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Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung für eine Walze eines Druck- oder Beschichtungswerks, insbesondere für eine Rasterwalze, mit einer Auftragseinrichtung zum Aufbringen eines Reinigungsmediums, die sich entlang einer Längsstreckung der Walze erstreckt. Ferner betrifft die Erfindung ein Druck- oder Beschichtungswerk sowie ein Verfahren zum Reinigen einer Walze.
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Stand der Technik
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Die
EP 0 876 912 A1 beschreibt eine Fluid-Zuführvorrichtung für eine Druckmaschine, über die sowohl Tinte als auch Reinigungsflüssigkeit an eine Rasterwalze oder dergleichen geführt werden kann. Zum Reinigen wird anstatt Tinte eine Reinigungsflüssigkeit, insbesondere Wasser, durch das gleiche System gepumpt.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile der Erfindung
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Die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Auftragseinrichtung einen Wischkörper aufweist, der mit dem Reinigungsmedium getränkt an die Rasterwalze andrückbar ist. Mit diesem Wischkörper kann zum einen der Reinigungsmitteleinsatz einfach dosiert werden und zum anderen der Auftrag unter leichtem Druck erfolgen, was insbesondere bei Rasterwalzen, also Walzen mit kleinen Ausnehmungen, die Reinigung verbessert. Die Walze, insbesondere die Rasterwalze dreht sich während des Reinigungsvorgangs.
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Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Merkmale sind vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung möglich. So kann der Wischkörper einfach ein Schwamm oder ein schwammartiger Körper sein.
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Besonders von Vorteil ist es, wenn der Wischkörper aus einem Melaninharz besteht.
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Ein einfaches Wechseln des Wischkörpers gelingt, wenn der Wischkörper über eine Klemmvorrichtung auswechselbar in der Auftragseinrichtung befestigt ist.
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Weist die Auftragseinrichtung eine Zuführeinheit zum Zuführen des Reinigungsmediums auf, die sich entlang des Wischkörpers erstreckt, kann ein automatisierter Reinigungsmittelzufluss ermöglicht werden.
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Die Zuführeinheit kann mindestens einen rohrförmigen Körper aufweisen, der Öffnungen entlang seiner Längserstreckung aufweist.
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Um zu ermöglichen, dass über die Länge der Zuführvorrichtung gleichmäßig Reinigungsmittel an den Wischkörper abgegeben werden kann, können die Öffnungen eine Öffnungsgröße aufweisen, deren Öffnungsgrößen sich in einer Fließrichtung des Reinigungsmediums vergrößern.
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Ist die Reinigungsvorrichtung so beschaffen, dass das Reinigungsmedium in Intervallen zuführbar ist, wird dem Wischkörper Zeit gegeben, das Reinigungsmedium aufzunehmen und möglichst gleichmäßig in sich zu verteilen. Das Reinigungsmedium kann dann gleichmäßig auf die Rasterwalze abgegeben werden.
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Ist ein Gehäuse vorgesehen, das die Auftragseinrichtung aufnimmt, werden Reinigungsmediumsverluste sowie ein Verschmutzen der Umgebung weitgehend vermieden.
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Eine besonders einfache Ausführung erhält man, wenn das Gehäuse Teil einer Kammerrakel eines Druck- oder Beschichtungswerkes ist, in das die Auftragseinrichtung eingesetzt oder einsetzbar ist.
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Soll die Reinigungsvorrichtung von einem Druck- oder Beschichtungswerk unabhängig betreibbar sein, kann das Gehäuse Teil einer Kammerrakel einer separaten Reinigungsmaschine sein, in das die Auftragseinrichtung eingesetzt oder einsetzbar ist.
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Es ist von Vorteil, wenn die Kammerrakel ein Druckdosierungssystem aufweist, über das ein Anpressdruck des Wischkörpers an die zu reinigende Walze einstellbar ist.
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Weist die Reinigungsvorrichtung eine Pumpvorrichtung auf, mit der das Reinigungsmedium zum Wischkörper förderbar ist, kann der Reinigungsmediumzufluss optimiert werden.
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Die Optimierung gelingt weiter, wenn die Pumpvorrichtung eine Steuerung aufweist, mittels der das Reinigungsmedium kontinuierlich und/oder im Intervallbetrieb förderbar ist.
