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Die Erfindung betrifft eine Antriebsanordnung für ein Fahrzeug mit einem Gehäuse, wobei das Gehäuse einen Schmiermittelsumpfbereich aufweist, mit einem Getriebeabschnitt, wobei der Getriebeabschnitt in dem Gehäuse angeordnet ist und eine im Betrieb der Antriebsanordnung um eine Komponentendrehachse rotierende Getriebekomponente aufweist, mit einer Schmiermittelpumpeinrichtung zur Förderung eines Schmiermittels aus dem Schmiermittelsumpfbereich in eine geschlossene Schmiermittelführung, wobei die Schmiermittelpumpeinrichtung einen Pumpenrotorabschnitt und einen Pumpenstatorabschnitt aufweist.
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Antriebe für Fahrzeuge sind üblicherweise ölgeschmiert, wobei zur Verteilung des Öls Ölpumpen vorgesehen sind. Oftmals werden elektrische Ölpumpen eingesetzt, die das Öl in den Antrieben rezirkulieren.
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So offenbart beispielsweise die Druckschrift
WO 2013 050 182 A1 , die wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet, eine elektromotorische Getriebevorrichtung für ein Fahrzeug, wobei diese eine elektrische Ölpumpe zur Förderung des Öls aufweist. Die elektrische Ölpumpe ist außerhalb des Gehäuses der Getriebevorrichtung angeordnet.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Antriebsanordnung für ein Fahrzeug mit einem alternativen Schmiermittelkonzept vorzuschlagen. Diese Aufgabe wird durch eine Antriebsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Gegenstand der Erfindung bildet damit eine Antriebsanordnung, welche für ein Fahrzeug geeignet und/oder ausgebildet ist. Bei dem Fahrzeug handelt es sich insbesondere um einen Personenkraftwagen, Lastkraftwagen, Bus, etc. Die Antriebsanordnung ist geeignet und/oder ausgebildet, ein Antriebsdrehmoment für das Fahrzeug bereitzustellen. Insbesondere ist das Antriebsdrehmoment so bemessen, dass das Fahrzeug auf eine Geschwindigkeit für den Straßenverkehr, also zum Beispiel größer als 50 km/h, beschleunigt werden kann.
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Die Antriebsanordnung kann als eine Getriebeanordnung, insbesondere als eine Hybridgetriebeanordnung zur Ankopplung an einen Elektromotor und einen Verbrennungsmotor als Traktionsmotoren, ausgebildet sein. Besonders bevorzugt ist die Antriebsanordnung als eine Elektroantriebsanordnung mit mindestens einem Elektromotor ausgebildet. Beispielsweise kann die Antriebsanordnung als eine sogenannte elektrische Achse realisiert sein. Im Speziellen umfasst die Antriebsanordnung den Elektromotor.
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Die Antriebsanordnung weist ein Gehäuse auf, wobei das Gehäuse einen Schmiermittelsumpfbereich umfasst oder bildet. Das Gehäuse kann als ein geschlossenes Gehäuse oder als ein Teilgehäuse ausgebildet sein, welches auf ein anderes Teilgehäuse aufgesetzt ist. Insbesondere grenzt das Gehäuse eine Ölatmosphäre in dem Innenraum des Gehäuses von einer ölfreien Umgebung außerhalb des Gehäuses ab.
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In dem Schmiermittelsumpfbereich ist vorzugsweise Schmiermittel, insbesondere Getriebeöl, angeordnet. Der Schmiermittelsumpfbereich befindet sich in einem unteren oder tiefliegenden Bereich des Gehäuses, sodass das Schmiermittel selbsttätig und/oder schwerkraftbedingt in den Schmiermittelsumpfbereich fließen kann.
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Die Antriebsanordnung weist einen Getriebeabschnitt auf, wobei der Getriebeabschnitt insbesondere zur Führung, Untersetzung und/oder Übersetzung des Antriebsdrehmoments ausgebildet ist. Der Getriebeabschnitt ist in dem Gehäuse angeordnet. Insbesondere wird der Getriebeabschnitt durch das Schmiermittel, welches im Schmiermittelsumpfbereich angeordnet ist, geschmiert und optional ergänzend gekühlt. Der Getriebeabschnitt weist mindestens eine Getriebekomponente auf, wobei die Getriebekomponente im Betrieb der Antriebsanordnung rotiert. Durch die Rotationsbewegung der Getriebekomponente wird eine Komponentendrehachse für die Getriebekomponente definiert.
