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Die Erfindung betrifft ein Lager mit einem äußeren Lagerring und einem darin angeordneten inneren Lagerring, zwischen denen Wälzkörper angeordnet sind. Sie betrifft weiterhin eine Radanordnung mit einem derartigen Lager.
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Lager, insbesondere Drehlager bzw. Radiallager, die die Rotation einer Komponente, beispielsweise einer Welle, erlauben, existieren - je nach Anforderung - in den unterschiedlichsten Ausprägungen. Die Lager müssen in vielen Anwendungen in möglichst kompakter Form in geringem Bauraum verbaut werden. Eine bekannte technische Lösung, die in kompakter Weise sowohl die Funktion eines Radiallagers als auch eine Rotationsverriegelung ermöglicht ist das selbstverriegelnde Kuppellager, welches in vielfachen Ausführungen vorkommt. Es weist eine ungehinderte Rotationsrichtung auf - die entgegengesetzte Rotations- bzw. Drehrichtung ist automatisch gesperrt. Eine andere technische Lösung besteht darin, die Lagerfunktion von der Feststellfunktion zu trennen und durch zumindest teilweise separate Komponenten zu realisieren. Die Feststellfunktion wird dabei beispielsweise umgesetzt durch ein Klinkenrad, welches eine Vielzahl von beabstandeten Zähnen aufweist, wobei zur Feststellung eine Klinke zwischen zwei Zähne geschoben werden kann. Ein derartiger Mechanismus wird auch bei elektromechanischen Bremsen verwendet.
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Beispielsweise beschreibt die
DE 98 060 A eine Kupplung mit einem Klemmgesperre, wobei als Kupplungsglied ein Kugel- oder Rollenlager dient, das die zu kuppelnden und mit exzentrischen Flächen versehenen Teile durch Einrückung miteinander verbindet.
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In einer Weiterbildung hiervon beschreibt die
DE 102 396 A eine solche Kupplung, bei der eine der beiden Kupplungshälften zwischen ihren Mitnehmernasen N die Kupplungsglieder aufnimmt, wobei durch ihre Verschiebung gegen die andere Kupplungshälfte hin die Kupplung eingerückt wird.
Ferner beschreibt die
DE 43 30 658 A1 eine Sperreinrichtung für eine drehbare Welle oder eine Kupplungseinrichtung für zwei drehbare Wellen, insbesondere eine Lenkradsperre.
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Weiter beschreibt die
DE 10 2006 000 746 A1 einen schaltbaren Freilauf zur Weiterbildung einer elektromechanischen Fahrzeugbremse zu einer Feststellbremse. Der Freilauf weist einen Außenring und einen Sperrelementkäfig auf, die nach Art eines Elektromotors als Rotor und Stator ausgebildet und durch Bestromen einer Spule gegeneinander schwenkbar sind.
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Schließlich beschreibt die
JP 2014 - 37 875 A eine Rollenkupplung mit Stützlagern.
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Nachteilig bei derartigen Systemen ist, dass sie entweder nur eine rotationsfreie Drehrichtung und/oder bei der Verriegelung eine geringe Winkelauflösung und heftigen Rückprall aufweisen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Lager bereitzustellen, welches zwei freie Drehrichtungen aufweisen und eine genaue und präzise Verriegelung in kompakter Bauweise ermöglichen soll. Weiterhin soll eine Radanordnung bereitgestellt werden, die eine genaue und präzise Verriegelung des Rades erlaubt.
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Diese Aufgabe wird bei einem Lager bei dem zwischen dem inneren Lagerring und dem äußeren Lagerring wenigstens eine Verriegelungsanordnung angeordnet ist, die einen Wälzkörper aufweist, wobei in wenigstens einer entriegelten Stellung die beiden Lagerringe frei gegeneinander verdrehbar sind und in wenigstens einer Verriegelungsstellung die wenigstens eine Verriegelungsanordnung die Drehung der beiden Lagerringe in einer Drehrichtung blockiert, erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die jeweilige Verriegelungsanordnung eine drehbar an einem Rahmen gelagerte Verriegelungswalze aufweist, die zwischen dem inneren Lagerring und dem äußerem Lagerring rollbar angeordnet sind und ein Kopfende aufweist, und wobei die Verriegelungsanordnung an einem am inneren Lagerring angeordneten Drehstift verdrehbar angeordnet ist, und wobei in der Verriegelungsstellung das Kopfende von innen gegen den äußeren Lagerring drückt.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass für viele Anwendungen die Bereitstellung der Funktionalitäten einer in zwei Drehrichtungen möglichen Radiallagerung und die bedarfsweise Feststellung bzw. Rotationssicherung auf kompakten Raum wünschenswert wäre.
