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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder zum elektrischen Verbinden von zwei elektrischen Baugruppen, der eine lösbare Verbindung zwischen den Baugruppen, beispielsweise Zellen einer Batterie, herstellt.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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In elektrischen Anlagen gibt es vielerlei Bedarf elektrische Baugruppen miteinander zu verbinden. Meist erfolgt dies über nichtlösbare mechanisch/elektrische Verbindungen, wie sie beim Löten oder Verschweißen erzeugt werden, oder nur aufwendig lösbare Verbindungen. Die nur aufwendig lösbaren Verbindungen beinhalten Verschraubungen oder Stecker, die typischerweise eine Sicherung gegen ungewolltes Öffnen beinhalten.
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Auch die in der
WO2002/007264A1 gezeigte Lösung für ein Strommeter lässt zwar die Übertragung größer Ströme zu und verringert den Materialbedarf an Leitern, kann aber nur schwer gelöst werden.
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Auch bei Batterien war es bisher üblich, zwei Einheiten oder Zellen durch ein Verschrauben miteinander zu verbinden. Diese Verbindung ist jedoch kostenintensiv und aufwendig herstellbar.
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Ist es nun beim Betrieb der elektrischen Anlage erforderlich, dass sich die elektrische Verbindung zwischen den Baugruppen (z.B. zwischen den Zellen einer Batterie) schnell und selbstständig öffnet, wie zum Beispiel im Falle eines Unfalls eines Kraftfahrzeugs, dann stellen die nur schwer lösbaren Verbindungen ein Hemmnis dar.
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Des Weiteren ist aus der
US 2015/0079856 A1 eine Art Parallelsteckverbinder bekannt, bei dem zwei parallel zueinander angeordnete Kontaktgehäuse eine gemeinsame Einschubrichtung aufweisen, um gleichzeitig mit zwei Kontaktstiften verbunden zu werden.
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Ein anderer Parallelsteckverbinder ist aus der
US 2011/0076886 A1 bekannt. Auch dort sind zwei Kontaktgehäuse parallel zueinander angeordnet und weisen eine gemeinsame Einschubrichtung auf.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, die vorgenannten Schwierigkeiten durch die Schaffung einer leicht lösbaren Verbindung zwischen zwei elektrischen Baugruppen zu überwinden.
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Die Aufgabe wird durch den Steckverbinder mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in den weiteren Patentansprüchen, der Beschreibung und den Figuren zu entnehmen.
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Dazu enthält der erfindungsgemäße Steckverbinder zwei Kontaktstifte, die mit jeweils einer elektrischen Baugruppe verbunden sind und einen Parallelsteckverbinder mit einer Stromschiene, die fest mit zwei Kontaktgehäusen verbunden ist. Dabei ist die Länge und Form des Parallelsteckverbinders auf den Abstand der Kontaktstifte benachbarter (miteinander zu verbindender) elektrischer Baugruppen in Einbauposition abgestimmt. In dieser Einbauposition kann der Parallelsteckverbinder beide elektrische Baugruppen korrekt miteinander verbinden. Auf diesem Weg werden auch automatisch die Toleranzen in der Lage der elektrischen Baugruppen in Einschubrichtung ausgeglichen.
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Weiterhin ist vorgesehen, dass die Kontaktgehäuse eine gemeinsame Einschubrichtung aufweisen, in der gemeinsamen Einschubrichtung hintereinander angeordnet sind und der Parallelsteckverbinder aus der Einschubrichtung auf beide Kontaktstifte gemeinsam aufschiebbar ist. Damit kann der Parallelsteckverbinder nach Einbau der elektrischen Baugruppen eingesetzt werden.
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Die erfindungsgemäße Lösung ist beinahe um die Hälfte günstiger und leichter als die bisher benutzte Verschraubung. Es muss in der Montage nur einmal gesteckt und nicht viermal verschraubt und geprüft werden.
