DE102016106051B3

DE102016106051B3 - Vorrichtung zur Erfassung einer Schüttgutoberfläche

Info

Publication number: DE102016106051B3
Application number: DE102016106051.8A
Authority: DE
Inventors: Michael Gerding; Michael Deilmann; Matthias Linkies; Almir Adrovic; Thomas Convent
Original assignee: Krohne Messtechnik GmbH and Co KG
Current assignee: Krohne Messtechnik GmbH and Co KG
Priority date: 2016-04-03
Filing date: 2016-04-03
Publication date: 2017-09-21
Anticipated expiration: 2036-04-04
Also published as: US10337858B2; US20170284796A1

Abstract

Beschrieben und dargestellt ist eine Vorrichtung (1) zur Erfassung einer Schüttgutoberfläche umfassend eine Sendeeinheit (2) mit einer Abstrahlrichtung zur Aussendung eines Messsignals (3), eine Empfangseinheit (10) für den Empfang eines an der Oberfläche des Schüttgutes reflektierten Messsignals, eine Steuerund Auswerteeinheit (11) zur Steuerung der Ausrichtung der Abstrahlrichtung und zur Auswertung des empfangenen Messsignals und eine Ausrichtungsanordnung (4) zur Ausrichtung der Sendeeinheit (2), wobei die Ausrichtungsanordnung (4) wenigstens ein Verbindungselement (5) zur Anbindung an die Sendeeinheit (2), wenigstens tragendes Element (6) und wenigstens ein Stellglied (8, 8a, 8b, 8c) aufweist. Die Aufgabe eine Vorrichtung zur zweidimensionalen oder dreidimensionalen Erfassung der Oberfläche eines Schüttgutes anzugeben, deren Aufbau besonders einfach und kostengünstig ist, und die darüber hinaus besonders robust und langlebig ist, wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Verbindungselement (5) über das Stellglied (8, 8a, 8b, 8c) mit dem tragenden Element (6) schwenkbar verbunden ist, dass die Ausrichtung der Sendeeinheit (2) durch das Stellglied (8, 8a, 8b, 8c) geändert werden kann und dass das Stellglied (7) ein Formgedächtniselement (9) umfasst, das unter Variation eines Einflussparameters aktiv seine Gestalt ändert.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erfassung einer Schüttgutoberfläche umfassend eine Sendeeinheit mit einer Abstrahlrichtung zur Aussendung eines Messsignals, eine Empfangseinheit für den Empfang eines an der Oberfläche des Schüttgutes reflektierten Messsignals, eine Steuerund Auswerteeinheit zur Steuerung der Ausrichtung der Abstrahlrichtung und zur Auswertung des empfangenen Messsignals und eine Ausrichtungsanordnung zur Ausrichtung der Sendeeinheit, wobei die Ausrichtungsanordnung wenigstens ein Verbindungselement zur Anbindung an die Sendeeinheit, wenigstens ein tragendes Element und wenigstens ein Stellglied aufweist.
Die Erfassung der Oberfläche von Schüttgütern beispielsweise zur Füllstandsmessung in einem Behälter erfolgt üblicherweise durch Laufzeitmessungen von Radar- oder Ultraschallsignalen. Dabei wird das Messsignal von einer Sendeeinheit in Richtung des Schüttgutes ausgesendet und anschließend nach der Reflexion des Signals an der Oberfläche von einer Empfangseinheit empfangen. Aus der Laufzeit des empfangenen Signals kann mittels einer Auswerteeinheit auf den Abstand der Sendeeinheit zur Oberfläche des Schüttgutes und daraus auf die Füllstandhöhe des Schüttgutes in dem Behälter geschlossen werden.
Alternativ ist es ebenfalls bekannt, dass die Sendeeinheit als Messsignal ein frequenzmoduliertes Radarsignal aussendet, welches an der zu vermessenden Oberfläche reflektiert und anschließend von der Empfangseinheit empfangen wird. Zur Auswertung wird die Differenzfrequenz des ausgesendeten und des empfangenen Messsignals gebildet, welche proportional zum Abstand der Schüttgutoberfläche ist. Aus dem Abstand zur Schüttgutoberfläche wird anschließend der Füllstand bestimmt.
