-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum registergenauen beidseitigen Bedrucken eines transparenten bahn- oder bogenförmigen Substrates, wobei das Substrat auf einer ersten Substratseite mit einer Anzahl von n Druckfarben bedruckt wird und wobei das Substrat gleichzeitig oder mit zeitlichem Versatz auf seiner zweiten Substratseite, welche der ersten Substratseite gegenüberliegt, mit einer Anzahl von m Druckfarben bedruckt wird.
-
Insbesondere im Verpackungsdruck werden transparente Substrate wie beispielsweise durchsichtige bahn- oder bogenförmige Kunststofffolien in verschiedenen Druckverfahren wie beispielsweise dem Offsetdruck, dem Flexodruck, dem Tiefdruck oder aber mit druckformvariablen Druckverfahren wie beispielsweise dem Inkjet-Druckverfahren bedruckt. Hierbei kommen unterschiedliche Druckfarben zum Einsatz, häufig ist auch der Einsatz von UV-Druckfarben anzutreffen. Derartige bedruckte Folien kommen häufig im Verpackungsbereich zum Einsatz und werden dort beispielsweise für sogenannte Schrumpfhülsen verwendet, welche über mehr oder weniger beliebig geformte Körper gezogen und erwärmt werden, so dass sich die Folie der Kontur des überzogenen Körpers anpasst. Auch werden bedruckte Folien zu sogenannten Laminaten weiterverarbeitet, bei welchen die bedruckte Folie beispielsweise auf einen Karton aufgeklebt wird, so dass durch diesen Folienüberzug der Karton wesentlich beständiger gegen Verschmutzung oder Feuchtigkeit ist.
-
Aufgrund der Verwendung im Verpackungsbereich werden transparente Substrate zumeist nur einseitig bedruckt, dies bedeutet, dass nur auf einer Substratseite Druckfarben aufgetragen werden. Aufgrund zunehmender Anforderungen an Verpackungen, zur Erhöhung des Schutzes gegen Nachahmung oder aus anderen wie beispielsweise gestalterischen Gründen wächst auch der Bedarf, transparente Substrate beidseitig zu bedrucken.
-
Wenn jedoch die Druckbilder auf beiden Seiten aufgrund der Transparenz des Substrates zusammenwirken sollen, was beispielsweise der Fall ist, wenn auf einer Substratseite nicht nur vollflächig eine Deckfarbe aufgetragen wird, bestehen aufgrund der Transparenz entsprechender Substrate sehr hohe Anforderungen an das registerhaltige Drucken.
-
Im Stand der Technik wird zwischen dem Passer und dem Register wie folgt unterschieden: Als Passer wird das Übereinanderpassen der einzelnen Prozess- bzw. Druckfarben, welche auf einer Substratseite aufgetragen werden, bezeichnet. Als Register wird die lagerichtige Anordnung des Druckbildes auf der Vorderseite zum Druckbild auf der Rückseite bezeichnet, wenngleich diese Unterscheidung in vielen Schriften nicht immer so konsequent verwendet wird und der Passer häufig als Register bezeichnet wird. Somit werden beim beidseitigen Bedrucken von transparenten Substraten an das Register zumindest bei spezifischen Anwendungen dieselben hohen Anforderungen wie an den Passer gestellt, damit sich das Druckbild der ersten Substratseite mit dem Druckbild der zweiten Substratseite optimal bei hohem qualitativem Eindruck ergänzen kann.
-
Aus dem Stand der Technik sind verschiedenste Passermarken und Regelsysteme für das passerhaltige Drucken bekannt. So beschreibt beispielsweise die
EP2049336B1 ein Messelement zur Messung eines Passers sowie Verfahren zur Passerregelung bzw. Passermessung. Die
DE 10 2007 059 842 A1 offenbart ebenfalls ein Verfahren zur Regelung der Farbgebung in einer Offsetdruckmaschine. Ferner sind aus der Fachliteratur vielfältige am Markt verfügbare Passerregelsysteme und Passermarken bekannt.
