DE102015214351A1

DE102015214351A1 - Verfahren zum Betrieb eines Kraftfahrzeugs mit einer haptischen Signalisierung an den Fahrer

Info

Publication number: DE102015214351A1
Application number: DE102015214351.1A
Authority: DE
Inventors: Jürgen Stürzer
Original assignee: Continental Automotive GmbH
Current assignee: Continental Automotive GmbH
Priority date: 2015-07-29
Filing date: 2015-07-29
Publication date: 2017-02-02

Abstract

Es wird ein Verfahren zum Betrieb eines Kraftfahrzeugs mit einer haptischen Signalisierung an den Fahrer mittels Aktoren am Gaspedal und am Lenkrad bei Vorliegen bestimmter Bedingungen vorgestellt, wobei am Lenkrad ein haptisches Signal erzeugt wird, wenn der Fahrerfuß nicht auf dem Gaspedal liegt bzw. das Gaspedal in einer vorgegebenen Nullstellung liegt und eine Bedingung eintritt, welche standardmäßig eigentlich für eine Signalisierung, bspw. Warnung am Gaspedal vorgesehen ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Fahrpedalvorrichtung mit einem Pedalelement sowie einer Gegenkraftvorrichtung dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Aus DE 38 22 193 A2 ist eine Vorrichtung zur haptischen Anzeige der Abstandswarnung in einem Kraftfahrzeug vorgesehen, die in Verbindung mit einem Abstandswarngerät dem Fahrer bei Unterschreiten eines Mindestabstands zum vorausfahrenden Fahrzeug ein entsprechendes haptisches Signal in Form einer auf das Lenkrad gegebenen Schwingung gibt.
Ferner ist aus DE 197 02 383 A1 ein Fahrerassistenzsystem bekannt, welches dem Fahrer haptische Rückmeldungen über das Lenkrad bei entstehenden Gefahrensituationen liefert, wobei dies in Form eines Vibrations-Drehmoments geschieht.
Aus der DE 103 06 100 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einem Lenksystem umfassend eine Lenksäule samt Lenkrad sowie einem System zur Erfassung einer Abweichung der Fahrspur des Kraftfahrzeugs von der ausgezeichneten Fahrspur der Fahrbahn bekannt, wobei eine Einrichtung zur Erzeugung eines haptisch wahrnehmbaren, der Warnung des Fahrers dienenden, nicht in den eigentlichen Lenkbetrieb eingreifenden, richtungsselektiven und impulsartig angelegten Drehmoments in Abhängigkeit einer von dem Abweichungserfassungssystem erfassten Richtungsabweichung vorgesehen ist.
Aus der DE 102 50 456 A1 , DE 25 55 429 A1 oder EP 709 245 A1 ist bekannt, daß in Abhängigkeit von der Abweichung eines Parameter des Fahrzeugs, beispielsweise dem Abstand von einem anderen Fahrzeug oder der Abweichung von einer Sollgeschwindigkeit, eine Kraft in das die Geschwindigkeit des Fahrzeugs steuernde Pedal eingekoppelt wird. Diese zusätzliche Gegenkraft auf das die Geschwindigkeit steuernde Pedal wirkt dem Druck des Fahrerfußes entgegen und warnt so den Fahrer.
Durch moderne Geschwindigkeitsregeltempomanten wird das Fahrzeug jedoch zudem häufig ohne dauerhafte Bedingung des Gaspedals auf einer vorgegebenen Geschwindigkeit gehalten, bei entsprechendem Abstand ggfs. auch automatisch beschleunigt.
Kommt es dabei zu einer schlagartigen Reduzierung des Sicherheitsabstands, sei es durch in die Fahrspur wechselnde andere Fahrzeuge, kreuzende Fußgänger oder andere Verkehrsteilnehmer usw., wird zwar die Abstandsregeleung eingreifen, das Beschleunigen beenden und ggfs. auch abbremsen, sind dafür jedoch Grenzwerte vorgegeben, welche evtl. nicht ausreichen, um eine Kollision zu vermeiden und soll eine Warnung an den Fahrer erfolgen, damit dieser möglichst selbsttätig die beste Gefahrenvermeidungsstrategie wählt, bspw. stärker als dem System erlaubt bremst oder das Hindernis umfährt usw.
Eine für eine Abstandsunterschreitung übliche Warnung mittels des aktors am Gaspedal kann dann jedoch nicht vom Fahrer wahrgenommen werden, wenn der Fahrerfuß nicht auf dem Gaspedal liegt bzw. das Gaspedal in einer vorgegebenen Nullstellung liegt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zum Betrieb eines Kraftfahrzeugs mit einer haptischen Signalisierung vorzustellen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, wobei auch Kombinationen und Weiterbildungen einzelner Merkmale miteinander denkbar sind.
Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin, dass den Aktor am Lenkrad zur Signalisierung zu nutzen, wenn der Fahrerfuß nicht auf dem Gaspedal liegt bzw. das Gaspedal in einer vorgegebenen Nullstellung liegt.
Ein entsprechendes Kraftfahrzeug weist also ein Lenkrad mit einem ersten Aktor zum Erzeugen eines haptischen Signals am Lenkrad sowie ein Gaspedal mit einem zweiten Aktor zum Erzeugen eines haptischen Signals am Gaspedal und zumindest eine Steuereinheit mit einem entsprechenden Steuerprogramm oder beispielsweise eine erste Steuereinheit für ein haptisches Signal am Lenkrad, eine zweite Steuereinheit für ein haptisches Signal am Gaspedal sowie einen Signalausgang und eine Verbindung zur Steuereinheit des Lenkrads auf.
Am Lenkrad wird dabei (auch dann) ein haptisches Signal erzeugt, wenn der Fahrerfuß nicht auf dem Gaspedal liegt bzw. das Gaspedal in einer vorgegebenen Nullstellung liegt und diejenige Bedingung eintritt, welche standardmäßig eigentlich für eine Signalisierung am Gaspedal vorgesehen ist.
So ist vorzugsweise für eine erste Gruppe von Bedingungen standardmäßig eine Signalisierung am Lenkrad vorgesehen und für eine zweite, von der ersten zumindest teilweise verschiedenen Gruppe von Bedingungen standardmäßig eine Signalisierung am Gaspedal vorgesehen.
Aus der zweiten Gruppe von Bedingungen wird für zumindest eine Bedingung am Lenkrad ein haptisches Signal erzeugt, wenn der Fahrerfuß nicht auf dem Gaspedal liegt bzw. das Gaspedal in einer vorgegebenen Nullstellung liegt und so also die Warnung für den Fahrer somit sonst nicht bzw. nicht hinreichend deutlich wahrnehmbar wäre.
Das Signal am Lenkrad für die erste Gruppe von Bedingungen ist dabei vorzugsweise von dem Signal für die zweite Gruppe von Bedingungen unterscheidbar, also bspw. in Stärke, Frequenz oder sonstiger Signalform unterscheidbar.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 3822193 A2 [0002]
DE 19702383 A1 [0003]
DE 10306100 A1 [0004]
DE 10250456 A1 [0005]
DE 2555429 A1 [0005]
EP 709245 A1 [0005]

