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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bedienvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Bedienteil, welches eine von einem Bediener betätigbare Bedienfläche aufweist, und mit einer Leuchteinrichtung, welche dazu ausgelegt ist, zum Desinfizieren der Bedienfläche Licht im ultravioletten Wellenlängenbereich auf die Bedienfläche auszusenden. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Kraftfahrzeug mit zumindest einer solchen Bedienvorrichtung.
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Das Interesse richtet sich vorliegend insbesondere auf Bedienvorrichtungen für Kraftfahrzeuge. Derartige Bedienvorrichtungen sind in unterschiedlichsten Ausführungen aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise kann eine derartige Bedienvorrichtung ein Bedienteil aufweisen, das von einem Bediener, beispielsweise einem Insassen des Kraftfahrzeugs, bedient werden kann. Ein solches Bedienteil kann beispielsweise ein Schalter, eine Taste oder dergleichen sein. Dabei ist es auch bekannt, dass die Bedienung des Bedienteils erfasst wird und infolge der erfassten Bedienung eine Funktionseinrichtung des Kraftfahrzeugs angesteuert wird.
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Bei Kraftfahrzeugen, die von unterschiedlichen Personen benutzt werden, ist es von Interesse, die Bedienfläche des Bedienteils zu desinfizieren. Die Desinfektion unter Zuhilfenahme von UV-Strahlung ist für Anwendungen im Fahrzeug bekannt. Dabei werden die Bedienflächen oder allgemein Oberflächen in dem Fahrzeug mittels entsprechenden Leuchtmitteln bestrahlt. Nachteilig dabei ist, dass beispielsweise Fahrzeuginsassen durch die UV-Strahlung behindert werden können oder sogar gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt werden.
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In diesem Zusammenhang beschreibt die
DE 10 2012 006 972 A1 eine Reinigungseinrichtung zum automatischen oder halbautomatischen Reinigen von Fahrzeuginnenräumen, beispielsweise von Schienenfahrzeugen. Die Reinigungseinrichtung umfasst wenigstens eine Strahlungsvorrichtung, welche Strahlung in einem vorbestimmten Wellenlängenbereich zwischen etwa 150 mm und 350 mm emittiert. Die Strahlungsvorrichtung kann mit einer entsprechenden Befestigungseinrichtung in dem Fahrzeuginnenraum derart montiert werden, dass die emittierte Strahlung im Wesentlichen auf wenigstens einen Einrichtungsgegenstand des Fahrzeuginnenraums gerichtet ist. Damit kann der Einrichtungsgegenstand beziehungsweise die Luft in dem Fahrzeuginnenraum desinfiziert werden. Zu den Einrichtungsgegenständen, die mithilfe der Reinigungseinrichtung desinfiziert werden können, zählen beispielsweise Sitze, Kopfstützen, Armlehnen, Liegen, Tische, Handläufe, Türgriffe, Haltegriffe oder dergleichen.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung aufzuzeigen, wie eine Bedienfläche einer Bedienvorrichtung eines Kraftfahrzeugs einfacher und zuverlässiger desinfiziert werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Bedienvorrichtung sowie durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen gemäß den jeweiligen unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche, der Beschreibung und der Figuren.
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Eine erfindungsgemäße Bedienvorrichtung für ein Kraftfahrzeug umfasst ein Bedienteil, welches eine von einem Bediener betätigbare Bedienfläche aufweist. Darüber hinaus umfasst die Bedienvorrichtung eine Leuchteinrichtung, welche dazu ausgelegt ist, zum Desinfizieren der Bedienfläche eine Strahlung im ultravioletten Wellenlängenbereich auf die Bedienfläche auszusenden. Ferner umfasst die Bedienvorrichtung ein Lichtleitelement, welches zumindest bereichsweise zwischen der Leuchteinrichtung und der Bedienfläche angeordnet ist und welches dazu ausgelegt ist, die von der Leuchteinrichtung zur Desinfektion ausgesendete Strahlung auf die Bedienfläche zu leiten.
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Die Bedienvorrichtung kann in oder an einem Kraftfahrzeug eingesetzt werden. Die Bedienvorrichtung umfasst das Bedienteil, das von einem Bediener betätigt werden kann. Der Bediener kann beispielsweise ein Insasse des Kraftfahrzeugs sein. Beispielsweise kann der Bediener zum Betätigen des Bedienteils die Bedienfläche mit zumindest einem Finger berühren oder mit zumindest einem Finger auf die Bedienfläche drücken. Infolge der Betätigung des Bedienteils kann eine Funktion des Kraftfahrzeugs ausgelöst werden. Es kann auch vorgesehen sein, dass eine Funktionseinrichtung des Kraftfahrzeugs infolge der Betätigung des Bedienteils aktiviert wird.