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Vorzugsweise ist in der Antriebsanordnung ein Schmiermittelkreislauf vorgesehen, wobei das Schmiermittel in dem Schmiermittelkreislauf nach dem Schmieren des Getriebeabschnitts in den Schmiermittelsumpfbereich fließt.
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Die Antriebsanordnung weist eine Schmiermittelpumpeinrichtung auf, welche zur Förderung des Schmiermittels ausgebildet ist. Die Schmiermittelpumpeinrichtung fördert das Schmiermittel insbesondere in dem Schmiermittelkreislauf aus dem Schmiermittelsumpfbereich in eine geschlossene Schmiermittelführung, insbesondere in einen Schmiermittelkanal oder in eine Schmiermittelleitung. Der Ausgang der Schmiermittelpumpeinrichtung bildet somit einen Eingang in ein insbesondere zunächst geschlossenes Schmiermittelführungssystem. Insbesondere weist die geschlossene Schmiermittelführung eine Länge von mindestens 10 Zentimeter, vorzugsweise von mindestens 15 Zentimeter, auf.
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Die Schmiermittelpumpeinrichtung weist einen Pumpenrotorabschnitt und einen Pumpenstatorabschnitt auf. Im Betrieb der Schmiermittelpumpeinrichtung ist der Pumpenstatorabschnitt stationär zu dem Gehäuse angeordnet und/oder ausgebildet. Der Pumpenrotorabschnitt rotiert im Betrieb, um das Schmiermittel zu fördern. Insbesondere ist die Schmiermittelpumpeinrichtung als eine Strömungspumpe ausgebildet.
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Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Pumpenrotorabschnitt mit der Getriebekomponente drehfest angeordnet, insbesondere verbunden, und/oder ausgebildet ist. Somit wird der Pumpenrotorabschnitt mit der Getriebekomponente im Betrieb der Antriebsanordnung mit gedreht. Insbesondere wird durch die Antriebsanordnung ein mechanischer Direktantrieb der Schmiermittelpumpeinrichtung umgesetzt.
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Es ist dabei ein Vorteil der Erfindung, dass die Rotationsbewegung einer ohnehin in dem Getriebeabschnitt vorhandenen Getriebekomponente ausgenutzt wird, um die Schmiermittelpumpeinrichtung anzutreiben. Auf diese Weise können Komponenten eingespart werden und die Komplexität der Antriebsanordnung reduziert werden. Ferner entspricht die Drehzahl der Schmiermittelpumpeinrichtung der Drehzahl der Getriebekomponente, so dass bei einer höheren Drehzahl der Getriebekomponente und somit bei einem höheren Schmiermittelbedarf die Drehzahl der Schmiermittelpumpeinrichtung mitgeführt wird und dadurch die Förderleitung erhöht bzw. angepasst wird.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Getriebekomponente eine Komponente zur Übertragung des Antriebsdrehmoments in einem Momentenpfad oder Leistungspfad zwischen einem Getriebeabschnittseingang und einem Getriebeabschnittsausgang. Insbesondere ist die Getriebekomponente als eine antriebsmomentübertragende Getriebekomponente ausgebildet. Nachdem das Antriebsdrehmoment durch den Getriebeabschnitt durchgeleitet und gegebenenfalls untersetzt oder übersetzt wird, ist die Drehzahl des Pumpenrotorabschnitts zwischen der Eingangsdrehzahl und der Ausgangsdrehzahl des Getriebeabschnitts. Besonders bevorzugt ist die Eingangsdrehzahl des Getriebeabschnitts, die Drehzahl des Traktionsmotors, insbesondere des Elektromotors, der Antriebsanordnung und die Ausgangsdrehzahl des Getriebeabschnitts eine Abtriebsdrehzahl der Antriebsanordnung.
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Bei einer bevorzugten konstruktiven Umsetzung der Erfindung ist der Pumpenrotorabschnitt so angeordnet und/oder ausgebildet, dass dieser in den Schmiermittelsumpfbereich eingreift oder eintaucht. Damit ist der Pumpenrotorabschnitt im Betrieb zumindest teilweise im Schmiermittel angeordnet, sodass dieser auf das Schmiermittel zugreifen und somit fördern kann.
