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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines rohrförmigen
Fahrwerkbauteils für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für
einen Personenkraftwagen, das wenigstens einen Anbindungspunkt und
insbesondere wenigstens eine Anbindungsöffnung aufweist.
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Es
ist bekannt, für Fahrwerkkonstruktionen an Kraftfahrzeugen,
insbesondere an Personenkraftwagen, rohrförmige bzw. rohrartige
Bauteile bzw. Komponenten einzusetzen. Diesbezüglich wird
stellvertretend auf die
US 2,880,013 aus
den 1950ziger Jahren verwiesen. Um an den rohrförmigen
Fahrwerkbauteilen weitere Bauteile und/oder Komponenten des Kraftfahrzeugs
zu befestigen oder diese selbst am Kraftfahrzeug zu befestigen,
ist eine Vielzahl von Befestigungspunkten vorgesehen, die allgemein
als Anbindungspunkte bezeichnet werden. Diese Anbindungspunkte sind
gemäß der
US
2,880,013 als Anbindungsöffnungen in Flanschblechen
ausgebildet, die an den rohrförmigen Fahrwerkbauteilen angeschweißt
sind.
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Aus
der aktuellen
EP 1
700 645 A1 ist ein Rohr für Fahrwerkbauteile bekannt,
das einen geschlossenen Rohrkörper und ein einstückig
aus diesem herausgebildeten Flansch aufweist, welcher der Anbindung
dient.
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Ferner
besteht die Möglichkeit, die Anbindungspunkte in Form von
Anbindungsöffnungen direkt im Rohrkörper vorzusehen.
Das Einbringen dieser Anbindungsöffnungen kann z. B. mittels
mechanischem Bohren, Laserstrahlschneiden, Wasserstrahlschneiden
oder Plasmaschneiden erfolgen, was jedoch aufwändig und
teuer ist. Ferner können die Anbindungsöffnungen
durch Ausstanzen eingebracht werden, wobei ins Innere des Rohrkörpers
ein so genanntes Schwert eingeführt wird, das ein Gegenlager
für die Stanzkräfte bildet. Um das Schwert einführen
zu können, muss der Rohrkörper jedoch im Wesentlichen
gerade ausgebildet sein, was zu Einschränkungen führt.
Problematisch ist zudem, dass insbesondere bei Rohrkörpern
aus höherfesten Werkstoffen hohe Stanzkräfte auftreten,
wodurch Bearbeitungsgrenzen gegeben sind. Ein weiterer Nachteil
ist eine ablauf- und anlagenbedingte mangelnde Flexibilität,
um auf konstruktive Veränderungen, z. B. eine Positionsveränderung
für eine Anbindungsöffnung, reagieren zu können.
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Es
ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine weitere und insbesondere
flexible und kostengünstige Möglichkeit zur Herstellung
eines rohrförmigen Fahrwerkbauteils mit wenigstens einer
Anbindungsöffnung anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch das erfindungsgemäße
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte und bevorzugte
Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Erfindungsgemäß wird
ein Verfahren zur Herstellung eines rohrförmigen Fahrwerkbauteils
für ein Kraftfahrzeug vorgeschlagen, umfassend die folgenden
Schritte:
- – Zuschneiden einer ebenen
Ausgangsplatine aus einem Blechmaterial, deren Kontur im Wesentlichen
einer exakten Abwicklung des herzustellenden rohrförmigen
Fahrwerkbauteils in der Ebene entspricht;
- – Einbringen wenigstens einer Anbindungsöffnung
in die ebene Ausgangsplatine; und
- – Umformen der ebenen Ausgangsplatine zum rohrförmigen
Fahrwerkbauteil.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren dient insbesondere
der Herstellung eines rohrförmigen Achsträgers
oder eines rohrförmigen Achsträgerbauteils.
