DE102015216668A1

DE102015216668A1 - Getriebevorrichtung für ein Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE102015216668A1
Application number: DE102015216668.6A
Authority: DE
Inventors: Thomas Ossadnik
Original assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Current assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Priority date: 2015-09-01
Filing date: 2015-09-01
Publication date: 2017-03-02

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Getriebevorrichtung für ein Kraftfahrzeug. Die erfindungsgemäße Getriebevorrichtung umfasst ein Differential (1), das mit einer ersten und zweiten Abtriebswelle (2a, 2b) verbunden ist, wobei das Differential (1) einen Differentialkorb (3) aufweist, der zum einen mit einer Antriebswelle (4) verbunden ist und zum anderen mit einer Doppelkupplungsvorrichtung (5) koppelbar ist, wobei die erste Abtriebswelle (2a) zur beliebigen Verteilung eines Drehmoments auf die beiden Abtriebswellen (2a, 2b) über die Doppelkupplungsvorrichtung (5) mit dem Differentialkorb (3) koppelbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Getriebevorrichtung für ein Kraftfahrzeug.
Aus der DE 10 2006 022 174 A1 geht eine Getriebevorrichtung zum Verteilen eines Antriebsmomentes auf wenigstens zwei Abtriebswellen hervor. Die Getriebevorrichtung umfasst ein Differential, welches ständig mit den Abtriebswellen verbunden ist. Zwischen dem Differentialkorb des Differentials und dem Abtrieb jeder Seite ist ein Planetensatz angeordnet, wobei ein Element jedes Planetensatzes mit dem Differentialkorb und ein weiteres Element jedes Planetensatzes mit dem Abtrieb verbunden ist. Ein drittes Element jedes Planetensatzes ist zur Erzeugung von Überlagerungsmomenten über eine Bremse gegen ein feststehendes Gehäuse der Getriebevorrichtung regelbar ankoppelbar bzw. abbremsbar, wodurch ein Torque-Vectoring-Moment erzeugt wird.
Aufgabenstellung
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Getriebevorrichtung weiterzuentwickeln und insbesondere kompaktbauend auszubilden.
Erfindungsgemäße Lösung
Die erfindungsgemäße Getriebevorrichtung umfasst ein Differential, das mit einer ersten und zweiten Abtriebswelle verbunden ist, wobei das Differential einen Differentialkorb aufweist, der zum einen mit einer Antriebswelle verbunden ist und zum anderen mit einer Doppelkupplungsvorrichtung koppelbar ist, wobei die erste Abtriebswelle zur beliebigen Verteilung eines Drehmoments auf die beiden Abtriebswellen über die Doppelkupplungsvorrichtung mit dem Differentialkorb koppelbar ist. Mit anderen Worten ist die Doppelkupplungsvorrichtung dazu vorgesehen, die Drehmomentverteilung auf die beiden Abtriebswellen zu realisieren und somit ein Torque-Vectoring-Moment zu erzeugen. Dabei ist die Doppelkupplung besonders bauraumsparend in die Getriebevorrichtung integriert und benötigt im Wesentlichen keine Modifikationen.
Vorzugsweise weist die Doppelkupplungsvorrichtung zwei nasse Kupplungselemente auf. Je nachdem welches der beiden Kupplungselemente geschlossen ist, wird entweder der ersten Abtriebswelle oder der zweiten Abtriebswelle mehr Drehmoment zugeführt. Ferner weist das jeweilige Kupplungselement zwischen einer geöffneten und einer geschlossenen Schaltstellung eine Vielzahl von Zwischenstellungen auf, die zu Differenzdrehzahlen führen.
Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass die Doppelkupplungsvorrichtung parallel zu den beiden Abtriebswellen angeordnet ist. Insbesondere ist die Doppelkupplungsvorrichtung über ein erstes Zahnradpaar mit der ersten Abtriebswelle verbunden und über ein zweites und drittes Zahnradpaar mit dem Differentialkorb verbunden. Dabei weisen das zweite und dritte Zahnradpaar eine andere Übersetzung auf als das erste Zahnradpaar. Ferner ist die Übersetzung des zweiten Zahnradpaares größer als die Übersetzung des ersten Zahnradpaares, wobei die Übersetzung des dritten Zahnradpaares kleiner als die Übersetzung des ersten Zahnradpaares ist.
Des Weiteren bevorzugt ist das Differential als Achs- oder Mittendifferential ausgebildet. Mit anderen Worten ist das Differential dazu vorgesehen, das Drehmoment entweder auf zwei Räder einer Antriebsachse des Kraftfahrzeugs oder über die jeweilige Abtriebswelle auf zwei Antriebsachsen des Kraftfahrzeugs zu verteilen.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der einzigen Figur näher dargestellt. Die einzige Figur zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
Gemäß der einzigen Figur weist die erfindungsgemäße Getriebevorrichtung für ein – hier nicht dargestelltes – Kraftfahrzeug ein Differential 1 mit einem Differentialkorb 3 auf. Das Differential 1 ist dazu vorgesehen, die Antriebsleistung eines – hier nicht dargestellten – Antriebsmotors über eine Antriebswelle 4, die mit einer Verzahnung am Differentialkorb 3 kämmt, hälftig auf eine erste und eine zweite Abtriebswelle 2a, 2b zu verteilen. Jedoch ist die erste Abtriebswelle 2a zur beliebigen Verteilung des Drehmoments und somit zur Realisierung eines Torque-Vectoring-Moments auf die beiden Abtriebswellen 2a, 2b mit einer parallel zu den beiden Abtriebswellen 2a, 2b angeordneten Doppelkupplungsvorrichtung 5 verbunden. Dazu kämmt ein an der ersten Abtriebswelle 2a drehfest angeordnetes erstes Zahnrad 7a mit einem zweiten Zahnrad 7b, dass drehfest an einer Antriebsnabe 8 der Doppelkupplungsvorrichtung 5 angeordnet ist.
Die Antriebsnabe 8 trägt die äußeren Kupplungslamellen eines ersten und zweiten Kupplungselements 6a, 6b. Ferner sind die inneren Kupplungslamellen des ersten Kupplungselements 6a mit einer ersten Welle 9a verbunden, wobei die inneren Kupplungslamellen des zweiten Kupplungselements 6b mit einer zweiten Welle 9b verbunden sind. Die zweite Welle 9b ist als Hohlwelle ausgebildet, wobei die erste Welle 9a durch die zweite Welle 9b hindurch geführt ist. Des Weiteren weist die erste Welle 9a ein drittes Zahnrad 7c auf, das mit einem drehfest mit dem Differentialkorb 3 verbundenem vierten Zahnrad 7d kämmt. Demgegenüber weist die zweite Welle 9b ein fünftes Zahnrad 7e auf, dass mit einem drehfest mit dem Differentialkorb 3 verbundenem sechsten Zahnrad 7f kämmt.
Beim Schließen der ersten Kupplungseinheit 6a wird das Drehmoment von der ersten Abtriebswelle 2a in den Differentialkorb 3 geleitet, so dass es über die Doppelkupplungsvorrichtung 5 zu einer Umverteilung des Drehmoments zu Gunsten der zweiten Abtriebswelle 2b kommt. Mithin wird der zweiten Abtriebswelle 2b mehr Drehmoment zugeführt als der ersten Abtriebswelle 2a. Umgekehrt führt ein Schließen des zweiten Kupplungselements 6b dazu, dass der ersten Abtriebswelle 2a mehr Drehmoment zugeführt wird als der zweiten Abtriebswelle 2b.
Insbesondere ist die Doppelkupplungsvorrichtung 5 als nasse Doppelkupplungsvorrichtung 5 ausgeführt, um Differenzdrehzahlen besser ertragen zu können. Je nach Drehmomentbedarf der jeweiligen Abtriebswelle 2a, 2b wird das jeweilige Kupplungselement 6a, 6b stärker oder weniger stark geschlossen. Dadurch kommt es zu Differenzdrehzahlen. Das Differential 1 kann als Achsgetriebe aber ebenso als Mittendifferential ausgebildet sein. Bei der Ausbildung als Achsdifferential sind die beiden Abtriebswellen 2a, 2b mit einem jeweiligen – hier nicht dargestellten – Antriebsrad einer – hier nicht dargestellten – Antriebsachse des Kraftfahrzeugs verbunden. Demgegenüber sind die beiden Abtriebswellen 2a, 2b bei der Ausbildung des Differentials 1 als Mittendifferential längs zum Kraftfahrzeug angeordnet und mittelbar über eine jeweilige – hier nicht dargestellte – Differentialvorrichtung mit der jeweiligen Antriebsachse des Kraftfahrzeugs verbunden.
Bezugszeichenliste