-
Da jedoch transparente Substrate üblicherweise nur einseitig bedruckt werden, und da Registerabweichungen beim beidseitigen Druck von nicht-transparenten Substraten nur eine untergeordnete Relevanz besitzen, liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu schaffen, mit welcher bei transparenten Substraten die Registerabweichungen in der selben Genauigkeit wie die Passerabweichungen ausgeführt werden können.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst, dass mindestens einem Nutzen auf der ersten Substratseite mit mindestens einer der n Druckfarben mindestens ein Registerelement gedruckt wird, wobei dieses mindestens eine Registerelement als Referenzmarke zum registerhaltigen Drucken für mindestens eine der m Druckfarben, welche auf einer der ersten Substratseite gegenüberliegenden zweiten Substratseite aufgebracht werden, verwendet wird.
-
Hierbei werden auf der ersten Substratseite eine Anzahl von n Druckfarben und auf der zweiten Substratseite eine Anzahl von m Druckfarben aufgetragen. m und n sind hierbei natürliche Zahlen größergleich eins.
-
Ein derartiges Verfahren hat den Vorteil, dass die Registermarke, welche mit mindestens einer, vorzugsweise jedoch explizit einer Druckfarbe des Druckbildes der ersten Substratseite aufgebracht wird und somit spätestens nach einem Einricht- oder Einregelvorgang des Passers der ersten Substratseite auch vollkommen passerhaltig zum Druckbild der ersten Substratseite ist, aufgrund der Transparenz des transparenten Substrates auch auf der zweiten Substratseite sichtbar und mittels einer Erfassungseinrichtung wie beispielsweise einer Kamera auch auf der zweiten Substratseite erfasst werden kann. Wenn nun diese mindestens eine Registermarke als Referenzmarke, welche auch als Master bezeichnet wird, für den Passer mindestens einer oder mehrerer auf die zweite Substratseite aufgedruckten Druckfarben verwendet wird, so stimmt der Passer und somit auch das Register exakt beziehungsweise zumindest im Rahmen der Regelgenauigkeit des Passers zum Druckbild auf der ersten Substratseite.
-
Ferner weist die Erfindung den Vorteil auf, dass damit Bildelemente der zweiten Substratseite registerhaltig zu den Bildelementen der ersten Substratseite gedruckt werden können, ohne hierfür ein oder mehrere zusätzliche Registerregelsysteme beziehungsweise Passerregelsysteme zu verwenden.
-
Hierbei wird das mindestens eine Registerelement, welches auf der ersten Substratseite aufgedruckt wird, beim Bedrucken der zweiten Substratseite mit einer beliebigen Anzahl von m Farben, gemeinsam mit mindestens einem Passerelement für die zweite Substratseite von der Erfassungseinrichtung erfasst und es wird der Abstand und die Lage des Registerelements zu mindestens einem Passerelement für die zweite Substratseite gemessen, wobei der Abstand und die Lage des mindestens einen Registerelements zu dem mindestens einen Passerelement für die zweite Substratseite mittels einer Erfassungs- und Regelungseinrichtung auf einen vorgegebenen Sollwert hin geregelt wird.
-
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird beim Verdrucken eines mehrfarbigen Drucks mindestens eines der Registerelemente nicht mehr als gesondertes Element ausgebildet, sondern mindestens eines der Registerelemente wird gleichzeitig als ein Passerelement einer Passermarke für das passerhaltige Drucken der ersten Substratseite verwendet.
-
In einer ganz besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden auf der ersten Substratseite keine gesonderten Registerelemente mehr aufgedruckt, sondern mindestens eines der Passerelemente dient gleichzeitig als Registerelement.