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Wie nunmehr erkannt wurde, lassen sich diese Funktionalitäten in einem Lager realisieren, indem zwei Gruppen von Wälzkörpern eingesetzt werden, von denen die eine Gruppe nur zur Bereitstellung der Verdrehbarkeit der beiden Ringe zueinander dient, während die andere Gruppe Teil eines Verriegelungsmechanismus ist, durch den das Lager in einer Drehrichtung bedarfsweise rotationsgesichert werden kann. Auf diese Weise ist der Verrieglungsmechanismus gewissermaßen in das Lager integriert, so dass der benötigte Bauraum auf die Außenabmessungen des Lagers beschränkt ist.
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Vorteilhafterweise sind die Wälzkörper rollenförmig ausgebildet.
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Der innere Ring weist vorteilhaftweise eine Außenkontor auf, die in radialer Richtung wenigstens eine Einbuchtung und benachbart dazu einen Vorsprung aufweist, wobei die Anzahl der Einbuchtungen gleich der Anzahl der Verriegelungsanordnungen ist.
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Vorzugsweise ist eine Verriegelungsplatte vorgesehen, welche wenigstens einen kreissegmentartigen Schlitz aufweist, durch den der jeweilige Drehstift geführt ist.
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In einer bevorzugten Ausführung weist das Lager drei Verriegelungsanordnungen auf, die umfangsmäßig gleichmäßig verteilt an Drehstiften auf dem inneren Lagerring drehbar gelagert sind.
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Vorteilhafterweise ist ein Rückstellelement vorgesehen, welches wenigstens eine Verriegelungsanordnung in eine entriegelte Stellung zurückstellt.
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Das Rückstellelement ist bevorzugt als Torsionsfeder ausgebildet, deren eines Ende an der Verriegelungsplatte befestigt ist und deren anderes Ende an der Verriegelungsanordnung befestigt ist.
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Bevorzugt ist ein Schaft mit dem inneren Lagerring fest verbunden oder einstückig mit diesem ausgebildet.
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Die oben genannte Aufgabe wird in Bezug auf die Radanordnung erfindungsgemäß gelöst, indem ein Rad in einem Lager drehbar gelagert wird, wobei das Lager einen äußeren Lagerring und einem darin angeordneten inneren Lagerring aufweist, die auf Wälzkörpern gegeneinander verdrehbar gelagert sind, wobei zwischen dem inneren Lagerring und dem äußeren Lagerring wenigstens eine Verriegelungsanordnung angeordnet ist, die einen Wälzkörper aufweist, wobei in wenigstens einer entriegelten Stellung die beiden Lagerringe frei gegeneinander verdrehbar sind und in wenigstens einer Verriegelungsstellung die wenigstens eine Verriegelungsanordnung die Drehung der beiden Lagerringe in einer Drehrichtung blockiert, wobei ein Aktuator zur Verriegelung des Lagers vorgesehen ist.
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Der Aktuator kann beispielsweise als Hubmagnet ausgebildet sein. Durch die Verriegelung des Lagers kann eine Parkbremse realisiert werden, die in das Lager integriert ist, so dass auf zusätzlichen Bauraum und zusätzliche Komponenten wie beispielsweise in Klinkenrad verzichtet werden kann.
Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, dass im Gegensatz zu herkömmlichen Kupplungslagern das Rotieren und die Verriegelung bedarfsweise erfolgen können. Die Rotation wird nur in einer Richtung verriegelt und ist aktiv, solange ein Drehmoment auf den äußeren Lagerring in der Verriegelungsdrehrichtung ausgeübt wird. Im unverriegelten Zustand erlaubt das Lager im Gegensatz zu bekannten Kupplungslagern freie Rotation in beide Drehrichtungen. Der Verriegelungsmechanismus kann manuell oder automatisch betätigt werden durch Hubmagnete, Schaltnocken oder hydraulische oder pneumatische Zylinder, wodurch die Integration in automatische Systeme ermöglicht wird. Aufgrund der Rückstellfeder ist eine automatische Lösung der Verriegelung möglich.