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Des Weiteren umfasst die Bedienvorrichtung die Leuchteinrichtung, mittels welcher Licht beziehungsweise Strahlung im ultravioletten Wellenlängenbereich ausgesendet werden kann. Insbesondere kann mit der Leuchteinrichtung Strahlung in einem Wellenlängenbereich zwischen 200 nm und 380 nm, bevorzugt zwischen 280 nm und 350 nm, insbesondere zwischen 240 nm und 280 nm, ausgesendet werden. Die mit der Leuchteinrichtung ausgesendete Strahlung dient dazu, die Bedienfläche zu desinfizieren. Dazu wird die Strahlung derart ausgesendet, dass diese zumindest bereichsweise auf die Bedienfläche trifft. Viren oder Bakterien, die sich auf der Bedienfläche befinden, verlieren durch die UV-Strahlung ihre Reproduktions- und Infektionsfähigkeit. Damit kann verhindert werden, dass sich die Viren oder Bakterien auf der Bedienfläche vermehren. Ferner kann verhindert werden, dass ein weiterer Bediener, welcher die Bedienfläche zu einem späteren Zeitpunkt betätigt, infiziert wird.
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Erfindungsgemäß ist es nun vorgesehen, dass die Bedienvorrichtung das Lichtleitelement umfasst, welches dazu dient, die von der Leuchteinrichtung ausgesendete Strahlung auf die Bedienfläche zu leiten. Das Lichtleitelement kann zumindest bereichsweise nach Art eines Lichtwellenleiters ausgebildet sein. Innerhalb der Lichtleiteinrichtung kann sich die Strahlung durch Reflexion an den Grenzflächen des Lichtleitelements ausbreiten. Die Verwendung des Lichtleitelements ermöglicht eine beliebige Anordnung der Leuchteinrichtung zu dem Bedienteil beziehungsweise der Bedienfläche. Somit kann die Bedienvorrichtung dem zur Verfügung stehenden Einbauraum angepasst werden. Zudem kann die Leuchteinrichtung so angeordnet werden, dass sie von dem Bediener nicht sichtbar ist. Des Weiteren kann durch die Verwendung der Lichtleiteinrichtung ermöglicht werden, dass die UV-Strahlung direkt auf die zu desinfizierende Bedienfläche geleitet wird. Somit kann beispielsweise verhindert werden, dass der Bediener oder andere Insassen des Kraftfahrzeugs durch die UV-Strahlung geschädigt werden.
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Bevorzugt weist das Lichtleitelement einen ersten Bereich und einen zweiten Bereich auf, wobei der erste Bereich ein Einkoppelelement zum Einkoppeln der von der Leuchteinrichtung ausgesendeten Strahlung in das Lichtleitelement umfasst und der zweite Bereich zumindest ein Auskoppelelement zum Auskoppeln der Strahlung aus dem Lichtleitelement aufweist. Das Lichtleitelement kann in dem ersten Bereich zumindest ein Einkoppelelement umfassen, das beispielsweise durch eine Stirnseite oder ein Ende des Lichtleitelements gebildet ist. In diesem Bereich kann eine Querschnittsfläche des Lichtleitelements vergrößert sein, damit die von der Leuchteinrichtung ausgesendete Strahlung effektiv in das Lichtleitelement eingekoppelt werden kann. Der zweite Bereich, der insbesondere dem ersten Bereich gegenüberliegt, weist zumindest ein Auskoppelelement zum Auskoppeln der Strahlung aus dem Lichtleitelement auf. Ein solches Auskoppelelement kann beispielsweise dadurch bereitgestellt werden, dass eine Oberfläche des Lichtleitelements entsprechend aufgeraut ist. Ferner kann das Auskoppelelement dadurch bereitgestellt werden, dass beispielsweise entsprechende Kerben oder Ausnehmungen in das Lichtleitelement eingebracht werden, durch welche die UV-Strahlung austreten kann. Alternativ oder zusätzlich kann es vorgesehen sein, dass innerhalb des Lichtleitelements entsprechende Elemente vorgesehen sind, die dazu dienen, die Strahlung entsprechend zu reflektieren, so dass diese aus dem Lichtleitelement ausgekoppelt wird. Auf diese Weise kann die UV-Strahlung, die über das Lichtleitelement transportiert wird, gezielt auf die Bedienfläche geleitet werden.