-
In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird im Falle des mehrfarbigen Bedruckens der ersten Substratseite mit einer Mehrzahl von n Farben neben mindestens einer Passermarke bestehend aus mindestens n Passerelementen zusätzlich mindestens ein Registerelement auf der ersten Substratseite aufgedruckt. Von besonderem Vorteil ist, wenn dieses mindestens eine Registerelement an einer anderen seitlichen Erstreckung senkrecht zur Druckrichtung gesehen zu der mindestens einen Passermarke für die erste Substratseite angeordnet ist. Denn in einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist das Registerelement mehr oder weniger symmetrisch zur in Druckrichtung verlaufenden Symmetrieachse des Substrates zur Passermarke der ersten Substratseite angeordnet, so dass im Falle des Erfordernisses des Wendens der Bahn für das Bedrucken der zweiten Substratseite die Kamera der Erfassungs- und Regelungseinrichtung nicht verstellt werden muss, was Rüstaufwände, Rüstzeit und Ressourcen spart.
-
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
-
1 Eine beispielhafte Druckmaschine für das einseitige Bedrucken einer Substratbahn
-
2 Das beidseitige Bedrucken einer Substratbahn mittels einer Druckmaschine
-
3 Eine Draufsicht auf die Substratbahn nach dem Bedrucken der ersten Substratseite
-
4 Eine Draufsicht auf die Substratbahn nach dem Bedrucken der zweiten Substratseite
-
1 zeigt ein Beispiel einer Druckmaschine 1 für das Bedrucken transparenter Substrate 10, wie diese beispielsweise für den Verpackungsdruck konfiguriert ist.
-
Auch wenn in 1 eine Druckmaschine für das Bedrucken eines bahnförmigen Substrates dargestellt ist, so wird hierzu angemerkt, dass die vorliegende Erfindung auch für Druckmaschinen, welche bogenförmige Substrate verdrucken, anwendbar ist. Ferner ist die vorliegende Erfindung für alle nichtdruckformvariablen Druckverfahren wie beispielsweise das Offsetdruckverfahren, das Tiefdruckverfahren, das Flexodruckverfahren usw. als auch für alle druckformvariablen Druckverfahren wie beispielsweise das Inkjet-Druckverfahren oder tonerbasierte Digitaldruckverfahren oder die Kombination von druckformvariablen und nichtdruckformvariablen Druckverfahren, bei denen eine Passer- und/oder Registerregelung möglich oder zwingend erforderlich ist, geeignet und anwendbar, auch wenn in den nachfolgenden Figuren dieses nur anhand einer Rollendruckmaschine für ein nichtdruckformvariables Druckverfahren erläutert wird.
-
Die Druckmaschine 1 umfasst im wesentlichen einen Abwickler 3, mindestens eine Druckeinheit 2 zum mindestens einseitigen Bedrucken eines Substrates 10, eine Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 und einen Aufwickler 4.
-
Beispielhaft wird nachfolgend das erfindungsgemäße Verfahren einer Druckmaschine 1 für ein einseitiges Bedrucken einer Substratbahn 10 erläutert, bei welcher zwischen dem Bedrucken der ersten Substratseite und der zweiten Substratseite ein zeitlicher Versatz vorhanden ist. Das erfindungsgemäße Verfahren ist jedoch auch bei einer Druckmaschine 2 für das mehr oder weniger gleichzeitige Bedrucken der ersten Substratseite 11 und der zweiten Substratseite 12 anwendbar.