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Um das verriegelte Lager wieder zu entriegeln, muss der äußere Lagerring nur kurz entgegengesetzt zur Verriegelungsrichtung gedreht werden, so dass durch die Rückstellfeder die Dreibeinanordnung wieder in ihre ursprüngliche Position zurückkehrt.
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Verglichen mit einem Klinkenmechanismus wie er beispielsweise in elektromechanischen Bremsen für den Parkbremsmechanismus verwendet wird und durch den nur in einer bestimmten Anzahl von Winkelpositionen verriegelt werden kann, die der Zahl der Lücke zwischen den Zähnen des Klinkenrades entspricht, kann beim erfindungsgemäßen Lager in jeder Drehposition verriegelt werden, wodurch eine sehr hohe Auflösung bereitgestellt wird. Es resultiert beim Verriegeln auch kein heftiger Rückschlag. Das Lager kann in einer elektromechanischen Bremse sowohl als Radlager als auch zur Verriegelung der Drehposition des Rades und damit als Parkbremse verwendet werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen in stark schematisierter Darstellung:
- 1 eine Explosionszeichnung eines Lagers mit einem äußeren Lagerring, einem Walzenkäfig, einem inneren Lagerring, einem Schaft, drei Verriegelungsanordnungen, einer Dreibeinanordnung sowie einer Abdeckung in einer bevorzugten Ausführungsform,
- 2 das Lager gemäß 1 im zusammengesetzten Zustand in einer perspektivischen Darstellung,
- 3 den inneren Lagerring in einer Draufsicht,
- 4 den inneren Lagerring in einem seitlichen Schnitt,
- 5 einen Ausschnitt des Umfangbereiches des inneren Lagerrings gemäß 4,
- 6 den inneren Lagerring gemäß 4 in einer perspektivischen Ansicht,
- 7 eine Verriegelungsanordnung in einer Draufsicht,
- 8 die Verriegelungsanordnung gemäß 7 in einem seitlichen Schnitt,
- 9 die Verriegelungsanordnung gemäß 7 in einer perspektivischen Darstellung,
- 10 eine Dreibeinanordnung in einer Explosionszeichnung,
- 11 die Dreibeinanordnung gemäß 10 in zusammengesetztem Zustand in einer perspektivischen Darstellung,
- 12 die Dreibeinanordnung gemäß 11 mit Verriegelungsanordnungen in einer Draufsicht im entriegelten Zustand,
- 13 die Dreibeinanordnung gemäß 12 mit Verriegelungsanordnungen in einer Draufsicht im verriegelten Zustand,
- 14 eine Draufsicht auf das Lager gemäß 1, und
- 15 einen Ausschnitt der 14.
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Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Ein in 1 in einer Explosionsdarstellung dargestelltes Lager 2 in einer bevorzugten Ausführung umfasst einen äußeren Lagerring 6, einen Walzenkäfig 10, einen inneren Lagerring 14, einen Schaft 18, drei Verriegelungsanordnungen 22, die eine Verriegelungsvorrichtung 24 bilden. Weiterhin umfasst es eine Dreibeinanordnung 26 sowie eine Abdeckung 30.
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Das Lager 2 hat mit herkömmlichen Lagern gemeinsam, dass ein äußerer Lagerring 6 und ein innerer Lagerring 14 vorgesehen sind, zwischen denen Walzkörper 12 angeordnet sind. Im Unterschied zu herkömmlichen Lagern sind allerdings nicht nur eine sondern zwei Reihen bzw. Ebenen von Walzen 10, 22 vorhanden sind. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind drei Verriegelungswalzen 22 vorgesehen. Ihre Anzahl kann allerdings auch größer gewählt werden und hängt im Allgemeinen ab von der Größe des Drehmoments, das gesichert werden soll.
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Der Walzenkäfig 10, der eine Vielzahl von inneren Walzen 12 umfasst, überträgt die radiale Belastung vom äußeren Lagerring 6 durch den inneren Lagerring 14 auf den Schaft 18. Je nach Anwendung kann der Schaft 18 mit dem Lager 2 integriert gebildet sein. Der Schaft 18 ist vorliegend fest mit dem inneren Lagerring 14 durch eine Press-Fit-Anordnung verbunden. Der Schaft 18 und der innere Lagerring 14 sind im Betrieb stationäre Komponenten, während der äußere Lagerring 6 rotieren kann. In den innere Lagerring 14 sind drei Stifte 34 bzw. Pins durch eine Press-Fit-Verbindung eingesetzt. Diese sind in jeweils gleichem Abstand voneinander um einen Kreis um die Mitte des Lagerrings 14 angeordnet. Sie dienen als Drehpunkte für die Verriegelungswalzen 22.