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Bei einer bevorzugten Realisierung der Erfindung entspricht die Komponentendrehachse einer Hauptdrehachse der Antriebsanordnung. Die Hauptdrehachse der Antriebsanordnung wird durch den Getriebeabschnittseingang und/oder durch einen Getriebeabschnittsausgang definiert. Der Pumpenrotorabschnitt sitzt folglich nicht auf einer Nebenwelle, sondern ist zentral zu der Hauptdrehachse der Antriebsanordnung angeordnet.
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Bei einer möglichen Realisierung der Erfindung ist der Getriebeabschnitt als ein Planetengetriebeabschnitt ausgebildet. Der Planetengetriebeabschnitt umfasst insbesondere ein Sonnenrad, einen Planetenträger, ein Hohlrad sowie eine Mehrzahl von Planetenrädern, welche auf dem Planetenträger drehbar angeordnet sind. Das Sonnenrad und das Hohlrad kämmen jeweils mit den Planetenrädern. Die Getriebekomponente kann als das Sonnenrad, das Hohlrad oder als der Planetenträger ausgebildet sein. Durch diese Auswahl kann die Schmiermittelpumpeinrichtung in einfacher Weise mit einem Planetengetriebeabschnitt kombiniert werden.
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Bei einer möglichen konstruktiven Realisierung ist der Pumpenrotorabschnitt als ein integraler Abschnitt der Getriebekomponente ausgebildet. Insbesondere ist der Pumpenrotorabschnitt aus dem gleichen Grundkörper wie die Getriebekomponente gebildet. Für den Fall, dass zum Beispiel die Getriebekomponente als der Planetenträger oder das Hohlrad ausgebildet ist, kann ein Umfangsbereich des Planetenträgers bzw. des Hohlrads den Pumpenrotorabschnitt bilden. Der Pumpenrotorabschnitt kann beispielsweise spanend in die Getriebekomponente eingearbeitet werden. Bei einer alternativen Realisierung der Erfindung kann der Pumpenrotorabschnitt auch als ein separates Bauteil ausgebildet sein, welches auf die Getriebekomponente aufgesetzt und an dieser drehfest befestigt ist. Für diese Alternative ist es besonders bevorzugt, dass der Pumpenrotorabschnitt aus einem Kunststoff gefertigt ist, da hierbei gerade komplexe Geometrien einfach darstellbar sind.
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Alternativ oder ergänzend kann der Pumpenstatorabschnitt einen integralen Abschnitt des Gehäuses bilden oder als ein separates Bauteil ausgebildet sein. Für den Fall, dass der Pumpenstatorabschnitt als ein separates Bauteil ausgebildet ist, ist es bevorzugt, dass dieser aus einem Kunststoff gefertigt ist.
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Für den Fall, dass sowohl der Pumpenrotorabschnitt als auch der Pumpenstatorabschnitt aus Kunststoff gefertigt ist, ist es vorteilhaft, dass sich die beiden Komponenten gegeneinander durch Reibung einlaufen.
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Alternativ oder ergänzend kann der Pumpenstatorabschnitt in dem Gehäuse mit Spiel verbaut werden, so dass sich dessen Position relativ zu dem rotierenden Pumpenrotorabschnitt frei einstellen kann.
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Bei einer möglichen Weiterbildung der Erfindung ist zwischen dem Pumpenrotorabschnitt und dem Pumpenstatorabschnitt ein Ringspalt angeordnet. Der Ringspalt kann als ein freier Ringspalt ausgebildet sein, welcher besonders bevorzugt eine hohlzylindrische Form bildet. Der Pumpenrotorabschnitt weist Förderbereiche, insbesondere Förderorgane, auf, wobei die Förderbereiche das Schmiermittel in dem Ringspalt in einer Umlaufrichtung zu der Komponentendrehachse transportieren oder mitschleppen. Beispielsweise wird das Schmiermittel durch die Förderbereiche des Pumpenrotorabschnitts in Umlaufrichtung mitgerissen.
