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Die Erfindung betrifft ein Getriebegehäuse mit einer Entlüftungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1, eine Getriebeeinheit für ein Flurförderzeug gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 7, eine Antriebseinheit für ein Flurförderzeug gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 9 sowie ein Flurförderzeug gemäß Patentanspruch 10.
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Im Stand der Technik sind Antriebseinheiten für Flurförderzeuge bekannt. Derartige Antriebseinheiten umfassen in der Regel ein Getriebegehäuse mit zwei Getriebestufen, einen angeflanschten Antriebsmotor und ein antreibbares Antriebsrad. Die erste Getriebestufe umfasst ihrerseits in der Regel ein Antriebsritzel und ein mit dem Antriebsritzel kämmendes Stirnrad, während die zweite Getriebestufe typischerweise ein Kegelritzel und ein mit dem Kegelritzel kämmendes Tellerrad umfasst. Aufgrund des in Flurförderzeugen nur sehr begrenzt zur Verfügung stehenden Einbauraums unterliegen derartige Antriebseinheiten strengen Anforderungen hinsichtlich ihrer äußeren Abmessungen. Dies und die vergleichsweise hohen Drehzahlen der genannten Getriebeelemente führen im Betrieb einer derartigen Antriebseinheit zu einem raschen Temperaturanstieg im Inneren des Getriebegehäuses. Um einen aufgrund der zunehmenden Innentemperatur ebenfalls ansteigenden Druck im Inneren des Getriebegehäuses entweichen zu lassen, weisen die bekannten Antriebseinheiten oftmals Entlüftungsvorrichtungen auf.
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In diesem Zusammenhang beschreibt die
DE 10 2010 029 548 A1 eine Antriebsanordnung für ein Flurförderzeug mit einem drehfest an einer Antriebswelle angeordneten Antriebsritzel in einem Getriebegehäuse, wobei das Antriebsritzel über ein Radiallager in dem Getriebegehäuse gelagert ist. Ein axial abzudichtender Luftspalt zwischen dem Antriebsritzel und dem Getriebegehäuse wird mittels eines berührungslosen Dichtelements abgedichtet. Als berührungsloses Dichtelement kann ein sog. LSTO-Ring herangezogen werden. Das berührungslose Dichtelement ermöglicht zudem ein Entlüften der Antriebsanordnung bei Entstehen eines Überdrucks in der Antriebsanordnung. Um das Austreten von Schmieröl beim Entlüften zu vermeiden, ist das Dichtelement durch eine Spritzschutzscheibe vor Spritzöl geschützt.
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Die
DE 10 2008 034 174 A1 offenbart ein Verfahren zur Entlüftung eines Getriebegehäuses einer Antriebseinheit eines Flurförderzeugs. Das Getriebegehäuse umfasst eine z.B. als Bimetallstreifen ausgebildete Temperatursteuerung, die bei Erreichen einer bestimmten Temperatur einen Schaltimpuls an eine Entgasungseinrichtung liefert. Als Entgasungseinrichtung kommt z.B. ein mittels eines Elektromotors oder eines Piezoelements arbeitendes Entgasungsventil zur Anwendung. Die Temperatur, bei welcher die Entgasungseinrichtung öffnet, liegt dabei oberhalb der Schaumgrenztemperatur des Öl-Luft-Gemischs im Getriebegehäuse. Somit kann vermieden werden, dass schaumförmiges Öl durch die Entgasungseinrichtung austritt.
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Der Anmelderin sind weiterhin sog. offene Entlüftungsvorrichtungen für Antriebseinheiten von Flurförderzeugen bekannt, bei denen es sich um federbelastete Rückschlagventile handelt. Diese Rückschlagventile öffnen bei Erreichen eines bestimmten Innendrucks in der Antriebseinheit und lassen den Überdruck entweichen.
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Die bekannten Entlüftungsvorrichtungen für Getriebeeinheiten von Flurförderzeugen sind jedoch insofern nachteilbehaftet, als dass diese beim Entlüften entweder unbeabsichtigt Schmieröl aus dem Getriebegehäuse entweichen lassen oder aber besondere Zusatzvorrichtungen – wie z.B. eine Spritzschutzscheibe – umfassen, die jedoch zusätzlichen Bauraum benötigen und zusätzliche Kosten verursachen. Das unbeabsichtigte Entweichenlassen von Schmieröl führt nicht nur zu einem Verlust an Schmieröl, der regelmäßig ersetzt werden muss, sondern stellt auch eine Umweltbelastung dar.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Getriebegehäuse vorzuschlagen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Getriebegehäuse mit einer Entlüftungsvorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor.