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Die Lösbarkeit der Verbindung ergibt es auch aus dem Umstand, dass sich die Steckverbindung nicht nur löst, wenn sich der Abstand zwischen den elektrischen Baugruppen und damit den Kontaktstiften vergrößert, sondern auch wenn sich dieser Abstand verringert. Solche Lageänderungen treten beispielsweise bei einem Unfall des Fahrzeuges auf, in dem die Baugruppen eingebaut sind.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weisen die Kontaktstifte einen Kontaktbereich, der in Einschubrichtung ausgerichtet ist, und einen Befestigungsbereich auf, der über eine Biegung mit dem Kontaktbereich verbunden ist. Die Ausrichtung des Kontaktbereiches ermöglicht die Trennung bei einer Lageänderungen in Einschubrichtung. Die Abwinklung des Befestigungsbereiches, der die Verbindung zwischen Kontaktstift und elektrischer Baugruppe herstellt, bezüglich des Kontaktbereiches ermöglicht eine minimale Länge des Parallelsteckverbinders bei gleichzeitiger sicherer Befestigungsmöglichkeit zwischen Kontaktstift und elektrischer Baugruppe.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Kontaktstifte einen Kontaktbereich aufweisen, der mit dem Parallelsteckverbinder in Kontakt tritt, und der Kontaktbereich sich verjüngt, d.h. Wandstärken von Breite und Dicke der Kontaktstifte durch Schrägen verringert werden. Damit ergibt sich eine Einführhilfe, die das Einführen des Parallelsteckverbinders auf die Kontaktstifte beschleunigt und vereinfacht.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Steckverbinders sieht vor, dass die Kontaktgehäuse wie folgt aufgebaut sind. Eine Hülse, die innenseitig einen Aufnahmeraum für den in einer Einschubrichtung einzuführenden Kontaktstift bildet, wird durch eine innenseitig an der Hülse befestigte Kontaktfeder und eine an der Hülse derartig befestigte plattenförmige Kontaktlasche ergänzt, dass zwischen Kontaktlasche und Kontaktfeder der Aufnahmeraum für den Kontaktstift entsteht. Nach einer weiteren Ausgestaltung dieser Variante weist die Kontaktfeder ein oder zwei Auswölbungen auf, die beide zur Kontaktlasche ausgerichtet sind. Damit erzeugt das Kontaktgehäuse einen Anpressdruck auf einen eingeführten Kontaktstift über eine gewisse Länge und gleichzeitig bleibt die Verbindung lösbar. Die Kontaktfeder kann auch so aufgebaut sein, dass sie zwischen den zwei Enden sich in mehrere Einzellamellen auffächert, so dass eine Vielzahl von Einzelkontaktpunkten zwischen Kontaktstift und Kontaktfeder entsteht.
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Die Hülse ist zumindest vorderseitig offen, um vorderseitiges Einführen des Einsteckkontakts zu ermöglichen. Sie mag insbesondere zweiseitig (d.h. vorderseitig und rückseitig) offen sein. Die Hülse ist insbesondere seitlich geschlossen umlaufend ausgebildet. Die Hülse kann auch als hülsenförmiges Grundteil, Grundkörper, Gehäuse oder Käfig bezeichnet werden. Sie mag in Frontansicht (in Einsteckrichtung) eine rechteckige Grundform aufweisen, z.B. mit abgerundeten Ecken.
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Für einen über die Fläche des Einsteckkontakts gleichmäßigen Anpressdruck ist es vorteilhaft, wenn die zwei Auswölbungen der Kontaktfeder symmetrisch zu einer gedachten Achse senkrecht zur Einführrichtung sind. Beide Auswölbungen halten damit den Einsteckkontakt gleichmäßig fest.