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Auf die Art des Reinigungsmediums kann besser eingegangen werden, wenn die Pumpvorrichtung mindestens ein Ventil aufweist, mittels dem zwischen mindestens zwei verschieden zu fördernden Medien umschaltbar ist.
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In einer weiteren Ausführung kann anstatt eines flexiblen Wischkörpers eine Rolle oder eine einen Sprühnebel erzeugende Einrichtung vorgesehen sein.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung bewirkt das Reinigungsmittel eine Tiefenreinigung der Ausnehmungen.
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Die Erfindung betrifft auch ein Druck- oder Beschichtungswerk mit mindestens einer Walze, einer Kammerrakel und einer Reinigungsvorrichtung, bei der eine Auftragseinrichtung einen Wischkörper aufweist, der mit einem Reinigungsmedium getränkt an die Walze andrückbar ist und sich dadurch auszeichnet, dass die Auftragsvorrichtung in die Kammerrakel eingesetzt und/oder einsetzbar ist.
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Die Erfindung betrifft ferner ein vorteilhaftes Verfahren zum Reinigen einer Walze, insbesondere eines Druck- oder Beschichtungswerkes, das die folgenden Schritte aufweist:
Aufsetzen eines Wischkörpers auf die Walze,
Fördern eines Reinigungsmediums zu dem Wischkörper und Drehen der Walze
Abnehmen des Wischkörpers.
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Das Verfahren kann dadurch verbessert werden, dass vor dem Schritt des Aufsetzens des Wischkörpers auf die Walze eine den Wischkörper aufweisende Auftragseinrichtung in eine Kammerrakel eingesetzt wird und dass der Wischkörper mittels der Kammerrakel auf die Walze aufgesetzt wird.
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Insbesondere kann in einem weiteren, vorteilhaften Schritt der Anpressdruck des Wischkörpers mittels der Kammerrakels angepasst werden.
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Wird das Reinigungsmedium in Interallen gefördert, kann sich das Reinigungsmedium im Wischkörper verteilen und so gleichmäßig auf die Walze aufgetragen werden.
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Ist es möglich, nach dem Reinigungsmedium mindestens ein zweites Medium zu fördern, kann dieses zum Auswaschen des ersten Reinigungsmediums und/oder zum Stoppen einer Reinigungsreaktion eingesetzt werden.
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Zum Sauberhalten der Reinigungseinrichtung kann vorgesehen sein, dass nach dem Reinigungsvorgang die das Reinigungsmedium führenden Teile freigeblasen werden.
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Zeichnung
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In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
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1 ein schematisch dargestelltes Druckwerk,
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2 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung,
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2a einen vergrößerten Schnitt nach Linie IIa-IIa in 2,
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3 ein schematisch dargestelltes Druckwerk mit einer Kammerrakel,
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4 eine Kammerrakel mit einer eingesetzten Auftragseinrichtung,
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5 ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einer Pumpvorrichtung und
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6 ein Flussdiagramm für ein erfindungsgemäßes Verfahren.
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Beschreibung
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In der folgenden Beschreibung sind gleiche Teile auch über unterschiedliche Ausführungsformen mit den gleichen Bezugszahlen belegt.
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In 1 ist ein Druckwerk 10 dargestellt, in das ein zu bedruckendes Objekt 12 eingelegt ist und in Pfeilrichtung 14 durchgeführt wird. Das Objekt ist zwischen einer oberen Druckwalze 16, die in der Regel das zu druckende Muster oder eine durchgehend gummierte Oberfläche aufweist, und einer unten liegenden Gegendruckwalze 18 geklemmt. An der oberen Druckwalze 16 liegt eine Rasterwalze 20 an, die ihrerseits mit einem ein Druck- oder Beschichtungsmedium zuführenden System, auch Kammerrakel 22 genannt, in Kontakt steht.
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Die Rasterwalze 20, auch Aniloxwalze genannt, ist ein Speichermedium, das eine notwendige und definierte Farb- oder Lackmenge während eines Beschichtungsvorgangs konstant zur Verfügung stellt. Auf der Oberfläche der Rasterwalze 20, die aus Keramik oder Chrom bestehen kann, befinden sich winzig kleine Näpfchen 24 oder Zellen, in 2 vergrößert angedeutet, die anhand verschiedener Gravurverfahren eingraviert werden. An den nicht vertieften Stellen verbleiben Stege.