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Die Erfindung betrifft ein Getriebegehäuse mit einer Entlüftungsvorrichtung, wobei die Entlüftungsvorrichtung eine obere Gehäusewandung des Getriebegehäuses von einer Innenseite der oberen Gehäusewandung zu einer Außenseite der oberen Gehäusewandung durchdringt. Das erfindungsgemäße Getriebegehäuse zeichnet sich dadurch aus, dass eine Abtropfkante benachbart zur Entlüftungsvorrichtung auf der Innenseite der oberen Gehäusewandung angeordnet ist. Dadurch ergibt sich gegenüber bekannten Getriebegehäusen mit bekannten Entlüftungsvorrichtungen der Vorteil, dass durch die Getriebeelemente im Inneren des Getriebegehäuses angespritztes Schmieröl im Bereich der Entlüftungsvorrichtung über die Abtropfkante schnell und zuverlässig wieder aus dem Entlüftungsbereich abgeführt werden kann. Gleichzeitig werden keine zusätzlichen Bauelemente wie etwa Spritzschutzscheiben oder Temperatursteuerungen benötigt, wodurch sowohl der Kostenaufwand zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Getriebegehäuses als auch der Bauraumbedarf eines erfindungsgemäßen Getriebegehäuses gering gehalten werden könne.
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Unter dem Begriff „obere Gehäusewandung“ wird im Sinne der Erfindung derjenige Teil der Gehäusewandung, also der Außenhülle des Getriebegehäuses verstanden, der im in ein Fahrzeug eingebauten Zustand vertikal oben ist. Da das erfindungsgemäße Getriebegehäuse im Wesentlichen bevorzugt quaderförmig ist, handelt es sich bei der „obere Gehäusewandung“ im Sinne der Erfindung also um diejenige der sechs Außenwände des Getriebegehäuses, die im in ein Fahrzeug eingebauten Zustand vertikal nach oben weist.
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Die Anordnung der Abtropfkante auf der Innenseite der oberen Gehäusewandung bringt dabei insbesondere den Vorteil mit sich, dass das Abtropfen des angespritzen Schmieröls ohne weiteres Zutun alleine durch die Schwerkraft erfolgt, welche das angespritzte Schmieröl naturgemäß von der oberen Gehäusewandung abzuziehen versucht. Die Abtropfkante unterstützt diesen Vorgang durch ihre Geometrie, welche bevorzugt derart ausgebildet ist, dass angespritztes Schmieröl im Bereich der Entlüftungsvorrichtung zunächst gesammelt und durch den Einfluss der Schwerkraft zu einer Spitze der Abtropfkante geführt wird. Sobald das Gewicht des Schmieröls an der Abtropfkante einen bestimmten Wert erreicht, bei dem die auf das gesammelte Schmieröl wirkende Gewichtskraft größer als eine zwischen dem gesammelten Schmieröl und der Innenseite der oberen Gehäusewandung wirkende Adhäsionskraft ist, löst sich das Schmieröl tropfenweise und fällt zurück in das Innere des Getriebegehäuses.
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Bevorzugt ist es vorgesehen, dass das erfindungsgemäße Getriebegehäuse in einem Flurförderzeug verwendet wird. Bei der Herstellung von Flurförderzeugen herrschen ein großer Kosten- und Bauraumdruck. Zudem soll der Verlust an Schmieröl aus Kostengründen ebenso wie aus Gründen des Umweltschutzes möglichst gering gehalten werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Abtropfkante als Oberflächenprofilierung der Innenseite ausgebildet ist. Dies stellt eine einfache, kostengünstige und gleichwohl hochwirksame Möglichkeit zur Ausbildung der Abtropfkante dar. Beispielsweise ist es möglich, die Abtropfkante mittels eines Fräsvorgangs in die Innenseite der oberen Gehäusewandung einzuarbeiten. Ebenso ist es aber auch möglich, die Abtropfkante mittels eines Umformvorgangs, etwa einem Kaltumformen, während der Herstellung der oberen Gehäusewandung bzw. des Getriebegehäuses herzustellen. In keinem Fall ist es notwendig, die Abtropfkante als Einzelteil herzustellen und in einem zusätzlichen Arbeitsgang mit der Innenseite der oberen Gehäusewandung zu verbinden. Es ist weiterhin möglich, die obere Gehäusewandung bzw. das vollständige Getriebegehäuse aus einem Spritzguss- oder Druckgussteil aus Kunststoff bzw. Leichtmetall herzustellen, um damit die Formgestaltung der Abtropfkante ohne zusätzliche Bearbeitung zu realisieren.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Abtropfkante als dornartige Erhebung in einer Senke ausgebildet ist. Eine derartige Ausbildung der Abtropfkante hat sich als besonders effektiv erwiesen. Die Senke sammelt das angespritzte Schmieröl und führt es der dornartigen Erhebung zu, von welcher das Schmieröl schließlich abtropft. Es soll darauf hingewiesen werden, dass aufgrund der Anordnung an der Innenseite der oberen Gehäusewandung sowohl die Senke als auch die dornartige Erhebung „kopfüber“ eingebaut sind, die Senke führt mit zunehmender Entfernung von der dornartigen Erhebung also in vertikaler Richtung nach oben, während die dornartige Erhebung nach unten weist.