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Der Anpressdruck ist dann besonders hoch, wenn die Auswölbungen prägnant sind, also eine Höhe des Mehrfachen, insbesondere 3- bis 10-fachen, einer Dicke der Kontaktfeder aufweisen. Gleichzeitig wird damit auch ein Mindestabstand des Einsteckkontaktes von der Seite der Hülse definiert, an dem die Kontaktfeder befestigt ist. Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Auswölbungen annähernd die Form einer Sinus-Halbkurve aufweisen, die Kräfte beim Einschieben des Kontaktstiftes also nicht gleichmäßig zunehmen, sondern zuerst hoch sind und dann nur noch geringfügig zunehmen. Die Sinus-Kurve kann auch gestuft dargestellt werden.
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Eine leichte Montierbarkeit der Kontaktfeder in die Hülse wird dadurch erreicht, dass die Kontaktfeder beidseitig in Laschen eingehängt ist. Dazu können jeweils für beide Enden der Kontaktfeder eine mittige Aussparung und am Rand jeweils zwei Auflagebereiche vorgesehen sein.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass die Hülse ein umgeformtes metallisches Blechteil ist, insbesondere ein Stanz-Biege-Teil. Dies hält die Herstellungskosten besonders gering und erlaubt eine hohe mechanische Festigkeit.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die mindestens eine Kontaktfeder aus Stahl besteht, z.B. aus Edelstahl. Dadurch kann eine besonders hohe Kontaktkraft auf den Einsteckkontakt aufgebracht werden, da Stahl eine erheblich höhere Fließgrenze aufweist als Edelmetall, z.B. als Kupfer. Durch die besonders hohe Kontaktkraft kann auch ein elektrischer Übergangswiderstand zwischen dem Einsteckkontakt und dem Kontaktteil erheblich herabgesetzt werden, und zwar sogar auf einen praktisch nicht mehr ins Gewicht fallenden Wert.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Kontaktlasche eine Ausprägung zum Aufnahmeraum aufweist. Damit wird der Abstand des Einsteckkontaktes von der Seite der Hülse eingestellt, an der die Kontaktlasche angebracht ist. Damit wird eine mittige Anordnung des Einsteckkontakts erleichtert und auch der Gewichtsschwerpunkt der Hülse in die Mitte verschoben.
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Für ein bestmögliches Zusammenwirken der Ausprägung der Kontaktlasche mit den Auswölbungen der Kontaktfeder ist die Ausprägung symmetrisch zu einer gedachten Achse senkrecht zu einer Einführrichtung des Einsteckkontakts ausgeformt. Anders als die Form der Auswölbung ist es für die Ausprägung eher von Vorteil, wenn diese ein flaches Plateau aufweist und zumindest einen Zwischenabschnitt zwischen den zwei Auswölbungen abdeckt.
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Für eine Zentrierung des Einsteckkontaktes ist es von Vorteil, wenn die Ausprägung eine Höhe des Mehrfachen, insbesondere 2- bis 4-fachen, einer Dicke der Kontaktlasche aufweist.
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Wird für die Kontaktlasche Kupfer, wie Elektrolyt-Kupfer, oder eine Kupferlegierung gewählt, wobei eine Kontaktfläche der Kontaktlasche an der Ausprägung versilbert oder alternativ mit Gold, Zinn oder Zink beschichtet sein kann, dann ist diese Seite des Kontakts für einen geringen elektrischen Übergangswiderstand optimiert, wohingegen die Kontaktfeder, beispielweise aus Edelstahl für den dauerhaften Anpressdruck optimiert ist.
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Durch die vorgenannten konstruktiven Varianten kann ein Aufnahmeraum entlang einer mittig durch die Hülse aufgespannten Ebene und parallel zu einer Einführrichtung des Kontaktstifts ausgebildet werden, der vom Kontaktstift genutzt werden kann, unabhängig davon, welche Seite oben liegt und ob er beim Einschieben etwas versetzt von der Mitte angesetzt wird.