1: Differential
2a, 2b: Abtriebswelle
3: Differentialkorb
4: Antriebswelle
5: Doppelkupplungsvorrichtung
6a, 6b: Kupplungselement
7a–7f: Zahnrad
8: Antriebsnabe
9a, 9b: Welle

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102006022174 A1 [0002]

Claims

Getriebevorrichtung für ein Kraftfahrzeug, umfassend ein Differential (1), das mit einer ersten und zweiten Abtriebswelle (2a, 2b) verbunden ist, wobei das Differential (1) einen Differentialkorb (3) aufweist, der zum einen mit einer Antriebswelle (4) verbunden ist und zum anderen mit einer Doppelkupplungsvorrichtung (5) koppelbar ist, wobei die erste Abtriebswelle (2a) zur beliebigen Verteilung eines Drehmoments auf die beiden Abtriebswellen (2a, 2b) über die Doppelkupplungsvorrichtung (5) mit dem Differentialkorb (3) koppelbar ist.
Getriebevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Doppelkupplungsvorrichtung (5) zwei nasse Kupplungselemente (6a, 6b) aufweist.
Getriebevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Doppelkupplungsvorrichtung (5) parallel zu den beiden Abtriebswellen (2a, 2b) angeordnet ist.
Getriebevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Differential (1) als Achs- oder Mittendifferential ausgebildet ist.