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Der Pumpenstatorabschnitt weist einen Schmiermitteleingang auf, wobei der Schmiermitteleingang in dem Schmiermittelsumpfbereich angeordnet ist. Insbesondere befindet sich der Schmiermitteleingang unter dem Schmiermittelniveau. Betrachtet man den Pumpenstatorabschnitt als einen vollständigen Kreis, so ist es bevorzugt, dass der Schmiermitteleingang an einer Sechs-Uhr-Position angeordnet ist. Alternativ oder ergänzend ist es bevorzugt, dass der Pumpenstatorabschnitt mindestens einen Schmiermittelausgang aufweist, wobei der mindestens eine Schmiermittelausgang außerhalb des Schmiermittelsumpfbereichs angeordnet ist und in die geschlossene Schmiermittelführung, insbesondere in den Schmiermittelkanal bzw. die Schmiermittelleitung, übergeht. Beispielsweise ist der Schmiermittelausgang auf einer Drei-Uhr- oder Neun-Uhr-Stellung angeordnet.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist der Pumpenstatorabschnitt zwei Schmiermittelausgänge auf. Die Schmiermittelausgänge sind vorzugsweise tangential zu einem Kreis um die Komponentendrehachse ausgerichtet, wobei einer der Schmiermittelausgänge bei einer ersten Drehrichtung des Pumpenrotorabschnitts aktiv ist und der zweite Schmiermittelausgang bei einer Drehung des Pumpenrotorabschnitts in Gegenrichtung aktiv ist. Durch diese Weiterbildung wird erreicht, dass die Schmiermittelpumpeinrichtung das Schmiermittel unabhängig von der Drehrichtung der Getriebekomponente und/oder des Pumpenrotorabschnitts fördern kann.
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Prinzipiell ist es möglich, dass die Förderbereiche als Schaufeln ausgebildet sind. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Förderbereiche jedoch als Taschen, insbesondere Ausnahmen oder Vertiefungen, in dem Pumpenrotorabschnitt ausgebildet, welche in radialer Richtung zu der Komponentendrehachse verlaufen. Insbesondere verläuft die Tiefenerstreckung der Taschen in radialer Richtung zu der Komponentendrehachse. Somit sind die Taschen radial nach außen geöffnet und in axialer Richtung beidseitig geschlossen oder begrenzt. Die radiale Außenseite des Pumpenrotorabschnitts weist eine Zylindermantelfläche auf, in die die Taschen eingebracht sind. Die radiale Innenseite des Pumpenstatorabschnitts weist ebenfalls eine Zylindermantelfläche auf, wobei die zwei Zylindermantelflächen zueinander koaxial und/oder konzentrisch angeordnet sind und den Ringspalt bilden.
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Es ist besonders bevorzugt, dass die Taschen in und gegen die Umlaufrichtung um die Komponentendrehachse des Pumpenrotorabschnitts in Bezug auf die Förderung des Schmiermittels gleichwirkend ausgebildet sind. Auf diese Weise wird erreicht, dass die Förderwirkung unabhängig von der Drehrichtung des Pumpenrotorabschnitts und nur abhängig von der Drehzahl des Pumpenrotorabschnitts ist.
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Bei einer bevorzugten Realisierung der Erfindung weisen die Taschen in Umfangsrichtung um die Komponentendrehachse jeweils einen vorderen und einen hinteren Taschenabschnitt auf, welche durch einen Zwischensteg voneinander getrennt sind. Der vordere und der hintere Taschenabschnitt sind spiegelsymmetrisch in Bezug auf den Zwischensteg zueinander ausgebildet. Auf diese Weise wird die Gleichwirkung in beide Drehrichtungen des Pumpenrotorabschnitts erreicht oder ermöglicht. In einer radialen Draufsicht weisen die Taschen eine ovale oder ellipsenförmige Form auf, wobei die Tiefe ausgehend von einem Rand in Umfangsrichtung in Richtung des Zwischenstegs zunimmt.
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Optional bildet das Fahrzeug mit der Antriebsanordnung einen weiteren Gegenstand der Erfindung.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung sowie der beigefügten Figuren. Dabei zeigen:
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1 einen schematischen Querschnitt durch eine Antriebsanordnung für ein Fahrzeug als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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2 eine schematische dreidimensionale Darstellung eine Schmiermittelpumpeinrichtung in der Antriebsanordnung in der 1 in teilweise geschnittener Ansicht im Bereich des Schmiermittelausgangs,;
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3 eine Detailansicht des Pumpenrotorabschnitts der Schmiermittelpumpeinrichtung der vorhergehenden Figuren.
