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Die Erfindung betrifft eine Tampondruckvorrichtung zum indirekten Bedrucken von Gegenständen, mit einem Druckzwischenträger, mit einer Einrichtung zur Erzeugung eines Druckbilds auf dem Druckzwischenträger, mit einer einen gesteuert verlagerbaren Tampon umfassenden Druckbildabnahme- und -transfereinrichtung, und mit einer Zuführeinrichtung zum Zuführen der zu bedruckenden Gegenstände zu einer Tampondruckstation.
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Bei vorbekannten Tampondruckvorrichtungen wird seither ein Druckzwischenträger in Form eines Klischees verwendet, bei dem es sich typischerweise um eine abrakelbare ebene Oberfläche mit einer mechanisch, elektrochemisch oder zunehmend mittels Laser ausgebildeten in die Tiefe gehenden Gravur handelt, welche dem Druckbild entsprechend ausgebildet ist. In diese Vertiefung oder Gravur, einer typischen Tiefe von lediglich ... bis ... µm, wird die zu verwendende Druckfarbe eingebracht. Nach einem Abrakeln der Oberfläche des Druckzwischenträgers befüllt die Druckfarbe nur diese Vertiefung oder Gravur, ohne jedoch daran angrenzende Oberflächenbereiche des Klischees zu benetzen. Im Anschluss daran wird das so vorbereitete Druckbild mittels eines gesteuert verlagerbaren, nachgiebigen, jedoch elastisch deformierbaren Tampons einer Druckbildabnahme- und -transfereinrichtung von dem Klischee abgenommen, indem der Tampon orthogonal auf die ebene Oberfläche aufgesetzt und hiervon wieder zurückbewegt wird. Im Zuge des Zurückbewegens des Tampons wird die Druckfarbe aus der Vertiefung oder Gravur entnommen, da sie an dem Tampon anhaftet. Mittels des Tampons wird das vorbereitete Druckbild also von dem Druckzwischenträger abgenommen und zu dem zu bedruckenden Gegenstand transferiert. Durch Heranführen und Aufsetzen des Tampons auf den zu bedruckenden Gegenstand wird das Druckbild von dem Tampon auf den zu bedruckenden Gegenstand übertragen.
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Wenn mehrfarbige Druckbilder auf Gegenständen erzeugt werden sollen, so muss typischerweise mit mehreren Klischees und mehreren Druckfarben gearbeitet werden, wobei das Druckbild dann entsprechend der Anzahl der Farben durch aufeinanderfolgend ausgeführte Druckvorgänge auf den zu bedruckenden Gegenständen hergestellt wird. Typischerweise, aber nicht notwendigerweise, wird der zu bedruckende Gegenstand hierbei in derselben Tampondruckstation, also an derselben Position gehalten, und es sind auch Vorrichtungen bekannt, wo die jeweiligen aufeinanderfolgend ausgeführten Druckbildabnahme- und -transvorgänge mittels desselben Tampons ausgeführt werden, wobei die mehreren Klischees, die jeweils verschiedene Druckfarbe tragen, aufeinanderfolgend der Druckbildabnahme- und -transfereinrichtung zugeführt bzw. hiervon weggeführt werden.
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Vorrichtungen der vorbekannten Art, insbesondere solche, die zum Mehrfarbendruck geeignet sind, bauen daher sehr komplex. Die Herstellung von Klischees wird durch den Einsatz moderner Lasergravureinrichtungen heutzutage jedoch sehr wirtschaftlich beherrscht. Die hiermit verbundene Logistik der Herstellung und Bereitstellung stellt jedoch hohe Anforderungen an die hieran beteiligten Unternehmen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tampondruckvorrichtung und das seit Jahrzehnten in der beschriebenen Weise praktizierte Tampondruckverfahren dahingehend zu verbessern, dass sie insgesamt flexibler und dabei vorzugsweise auch wirtschaftlicher betreibbar bzw. ausführbar sind.
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Diese Aufgabe wird nach einer ersten Variante der Erfindung durch eine Tampondruckvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und nach einer zweiten Variante der Erfindung durch eine Tampondruckvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 2 gelöst sowie durch ein erfindungsgemäßes Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 7.
