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Die Erfindung betrifft ein Heckwarnsystem für ein Einsatzfahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Aus der
DE 10 2006 001 921 A1 ist ein Heckwarnsystem für ein Kraftfahrzeug bekannt, das an einer Heckklappe des Kraftfahrzeugs anbringbar ist. Bei geöffneter Heckklappe ist das Heckwarnsystem für andere Verkehrsteilnehmer gut sichtbar, die sich von hinten dem Kraftfahrzeug nähern.
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Aufgabe der Erfindung ist es, das bekannte Heckwarnsystem für ein Einsatzfahrzeug weiterzubilden.
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Diese Aufgabe wird mit einem Heckwarnsystem für ein Einsatzfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß weist ein Einsatzfahrzeug ein Heckwarnsystem auf, das an einer Innenseite einer Heckklappe des Einsatzfahrzeugs oder im Gepäckraum des Einsatzfahrzeugs anordenbar ist, so dass das Heckwarnsystem bei geöffneter Heckklappe für andere Verkehrsteilnehmer gut sichtbar ist, die sich von hinten dem Einsatzfahrzeug nähern. Bei geschlossener Heckklappe dagegen ist das Heckwarnsystem für andere Verkehrsteilnehmer nicht sichtbar. Dieses Heckwarnsystem ist mit zumindest einem nach hinten gerichteten Radarsensor gekoppelt, so dass es erkennen kann, wenn sich von hinten ein anderer Verkehrsteilnehmer dem Einsatzfahrzeug nähert. In diesem Fall kann das Heckwarnsystem zumindest ein Warnsignal ausgeben.
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Das Heckwarnsystem dient hierbei gemäß einer ersten vorteilhaften Ausführungsform primär zum Hinweis bzw. zur Warnung der anderen Verkehrsteilnehmer, die sich von hinten dem Einsatzfahrzeug nähern. In diesem Fall sind die Warnsignale, die sowohl akustisch und/oder optisch gestaltet sein können, primär nach hinten ausgerichtet, so dass die sich von hinten nähernden Verkehrsteilnehmer frühzeitig die Warnsignale wahrnehmen können. Gemäß einer alternativen zweiten Ausführungsform dienen die Warnsignale vor allem zur Warnung von Personen im direkten Umfeld des Einsatzfahrzeugs. Das Warnsignal soll also die Personen in der Nähe des Einsatzfahrzeugs darauf hinweisen, dass sich von hinten ein anderer Verkehrsteilnehmer nähert, der möglicherweise eine Gefährdung für die Personen darstellen kann. In diesem Fall werden die Warnsignale bevorzugt in mehrere Richtungen abgegeben, sodass die Personen im direkten Umfeld des Einsatzfahrzeugs die Warnsignale gut wahrnehmen können. Es ist auch eine Kombination dieser beiden Ausführungsformen denkbar, so dass das Heckwarnsystem sowohl Warnsignale abgibt, die primär für die sich von hinten nähernden Verkehrsteilnehmer nach hinten gerichtet sind, als auch Warnsignale in mehrere Richtungen zur Warnung der sich in direkter Nähe des Einsatzfahrzeugs aufhaltender Personen abgibt.
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Der zumindest eine Radarsensor ist erforderlich, um zu erkennen, dass sich ein anderer Verkehrsteilnehmer von hinten dem Einsatzfahrzeug nähert. Dazu kann eine Auswerteeinheit vom Radarsensor erfasste Parameter auswerten, wie beispielsweise die Geschwindigkeit, die Verzögerung, den Abstand und/oder die Fahrtrichtung des sich nähernden Verkehrsteilnehmers.
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Bevorzugt unterscheiden die sich vom Heckwarnsystem ausgegebenen Warnsignale in Abhängigkeit der Geschwindigkeit und/oder des Abstands und/oder der Fahrtrichtung des sich von hinten nähernden Verkehrsteilnehmers. So kann beispielsweise bei einem sich langsam von hinten nähernden Verkehrsteilnehmer eine einfache blinkende Warnleuchte als Warnsignal zum Einsatz kommen, während dagegen bei einem sich sehr schnell von hinten nähernden Kraftfahrzeug neben der Warnleuchte zusätzlich Warnblitzer und Lautsprecher zum Einsatz kommen, die ganz gezielt Warntöne in Richtung des sich nähernden Verkehrsteilnehmers abgeben. Auf diese Weise kann das Heckwarnsystem auf unterschiedliche Gefährdungssituationen mit unterschiedlichen Warnsignalen reagieren.