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Die 1 zeigt in einer schematischen Schnittdarstellung eine Antriebsanordnung 1 für ein nicht dargestelltes Fahrzeug. Die Antriebsanordnung 1 dient zum Antrieb des Fahrzeugs und kann neben den dargestellten Komponenten zum Beispiel weitere Getriebeteile und insbesondere auch einen Elektromotor zur Erzeugung eines Antriebsdrehmoments aufweisen. Z.B. ist die Antriebsanordnung 1 als eine elektrische Achse ausgebildet. In der Ausführung als elektrische Achse weist die Antriebsanordnung zwei Ausgänge auf, die mit angetriebenen Rädern des Fahrzeugs gekoppelt sind.
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Die Antriebsanordnung 1 weist ein Gehäuse 2 auf, welches in der 1 nur stark schematisiert als ein Kasten dargestellt ist. In dem Gehäuse 2 ist ein Schmiermittelsumpfbereich 3 gezeigt, welcher mit einem Schmiermittel 4 gefüllt ist, das den Schmiermittelsumpf bildet. Der Schmiermittelsumpf ist an einer tiefgelegenen Stelle des Gehäuses 2 angeordnet. Als Schmiermittel 4 wird insbesondere Getriebeöl verwendet.
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Die Antriebsanordnung 1 weist einen Getriebeabschnitt 5 auf, welcher in dem gezeigten Beispiel als ein Planetengetriebeabschnitt ausgebildet ist. Der Getriebeabschnitt 5 weist einen Planetenträger 6 sowie eine Mehrzahl von Planetenrädern 7 auf, welche in einem Teilkreis um eine Hauptdrehachse H der Antriebsanordnung 1 und/oder des Getriebeabschnitts 5 auf dem Planetenträger 6 drehbar angeordnet sind. Nicht dargestellt sind weitere Komponenten des Getriebeabschnitts 5, insbesondere ein Sonnenrad, welches mit den Planetenrädern 7 kämmt sowie ein Hohlrad, welches ebenfalls mit den Planetenrädern 7 kämmen kann. Der Planetenträger 6 ist in diesem Beispiel am Außenumfang verzahnt.
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Die Antriebsanordnung 1 weist eine Schmiermittelpumpeinrichtung 8 auf, welche durch einen Pumpenrotorabschnitt 9 und einen Pumpenstatorabschnitt 10 gebildet wird. Der Pumpenrotorabschnitt 9 und der Pumpenstatorabschnitt 10 sind in diesem Beispiel auf Kunststoff gefertigt. Der Pumpenrotorabschnitt 9 ist als ein im Außenumfang kreisrundes, separates Bauteil ausgebildet, welches mit einer Getriebekomponente des Getriebeabschnitts 5, insbesondere mit dem Planetenträger 6, drehfest verbunden ist. Somit nimmt der Pumpenrotorabschnitt 9 stets die gleiche Drehzahl wie der Planetenträger 6 ein. Der Pumpenrotorabschnitt 9 rotiert um eine Komponentendrehachse K des Planetenträgers als die Getriebekomponente. Die Komponentendrehachse K entspricht in der Lage der Hauptdrehachse H. Der Außendurchmesser des Pumpenrotorabschnitts 9 ist größer als der Teilkreisdurchmesser der Planetenräder 7 und ist insbesondere größer als der Außendurchmesser des Planetenträgers 6.
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Der Pumpenstatorabschnitt 10 ist stationär in dem Gehäuse 2 aufgenommen und ist koaxial und/oder konzentrisch zu dem Pumpenrotorabschnitt 9 beziehungsweise zu der Hauptdrehachse H angeordnet. Die Hauptdrehachse H bildet insbesondere die Komponentendrehachse K für den Planetenträger 6 und damit für den Pumpenrotorabschnitt 9. Zwischen dem Pumpenrotorabschnitt 9 und dem Pumpenstatorabschnitt 10 ist ein freier Ringspalt 11 ausgebildet, welcher in diesem Beispiel umlaufend geschlossen realisiert ist. Der Ringspalt 11 weist eine hohlzylindrische Gestalt auf.
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Der Pumpenstatorabschnitt 10 weist einen Schmiermitteleingang 18 auf, welcher in dem Ölsumpfbereich 3 und damit im Schmiermittel 4 angeordnet ist. Der Schmiermitteleingang 12 ist an der tiefsten Stelle der Schmiermittelpumpeinrichtung 8 angeordnet und bildet eine fluidtechnische Verbindung zwischen dem Schmiermittel 4 und dem Ringspalt 11.