Problematisch an den zuvor beschriebenen Verfahren zur Erfassung der Oberfläche eines Schüttgutes ist, dass jeweils lediglich ein Messpunkt der Oberfläche überwacht wird. Gerade bei Schüttgütern kommt es jedoch häufig zur Ausbildung von Unebenheiten insbesondere in Form von Schüttkegeln auf Halden, Bunkern oder Silos. Diese Schüttkegel werden durch die zuvor beschriebenen Verfahren jedoch nicht registriert, was zu einem ungenauen Ergebnis der Messung der Füllstandhöhe führt. Es ist mit den zuvor beschriebenen Verfahren daher nicht möglich, vorhandene Unebenheiten in der Oberflächenstruktur von Schüttgütern zu bestimmen.
Zur Lösung dieses Problem schlägt die EP 2 803 952 A1 vor, eine Stellvorrichtung vorzusehen, durch welche die Hauptabstrahlrichtung der Sendeeinheit verändert werden kann, sodass eine Serie von Echokurven unter verschiedenen Hauptabstrahlrichtungen erzeugt werden kann. Dazu ist eine mechanisch oder elektronisch schwenkbare Sendeeinheit in Form einer Antenne vorgesehen. Die Ausrichtung der Sendeeinheit wird entweder mechanisch oder mit Hilfe eines entsprechend angesteuerten Antennenarrays verändert. Auf diese Weise ist es möglich, die Oberfläche eines Schüttgutes sowohl zweidimensional als auch dreidimensional abzutasten.
Die zuvor beschriebene Vorrichtung weist jedoch den Nachteil auf, dass die beweglichen Elemente einem erhöhten Verschleiß ausgesetzt sind und der Wartung bedürfen. Zudem sind komplexe mechanische Anordnungen insbesondere im Einsatzgebiet der Erfassung von Schüttgutoberflächen anfällig gegenüber Verschmutzungen und Vibrationen.
Aus der CN 201430212 Y ist eine Antenneneinheit für die mobile Kommunikation bekannt, die eine Ausrichtungseinheit zur Ausrichtung einer verschwenkbaren Sendeeinheit aufweist.
Aus der WO 2012-131143 A1 ist eine RFID-Sendeeinheit mit einem Stellglied bekannt, die ebenfalls verschwenkbar ist.
Ausgehend von dem dargelegten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur zweidimensionalen oder dreidimensionalen Erfassung der Oberfläche eines Schüttgutes anzugeben, deren Aufbau besonders einfach und kostengünstig ist, und die darüber hinaus besonders robust und langlebig ist.
Die Aufgabe wird durch eine eingangs genannte Vorrichtung dadurch gelöst, dass das Verbindungselement über das Stellglied mit dem tragenden Element schwenkbar verbunden ist, dass die Ausrichtung der Sendeeinheit durch das Stellglied geändert werden kann und dass das Stellglied ein Formgedächtniselement umfasst, das unter Variation eines Einflussparameters aktiv seine Gestalt ändert.
Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass auf den Einsatz von komplexen mechanischen Bauelementen zur Ausrichtung bzw. zur Steuerung der Ausrichtung der Sendeeinheit verzichtet werden, wenn die Eigenschaft von Formgedächtniselementen der aktiven Formänderung unter Variation entsprechender Einflussparameter ausgenutzt wird.
Formgedächtniselemente zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich unter Variation eines Einflussparameters, wie beispielsweise unter Änderung der Temperatur oder der magnetischen Feldstärke, aktiv reversibel verformen.
Dieser Effekt wird in der erfindungsgemäßen Vorrichtung dazu genutzt, die Ausrichtung der Sendeeinheit zu verändern. Folglich kann mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht nur ein Punkt der Schüttgutoberfläche, sondern eine zweidimensionale bzw. dreidimensionale Struktur der Oberfläche erfasst werden. Insbesondere Unebenheiten der Oberfläche, wie bspw. Schüttkegel können auf diese Weise registriert werden. Da die Formänderung eines Formgedächtniselements kontinuierlich erfolgt, kann die von dem Messsignal erfasste Oberfläche des Schüttgutes lückenlos kontinuierlich vermessen werden. Die Auswerteeinheit ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass sie ein Oberflächenprofil des vermessenen Schüttgutes erstellt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist damit den Vorteil auf, dass sie besonders einfach und kostengünstig ausgestaltet ist. Darüber hinaus ist eine Wartung des Stellglieds ebenfalls nicht bzw. nur mit geringem Aufwand erforderlich.