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In einer Ausführungsform ist die Leuchteinrichtung und/oder der erste Bereich des Lichtleitelements auf einer dem Bediener abgewandten Seite des Bedienteils angeordnet. Mit anderen Worten kann die Leuchteinrichtung und/oder der erste Bereich des Lichtleiters zumindest bereichsweise hinter dem Bedienteil angeordnet sein. Der erste Bereich des Lichtleitelements kann sich zusammen mit der Leuchteinrichtung verdeckt hinter dem Bedienteil befinden. Der zweite Bereich des Lichtleitelements kann so angeordnet sein, dass die UV-Strahlung auf die Bedienfläche geleitet wird. Somit kann die Leuchteinrichtung und/oder der erste Bereich des Lichtleitelements besonders Bauraum sparend angeordnet werden. Zudem wird somit die Optik der Bedienvorrichtung nicht beeinflusst.
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In einer weiteren Ausführungsform bildet der zweite Bereich des Lichtleiters zumindest einen Teil der Bedienfläche. Das Bedienteil kann ein Trägerelement aufweisen, auf welches des zweite Bereich des Lichtleitelements zumindest bereichsweise aufgebracht ist. Mit anderen Worten kann der zweite Bereich des Lichtleitelements selbst zumindest einen Teil der Bedienfläche bilden. Damit ist auch das zumindest eine Auskoppelelement im Bereich der Bedienfläche angeordnet. Auf diese Weise kann die Bedienfläche besonders effektiv mit dem UV-Licht bestrahlt werden und somit desinfiziert werden.
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Dabei ist es bevorzugt vorgesehen, dass das Lichtleitelement in dem zweiten Bereich eine Mehrzahl von Auskoppelelementen aufweist. Die Auskoppelelemente können beispielsweise gleichmäßig verteilt in dem zweiten Bereich angeordnet sein. Insbesondere wenn der zweite Teil des Lichtleitelements einen Teil der Bedienfläche bildet, kann die Bedienfläche somit gleichmäßig bestrahlt und desinfiziert werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung weist das Bedienteil ein Trägerelement auf und der zweite Bereich des Lichtleitelements als Beschichtung ausgebildet, welche auf das Trägerelement aufgebracht ist. Das Bedienteil kann ein Trägerelement umfasst, welches beispielsweise aus einem Kunststoff, aus Metall oder aus Holz gebildet sein kann. Auf das Trägerelement ist eine Beschichtung aufgebracht, welche den zweiten Bereich des Lichtleitelements bildet. Diese Beschichtung kann beispielsweise aus einem Kunststoff oder einem Kunstharz gebildet sein. Die Beschichtung ist dazu ausgebildet, die von der Leuchteinrichtung ausgesendete Strahlung zu leiten. Insbesondere ist die Beschichtung im sichtbaren Wellenlängenbereich transparent ausgebildet. Damit wird die Optik des Bedienteils nicht oder nur geringfügig beeinflusst. Zudem wird es ermöglicht, dass beispielsweise Beschriftungen oder Symbole, die auf dem Bedienteil beziehungsweise dem Trägerelement aufgebracht sind, weiterhin für den Bediener sichtbar sind.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform sind das Bedienteil und der zweite Bereich des Lichtleitelements einteilig ausgebildet. Mit anderen Worten bildet der zweite Bereich des Lichtleitelements das Bedienteil selbst. Beispielsweise kann das komplette Bedienteil als Lichtleitelement für die UV-Strahlung dienen. An gleichmäßig verteilt angeordneten Auskoppelelementen kann dann die UV-Strahlung ausgekoppelt werden. Auf diese Weise kann ein einfach herzustellendes Bedienteil bereitgestellt werden, welches selbst desinfizierbar ist.