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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Blechrohlingen, insbesondere Hybridblechrohlingen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In der industriellen Anwendung, insbesondere im KFZ Bau sind stetig steigende Anforderungen an die Kombination unterschiedlichster Werkstoffe gegeben. Insbesondere Blechwerkstoffe spielen dabei eine erhebliche Rolle. Kombinationen aus Leichtmetall und Stahl sind hierbei keine Seltenheit da unterschiedliche Anforderungen an unterschiedliche Bestandteile eines Blechrohlings, beispielsweis in der Verformbarkeit und der Stabilität, gefordert sind. Da unterschiedliche Blechwerkstoffe aus unterschiedlichen Werkstoffgruppen, beispielsweise Stahl und Aluminium, jedoch nicht ohne weiteres miteinander verbunden werden können, müssen aufwändige Verbindungsmethoden wie beispielsweise eine Vernietung, Verquetschung oder Überlappung mit Dritten Werkstoffen dienen, was zusätzliche Bearbeitungen, Handhabungen und vor allem Materialaufwände und Raumforderungen mit sich bringt.
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Aus dem Stand der Technik der
DE 10 2008 036 435 B4 ist ein Verfahren bekannt, um ein Halbzeug herzustellen, welches als endloses Hybridband in der Lage ist, Werkstoffe unterschiedlicher Werkstoffgruppen zu verbinden. Nachteilig am Stand der Technik ist jedoch, dass ein zusätzlicher Aufwand entsteht, um das Halbzeug zu fertigen, zu konfektionieren und der Verarbeitung mit weiteren Halbzeugen zuzuführen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung von Blechrohlingen, insbesondere Hybridblechrohlingen bereitzustellen, welches vereinfacht und kosteneffizient ausführbar ist und zusätzliche Handhabungsaufwände vermeidet.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen angegeben.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Blechrohlingen, insbesondere von Hybridblechrohlingen,
- – wobei ein erstes Blechteil aus einem ersten Blechteilwerkstoff hergestellt ist,
- – wobei ein zweites Blechteil aus einem zweiten Blechteilwerkstoff hergestellt ist,
- – wobei ein länglicher Verbindungsblechstreifen vorgesehen ist
- – und der Verbindungsblechstreifen entlang einer ersten Längskante mit dem ersten Blechteil über eine vorzugsweise thermische Fügeverbindung verbunden wird
- – und der Verbindungsblechstreifen entlang einer zweiten Längskante mit dem zweiten Blechteil über eine vorzugsweise thermische Fügeverbindung verbunden wird.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
- – in einem ersten Verfahrensschritt der Verbindungsblechstreifen entlang der ersten Längskante mit dem ersten Blechteil über eine thermische oder mechanische Fügeverbindung, insbesondere einen Laserschweißvorgang verbunden wird und
- – in einem zweiten Verfahrensschritt der Verbindungsblechstreifen entlang der zweiten Längskante mit dem zweiten Blechteil über eine thermische oder mechanische Fügeverbindung, insbesondere einen Laserschweißvorgang verbunden wird,
- – wobei der erste und der zweite Verfahrensschritt innerhalb einer Produktionslinie stattfinden.
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Erfindungsgemäß wird dabei erreicht, dass innerhalb einer Produktionslinie alle erforderlichen Verbindungsschritte zur Bereitstellung eines Blechteilrohlings realisiert sind. Dabei ist es im Grundgedanke des Verfahrens noch unerheblich, ob das erste und das zweite Bleichteil aus unterschiedlichen Werkstoffgruppen stammen oder einer Werkstoffgruppe angehören. Die Verbindung der Blechteile innerhalb der Produktionslinie (in-Line) erlaubt eine höhere Kosteneffizient da Handhabungsapparate und diesbezügliche Zeitaufwände bei der Handhabung entfallen.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass mindestens das erste Blechteil und/oder der Verbindungsblechstreifen der Produktionslinie als Endlosband (Coil) zugeführt werden und unter kontinuierlichem Vorschub oder unter getaktetem Vorschub miteinander verbunden werden.