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In 2 ist das Lager gemäß 1 in zusammengesetztem Zustand dargestellt.
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In 3 ist der innere Lagerring 14 in einer Draufsicht dargestellt. Die drei Stifte 34 sind entlang eines Kreises um eine aus der Abbildung senkrecht herausstehende Längsachse 40 mit jeweils gleichem Kreissegmentabstand angeordnet. Der Lagerring 14 ist in 4 in einer seitlichen Ansicht dargestellt, in der erkennbare ist, wie die Stifte 34 aufgrund der Press-Fit Verbindung im Lagerring 14 bereichsweise angeordnet sind bzw. von diesem umschlossen werden. Ein Innenraum 44 mit radialem Querschnitt nimmt im zusammengesetzten Zustand den Schaft 18 bereichsweise auf.
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In 5 ist ein Detail des inneren Lagerrings 14, welches in 3 in dem mit „B“ gekennzeichneten Kreis zu sehen ist, in vergrößerter Darstellung gezeigt. Dabei ist erkennbar, dass der Umfang bzw. die äußere Kontur 50 des inneren Lagerrings 14 nicht exakt kreissymmetrisch ist, sondern dass die Kontur 50 zwar im Wesentlichen kreissymmetrisch ist, im Bereich der Stifte 34 aber radiale Einbuchtungen bzw. Verjüngungen 54 aufweist. Benachbart zu den Verjüngungen 54 sind jeweils radiale Vorsprünge 56. Hierbei bezeichnet rc einen äußeren Radius, der eine Kontaktfläche bildet, r einen äußeren Radius des inneren Lagerrings 14, R1 einen äußeren Radius für die äußeren Walzen und R2 einen Freiraumradius des inneren Lagerrings 14. Die Vorsprünge 56 und Verjüngungen 54 haben zwei Funktionen. Zum einen bieten sie Platz für die Anordnung von Walzen 94 (siehe dazu 9), wenn das Lager 2 frei ist und bilden gleichzeitig eine Rampe für die Walzen um mit dem äußeren Lagerring 6 in Eingriff zu kommen um das Lager 2 in einen rotationsgesicherten Zustand zu überführen. Der Lagerring 14 mit den eingesetzten Stiften 34 ist in einer perspektivischen Darstellung in 6 gezeigt.
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Eine Verriegelungswalzenanordnung 22 ist 7 in einer Draufsicht auf eine Vorderseite 58 gezeigt. Die Verriegelungswalzenordnungen 22 sind im zusammengesetzten Zustand ebenso wie die inneren Walzen 12 zwischen dem äußeren Lagerring 6 und dem inneren Lagerring 14 angeordnet, allerdings auf einem größeren Radius. Diese Walzen der Verriegelungswalzenordnungen 22 dienen dazu, die rotatorische Bewegung des äußeren Lagerrings 6 relativ zu dem inneren Lagerring 6 zu sichern und damit eine Rotation der beiden Ringe 6, 14 gegeneinander zu verhindern.
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Die Verriegelungswalzenanordnung 22 umfasst einen Körper bzw. Rahmen 60, der an einem Ende 64 eine längliche und im inneren Querschnitt abgerundete Einbuchtung 66 aufweist. Der Rahmen 60 umfasst auf diese Weise zwei Arme 70, zwischen denen die Einbuchtung 66 verläuft. An seinem entgegengesetzten Ende 74 ist an jeder Seite ein Bügel 80 senkrecht zur Vorderseite 58 senkrecht und zu einer die beiden Enden 64, 74 verbindenden Linie angeordnet. Im Körper 60 ist eine kreisförmige Aussparung 86 vorgesehen, in die eine Buchse 90 geschoben wird und somit darin angeordnet ist. Der in 8 mit b gekennzeichnete Abstand bezeichnet eine drehbare Armlänge.
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In der perspektivischen Darstellung der Verriegelungswalzenanordnung 22 in 9 sind weiterhin eine Verriegelungswalze 94 sowie ein Verriegelungswalzenschaft 98 zu sehen.