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Bedienvorrichtung eine Steuereinrichtung zum Ansteuern der Leuchteinrichtung und eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen einer Bedienung der Bedienfläche aufweist, wobei die Steuereinrichtung dazu ausgelegt ist, die Leuchteinrichtung für eine vorbestimmte zeitliche Dauer nach dem Erfassen der Bedienung zu aktivieren. Die Steuereinrichtung kann beispielsweise dazu dienen, die Leuchteinrichtung mit elektrischer Energie zu versorgen. Mit der Erfassungseinrichtung kann eine Betätigung beziehungsweise eine Berührung der Bedienfläche erfasst werden. Diese Erfassungseinrichtung kann ohnehin vorhanden sein, um die Betätigung zu erfassen und in Abhängigkeit von der erfassten Betätigung eine Funktionseinrichtung des Kraftfahrzeugs anzusteuern. Dabei kann es vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung die Leuchteinrichtung für eine vorbestimmte zeitliche Dauer nach dem Erfassen der Betätigung aktiviert. Somit kann die Bedienfläche direkt nach ihrer Betätigung desinfiziert werden. Im Vergleich zu einer dauerhaften Aktivierung der Leuchteinrichtung kann somit Energie eingespart werden. Zudem kann verhindert werden, dass der Bediener beziehungsweise die Fahrzeuginsassen durch die UV-Strahlung geschädigt werden.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Leuchteinrichtung zumindest eine Halbleiterdiode umfasst. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Leuchteinrichtung eine Mehrzahl von Halbleiterdioden umfasst. Zudem kann eine Linse vorgesehen sein, welche die von der Halbleiterdiode bereitgestellte Strahlung bündelt. Es kann auch vorgesehen sein, dass die zumindest eine Halbleiterdiode direkt mit dem Lichtleitelement beziehungsweise dessen Einkoppelelement verbunden ist. Halbleiterdioden weisen den Vorteil auf, dass diese besonders Bauraum sparend ausgebildet sind. Zudem können diese kostengünstig bereitgestellt werden.
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In einer Ausführungsform ist das Bedienteil als ein Schalter und/oder als eine Taste und/oder als ein Teil eines Lenkrads des Kraftfahrzeugs ausgebildet. Die Bedienvorrichtung kann beispielsweise in einem Innenraum des Kraftfahrzeugs angeordnet werden. Beispielsweise kann das Bedienteil ein Schalter oder eine Taste sein, die beispielsweise auf einem Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs angeordnet ist. In diesem Fall kann dann die Leuchteinrichtung und der erste Bereich des Lichtleitelements verdeckt hinter dem Schalter und/oder der Taste angeordnet sein. Es kann auch vorgesehen sein, dass das Bedienteil zumindest einen Teil des Lenkrads des Kraftfahrzeugs bildet. Beispielsweise kann das Bedienteil zumindest einen Teil eines Lenkradschalters bilden. Das Bedienteil kann beispielsweise auch ein Teil des Lenkradkranzes oder des Pralltopfes sein. Somit kann beispielsweise erreicht werden, dass zumindest ein Teil des Lenkrads desinfiziert wird.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass die Bedienvorrichtung im Kraftfahrzeug verwendet wird, die im öffentlichen Personennahverkehr verwendet werden. So kann das Bedienteil beispielsweise einen Schalter oder einen Taster, welcher zum Öffnen der Tür eines Busses dient, bilden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist das Bedienteil als ein Außentürgriff für das Kraftfahrzeug ausgebildet. Ein solcher Außentürgriff ist an einer Außenseite des Kraftfahrzeugs angeordnet und dient dazu, die Türen des Kraftfahrzeugs zu öffnen. Somit kann auch erreicht werden, dass diese Außentürgriffe desinfiziert werden.
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Ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug umfasst zumindest eine erfindungsgemäße Bedienvorrichtung. Es kann auch vorgesehen sein, dass das Kraftfahrzeug eine Mehrzahl derartiger Bedienvorrichtungen umfasst. Dabei können die unterschiedlichen Bedienvorrichtungen unterschiedlich ausgestaltete Bedienteile aufweisen. Das Kraftfahrzeug kann beispielsweise als Personenkraftwagen ausgebildet sein. Somit kann insbesondere im Bereich der Mietwagen oder im Bereich des Carsharing, bei denen die Kraftfahrzeuge von vielen unterschiedlichen Personen genutzt werden, erreicht werden, dass die Bedienteile desinfiziert werden. Auf diese Weise kann die Akzeptanz zur Nutzung solcher Mietwagen beziehungsweise Carsharing-Fahrzeuge erhöht werden. Die Bedienvorrichtung kann beispielsweise auch in einem Taxi eingesetzt werden, das von vielen unterschiedlichen Personen genutzt wird. Wie bereits erläutert, kann die Bedienvorrichtung im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs eingesetzt werden.