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Die Zuführung als Endlosband, allgemein als „Coil“ bezeichnet bietet den Vorteil, dass wiederum Handhabungen, Vereinzelungen und Abstapelvorrichtungen entfallen können. Zudem kann, beispielsweise über die Anordnung eines Bandspeichers („Loop“ oder dergleichen) sowohl ein kontinuierlicher Vorschub, beispielsweise bei Wechsel des Coils realisiert werden oder eine getaktete Betriebsart bevorzugt sein. Letztere getaktete Betriebsart ist insbesondere dann sinnvoll, wenn Vereinzelungen bzw. Abtafelungen vorgenommen werden müssen, bei welchen die entstehenden Blechteilrohlinge in einer Position ruhen müssen.
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Entsprechend dem vorangegangenen Beispiel ist weiterhin vorteilhaft vorgesehen,, dass das zweite Blechteil der Produktionslinie als Endlosband (Coil) zugeführt wird und unter kontinuierlichem Vorschub oder unter getaktetem Vorschub mit dem Verbindungsstreifen verbunden wird.
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Eine zweckmäßige Ausführungsform des Verfahrens zur Herstellung von Hybridblechrohlungen ist dadurch gekennzeichnet, dass
- – der zweite Blechteilwerkstoff ein anderer Blechteilwerkstoff aus eine anderen Werkstoffgruppe als der erste Blechteilwerkstoff ist und mit diesem nicht durch eine thermische Fügeverbindung unmittelbar verbindbar ist,
- – wobei der Verbindungsblechstreifen als hybrider Verbindungsblechstreifens mit einem ersten Flügel aus einem mit dem ersten Blechteilwerkstoff über eine thermische Fügeverbindung verbindbaren Werkstoff und einem zweiten Flügel aus einem mit dem zweiten Blechteilwerkstoff über eine thermische Fügeverbindung verbindbaren Werkstoff ausgebildet ist
- – und wobei in einem Verfahrensschritt das erste Blechteil mit dem ersten Flügel des hybriden Verbindungsblechstreifens und/oder das zweite Blechteil mit dem zweiten Flügel des hybriden Verbindungsblechstreifens jeweils durch eine thermische Fügeverbindung, insbesondere Laserschweißen, verbunden wird.
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Die Verbindung zweier Blechteile unterschiedlicher Werkstoffgruppen über einen hybriden Verbindungsblechstreifen ist damit innerhalb einer Produktionslinie ermöglicht, wobei der hybride Verbindungsblechstreifen Flügel der entsprechend jeweiligen Werkstoffgruppe aufweist, die sich mit den jeweiligen Werkstoffgruppen der Blechteile über eine thermische Fügeverbindung, insbesondere über Laserschweißen verbinden lassen. Auf diese Weise lassen sich hybride Blechteilrohlinge mit Abschnitten unterschiedlicher Werkstoffgruppen in der kontinuierlichen Fertigung herstellen.
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Eine Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass in einem Verfahrensschritt das erste Blechteil in stumpfem Stoß mit dem ersten Flügel des hybriden Verbindungsblechstreifens verbunden wird und dass in einem folgenden Verfahrensschritt das zweite Blechteil in stumpfem Stoß mit dem zweiten Flügel des hybriden Verbindungsblechstreifens verbunden wird.
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Verbindungen im stumpfen Stoß bieten den Vorteil, dass kein zusätzlicher Materialauftrag in der Blechdicke des resultierenden Teils erfolgt und die weitere Verarbeitung der Blechteilrohlinge dadurch nicht behindert wird.
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Alternativ sieht eine Ausführung des Verfahrens vor, dass das erste Blechteil in einem Verfahrensschritt mit Überlappung mit dem ersten Flügel des hybriden Verbindungsblechstreifens verbunden wird und dass das zweite Blechteil in einem folgenden Verfahrensschritt mit Überlappung mit dem zweiten Flügel des hybriden Verbindungsblechstreifens verbunden wird.
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Verbindungen mit Überlapp bieten den Vorteil, dass eine vereinfachte Herstellung genutzt werden kann, insbesondere da geringere Aufwände in die Bauteilpositionierung und/oder Kantenvorbereitung eingebracht werden müssen.
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In einer Weiterbildung ist überdies vorgesehen, dass das erste oder das zweite Blechteil in stumpfem Stoß mit dem hybriden Verbindungsblechstreifen verbunden wird und dass das andere der beiden Blechteile mit Überlappung mit dem hybriden Verbindungsblechstreifen verbunden wird.
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Auf diese Weise werden die oben beschriebenen Vorteile kombiniert und innerhalb eines Blechteilrohlings vereinigt.
