DE102016103062B4 - Leitungsmarkierungssystem und -verfahren - Google Patents
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Abstract
Leitungsmarkierungssystem für über eine lösbare Verbindung (10) trennbare Leitung (1) mit einem ersten Leitungsende (101) und einem zweiten Leitungsende (102), wobei die lösbare Verbindung (10) mit ihren zwei Leitungsenden (101,102) zueinander passende Verbindungselemente (11,12) hat, wobei ein erstes Blindelement (21), das mit dem ersten Verbindungselement (11) des ersten Leitungsendes (101) verbindbar ist, und ein zweites Blindelement (22), das mit dem zweiten Verbindungselement (12) des zweiten Leitungsendes (102) verbindbar ist, vorhanden sind, wobei das erste und zweite Blindelement (21,22) jeweils mit einer übereinstimmenden Markierung (23) versehen sind und damit ein zueinander gehöriges Blindelementpaar (2) bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei zueinander passenden Verbindungselemente (11,12) ein Gewindeabschnitt (31) mit Mutter (32) und Schraublasche sind.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Leitungsmarkierungssystem für über eine lösbare Verbindung trennbare Leitung mit einem ersten Leitungsende und einem zweiten Leitungsende, wobei die lösbare Verbindung mit ihren zwei Leitungsenden zueinander passende Verbindungselemente hat.
- Bei Wartungs- und Reparaturtätigkeiten an mit Leitungen versehenen Anlagen ist es bekannt, Markierungen in Form von Klebestreifen an zu trennenden Leitungsverbindungen anzubringen, um später nach dem Wiederaufbau die jeweils richtigen Leitungen miteinander zu verbinden können. Ein derartiger selbstklebender Kabelmarkierungsstreifen für elektrische Leitungen ist aus der
DE 10 2011 054 505 A1 bekannt. Ähnliche Kabelmarkierungssysteme arbeiten bspw. mit einem Etikettendruckgerät, wobei das Etikett dann auf das zu kennzeichnende Kabel aufgeklebt werden muss. Nachteilig ist, dass die Etiketten meist nur einfarbig sind und vorallem nur frei zugängliche Kabelstränge markiert werden können. So ist ein Kontakt eines Steckers, der bspw. direkt an einem Stromverbraucher liegt, nicht oder nur sehr schlecht markierbar. Ferner besteht stets die Gefahr, dass sich die Aufkleber ablösen, da der Kleber altert, aufgrund von Verschmutzungen nicht mehr klebt oder sich aufgrund von Kälteeinwirkungen löst. Ferner halten Aufkleber an Karosserieteilen, die bspw. mit Wachs gegen Korrosion geschützt sind nicht. Idealerweise müsste der Untergrund für diese selbstklebenden Kabelmarkierungsstreifen staub- und fettfrei sein, was in der Realität meist unmöglich ist. - Der Begriff „Leitung“ wird in verschiedenen technischen Disziplinen verwendet, z. B. in der Elektrotechnik für elektrische Signal- und Energieleitungen oder im Anlagenbau für fluidführende Rohrleitungen, insbesondere im Heizungsbau für Rohrleitungen, die Flüssigkeiten oder Gase transportieren. Somit ist der Begriff „Leitung“ im Rahmen des Anmeldungsgegenstandes für alle vorgenannten Disziplinen auszulegen, auch wenn in den Ausführungsbeispielen vornehmlich elektrische Leitungen (Kabel) beschrieben sind.