-
Bei der in 1 dargestellten Druckmaschine 1 wird das bahnförmige transparente Substrat 10 von der im Abwickler 3 eingespannten Rolle abgewickelt und mit der korrekten Bahnspannung der mindestens einen Druckeinheit 2 zugeführt. Das in 1 dargestellte Beispiel zeigt eine Druckmaschine 1 mit vier Druckeinheiten 2 für n = 4 Druckfarben zum einseitigen Bedrucken der Substratbahn 10. Nach dem Durchfahren der n = 4 Druckeinheiten 2 ist das Substrat 10 auf der als Oberseite dargestellten ersten Substratseite 11 mit n = 4 Druckfarben bedruckt, was mit den vier aneinander gereihten Dreiecken zum Ausdruck gebracht wird. Die einseitig bedruckte Substratbahn 10 wird unter der Kamera 7 der Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 hindurchgeführt. Mit dieser Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 werden die mindestens n = 4 Passerelemente 14a der Passermarke 13a für die erste Substratseite 11 erfasst, gemäß dem Stand der Technik werden die Abstände und die Lagen der Passerelemente 14a der Passermarke 13a der ersten Substratseite 11 vermessen, über die Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 werden die sich aus den Abweichungen zwischen den Ist- und Sollwerten ergebenden Stellgrößen errechnet und über die Datenleitungen 9 an die nicht dargestellten Stellelemente übermittelt. Über entsprechende Stellelemente werden im Bedarfsfall die Druckformen der jeweiligen Farben so verstellt und geregelt, dass die Abstände und die Lagen der Passerelemente 14a den durch die entsprechende Passermarke 13a vorgegebenen Sollwerten entsprechen, so dass dadurch ein passerhaltiger Druck der ersten Substratseite 11 sichergestellt wird.
-
Das passerhaltig bedruckte Substrat wird anschließend wieder mittels eines Aufwicklers 4 auf eine Rolle aufgewickelt. Trocknungs- oder Härtungseinrichtungen für die Druckfarbe sind in 1 nicht dargestellt, können jedoch auch in der Druckmaschine 1 integriert sein.
-
2 zeigt die identische Druckmaschine 1 aus 1, jedoch in einem Betriebszustand, bei welchem das bereits auf der ersten Substratseite 11 bedruckte Substrat 10 auf der zweiten Substratseite 12 mit m = 4 Farben bedruckt wird. Dies erfolgt, indem die Rolle mit dem aufgewickelten, auf der ersten Substratseite 11 bedrucktem Substrat 10 wieder in den Abwickler 3 eingebracht und von diesem in der Form abgerollt wird, als dass die noch unbedruckte zweite Substratseite 12 im Bereich der Druckeinheiten 2 auf der Oberseite zu liegen kommt. Die noch unbedruckte zweite Substratseite 12 wird in dem in 2 dargestelltem Ausführungsbeispiel anschließend in den n = m = 4 Druckeinheiten mit m = 4 Druckfarben bedruckt.
-
Die nun beidseitig bedruckte Substratbahn 10 wird unter der Kamera 7 der Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 hindurchgeführt. Mit dieser Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 werden die mit jeweils m = 4 Passerelementen 14b der mindestens einen Passermarke 13b für die zweite Substratseite 12 erfasst, gemäß dem Stand der Technik werden die Abstände und/oder die Lagen der Passerelemente 14b der Passermarke 13b der zweiten Substratseite 12 vermessen, über entsprechende Stellelemente werden im Bedarfsfall die Druckformen der jeweiligen Druckfarben so verstellt und geregelt, dass die Abstände und/oder die Lagen der Passerelemente 14b den durch die entsprechende Passermarke 13b vorgegebenen Sollwerten entsprechen, so dass dadurch ein passerhaltiger Druck der zweiten Substratseite 12 sichergestellt wird.
-
Gleichzeitig wird auch aufgrund der Transparenz des Substrates 10 das auf der ersten Substratseite 11 mitgedruckte Registerelement 15 von der Kamera 7 der Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 erfasst und der Abstand und/oder die Lage mindestens eines Passerelements 14b der mindestens einen Passermarke 13b für die zweite Substratseite 12 zum Registerelement 15 wird erfasst und über die Erfassungs- und Regeleinrichtung 8 wird die Position der Druckformen in der Form geregelt, dass der Abstand und/oder die Lage beispielsweise eines Passerelements 14b der Passermarke 13b dem vorgegebenen Sollwert entspricht. Somit werden die Positionen der Druckformen in der Form geregelt, dass zum einen die Passerelemente 14b der Passermarke 13b und somit auch der Passer des Druckbildes der zweiten Substratseite 12 innerhalb der zulässigen Toleranzen geregelt wird. Darüber hinaus ist durch die exakte Ausregelung des Druckbildes der zweiten Substratseite 12 zum Registerelement auch sichergestellt, dass auch die Lage des Druckbildes der zweiten Substratseite 12 mit der gleichen Genauigkeit zum Druckbild der ersten Substratseite 11 gedruckt wird, wie dies beim Passer möglich ist. Somit kann für das Register die selbe sehr enge Toleranz hinsichtlich Lage und Abstand wie beim Passer erreicht werden, so dass die Druckbilder der ersten Substratseite 11 und der zweiten Substratseite 12 ohne Qualitätseinschränkungen zusammenspielen können, was auch gestalterisch neue Möglichkeiten bietet, insbesondere, wenn auf der zweiten Substratseite 12 andere Druckfarben als auf der ersten Substratseite 11 aufgetragen werden.
