergestellt sein.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung handeln das Kühlsystem eine Dampfzuleitung, die angeordnet ist, Dampf aus einer Stufe/Trommel zu entnehmen und zu dem Freiraum zu leiten, und eine Dampfableitung umfassen, die angeordnet ist, Dampf aus dem Freiraum heraus und zu einer weiteren Stufe/Trommel stromabwärts der Stufe/Trommel zu leiten.
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Es kann/braucht nur eine einzige Dampfzuleitung und nur eine einzige Dampfableitung bereitgestellt sein oder es können mehrere Dampfzuleitungen und/oder mehrere Dampfableitungen vorgesehen sein. Die Dampfzuleitung bzw. die Dampfableitung kann beispielsweise jeweils durch Rohrabschnitte (z.B. mit Innendurchmesser 40–50 mm, geflanscht und/oder geschweißt) gebildet sein. Der Dampf aus einer stromabwärts gelegenen Stufe kann eine hinreichend geringe Temperatur aufweisen, um als ein Kühlfluid innerhalb des Freiraumes zu wirken. Damit kann auf eine gesonderte Kühlfluid-Zuführung und -Abführung verzichtet werden. Damit kann die Dampfturbine vereinfacht werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfassen die Dampfzuleitung und/oder Dampfableitung Leitungsabschnitte innerhalb des Außengehäuses, außerhalb des Außengehäuses und durch eine Wand des Außengehäuses hindurch, wobei insbesondere eine Dampfentnahmestelle aus dem Freiraum um zwischen 150° und 210° in Umfangsrichtung versetzt von einer Dampfzuleitungsstelle in den Freiraum liegt.
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Insbesondere kann die Dampfzuleitung im Wesentlichen gegenüber zu der Dampfableitung angeordnet sein. Der gedichtete Freiraum bildet einen ringförmigen Hohlraum. Ein Fluss des Kühlfluids innerhalb des ringförmigen Freiraums kann bei Zuleitung des Kühlfluids an einer Stelle des Umfangs in zwei entgegengesetzten Umfangsrichtungen von der Stelle des Einführens des Kühlfluids weg führen. An der umfangsmäßig gegenüberliegenden Stelle bzw. Seite kann eine Ableitungsstelle des Kühlfluids, welches inzwischen Wärme von dem Außengehäuse des Düsengehäuses aufgenommen hat, vorgesehen sein. Damit kann eine vorteilhafte Strömung des Kühlfluids erreicht werden. Andere Konfigurationen, in denen zum Beispiel an mehreren Stellen Kühlfluid zugeleitet wird und an mehreren anderen Stelle das erwärmte Kühlfluid abgeführt wird, sind denkbar. Hierbei sollten jedoch Stauungen des Kühlfluids vermieden werden, indem beispielsweise Strömungspfade von einem Einleitungspunkt zu einem Ableitungspunkt vorhanden sein sollten.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Dampfturbine ferner eine Rotordichtung, insbesondere Labyrinthdichtung, auf, die zwischen einer nach radial innen gerichteten Oberfläche des Ausgleichskolbengehäuses und einer Oberfläche des Rotors (insbesondere einer Oberfläche eines Teils des Rotor, der den eigentlichen Ausgleichskolben bildet) angeordnet ist.
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Die Labyrinthdichtung kann teilweise an dem Ausgleichskolbengehäuse und teilweise an einer Außenoberfläche des Rotors (bzw. des Ausgleichskolbens) vorgesehen sein. Zusammen mit der Rotordichtung kann das Ausgleichskolbengehäuse seine Funktion einer Kompensation einer Aktionskraft des Dampfes erfüllen.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Dampfturbine ferner Regelventile auf, die stromaufwärts der Düsenschaufeln angeordnet sind und erlauben, eine Dampfdurchtrittsrate durch die Düsenschaufeln in den Innenraum einzustellen.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der Raum zwischen Düsengehäuse und Ausgleichskolbengehäuse mittels Kühldampf umspült, welcher aus einem entsprechenden Druckniveau stammt. Damit kann eine Kühlung des Düsengehäuses und somit auch eine Kühlung des Ausgleichskolbengehäuses erreicht werden, um eine Verformung des Ausgleichskolbengehäuses zu vermindern oder sogar zu verhindern. Mittels Dichtblenden, welche jeweils im Düsengehäuse sowie im Ausgleichskolbengehäuse bzw. im Außengehäuse radial eingesetzt werden, wird in dem Raum zwischen Düsengehäuse und Ausgleichskolbengehäuse ein entsprechender Druckraum erzeugt, damit gekühlter Dampf das Düsengehäuse und das Ausgleichskolbengehäuse umspülen kann. Somit ist gewährleistet, dass der Kühldampf (eines ersten Druckes p1) in die erzeugte Kammer strömt, die entsprechenden Bauteile umspült und in den das Druckniveau (zweiter Druck p2) wieder eingegliedert wird und somit dem System weiter zur Verfügung steht. Um eine entsprechend gute Umströmung der Bauteile zu erreichen, sollten die Dampfzuleitungen bzw. Dampfableitungen in Umfangsrichtung gegenüberliegenden.