Gemäß einer ersten Ausgestaltung weist das Formgedächtniselement eine Formgedächtnislegierung, insbesondere eine Ni/Ti-Legierung oder eine Ni/Ti/Cu-Legierung oder eine Cu/Zn/Al-Legierung oder eine Cu/Al/Ni-Legierung, auf. Formgedächtnislegierungen ändern in Abhängigkeit von äußeren Einflussfaktoren, wie der Änderung der Temperatur oder der magnetischen Feldstärke aktiv ihre Gestalt. Bei thermischen Formgedächtnislegierungen ist dieser Effekt darauf zurückzuführen, dass die Legierungen zwei verschiedene Kristallstrukturen aufweisen. Bei niedrigen Temperaturen besitzen thermische Formgedächtnislegierungen eine Martensitstruktur, bei Temperaturerhöhung verändert sich die Gitterstruktur der Legierungen in eine Austenitstruktur. Gleichzeitig verändert sich mit Temperaturerhöhung auch aktiv die Gestalt des Formgedächtniselementes. Das Formgedächtniselement „erinnert“ sich an die Gestalt bei Vorliegen der Austenitstruktur und kehrt aktiv in diese Form zurück. Bei magnetischen Formgedächtnislegierungen führt das Anlegen eines äußeren Magnetfeldes zur Verschiebung von Zwillingsgrenzen zwischen zwei Martensitstrukturen, was ebenfalls eine makroskopische Formänderung erzeugt. Aufgrund dieses Verhaltens eignen sich Formgedächtnislegierungen insbesondere für den Einsatz als aktive Stellglieder.
Formgedächtnislegierungen eignen sich auch deshalb als Stellglied zur Ausrichtung der Sendeeinheit, da sie nur geringe Ermüdungserscheinungen aufweisen und insofern auch bei hoher Belastung eine besonders lange Lebensdauer bereitstellen.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist das Formgedächtniselement nach dem Zweiwegeffekt zwei Formen auf, die es im Fall einer Variation eines Einflussparameters aktiv einnimmt. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass allein die Variation eines Einflussparameters sowohl die Auslenkung der Sendeeinheit aus der Grundposition sowie auch die Rückführung in die Grundposition bewirkt. Weitere äußere Krafteinwirkungen sind für die Einstellung der Ausrichtung der Sendeeinheit nicht notwendig.
Gemäß einer alternativen Ausgestaltung weist das Formgedächtniselement nach dem Einwegeffekt eine Grundform auf, die es unter Variation eines Einflussparameters aktiv einnimmt, wobei ein auslenkendes Element vorhanden ist, dass derart ausgestaltet und angeordnet ist, dass es das Formgedächtniselement durch Ausüben einer Kraft aus der Grundform auslenkt. Beispielsweise kann das auslenkende Element die Sendeeinheit in Verbindung mit dem Verbindungselement sein. Denkbar ist, dass die Sendeeinheit das Formgedächtniselement durch die Gewichtskraft aus der Grundform auslenkt und das Formgedächtniselement durch eine Änderung der Temperatur aktiv die Ausrichtung der Sendeeinheit ändert.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann dadurch weiter verbessert werden, dass zwischen dem Verbindungselement und dem tragenden Element ein bewegliches Halteelement angeordnet ist. Dabei ist das Halteelement vorzugsweise derart ausgestaltet und angeordnet, dass es die Stabilität der Ausrichtungsanordnung erhöht. Besonders bevorzugt verlaufen Kabel für die elektrische Kontaktierung der Sendeeinheit durch das Halteelement.
Ebenfalls bevorzugt ist es, wenn die Ausrichtungsanordnung wenigstens drei Stellglieder aufweist, wobei mindestens ein Stellglied ein Formgedächtniselement aufweist und wenn die wenigstens drei Stellglieder derart angeordnet sind, dass die Ausrichtung der Sendeeinheit in alle drei Raumrichtungen ausgelenkt werden kann. Gemäß dieser Ausgestaltung ist das Verbindungselement mit dem tragenden Element über wenigstens drei Stellglieder schwenkbar verbunden. Damit weist diese Ausgestaltung den Vorteil auf, dass eine besonders große Fläche der Schüttgutoberfläche überwacht werden kann. Besonders bevorzugt weisen wenigstens drei Stellglieder ein Formgedächtniselement auf.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann dadurch weiter verbessert werden, dass wenigstens ein Stellglied in Form eines Druck-/Zugstabs oder in Form eines Zugdrahtes ausgestaltet ist. In dieser Ausgestaltung besteht die Formänderung bei Variation eines Einflussparameters in einer Stauchung bzw. Dehnung des Druck-/Zugstabs oder in einer Dehnung des Zugdrahtes. Eine solche Formänderung bewirkt eine Änderung der Abstrahlrichtung der Sendeeinheit.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Einflussparameter zur Änderung der Gestalt des Formgedächtniselementes die Temperatur oder die magnetische Feldstärke des Formgedächtniselementes ist.