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Vorteilhaft ist darüber hinaus, dass der Verbindungsblechstreifen in einem vorhergehenden Verfahrensschritt aus mindestens zwei Flügelstreifen hergestellt wird wobei die Herstellung insbesondere in einem thermischen Fügeverfahren und/oder einem mechanischen Umformverfahren innerhalb der Produktionslinie erfolgt.
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Sobald der Verbindungsblechstreifen innerhalb der selben Produktionslinie hergestellt und verarbeitet wird ist die Produktionslinie eine vollständig abgeschlossene und vom Rohmaterial, vorzugsweise in Form von Endlosbändern (Colis) ausgehende Fertigungslinie, welche als Produkt die Blechrohlinge bzw. Hybridblechrohlinge liefert, ohne dass zwischengeschaltete Bearbeitungen und/oder Handhabungen geleistet werden müssen.
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Insbesondere ist bevorzugt vorgesehen, dass mindestens ein Blechteil und/oder der Verbindungsblechstreifen innerhalb der Produktionslinie, vor oder nach der Ausführung einer thermischen oder mechanischen Fügeverbindung eine Bearbeitung erfährt, insbesondere eine Kantenbearbeitung, eine Ablation, einen Ausschnitt, eine Umformung oder eine Ausklinkung.
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Kantenbearbeitung zur Vorbereitung der thermischen Fügeverbindung oder Bearbeitung der übrigen Kanten (Zuschnitt) oder der Fläche der einzelnen zu verbindenden Teile erhöhen weiterhin die Fertigungstiefe der Produktionsline und steigern die Effizienz des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Eine Weiterbildung sieht darüber hinaus vor, dass das erste und/oder das zweite Blechteil mit dem Verbindungsblechstreifen verbunden werden und dass das entstandene Endlosblech anschließend innerhalb der Produktionslinie derart getrennt wird, dass ein hierbei entstehender, vereinzelter Blechrohling wenigstens einen ersten Blechteilabschnitt, wenigstens ein zweiten Blechteilabschnitt und einen diese Blechteilabschnitte verbindenden Verbindungsblechstreifenabschnitt umfasst.
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Die dabei erzeugten Rohlinge können, eventuell unter zusätzlicher Anbringung von Stapelsicken oder dergleichen für die nächste Verarbeitung (Umformung, Beschichtung ...) bereit gestellt werden. Dieses Abtafeln ermöglicht auch die Bereitstellung von Blechrohlingen, die ggf. nicht mehr aufgewickelt oder anderweitig übergeben werden können, beispielsweise aufgrund fehlender Biegsamkeit oder der erzeugten Struktur in der Fläche der Blechrohlinge.
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Unter einer Werkstoffgruppe wird im Sinne der Erfindung eine Gruppe von Werkstoffen verstanden, zwischen welchen sich problemlos eine thermische Fügeverbindung herstellen lässt. So bilden in dieser Hinsicht zum Beispiel Stahllegierungen eine Werkstoffgruppe oder Aluminiumlegierungen eine Werkstoffgruppe.
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Unter einem Blechteil wird im Sinne der Erfindung eine Blechplatine oder ein Endlosblech bzw. ein Blechband (Coil) verstanden. Gemäß einer besonderen Ausführungsvariante ist unter einem Blechteil im Sinne der Erfindung auch eine verformte und insbesondere eine tiefgezogene Blechplatine zu verstehen oder eine Blechplatine oder ein Blechband, welche/s bereits Aussparungen oder Ausklinkungen durch vorhergegangene Bearbeitungsschritte aufweist.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand von schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen beschreiben. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt.
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Hierbei zeigt:
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1: Eine schematische Darstellung einer Produktionslinie mit Endlosblechbändern der gleichen Werkstoffgruppe.
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2: Eine schematische Darstellung einer Produktionslinie mit Endlosblechbändern aus unterschiedlichen Werkstoffgruppen und einem hybriden Verbindungsblechstreifen.
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3: Eine schematische Darstellung einer Produktionslinie mit einem hybriden Verbindungsblechstreifen und daran angesetzten Blechteilen unterschiedlicher Werkstoffgruppen.
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3a: Eine Variante der Produksionlinie nach 3, bei welcher lediglich einseitig Blechteile angesetzt werden.