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Es werden im vorliegenden Ausführungsbeispiel drei ähnliche oder gleiche Verriegelungsanordnungen 22 verwendet, um die Last zu verteilen und hohe Drehmomente rotationssichern zu können. Die Verriegelungsanordnungen 22 werden an einem Drehpunkt, der mittig in der Aussparung 86 liegt mit Hilfe der jeweiligen Buchse 90 bzw. Reibungsbuche befestigt, um das für ihre Verriegelung notwendige Drehmoment zu reduzieren. Der Rahmen 60 ist aus Blech gefertigt, die Bügel 70 bzw. Arme sind elastisch. Der hauptsächliche Zweck dieser Arme besteht darin die Belastung bzw. Last zu reduzieren, die auf den Schaft 98 bzw. zentralen genieteten Stift bzw. Pin während der Verriegelungsphase des Lagers 2 wirkt. Eine Zwangsbedingung für die axiale Verschiebung der Verriegelungswalze 94 wird gegeben durch den Schaft 98. Dieser ist sowohl an den Rahmen 60 als auch an die Verriegelungswalze 94 genietet mit einem Ausnahmebereich bzw. einer Ausnehmung, die seine freie Rotation ermöglicht. Der rotierbare Rahmen 60 ist also gebildet mit einer Anzahl von flexiblen Armen 80, die symmetrisch beabstandet zum Schaft 89 angeordnet sind und von denen jeder in Kontakt mit dem Körper der Verriegelungswalze ist.
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In 10 ist die Dreibeinanordnung 26 in einer Explosionszeichnung dargestellt. Sie umfasst eine Dreibeinplatte 100, in die drei Kopplungsstifte 104 in passenden kreisförmigen Aussparungen 108 durch Press-Fit-Verbindungen in der Dreibeinplatte 100 eingesetzt sind. In eine zentrale kreisförmige Aussparung 112 in der Dreibeinplatte 100 ist eine Dreibeinplattenbuchse 116 eingesetzt. Im eingesetzten Zustand wird um die Buchse 116 eine Rückstellfeder 120 bzw. Torsionsfeder gelegt, die ein erstes 124 und ein zweites Ende 128 aufweist. Ein Verriegelungshebel 130 wird in eine Aussparung 134 in der Dreibeinplatte 100 eingesetzt. In der Dreibeinplatte 100 sind in einem äußeren Umfangbereich weiterhin drei kreissegmentartige Aussparungen 136 vorgesehen. In 11 ist die Dreibeinanordnung 26 im zusammengesetzten Zustand zu sehen.
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Die Aufgabe der Dreibeinanordnung 26 ist die Synchronisation der Bewegung der drei Verriegelungsanordnungen 22 unabhängig von der Drehrichtung. Sie rotiert um den Schaft 18 und ist mit den Verriegelungsanordnungen 22 in Eingriff mit Hilfe der Kopplungsstifte 104.
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Der Verriegelungsmechanismus wird im Folgenden anhand der 12 und 13 diskutiert. In der 12 ist in einer Draufsicht die Dreibeinanordnung 26 im zusammengesetzten Zustand zu sehen. Das erste Ende 124 der Rückstellfeder 120 ist um den Verriegelungshebel 130 gelegt. Drei Verriegelungsanordnungen 22 sind jeweils mit Hilfe der Buchsen 90 dreh- und verschiebbar in den Aussparungen 136 der Drehbeinplatte 100 befestigt. Das zweite Ende 128 der Rückstellfeder 120 ist um eine Buchse 90 einer Verriegelungsanordnung 22 gelegt. Die Rückstellfeder 120 ist dabei in einem gespannten Zustand. Ein Kreis 150 bezeichnet einen äußeren Lagerring.
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Der in 12 dargestellte Zustand des Lagers 2 ist ein unverriegelter Zustand, in dem das Lager 2 frei rotieren kann, d. h., äußerer Lagerring 6 und innerer Lagerring 14 können sowohl im Uhrzeigersinn als auch gegen den Uhrzeigersinn frei gegeneinander rotieren. Dies wird durch die Torsionsfeder erreicht. Das jeweilige abgerundete Kopfende 156 der Verriegelungsvorrichtung 22 ist im zusammengesetzten Zustand des Lagers 2 zwischen der Verjüngung 54 an der Peripherie des inneren Lagerrings 14 und dem durch den Kreis 150 gekennzeichneten Innendurchmesser des äußeren Lagerrings 6 angeordnet. Aufgrund ihrer Lage in Relation zur Dreibeinplatte behindern sie nicht die gegenseitige Rotation der Lagerringe 6, 14 zueinander.