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Bei beiden Varianten der Erfindung wird erfindungsgemäß auf die Verwendung eines einfärbbaren Klischees im herkömmlichen Sinn verzichtet. Es wird stattdessen nach der ersten Variante vorgeschlagen, dass der Druckzwischenträger ein Endlosband ist, welches vorzugsweise als geschlossene Bandschleife über wenigstens zwei Rollen endlos geführt ist und eine ebene und vertiefungsfreie äußere Seite aufweist, welche das Druckbild erhält, wobei die Einrichtung zur Erzeugung des Druckbilds ausgebildet und angeordnet ist, dass sie das Druckbild durch ein digitales Druckverfahren, insbesondere ein Strahlauftragsverfahren, ohne ein Klischee zu erfordern, direkt auf der äußeren Seite des Druckzwischenträgers erzeugt, wobei in Antriebsrichtung des Endlosbands nach der Einrichtung zur Erzeugung des Druckbilds eine Übergabestation gebildet ist, in welcher das zuvor auf dem Endlosband erhaltene Druckbild durch die Druckbildabnahme- und -transfereinrichtung mittels des verlagerbaren Tampons abgenommen und auf den zu bedruckenden und der Tampondruckstation zugeführten Gegenstand appliziert wird. Hierbei kann das Endlosband von einer Vorratsrolle endlos abgezogen und nach dem Druckvorgang verworfen oder wieder aufgespult und einer erneuten Verwendung zugeführt werden. Bevorzugt ist allerdings, dass das Endlosband als eine geschlossene Bandschleife über wenigstens zwei Rollen endlos geführt ist, so dass immer wieder dieselben Flächenbereiche zur Aufnahme des Druckbilds dienen. Auf diese Weise kann die Vorrichtung kompakter ausgebildet werden.
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Nach der zweiten Alternative der Erfindung ist kein Endlosband, sondern eine Drehteller- oder Linearvorschubeinheit vorgesehen, mittels derer der Druckzwischenträger zu der Einrichtung zur Erzeugung des Druckbilds zuführbar ist, wobei der Druckzwischenträger wiederum eine ebene und vertiefungsfreie äußere Seite aufweist. Er kann von einer entsprechend ausgebildeten Oberseite der Drehteller- oder Linearvorschubeinheit direkt gebildet sein, oder von einem zusätzlichen Druckzwischenträgerelement- oder -segment, welches von der Drehteller- oder Linearvorschubeinheit gehalten und transportiert wird. Der Begriff einer "Drehtellervorschubeinheit" impliziert hierbei nicht zwingend eine einzige karusellartige Drehachse, sondern es sollen auch Ausführungsformen hiervon erfasst sein, bei denen segmentierte Tellerabschnitte wie bei einem Kofferband in einer ovalen Bandschleife in einer Ebene transportiert werden.
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Wenn vorstehend von einer ebenen und vertiefungsfreien äußeren Seite des Druckzwischenträgers die Rede ist, so bezieht sich dies zumindest auf denjenigen Bereich, in dem das Druckbild erzeugt wird. Die Druckfarbe wird also nicht wie beim herkömmlichen Tampondruck in eine Vertiefung des Klischees eingegeben, sondern sie wird auf diese ebene und vertiefungsfreie äußere Seite des Druckzwischenträgers aufgebracht.
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Bei beiden Varianten ist eine Übergabestation vorgesehen, die in Prozessrichtung der Druckbilderzeugung auf dem Druckzwischenträger nachgeordnet ist und in welcher das zuvor auf dem Druckzwischenträger erhaltene Druckbild durch die Druckbildabnahme- und -transfereinrichtung mittels des verlagerbaren Tampons abgenommen und auf den zu bedruckenden und der Tampondruckstation zugeführten Gegenstand appliziert wird. Bei beiden Varianten der Erfindung ist der jeweilige Druckzwischenträger in einer Ebene erstreckt, also nicht in irgendeiner Weise gekrümmt, wenn er in der Übergabestation von dem Tampon der Druckbildabnahme- und -transfereinrichtung kontaktiert wird. Vorzugsweise befindet sich der Druckzwischenträger bei der Druckbilderzeugung sowie bei der Druckbildabnahme in der Übergabestation in derselben Ebene.