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Es ist eine mechanisch besonders robuste Weiterbildung, dass auch die Hülse aus Stahl, insbesondere Edelstahl, besteht. Zudem können so chemische Reaktionen zwischen Kontaktfeder und Hülse vermieden werden. Darüber hinaus ist Stahl billiger als Kupfer.
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Vorteilhafterweise sind die Kontaktgehäuse baugleich und parallel zueinander und gleichgerichtet an der Stromschiene positioniert. Damit ergibt sich eine Vereinfachung der Fertigung des Parallelsteckverbinders.
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Für die Verbindung zwischen Stromschiene und Kontaktgehäusen hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wie diese jeweils über eine Tox-Verbindung, insbesondere zwischen der Stromschiene und der Kontaktlasche, hergestellt wird. Die Toxpunkte der Tox-Verbindung sind so gesetzt, dass sie die Kontaktierung nicht behindern. Alternativ zur Tox-Verbindung kann auch eine Schweiß- oder Klemmverbindung zwischen Stromschiene und Kontaktgehäuse hergestellt werden.
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Um auch nicht fluchtend angeordnete elektrische Baugruppen miteinander verbinden zu können ist es vorteilhaft, wenn die Stromschiene eine zweite Biegung aufweist, die eine Biegekomponente senkrecht zur Einschubrichtung enthält. D.h. die zweite Biegung ist eine Biegung in der Stromschiene, die damit auch nicht fluchtend angeordnete elektrische Baugruppen (also auch übereinander oder diagonal zueinander angeordnete Baugruppen bzw. Kontaktstifte) miteinander zu verbinden vermag.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 zeigt einen ersten erfindungsgemäßen Steckverbinder
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2 zeigt einen zweiten erfindungsgemäßen Steckverbinder,
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3 zeigt einen Parallelsteckverbinder,
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4 zeigt das Einführen des Parallelsteckverbinders,
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5 und 6 zeigen das Lösen des Steckverbinders im Crashfall,
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7 zeigt einen Kontaktstift,
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8 zeigt eine Stromschiene, und
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9 und 10 zeigen Kontaktgehäuse.
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AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Im Folgenden wird auf elektrische Verbindungen zwischen Zellen einer Batterie Bezug genommen, es können jedoch nach der Erfindung auch andere elektrische Baugruppen 1 miteinander verbunden werden.
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1 zeigt zwei Batteriezellen 11, 12 als elektrische Baugruppen, die nebeneinander und fluchtend angeordnet sind. An jeder der Batteriezellen 11, 12 ist je ein Kontaktstift 21, 22 befestigt. Zwischen den zwei Kontaktstiften 21, 22 und damit zwischen den elektrischen Baugruppen wird dadurch eine zur Übertragung hoher Ströme geeignete elektrische Verbindung geschaffen, indem ein Parallelsteckverbinder 3 gleichzeitig auf beide Kontaktstifte 21, 22 geschoben wird. Es handelt sich dabei um eine lösbare Steckverbindung. Die Länge des Parallelsteckverbinders 3 ist dabei auf den Abstand der zwei Kontaktstifte 21, 22 an den Batteriezellen 11, 12 abgestimmt.
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Diese zwei Batteriezellen 11, 12 können Teil einer Batterie mit einer größeren Anzahl von Batteriezellen 11, 12, 13 sein, siehe 2. Die Batteriezellen 11, 12, 13 müssen also nicht nebeneinander und fluchtend angeordnet sein, um sie nach der Erfindung miteinander zu verbinden.
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2 zeigt zusätzlich einen Steckverbinder zwischen zwei elektrischen Baugruppen 12, 13, die gegenüber angeordnet sind und auch mit einem Parallelsteckverbinder 3 verbunden werden. Dieser Parallelsteckverbinder 3 hat je eine zweite Biegung B1 mit einer Biegekomponente in x-Richtung kurz vor den beiden Enden, wenn ansonsten die Ausrichtung der Parallelsteckverbinder 3 im Wesentlichen in z-Richtung erfolgt.