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Der in 13 dargestellte Zustand des Lagers 2 entspricht einem verriegelten Zustand, in dem äußerer Lagerring 6 und innerer Lagerring 14 gegeneinander rotationsgesichert sind, d. h., sie sind daran gehindert, gegeneinander zu rotieren. Dieser Zustand wird, ausgehend von dem in 12 dargestellten Zustand, erreicht, indem gegen die Spannung der Rückstellfeder 120 der Verriegelungshebel 130 in Verriegelungsrichtung 162 bewegt bzw. rotiert wird, wodurch auch die Drehbeinplatte 100 in dieser Richtung rotiert wird. Aufgrund der Positionierung der Kopfenden drehen sich dabei die Verriegelungsvorrichtungen 22 im Verhältnis zur Drehbeinplatte 100 derart, dass sie die Gegenseitige Rotation der beiden Lageringe 6, 14 gegeneinander blockieren. Dies ist auch folgendermaßen verdeutlicht: In 12 ist im nichtverriegelten Zustand ein Spalt s zwischen dem in radialer Richtung gesehen äußeren Bereich des jeweiligen Kopfendes 156 und dem Kreis 150 zu erkennen. Dieser Spalt ist im verriegelten Zustand, der in 13 gezeigt ist, nicht mehr vorhanden.
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Der Winkel, den die Dreibeinanordnung 26 gedreht werden muss, um das Lager 2 mit Hilfe der Verriegelungsanordnungen 22 zu verriegeln ist α = α2 - α1 (vergleiche 12 und 13). Der Winkel α1 ist der (positiv gerechnete) der Winkel im unverriegelten Zustand zwischen einer Achse 176, die von einem Zentrum 170 des Lagers durch ein Zentrum des Verriegelungshebels 130 bzw. Verriegelungsstiftes führt und einer Achse 180, die durch das Zentrum 170 und das Zentrum eines Drehstiftes bzw. Stiftes, um den das Ende 128 der Feder gelegt ist. Der Winkel α2 ist auf die gleiche Weise definiert, allerdings ist er im verriegelten Zustand größer als der Winkel α1 .
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In der 14 und 15 sind in schematischer Weise die für den Verriegelungsmechanismus relevanten Parameter dargestellt. Dabei bezeichnet b die Länge eines Verriegelungshebels, dr den Durchmesser der Verriegelungswalzen 94, dc den Durchmesser einer inneren Kontaktfläche, D den Durchmesser des äußeren Lagerrings 6, d den Durchmesser inneren Lagerrings 14, β einen Verrieglungswinkel, Co einen Kontaktpunkt am äußeren Lagerring 6 und Ci einen inneren Kontaktpunkt am inneren Lagerring 14. Die Position des Zentrums der Verriegelungswalze 94 ist beschränkt durch den Radius b/2. Die Kontaktfläche der Verriegelungswalze 94 am inneren Lagerring 14 muss eine zylindrische Oberfläche sein. Auf diese Weise wird die Belastung auf die Verriegelungswalze 94 während der Verrieglungsphase minimiert. Zum Zeitpunkt der Verriegelung tangiert die Verriegelungswalze 94 den äußeren Lagerring 6 in Punkt Co und den inneren Lagerring 14 in Punkt Ci . Der Winkel β wird bestimmt durch der Tangenten an diesen beiden Punkten. Die Bestimmung des Wertes dieses Winkels und die Berechnung der Reibungskräfte um die Rotation zu sichern ist ähnlich zu der Berechnung bei einem gewöhnlichen Kupplungslager.
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Um mit Hilfe der Verriegelungswalzen 94 den äußeren Lagerring 6 zu verriegeln bzw. die Rotation der beiden Lagerringe gegeneinander zu sichern, muss gelten dr > (D-d)/2. Mit Hilfe des Wertes des Winkels β kann der Durchmesser dr der Verriegelungswalzen bestimmt werden zu cos(β/2) = (D-d)/(2dr).
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Die Abdeckung 30 bietet während der Operation den rotierenden Komponenten des Lagers Schutz und unterstützt die Positionierung der Dreibeinanordnung 26 bis das Press-Fitting des Schaftes 18 an den inneren Lagerring 14 durchgeführt wird.