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Die
Bezeichnung „rohrförmig” bzw. „rohrartig” bezieht
sich auf einen länglichen Hohlkörper (Rohrkörper)
der über seine starre Mantelwand definiert ist und der
eine axiale Längserstreckungsrichtung aufweist. Bevorzugt
ist die Länge in der Längserstreckungsrichtung
größer, insbesondere wesentlich größer,
als ein Durchmesser des Rohrkörpers. Die Länge
beträgt z. B. mehr als das Doppelte, bevorzugt mehr als
das Dreifache und insbesondere mehr als das Vierfache eines maßgeblichen
Durchmessers des Rohrkörpers.
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Eine
Anbindungsöffnung ist ein Befestigungspunkt um weitere
Bauteile und/oder Komponenten des Kraftfahrzeugs zu befestigen oder
um das rohrförmige Fahrwerkbauteil selbst am Kraftfahrzeug
zu befestigen.
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Da
beim Umformen eine geringfügige Streckung und/oder Stauchung
des Blechmaterials nicht ausgeschlossen werden kann und zum Teil
auch gewollt ist, ist dies gegebenenfalls beim Abwickeln des rohrförmigen
Fahrwerkbauteils in der Ebene zu berücksichtigen, was durch
die Formulierung „im Wesentlichen” angezeigt ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren bietet neben der Lösung
der Aufgabe weitere Vorteile. Ein weiterer Vorteil ist z. B. darin
zu sehen, dass eine Vielzahl von Anbindungsöffnungen mit
verhältnismäßig geringem Aufwand eingebracht
werden kann, ohne dass hierbei hinsichtlich deren Positionierung und/oder
deren Form Grenzen gegeben sind. Damit werden neue konstruktive
Freiheitsgrade geschaffen. Ein weiterer Vorteil ist auch darin zu
sehen, dass die Herstellungskosten für ein nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestelltes rohrförmiges Fahrwerkbauteil geringer
als nach dem Stand der Technik ausfallen, da z. B. günstigere
Halbzeuge als Ausgangsmaterial verwendet werden können
und auch der Herstellungsablauf insgesamt weniger aufwändig ist.
Dies ist keine abschließende Aufzählung.
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Die
ebene Ausgangsplatine ist durch ihre Ränder in ihrer Kontur,
d. h. in ihrem Außenumriss, definiert. Ränder
sind z. B. Längsränder und Querränder
bei einer rechteckförmigen Kontur.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die in die ebene
Ausgangsplatine eingebrachte Anbindungsöffnung ein durchgehendes Loch
mit einem kreisförmigen, elliptischen bzw. ovalen oder
mehreckigen bzw. polygonalen Querschnitt ist, wobei die Position
und der Querschnitt der eingebrachten Anbindungsöffnung
im Wesentlichen durch die exakte Abwicklung des herzustellenden
rohrförmigen Fahrwerkbauteils in der Ebene unter Berücksichtigung
des anschließenden Umformens bestimmt sind. Hierbei ist
zu beachten, dass sich die Größe und/oder Form
des Querschnitts einer Anbindungsöffnung während
des Umformens verändern kann. Ein mehreckiger Querschnitt
ist z. B. dreieckig, viereckig, insbesondere rechteckig oder quadratisch,
fünfeckig, sechseckig u. s. f.
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Eine
Anbindungsöffnung weist insbesondere eine geschlossene
Kontur (Außenumriss) auf. Eine kreisförmige Anbindungsöffnung
weist z. B. einen Durchmesser von 6,5 mm auf. Eine quadratische
Anbindungsöffnung weist z. B. eine Kantenlänge
von 7 mm auf.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass in die ebene Ausgangsplatine
eine Vielzahl von Anbindungsöffnungen mit individuellen Positionen
eingebracht wird. Hiermit ist gemeint, dass die Positionen der einzelnen
Anbindungsöffnungen keinem regelmäßigen
Anordnungsmuster folgen, sondern durch die jeweilige erforderliche
Position der Anbindungspunkte am rohrförmigen Fahrwerkbauteil
vorgegeben sind. Bevorzugt werden mehr als zehn Anbindungsöffnungen
eingebracht und insbesondere mehr als zwanzig Anbindungsöffnungen.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass wenigstens zwei Anbindungsöffnungen
einen in der Größe und/oder Form unterschiedlichen
Querschnitt aufweisen.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass vor dem Umformen
in wenigstens eine Anbindungsöffnung ein Gewinde oder zumindest
ein Gewindeabschnitt eingebracht wird. Ein solches Gewinde dient
nach dem Umformen der Aufnahme einer Schraube oder dergleichen.