- In Weiterentwicklung einer etwaigen Klebestreifenbeschriftung sind darüber hinaus Markierungssysteme für Kabel und Leitungen in unterschiedlichster Ausgestaltung, die Leitung klemmend umschließend, eingefädelt oder dergleichen bekannt. Beispielsweise wird auf ein Markierungssystem für Kabel und Leitungen gemäß
DE 33 00 908 A1 verwiesen, bei dem farbcodierte und/ oder beschriftete Reiter auf die Leitung aufgesteckt werden. Aus derEP 0 366 873 B1 ist ein C-förmiger, an Kabeln zu befestigender Träger für Markierungszwecke bestehend aus einer Hülse, die einen Längsschlitz aufweist, bekannt, bei der durch eine besondere Gestaltung ein Auffädeln des Trägers auf der Leitung erleichtert wird. Mit der WO 2014/ 173 926 A1 wird ein Leitermarkierer beschrieben, der auf der zu kennzeichnenden Leitung klemmend und die Leitung umschließend verrastet, damit diese Markierung auf der Leitung nicht verrutschen kann. Das GebrauchsmusterDE 20 2015 002 706 U1 beschreibt einen Markierungsträger zur Kennzeichnung von elektrischen Leitern, Anlagen oder Einrichtungen, der auf der Leitung befestigbar ist und bspw. eine dreistellige Nummerierung mit einzeln einsteckbaren Ziffern aufweist. - Die
EP 1 622 172 A1 zeigt einen Kabelbaum und ein Kabelbaumherstellungsverfahren, bei dem einzelne Leitungen mit Markierungen versehen werden, so dass die Zuordnung des freien Leitungsendes zum Einstecken in einen Verbinder zugeordnet werden kann. Somit wird die Herstellung von Kabelbäumen erleichtert. - Bei der
DE 102 24 713 A1 handelt es sich um Flachkabel, ein Verfahren zur Reparatur des Flachkabels und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, bei dem eine beschädigte Stelle eines Flachkabels entfernt und ein neues Flachkabel mit entsprechend freigelegten Kontaktierungsstellen jeweils zugeordnet mit diesem Kontakt erhält. - Das
DE 297 21 028 U1 beschreibt eine Anordnung von Kabelsegmenten bzw. Kabelstücken, die kettenartig miteinander lösbar verbunden sind. Damit soll das Zusammenstellen von Verdrahtungen nach einem Verdrahtungsplan für den Monteur erleichtert werden. - In der US 2002 / 0 144 381 A1 ist beispielhaft eine allgemein bekannte Krokodilklemme beschrieben.
- Die US 2014 / 0 259 567 A1 beschreibt die Verbindung von Druckkopfverbindungen zum Markieren von Stangen, beispielsweise der Steuerstange eines Rollers.
- Die US 2009 / 0 241 384 A1 beschreibt allgemein bekannte Markierungsschilder für elektrische Kabel.
- Die gattungsbildende US 2011 / 0 086 540 A1 beschreibt ein Kabelverbindungsmarkierungsset bestehend aus Blindelementen, die zu entsprechenden Steckverbindungen gehören, wie beispielsweise die bekannten „RCA“-Steckverbindungen, wie sie an Heimunterhaltungssystemen üblich sind. Die Blindstecker bzw. -muffen weisen Markierungsfähnchen mit zuordenbaren Markierungen auf, so dass eine zweifelsfreie Zuordnung des jeweiligen Steckers zur jeweiligen Muffe gegeben ist.
- Ein sehr ähnliches System zeigt die US 2006 / 0 009 068 A1 aus der ebenfalls Steckverbindungen mit Steckern und zugeordneten Muffen für Audio und Videokabel mit entsprechenden Blindsteckern mit Markierungsmöglichkeit versehen sind.
- Ein ebensolches System ist auch aus der
US 6 997 738 B1 bekannt, das Kabelidentifizierungsstecker für elektronische Geräte bereitstellt, die ebenfalls Blindelementsteckpaare aufweisen, die einander zugeordnet werden können. - Somit sind für elektrische Steckverbindungen Leitungsmarkierungssysteme bekannt, die eine Zuordnung eines Steckerendes mit einem anderen Muffenende erlauben. Bei anderen elektrischen Verbindungen stehen jedoch keine geeigneten Mittel für eine zweifelsfreie Zuordnung bereit. Ferner ist es bekannt, die Isolierung von Kabeln mit einem Farbcode zu versehen, so dass die Zuordnung über den Farbcode möglich ist.
- Problematisch ist insbesondere bei älteren elektrischen Anlagen, beispielsweise in älteren Kraftfahrzeugen, Flugzeugen oder Booten, dass ein etwaiger früherer Farbcode der Kabel nicht mehr erkennbar ist, durch zwischenzeitlich (unsachgemäße) Einbauten nicht mehr eingehalten wird oder nie vorhanden war. Andererseits lösen sich mit Klebestreifen versehene Markierungen ungewollt ab oder verschmutzen, so dass diese unbrauchbar werden. Entsprechend schwierig ist eine Zuordnung von gelösten Kabeln.
