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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Ladewagen (10) gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und ein Verfahren zum Betrieb einer Stauwand (20).
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Aus dem
CH 398 168 A ist ein Ladewagen zum Transport von Grün- und Dörrfutter bekannt, bei dem das Erntegut über eine Aufnahmewalze vom Feld aufgenommen wird und mittels eines Hochförderorganes in den Laderaum transportiert wird, wobei das Erntegut etwa von halber Höhe in den Laderaum herunterfällt. Dabei ist die Abschlusswand des Ladewagens derart nach vorne gefahren, dass nur ein vergleichsweise kleiner Raum zum befüllen mit Erntegut verbleibt. Zunächst wird dieser Raum mit Erntegut befüllt, wobei das Erntegut verdichtet wird, um im Ladewagen eine größere Menge des Erntegutes aufnehmen zu können. Sobald dieser kleine Raum voll ist, wird die Abschlusswand mittels an einem Rollboden angebrachter Mitnehmer weiter nach hinten gefahren, so dass der Raum vergrößert wird. Nun wird dieser vergrößerte Raum ebenso befüllt. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis der Ladewagen vollständig befüllt ist.
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Aus der
DE 1 225 435 A und der
CH 399 050 A ist ein Ladewagen zum Transport von Erntegut bekannt, dessen Rückstauklappe in Längsrichtung des Fahrzeugs verschiebbar ist, um das von einem Förderaggregat aufgenommene und im Schneidprozess verdichtete Erntegut auch verdichtet zu halten. Ist der erste Teil voll beladen, wird ein Kratzboden aktiviert, der das Erntegut zusammen mit der Rückstauklappe in Richtung des Hecks bewegt, um den dadurch geschaffenen Freiraum wieder mit Erntegut zu befüllen. Dies wird so lange wiederholt, bis der gesamte Ladewagen beladen ist. Zum Entleeren des Ladewagens wird die schräg angeordnete Rückstauklappe entriegelt und schwenkt über das Ende des Ladewagens hinaus, sodass durch Betätigen des Kratzbodens das Erntegut aus dem Ladewagen herausgeführt werden kann.
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In
DE 10 2006 014 126 ist ein Ladewagen zum Transport von Erntegut beschrieben, mit einem Laderaum zur Aufnahme des Erntegutes, mit einem Förderaggregat zum Einbringen des Erntegutes in den Laderaum, und mit einer in Längsrichtung verschiebbar gehaltenen Rückstauklappe, welche ein mit Erntegut zu befüllendes Abteil ausbilden kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstauklappe mittels einer Hubvorrichtung vertikal nach oben verschiebbar ist und wobei die Rückstauklappe zusammen mit der Hubvorrichtung derart an den Seitenwänden gehalten ist, dass die Hubvorrichtung zusammen mit der Rückstauklappe in Längsrichtung verschiebbar ist.
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Technisches Problem der Erfindung
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Diese Ideen haben sich im Markt nicht durchgesetzt weil sie aufwändig und störanfällig sind, so das der reale Nutzen, nämlich durch eine höhere Lagerdichte mehr Erntegut auf gleichem Raum zu transportieren, überdeckt wird. Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, einen Ladewagen zum Transport von Erntegut zu schaffen, der bei gleichbleibendem Laderaumvolumen mehr Erntegut aufnehmen kann und dabei auf jegliche zusätzliche Antriebs- und Steuerungstechnik verzichten kann.
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Technische Lösung
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Als technische Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Ladewagen gemäß den Merkmalen des Anspruches 1 und ein Verfahren zum Betrieb der Stauwand mit den Merkmalen des Anspruches 2 vorgeschlagen.
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In einem nach dieser technischen Idee ausgebildetem Ladewagen reicht die, nur seitlich mit Laufrollen in Führungsschienen gehaltene Stauwand, nicht bis auf den Fahrzeugboden. Hierdurch ist es möglich, dass der Roll- oder Kratzboden mit seinen hervorspringenden Kratzbodenleisten die Stauwand in Längsrichtung des Ladewagens einfach mitnimmt. Das hat den Vorteil, dass die Stauwand in jeder Position, im beladenen, wie im unbeladenen Zustand, stets ausschließlich durch den Kratzboden bewegt oder auch auf einer Position fixiert wird und auf jegliche aktive Krafteinleitung an der Stauwand selbst verzichtet werden kann.
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In einer günstigen Ausführungsform wird der Kratzboden stets so betätigt, so dass das Abteil nur bei Bedarf vergrößert wird. Dabei ist es von Vorteil, die Vergrößerung des Abteils vom Füllzustand bzw. Innendruck des Erntegutes abhängig zu machen, weil hierdurch eine optimale Ausnutzung des Laderaumes erreicht wird.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Stauwand, auch die Heckklappe des Ladewagens komplett ersetzt und nach vollständiger Befüllung des Laderaumes, zum Öffnen und Entladen direkt ausgeschwenkt werden kann.
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Bild 1: Ladewagen (10) gemäß dem Stand der Technik; Innerhalb dieses Ladewagens (10) ist das Erntegut (26) in Form eines Schüttkegels aufgehäuft, wobei am hinteren Rand des Ladewagens (10) ein nicht unerheblicher Teil des Ladevolumens unausgefüllt ist. Gleichzeitig ist das Erntegut (26) am hinteren Teil des Ladewagens (10) nur noch locker geschüttet und hat seine im Arbeitsprozess aufgenommene Verdichtung wieder weitestgehend verloren. Beide Effekte führen dazu, dass die Ladekapazität des Ladewagens (10) nur eingeschränkt ausgenutzt wird.