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Es erweist sich prozesstechnisch als vorteilhaft, wenn das Endlosband oder die Drehteller- oder Linearvorschubeinheit getaktet antreibbar ist. So erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Druckbild auf dem Druckzwischenträger erzeugt wird, während sich der Druckzwischenträger an der Einrichtung zur Erzeugung des Druckbilds vorbeibewegt. Hingegen erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Druckbildabnahme mittels des Tampons während eines relativen Stillstands zwischen der Druckbildabnahme- und -transfereinrichtung und dem Druckzwischenträger erfolgt.
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Der Druckzwischenträger bzw. dessen ebene und vertiefungsfreie äußere Seite können eine Vielfalt von Materialien aufweisen bzw. aus einer Vielfalt von Materialien ausgebildet sein, solange das aufgebrachte Druckbild bzw. die Druckfarbe einerseits daran stabil haftet und andererseits aber bei Kontakt zu dem Tampon wiederum leicht von dieser äußeren Seite des Druckzwischenträgers ablösbar ist. Es erweist sich als vorteilhaft, wenn der Druckzwischenträger hierfür eine Beschichtung aufweist, da solchenfalls die Beschichtung individuell den Anforderungen entsprechend gewählt werden kann und insbesondere auf die Druckfarben und das Tamponmaterial abgestimmt werden kann. Vorzugsweise umfasst der Druckzwischenträger eine Beschichtung aus Silikon oder aus einem PV-Material (Polyurethan), welche geeignet ist, Druckfarbe anzunehmen und abzugeben.
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Des Weiteren erweist es sich als besonders vorteilhaft, wenn im Bereich der Einrichtung zur Erzeugung des Druckbilds und/oder im Bereich der Druckbildabnahme- und -transfereinrichtung eine Stützvorrichtung, insbesondere auf der dem Druckbild abgewandten Seite des Druckzwischenträgers vorgesehen ist, mittels derer der Druckzwischenträger oder das Endlosband oder die Drehteller- oder Linearvorschubeinheit orthogonal zu ihrer Ebene stützbar sind. Insbesondere im Bereich der Druckbildabnahme- und -transfereinrichtung vermag der Druckzwischenträger durch eine solche Stützeinrichtung in seiner ebenen Konfiguration stabilisiert zu werden, so dass er bei Aufdrücken des Tampons nicht oder zumindest nicht wesentlich aus seiner ebenen Konfiguration ausgelenkt wird.
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Eine solche Stützvorrichtung kann in einfacher und daher vorteilhafter Weise einen Gleitschuh umfassen, gegen den der Druckzwischenträger oder das Endlosband oder die Drehteller- oder Linearvorschubeinheit während des Antriebs gleitet.
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Die Einrichtung zur Erzeugung eines Druckbilds durch ein digitales Druckverfahren ist vorzugsweise eine Strahldruckvorrichtung mit einer Vielzahl von arrayartig vorgesehen Düsen, insbesondere handelt es sich hierbei um eine Tintenstrahldruckeinrichtung. Auf diese Weise kann in einem gut beherrschbaren, insbesondere auch Mehrfarbendruckverfahren, ein jeweiliges Druckbild auf der ebenen und vertiefungsfreien äußeren Seite des Druckzwischenträgers, insbesondere des Endlosbands, erzeugt werden.
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Die Einrichtung zur Erzeugung des Druckbilds kann hierbei jedenfalls grundsätzlich als sogenannte "Multi-Pass"-Druckeinrichtung ausgebildet sein, so dass sich eine Farbauftragseinheit relativ zu der äußeren ebenen Seite des Druckzwischenträgers in zwei Ebenenrichtungen (X-, Y-Richtung) bewegen kann. Es wird indessen einer Ausführungsform der Vorzug gegeben, bei der die Einrichtung zur Erzeugung des Druckbilds als sogenannte "Single-Pass"-Druckeinrichtung ausgebildet ist und eine über die gesamte Breite des Druckbilds quer zur Transportrichtung erstreckte Anordnung von Strahldüsen für die Applikation von Druckfarbe auf die äußere Seite des Druckzwischenträgers umfasst. Hierbei ist also die Anordnung von Strahldüsen ortsfest gegenüber einer Maschinenbasis der Tampondruckvorrichtung, so dass sich der Druckzwischenträger bezüglich der Anordnung von Strahldüsen in seiner Transportrichtung bewegt. Durch entsprechende Ansteuerung der Auftragseinrichtung kann somit das Druckbild erzeugt werden, ohne dass eine Ansteuerung zur Bewegung der Auftragseinrichtung oder der Anordnung von Strahldüsen erforderlich ist.
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Es erweist sich daher als vorteilhaft, dass die Einrichtung zur Erzeugung eines Druckbilds derart ansteuerbar ist, dass das Druckbild während des Transports des Druckzwischenträgers relativ zu der Einrichtung erzeugt wird.
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Weiter erweist es sich als vorteilhaft, dass die Einrichtung zur Erzeugung eines Druckbilds zum Betrieb mit UV aushärtbarer Farbe oder mit Lösemittelfarbe ausgebildet ist.
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Weiter erweist es sich im Hinblick auf die erste Variante der Erfindung als vorteilhaft, wenn das Endlosband als geschlossene Bandschleife über wenigstens zwei Rollen endlos geführt ist und ein erstes tragendes Flachmaterial umfasst und dass das Endlosband, insbesondere das erste tragende Flachmaterial des Endlosbands, in Richtung auf die Rollen vorstehende Vorsprünge aufweist, welche formschlüssig in komplementär hierzu ausgeführte Vertiefungen bei den Rollen eingreifen.
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Weiter erweist es sich als vorteilhaft, wenn der Druckzwischenträger und insbesondere das Endlosband ein erstes tragendes Flachmaterial umfasst und dass auf seiner äußeren Seite eine in Umfangsrichtung durchgehende oder unterbrochene elastisch nachgiebige Beschichtung des tragenden Flachmaterials für die Aufnahme des Druckbilds ausgebildet ist.
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In weiterer Ausbildung erweist es sich als vorteilhaft, wenn die nachgiebige Beschichtung eine Shore A-Härte von wenigstens 5, insbesondere von wenigstens 10, insbesondere von wenigstens 15, und von höchstens 80, insbesondere von höchstens 70, insbesondere von höchstens 60, insbesondere von höchstens 50, und weiter insbesondere von 30–50 aufweist.
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Weiter erweist es sich als vorteilhaft, wenn die nachgiebige Beschichtung eine Dicke von wenigstens 1 mm, insbesondere von wenigstens 3 mm, insbesondere von wenigstens 5 mm, und von höchstens 30 mm, insbesondere von höchstens 20 mm, insbesondere von höchstens 10 mm aufweist.
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Weiter erweist es sich als vorteilhaft, wenn die nachgiebige Beschichtung eine Silikonbasisbeschichtung, eine Polyurethanbasisbeschichtung, eine Polyolefinbasisbeschichtung, eine Gummi- oder Kautschukbasisbeschichtung oder eine Gelatinebasisbeschichtung ist.
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Eine weitere Ausbildung der ersten Variante der Erfindung ist gekennzeichnet durch eine Spanneinrichtung für das Endlosband, die insbesondere steuerbar und/oder regelbar ausgebildet ist. Hierdurch lässt sich der prozesssichere Betrieb der Tampondruckvorrichtung optimieren.
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Gegenstand der Erfindung ist weiter ein Tampondruckverfahren zum indirekten Bedrucken von Gegenständen mit den Merkmalen des Anspruchs 17, wobei das Verfahren wiederum in zwei Varianten ausführbar ist, nämlich einmal unter Verwendung eines den Druckzwischenträger bildenden Endlosbands und das andere Mal durch Verwendung einer Drehteller- oder Linearvorschubeinheit der eingangs erörterten Art.
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Weitere Verfahrensvarianten ergeben sich aus den Ansprüchen 18 und 19.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen und der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens. In der Zeichnung zeigt:
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1 eine schematische Ansicht einer Tampondruckvorrichtung nach der Erfindung von der Seite betrachtet;
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2 eine perspektivische Ansicht der Tampondruckvorrichtung nach 1;
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3 eine schematische Ansicht der Vorrichtung in Richtung des Pfeils III-III gesehen;
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4 eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung in einer Übergabestation in Richtung der Pfeile IV-IV gesehen;
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5 eine Draufsicht auf eine schematisch dargestellte Drehtellereinheit.