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Somit wird es alleine durch die Schwerkraft möglich, im Bereich der Senke angespritztes Schmieröl zur dornartigen Erhebung zu führen und zu sammeln. Da die Senke zumindest mit einer Schräge bevorzugt unmittelbar angrenzend an die Entlüftungsvorrichtung angeordnet ist, wird also nahezu sämtliches Schmieröl, welches im Bereich der Entlüftungsvorrichtung angespritzt wird, durch die Senke von der Entlüftungsvorrichtung weggeführt. Diese besondere Wirkung kann dadurch weiter intensiviert werden, dass eine Steigung der Schrägen der Senke besonders an die Viskosität und die Oberflächenspannung des verwendeten Schmieröls angepasst wird. Ein solcherart geschicktes Ausnutzen der Oberflächenspannungseffekte im Schmieröl erlaubt es nämlich, selbst unmittelbar an die Entlüftungsvorrichtung angespritztes Schmieröl abzuziehen. Dabei zieht das Schmieröl, welches im Bereich der Senke angespritzt wurde, durch seine Oberflächenspannung das benachbarte Schmieröl an der Entlüftungsvorrichtung mit sich zur dornartigen Erhebung. Die Entlüftungsvorrichtung kann somit zuverlässig frei von Schmieröl gehalten werden.
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Die dornartige Erhebung schließlich bewirkt durch ihre Dorn-Geometrie, dass das ihr zugeführte Schmieröl an der äußersten Spitze des Dorns gesammelt wird. Dementsprechend reduziert sich die Kontaktfläche zwischen dem Schmieröl und der dornartigen Erhebung je weiter das Schmieröl durch die Schwerkraft in Richtung zur Spitze geführt wird. Im gleichen Maße wie die Kontaktfläche reduzieren sich auch die zwischen dem Schmieröl und der dornartigen Erhebung wirkenden Adhäsionskräfte. Sobald diese Adhäsionskräfte geringer sind als die auf das Schmieröl wirkende Schwerkraft, tropft das Schmieröl ab. Dies verbessert die Abtropffähigkeit der Abtropfkante weiter und führt damit auch zu einer insgesamt verbesserten Fähigkeit des Getriebegehäuses, den Bereich der Entlüftungsvorrichtung von angespritztem Schmieröl zu bereinigen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Abtropfkante die Entlüftungsvorrichtung einrahmt. Somit wird vorteilhaft gewährleistet, dass das im Bereich der Entlüftungsvorrichtung angespritzte Schmieröl in jede beliebige Richtung abgeführt werden kann. Dies führt zu einer insgesamt verbesserten Abfuhr von angespritztem Schmieröl.
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Besonders bevorzugt ist es vorgesehen, dass die Abtropfkante die Entlüftungsvorrichtung ringförmig einrahmt. Dies hat sich als besonders wirkungsvoll herausgestellt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die obere Gehäusewandung als abnehmbarer Gehäusedeckel ausgebildet ist. Dies begünstigt eine Montage der Getriebeelemente sowie der Entlüftungsvorrichtung und erleichtert zudem regelmäßige Wartungsarbeiten.
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Der Gehäusedeckel ist bevorzugt aus Kunststoff oder aus Metall hergestellt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Entlüftungsvorrichtung als federbelastetes Rückschlagventil ausgebildet ist. Die Ausbildung der Entlüftungsvorrichtung als federbelastetes Rückschlagventil erlaubt ein Auslassen eines Überdrucks im Inneren des Getriebegehäuses wobei gleichzeitig ein Eindringen von Verschmutzungen vermieden wird, da federbelastete Rückschlagventile nur in eine Richtung geöffnet werden können und im Normalzustand geschlossen sind.
