DE102015010942A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Schleif- und Feinstbearbeitung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Schleifmaschine zum Schleifen von Werkstücken (6) mit zwei Werkstückspindeln (3, 3'), mit mindestens einem Schleifspindelstock (8, 9) und mit zwei Feinstbearbeitungsvorrichtungen (10, 17), wobei die Werkstücke (6) selbsttätig in die Werkstückspindeln (3, 3') eingespannt, mit dem mindestens einen Schleifspindelstock (8, 9) maß- und formhaltig geschliffen und anschließend mit einer der Feinstbearbeitungsvorrichtungen (10, 17) fertig bearbeitet werden, wobei in dem Zeitraum in dem in der einen Werkstückspindel (3, 3') ein Werkstück (6) maß- und formhaltig geschliffen wird, in der anderen Werkstückspindel (3, 3') ein Werkstück (6) feinstbearbeitet und selbsttätig gegen ein unbearbeitetes Werkstück (6) ausgetauscht wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Maß- und Formhaltigschleifen und zur Feinstbearbeitung. Nach diesem Verfahren werden beispielsweise Nocken für gebaute Nockenwellen bearbeitet. Aus der
DE 198 46 944 A1 ist eine Werkzeugmaschine mit verschiedenen Bearbeitungsstationen und integrierter Messeinrichtung bekannt. Am Maschinenbett sind ein Fräs- und ein Schleifsupport angeordnet. Bei Bearbeitung von Profilen wie z. B. Nocken besteht die Möglichkeit nach der Messung Korrekturwerte zu berechnen um alle auf Genauigkeit wirkenden Fehler zu kompensieren. Das abschließende Feinschleifen wird auf einer separaten Maschine durchgeführt, beispielsweise auf einer aus derDE 690 03 366 T2 bekannten Maschine. Diese dient zum Schleifen von Nocken oder Lagerflächen von Nockenwellen. Dazu sind Schleifbänder an Armen angeordnet, die mit einem vorbestimmten Druck gegen die zu bearbeitenden Flächen gedrückt werden. Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung das Formhaltigschleifen und die anschließende Feinstbearbeitung zu optimieren und die dafür benötigte Bearbeitungszeit zu verringern. - Diese Aufgabe wird gelöst mit eine Schleifmaschine nach Patentanspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Gemäß einem vorteilhaften Aspekt der Erfindung werden sowohl das Formhaltigschleifen als auch die Feinstbearbeitung in einer Schleifmaschine durchgeführt. Es sind zwei Werkstückspindeln vorgesehen, welche die Werkstücke selbsttätig aufnehmen, der Bearbeitung zuführen und wieder ablegen. In einer Bearbeitungsstation mit einem oder zwei Schleifspindelstöcken werden die Werkstücke maß- und formhaltig bearbeitet. Da zwei Feinstbearbeitungsvorrichtungen vorgesehen sind, kann in dem Zeitraum in dem in der einen Werkstückspindel ein Werkstück maß- und formhaltig geschliffen wird, in der anderen Werkstückspindel ein Werkstück feinstbearbeitet und anschließend gegen ein unbearbeitetes ausgetauscht werden.
- Im Folgenden wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 eine Schleifmaschine in schematischer Darstellung -
2 die Anordnung der Schleifspindelstöcke und die Feinstbearbeitungsvorrichtungen als Bandfinisheinrichtung von oben gesehen -
1 zeigt eine erfindungsgemäße Schleifmaschine in der Frontansicht in schematischer Darstellung. Am Maschinengestell1 sind zwei Horizontalschlitten4 ,4' an einer senkrechten Vorderwand7 auf horizontalen Führungen2 in Richtung der X-Achse gesteuert beweglich geführt. Auf den Horizontalschlitten4 ,4' sind die beiden Werkstückspindeln3 ,3' vertikal in Richtung der Z-Achse verfahrbar. An ihrer Unterseite weisen die Werkstückspindeln3 ,3' Spannfutter5 ,5' zum selbsttätigen Aufnehmen, Antreiben und Ablegen von Werkstücken6 auf. Im unteren Teil der Vorderwand7 sind ein erster und ein zweiter Schleifspindelstock8 ,9 und eine erste und zweite Feinstbearbeitungsvorrichtung10 ,17 angeordnet. Letztere sind als Spindelstöcke mit Feinstschleifscheiben