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Ferner weist der Pumpenstatorabschnitt 10 zwei Schmiermittelausgänge 12a, b auf, welche in geschlossene Schmiermittelkanäle 13a, b übergehen. Ausgehend von den Schmiermittelkanälen 13a, b wird das Schmiermittel in ein Schmiermittelreservoir geführt oder über weitere Schmiermittelführungseinrichtungen zu den Planetenrädern 7 geführt, um diese zu schmieren. Die Schmiermittelausgänge 12a, b und deren Verlängerungen als Schmiermittelkanäle 13a, b sind tangential zu einem Kreis um die Hauptdrehachse H beziehungsweise um die Komponentendrehachse K ausgerichtet und weisen nach oben und/oder von dem Schmiermittelbereich 3 weg.
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An der radialen Außenseite des Pumpenrotorabschnitts 9 sind Förderbereiche 14 eingebracht, welche als Taschen in eine Zylinderfläche des Pumpenrotorabschnitts 9 eingebracht sind. Die Förderbereiche 14 sind in der 3 in einer schematischen schrägen radialen Draufsicht, teilgeschnitten in der 2 und im Querschnitt in der 1 gezeigt.
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Die Förderbereiche 14 sind radial nach außen geöffnet und sind in axialer Richtung beidseitig durch Seitenringbereiche 15 des Pumpenrotorabschnitts 9 abgeschlossen. Die Förderbereiche 14 weisen jeweils einen vorderen und einen hinteren Taschenabschnitt 16a, b auf, welche durch einen axial verlaufenden Zwischensteg 17 voneinander getrennt sind. Ausgehend von der Außenseite werden die Taschenabschnitte 16a, b in Richtung zu dem Zwischensteg 17 tiefer. Die Taschenabschnitte 16a, b sind in Bezug auf eine Symmetrieebene, welche durch den Zwischensteg 17 definiert ist, spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet. Durch die Förderbereiche 14 und insbesondere die Taschenabschnitte 16a, b wird das durch den Schmiermitteleingang 12 in den Ringspalt 11 eintretende Schmiermittel in Drehrichtung des Pumpenrotorabschnitts 9 mitgerissen. An den Schmiermittelausgängen 12a oder 12b tritt das Schmiermittel 4 aus und wird in Richtung der Schmiermittelkanäle 13a, b weitergeführt. Dabei ist jeweils der Schmiermittelausgang 12a, b aktiv, der in der aktuellen Drehrichtung des Pumpenrotorabschnitts 9 angeordnet ist. Dreht sich somit der Pumpenrotorabschnitt 9 im Uhrzeigersinn, so wird das Schmiermittel 4 an dem Schmiermittelausgang 12a ausgekoppelt, welcher an einer Neun-Uhr-Position angeordnet ist. Dreht sich der Pumpenrotorabschnitt 9 in Gegenrichtung, so wird das Schmiermittel 4 an dem Schmiermittelausgang 12b ausgekoppelt. Dadurch, dass die Förderbereiche 14 in Umlaufrichtung und in Gegenrichtung dazu gleichwirkend in Bezug auf die Schmiermittelförderfähigkeit ausgebildet sind, ist die Förderleistung der Schmiermittelpumpeinrichtung 8 unabhängig von der Drehrichtung und nur abhängig von der Drehzahl des Pumpenstatorabschnitts 10.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Antriebsanordnung
- 2
- Gehäuse
- 3
- Schmiermittelsumpfbereich
- 4
- Schmiermittel
- 5
- Getriebeabschnitt
- 6
- Planetenträger
- 7
- Planetenräder
- 8
- Schmiermittelpumpeinrichtung
- 9
- Pumpenrotorabschnitt
- 10
- Pumpenstatorabschnitt
- 11
- Ringspalt
- 12a, b
- Schmiermittelausgänge
- 13a, b
- Schmiermittelkanäle
- 14
- Förderbereiche
- 15
- Seitenringbereiche
- 16a, b
- Taschenabschnitte
- 17
- Zwischensteg
- 18
- Schmiermitteleingang
- H
- Hauptdrehachse
- K
- Komponentendrehachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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