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Das Heckwarnsystem kann bevorzugt zur Abgabe eines Warnsignals zumindest einen Lautsprecher, einen Soundgenerator, eine Signalleuchte, ein Blitzlicht und/oder eine Anzeigeeinrichtung aufweisen, die in das Heckwarnsystem integriert sind. Eine solche Anzeigeeinrichtung kann beispielsweise Warnsymbole, Richtungssymbole, Anweisungen und/oder Texte anzeigen. Damit kann das Heckwarnsystem außerordentlich flexibel für die unterschiedlichsten Verkehrssituationen verwendet werden. Auch kann das Heckwarnsystem mit einer Hupe, einem Martinshorn und/oder einem Blaulicht des Einsatzfahrzeugs gekoppelt werden, so dass diese Vorrichtungen des Kraftfahrzeugs zusätzlich oder alternativ zur Abgabe des Warnsignals verwendet werden können, sofern das Einsatzfahrzeug derartige Einrichtungen aufweist.
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Eine besondere Bedeutung kommt einem solchen Heckwarnsystem bei einem getarnten Einsatzfahrzeug zu, das nicht als Einsatzfahrzeug für die anderen Verkehrsteilnehmer erkennbar ist, wenn es nicht im Einsatz ist, Diese getarnten Einsatzfahrzeuge weisen anders als die gängigen Polizei-, Feuerwehr-, oder Krankenwageneinsatzfahrzeuge keine besondere Lackierung und/oder Beklebung und/oder Dachbalken mit Martinshörnern und Blaulichtern auf, die eine besonders gute Sichtbarkeit des Einsatzfahrzeugs gewährleisten. Wenn nun ein solches getarntes Einsatzfahrzeug im Einsatz beispielsweise zu einem Unfall hinzukommt oder einen anderen Verkehrsteilnehmer am Straßenrand anhält, ist es zum Schutz der anderen Verkehrsteilnehmer und zum Schutz der Personen im Einsatzfahrzeug sowie der Personen im direkten Umfeld des Einsatzfahrzeugs besonders wichtig, dass das Einsatzfahrzeug frühzeitig erkannt wird. Dazu trägt das erfindungsgemäße Heckwarnsystem bei.
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Wenn das getarnte Einsatzfahrzeug im Einsatz ist, muss nur die Heckklappe geöffnet werden und gegebenenfalls das Heckwarnsystem an der Heckklappe angebracht werden, so dass das Heckwarnsystem für die anderen Verkehrsteilnehmer erkennbar ist. Aufgrund der gut sichtbaren Warnsignale können dann die anderen, sich von hinten nähernden Verkehrsteilnehmer frühzeitig erkennen, dass es sich um ein Einsatzfahrzeug handelt und können mit entsprechender Umsicht an das Einsatzfahrzeug heranfahren. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die Heckklappe fremdkraftbetrieben geöffnet werden kann. Dabei kann das Heckwarnsystem entweder im Kofferraum fest verbaut sein, oder an der Innenseite der Heckklappe fest angebracht sein, die bei geöffneter Heckklappe von hinten gut sichtbar ist. Alternativ kann das Heckwarnsystem Einhängehaken aufweisen, mit denen es im Falle eines Einsatzes flexibel und mit geringem Aufwand in die geöffnete Heckklappe eingehängt werden kann. Dies ist eine besonders einfache Befestigungsart, mit der das Heckwarnsystem auch bei normalen Kraftfahrzeugen verwendet werden kann, die als getarnte Einsatzfahrzeug zum Einsatz kommen.