Claims

Verfahren zum Betrieb eines Kraftfahrzeugs mit einer haptischen Signalisierung an den Fahrer mittels Aktoren am Gaspedal und am Lenkrad bei Vorliegen einer Bedingung, dadurch gekennzeichnet, dass am Lenkrad ein haptisches Signal erzeugt wird, wenn der Fahrerfuß nicht auf dem Gaspedal liegt bzw. das Gaspedal in einer vorgegebenen Nullstellung liegt und diese Bedingung eintritt, welche für eine Signalisierung am Gaspedal vorgesehen ist.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für eine erste Gruppe von Bedingungen standardmäßig eine Signalisierung am Lenkrad vorgesehen ist und für eine zweite, von der ersten zumindest teilweise verschiedenen Gruppe von Bedingungen standardmäßig eine Signalisierung am Gaspedal vorgesehen ist, wobei aus der zweiten Gruppe von Bedingungen für zumindest eine Bedingung am Lenkrad ein haptisches Signal erzeugt wird, wenn der Fahrerfuß nicht auf dem Gaspedal liegt bzw. das Gaspedal in einer vorgegebenen Nullstellung liegt.
Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Signal am Lenkrad für die erste Gruppe von Bedingungen von dem Signal für die zweite Gruppe von Bedingungen unterscheidbar ist.
Kraftfahrzeug mit einem Lenkrad mit einem ersten Aktor zum Erzeugen eines haptischen Signals am Lenkrad sowie einem Gaspedal mit einem zweiten Aktor zum Erzeugen eines haptischen Signals am Gaspedal und zumindest einer Steuereinheit mit einem Steuerprogramm zum Durchführen des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche.