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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Panik-Motorschloss für eine Tür oder ein Fenster, mit über einen motorischen Antrieb betätigbaren Verriegelungselementen, die im Panikfall über eine Handhabe aus einer ausgefahrenen Verriegelungsposition in eine eingefahrene Freigabeposition bewegbar sind.
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Insbesondere für Türen, die als Notausgänge oder Fluchttüren dienen, gelten besondere Sicherheitsbestimmungen. So muss in erster Linie sichergestellt sein, dass flüchtende Personen den jeweiligen Notausgang schnellstmöglich begehen können. Dabei muss gewährleistet sein, dass in einem Gefahrenfall insbesondere auch bei einem Stromausfall und entsprechend einem Ausfall des in der Regel elektrischen motorischen Antriebs die Türe bzw. das Fenster leicht und sicher geöffnet werden können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Panik-Motorschloss der eingangs genannten Art anzugeben, mit dem die Tür oder das Fenster in einem jeweiligen Not- oder Panikfall insbesondere auch bei verspannter oder belasteter Tür bzw. Fenster mit möglichst geringem Kraftaufwand schnell geöffnet werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Panik-Motorschloss mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Panik-Motorschlosses ergeben sich aus den Unteransprüchen, der vorliegenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
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Das erfindungsgemäße Panik-Motorschloss für eine Tür oder ein Fenster umfasst über einen motorischen Antrieb betätigbare Verriegelungselemente, die im Panikfall über eine Handhabe aus einer ausgefahrenen Verriegelungsposition in eine eingefahrene Freigabeposition bewegbar sind. Der motorische Antrieb und die Verriegelungselemente sind rahmenseitig vorgesehen. Die rahmenseitigen Verriegelungselemente umfassen einen Riegel und wenigstens eine durch ein Kniegelenk abgestützte Falle. Dabei sind der Riegel und die Falle im Panikfall über die flügelseitig vorgesehene Handhabe so beaufschlagbar, dass der Riegel der Falle vorauseilend aus seiner ausgefahrenen Verriegelungsposition in seine eingefahrene Freigabeposition bewegt wird.
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Aufgrund dieser Ausbildung ist sichergestellt, dass die Tür oder das Fenster in einem jeweiligen Not- oder Panikfall insbesondere auch bei verspannter oder belasteter Tür bzw. Fenster mit möglichst geringem Kraftaufwand über die Handhabe wie beispielsweise einen Griff oder dergleichen geöffnet werden kann. So werden in einem jeweiligen Panikfall gegebenenfalls auftretende Seitenkräfte durch die wenigstens eine durch ein Kniegelenk abgestützte Falle zuverlässig aufgenommen, bis der Riegel über die Handhabe sicher in dessen eingefahrene Freigabeposition bewegt wurde. Nachdem die wenigstens eine Falle durch ein Kniegelenk abgestützt ist, kann sie auch problemlos wieder eingefahren werden. Da der motorische Antrieb und die Verriegelungselemente rahmenseitig vorgesehen sind, muss zudem kein Kabel mehr zum Tür- bzw. Fensterflügel mehr verlegt werden.
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Bevorzugt wird das die Falle abstützende Kniegelenk im Panikfall vor einer Beaufschlagung der Falle durch die Handhabe über den von der Handhabe beaufschlagten Riegel angewinkelt. Das der Falle zugeordnete Kniegelenk kann somit zunächst auch gestreckt oder überstreckt sein. Über den Riegel wird genügend Kraft zum Anwinkeln des Kniegelenks aufgebracht. Eine Feinjustage ist nicht erforderlich.
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Die durch ein Kniegelenk abgestützte Falle ist bevorzugt als Kippfalle ausgeführt, womit auch unter Last stets ein sicheres Öffnen der Tür bzw. des Fensters gewährleistet ist.
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Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn der Riegel als ein um eine Achse schwenkbarer Hakenriegel ausgeführt ist. Dabei kann der Hakenriegel beispielsweise um eine fest im Schlossgehäuse verankerte Achse schwenkbar gelagert sein.
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Gemäß einer weiteren zweckmäßigen praktischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Panik-Motorschlosses umfassen die rahmenseitigen Verriegelungselemente zudem eine Hilfsfalle, wobei im Panikfall über die Handhabe zunächst diese Hilfsfalle beaufschlagbar ist, um die Verriegelungselemente vom motorischen Antrieb abzukoppeln. Indem die Verriegelungselemente vom motorischen Antrieb abgekoppelt werden, lassen sie sich im Panikfall über die Handhabe entsprechend leichter betätigen.
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Bevorzugt wird im Panikfall die über die Handhabe beaufschlagte Falle unter weiterem Abwinkeln des dieser zugeordneten Kniegelenks in ihre eingefahrene Freigabeposition bewegt, nachdem der Riegel seine eingefahrene Freigabeposition erreicht hat. Wie bereits erwähnt, kann das der Falle zugeordnete Kniegelenk zuvor über den Riegel angewinkelt werden.
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Die rahmenseitigen Verriegelungselemente können auch wenigstens eine weitere durch ein Kniegelenk abgestützte Falle umfassen, die im Panikfall über die Handhabe aus einer ausgefahrenen Verriegelungsposition in eine eingefahrene Freigabeposition bewegbar ist, nachdem der Riegel in dessen eingefahrene Freigabeposition bewegt wurde. Durch wenigstens eine solche weitere Falle wird das Öffnen einer verspannten oder belasteten Tür bzw. Fensters im Panikfall weiter erleichtert.
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Bevorzugt ist das die weitere Falle abstützende Kniegelenk mit dem die erste Falle abstützenden Kniegelenk gekoppelt. Mit dem Anwinkeln des der ersten Falle zugeordneten Kniegelenks über den durch die Handhabe betätigten Hebel wird somit gleichzeitig auch das der weiteren Falle zugeordnete Kniegelenk entsprechend angewinkelt, womit auch das spätere Überführen der weiteren Falle in deren eingefahrene Freigabeposition erleichtert wird.
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Gemäß einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Panik-Motorschlosses ist der motorische Antrieb und/oder die Handhabe über eine vorzugsweise durch eine Federeinrichtung in eine Verriegelungsstellung belastete rahmenseitige Steuerplatte mit den Verriegelungselementen koppelbar.
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Die Steuerplatte ist bevorzugt mit Konturbahnen versehen, in die an einer jeweiligen Falle, an dem Riegel und/oder an einem jeweiligen einer Falle zugeordneten Kniegelenk vorgesehene Stifte eingreifen. Durch entsprechende Konturbahnen ist ein definierter Bewegungsablauf der genannten Komponenten sichergestellt.
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Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn wenigstens ein eine jeweilige Falle abstützendes Kniegelenk durch eine Federeinrichtung insbesondere in dessen zumindest im Wesentlichen gestreckte Lage beaufschlagbar ist. Durch eine entsprechende Federeinrichtung wird eine zuverlässige Positionierung der betreffenden Falle in deren ausgefahrenen Verriegelungsposition gewährleistet. Dabei ist die Federeinrichtung jedoch so bemessen, dass die Falle im Panikfall über die Handhabe dennoch problemlos in die eingefahrene Freigabestellung bewegbar ist.
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Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn das Panik-Motorschloss eine weitere rahmenseitige Hilfsfalle umfasst, die mit sich öffnendem Flügel aus einer eingefahrenen Position in eine ausgefahrene Position bewegbar ist.
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Mit einer solchen weiteren Hilfsfalle ist nicht nur der jeweilige Zustand der Tür bzw. des Fensters erfassbar. Es ist insbesondere auch eine solche Ausführung des Panik-Motorschlosses denkbar, bei der die Steuerplatte bei in ihre ausgefahrene Position bewegter weiterer Hilfsfalle in einer Entriegelungsposition gehalten wird, in der die der Steuerplatte zugeordnete Federeinrichtung zumindest teilweise entspannt ist. Beim Schließen der Tür bzw. des Fensters kann die der Steuerplatte zugeordnete Federeinrichtung wieder gespannt und die Steuerplatte wieder in die Ausgangslage verschoben werden, wodurch die Verriegelungselemente wieder ausgefahren werden.
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Zudem kann die dem jeweiligen Kniegelenk einer Falle zugeordnete Federeinheit so ausgeführt und/oder angeordnet sein, dass sie sich mit der Überführung der weiteren Hilfsfalle in die ausgefahrene Position zumindest teilweise entspannt.
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Die Bewegung der Steuerplatte kann ungefähr proportional zur Bewegung der Handhabe verlaufen und auch umgekehrt verwendbar sein. Dabei können über ein entsprechendes Bewegen der Steuerplatte die Verriegelungselemente ausgefahren werden.
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Durch Verbinden der Steuerplatten von mehreren Schlössern ist auch eine Mehrfachverriegelung realisierbar.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
- 1 eine schematische geschnittene Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Panik-Motorschlosses im verriegelten Ruhezustand,
- 2 eine schematische geschnittene Darstellung des Panik-Motorschlosses in einer Phase, in der im Panikfall über die Handhabe zunächst eine Hilfsfalle beaufschlagt wird, um die Verriegelungselemente vom motorischen Antrieb abzukoppeln,
- 3 eine schematische geschnittene Darstellung des Panik-Motorschlosses in einer Phase, in der im Panikfall über die Handhabe der Riegel beaufschlagt wird,
- 4 eine schematische geschnittene Darstellung des Panik-Motorschlosses in einer Phase, in der im Panikfall der über die Handhabe beaufschlagte Riegel das die Falle abstützende Kniegelenk berührt,
- 5 eine schematische geschnittene Darstellung des Panik-Motorschlosses in einer Phase, in der im Panikfall das die Falle abstützende Kniegelenk über den von der Handhabe beaufschlagten Riegel angewinkelt wird,
- 6 eine schematische geschnittene Darstellung des Panik-Motorschlosses in einer Phase, in der im Panikfall die über die Handhabe beaufschlagte Falle unter weiterem Abwinkeln des dieser zugeordneten Kniegelenks in ihre eingefahrene Position bewegt wird, nachdem der Riegel seine eingefahrene Position erreicht hat,
- 7 eine schematische geschnittene Darstellung des Panik-Motorschlosses in einer Phase, in der im Panikfall der Flügel der Tür bzw. des Fensters geöffnet und die weitere Hilfsfalle in ihre ausgefahrene Position bewegt wird,
- 8 eine schematische Darstellung der Bodenplatte, der Hilfsfallen, der Fallen und des Riegels des Panik-Motorschlosses,
- 9 eine schematische vergrößerte Darstellung des der ersten Falle zugeordneten, durch eine Federeinrichtung beaufschlagten, mit Kontaktstiften versehenen Kniegelenks, und
- 10 eine schematische Darstellung der miteinander gekoppelten Kniegelenke der Fallen.
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Die 1 bis 10 zeigen in schematischer Darstellung eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Panik-Motorschlosses 10 für eine einen Rahmen 12 und einen Flügel 14 umfassende Tür oder Fenster mit über einen motorischen Antrieb 16 betätigbaren Verriegelungselementen, die im Panikfall über eine Handhabe 18 aus einer ausgefahrenen Verriegelungsposition in eine eingefahrene Freigabeposition bewegbar sind.
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Der motorische Antrieb 16 und die Verriegelungselemente sind rahmenseitig vorgesehen. Dabei umfassen die rahmenseitigen Verriegelungselemente einen Riegel 20 und wenigstens eine durch ein Kniegelenk 22 abgestützte Falle 24, die im Panikfall über die flügelseitig vorgesehene Handhabe 18 so beaufschlagbar sind, dass der Riegel 20 der Falle 24 vorauseilend aus seiner ausgefahrenen Verriegelungsposition in seine eingefahrene Freigabeposition bewegt wird.
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Dabei wird das die Falle 24 abstützende Kniegelenk 22 im Panikfall vor einer Beaufschlagung der Falle 24 durch die Handhabe 18 über den von der Handhabe 18 beaufschlagten Riegel 20 angewinkelt (vgl. die 4 und 5).
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Im vorliegenden Fall ist die durch das Kniegelenk 22 abgestützte Falle 24 beispielsweise als Kippfalle und der Riegel 20 beispielsweise als ein um eine Achse schwenkbarer Hakenriegel ausgeführt. Die als Kippfalle ausgeführte Falle 24 kann beispielsweise um eine zum Stulp 26 des Panik-Motorschlosses 10 parallele Achse schwenkbar gelagert sein. Der als Hakenriegel ausgeführte Riegle 20 kann insbesondere um eine bezüglich des Gehäuses 28 des Panik-Motorschlosses 10 feste Achse 30 schwenkbar gelagert sein.
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Die rahmenseitigen Verriegelungselemente können zudem eine Hilfsfalle 32 umfassen. Dabei ist im Panikfall über die Handhabe 18 zunächst diese Hilfsfalle 32 beaufschlagbar, um die Verriegelungselemente vom motorischen Antrieb 16 abzukoppeln (vgl. 2).
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Wie bereits ausgeführt, wird das die Falle 24 abstützende Kniegelenk 22 im Panikfall vor einer Beaufschlagung der Falle 24 durch die Handhabe 18 über den von der Handhabe 18 beaufschlagten Riegel 20 angewinkelt. Anschließend wird die über die Handhabe 18 beaufschlagte Falle 24 unter weiterem Abwinkeln des dieser zugeordneten Kniegelenks 22 in ihre eingefahrene Freigabeposition bewegt, nachdem der Riegel 20 seine eingefahrene Freigabeposition erreicht hat (vgl. 6).
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Im vorliegenden Fall umfassen die rahmenseitigen Verriegelungselemente wenigstens eine weitere durch ein Kniegelenk 34 abgestützte Falle 36, die im Panikfall über die Handhabe 18 aus einer ausgefahrenen Verriegelungsposition in eine eingefahrene Freigabeposition bewegbar ist, nachdem der Riegel 20 in dessen eingefahrene Freigabeposition bewegt wurde. Wie insbesondere anhand der 10 zu erkennen ist, kann das die weitere Falle 36 abstützende Kniegelenk 34 über eine Kopplungseinrichtung 38 mit dem die erste Falle 24 abstützenden Kniegelenk 22 gekoppelt sein. Sobald das der ersten Falle 24 zugeordnete Kniegelenk über den durch die Handhabe 18 beaufschlagten Riegel 20 angewinkelt wird, wird somit gleichzeitig auch das der zweiten Falle 36 zugeordnete Kniegelenk 34 entsprechend angewinkelt.
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Auch die weitere Falle 36 kann insbesondere wieder als Kippfalle ausgeführt sein.
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Der motorische Antrieb und/oder die Handhabe 18 können über eine insbesondere durch eine Federeinrichtung 40 in eine Verriegelungsstellung belastete rahmenseitige Steuerplatte 42 mit den Verriegelungselementen koppelbar sein. Die Steuerplatte 42 kann mit Konturbahnen 44 versehen sein, in die an einer jeweiligen Falle 24, 36, an dem Riegel 20 und/oder an einem jeweiligen einer Falle 24, 36 zugeordneten Kniegelenk 32, 34 vorgesehene Stifte 46 (vgl. insbesondere 9 und 10) eingreifen.
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Beispielsweise das die Falle 24 abstützende Kniegelenk 22 ist im vorliegenden Fall durch eine Federeinrichtung 48 beispielsweise in dessen zumindest im Wesentlichen gestreckte Lage beaufschlagbar (vgl. insbesondere 9).
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Im vorliegenden Fall umfasst das Panik-Motorschloss 10 eine weitere rahmenseitige Hilfsfalle 50, die mit sich öffnendem Flügel 14 aus einer eingefahrenen Position in eine ausgefahrene Position bewegbar ist (vgl. 7).
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Die Steuerplatte 42 ist bei in ihre ausgefahrene Position bewegter weiterer Hilfsfalle 50 in einer Entriegelungsposition gehalten, in der die der Steuerplatte 42 zugeordnete Federeinrichtung 40 zumindest teilweise entspannt ist. Zudem kann die dem jeweiligen Kniegelenk 22 der Falle 24 zugeordnete Federeinheit 48 so ausgeführt und/oder angeordnet sein, dass auch diese Federeinheit 48 sich mit der Überführung der weiteren Hilfsfalle 50 in die ausgefahrene Position zumindest teilweise entspannt. Der insbesondere elektrische motorische Antrieb 16 kann beispielsweise über ein Zahnradgetriebe 52 mit der Steuerplatte 52 koppelbar sein, der dazu beispielsweise eine Zahnstange 54 zugeordnet sein kann, in die ein Ritzel des Zahnradgetriebes 52 eingreift.
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Die verschiedenen Verriegelungselemente des Panik-Motorschlosses 10 sind über eine Hebelanordnung oder Ausgleichsgestänge 56 durch die Handhabe 18 beaufschlagbar. Die Betätigung der Handhabe führt über die in den 1 bis 7 dargestellten unterschiedlichen Phasen des Panik-Motorschlosses 10 zu einer annähernd gleichartigen Bewegung der Steuerplatte 42.
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Wie insbesondere anhand der 9 und 10 zu erkennen ist, kann ein Schenkel 58 des der Falle 24 zugeordneten Kniegelenks 22 an seinem vom Kniepunkt abgewandten Ende an einer beispielsweise gehäusefesten Achse angelenkt sein, während der andere Schenkel 60 dieses Kniegelenks 22 an seinem vom Kniepunkt abgewandten Ende an der Falle 24 angelenkt ist. Wie insbesondere den 8 und 9 zu entnehmen ist, können die Schenkel der Kniegelenke 22, 34 mit Führungsfingern 62 versehen sein, durch die eine jeweilige Schwenkbewegung der beiden Schenkel eines jeweiligen Kniegelenks 22, 34 relativ zueinander begrenzt wird.
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Ein irrtümliches Ausfahren der Verriegelungselemente bei geöffnetem Flügel kann erkannt und durch den motorischen Antrieb 16 beseitigt werden. Die Hebelanordnung 56, über die die Verriegelungselemente im Panikfall beaufschlagbar sind, kann insbesondere als Ausgleichsgestänge ausgeführt sein, durch das die Verriegelungselemente in der beschriebenen Reihenfolge beaufschlagt werden. Nachdem die Verriegelungselemente und der motorische Antrieb 16 rahmenseitig vorgesehen sind, muss kein Kabel zum Tür- bzw. Fensterflügel geführt werden. Das Panik-Motorschloss ist auch unter Last mit relativ geringem Kraftaufwand zu öffnen. Es ist auch eine Mehrfach-Verriegelung denkbar. Nachdem die den Fallen 24, 36 zugeordneten Kniegelenke 22, 34 zunächst über den Riegel 20 angewinkelt werden, können sie zunächst auch vollständig gestreckt oder leicht überstreckt sein, da der insbesondere als Hakenriegel ausgeführte Riegel 20 genügend Kraft zum Aufdrücken aufbringt. Es ist auch ein modularer Aufbau in Form von insbesondere bei Fenstern üblichen Beschlagteilen denkbar. Zudem ist eine Kombination mit einem Panikschloss mit Speichereinrichtung möglich. Es sind alle Komponenten vollständig einfahrbar. Durch Verbinden der Steuerplatten mehrerer Schlösser ist auch eine Mehrfachverriegelung realisierbar. Die Steuerplatte ist insbesondere durch einen elektrischen motorischen Antrieb verschiebbar.
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In der Darstellung gemäß 1 befindet sich das Panik-Motorschloss 10 im verriegelten Ruhezustand.
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2 zeigt das Panik-Motorschloss 10 in einer Phase, in der im Panikfall über die Handhabe 18 zunächst die Hilfsfalle 32 beaufschlagt wird, um die Verriegelungselemente vom motorischen Antrieb 16 abzukoppeln. Über die ein Ausgleichsgestänge umfassende Hebelanordnung 56 werden die durch die Handhabe 18 aufgebrachten Kräfte gleichmäßig auf die Verriegelungselemente verteilt. Über einen Türzylinder 64 ist ein Außendrücker oder dergleichen angekoppelt. Die innenseitig vorgesehene Handhabe 18 ist stets im Eingriff mit dem Panik-Motorschloss 10, um im Not- oder Panikfall einen zuverlässigen Durchgang zu ermöglichen.
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2 zeigt das Panik-Motorschloss 10 in einer Phase, in der im Panikfall über die Handhabe 18 zunächst die Hilfsfalle 32 beaufschlagt wird, um die Verriegelungselemente vom motorischen Antrieb 16 abzukoppeln.
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3 zeigt das Panik-Motorschloss 10 in einer Phase, in der im Panikfall über die Handhabe 18 der Riegel beaufschlagt wird.
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In 4 ist das Panik-Motorschloss 10 in einer Phase wiedergegeben, in der im Panikfall der über die Handhabe 18 beaufschlagte Riegel 20 das die Falle 24 abstützende Kniegelenk 22 berührt. In 5 ist das Panik-Motorschloss 10 in einer Phase gezeigt, in der im Panikfall das die Falle 24 abstützende Kniegelenk 22 über den von der Handhabe 18 beaufschlagten Riegel 20 angewinkelt wird. Nachdem das der weiteren Falle 36 zugeordnete Kniegelenk 34 mit dem der ersten Falle 24 zugeordneten Kniegelenk 22 gekoppelt ist, wird über den Riegel 20 gleichzeitig auch das Kniegelenk 34 angewinkelt.
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6 zeigt das Panik-Motorschloss 10 in einer Phase, in der im Panikfall die über die Handhabe 18 beaufschlagte Falle 24 unter weiterem Abwinkeln des dieser zugeordneten Kniegelenks 22 in ihre eingefahrene Position bewegt wird, nachdem der Riegel 20 seine eingefahrene Position erreicht hat. Entsprechend wird über die Handhabe 18 unter weiterem Abwinkeln des Kniegelenks 34 auch die durch dieses Kniegelenk 34 abgestützte weitere Falle 36 in ihre eingefahrene Position bewegt.
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7 zeigt das Panik-Motorschloss 10 in einer Phase, in der im Panikfall der Flügel 14 der Tür bzw. des Fensters geöffnet und die weitere Hilfsfalle 50 in ihre ausgefahrene Position bewegt wird. Der Federdruck auf die Steuerplatte 42 entfällt, da die die Steuerplatte 42 beaufschlagende Federeinrichtung 40 entlastet wird. Nachdem auch die die Falle 24 beaufschlagende Federeinrichtung 48 entlastet wird, entfällt auch der die Fallen 24, 36 beaufschlagende Federdruck. Der motorische Antrieb 16 ist wieder eingekuppelt. Die Steuerplatte 42 wird durch die Selbsthemmung des motorischen Antriebs 16 in der dargestellten Position gehalten. Zur Erreichung weiterer Positionen wie beispielsweise zum Einziehen sämtlicher noch überstehender Elemente wie beispielsweise weiterer Hilfsfallen ist eine motorische Betätigung möglich. Die Steuerplatte 42 wird in der dargestellten entriegelten Position gehalten. Gegen einen Widerstand, beispielsweise gegen eine Schräge oder dergleichen, kann die Steuerplatte 42 wieder aus dieser Position verschoben werden.
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8 zeigt in schematischer Darstellung die Bodenplatte 66, die Hilfsfallen 32, 50, die Fallen 24, 36 und den Riegel 20 des Panik-Motorschlosses 10.
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9 zeigt in einer schematischen vergrößerten Darstellung nochmals das der ersten Falle 24 zugeordnete, durch die Federeinrichtung 48 beaufschlagte, mit in entsprechende Konturen eingreifenden Stiften 46 versehene, der Falle 22 zugeordnete Kniegelenk 22. In 10 sind nochmals die über die Koppeleinrichtung 38 miteinander gekoppelten Kniegelenke 22, 34 beider Fallen 24, 36 dargestellt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Panik-Motorschloss
- 12
- Rahmen
- 14
- Flügel
- 16
- motorischer Antrieb
- 18
- Handhabe
- 20
- Riegel
- 22
- Kniegelenk
- 24
- Falle
- 26
- Stulp
- 28
- Gehäuse
- 30
- Achse
- 32
- Hilfsfalle
- 34
- Kniegelenk
- 36
- Falle
- 38
- Kupplungseinrichtung
- 40
- Federeinrichtung
- 42
- Steuerplatte
- 44
- Konturbahn
- 46
- Stift
- 48
- Federeinrichtung
- 50
- weitere Hilfsfalle
- 52
- Zahnradgetriebe
- 54
- Zahnstange
- 56
- Hebelanordnung
- 58
- Schenkel
- 60
- Schenkel
- 62
- Führungsfinger
- 64
- Türzylinder
- 66
- Bodenplatte