ausgeführt. Seitlich neben diesen befinden sich Transportvorrichtungen11 für die Werkstücke6 . Der Durchmesser der Schleifscheibe12 am ersten Schleifspindelstock8 ist wesentlich größer als der Durchmesser des zugehörigen Antriebsmotors13 . Dadurch kann der zweite Schleifspindelstock9 , der mit einer kleinen Schleifscheibe14 zur Bearbeitung konkaver Flächen bestückt ist, so angeordnet werden, dass Werkstücke6 bei Bedarf mit beiden Schleifscheiben12 ,14 gleichzeitig bearbeitbar sind. Zwischen den beiden Schleifspindelstöcken8 ,9 ist ein Reitstock18 angeordnet. An wenigstens einem der Horizontalschlitten4 ,4 ist eine Abrichtvorrichtung15 zum Abrichten der Schleifscheiben12 ,14 vorgesehen. Zum Abrichten ist wenigstens der erste Schleifspindelstock8 in Richtung der Z-Achse verfahrbar. Die Bewegung in Z-Richtung verhindert, dass die Werkstückspindel3 beim Abrichten mit dem Schleifspindelstock9 kollidiert. Vorteilhaft ist jeder der beiden Werkstückspindeln3 ,3' eine Feinstbearbeitungsvorrichtung10 ,17 zugeordnet. Daher können die Werkstücke6 zumindest teilweise synchron bearbeitet werden. Während in der Werkstückspindel3 ein Werkstück6 mit den Schleifscheiben12 ,14 maß- und formgeschliffen wird, kann in der Werkstückspindel3' ein Werkstück6 feinstbearbeitet und dann gegen ein unbearbeitetes ausgetauscht werden. -
2 zeigt die Anordnung der Schleifspindelstöcke8 ,9 und die Feinstbearbeitungsvorrichtungen24 ,25 in der Draufsicht. Beide Schleifspindelstöcke8 ,9 sind auf Führungsschienen16 in Richtung der X-Achse verfahrbar. Dadurch können sie an den Werkstücken6 gleichzeitig in Schleifeingriff sein und die Zykluszeit für die Bearbeitung der Werkstücke kann auf diese Weise zusätzlich verkürzt werden. Als Feinstbearbeitungsvorrichtungen sind Bandfinisheinrichtungen24 ,25 vorgesehen. Diese sind jeweils mit einer Schleifbandrolle20 bestückt. Von dieser wird ein Schleifband22 abgezogen, über eine Druckrolle23 geführt und auf eine Leerhülse aufgewickelt. Beim Bandfinishen wird das Werkstück rotierend angetrieben und der Rotationsbewegung eine oszillatorische Bewegung überlagert. Letztere wird durch Bewegungen der Werkstückspindeln3 ,3' in Richtung der Z-Achse ausgeführt. Der Anpressdruck zwischen Schleifband22 und Werkstück6 kann eingestellt und variiert werden. Ein Bearbeitungszyklus beginnt damit, dass beispielsweise die Werkstückspindel3 in der Ladeposition26 ein unbearbeitetes Werkstück6 aufnimmt und zu den Schleifspindelstöcken8 ,9 transportiert. Während es dort mit den Schleifscheiben12 ,14 maß- und formhaltig geschliffen wird, kann in der Werkstückspindel3' ein Werkstück6 von der Feinstbearbeitungsvorrichtung24 feinstbearbeitet und anschließend in der Ladeposition26' gegen ein unbearbeitetes ausgetauscht werden. Ein besonderer Vorteil ist darin zu sehen, dass den beiden Werkstückspindeln3 ,3' zwar jeweils eine Feinstbearbeitungsvorrichtung24 ,25 und eine Ladeposition26 ,26' zugeordnet ist, dass aber nur eine einzige Bearbeitungsstation zum Maß- und Formhaltigschleifen vorgesehen ist, die von beiden Werkstückspindeln abwechselnd angefahren wird. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Maschinengestell
- 2
- Horizontale Führungen
- 3 3'
- Werkstückspindel
- 4 4'
- Horizontalschlitten
- 5 5'
- Spannfutter
- 6
- Werkstück
- 7
- Vorderwand
- 8
- Schleifspindelstock
- 9
- Schleifspindelstock
- 10
- Erste Feinstbearbeitungsvorrichtung
- 11
- Transportvorrichtung
- 12
- Schleifscheibe
- 13
- Antriebsmotor
- 14
- Kleine Schleifscheibe
- 15
- Abrichtvorrichtung
- 16
- Führungsschienen
- 17
- Zweite Feinstbearbeitungsvorrichtung
- 18
- Reitstock
- 19
- Vertikalführungen
- 20
- Schleifbandrolle
- 21
- Leerhülse
- 22
- Schleifband
- 23
- Druckrolle
- 24
- Feinstbearbeitungsvorrichtung
- 25
- Feinstbearbeitungsvorrichtung
- 26 26'
- Ladeposition