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4a, 4b, 4c und 4d: Schnittdarstellungen durch resultierende Hybridblech-Rohlinge zur Verdeutlichung der entstandenen Verbindungen
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Im Einzelnen zeigt 1 eine Produktionslinie 1, bei welcher die Materialien in Form von Endlosbändern (Coils) zugeführt werden. Der Verbindungsblechstreifen 2 wird als Coil 3 auf einer Achse 4 bereitgestellt und von dort der Produktionslinie in Vorschubrichtung 5 zugeführt. Das erste Blechteil 6 wird in Form eines Blechbandes ebenfalls von einem Coil 7, aufgewickelt um eine Achse 8, in parallel zur Vorschubrichtung 5 angeordneter Vorschubrichtung 9 der Produktionslinie 1 zugeführt. Entsprechend wird auch das zweite Blechteil 10 in Form eines Blechbandes von einem Coil 11 um eine Achse 12 in Vorschubrichtung 13 zugeführt. Im Nachlauf in Vorschubrichtung 5, 9, 13 den Coils 3, 7, 11 folgend angeordnet, sind Laserschweißköpfe 14 sowie 15, welche die Schweißnaht 16, 17 zur Bereitstellung des Blechrohlings erzeugen. Der Laserschweißkopf 14 verbindet dabei das erste Blechteil 6 mit dem Verbindungsblechstreifen 2, vorliegend unter kontinuierlichem Vorschub mit der Schweißnaht 16. Der Laserschweißkopf 15 verbindet entsprechend das zweite Blechteil 10 mit dem Verbindungsblechstreifen 2 zur Bereitstellung der Schweißnaht 17. Dem Verbindungsschritt in der Produktionslinie 1 nachgeordnet erfolgt eine Abtafelung 20, welche sodann den entstehenden Blechrohling 21 als Einzelbauteil bereitstellt. Möglicherweise, jedoch vorliegend nicht dargestellt, ist der Abtafelung 20 ein Bandspeicher (z.B. ein „Loop“) vorgeschaltet, der eine getaktete Abtafelung ermöglicht, ohne dass die kontinuierliche Herstellung der Schweißnaht 16, 17 ebenfalls getaktet werden muss. Auch anderweitige zweckmäßige Anordnungen von bekannten Bandspeichern, beispielsweise nach der Bereitstellung der Coils sind denkbar.
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2 zeigt eine der Produktionslinie nach 1 entsprechende alternative Ausführungsform einer Produktionslinie 30, bei welcher nunmehr der Verbindungsblechstreifen 31 als hybrider Verbindungsblechstreifen vorgesehen ist. Der erste Blechteilwerkstoff 32 sowie der zweite Blechteilwerkstoff 33 bestehen nunmehr aus Werkstoffen aus verschiedenen Werkstoffgruppen und werden der Produktionslinie 30 zugeführt. Die Zuführung erfolgt entsprechend über Coils 34 sowie 35. Auch der hybride Verbindungsblechstreifen 31 ist über ein Coil 36 der Produktionslinie 30 zugeführt.
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Der hybride Verbindungsblechstreifen 31 weist einen ersten Flügel 40 sowie einen zweiten Flügel 41 auf, welche jeweils aus Materialien unterschiedlicher Werkstoffgruppen bestehen. Die Werkstoffgruppe des ersten Flügels 40 entspricht einer Werkstoffgruppe des ersten Blechteils 32 und ist somit über einen ersten Laserschweißkopf 50 zur Bereitstellung einer ersten Schweißnaht 53 mit dem ersten Blechteil 32 unter Bereitstellung einer thermischen Fügeverbindung verbindbar. Entsprechend ist die Werkstoffgruppe des zweiten Flügels 41 des Verbindungsblechstreifens 31 der Werkstoffgruppe des zweiten Blechteils 33 zugehörig gewählt, sodass über den zweiten Laserschweißkopf 51 die zweite Schweißnaht 52 bereitgestellt werden kann.
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Auch im Bereich der Produktionslinie 30 gemäß 2 erfolgt eine Abtafelung 45 zur Bereitstellung eines Hybridblechrohlings 46, welcher sodann der weiteren Verarbeitung zugeführt werden kann.
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In einer bevorzugten, jedoch nur schematisch dargestellten Ausführung ist vorgesehen, dass mindestens ein Blechteil 32 oder 33, gegebenenfalls aber auch beide Blechteile und/oder der hybride Verbindungsblechstreifen vorhergehende Bearbeitungen erfahren haben können. Beispielsweise können dabei Ausnehmungen 48 vorgesehen sein. Auch Kantenbearbeitungen, Zuschnitte oder andere Bearbeitungsmöglichkeiten sind denkbar.