Das Gewinde kann eingeschnitten oder eingeformt werden. Gegebenenfalls
ist hierbei ist zu berücksichtigen, dass sich die Größe
und/oder Form des Querschnitts einer Anbindungsöffnung
während des Umformens verändern kann, was unter
Umständen auch Einfluss auf das Gewinde hat. Alternativ
kann ein Gewinde auch nach dem Umformen eingebracht werden, was
jedoch mit einem höheren Aufwand verbunden sein kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass in die ebene Ausgangsplatine
wenigstens eine Markierung eingebracht wird, anhand welcher zu einem
späteren Zeitpunkt eine Winkelausrichtung und/oder eine
Längsausrichtung des herzustellenden rohrförmigen
Fahrwerkbauteils erfolgen kann. Eine solche Markierung ermöglicht
in einem nachfolgenden Fertigungs- und/oder Montageschritt eine
einfache manuelle oder automatische Positionierung bzw. Justage.
Eine Markierung ist bevorzugter Weise ein Masterloch bzw. Indexloch
mit einem besonderen Querschnitt, eine Einprägung oder eine
Einkerbung an einem der Ränder, insbesondere an einem Querrand,
welcher an dem herzustellenden rohrförmigen Fahrwerkbauteil
eine Stirnfläche bzw. Stirnseite ausbildet. Alternativ
kann eine Justage auch anhand einer z. B. automatisch erkannten
Anordnungsbeziehung mehrerer Anbindungsöffnungen erfolgen.
Ferner kann eine Justange z. B. auch anhand einer Schweißnaht
erfolgen.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Querschnitt des
herzustellenden rohrförmigen Fahrwerkbauteils kreisförmig,
elliptisch bzw. oval oder mehreckig bzw. polygonal (z. B. dreieckig,
rechteckig, quadratisch, trapezförmig u. s. f.) ist, wobei
sich diese Formangaben jeweils auf einen Ring-Querschnitt beziehen.
Der Querschnitt ist in einer zur Längserstreckungsrichtung
senkrechten Ebene definiert. Das herzustellende rohrförmige Fahrwerkbauteil
kann bevorzugter Weise auch einen über seiner Längserstreckungsrichtung
bzw. Längsachse in Größe und/oder Form
veränderlichen Querschnitt aufweisen. Ferner kann das herzustellende rohrförmige
Fahrwerkbauteil bevorzugter Weise in seiner Längserstreckungsrichtung
einen räumlich gekrümmten Verlauf aufweisen.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Kontur der ebenen
Ausgangsplatine im Wesentlichen rechteckig ist. Dies bezieht sich
auf die Draufsicht.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Kontur
der ebenen Ausgangsplatine von einer Rechteckform abweicht (bezüglich
der Draufsicht), so dass das herzustellende rohrförmige
Fahrwerkbauteil einen über seiner Längserstreckungsrichtung
veränderlichen Querschnitt und/oder schräge oder
konturierte Stirnflächen aufweist. Dies wird nachfolgend
im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass eine Anbindungsöffnung
in die ebene Ausgangsplatine mittels einer mechanischen Schneidvorrichtung
eingebracht wird. Eine mechanische Schneidvorrichtung ist z. B.