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Besonders bevorzugt ist es vorgesehen, dass eine Durchlassrichtung des federbelasteten Rückschlagventils von einem Inneren des Getriebegehäuses zu einer Außenseite des Getriebegehäuses weist. Bei Erreichen eines Innendrucks, welcher an der Entlüftungsvorrichtung die Rückstellkraft der Feder des Rückschlagventils übersteigt, öffnet das Rückschlagventil und lässt den Überdruck nach außen entweichen. Durch die erfindungsgemäße Abtropfkante wird dabei verhindert, dass auch Schmieröl aus dem Getriebegehäuse austritt. Sobald der Innendruck an der Entlüftungsvorrichtung wieder geringer ist als die Rückstellkraft der Feder, schließt die Feder das Rückschlagventil und es kann solange kein Überdruck mehr nach außen abgegeben werden, bis der Innendruck im Getriebegehäuse wieder entsprechend ansteigt.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Getriebeeinheit für ein Flurförderzeug, umfassend ein Getriebegehäuse, eine als Stirnradstufe ausgebildete erste Getriebestufe sowie eine ein Kegelritzel und ein Tellerrad umfassende zweite Getriebestufe. Die erfindungsgemäße Getriebeeinheit zeichnet sich dadurch aus, dass das Getriebegehäuse ein erfindungsgemäßes Getriebegehäuse ist. Dies führt zu den bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Getriebegehäuse beschriebenen Vorteilen auch für die erfindungsgemäße Getriebeeinheit.
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Die Ausbildung der Getriebestufe mit zwei Getriebestufen, wobei die erste Getriebestufe als Stirnradstufe ausgebildet ist und die zweite Getriebestufe als ein Kegelritzel und ein Tellerrad umfassende Getriebestufe ausgebildet ist, hat sich als ebenso robust wie kompakt erwiesen. Beides sind wichtige Eigenschaften für industriell genutzte Flurförderzeuge.
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Bevorzugt ist es vorgesehen, dass die erste und die zweite Getriebestufe jeweils als Untersetzungsstufen ausgebildet sind. Dies begünstigt die Verwendung von vergleichsweise schnell drehenden und damit kompakten Elektromotoren.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Getriebegehäuse weiterhin einen Ölsumpf umfasst. Somit können die einzelnen Getriebeelemente geschmiert und gleichzeitig gekühlt werden. Das Schmieröl des Ölsumpfs erfüllt also gleichzeitig eine Funktion als Kühlöl. Im Betrieb der Getriebeeinheit im Bereich der Entlüftungsvorrichtung angespritztes Schmieröl wird durch die erfindungsgemäße Abtropfkante zuverlässig abgeführt.
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Die Erfindung betrifft außerdem eine Antriebseinheit für ein Flurförderzeug, umfassend einen Elektromotor, ein Laufrad und eine Getriebeeinheit, wobei eine erste Getriebestufe der Getriebeeinheit durch den Elektromotor antreibbar ist, wobei eine zweite Getriebestufe der Getriebeeinheit durch die erste Getriebestufe antreibbar ist und wobei das Laufrad von der zweiten Getriebestufe antreibbar ist. Die erfindungsgemäße Antriebseinheit zeichnet sich dadurch aus, dass die Getriebeeinheit eine erfindungsgemäße Getriebeeinheit ist. Somit ergeben sich die bereits im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Getriebeeinheit genannten Vorteilen auch für die erfindungsgemäße Antriebseinheit.
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Schließlich betrifft die Erfindung ein Flurförderzeug, umfassend eine erfindungsgemäße Antriebseinheit. Dies führt zu den bereits beschriebenen Vorteilen.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in den Figuren dargestellten Ausführungsformen beispielhaft erläutert.
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Es zeigen:
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1 beispielhaft und ausschnittsweise eine mögliche Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Getriebegehäuses,
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2 beispielhaft eine mögliche Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Antriebseinheit und
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3 beispielhaft ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug.
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Gleiche Gegenstände, Funktionseinheiten und vergleichbare Komponenten sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Diese Gegenstände, Funktionseinheiten und vergleichbaren Komponenten sind hinsichtlich ihrer technischen Merkmale identisch ausgeführt, sofern sich aus der Beschreibung nicht explizit oder implizit etwas anderes ergibt.