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Bild 2: Eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Ladewagens (10) mit Stauwand (20); Führungsschiene (32) und ausgebildetem Abteil (34). Die Stauwand ist an den Seitenwänden in den Führungsschienen verschiebbar gehalten und kann mit Hilfe des Kratzbodens (28) des Ladewagens (10) in Längsrichtung bewegt werden.
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Bild 3: Eine Seitenansicht des Ladewagens (10) mit durch die Stauwand begrenztem, entegutbefülltem Abteil;
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Bild 4: eine geschnitten dargestellte Seitenansicht des Ladewagens (10) mit ganz zurück gezogener Stauwand (20) und mit voll befülltem Laderaum (12);
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Bild 5: Hier ist ein kompletter erfindungsgemäßer Ladewagen (10) (auch Silierwagen genannt) dargestellt. Dieser Ladewagen besitzt einen Laderaum (12), welcher nach unten durch den Boden (14), nach vorne durch die Frontwand (16), zur Seite durch die Seitenwände nach hinten durch eine Heckklappe (36) begrenzt ist. Dabei fungiert die Stauwand (20), wenn komplett nach hinten geschoben, gleichzeitig als Heckklappe (36). An der Vorderseite des Ladewagens (10) ist eine Pick-up (22) und daran anschließend ein Schneid-/Förderaggregat angebracht, welches das Erntegut (26) von der vorgelagerten Pick-up übernimmt und in den Laderaum (12) presst. Dabei weist das Förderaggregat auch typischerweise eine Schneideinheit auf, um das Erntegut (26) zusätzlich zu zerkleinern. Im Inneren des Laderaumes ist am Boden ein Kratzboden (28) vorgesehen, an dem eine Anzahl von Kratzbodenleisten (30) angebracht sind. Mit diesem Kratzboden kann das Erntegut (26) innerhalb des Laderaumes oder aus diesem heraus transportiert werden.
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Nachfolgend wird das Verfahren zum Beladen dieses Ladewagens mit Erntegut näher beschrieben:
Zunächst wird die Stauwand (20) in den Führungsschienen (32) nach vorne bewegt, bis ein Ladeabteil entsteht, welches die Expansion des durch den Bearbeitungsprozess (aufnehmen, fördern, schneiden) verdichteten Erntegutes (26) einschränkt. Um die Stauwand (20) zu verschieben, wird der Kratzboden (28) in Gang gesetzt, so dass eine Kratzbodenleiste (30) formschlüssig an der Stauwand (20) zur Anlage kommt und diese in den vorderen Teil des Ladewagens (10) transportiert.
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In dieser Konstellation ist im vorderen Teil des Laderaumes (12) ein Abteil (34) ausgebildet, welches nach vorne durch die Frontwand und nach hinten durch die Stauwand (20) begrenzt wird. Des Weiteren wird das Abteil (34) durch die Seitenwände und den Boden (14) begrenzt. Nach oben sorgt während des Füllprozesses das Eigengewicht des Erntegutes (26) für Gegendruck.
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Während des Einsatzes des Ladewagens nimmt die Pick-up (22) das Erntegut (26) und übergibt es in das Schneid-/Förderaggregat, dieses presst das Erntegut (26) durch eine Messerreihe in das Abteil (34). Dabei wird so viel Erntegut (26) hineingebracht, dass das Abteil (34) vollständig ausgefüllt ist. Der Futterstock (38) sorgt mit seinem Gewicht für entsprechende Dichtheit der unteren Schichten des Erntegutes. Später aktiviert der Futterstock bei einem definierten Füllstand/Innendruck den Kratzboden (28). Dieser bewegt das Erntegut (26) zusammen mit der Stauwand (20) nach hinten. Dadurch entsteht direkt über dem Schneid-, Förderaggregat ein Freiraum (36) der sofort wieder von nachdrückendem Erntegut (26) gefüllt wird. Nun transportiert der Kratzboden (28) erneut das verdichtete Erntegut (26) zusammen mit der Stauwand (20) weiter nach hinten, so dass das Abteil (34) erneut vergrößert wird. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis die Stauwand (20) am hinteren Ende des Laderaumes (12) angekommen ist und der Ladewagen gleichmäßig mit Erntegut (26) befüllt ist.
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Zum Entleeren des Ladewagens (10) wird die passive Stauwand (20) mittels einer am Heck angebrachten Vorrichtung ausgeschwenkt, so das das Erntegut (26) durch Einsatz des Kratzbodens (28) aus dem Laderaum (12) befördert werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Ladewagen
- 12
- Laderaum
- 14
- Boden
- 16
- Frontwand
- 18
- Seitenwand
- 20
- Stauwand
- 22
- Pick-up
- 24
- Schneid-/Förderaggregat
- 26
- Erntegut
- 28
- Kratzboden
- 30
- Kratzbodenleiste
- 32
- Führungsschiene
- 34
- Abteil
- 36
- Heckklappe
- 38
- Futterstock
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- CH 398168 A [0002]
- DE 1225435 A [0003]
- CH 399050 A [0003]
- DE 102006014126 [0004]