Ist der Einflussparameter zur Änderung der Gestalt des Formgedächtniselementes die Temperatur, ist es bevorzugt, wenn das Formgedächtniselement zur Änderung der Temperatur von der Steuer- und Auswerteeinheit mit Strom beaufschlagt werden kann. Eine Temperaturänderung des Formgedächtniselementes kann auf diese Weise besonders einfach erreicht werden.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Ausrichtungsanordnung wenigstens drei Stellglieder auf, wobei die wenigstens drei Stellglieder jeweils ein Formgedächtniselement aufweisen und wobei der Einflussparameter zur Änderung der Gestalt jedes Formgedächtniselementes unabhängig variiert werden kann. Vorzugsweise sind die Formgedächtniselemente unabhängig voneinander mit Strom beaufschlagbar, wodurch ihre Temperatur unabhängig variiert werden kann. Die Ausrichtung der Abstrahlrichtung der Sendeeinheit kann auf diese Weise besonders flexibel erfolgen.
Alternativ kann die erfindungsgemäße Vorrichtung wenigstens drei Stellglieder aufweisen, wobei die wenigstens drei Stellglieder jeweils ein Formgedächtniselement aufweisen, wobei der Einflussparameter zur Änderung der Gestalt jedes Formgedächtniselementes in Abhängigkeit von dem Einflussparameter zur Änderung der Gestalt wenigstens eines anderen Formgedächtniselementes variiert werden kann. Es kann beispielsweise ein fester Weg vorgegeben sein, der gemäß dieser Ausgestaltung von der Sendeeinheit abgetastet bzw. überwacht wird. Insofern kann eine systematische Überwachung der Schüttgutoberfläche erfolgen.
Vorzugsweise weist das Halteelement ein Gelenk, insbesondere ein Kugelgelenk auf. Gemäß dieser Ausgestaltung kann die Sendeeinheit besonders flexibel in jede Richtung ausgelenkt werden.
Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung ist bzw. sind das Verbindungselement und/oder das tragende Element plattenförmig ausgestaltet. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die Anbringung des Stellgliedes bzw. der Stellglieder besonders flexibel erfolgen kann.
Im Einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erfassung einer Schüttgutoberfläche auszugestalten. Dazu wird verwiesen sowohl auf die dem unabhängigen Patentanspruch nachgeordneten Patentansprüche als auch auf die nachfolgende Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt
1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Grundstellung,
2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Grundstellung,
3 das zweite Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung im ausgelenkten Zustand.
In 1 ist dargestellt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zur Erfassung einer Schüttgutoberfläche. Die Vorrichtung 1 umfasst eine Sendeeinheit 2 mit einer Abstrahlrichtung zur Aussendung eines Messsignals 3, wobei die Sendeeinheit 2 gleichzeitig die Empfangseinheit 10 darstellt und eine Ausrichtungsanordnung 4 zur Ausrichtung der Sendeeinheit 2. Zur Steuerung der Ausrichtung der Abstrahlrichtung bzw. der Sendeeinheit 2 und zur Auswertung des an der Oberfläche des Schüttgutes reflektierten und dann empfangenen Messsignals ist eine Steuer- und Auswerteeinheit 11 vorhanden. Die Ausrichtungsanordnung 4 umfasst ein plattenförmiges Verbindungselement 5 zur Anbindung an die Sendeeinheit 2 und ein tragendes Element 6, das ebenfalls plattenförmig ausgestaltet ist, und das vorliegend mit der Steuer- und Auswerteeinheit 11 verbunden ist. Zudem umfasst die Ausrichtungsanordnung 4 drei Stellglieder 8, die jeweils ein Formgedächtniselement 9 aufweisen, das bei Temperaturänderung seine Gestalt ändert. Vorliegend sind die Stellglieder 8 in Form von Druck-/Zugstäben ausgestaltet. Darüber hinaus ist eine elektrische Verbindung 12 vorhanden, die die Steuerund Auswerteeinheit 11 mit der Sendeeinheit 2 verbindet.