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Die Figuren zeigen eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnete Tampondruckvorrichtung nach einer ersten Variante der vorliegenden Erfindung. Die Tampondruckvorrichtung umfasst einen Druckzwischenträger 4, der vorliegend von einem Endlosband 6 gebildet ist, welches in der beispielhaften Darstellung und bevorzugtermaßen von einer geschlossenen Bandschleife 8 gebildet ist, die beispielhaft über zwei Rollen 10 endlos geführt ist. Ferner ist eine Einrichtung 12 zur Erzeugung eines Druckbilds 14 schematisch dargestellt. Bei der Einrichtung 12 handelt es sich um eine Einrichtung zur Ausführung eines digitalen Druckverfahrens, insbesondere eines Strahlauftragsverfahrens. Im Besonderen ist diese Einrichtung 12 von einem Tintenstrahldrucker 16 gebildet. Mittels dieser Einrichtung 12 wird das Druckbild 14 vorzugsweise während des Transports des Druckzwischenträgers 4 in Form des Endlosbands 6 relativ zu der Einrichtung 12 durch direktes Aufbringen der Druckfarbe entsprechend des zu erzeugenden Druckbilds 14 auf einer ebenen und vertiefungsfreien äußeren Seite 18 des Druckzwischenträgers 14 erhalten. Sofern die Einrichtung 12 zur Erzeugung des Druckbilds 14 als Strahleinrichtung ausgebildet ist, ist das Druckbild durch eine rasterförmige Anordnung von Farbpunkten, insbesondere unterschiedlicher Farbe, ausgebildet, wobei die einzelnen Farbpunkte voneinander einen sehr geringen, jedoch bei hinreichender Auflösung nachvollziehbaren Abstand haben. Das so erhaltene Druckbild 14 wird in einer Transportrichtung 20 oder Prozessrichtung weitertransportiert und gelangt so in eine Übergabestation 22, in der eine Druckbildabnahme- und -transfereinrichtung 24 vorgesehen ist, die einen gesteuert stellbaren Tampon 26 umfasst. Mittels dieser Einrichtung 24 ist der Tampon 26 orthogonal gegen die äußere Seite 18 des Druckzwischenträgers 4 in Form des Endlosbands 6 anlegbar. Die Stellrichtung des Tampons 26 ist mit dem Pfeil 28 angedeutet. Wird der Tampon 26 gegen die äußere Seite 18 des Druckzwischenträgers 4 unter elastischer Verformung angelegt, so führt dies durch adhäsive bzw. kohäsive Wechselwirkung zwischen der Druckfarbe und dem elastisch nachgiebigen Material des Tampons 26 zu einer Abnahme des Druckbilds 14 von der äußeren Seite 18. Das Druckbild 14 haftet mithin nach dem Zurückbewegen des Tampons 26 an der äußeren Oberfläche des Tampons 26, der sich unmittelbar nach dem Abheben wieder in seine ursprüngliche Gestalt elastisch zurückbewegt. Der Tampon 26 wird sodann mittels der Druckbildabnahme- und -transfereinrichtung 24 gegen eine zu bedruckende Oberfläche eines zu bedruckenden Gegenstands 30 angelegt. Wiederum durch adhäsive bzw. kohäsive Wechselwirkung zwischen der an dem Tampon 26 reversibel anhaftenden Druckfarbe und der Oberfläche des zu bedruckenden Gegenstands 30 wird hierbei das Druckbild von dem Tampon 26 auf den zu bedruckenden Gegenstand 30 übertragen oder transferiert. Hierfür wurde der zu bedruckende Gegenstand 30 mittels einer nur schematisch angedeuteten Zuführeinrichtung 32 in eine Tampondruckstation 34 zugeführt. Nach der Übergabe des Druckbilds 14 von dem Tampon 26 auf die Oberfläche des zu bedruckenden Gegenstands 30 wird der Tampon 26 hiervon wieder abgehoben, und der zu bedruckende Gegenstand 30 wird aus der Tampondruckstation 34 abgeführt.