-
3 zeigt eine Draufsicht auf das bahnförmige Substrat 10 nach dem Bedrucken der ersten Substratseite 11 und somit auf der Auslaufseite der in Druckrichtung 5 gesehen letzten Druckeinheit 2.
-
Auf das bahnförmige Substrat 10 werden in Druckrichtung 5 gesehen hintereinander eine Mehrzahl von Druckbildern 6 oder auch Nutzen 6 gedruckt, welche bei nichtdruckformvariablen Druckeinheiten 2 in der Regel über den Umfang der Formzylinder bestimmt sind. Zur Erhöhung der Flexibilität werden im Verpackungsdruck auch formatvariable Druckeinheiten 2 eingesetzt, bei welchen der Umfang der Formzylinder und somit die Länge eines zusammenhängenden Druckbildes 6 oder Nutzens 6 variiert werden kann, was bei bogenverarbeitenden Druckmaschinen in gewissen Grenzen immer möglich ist.
-
Üblicherweise werden wie in 3 dargestellt auf jedem Nutzen 6 Marken zur Regelung und/oder Überwachung der Druckqualität mitgedruckt, diese können aber insbesondere bei druckformvariablen Druckverfahren auch nicht auf jedem Nutzen 6, sondern nur an einem geringen Anteil der Exemplare einer Druckauflage, mitgedruckt werden. Bei nichtdruckformvariablen Druckverfahren werden diese jedoch aufgrund der unveränderlichen Druckform auf jeden Nutzen 6 gedruckt. Aus dem Stand der Technik sind hierbei Passermarken 13, Marken für die Farbdichteregelung, Marken für das Tonen im Offsetdruck oder aber Schnittregistermarken bekannt.
-
Wie im Beispiel der 3 gezeigt, werden die Passermarken 13 unter einer Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8, welche üblicherweise eine Kamera 7 umfasst, hindurchgeführt, so dass die einzelnen Passerlemente 14 erfasst und ausgewertet werden.
-
Die in 3 und 4 dargestellten Passermarken 13 bestehen aus n oder m Passerelementen, wobei im dargestellten Beispiel die Anzahl der verdruckten Farben n und m gleich vier ist. Somit wird im dargestellten Beispiel für jede auf einer Substratseite 11 und 12 verdruckte Druckfarbe jeweils ein Passerelement 14 mitgedruckt. Aus dem Stand der Technik sind auch Lösungen bekannt, bei denen für mindestens eine Druckfarbe eine Mehrzahl von Passerelementen 14 mitgedruckt werden. Die Anzahl der Passerelemente je Passermarke ist jedoch für die vorliegende Erfindung nicht relevant, weshalb bei dem beschriebenen und dargestellten Ausführungsbeispiel der Einfachheit wegen nur ein Passerelement 14 je Druckfarbe und Druckseite und Passermarke 13 dargestellt ist.
-
So werden im Beispiel der 3 je Druckfarbe jeweils ein Passerelement 14a für die erste Substratseite gedruckt. Da in der Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 hinterlegt ist, wie die jeweiligen Passerelemente 14 gestaltet und zueinander ausgerichtet, angeordnet und beabstandet sein müssen, können die Passermarken 13 zur Regelung des Passers verwendet werden.