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1 zeigt beispielhaft und nur ausschnittsweise eine mögliche Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Getriebegehäuses 5. Zu sehen ist dabei insbesondere eine obere Gehäusewandung 5' mit einer als federbelastetes Rückschlagventil 10 ausgebildeten Entlüftungsvorrichtung 10. Wie zu sehen ist, durchdringt die Entlüftungsvorrichtung 10 die obere Gehäusewandung 5' von einer Innenseite der oberen Gehäusewandung 5' zu einer Außenseite der oberen Gehäusewandung 5'. Unmittelbar benachbart zur Entlüftungsvorrichtung 10 ist dabei auf der Innenseite der oberen Gehäusewandung 5' eine Abtropfkante 11 angeordnet, welche die Entlüftungsvorrichtung 10 ringförmig einrahmt. Wie der Darstellung der 1 weiterhin zu entnehmen ist, ist die Abtropfkante 11 als Oberflächenprofilierung der Innenseite der oberen Gehäusewandung 5' dergestalt ausgebildet, dass sie eine dornartige Erhebung in einer Senke 12 darstellt. Beispielsgemäß rahmen also die Senke 12 und die Abtropfkante 11 die Entlüftungsvorrichtung 10 ringförmig ein. Wenn im Betrieb einer Antriebseinheit 1, welcher das Getriebegehäuse 5 zugeordnet ist, Schmieröl in den Entlüftungsbereich um die Entlüftungsvorrichtung 10 angespritzt wird, so besteht prinzipiell die Gefahr, dass dieses Schmieröl bei einem Öffnen der Entlüftungseinrichtung 10 aus dem Getriebegehäuse 5 austritt. Um diesen Effekt wirkungsvoll zu vermeiden, zieht die Senke 12 alleine durch Einwirken der Schwerkraft auf das Schmieröl zunächst das Schmieröl aus dem Entlüftungsbereich ab und führt es der dornartigen Erhebung, also der Abtropfkante 11, zu, von welcher das Schmieröl schließlich abtropft. Um zu gewährleisten, dass tatsächlich nahezu sämtliches Schmieröl aus dem Entlüftungsbereich abgeführt wird, ist die Steigung der Schrägen der Senke 12 spezifisch an die Viskosität und die Oberflächenspannung der verwendeten Schmieröls angepasst. Ein solcherart geschicktes Ausnutzen der Oberflächenspannungseffekte im Schmieröl erlaubt es nämlich, selbst unmittelbar an die Entlüftungsvorrichtung 10 angespritztes Schmieröl abzuziehen. Dabei zieht das Schmieröl, welches im Bereich der Senke 12 angespritzt wurde, durch seine Oberflächenspannung das benachbarte Schmieröl an der Entlüftungsvorrichtung 10 mit sich zur Abtropfkante 11. Die Abtropfkante 11 schließlich bewirkt durch ihre spezifische Ausbildung als dornartige Erhebung, dass das ihr zugeführte Schmieröl an der äußersten Spitze des Dorns gesammelt wird. Dementsprechend reduziert sich die Kontaktfläche zwischen dem Schmieröl und der Abtropfkante 11 zunehmend. Im gleichen Maße wie die Kontaktfläche reduzieren sich auch die zwischen dem Schmieröl und der Abtropfkante 11 wirkenden Adhäsionskräfte. Sobald diese Adhäsionskräfte geringer sind als die auf das Schmieröl wirkende Schwerkraft, tropft das Schmieröl ab. Die Entlüftungsvorrichtung 10 kann somit zuverlässig frei von Schmieröl gehalten werden.