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Zusätzlich können die Innenseite der Heckklappe und/oder die Bereiche der Klappenöffnung in der Karosserie, die nur bei geöffneter Heckklappe sichtbar sind, mit einer reflektierenden Warnmarkierung versehen sein. Gängige reflektierende Warnmarkierungen sind beispielsweise als sogenannte „Chevron“-Beklebungen bekannt. Dazu zählen die üblichen rot-weiß diagonal gestreiften oder gelb-rot diagonal gestreiften reflektierenden Klebefolien, die allgemein von Einsatzfahrzeugen und/oder Baustellenfahrzeugen bekannt sind. Diese reflektierenden Warnmarkierungen sind nur bei geöffneter Heckklappe sichtbar, während sie bei geschlossener Heckklappe vollständig verdeckt sind, so dass sie von außen an dem Einsatzfahrzeug nicht erkennbar sind. Wenn sich nun das Einsatzfahrzeug im Einsatz befindet, und die Heckklappe geöffnet ist, so dass das Heckwarnsystem gut sichtbar ist, sind auch die reflektierenden Warnmarkierungen sichtbar und erhöhen zusätzlich die Sichtbarkeit und Wahrnehmbarkeit des Einsatzfahrzeugs. Damit tragen die reflektierenden Warnmarkierungen zusätzlich zur Sicherheit des Einsatzfahrzeugs, der anderen Verkehrsteilnehmer sowie der Personen im direkten Umfeld des Einsatzfahrzeugs bei.
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Der Radarsensor ist erforderlich, um den Abstand, die Geschwindigkeit und die Richtung des sich von hinten nähernden Verkehrsteilnehmers erfassen zu können. Dieser Radarsensor kann gemäß einer ersten Ausgestaltung in das Heckwarnsystem integriert sein. Alternativ kann gemäß einer zweiten Ausgestaltung zumindest ein im Kraftfahrzeug nach hinten ausgerichteter Radarsensor verwendet werden, der sowieso in dem Kraftfahrzeug verbaut ist, um beispielsweise eine „Rear-End-Collision-Warner“-Funktion realisieren zu können. Die Verwendung des zumindest einen in einem Kraftfahrzeug sowieso vorgesehenen Radarsensors stellt eine besonders kostengünstige Möglichkeit dar. Sie setzt allerdings voraus, dass eine entsprechende Schnittstelle zwischen dem Heckwarnsystem und dem zumindest einen Radarsensor des Kraftfahrzeugs vorgesehen ist.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, anhand dessen die Erfindung im Folgenden näher beschrieben wird. Die einzelnen Figuren zeigen in schematischer Darstellungsweise:
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1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Heckwarn systems und
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2 eine perspektivische Heckansicht eines Einsatzfahrzeugs mit dem Heck warnsystem.
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In 1 ist ein Heckwarnsystem für ein Einsatzfahrzeug dargestellt. Ein solches Heckwarnsystem kann entweder in einem Kofferraum des Einsatzfahrzeugs untergebracht sein, oder es kann – wie in 2 dargestellt – an einer Heckklappe des Einsatzfahrzeugs angebracht werden. Das in 1 alleine dargestellte und in 2 in seiner Gebrauchsstellung am Einsatzfahrzeug gezeigte Heckwarnsystem 2 besteht im Wesentlichen aus einem Gehäuse 10, in das in eine Sichtseite 12 ein Lautsprecher 6 und mehrere Blitzleuchten 4 eingelassen sind. Die Sichtseite 12 ist diejenige Seite des Gehäuses 10, die bei geöffneter Heckklappe 18 des Einsatzfahrzeugs 14 für die sich von hinten dem Einsatzfahrzeug 14 nähernden anderen Verkehrsteilnehmern gut sichtbar ist. Zusätzlich umfasst das Heckwarnsystem 2 zwei Einhängehaken 8, die von dem Gehäuse 10 des Heckwarnsystems 2 nach oben abstehen, und mit denen das Heckwarnsystem 2 an der oberen Kante der geöffneten kleinen Heckklappe 18 bei Bedarf eingehängt werden kann.
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Das in 1 und 2 gezeigte Heckwarnsystem 2 ist mit einem Radarsensor des Einsatzfahrzeugs 14 gekoppelt. Dieser Radarsensor ist in einem Heckmodul 20 des Einsatzfahrzeugs 14 untergebracht, das unter anderem den hinteren Stoßfänger umfasst. Der Radarsensor ist nach hinten ausgerichtet und dient während der Fahrt als Sensor für einen Rear-End-Collision-Warner. Er kann den Abstand und die Geschwindigkeit eines sich von hinten nähernden, anderen Verkehrsteilnehmers erfassen. Durch die elektronische Kopplung des Heckwarnsystems 2 mit diesem Radarsensor im Heckmodul 20 des Einsatzfahrzeugs 14 kann das Heckwarnsystem 2 in Abhängigkeit der Messwerte des Radarsensors unterschiedliche Warnsignale in Richtung des sich von hinten nähernden, anderen Verkehrsteilnehmers abgeben. So können die Blitzleuchten 4 gelbe und/oder blaue Warnblitzlichter in unterschiedlichen Blitzgeschwindigkeiten nach hinten abstrahlen. Zudem kann der Lautsprecher 6 bei einem sich sehr schnell von hinten nähernden, anderen Verkehrsteilnehmer einen lauten Warnton abgeben, um diesen auf das Einsatzfahrzeug 14 aufmerksam zu machen.