-
Aus dem Stand der Technik sind auch Lösungen bekannt, bei denen über die Breite des Substrats 10 und somit senkrecht zur Druckrichtung 5 eine Mehrzahl von Passermarken 13 je Substratseite angeordnet werden, die den Passer an verschiedenen Stellen über die Substratbreite erfassen und zur Regelung des Passers heranziehen kann. Da es für die vorliegende Erfindung nicht von Bedeutung ist, ob über die Substratbreite eine oder mehrere Passermarken angeordnet sind, wird in dem Ausführungsbeispiel nur eine Passermarke 13 pro Substratseite dargestellt.
-
Die Passermarken 13 und die zugehörige Regelung sind üblicherweise derart aufgebaut, dass üblicherweise eine Druckfarbe und somit ein Passerelement, beispielsweise das Passerelement 14a-1 der ersten Druckfarbe als Master dient, und die Lagen und Abstände der anderen Passerelemente 14a-2, 14a-3, 14a-4 beziehungsweise somit auch die Druckfarben zu diesem als Master dienenden Passerelement 14a-1 ausgerichtet werden, weshalb die Passerelemente 14a-2, 14a-3, 14a-4 auch als Slaves bezeichnet werden.
-
Wie der 3 entnommen werden kann, wird erfindungsgemäß beim Bedrucken der ersten Substratseite 11 neben den Passerelementen 14a der Passermarke für die erste Substratseite 13a auch ein Registerelement 15 mitgedruckt.
-
Auch hierbei ist es aus regelungstechnischen Gründen möglich, auch eine Mehrzahl von Registerelementen 15 aus einer oder einer Mehrzahl von Farben mitzudrucken. Da derartige Ausführungen jedoch nicht grundsätzlich relevant für die vorliegende Erfindung sind, wird in dem Ausführungsbeispiel nur ein einziges Registerelement 15 dargestellt. Dieses eine Registerelement 15 wird vorzugsweise jedoch nicht zwingend in der Druckfarbe mitgedruckt, welche bei der Passerregelung der ersten Substratseite 11 als Master dient, so dass das Registerelement 15 vorzugsweise, jedoch nicht zwingend, dieselbe Druckfarbe wie das als Master dienende Passerelement 14a-1 aufweist.
-
Es ist auch eine, wenngleich nicht in dem in den Figuren dargestelltem Ausführungsbeispiel gezeigte, Variante möglich, bei welcher das eine oder das jeweilige Registerelement 15 gleichzeitig als ein Passerelement 14a einer oder mehrerer Passermarken 13a dient. Somit würde in diesem Fall kein zusätzliches Registerelement 15 mitgedruckt werden, sondern ein Passerelement, beispielsweise das Passerelement 14a-1, würde die Funktion der Registermarke 15 übernehmen.
-
4 zeigt eine Draufsicht auf das bahnförmige Substrat 10 nach dem Wenden der Substratbahn 10 und nach dem Bedrucken der zweiten Substratseite 12 auf der Auslaufseite der in Druckrichtung 5 gesehen letzten Druckeinheit 2. Beim Bedrucken der zweiten Substratseite 12 wurde auch eine Passermarke 13b zur Passerregelung des Druckbildes der zweiten Substratseite 12 aufgedruckt.
-
An dieser Stelle wird angemerkt, dass für die Anzahl, die Gestaltung etc. der Passermarken 13b für die zweite Substratseite 12 dasselbe gilt, wie bereits unter der Erläuterung der 3 angeführt. Aus diesem Grund wird auf eine Wiederholdung dieser Ausgestaltungen verzichtet und nachfolgend wird nur das Ausführungsbeispiel der 4 erläutert.
-
Da aufgrund der Transparenz des Bedruckstoffes die mitgedruckte Registermarke auch von der zweiten Substratseite 12 aus gesehen werden kann, werden nicht nur die Passerelemente 14b der Passermarke 13b für die zweite Substratseite 12 von der Kamera 7 der Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 erkannt, sondern auch das bereits beim Bedrucken der ersten Substratseite 11 mitgedruckte Registerelement 15 wird von der Kamera 7 erfasst und kann somit zur Regelung des Registers und/oder des Passers mit verwendet werden.