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Die mit Bezug auf die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung vorgestellten bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend für das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen, sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen von der Erfindung als umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt und erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind. Es sind auch Ausführungen und Merkmalskombinationen als offenbart anzusehen, die somit nicht alle Merkmale eines ursprünglich formulierten unabhängigen Anspruchs aufweisen.
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Die Erfindung wird nun anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen sowie unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 in schematischer Darstellung ein Kraftfahrzeug gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, welches eine Mehrzahl von Bedienvorrichtungen aufweist; und
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2 eine Bedienvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einer geschnittenen Seitenansicht.
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In den Figuren werden gleiche und funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug 1 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, welches als Personenkraftwagen ausgebildet ist. Das Kraftfahrzeug 1 umfasst eine Mehrzahl von Bedienvorrichtungen 2. Mit den jeweiligen Bedienvorrichtungen 2 kann eine Funktion einer Funktionseinrichtung des Kraftfahrzeugs 1 bewirkt werden beziehungsweise angesteuert werden.
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Das Kraftfahrzeug 1 umfasst zwei Bedienvorrichtungen 2, welche in einem Innenraum 3 des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet sind. Dabei ist eine der Bedienvorrichtungen 2 an einem Lenkrad 4 des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet. Die zweite Bedienvorrichtung 2 in dem Innenraum 3 des Kraftfahrzeugs 1 kann beispielsweise in einem Bereich des Armaturenbretts des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet sein. Ferner umfasst das Kraftfahrzeug 1 vier Bedienvorrichtungen 2, die an der Außenseite 5 des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet sind. Vorliegend sind die Bedienvorrichtungen 2 an den Türen 6 des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet. Diese Bedienvorrichtungen 2 dienen zum Öffnen der Türen 6 des Kraftfahrzeugs 1.
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2 zeigt eine Bedienvorrichtung 2 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einer geschnittenen Seitenansicht. Die Bedienvorrichtung 2 umfasst ein Bedienteil 7, das von einem Bediener, beispielsweise einem Insassen des Kraftfahrzeugs 1, bedient werden kann. Zum Bedienen des Bedienteils 7 kann der Benutzer beispielsweise eine Bedienfläche 8 des Bedienteils mit zumindest einem Finger berühren beziehungsweise mit zumindest einem Finger auf die Bedienfläche 8 drücken. Das Bedienteil 7 umfasst ferner ein Trägerelement 9 und einen Stößel 10, der mit dem Trägerelement 9 verbunden ist.
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Das Bedienteil 7 ist vorliegend bewegbar gelagert. Vorliegend ist das Bedienteil 7 zwischen zwei Verkleidungsteilen 11 angeordnet, die beispielsweise Teil eines Gehäuses der Bedienvorrichtung 2 sein können. Die Verkleidungsteile können auch einen Teil des Armaturenbretts des Kraftfahrzeugs 1 sein. Zu diesen Verkleidungsteilen 11 ist das Bedienteil 7 bewegbar gelagert. Ferner umfasst die Bedienvorrichtung 2 eine Erfassungseinrichtung 12, mittels welcher eine Bedienung beziehungsweise Betätigung des Bedienteils 7 erfasst werden kann. Dies kann beispielsweise dadurch erfasst werden, dass der Stößel 10 in Folge der Bedienung des Bedienteils und der damit verbundenen Bewegung des Bedienteils auf die Erfassungseinrichtung 12 trifft. Falls mit der Erfassungseinrichtung 12 die Betätigung des Bedienteils 7 erfasst wurde, kann ein entsprechendes Signal an eine Steuereinrichtung 13 übertragen werden. Mit der Steuereinrichtung 13 kann dann beispielsweise eine Funktionseinrichtung des Kraftfahrzeugs 1 angesteuert werden.
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Darüber hinaus umfasst die Bedienvorrichtung 2 eine Leuchteinrichtung 14, die dazu ausgelegt ist, Strahlungen im ultravioletten Wellenlängenbereich auszusenden. Die Leuchteinrichtung 14 kann zumindest eine Halbleiterdiode umfassen. Darüber hinaus umfasst die Bedienvorrichtung 2 ein Lichtleitelement 15. Das Lichtleitelement 15 umfasst einen ersten Bereich 16, der zumindest bereichsweise auf einer dem Bediener abgewandten Seite des Bedienteils 7 angeordnet ist. In dem ersten Bereich 16 des Lichtleitelements 15 ist ein Einkoppelelement 17 vorgesehen, welches dazu dient, die mit der Leuchteinrichtung 14 ausgesendete Strahlung in das Lichtleitelement 16 einzukoppeln. Innerhalb des Lichtleitelements 15 breitet sich die Strahlung dann durch Reflexion an den Wänden des Lichtleitelements 15 aus.