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Das in 2 dargestellte Einsatzfahrzeug 14 weist eine große Heckklappe 16 auf, die wiederum eine weitere kleine Heckklappe 18 aufweist. Während die großer Heckklappe 16 geschlossen ist, befindet sich die kleine Heckklappe 18 in der geöffneten, nach oben verschwenkten Stellung. In den oberen Randbereich der geöffneten, kleinen Heckklappe 18 ist das Heckwarnsystem 2 mit den Einhängehaken 8 eingehängt. Bei geschlossenen Heckklappen 16 und 18 ist das Heckwarnsystem nicht sichtbar. Es kann dann beispielsweise im Kofferraum verstaut sein. Wenn nun die kleine Heckklappe 18 wie in der 2 dargestellt in die geöffnete Stellung nach oben verschwenkt ist, kann das Heckwarnsystem 2 problemlos am oberen Rand der kleinen Heckklappe 18 eingehängt werden. In dieser Position ist die Sichtseite 12 des Heckwarnsystems 2 nach hinten ausgerichtet und ist aufgrund der Position oberhalb des Daches des Einsatzfahrzeugs 14 bereits frühzeitig für sich von hinten nähernde andere Verkehrsteilnehmer gut sichtbar. Zusätzlich ist die Innenseite der kleinen Heckklappe 18 umlaufend mit einer sogenannten Chevron-Folie beklebt. Auch die Klappenöffnung in der großen Heckklappe 16 für die kleine Heckklappe 18 weist umlaufend eine Beklebung mit einer solchen diagonal weiß-rot gestreiften Chevron-Folie auf. Diese Beklebungen der Innenseite der kleinen Heckklappe 18 und der Klappenöffnung in der großen Heckklappe 16 sind nur bei geöffneter kleiner Heckklappe 18 sichtbar. Bei geschlossener kleiner Heckklappe 18 dagegen ist die Chevron-Beklebung 24 nicht sichtbar. Diese Chevron-Beklebung 24 erhöht noch zusätzlich die Wahrnehmbarkeit des Einsatzfahrzeugs 14, wenn sich dieses im Einsatz befindet und die kleine Heckklappe 18 sich in der geöffneten Stellung befindet.
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Zusätzlich ist das Heckwarnsystem 2 elektronisch mit einem Blaulicht 22 des Einsatzfahrzeugs 14 gekoppelt. So kann bei einem sich schnell von hinten dem Einsatzfahrzeug nähernden anderen Verkehrsteilnehmer auch das Blaulicht 22 zusätzlich zur Warnung aller Personen, die sich in der unmittelbaren Nähe des Einsatzfahrzeugs 14 befinden, kurz eingeschalten werden.
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Das erfindungsgemäße Heckwarnsystem 2 trägt somit zur frühen Wahrnehmbarkeit eines Einsatzfahrzeugs 14, das im Einsatz ist, maßgeblich bei. Aufgrund der nach hinten abgebbaren Warnsignale, die in Abhängigkeit des Abstands und der Geschwindigkeit der sich von hinten nähernden Verkehrsteilnehmern ändern kann, ist es für die anderen Verkehrsteilnehmer außerordentlich früh wahrnehmbar. Zusätzlich kann diese Wahrnehmbarkeit noch durch die dargestellte Chevron-Beklebung 24 erhöht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Heckwarnsystem
- 4
- Blitzleuchten
- 6
- Lautsprecher
- 8
- Einhängehaken
- 10
- Gehäuse
- 12
- Sichtseite
- 14
- Einsatzfahrzeug
- 16
- große Heckklappe
- 18
- kleine Heckklappe
- 20
- Heckmodul
- 22
- Blaulicht
- 24
- Chevron-Beklebung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006001921 A1 [0002]