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Im Detail ist der Parallelsteckverbinder 3 nach 1 in 3 dargestellt. Der Parallelsteckverbinder 3 hat eine Länge l und besteht aus zwei Kontaktgehäusen 5, die über einen Stromschiene 4 miteinander verbunden sind. Die Kontaktgehäuse 5 sind parallel zueinander und mit einer gemeinsamen Einschubrichtung R angeordnet. Damit lässt sich der Parallelsteckverbinder 3 auf die Kontaktstifte 21, 22 der beiden Batteriezellen 11, 12 aufstecken, nachdem diese verbaut sind.
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Dies ist anhand von 4 deutlicher zu erkennen. Die Kontaktstifte 21, 22 (hier ohne die elektrischen Baugruppen dargestellt) weisen einen Befestigungsbereich B2 auf, der den elektrischen Kontakt zur Batteriezelle 11 bzw. 12 herstellt. Der Befestigungsbereich B2 ist über eine Biegung B mit einem Kontaktbereich K2 verbunden. Es handelt sich in diesem Fall um eine 90° Biegung. Eine zweite Biegung B1 ist auch an diesem Parallelsteckverbinder 3 vorgesehen, die eine Biegekomponente in x-Richtung beinhaltet, um den Parallelsteckverbinder 3 etwas von den elektrischen Baugruppen 11, 12 zu beabstanden. Der Kontaktbereich K2 verjüngt sich, um das Einführen des Parallelsteckverbinders 3 – der in Einschubrichtung R aufgeschoben wird – an beiden Enden zu erleichtern.
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Beim Parallelsteckverbinder 3 aus 4 ist erkennbar, das die Kontaktgehäuse 51, 52 mit der Stromschiene 4 jeweils über eine Tox-Verbindung 61 verbunden sind (eine der Tox-Verbindungen ist durch den Kontaktstift 22 verdeckt). Die Tox-Verbindung 61 ist auf der Seite des Kontaktgehäuses 51, 52 angebracht, die im Einbauzustand dem Kontaktstift 21, 22 abgewandt ist.
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Der Steckverbinder zeigt seine Vorzüge nicht nur bei der Montage, die ohne weitere Zwischenteile durchgeführt werden kann, sondern auch im Crash-Fall, siehe die 5 und 6.
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Sollte sich die Entfernung der elektrischen Baugruppen 11, 12 vergrößern, ist nachvollziehbar, dass dann ein Kontaktstift 21, 22 aus dem Parallelsteckverbinder 3 auf zumindest einer Seite herausgezogen wird – dieser Fall ist nicht dargestellt. Aber auch falls bei einem Unfall die elektrischen Baugruppen 11, 12 aufeinander geschoben werden, also sich die Entfernung verringert, siehe 5, kommt es zu einer Trennung von zumindest einem Kontaktstift 2 und dem Parallelsteckverbinder 3.
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Hierbei wird auf einer Seite des Parallelsteckverbinders 3 der Kontaktstift 22 aus dem zugehörigen Kontaktgehäuse 52 herausgeschoben, da nun der Abstand zwischen den Kontaktstiften 21, 22 gegenüber der Länge l des Parallelsteckverbinders zu gering ist – 6. Der Kontaktstift 2, unverbaut, ist in 7 dargestellt. Der Kontaktbereich K2 des Kontaktstifts 2 ist entsprechend der Einschubrichtung R und parallel zu einer Seitenwand (nicht dargestellt) der elektrischen Baugruppe ausgerichtet und hat je nach gewünschter Stromtragfähigkeit eine angepasst Breite und Dicke. Zusätzlich verjüngt sich das Ende des Kontaktbereichs K2. Der Befestigungsbereich B2 des Kontaktstifts 2 ist wiederrum parallel zur Seitenwand (nichtdargestellt) der elektrischen Baugruppe ausgerichtet, aber zum Kontaktbereich K2 um vorzugsweise 90° abgewinkelt. Dadurch kann der Kontaktstift 2 einer beliebigen Stelle mit der elektrischen Baugruppe verbunden werden, ohne dass der Parallelsteckverbinder 3 eine große Länge haben muss. Beide Bereiche K2, B2 sind über eine Biegung B miteinander verbunden, die Breite und Dicke des Kontaktstiftes 2 bleibt über seine Länge konstant.
