DE102006022174A1 - Getriebevorrichtung zum Verteilen eines Antriebsmomentes auf wenigstens zwei Antriebswellen - Google Patents
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Abstract
Es wird eine Getriebevorrichtung zum Verteilen eines Antriebsmomentes auf wenigstens zwei Abtriebswellen (Ab1, Ab2) vorgeschlagen, umfassend ein Differential (2), welches ständig mit den Abtriebswellen (Ab1, Ab2) verbunden ist, wobei zwischen dem Differentialkorb (3) des Differentials (2) und dem Abtrieb (Ab1, Ab2) jeder Seite ein Planetensatz (4, 5) angeordnet ist, wobei ein Element jedes Planetensatzes (4, 5) mit dem Differentialkorb (3) und ein weiteres Element jedes Planetensatzes (4, 5) mit dem Abtrieb (Ab1, Ab2) verbunden ist und wobei ein drittes Element jedes Planetensatzes (4, 5) zur Erzeugung von Überlagerungsmomenten über eine Bremse (9, 10) gegen ein feststehendes Gehäuse (G) der Getriebevorrichtung (1) regelbar ankoppelbar bzw. abbremsbar ist, wodurch ein Torque-Vectoring-Moment erzeugt wird.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Getriebevorrichtung zum Verteilen eines Antriebsmomentes auf wenigstens zwei Abtriebswellen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Derartige Getriebevorrichtungen bzw. Überlagerungsgetriebe werden zum Verschieben von Momenten zwischen den Rädern einer Achse in Kraftfahrzeugen eingesetzt. Hierbei sind neben dem eigentlichen Differential entsprechende Vorrichtungen bzw. Überlagerungseinheiten vorgesehen, wobei für jede Übertragungsrichtung eine Lamellenkupplung vorgesehen ist.
- Aus der
DE 103 48 959 A1 der Anmelderin ist eine Getriebevorrichtung zum Verteilen eines Antriebsmomentes auf wenigstens zwei Abtriebswellen mit mindestens zwei wenigstens dreiwelligen Planetensätzen bekannt, wobei die Planetensätze als Differential dienen. Dabei ist jeweils eine Welle eines Planetensatzes mit einer Antriebswelle verbunden und jeweils eine zweite Welle eines Plantetensatzes mit einer der Abtriebswellen. Darüber hinaus steht jeweils eine dritte Welle der Planetensätze derart mit einer Bremse in Wirkverbindung, dass ein Verteilungsgrad des Antriebsmomentes zwischen den beiden Abtriebswellen in Abhängigkeit der Übertragungsfähigkeiten der Bremsen variiert. DieDE 103 48 959 beschreibt zusätzlich ein Verfahren zum Steuern und Regeln der bekannten Getriebevorrichtung, bei dem zur Verteilung eines Antriebsmomentes einer Antriebsmaschine zwischen den beiden Abtriebswellen der Getriebevorrichtung die Übertragungsfähigkeiten der beiden Bremsen derart eingestellt werden, dass eine Bremse einen synchronen Zustand aufweist und die Übertragungsfähigkeit der anderen Bremse zwischen einem unteren Grenzwert und einem oberen Grenzwert, der einem geschlossenen Zustand der Bremsen entspricht, variiert wird. - Die
DE 103 48 960 A1 der Anmelderin beschreibt ebenfalls eine Getriebevorrichtung zum Verteilen eines Antriebsmomentes auf wenigstens zwei Abtriebswellen mit mindestens zwei wenigstens dreiwelligen Planetensätzen, wobei die Planetensätze als Differential dienen, und wobei jeweils eine Welle eines Planetensatzes mit einer Antriebswelle verbunden ist. Des weiteren stellt jeweils eine Welle eines Planetensatzes eine der Abtriebswellen dar, wobei jeweils wenigstens eine weitere Welle eines Planetensatzes mit einer Welle eines weiteren Planetensatzes wirkverbunden ist. Hierbei ist ein betriebszustandsabhängiges Moment einer Welle in Abhängigkeit eines Betriebszustandes der jeweils anderen damit wirkverbundenen Welle über die Wirkverbindung derart abstützbar, dass bei Auftreten eines Drehzahlunterschieds zwischen den Abtriebswellen über die Wirkverbindung ein den Drehzahlunterschied veränderndes Moment an den Planetensätzen anliegt. - Die deutsche Offenlegungsschrift 2 017 716 beschreibt ein Lenkgetriebe für Raupenfahrzeuge, insbesondere für Pistenraupen, bestehend aus einem Antriebsritzel, einem damit in Eingriff stehenden, mit einem inneren Getriebegehäuse fest verbundenen Tellerrad, sowie im Gehäuse drehbar gelagerten Ausgleichsrädern und mindestens zwei Abtriebswellen. Dabei ist diesem bekannten Differentialgetriebe ein zweites Differentialgetriebe überlagert, wobei die eine oder die andere Seite des überlagerten Differentials ganz oder teilweise abbremsbar ist.