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Erfindungsgemäß werden also das indirekte Tampondruckverfahren und die Tampondruckvorrichtung, ohne dem Druckbild 14 entsprechend ausgebildete Klischees zu erfordern, dadurch ausgeführt bzw. betrieben, dass das Druckbild 14 durch die Einrichtung 12 mittels eines digitalen Druckverfahrens direkt und unmittelbar auf der ebenen, d.h. ohne Vertiefungen ausgebildeten äußeren Seite 18 des Druckzwischenträgers 4 erzeugt. Dies geschieht vorzugsweise, indem die Einrichtung 12 zur Erzeugung des Druckbilds als sogenannte "Single-Pass"-Druckeinrichtung ausgebildet ist. Die Farbauftragseinheit erstreckt sich dabei über die gesamte Breite des Druckbilds 14 quer zur Transportrichtung 20. Sie kann ortsfest ausgebildet sein. Die Erzeugung des Druckbilds 14 erfolgt dann, während eines relativen Transports des Druckzwischenträgers 4 gegenüber der Einrichtung 12. Hingegen erfolgt die Druckbildabnahme von dem Druckzwischenträger 4 zu dem Tampon 16 während eines relativen Stillstands zwischen Druckzwischenträger 4 und Tampon 26. Hierfür erweist es sich als vorteilhaft, wenn der Druckzwischenträger 4 getaktet antreibbar ist.
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Des Weiteren ist eine Stützvorrichtung 40 in Form eines Gleitschuhs 42 dargestellt, und zwar vorzugsweise sowohl im Bereich der Einrichtung 12 zur Erzeugung des Druckbilds als auch in der Übergabestation 22. Es wäre auch denkbar, dass die Stützvorrichtung 40 nur im Bereich der Übergabestation 22 vorgesehen ist, um eine Deformation des Druckzwischenträgers 4 bzw. des Endlosbands 6 durch Anlegen des Tampons 26 zu verhindern.
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Der Druckzwischenträger 4 und insbesondere das Endlosband 6 können in vorteilhafter Weise ein erstes tragendes Flachmaterial 44 umfassen, wobei auf dessen äußerer Seite eine durchgehend oder unterbrochene elastisch nachgiebige Beschichtung 46 vorgesehen.
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Diese Beschichtung 46 kann wie eingangs beschrieben ausgebildet sein. Es sei hier lediglich erwähnt, dass das Material und die Beschaffenheit des Tampons 26 und der Beschichtung 46 sowie die Druckfarbe und die Oberfläche und die Oberflächenbehandlung eines zu bedruckenden Gegenstands so aufeinander abgestimmt sein müssen, dass die Druckfarbe während der Ausführung des Tampondruckverfahrens nicht auf dem Druckzwischenträger 4 zerläuft, jedoch im Anschluss daran mittels des Tampons 26 vollständig von dem Druckzwischenträger 4 abgehoben und im Anschluss hieran auf den zu bedruckenden Gegenstand vollständig transferiert werden kann. Weiter schematisch dargestellt ist eine Spanneinrichtung 48 für das Endlosband.
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Schließlich zeigt 5 in der Draufsicht eine alternative Realisierung eines transportierbaren Druckzwischenträgers in Form einer Drehtellereinheit 50, die vorliegend eine Vielzahl von Druckzwischenträgersegmenten 52 umfasst, die in einer Ebene 54, beispielhaft ungefähr einem Oval folgend, transportierbar sind, indem beispielhaft zwei Rotationsachsen 54 vorgesehen sind. Entsprechende Bestandteile sind mit denselben Bezugszeichen dargestellt. So ist die Einrichtung zur Erzeugung eines Druckbilds durch das Bezugszeichen 12 angedeutet und die Übergabestation mit dem Bezugszeichen 22. Auch die einzelnen Druckzwischenträgersegmente können eine Beschichtung 46, wie eingangs erläutert, aufweisen.
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Insgesamt gestatten beide Varianten der Erfindung die Ausführung eines klischeefreien Tampondruckverfahrens, wobei mittels einer einzigen oder mehreren Einrichtungen 12 zur Erzeugung eines Druckbilds auch ein mehrfarbiges Druckbild direkt auf dem Druckzwischenträger 4 erzeugt werden kann, welches dann an den Tampon übergeben und von dort auf einen zu bedruckenden Gegenstand transferiert werden kann. Die erfindungsgemäße Vorrichtung baut insgesamt sehr viel kompakter als vorbekannte Einrichtungen und ist daher insbesondere wirtschaftlicher herstellbar und betreibbar.