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Darüber hinaus weist das Lichtleitelement 15 einen zweiten Bereich 18 auf, der zumindest ein Auskoppelelement 19 aufweist. Das Auskoppelelement 19 dient zum Auskoppeln der Strahlung aus dem Lichtleitelement 15. Vorliegend weist der zweite Bereich 18 des Lichtleitelements 15 vier Auskoppelelemente 19 auf, die als entsprechende Kerben beziehungsweise Ausnehmungen ausgebildet sind. Damit kann erreicht werden, dass die UV-Strahlung an der Bedienfläche 8 ausgekoppelt wird und somit die Bedienfläche 8 bestrahlt wird. Die Auskoppelelemente 19 können auch dadurch bereitgestellt werden, dass die Oberfläche des Lichtleitelements 15 zumindest bereichsweise aufgeraut wird. Zudem kann es vorgesehen sein, dass in dem zweiten Bereich 18 innerhalb des Lichtleitelements 15 entsprechende Elemente angeordnet werden, welche die Strahlung reflektieren und somit aus dem Lichtleitelement 15 auskoppeln.
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Die UV-Strahlung, die aus den Auskoppelelementen 19 ausgekoppelt wird, trifft somit auf die Bedienfläche 8. Viren, Bakterien und andere Organismen, die sich auf der Bedienfläche 8 befinden, werden durch die UV-Strahlung inaktiviert beziehungsweise zerstört. Durch die UV-Strahlung kann die Bedienfläche 8 somit desinfiziert werden und verhindert werden, dass sich Bediener beim Berühren der Bedienfläche infizieren.
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Der zweite Bereich 18 des Lichtleitelements 15 ist vorliegend als Beschichtung ausgebildet, die auf das Trägerelement 9 aufgebracht ist. Das Lichtleitelement 15 und insbesondere der zweite Bereich 18 des Lichtleitelements 15 kann beispielsweise aus einem Kunststoff gebildet sein.
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Alternativ zu der hier gezeigten Ausführungsform kann es auch vorgesehen sein, dass das Trägerelement 9 und der zweite Bereich 18 des Lichtleitelements 15 einteilig ausgebildet sind. In diesem Fall bildet der zweite Bereich 18 des Lichtleitelements 15 das komplette Bedienteil 7.
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Zwischen dem ersten Bereich 16 und dem zweiten Bereich 18 weist das Lichtleitelement 15 einen Verbindungsbereich 20 auf, in dem das Lichtleitelement 15 eine vorbestimmte Krümmung aufweist. Diese Krümmung kann so gewählt sein, dass erreicht wird, dass das die Strahlung effektiv von dem ersten Bereich 16 in den zweiten Bereich 18 übertragen wird.
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Die Steuereinrichtung 13 ist zudem mit der Leuchteinrichtung 14 elektrisch verbunden. Mittels der Steuereinrichtung 13 kann die Leuchteinrichtung beispielsweise mit elektrischer Energie versorgt werden. Dabei kann die Steuereinrichtung 13 die Leuchteinrichtung 14 derart ansteuern, dass die Leuchteinrichtung für eine vorbestimmte zeitliche Dauer aktiviert wird, nachdem mit der Erfassungseinrichtung 12 die Betätigung des Bedienteils 7 erkannt wurde. Damit kann die Bedienfläche 8 direkt nach der Betätigung desinfiziert werden.
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Wie schematisch in 1 gezeigt, kann die Bedienvorrichtung 2 an unterschiedlichen Bereichen des Kraftfahrzeugs 1 eingesetzt werden. Neben der Verwendung als Taster oder Schalter kann die Bedienvorrichtung 2 zumindest einen Teil des Lenkrads 4 bilden. An der Außenseite 5 des Kraftfahrzeugs 1 kann das Bedienteil beispielsweise einen Außentürgriff bilden. Somit kann insbesondere in Kraftfahrzeugen 1, die beispielsweise als Mietfahrzeuge eingesetzt werden, erreicht werden, dass die Bedienflächen 8 desinfiziert werden. Die Bedienvorrichtung kann auch in Kraftfahrzeugen 1 verwendet werden, die im öffentlichen Personennahverkehr eingesetzt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012006972 A1 [0004]