Das Verbindungselement 5 ist über die Stellglieder 8 mit dem tragenden Element 6 schwenkbar verbunden. Die Ausrichtung der Sendeeinheit 2 kann durch die Stellglieder 8, insbesondere durch die Formänderung der Stellglieder geändert werden. Dazu können die Stellglieder 8 einzeln, also unabhängig voneinander durch die Steuer- und Auswerteeinheit mit Strom beaufschlagt werden, was zu einer Temperaturänderung der Stellglieder, und damit der Formgedächtniselemente führt. Das dargestellte Ausführungsbeispiel ermöglicht eine Auslenkung der Sendeeinheit 2 in jede Richtung, wodurch eine besonders flexible Erfassung der Schüttgutoberfläche möglich ist.
Insofern weist das dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 den Vorteil auf, dass durch die Verwendung von Formgedächtniselemente eine robuste Ausrichtungsanordnung zur Einstellung der Ausrichtung der Sendeeinheit 2 bereitgestellt wird, welche gleichzeitig eine hohe Lebensdauer aufweist.
In 2 ist dargestellt ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zur Erfassung einer Schüttgutoberfläche. Die Vorrichtung umfasst eine Sendeeinheit 2 mit einer Abstrahlrichtung zur Aussendung eines Messsignals 3, wobei die Sendeeinheit 2 gleichzeitig die Empfangseinheit 10 darstellt, und eine Ausrichtungsanordnung 4 zur Ausrichtung der Sendeeinheit 2. Zur Steuerung der Ausrichtung der Abstrahlrichtung und zur Auswertung des reflektierten und dann empfangenen Messsignals ist eine Steuer- und Auswerteeinheit 11 vorhanden. Die Ausrichtungsanordnung 4 umfasst ein plattenförmiges Verbindungselement 5 zur Anbindung an die Sendeeinheit 2, ein tragendes Element 6, das ebenfalls plattenförmig ausgestaltet ist, das auch der Anbindung an weitere Bauelemente dienen kann, ein Halteelement 7 mit einem Kugelgelenk und drei Stellglieder 8. Die Stellglieder 8 umfassen jeweils eine Formgedächtnislegierung, die bei Temperaturänderung ihre Gestalt ändert. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Stellglieder 8 in Form von Zug-/Druckstäben ausgestaltet. Eine Änderung der Temperatur bewirkt eine Stauchung bzw. Dehnung der Stäbe.
Das Verbindungselement 5 ist über das Kugelgelenk und die Stellglieder 8 mit dem tragenden Element 6 schwenkbar verbunden. Die Ausrichtung der Sendeeinheit 2 kann durch die Stellglieder 8 über das Kugelgelenk geändert werden. Dazu können die Stellglieder 8 einzeln, also unabhängig voneinander mit Strom beaufschlagt werden, was zu einer Temperaturänderung der Stellglieder und damit der Formgedächtnislegierungen führt. Das dargestellte Ausführungsbeispiel ermöglicht eine Auslenkung der Sendeeinheit 2 in jede Richtung, wodurch eine besonders flexible Erfassung der Schüttgutoberfläche möglich ist.
Insofern zeigt auch das in 2 dargestellte Ausführungsbeispiel eine robuste Vorrichtung 1 zur Erfassung einer Schüttgutoberfläche, welche gleichzeitig eine hohe Lebensdauer aufweist.
3 zeigt das erste Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1, wobei die Sendeeinheit 2 durch die Stellglieder 8 und das Kugelgelenk seitlich ausgelenkt ist. Ein Stellglied 8a ist aufgrund der Wärmezufuhr durch eine Beaufschlagung mit Strom gestaucht, während die übrigen Stellglieder 8b, 8c gedehnt bzw. unbeeinflusst sind. Durch die Formänderung der Stellglieder 8 wird die Sendeeinheit ausgelenkt, sodass die Abstrahlrichtung des Messsignals 3 variiert werden kann. Auf diese Weise kann die Oberfläche von Schüttgütern vollständig erfasst werden.