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 19846944 A1 [0001]
- DE 69003366 T2 [0001]
Claims (9)
- Verfahren zum Schleifen von Werkstücken (
6 ) mit zwei Werkstückspindeln (3 ,3' ), mit mindestens einem Schleifspindelstock (8 ,9 ) und mit zwei Feinstbearbeitungsvorrichtungen (10 ,17 ), wobei die Werkstücke (6 ) selbsttätig in die Werkstückspindeln (3 ,3' ) eingespannt, mit dem mindestens einen Schleifspindelstock (8 ,9 ) maß- und formhaltig geschliffen und anschließend mit einer der Feinstbearbeitungsvorrichtungen (10 ,17 ) fertig bearbeitet werden, dadurch gekennzeichnet, das in dem Zeitraum in dem in der einen Werkstückspindel (3 ,3' ) ein Werkstück (6 ) maß- und formhaltig geschliffen wird, in der anderen Werkstückspindel (3 ,3' ) ein Werkstück (6 ) feinstbearbeitet und selbsttätig gegen ein unbearbeitetes Werkstück (6 ) ausgetauscht wird. - Verfahren nach Patentanspruch 1 zum Schleifen von Werkstücken (
6 ) mit nicht zylinderförmiger Außenkontur, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstücke (6 ) während der Schleifbearbeitung um eine ortsfeste Achse in Rotation versetzt werden und dass der mindestens eine Schleifspindelstock (8 ,9 ) hin und her pendelnd in radialer Richtung der nicht zylinderförmigen Außenkontur folgend zu den Werkstücken (6 ) zugestellt wird. - Verfahren nach Patentanspruch 1 oder 2 mit zwei Schleifspindelstöcken (
8 ,9 ), dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstücke (6 ) mit dem ersten Schleifspindelstock (8 ) vorgeschliffen und mit dem zweiten Schleifspindelstock (9 ) maß- und formhaltig geschliffen werden. - Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, wobei die Schnittbewegung zwischen Werkstück (
6 ) und Werkzeug aus zwei Komponenten besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Komponente der Schnittbewegung durch Rotation der Werkstücke (6 ) und/oder der Feinstbearbeitungsvorrichtung (10 ,17 ,24 ,25 ) und die zweite Komponente durch eine Bewegung der Werkstücke (6 ) in Richtung ihrer Rotationsachse erzeugt werden. - Schleifmaschine zu Durchführung des Verfahrens nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, mit einem Maschinengestell (
1 ), mit zwei Werkstückspindeln (3 ,3' ) zum selbsttätigen Aufnehmen, Transportieren, Antreiben und Ablegen von Werkstücken (6 ), mit mindestens einem Schleifspindelstock (8 ), wobei der mindestens eine Schleifspindelstock (8 ) in mindestens einer Richtung verfahrbar am Maschinengestell (1 ) angeordnet ist wobei die Werkstückspindeln (3 ,3' ) relativ zum Maschinengestell (1 ) auf Horizontalschlitten (4 ,4' ) in Richtung der X-Achse in den Wirkbereich des mindestens einen Schleifspindelstocks (8 ) und in Richtung der Z-Achse verfahrbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste und eine zweite Feinstbearbeitungsvorrichtung (10 ,17 ) vorgesehen sind, und dass die Werkstückspindel (3 ) in den Wirkbereich der Feinstbearbeitungsvorrichtung (17 ) und die Werkstückspindel (3' ) in den Wirkbereich der Feinstbearbeitungsvorrichtung (10 ) verfahrbar ist. - Schleifmaschine nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schleifspindelstock (
8 ) zum Vorschleifen und ein Schleifspindelstock (9 ) zum Maß- und Formhaltigschleifen vorgesehen ist. - Schleifmaschine nach Patentanspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass beiden Werkstückspindeln (
3 ,3' ) ein einziger Reitstock (18 ) zugeordnet ist. - Schleifmaschine nach einem der Patentansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Schleifspindelstöcke (
8 ,9 ) in vertikaler Richtung am Maschinengestell (1 ) verfahrbar ist. - Schleifmaschine nach einem der Patentansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Feinstbearbeitungsvorrichtungen Bandfinisheinrichtungen (
24 ,25 ) vorgesehen sind.
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