- Nachteilig an diesen Markierungssystemen ist, dass zwar die jeweilige Leitung mit einem Farb-/ Zeichencode markiert ist, dies jedoch jeweils nur an diskreten Stellen entlang der Leitung erfolgen kann. Wird dabei eine Leitung an Verbindungselementen getrennt (bspw. einer Stecker-/Muffenkombination), liegen zwei freie Enden dieser Leitung vor, an denen möglicherweise nur an entfernten Stellen eine entsprechende Kabelmarkierung zur späteren eindeutigen Zuordnung dieser beiden, wieder zu verbindenden Leitungen sichtbar ist. Entsprechend schwierig und aufwendig ist die Zuordnung.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Markierungssystem anzugeben,das die Zuordnung von über Schraublaschen an Gewindeabschnitten verbundene Leitungen, die nach einer Demontage von Bauteilen getrennt werden mussten, zweifelsfrei und sicher nach dem Wiedereinbau der entsprechenden Bauteile möglich macht.
- Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Leitungsmarkierungssystem gemäß Anspruch 1.
- Dadurch, dass die zwei zueinander passenden Verbindungselemente ein Gewindeabschnitt mit Mutter und Schraublasche sind, sind typischerweise für das Leitungsmarkierungssystem verwendbare Blindelementpaare vorgegeben. Dabei sind die jeweiligen Blindelemente so ausgebildet, dass sie an einem Gewindeabschnitt mit Mutter bzw. Schraublasche anlegbar sind. Wichtig ist dabei, dass die jeweiligen Blindelemente fest mit dem jeweiligen Verbindungselement verbindbar sind.
- Wenn die übereinstimmende Markierung ein Farbcode, ein grafisches Zeichen, eine Zahl und/oder Buchstabe(n) oder eine sonstige übereinstimmende, unverwechselbare Codierung ist, wird eine leicht erkennbare und eindeutige Markierung angegeben, so dass bei Reparatur-/Wartungsarbeiten die zum Ausbau von Anlagenelementen erforderlichen Leitungstrennungen nach der Wartung und beim Einbau des Anlagenteils auch in widrigen Umgebungen sicher zugeordnet werden können. Dabei können auch Kombinationen der vorgenannten Codierungen, als eine Mischung aus Farbcode und Buchstaben-/Zahlenkennzeichnung verwendet werden.
- Wenn die Markierung an dem jeweiligen Blindelement wechselbar über eine Druckknopfverbindung angebracht ist, können die Markierungen an den jeweils zu verwendenden Blindelementpaaren an den jeweiligen Einsatzzweck angepasst werden.
- Bevorzugt ist das Blindelement als Kunststoffspritzgussteil hergestellt. Insbesondere bei elektrischen Anlagen und somit elektrischen Leitungen und entsprechenden elektrischen Kupplungen ist eine Ausgestaltung des Blindelementes aus Kunststoff bevorzugt, da die entsprechenden Teile elektrisch nicht leitend sind. Zudem lassen sich Kunststoffspritzgussteile in großer Stückzahl kostengünstig herstellen.
- Viele Wartungsarbeiten und Reparaturen an Anlagen sind damit ohne Leitungsschaltplan und mit erheblicher Zeitersparnis möglich. Bei der Trennung einer Leitung sind jeweils nur die Leitungsenden entsprechend der getrennten Verbindungsstelle mit einem geeigneten Blindelement beidseitig übereinstimmend zu markieren, wobei diese Arbeit für jede Leitung nacheinander durchgeführt wird, bis das entsprechende Bauteil entfernt, repariert und wieder eingebaut werden kann. Dann können ohne Kenntnis eines Leitungsschaltplans die entsprechenden Leitungsenden entsprechend der übereinstimmenden Markierungen wieder miteinander verbunden werden, wobei eine zuverlässige Wiederherstellung des Ursprungszustandes erreicht wird.
- Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel für das Leitungsmarkierungssystem anhand der beiliegenden Zeichnungen detailliert beschrieben.