- Des weiteren ist aus der
DE 697 10 033 T2 ein Differentialgetriebe bekannt, umfassend ein drehbares Bauteil auf der Eingangsseite zur Aufnahme einer externen Antriebskraft, zwei drehbare Bauteile auf der Ausgangsseite, die koaxial zu der Drehachse des eingangsseitigen drehbaren Bauteils angeordnet sind, ein Getriebegehäuse, in dem das eingangsseitige Bauteil und die ausgangsseitigen Bauteile frei drehbar gelagert sind, wobei eine Drehkraft des eingangsseitigen drehbaren Bauteils auf die ausgangsseitigen drehbaren Bauteile übertragen wird, während eine unterschiedliche Drehzahl zwischen den ausgangsseitigen drehbaren Bauteilen zugelassen wird. - Dieses Differentialgetriebe umfasst zudem ein erstes eingangsseitiges Zahnrad, das auf dem eingangsseitigen drehbaren Bauteil an dessen einem axialen Ende angebracht ist, welches zusammen mit dem eingangsseitigen drehbaren Bauteil drehbar ist, ein zweites eingangsseitiges Zahnrad, das an dem eingangsseitigen drehbaren Bauteil angebracht ist, und zusammen mit diesem drehbar ist, ein erstes ausgangsseitiges Zahnrad mit einem Verzögerungsverhältnis, das größer oder kleiner in Bezug auf das erste eingangsseitige Zahnrad ist, wobei das erste ausgangsseitige Zahnrad zusammen mit den ausgangsseitigen drehbaren Bauteilen drehbar ist, ein zweites ausgangsseitiges Zahnrad mit einem Verzögerungsverhältnis, das kleiner oder größer in Bezug auf das zweite eingangsseitige Zahnrad ist, wenigstens ein Planetenrad, das mit dem ersten eingangsseitigen Zahnrad und dem ersten ausgangsseitigen Zahnrad kämmt, und wenigstens ein zweites Planetenrad, das mit dem zweiten eingangsseitigen Zahnrad und dem zweiten ausgangsseitigen Zahnrad kämmt.
- Bei dem Getriebe gemäß der
DE 697 10 033 T2 ist das zweite eingangsseitige Zahnrad an dem eingangsseitigen drehbaren Bauteil an einem axialen Ende angeordnet, wobei das zweite ausgangsseitige Zahnrad koaxial drehbar mit einem der ausgangsseitigen drehbaren Bauteile ist. Des weiteren weist das Differentialgetriebe einen Träger auf, der das erste Planetenrad und das zweite Planetenrad so abstützt, dass sich diese um ihre eigenen Achsen drehen können und um die Drehachse des eingangsseitigen drehbaren Bauteils umlaufen. - Ferner ist eine erste Drehsteuerung zur Steuerung der Drehung des Trägers um die Drehachse des eingangsseitigen drehbaren Bauteils mit beliebiger Steuerkraft und eine zweite Drehsteuerung zur Steuerung der Drehung des zweiten ausgangsseitigen Zahnrades mit beliebiger Steuerkraft vorgesehen, wobei die Drehsteuerungen eine Anzahl von Reibplatten umfassen, die zusammen mit dem Träger oder dem zweiten ausgangsseitigen Zahnrad drehbar sind, sowie eine Anzahl von Reibplatten, die gemeinsam mit dem Gehäuse drehbar sind; ferner sind Druckmittel zum Zusammendrücken der Reibplatten mit beliebiger Druckkraft vorgesehen. Dieses bekannte Getriebe umfasst in nachteiliger Weise eine große Anzahl an Bauteilen; zudem sind die Herstellungs- und Montagekosten hoch.
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Getriebevorrichtung zum Verteilen eines Antriebsmomentes auf wenigstens zwei Abtriebswellen, umfassend ein Differential anzugeben, welche einfach aufgebaut ist und für jede Übertragungsrichtung eine Bremse aufweist.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere erfindungsgemäße Ausgestaltungen und Vorteile gehen aus den Unteransprüchen hervor.