-
So erfasst die Kamera 7 der Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 sowohl das Registerelement 15 als auch alle Passerelemente 14b-1, 14b-2, 14b-3, 14b-4 der Passermarke 13b. In dem Regelalgorithmus kann hinterlegt werden, dass bei Erkennung der beispielsweise fünf Elemente der Modus der Registerregelung zusätzlich zur Passerregelung aktiviert wird. Alternativ kann die Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 von der Steuerung der Druckmaschine eine Information darüber erhalten, dass beim entsprechenden Produktionsschritt das Substrat 10 auf der zweiten Substratseite 12 bedruckt wird, so dass dadurch der oben angeführte Regelungsmodus aktiviert wird.
-
Wenn neben den vier Passerelementen 14b-1, 14b-2, 14b-3, 14b-4 auch das Registerelement von der Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 erfasst und ausgewertet wird, so sind hierfür zwei unterschiedliche Regelungsmodi möglich: In einer ersten Ausgestaltung ist das Registerelement 15 die einzige Referenzmarke und somit der einzige Master. Dies bedeutet, dass alle vier Passerelemente sowie damit auch alle m = 4 Druckfarben hinsichtlich Lage und/oder Abstand zueinander ausschließlich auf das Registerelement 15 ausgerichtet werden, was regelungstechnisch bedeutet, dass die Regelung die Werte von Abstand und/oder Lage aller m = 4 Passerelemente 14b-1, 14b-2, 14b-3, 14b-4 in die jeweiligen Sollbereiche regelt.
-
In einer zweiten Ausgestaltung dient zur Regelung des Passers ein Passerelement, beispielsweise das Passerelement 14b-1, als Master für die Regelung des Passers wie unter 3 beschrieben, allerdings wird in diesem Fall zusätzlich die Lage und/oder der Abstand des als Master für den Passer dienenden Passerelements 14b-1 zum Registerelement 15 in die jeweiligen Sollbereiche geregelt.
-
Mit beiden Ausgestaltungen ist daher sichergestellt, dass neben dem Passer des Druckbildes der zweiten Substratseite 12 auch das Register des Druckbildes der ersten Substratseite 11 zum Druckbild der zweiten Substratseite 12 mit den gleichen engen Toleranzen geregelt und somit realisiert werden kann.
-
Vorzugsweise ist das Registerelement 15 seitlich, das heißt rechtwinklig zur Druckrichtung 5, versetzt angeordnet zur einen oder jeden Passermarke 13a der ersten Substratseite 11. Dies hat den Vorteil, dass keine Überschneidung der Registermarke 15 oder der Passermarke der zweiten Substratseite 13b und der Passermarke der ersten Substratseite 13a bei der Erfassung durch die Kamera 7 auftreten kann.
-
Besonders vorzugsweise wird das Registerelement 15 derart von der Passermarke der ersten Substratseite beabstandet, beispielsweise soweit seitlich zur Passermarke für die erste Substratseite 13a versetzt, dass das Registerelement 15 nicht gleichzeitig mit der Passermarke für die erste Substratseite 13a von der Kamera 7 erfasst werden kann, wie in 3 dargestellt.
-
Nicht in den 1 bis 4 dargestellt, wenngleich es dennoch möglich ist, dass insbesondere bei einer Mehrzahl von Passermarken 13 über die Substratbreite die Kamera 7 traversierend ausgeführt ist, so dass diese über die Substratbreite unterschiedliche Positionen einnehmen kann, um mehrere über die Substratbreite angeordnete Passermarken 13 zu vermessen. Auch in diesem Fall kann das Registerelement 15 soweit seitlich versetzt von der Passermarke für die erste Substratseite 13a angeordnet werden, dass das Registerelement 15 nicht gleichzeitig mit der Passermarke für die erste Substratseite 13a von der Kamera 7 der Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 erfasst wird. Über die Breite des Substrates können in diesem Fall dann auch mehrere Registerelemente 15 entsprechend angeordnet sein.