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Die die Kontaktgehäuse 5 – siehe 9 und 10 – verbindende Stromschiene 4 ist in 8 gezeigt. Die Länge der Stromschiene entspricht dem Abstand der Kontaktgehäuse 5 (auch Abstand der zugehörigen Kontaktstifte 2 im Einbauzustand) plus der Länge einer Verbindungsfläche F zwischen Stromschiene 4 und Kontaktgehäuse 5 (seiner Kontaktlausche 56). Die Breite der Stromschiene 4 entspricht der Breite der Kontaktlasche 56 des Kontaktgehäuses 5 im Bereich der Verbindungsfläche F. Der Teil der Stromschiene zwischen den Verbindungsflächen F ist über zwei Biegungen leicht versetzt (im Einbauzustand vom Kontaktgehäuse 5 des Parallelsteckverbinders 2 wegweisend), aber parallel zu den Verbindungsflächen F angeordnet. Damit wird die Herstellung der Tox-Verbindung 61 erleichtert, da Hülsen beider Kontaktgehäuse 5 während des Tox-Vorgangs nicht an der Stromschiene 4 anliegen und auch bei leichten Maßabweichungen diesen Tox-Vorgang nicht behindern könnten.
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9 zeigt in einer perspektivischen Ansicht ein Kontaktgehäuse 2 mit einer Hülse 53, die als gebogenes Blechteil aus Edelstahl hergestellt wurde, und einen Aufnahmeraum 54 umschließt. In diesen Aufnahmeraum 54 wird dann der Kontaktstift 2 geschoben. An der Hülse 53 sind an beiden Enden Laschen 59 in den Aufnahmeraum 54 hineingebogen, die – später gezeigt – zur Befestigung einer Kontaktfeder 55 dienen. Eine Kontaktlasche 56 aus einem besonders gut elektrisch leitenden Material ist fest (rastend) ggf. mit einer Tox- oder Schweissverbindung unterstützt mit der Hülse 53 verbunden und zwar an der den Laschen 59 gegenüberliegenden Seite der Hülse 53. Hülse 53 und Kontaktlasche 56 sind also parallel ausgerichtet.
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Mehr Details zum Kontaktgehäuse 5 sind 10 entnehmbar. Die Hülse 53 ist ein gebogenes Blechteil aus Edelstahl, wobei an den Biegekanten jeweils eine oder zwei Öffnungen 62 vorgesehen sind, um den Biegevorgang zu erleichtern. An Oberseite und Unterseite der Hülse 52 sind jeweils Rastlaschen 63 vorgesehen, mit denen die Hülse 53 an einem – nicht dargestellten – das Kontaktgehäuse 5 umgebenden Gehäuse primärverrastet werden kann. Dazu sind die Rastlaschen 63 während des Stanzbiegevorgangs bei der Herstellung federnd ausgeführt und leicht aus der Hülse 53 herausgebogen. Das umgebende Gehäuse ist aus Kunststoff, so dass es zur Isolation beiträgt. Weiterhin dient dieses Kunststoffgehäuse zum Einrasten des Kontaktstiftes auf einer Seite des Parallelsteckverbinders. Schrumpfschlauch oder Umspritzung können genutzt werden, um auch die Stromschiene zu isolieren.