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Somit kann eine Deformation oder ein Verzug des Ausgleichskolbengehäuses minimiert werden bzw. ganz vermieden werden. Das Ausgleichskolbengehäuse hat somit eine längere Lebenszeit, was Kosten erspart.
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Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nun mit Bezug auf die beigefügte Zeichnung erläutert. Die Erfindung ist nicht auf die Illustrierten oder beschriebenen Ausführungsformen beschränkt.
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Die Figur illustriert in einer schematischen Längsschnittansicht einen Teil einer Dampfturbine gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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Die Dampfturbine 5 ist durch ein Außengehäuse 6 begrenzt, in dem sich ein Rotor 8 um eine Rotorachse 10 dreht, sobald Dampf 12 einer ersten Trommel 14 zugeführt würden, welche die Wärmeenergie und die kinetische Energie des Dampfes 12 in Rotationsenergie des Rotors 8 umwandelt. Dazu wird Dampf durch nicht illustrierte Dampfzuleitungen in einen Düsenvorraum 16 eingeleitet (Fronteinströmung), welcher innerhalb eines Düsengehäuses 1 gebildet ist. Das Düsengehäuse 1 hält Düsen 18, welche für den in den Düsenvorraum 16 eingeführten Dampf 12 wie Leitschaufeln 15 der ersten Trommel 14 wirken. Die Düsen 18 leiten den Dampf 12 auf Laufschaufeln 20 eines Laufrades 22 und versetzen das Laufrad 20, welches mit dem Rotor 8 verbunden ist, in Drehung.
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Der durch die Düse 18 getretene Dampf 12 wird, nachdem er die Laufschaufel 20 angetrieben hat, auf eine erste Leitschaufel 15 der ersten Trommel 14 geleitet und lenkt den Dampf 12 derart ab, dass er seine kinetische Energie auf eine stromabwärts gelegene Laufschaufel 17 abgeben kann und somit seine Energie in Rotationenergie umgewandelt wird. Die erste Trommel 14 umfasst eine Vielzahl von Stufen 19, welche jeweils aus einer Leitschaufel 15 und einer stromabwärts gelegenen Laufschaufel 17 bestehen. Dabei sind die Laufschaufeln 17 an dem Rotor 8 befestigt, wohingegen die Leitschaufeln 15 an dem Innengehäuse 4 befestigt sind. Die Leitschaufel 15 und die Laufschaufel 17 haben besonders ausgebildete Profile, um eine Energieumwandlung der Energie des Dampfes in Rotationsenergie zu bewirken.
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Der Dampf durchströmt die erste Trommel 14 im Wesentlichen in axialer Richtung wie mit Bezugsziffer 24 illustriert ist. Stromabwärts der ersten Trommel 14 kann die Dampfturbine 5 weitere Trommeln mit jeweils einer weiteren Vielzahl von Stufen umfassen. Je mehr Stufen der Dampfturbine von dem Dampf 12 durchlaufen worden sind, umso niedriger ist sein Druck und auch seine Temperatur. Die Leitschaufeln 15 sind an einem Teil des Innengehäuses 4 befestigt.
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Das Düsengehäuse 1 ist durch nicht illustrierte Befestigungselemente an dem Außengehäuse 6 befestigt. Wenn der Dampf 12 mittels der Düse 18 umgelenkt worden ist, um zur Umwandlung seine Energie auf die Laufschaufel 20 zu treffen, gelangt ein Teil des Dampfes 26 in einen Raumbereich 28 zwischen einem Teil des Düsengehäuses 1 und dem Laufrad 22.
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Dieser Teil 26 des Dampfes führte in herkömmlichen Dampfturbinen zu einem zusätzlichen Aufheizen des Ausgleichskolbengehäuses 2, wenn er weiter in den Freiraum 32 zwischen dem Düsengehäuse und dem Ausgleichskolbengehäuse 2 eintritt. Ein weiterer Teil 30 von Dampf gelangt in herkömmlichen Dampfturbinen auch in den Freiraum 32.
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Ein Hauptteil einer Aufheizung des Ausgleichskolbengehäuses 2 kann jedoch durch Wärmeübertragung (zum Beispiel durch Strahlung, Konvektion oder Diffusion) von dem Düsengehäuse 1 auf das Ausgleichskolbengehäuse 2 erfolgen.