eine Stanzvorrichtung. Alternativ und/oder ergänzend kann
eine Anbindungsöffnung in die ebene Ausgangsplatine mittels
mechanischem Bohren, Laserschneiden, Wasserstrahlschneiden oder
Plasmaschneiden eingebracht werden. Bevorzugter Weise werden alle
Anbindungsöffnungen auf die gleiche Weise eingebracht.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Zuschneiden der
ebenen Ausgangsplatine und das Einbringen wenigstens einer Anbindungsöffnung
in einem zusammengefassten Schritt erfolgt. Dies kann z. B. in einem
kombinierten Schneid-/Stanzwerkzeug oder in einem Verbundfolgewerkzeug
erfolgen. Bevorzugt werden in diesem zusammengefassten Schritt sämtliche
Anbindungsöffnungen eingebracht.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Umformen der
ebenen Ausgangsplatine zum rohrförmigen Fahrwerkbauteil
mittels Biegen oder Rundbiegen erfolgt. Beim Biegen erfolgt ein
mehrfaches Abkanten der ebenen Ausgangsplatine, wodurch eckige Querschnitte
erzeugt werden. Beim Rundbiegen werden kreisrunde oder elliptische
Querschnitte erzeugt. Das Rundbiegen kann z. B. mittels Stempel
und Rundgesenk erfolgen. Dem Umformen schließt sich bevorzugter
Weise ein Kalibriervorgang an, der z. B. auf einer Kalibrierpresse
durchgeführt wird.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass nach dem Umformen
der ebenen Ausgangsplatine zum rohrförmigen Fahrwerkbauteil ein
stoffschlüssiges Fügen entlang zweier aneinanderstoßender
Längsränder erfolgt. Dieses Fügen ist insbesondere
ein Schweißen bzw. Verschweißen der Längsränder.
An den miteinander zu fügenden Längsrändern
können zusätzlich Formschlusselemente, wie z.
B. ineinander greifende Zacken, vorgesehen sein.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Blechmaterial,
aus dem die ebene Ausgangsplatine zugeschnitten wird, ein höherfester
Stahlwerkstoff ist.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Blechmaterial,
aus dem die ebene Ausgangsplatine zugeschnitten wird, ein Aluminiumwerkstoff
ist.
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Nach
einer bevorzugten Weiterbildung weist das Blechmaterial eine Blechdicke
von kleiner 6 mm, bevorzugt von kleiner 4 mm, besonders bevorzugt von
kleiner 3 mm und insbesondere von kleiner 1,5 mm auf.
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Gemäß einer
weiterhin bevorzugten Weiterbildung ist die ebene Ausgangsplatine
aus miteinander verschweißten Blechstücken gebildet,
die bevorzugt unterschiedliche Materialeigenschaften und/oder unterschiedliche
Blechdicken aufweisen (Tailored Blanks).
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Nachfolgend
wird die Erfindung beispielhaft anhand der Figuren näher
erläutert. Es zeigen:
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1 den
Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens in einer
schematischen Übersicht;
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2 eine
ebene Ausgangsplatine und ein nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hieraus gebildetes rohrförmiges Fahrwerkbauteil;
und
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3 alternative
Ausführungsformen einer ebenen Ausgangsplatine und daraus
gebildete rohrförmige Fahrwerkbauteile.
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1 gibt
eine Übersicht über das erfindungsgemäße
Verfahren zur Herstellung eines rohrförmigen Fahrwerkbauteils
für ein Kraftfahrzeug gemäß einer bevorzugten
Ausführungsmöglichkeit. Die Übersicht
umfasst fünf Schritte I bis V, wobei der Schritt I nur
der Erörterung dient, jedoch nicht Gegenstand des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren beginnt im Schritt
II mit dem Zuschneiden einer ebenen Ausgangsplatine 10 aus
einem Blechmaterial, deren Kontur im Wesentlichen einer exakten
Abwicklung des herzustellenden rohrförmigen Fahrwerkbauteils in
der Ebene entspricht. Das Blechmaterial wird im Schritt I z. B.
im Coil oder im Stapel bereitgestellt. Das Blechmaterial ist insbesondere
ein höherfester Stahlwerkstoff oder ein Aluminiumwerkstoff.