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Zur Befestigung der Hülse 53 mit der Kontaktlasche 56 umfasst die Hülse 53 eine Biegelasche, die um eine Nut der Kontaktlasche 56 herumgebogen werden kann. Zusätzlich kann die Kontaktlasche 56 mit der Hülse 53 mit einer Tox- oder Schweissverbindung befestigt werden. Die Kontaktlasche 56 hat eine Ausprägung 60, die im Einbauzustand innerhalb der Hülse 53 zu liegen kommt und in den Aufnahmeraum 54 hineinragt.
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Die Kontaktfeder 55 ist in 10 gezeigt. Sie ist ein flaches Edelstahlband mit einer Aussparung zwischen zwei Auflagebereichen an beiden Schmalseiten der Kontaktfeder 55, die auf den Laschen 59 der Hülse 53 aufliegen. Die Kontaktfeder 55 ist gewölbt und hat zwei symmetrische Auswölbungen 57, 58, die im Einbauzustand in den Aufnahmeraum 54 der Hülse 53 hineinragen. Beide Auswölbungen 57, 58 haben eine leicht gestufte Sinusform und sind durch einen Zwischenabschnitt getrennt. Damit ergibt sich eine in zwei Achsen (außer der Achse senkrecht zur Einsteckrichtung in Richtung Ober- bzw. Unterseite der Hülse 53) symmetrische Bauform der Kontaktfeder 55, die Fehler bei der Montage ausschließt.
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Die Hülse 53 und die Kontaktfeder 55 bestehen aus Edelstahl, da Edelstahl widerstandsfähig ist und zudem im Vergleich z.B. zu Elementen der Kupfergruppe, Zinn, Zink oder Aluminium steif ist. Dadurch kann eine besonders hohe Kontaktkraft erreicht werden, ohne dass sich eine dieser Komponenten plastisch verformt.
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Die Kontaktlasche 56 ist ein plattenförmiges, flaches Teil mit einer Ausprägung 60, die im Einbauzustand in den Aufnahmeraum 54 der Hülse 53 hineinragt. Die Kontaktlasche 56 besteht vorteilhafterweise aus Kupfer oder einer Kupferlegierung. Die Kontaktlasche 56 mag oberflächenbehandelt sein, z.B. mechanisch oder chemisch oberflächenbehandelt sein. Dies umfasst eine Silber-Beschichtung im Bereich der Ausprägung 60.
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Im Einbauzustand nach Montage von Hülse 53, Kontaktfeder 55 und Kontaktlasche 56 zu einem Kontaktgehäuse 5 – siehe 10 – ist sichtbar, dass die Ausprägung 60 zwischen den Auswölbungen 57, 58 der Kontaktfeder 55 angeordnet ist, sich somit über einen langen Bereich gleichmäßige Anpresskräfte zwischen Kontaktgehäuse 5 und dem Kontaktstift 2 ergeben.
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Die Höhe der Ausprägung
60 entspricht in etwa der Höhe der Auswölbungen
57,
58, so dass der Aufnahmeraum
54 mittig zwischen Oberseite und Unterseite der Hülse
53 positioniert ist. Weitere Einzelheiten zum Kontaktgehäuse
5 sind der
DE102016201103 entnehmbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 11, 12
- Elektrische Baugruppen
- 2, 21, 22
- Kontaktstifte
- 3
- Parallelsteckverbinder
- 4
- Stromschiene
- 5, 51, 52
- Kontaktgehäuse
- 53
- Hülse
- 54
- Aufnahmeraum
- 55
- Kontaktfeder
- 56
- Kontaktlasche
- 57, 58
- Auswölbungen
- 59
- Laschen
- 60
- Ausprägung
- 61
- Tox-Verbindung
- 62
- Öffnungen
- 63
- Rastlaschen
- x
- Biegekomponente
- l
- Länge des Parallelsteckverbinders
- B
- Biegung
- B1
- Zweite Biegung
- F
- Verbindungsfläche
- K2
- Kontaktbereich
- B2
- Befestigungsbereich
- R
- Einschubrichtung
- Y
- Achse