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3 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform einer Produktionslinie 100 zur Bereitstellung eines Hybridblechrohlings 101. Die Produktionslinie 100 weist in ihrem Zentrum einen hybriden Verbindungsblechstreifen 102 auf, welcher als Endlosstreifen in Form eines Coils 103 auf einer Achse 104 der Anlage in Vorschubrichtung 105 zugeführt wird.
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Der Produktionslinie 100 wird weiterhin ein erstes Blechteil 110 aus einem Blech einer ersten Werkstoffgruppe zugeführt und an dem Verbindungsblechstreifen 102 angeordnet. Das angeordnete erste Blechteil 111 wird sodann in Vorschubrichtung 105 zu einem ersten Laserschweißkopf 112 bewegt, welcher das erste Blechteil 111 mit einem ersten Flügel 113 des hybriden Verbindungsblechstreifens 102 über eine erste Schweißnaht 114 verbindet. Der erste Flügel 113 des hybriden Verbindungsblechstreifens 102 entspricht dabei der Werkstoffgruppe des ersten Blechteils 110, 111, sodass eine thermische Fügeverbindung in Form einer Laserschweißverbindung ermöglicht ist.
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Entsprechend wird das zweite Blechteil 120 an einem zweiten Flügel 121 des hybriden Verbindungsblechstreifens 102 angeordnet. Das angeordnete zweite Blechteil 122 wird sodann entsprechend in Vorschubrichtung 105 einem zweiten Laserschweißkopf 123 zugeführt, welcher eine Schweißnaht 124 zwischen dem zweiten Flügel 121 des Verbindungsblechstreifens 102 und dem angeordneten zweiten Blechteil 122 herstellt. In Vorschubrichtung 105 nachfolgend wird sodann, entsprechend der Beschreibung der obigen Figuren ebenso eine Abtafelung 130 vorgenommen, wodurch der Hybridrohling 101 vereinzelt bereitgestellt wird. Auch hier ist ein möglicher Bandspeicher vorliegend nicht dargestellt.
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Exemplarisch, jedoch nicht abschließend oder einschränkend ist auch in 3 dargestellt, dass beispielsweise im ersten Blechteil 110, 111 eine Ausnehmung 140 oder eine andersartige Bearbeitung vorgesehen sein kann. Auch die Geometrie des Kantenverlaufs außerhalb der herzustellenden Schweißnaht 114, 124 des ersten Blechteils 110 und/oder des zweiten Blechteils 120 ist für die Verarbeitung in der Produktionslinie 100 frei wählbar.
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In 3a ist eine alternative Ausführungsform der Produktionslinie nach 3 dargestellt, welche lediglich einseitig Blechteile 110, 111 ansetzt. Gleiche Bestandteile sind mit gleichen Bezugszeichen zur 3 versehen. Auf die obige Beschreibung wird Bezug genommen.
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In 4a, 4b, 4c und 4d sind verschiedene Ausführungen der Verbindungen der Blechteile mit dem Verbindungsblechstreifen dargestellt.
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4a zeigt eine im stumpfen Stoß angesetzte thermische Fügeverbindung in Form von Schweißnähten 114 und 124 von einem ersten Blechteil 111 an einem ersten Flügel 113 eines hybriden Verbindungsblechstreifens 102 und einem zweiten Blechteil 122 an einem zweiten Flügel 121 des Verbindungsblechstreifens 102. Der Verbindungsblechstreifen ist dabei ebenfalls mittels einer Schmelzverbindung 130 der Materialien unterschiedlicher Werkstoffgruppen erzeugt und ggf. durch eine Walzplattierung zum resultierenden Längsstreifen umgeformt worden.
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4b zeigt eine Variante der Verbindung des ersten Blechteils 140 im stumpfen Stoß über eine Schweißnaht 141 an einen ersten Flügel 142 eine hybriden Verbindungsblechstreifens 143. Der zweite Flügel 144 des Verbindungsblechstreifens 143 ist wiederum über eine Schweißnaht 145 an ein zweites Blechteil 146 im stumpfen Stoß angebunden. Der hybride Verbindungsblechstreifen 143 ist dabei im Überlapp aus zwei Flügelstreifen 142 und 144 hergestellt und über eine Schmelzverbindung 147 miteinander verbunden. Alternativ zur Schmelzverbindung kann auch eine mechanische Verbindung wie z.B. eine formschlüssige Umformverbindung, eine Clinchverbindung oder eine Vernietung vorgesehen sein.