-
In den 3 und 4 ist eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung dieser Anordnung des Registerelements 15 zur Passermarke 13a dargestellt. Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung ist das Registerelement 15 derart über die Substratbreite angeordnet, dass dieses nicht mit der Passermarke für die erste Substratseite 13a erfasst werden kann und nach dem Wenden der Substratbahn 10 das Registerelement 15 im Wesentlichen an der selben seitlichen Position der Substratbahn 10 angeordnet ist, wie die Passermarke für die erste Substratseite 13a beim Bedrucken der ersten Substratseite 11.
-
Hierdurch ist es möglich, dass das Registerelement 15 zusammen mit der Passermarke für die zweite Substratseite 13b beim Bedrucken der zweiten Substratseite 12 von der Kamera 7 erfasst wird, ohne die seitliche Position der Kamera 7 verändern zu müssen.
-
Unabhängig davon, ob das Registerelement 15 derart über die Breite der Substratbahn 10 angeordnet ist, dass die Position der Kamera 7 nicht mehr verändert werden muss oder nicht, kann somit die Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 umfassend auch die Kamera 7 und somit die identische Einrichtung sowohl zur Erfassung und Regelung des Registers als auch zur Erfassung und Regelung des Passers verwendet werden, weshalb in den 1 bis 4 jeweils nur eine Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 beziehungsweise Kamera 7 dargestellt ist. Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass die Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 eine Erfassungseinrichtung wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Kamera 7 als auch eine Regelungseinrichtung wie beispielsweise einen Rechner sowie Software zur Erkennung und Analyse beispielsweise der Art, Anzahl, Anordnung etc. der Passermarken 13 und gegebenenfalls der mindestens einen Registermarke 15 umfasst. Ferner sind noch Datenleitungen 9 sowie entsprechende Stellelemente in den Druckeinheiten 2 erforderlich, welche aus dem Stand der Technik bekannt sind.
-
Nicht in 4 dargestellt ist eine weitere besonders für das in etwa gleichzeitige beidseitige Bedrucken des Substrates 10 vorteilhafte Ausgestaltung, mit welcher mit nur einer einzigen Erfassungs- und Regeleinrichtung 8 der Passer der ersten und der zweiten Substratseite 11, 12 als auch das Register erfasst und geregelt werden kann.
-
Denn werden die Passerelemente für die erste Substratseite 14a und/oder die Passermarke für die erste Substratseite 13a anders wie beispielsweise mit anderer Kontur, Anordnung etc. als die Passerelemente für die zweite Substratseite 14b und/oder die Passermarke für die zweite Substratseite 13b ausgeführt und ist gegebenenfalls das mindestens eine Registerelement 15 nochmals abweichend ausgeführt, so kann die eine Erfassungs- und Regelungseinrichtung 8 die Passer und das Register in einem Durchgang regeln, sofern in der Steuerung hinterlegt ist, welche Gestaltung der Passermarken 13 und/oder der Passerelemente 14 der ersten und der zweiten Substratseite 11, 12 zugeordnet ist.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Druckmaschine
- 2
- Druckeinheit
- 3
- Abwickler
- 4
- Aufwickler
- 5
- Druckrichtung
- 6
- Druckbild / Nutzen
- 7
- Kamera
- 8
- Erfassungs- und Regelungseinrichtung
- 9
- Datenleitung
- 10
- Substrat
- 11
- erste Substratseite
- 12
- zweite Substratseite
- 13
- Passermarke
- 13a
- Passermarke für erste Substratseite
- 13b
- Passermarke für zweite Substratseite
- 14
- Passerelement
- 14a-1
- Passerelement der ersten Farbe für erste Substratseite
- 14b-1
- Passerelement der ersten Farbe für zweite Substratseite
- 15
- Registerelement
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 2049336 B1 [0006]
- DE 102007059842 A1 [0006]