- Demnach wird eine Getriebevorrichtung zum Verteilen eines Antriebsmomentes auf wenigstens zwei Abtriebswellen vorgeschlagen, umfassend ein Differential, welches ständig mit den Abtriebswellen verbunden ist, wobei zwischen dem Differentialkorb des Differentials und dem Abtrieb jeder Seite vorzugsweise koaxial ein Planetensatz angeordnet ist, wobei ein Element jedes Planetensatzes mit dem Differentialkorb und ein weiteres Element jedes Planetensatzes mit dem Abtrieb verbunden ist, und wobei ein drittes Element jedes Planetensatzes zur Erzeugung von Überlagerungsmomenten über eine Bremse gegen ein feststehendes Gehäuse der Getriebevorrichtung regelbar ankoppelbar bzw. abbremsbar ist, wodurch ein Torque-Vectoring-Moment erzeugt wird.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Figuren beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine schematische Ansicht einer ersten Ausführungsform der Erfindung, bei der das Sonnenrad der Planetensätze an das Gehäuse ankoppelbar ist; und -
2 eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, bei der das Hohlrad der Planetensätze an das Gehäuse ankoppelbar ist. - Bezugnehmend auf
1 umfasst die erfindungsgemäße Getriebevorrichtung1 ein Differential2 mit einem vom Antrieb An angetriebenen Differentialkorb3 , wobei die Abtriebe Ab1 und Ab2 mit dem Differential2 verbunden sind. Wie der Figur zu entnehmen ist, ist zwischen dem Differentialkorb3 und jedem Abtrieb Ab1, Ab2 einer Seite ein Planetensatz4 bzw.5 koaxial angeordnet. - Hierbei ist der Steg
6 jedes Planetensatzes4 ,5 mit dem Differentialkorb3 des Differentials2 verbunden; das Hohlrad7 jedes Planetensatzes4 ,5 ist wiederum drehfest mit dem jeweiligen Abtrieb Ab1, Ab2 verbunden, wobei die Sonnenräder8 der Planetensätze4 ,5 zur Erzeugung von Überlagerungsmomenten über jeweils eine Bremse9 bzw.10 regelbar an ein feststehendes Gehäuse G der Getriebevorrichtung1 ankoppelbar bzw. abbremsbar sind. - Bei dem in
2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Steg6 jedes Planetensatzes4 ,5 mit dem Differentialkorb3 des Differentials2 verbunden, wobei die Sonnenräder8 der Planetensätze4 ,5 drehfest mit dem jeweiligen Abtrieb Ab1, Ab2 verbunden sind, und wobei die Hohlräder7 der Planetensätze4 ,5 zur Erzeugung von Überlagerungsmomenten über jeweils eine Brem se9 bzw.10 regelbar an ein feststehendes Gehäuse G der Getriebevorrichtung1 ankoppelbar bzw. abbremsbar sind. - Selbstverständlich fällt auch jede konstruktive Ausbildung, insbesondere jede räumliche Anordnung der Bauteile der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung an sich sowie zueinander und soweit technisch sinnvoll, unter den Schutzumfang der vorliegenden Ansprüche, ohne die Funktion der Getriebevorrichtung, wie sie in den Ansprüchen angegeben ist, zu beeinflussen, auch wenn diese Ausbildungen nicht explizit in den Figuren oder in der Beschreibung dargestellt sind.
-
- 1
- Getriebevorrichtung
- 2
- Differential
- 3
- Differentialkorb
- 4
- Planetensatz
- 5
- Planetensatz
- 6
- Steg
- 7
- Hohlrad
- 8
- Sonnenrad
- 9
- Bremse
- 10
- Bremse
- G
- Gehäuse
- An
- Antrieb
- Ab1
- Abtrieb
- Ab2
- Abtrieb
Claims (3)
- Getriebevorrichtung zum Verteilen eines Antriebsmomentes auf wenigstens zwei Abtriebswellen (Ab1, Ab2), umfassend ein Differential (
2 ), welches ständig mit den Abtriebswellen (Ab1, Ab2) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Differentialkorb (3 ) des Differentials (2 ) und dem Abtrieb (Ab1, Ab2) jeder Seite ein Planetensatz (4 ,5 ) angeordnet ist, wobei ein Element jedes Planetensatzes (4 ,5 ) mit dem Differentialkorb (3 ) und ein weiteres Element jedes Planetensatzes (4 ,5 ) mit dem Abtrieb (Ab1, Ab2) verbunden ist, und wobei ein drittes Element jedes Planetensatzes (4 ,5 ) zur Erzeugung von Überlagerungsmomenten über eine Bremse (9 ,10 ) gegen ein feststehendes Gehäuse (G) der Getriebevorrichtung (1 ) regelbar ankoppelbar bzw. abbremsbar ist, wodurch ein Torque-Vectoring-Moment erzeugt wird. - Getriebevorrichtung zum Verteilen eines Antriebsmomentes auf wenigstens zwei Abtriebswellen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (
6 ) jedes Planetensatzes (4 ,5 ) mit dem Differentialkorb (3 ) des Differentials (2 ) verbunden ist, und dass das Hohlrad (7 ) jedes Planetensatzes (4 ,5 ) mit dem jeweiligen Abtrieb (Ab1, Ab2) verbunden ist, wobei die Sonnenräder (8 ) der Planetensätze (4 ,5 ) zur Erzeugung von Überlagerungsmomenten über jeweils eine Bremse (9 ) bzw. (10 ) an ein feststehendes Gehäuse (G) der Getriebevorrichtung (1 ) regelbar ankoppelbar bzw. abbremsbar sind. - Getriebevorrichtung zum Verteilen eines Antriebsmomentes auf wenigstens zwei Abtriebswellen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (
6 ) jedes Planetensatzes (4 ,5 ) mit dem Differentialkorb (3 ) des Differentials (2 ) verbunden ist, und dass das Sonnenrad (9 ) jedes Planetensatzes (4 ,5 ) mit dem jeweiligen Abtrieb (Ab1, Ab2) verbunden ist, wobei die Hohlräder (7 ) der Planetensätze (4 ,5 ) zur Erzeugung von Überlagerungsmomenten über jeweils eine Bremse (9 ) bzw. (10 ) an ein feststehendes Gehäuse (G) der Getriebevorrichtung (1 ) regelbar ankoppelbar bzw. abbremsbar sind.
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