- Darin zeigt:
-
1 a,b ,c eine Leitung, ein Blindelementpaar in einer Ausführungsform sowie die damit markierte Leitung, - In
1a ist in einem Ausführungsbeispiel eine Leitung1 über eine lösbare Verbindung10 an einem angeschnitten dargestellten, elektrischen Gerät3 angeschlossen. Dabei weist das elektrische Gerät3 einen freien Gewindeabschnitt31 mit einer Mutter32 als zweites Verbindungselement12 auf, wobei die elektrische Leitung1 an ihrem Leitungsende101 ein erstes Verbindungselement11 der lösbaren Verbindung10 in Form eines Ringkabelschuhs11" vorgesehen ist. - In
1b ist ein dazu passendes Blindelementpaar2 bestehend aus einem ersten Blindelement21 und einem zweiten Blindelement22 dargestellt. Das zweite Blindelement22 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Ringkabelschuh - Blindelement22" mit einer Markierung23 , hier ein farbiger Knopf mit dem Buchstaben „Y “ auf. Das erste Blindelement21 besteht im hier dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel als Druckknopf - Blindelement21" aus einem Gewebebandabschnitt24 mit an seinen Enden befestigten Druckknopfpaar25 ,26 mit entsprechender Markierung23 , nämlich einem farbigen Knopf mit dem Buchstaben „Y “. - Nach dem Trennen der elektrischen Leitung
1 an der lösbaren Verbindung10 durch Abschrauben der auf dem Gewindeabschnitt31 reitenden Mutter32 wird das erste Leitungsende101 mit dem Ringkabelschuh11" vom Gewindeabschnitt31 abgezogen und mit dem Druckknopf - Blindelement21" durch Zudrücken des Druckknopfes25 ,26 durch die Öffnung im Ringkabelschuh11" sicher markiert. Das andere Ende als zweites Verbindungselement12 der lösbaren Verbindung10 an dem elektrischen Gerät3 wird mit dem Ringkabelschuh - Blindelement22" durch Aufstecken auf den Gewindeabschnitt31 und Festsetzen mit Mutter32 sicher markiert. Diese Situation ist in1c dargestellt. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- (elektrische) Leitung
- 10
- lösbare Verbindung
- 101
- erstes Leitungsende
- 102
- zweites Leitungsende
- 11
- erstes Verbindungselement
- 12
- zweites Verbindungselement
- 11"
- Ringkabelschuh
- 12"
- Kabelklemmanschluss
- 2
- Blindelementpaar
- 21
- erstes Blindelementpaar
- 22
- zweites Blindelementpaar
- 21"
- Druckknopf - Blindelement
- 22"
- Ringkabelschuh - Blindelement
- 23
- Markierung
- 24
- Gewebebandabschnitt
- 25, 26
- Druckknopf(paar)
- 3
- elektrisches Gerät
- 31
- Gewindeabschnitt
- 32
- Mutter
Claims (4)
- Leitungsmarkierungssystem für über eine lösbare Verbindung (10) trennbare Leitung (1) mit einem ersten Leitungsende (101) und einem zweiten Leitungsende (102), wobei die lösbare Verbindung (10) mit ihren zwei Leitungsenden (101,102) zueinander passende Verbindungselemente (11,12) hat, wobei ein erstes Blindelement (21), das mit dem ersten Verbindungselement (11) des ersten Leitungsendes (101) verbindbar ist, und ein zweites Blindelement (22), das mit dem zweiten Verbindungselement (12) des zweiten Leitungsendes (102) verbindbar ist, vorhanden sind, wobei das erste und zweite Blindelement (21,22) jeweils mit einer übereinstimmenden Markierung (23) versehen sind und damit ein zueinander gehöriges Blindelementpaar (2) bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei zueinander passenden Verbindungselemente (11,12) ein Gewindeabschnitt (31) mit Mutter (32) und Schraublasche sind.
- Leitungsmarkierungssystem nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die übereinstimmende Markierung (23) ein Farbcode, ein grafisches Zeichen, eine Zahl und/oder Buchstabe(n) oder eine sonstige übereinstimmende, unverwechselbare Codierung ist. - Leitungsmarkierungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung (23) an dem jeweiligen Blindelement (21,22) wechselbar über eine Druckknopfverbindung angebracht ist.
- Leitungsmarkierungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Blindelement (21,22) als Kunststoffspritzgussteil hergestellt ist.
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