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4c zeigt eine Variante der Verbindung des ersten Blechteils 150 an einen ersten Flügel 152 eine hybriden Verbindungsblechstreifens 153 im Überlapp über eine mechanische Verbindung 151 wie z.B. eine formschlüssige Umformverbindung, eine Clinchverbindung oder eine Vernietung. Der zweite Flügel 154 des Verbindungsblechstreifens 153 ist wiederum über eine Schweißnaht 155 an ein zweites Blechteil 156 im stumpfen Stoß angebunden. Der hybride Verbindungsblechstreifen 153 ist dabei entsprechend 4a ausgeführt. Es ist dem Fachmann offensichtlich, dass auch das zweite Blechteil 156 entsprechend mechanisch angebunden werden könnte.
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4d zeigt eine im Überlapp angesetzte thermische Fügeverbindung in Form von Schweißnähten 161 und 165 von einem ersten Blechteil 160 an einem ersten Flügel 162 eines hybriden Verbindungsblechstreifens 163 und einem zweiten Blechteil 166 an einem zweiten Flügel 164 des Verbindungsblechstreifens 163. Der Verbindungsblechstreifen ist dabei ebenfalls mittels einer Schmelzverbindung 167 der Materialien unterschiedlicher Werkstoffgruppen erzeugt und ggf. durch eine Walzplattierung zum resultierenden Längsstreifen umgeformt worden.
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Es ist weiterhin klar, dass die Varianten der 4a bis 4d auch übergreifend einsetzbar sind. Der erfindungsgemäße Vorteil wird durch die Herstellung der betreffenden Verbindungen innerhalb einer Produktionslinie erzielt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Produktionslinie
- 2
- Verbindungsblechstreifen
- 3
- Coil
- 4
- Achse
- 5
- Vorschubrichtung
- 6
- erstes Blechteil
- 7
- Coil
- 8
- Achse
- 9
- Vorschubrichtung
- 10
- zweites Blechteil
- 11
- Coil
- 12
- Achse
- 13
- Vorschubrichtung
- 14
- Laserschweißkopf
- 15
- Laserschweißkopf
- 16
- Schweißnaht
- 17
- Schweißnaht
- 20
- Abtafelung
- 21
- Blechrohling
- 30
- Produktionslinie
- 31
- Verbindungsblechstreifen
- 32
- erster Blechteilwerkstoff
- 33
- zweiter Blechteilwerkstoff
- 34
- Coil
- 35
- Coil
- 36
- Coil
- 40
- erster Flügel
- 41
- zweiter Flügel
- 45
- Abtafelung
- 46
- Hybridblechrohling
- 48
- Ausnehmungen
- 50
- erster Laserschweißkopf
- 52
- zweite Schweißnaht
- 53
- erste Schweißnaht
- 100
- Produktionslinie
- 101
- Hybridblechrohling
- 102
- Verbindungsblechstreifen
- 103
- Coil
- 104
- Achse
- 105
- Vorschubrichtung
- 110
- Blechteil
- 112
- Laserschweißkopf
- 113
- erster Flügel
- 114
- erste Schweißnaht
- 120
- zweites Blechteil
- 121
- zweiter Flügel
- 122
- zweites Blechteil
- 123
- zweiter Laserschweißkopf
- 124
- Schweißnaht
- 130
- Schmelzverbindung
- 140
- erstes Blechteil
- 141
- Schweißnaht
- 142
- erster Flügel
- 143
- hybrider Verbindungsblechstreifen
- 144
- zweiter Flügel
- 145
- Schweißnaht
- 146
- zweites Blechteil
- 147
- Schmelzverbindung
- 150
- erstes Blechteil
- 151
- Schweißnaht
- 152
- erster Flügel
- 153
- hybrider Verbindungsblechstreifen
- 154
- zweiter Flügel
- 155
- Schweißnaht
- 156
- zweites Blechteil
- 157
- Schmelzverbindung
- 160
- erstes Blechteil
- 161
- Schweißnaht
- 162
- erster Flügel
- 163
- hybrider Verbindungsblechstreifen
- 164
- zweiter Flügel
- 165
- Schweißnaht
- 166
- zweites Blechteil
- 167
- Schmelzverbindung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008036435 B4 [0003]