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Um jedenfalls eine Wärmeübertragung von dem Düsengehäuse 1 auf das Ausgleichskolbengehäuse 2 aufgrund von Konvektion oder Diffusion zu vermindern, ist eine erste ringförmige Dichtung 3a vorgesehen, die den Freiraum 32 gegen einen Raum 34 stromabwärts der Radschaufeln 20 dichtet. Ferner ist eine zweite ringförmige Dichtung 3b vorgesehen, die den Freiraum 32 gegen einen Leckraum 28, der von Dampf 12, der zwischen den Düsen 18 und den Radschaufeln 20 austritt, genährt wird, dichtet.
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Ferner umfasst die Dampfturbine 5 ein Kühlsystem 36, welches ausgebildet ist, in den gedichteten Freiraum 32 ein Kühlfluid 38 einzuleiten und das Kühlfluid 38 nach Wärmeaufnahme von einer Außenoberfläche 40 des Düsengehäuses 1 wieder aus dem Freiraum 32 auszuleiten.
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Das Kühlsystem 36 umfasst der illustrierten Ausführungsform eine Dampfzuleitung 42, die angeordnet ist, Dampf aus einer Stufe 19 zu entnehmen und zu dem Freiraum 32 zu leiten. Ferner ist eine Dampfableitung 44 vorgesehen, die angeordnet ist, Dampf aus dem Freiraum 32 heraus und zu einer weiteren Stufe 19 stromabwärts der Stufe, aus dem der Dampf entnommen wird, zu leiten.
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Die Dampfzuleitung 42 als auch die Dampfableitung 44 umfasst Leitungsabschnitte innerhalb des Außengehäuses 6, außerhalb des Außengehäuses 6 und durch eine Wand des Außengehäuses 6 hindurch. Um eine vorteilhafte Strömung des Kühlfluids (welches durch die Dampfzuleitung 42 in den Freiraum 32 hinein und welches durch die Dampfableitung 44 aus dem Freiraum 32 heraus geleitet wird) zu bewirken, ist es vorteilhaft, die Dampfzuleitung 42 und die Dampfableitung 44 in Umfangsrichtung gegenüber vorzusehen, also nicht wie in der Figur dargestellt ist, an einer gleichen Stelle in Umfangsrichtung anzuordnen. Es sind auch mehrere Dampfzuleitungen und mehrere Ableitungen möglich.
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Die erste Dichtung 3a ist radial weiter von der Rotorachse 10 entfernt als die Düsen 18. Die zweite Dichtung 3b ist radial näher an der Rotorachse 10 als die Düsen 18.
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In der dargestellten Ausführungsform ist die erste Dichtung 3a als ein erster Ring gebildet, der in eine Nut 46 in dem Außengehäuse 6 eingepresst und dort verschweißt ist. Ferner ist der ersten Ring 3a in eine Nut 48 in dem Düsengehäuse 1 verpresst und dichtet so den Freiraum 32 gegen den Raum 34 stromabwärts der Radschaufeln 20. Ferner ist in der illustrierten Ausführungsform die zweite Dichtung 3b als ein zweiter Ring gebildet, welcher in eine Nut 50 des Ausgleichskolbengehäuses 2 eingepresst und dort verschweißt ist. Ferner ist der zweite Ring 3b in einer zweiten Nut 52 in den Düsengehäuse 1 verpresst.
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Zwischen dem Ausgleichskolbengehäuse 2 und dem Rotor 8 (insbesondere dem Teil des Rotors, der den Ausgleichskolben 11 bildet) ist eine Rotordichtung 53 angeordnet, welche insbesondere als Labyrinthdichtung ausgeführt sein kann, um eine Dampfdichtung bereitzustellen.
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Der Raumbereich 37 stromabwärts der Radschaufeln 20 kann den Ausgleichskolbenvorraum bilden. Dampf in diesem Bereich kann auf den Ausgleichskolben 11 bzw. Rotor 8 in axialer Richtung eine Kraft (in der Figur nach links gerichtet) ausüben, die einer Aktionskraft (in der Figur nach rechts, d.h. in Strömungsrichtung gerichtet) des Dampfes, die auf die Laufschaufeln 17 wirkt, entgegenwirkt.
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Vor den Düsen 18 umfasst die Dampfturbine 5 nicht dargestellte Regelventile, die es erlauben, eine Dampfdurchtrittsrate durch die Düsenschaufeln 18 in den Raum 34 einzustellen. Damit kann die Dampfturbine bei verschiedenen Leistungen betrieben werden. Bezugsziffer 54 bezeichnet Verschraubungen der Teilfugen.
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Es wird darauf hingewiesen, dass die hier beschriebenen Ausführungsformen lediglich eine beschränkte Auswahl an möglichen Ausführungsvarianten der Erfindung darstellen. So ist es möglich, die Merkmale einzelner Ausführungsformen in geeigneter Weise miteinander zu kombinieren, so dass für den Fachmann mit den hier expliziten Ausführungsvarianten eine Vielzahl von verschiedenen Ausführungsformen als offensichtlich offenbart anzusehen sind.