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Im
Schritt III erfolgt das Einbringen mehrerer Anbindungsöffnungen 12 mit
individuellen Querschnitten und Positionen in die ebene Ausgangsplatine 10,
wobei die Positionen und die Querschnitte der eingebrachten Anbindungsöffnungen 12 durch eine
im Wesentlichen exakte Abwicklung des herzustellenden rohrförmigen
Fahrwerkbauteils in der Ebene, insbesondere unter Berücksichtigung
des anschließenden Umformens (Schritt IV) bestimmt sind. Dieses
Einbringen der Anbindungsöffnungen 12 erfolgt
z. B. in einer oder mehreren Stanzoperationen.
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Im
Schritt IV wird die ebene Ausgangsplatine 10 mit den eingebrachten
Anbindungsöffnungen 12 zu einem rohrförmigen
Fahrwerkbauteil 20 umgeformt. Diese Umformen kann z. B.
mittels mehrerer Biegeoperationen oder mittels eines Rundbiegens oder
dergleichen erfolgen. Das Umformen kann unmittelbar nach dem Einbringen
der Anbindungsöffnungen 12, z. B. in einem kontinuierlichen
Verfahrensablauf erfolgen. Alternativ kann die fertig hergerichtete
ebene Ausgangsplatine 10 mit den eingebrachten Anbindungsöffnungen 12 auch
zwischengelagert und/oder von einem Fertigungsort an einen anderen
Fertigungsort transportiert werden.
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Das
im Schritt IV hergestellte rohrförmige Fahrwerkbauteil 20 weist
mehrere Anbindungsöffnungen 12 auf, welche z.
B. für die Anbindung bzw. Befestigung weiterer Bauteile
und/oder Komponenten des Kraftfahrzeugs vorgesehen sind, wie beispielsweise
Lenkölschläuche, Kühlmittelschläuche, Motorrahmenverkleidungen,
Auspuffverkleidungen, Unterbodenverkleidungen und dergleichen mehr.
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Im
Schritt V erfolgt das Schweißen bzw. Verschweißen
des rohrförmigen Fahrwerkbauteils 20 entlang zweier
nach dem Umformen aneinanderstoßender Längsränder.
Dies erhöht die mechanische Stabilität des hergestellten
rohrförmigen Fahrwerkbauteils 20 und verhindert
z. B. auch ein Eindringen von korrosiven Medien in dessen Hohlraum.
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Das
in 1 gezeigte und zuvor erörtere erfindungsgemäße
Verfahren kann zudem nicht dargestellte und nicht näher
erörterte Zwischenschritte umfassen, wie z. B. ein Beölen
der ebenen Ausgangsplatine 10 vor dem Umformen, ein dem
Umformen nachfolgendes Reinigen des rohrförmigen Fahrwerkbauteils 20,
eine Schweißvorbereitung und/oder Schweißnachbereitung
und dergleichen mehr.
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Gemäß einer
bevorzugten Abwandlung ist vorgesehen, dass die Schritte II und
III in einem zusammengefassten Schritt II + III ausgeführt
werden, was in 1 durch eine Bindeklammer angedeutet ist.
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Ebenfalls
kann in einer Abwandlung bzw. Ergänzung vorgesehen sein,
dass vor dem Umformen im Schritt IV in eine der Anbindungsöffnungen 12 ein Gewinde 14 eingebracht
wird, was in einem separaten Zwischenschritt oder in einem zusammengefassten
Schritt, z. B. gemeinsam mit dem Einbringen der Anbindungsöffnungen 12 im
Schritt III, erfolgen kann.
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2 zeigt
links in der Draufsicht eine rechteckige ebene Ausgangsplatine 10 mit
eingebrachten Anbindungsöffnungen 12, wobei in
einige Anbindungsöffnungen 12 ein optionales Gewinde 14 eingebracht
ist. Fernerhin ist an einem der Ränder, gemäß der
Darstellung am linken Querrand, eine Markierung 15 in Form
einer Kerbe eingebracht, anhand welcher zu einem späteren
Zeitpunkt eine Winkelausrichtung und/oder eine Längsausrichtung
des rohrförmigen Fahrwerkbauteils 20 erfolgen
kann.