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2 zeigt beispielhafte eine mögliche Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Antriebseinheit 1. Die Antriebseinheit 1 umfasst eine Getriebeeinheit 2, ein Antriebsrad 3 und einen Elektromotor 4. Bei der Getriebeeinheit 2 handelt es sich um eine beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Getriebeeinheit 2. Dementsprechend umfasst die in 2 dargestellte Getriebeeinheit 2 ein Getriebegehäuse 5, eine als Stirnradstufe 6 ausgebildete erste Getriebestufe 6 sowie eine ein Kegelritzel 7' und ein Tellerrad 7'' umfassende zweite Getriebestufe 7, wobei das Kegelritzel 7' und ein Tellerrad 7'' der zweiten Getriebestufe 7 miteinander kämmen. Die erste Getriebestufe 6 besteht beispielsgemäß aus einem Motorritzel 6' sowie einem mit dem Motorritzel 6' kämmenden Stirnrad 6''. Beispielsgemäß sind sowohl die erste Getriebestufe 6 als auch die zweite Getriebestufe 7 als Untersetzungsstufen ausgebildet. Über eine Kegelritzelwelle 8 ist das Stirnrad 6'' drehfest mit dem Kegelritzel 7' verbunden. Dabei ist die Kegelritzelwelle 8 mittels einer Mutter 9 und einer Kontermutter 9' fixiert. Das Tellerrad 7'' ist weiterhin drehfest mit dem Antriebsrad 3 verbunden. Somit kann also ein Antriebsmoment des Elektromotors 4 auf das Laufrad 3 übertragen werden. In einer oberen Gehäusewandung 5' des Getriebegehäuses 5 ist zudem eine als federbelastetes Rückschlagventil 10 ausgebildete Entlüftungsvorrichtung 10 angeordnet. Die obere Gehäusewandung 5' ist dabei als abnehmbarer Gehäusedeckel 5' ausgebildet. Bei einem Überdruck im Inneren des Getriebegehäuses 5 öffnet das Rückschlagventil 10 und lässt den Überdruck entweichen. Sobald der Überdruck entwichen ist, schließt das Rückschlagventil 10 wieder und verhindert ein Eindringen von Verschmutzungen in das Getriebegehäuse 5. Beispielsgemäß unmittelbar benachbart zum Rückschlagventil 10 ist eine erfindungsgemäße Abtropfkante 11 angeordnet, welche als Oberflächenprofilierung der Innenseite der oberen Gehäusewandung 5' ausgebildet ist. Wie weiterhin zu sehen ist, ist die Abtropfkante 11 als dornartige Erhebung in einer Senke 12 ausgebildet. Gleichzeitig rahmt sie das Rückschlagventil 10 ringförmig ein.
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Im Getriebegehäuse 5 befindet sich außerdem ein Ölsumpf 13, welcher Schmieröl zur Schmierung und Kühlung der Getriebeelemente 6, 7 enthält. Im Betrieb der Antriebseinheit 1 findet im Inneren des Getriebegehäuses 5 zwangsläufig durch unvermeidbare Reibungseffekte eine Temperaturerhöhung satt. Diese Temperaturerhöhung führt zu einer Volumenausdehnung der im Getriebegehäuse 5 befindlichen Luft sowie des im Getriebegehäuse 5 befindlichen Schmieröls, bzw. des Ölsumpfs 13. Durch die Volumenausdehnung entsteht wiederum ein Überdruck, welcher bei Erreichen eines bestimmten Schwellwerts über das Rückschlagventil 10 entweicht. Da Gleichzeitig im Betrieb der Antriebseinheit 1 jedoch auch Schmieröl über das Tellerrad 7'' auf die erste Getriebestufe 6 abgeschleudert wird und von dort insbesondere durch das Stirnrad 6'' in den Entlüftungsbereich des Rückschlagventils 10 geschleudert wird, besteht das Risiko, dass während des Entlüftens Schmieröl durch das Rückschlagventil 10 austritt. Dies ist jedoch unerwünscht, da es einerseits einen zu ersetzenden Verlust an Schmieröl darstellt und andererseits eine Umweltbelastung darstellt. Indem die gezeigte Antriebseinheit 1 jedoch ein erfindungsgemäßes Getriebegehäuse 5 mit der bereits in 1 beschriebenen Abtropfkante 11 umfasst, kann ein unerwünschtes Austreten von Schmieröl nahezu vollständig vermieden werden.
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In 3 zeigt beispielhaft ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug 14, welches eine erfindungsgemäße Antriebseinheit 1 (gestrichelt dargestellt) umfasst.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Antriebseinheit
- 2
- Getriebeeinheit
- 3
- Antriebsrad
- 4
- Elektromotor
- 5
- Getriebegehäuse
- 5‘
- oberen Gehäusewandung
- 6
- erste Getriebestufe
- 6'
- Motorritzel
- 6''
- Stirnrad
- 7
- zweite Getriebestufe
- 7'
- Kegelritzel
- 7''
- Tellerrad
- 8
- Kegelritzelwelle
- 9
- Mutter
- 9'
- Kontermutter
- 10
- Entlüftungsvorrichtung, Rückschlagventil
- 11
- Abtropfkante
- 12
- Senke
- 13
- Ölsumpf
- 14
- Flurförderzeug
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010029548 A1 [0003]
- DE 102008034174 A1 [0004]