Bezugszeichenliste

1: Vorrichtung zur Erfassung einer Schüttgutoberfläche
2: Sendeeinheit
3: Messsignal
4: Ausrichtungsanordnung
5: Verbindungselement
6: Tragendes Element
7: Halteelement
8: Stellglied
8a: Stellglied
8b: Stellglied
8c: Stellglied
9: Formgedächtniselement
10: Empfangseinheit
11: Auswerteeinheit
12: elektrische Verbindung

Claims

Vorrichtung (1) zur Erfassung einer Schüttgutoberfläche umfassend eine Sendeeinheit (2) mit einer Abstrahlrichtung zur Aussendung eines Messsignals (3), eine Empfangseinheit (10) für den Empfang eines an der Oberfläche des Schüttgutes reflektierten Messsignals (3), eine Steuer- und Auswerteeinheit (11) zur Steuerung der Ausrichtung der Abstrahlrichtung und zur Auswertung des empfangenen Messsignals und eine Ausrichtungsanordnung (4) zur Ausrichtung der Sendeeinheit (2), wobei die Ausrichtungsanordnung (4) wenigstens ein Verbindungselement (5) zur Anbindung an die Sendeeinheit (2), wenigstens ein tragendes Element (6) und wenigstens ein Stellglied (8, 8a, 8b, 8c) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (5) über das Stellglied (8, 8a, 8b, 8c) mit dem tragenden Element (6) schwenkbar verbunden ist, dass die Ausrichtung der Sendeeinheit (2) durch das Stellglied (8, 8a, 8b, 8c) änderbar ist und dass das Stellglied (8, 8a, 8b, 8c) ein Formgedächtniselement (9) umfasst, das unter Variation eines Einflussparameters aktiv seine Gestalt ändert.
Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Formgedächtniselement (9) eine Formgedächtnislegierung aufweist.
Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Formgedächtniselement (9) nach dem Zweiwegeffekt zwei Formen aufweist, die es im Fall einer Variation des Einflussparameters aktiv einnimmt.
Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Formgedächtniselement (9) nach dem Einwegeffekt eine Grundform aufweist, die es unter Variation des Einflussparameters aktiv einnimmt und dass ein auslenkendes Element vorhanden ist, das derart ausgestaltet und angeordnet ist, dass es das Formgedächtniselement (9) durch Ausüben einer Kraft aus der Grundform auslenkt.
Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Verbindungselement (5) und dem tragenden Element (6) ein bewegliches Halteelement (7) angeordnet ist.
Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichtungsanordnung (4) wenigstens drei Stellglieder (8, 8a, 8b, 8c) aufweist, wobei mindestens ein Stellglied (8, 8a, 8b, 8c) ein Formgedächtniselement (9) aufweist und dass die wenigstens drei Stellglieder (8, 8a, 8b, 8c) derart angeordnet sind, dass die Ausrichtung der Sendeeinheit (2) in alle drei Raumrichtungen auslenkbar ist.
Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Stellglied (8, 8a, 8b, 8c) in Form eines Druck-/Zugstabs oder in Form eines Zugdrahtes ausgestaltet ist.
Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Einflussparameter für die Änderung der Gestalt des Formgedächtniselementes (9) die Temperatur oder die magnetische Feldstärke ist.
Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Einflussparameter zur Änderung der Gestalt des Formgedächtniselementes (9) die Temperatur ist, und dass das Formgedächtniselement (9) zur Änderung der Temperatur von der Steuer- und Auswerteeinheit (11) mit Strom beaufschlagbar ist.
Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichtungsanordnung (4) wenigstens drei Stellglieder (8a, 8b, 8c) aufweist, wobei die wenigstens drei Stellglieder (8a, 8b, 8c) jeweils ein Formgedächtniselement (9) aufweisen und wobei der Einflussparameter zur Änderung der Gestalt jedes Formgedächtniselementes (9) unabhängig variierbar ist.
Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichtungsanordnung (4) wenigstens drei Stellglieder (8a, 8b, 8c) aufweist, wobei die wenigstens drei Stellglieder (8a, 8b, 8c) jeweils ein Formgedächtniselement (9) aufweisen und wobei der Einflussparameter zur Änderung der Gestalt jedes Formgedächtniselementes (9) in Abhängigkeit von dem Einflussparameter zur Änderung der Gestalt wenigstens eines anderen Formgedächtniselementes (9) variierbar ist.
Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (7) ein Gelenk, insbesondere ein Kugelgelenk aufweist.
Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (5) und/oder das tragende Element (6) plattenförmig ausgestaltet ist bzw. sind.