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2 zeigt
rechts das aus dieser ebenen Ausgangsplatine 10 gebildete
rohrförmige Fahrwerkbauteil 20 in einer perspektivischen
Ansicht. Dieses weist entlang der Längsachse 21,
welche die Längserstreckungsrichtung vorgibt, einen konstant
kreisringförmigen Querschnitt auf. An der gemäß der
Darstellung vorderen Stirnfläche des rohrförmigen
Fahrwerkbauteils 20 findet sich die Markierung 15 wieder, welche
eine Winkelausrichtung und/oder auch eine Längsausrichtung
ermöglicht, so dass bei der Montage bzw. dem Verbau eine
korrekte Lage der Anbindungsöffnungen 12 und/oder
der Gewinde 14 erreicht wird. Das Bezugszeichen 22 bezeichnet
eine Schweißnaht, entlang derer die beiden Längsränder 18 und 19 der
ehemals ebenen Ausgangsplatine 10 miteinander verschweißt
sind. Aufgrund der rechteckigen Form der ebenen Ausgangsplatine 10 sind
die Stirnflächen des rohrförmigen Fahrwerkbauteils 20 gerade,
d. h. senkrecht zur Längsachse 21 bzw. Längserstreckungsrichtung
ausgebildet.
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3 zeigt
zwei alternative Ausführungsformen für den Zuschnitt
einer ebenen Ausgangsplatine 10a und 10b, mit
eingebrachten Anbindungsöffnungen 12a und 12b,
und die daraus gebildeten rohrförmigen Fahrwerkbauteile 20a und 20b.
Gleiche Komponenten und/oder Elemente sind mit denselben Bezugszeichen,
jedoch mit dem Zusatz „a” oder „b” bezeichnet.
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Die
obere Darstellung (3a) zeigt links den
Zuschnitt einer ebenen Ausgangsplatine 10a, deren linker
Querrand 16a gewölbt ausgebildet ist. Ebenso lässt
sich auch der rechte Querrand gestalten. Aus dieser ebenen Ausgangsplatine 10a wird
ein rohrförmiges Fahrwerkbauteil 20a mit einer
schrägen Stirnflächen gebildet, wie rechts gezeigt.
Auf gleiche Weise lassen sich auch konturierte Stirnflächen,
wie z. B. gewellte oder gezackte Stirnflächen ausbilden, was
mit der gestrichelten Linie 17a angedeutet ist. Solche
konturierten Stirnflächen ermöglichen z. B. eine
formschlüssige Montage bzw. einen formschlüssigen
Verbau und hierbei gegebenenfalls auch eine Winkelausrichtung.
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Die
untere Darstellung (3b) zeigt links eine
ebene Ausgangsplatine 10b, die an den Längsrändern 18b und 19b mit
einem Linienversatz ausgebildet ist, wobei die Versatzstücke
beim Umformen (Schritt IV) formschlüssig ineinander greifen,
wie rechts dargestellt. Hierdurch kann die mechanische Stabilität
des rohrförmigen Fahrwerkbauteils 20b deutlich
erhöht werden.
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Die
in den Figuren gezeigten und zuvor erläuterten Merkmale
lassen sich im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
auch miteinander kombinieren. Ferner kann das rohrförmige
Fahrwerkbauteil über seiner Längserstreckungsrichtung
in Größe und/oder Form veränderliche
Querschnitte, sowie einen in Längserstreckungsrichtung
räumlich gekrümmten Verlauf aufweisen.
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- 10
- ebene
Ausgangsplatine
- 12
- Anbindungsöffnung
- 14
- Gewinde
- 15
- Markierung
- 16
- Querrand
(Stirnseite)
- 17
- alt.
Querrand (Stirnseite)
- 18
- Längsrand
- 19
- Längsrand
- 20
- rohrförmiges
Fahrwerkbauteil
- 21
- Längsachse;
Längserstreckungsrichtung
- 22
- Schweißnaht
(Fügnaht)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 2880013 [0002, 0002]
- - EP 1700645 A1 [0003]