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Der Farbauftrag auf die Rasterwalze 20 (3) und somit die Befüllung der Näpfchen 24 erfolgt über die Kammerrakel 22, die meist in 3- oder 9 Uhr Position auf die Rasterwalze 20 aufgesetzt wird. Dies Kammerrakel 22 umfasst im wesentlichen einen Hohlraum 26, durch den die Farbe oder der Lack permanent gepumpt und zirkuliert wird, und zwei sogenannten Rakelmesser 28, eines zur Abrakelung der Walzenoberfläche 30 (Arbeitsrakel) und ein zweites zur Abdichtung des Hohlraums 26 (Dicht- oder Schließrakel).
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Weiterhin gibt es seitliche Dichtungen 29 (4), die auf der Rasterwalze 20 aufliegen, um ein seitliches Auslaufen des Mediums zu verhindern und um ein geschlossenes System zu bilden. Mit Hilfe des oberen Rakelmessers 28 wird die Walzenoberfläche 30 von überstehender Farbe befreit, es verbleibt nur in den Vertiefungen eine durch das Schöpfvolumen der Rasterwalze 20 definierte und damit kontrollierbare Farb- oder Lackmenge.
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Die Rasterwalze 20 überträgt die Druckfarbe auf die nächste Walze, die obere Druckwalze 16 oder ein Klischee, in dem sich die Näpfchen 24 immer gleichmäßig entleeren. Die Entleerung ist jedoch nie komplett. Es findet bei jeder Rotation der Rasterwalze 20 innerhalb der Näpfchen 24 eine Durchspülung somit ein Austausch statt. Durch die Rotation der Rasterwalze 20 und die damit einhergehende gleichmäßige Farbauf- und Farbabnahme wird das Objekt 12 mit einem definierten reproduzierbaren Farb- oder Lackvolumen versorgt. Entscheidende Parameter für die übertragene Menge sind das Schöpfvolumen, die Formgebung der Näpfchen 24, ihre Geometrie die Öffnung sowie die Materialkomponenten der Rasterwalze 20 selbst.
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Je nach verwendeten Materialien setzen sich die Näpfchen 24 der Rasterwalze 20 durch Antrocknen und/oder Verschmutzung nach und nach zu, wodurch das Schöpfvolumen der Rasterwalze 20 reduziert wird. Dieser Vorgang kann durch ein regelmäßiges Spülen und Reinigen der Rasterwalze 20 verlangsamt werden. Trotzdem wird über einen gewissen Zeitraum eine Tiefenreinigung der Rasterwalze 20 erforderlich.
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In 2 ist eine Reinigungsvorrichtung 32 gezeigt, die für eine Reinigung einer Rasterwalze 20 eines Druck- oder Beschichtungswerkes 10 vorgesehen ist. Die Reinigungsvorrichtung 32 besitzt eine Auftragseinrichtung 34, mit der ein Reinigungsmedium 36 auf die Rasterwalze 20 aufgetragen oder aufgebracht werden kann. Die Auftragseinrichtung 34 erstreckt sich entlang einer Längserstreckung der Rasterwalze 20.
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Als Reinigungsmedium
36 kommt bevorzugt ein Reinigungsfluid auf chemischer oder/oder organischer Basis zum Einsatz, welches einen definierten Ablauf des Reinigungsvorgangs ermöglicht. Wesentlich ist dabei, dass das Reinigungsmedium
36 eine Tiefenreinigung der Ausnehmungen, also der Näpchen
24 bewirkt. Das Reinigungsmedium
36 dringt in die Näpchen
24 ein, unterspült Farb- oder Lackreste und löst diese vom Untergrund oder löst diese chemisch soweit auf, dass sie aus dem Näpfchen
24 austreten können. Ein solches Reinigungsmittel ist beispielsweise aus der
EP 2045320 B1 bekannt.
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Die Auftragseinrichtung 34 weist ferner einen Wischkörper 38 auf, der mit dem Reinigungsmedium 36 getränkt werden kann. Der Wischkörper 38 ist solchermaßen getränkt an die Rasterwalze 20 andrückbar.
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Im Ausführungsbeispiel ist der Wischkörper 38 ein Schwamm. Es hat sich gezeigt, dass ein Schwamm aus einem Melaninharz gut geeignet ist, das Reinigungsmedium 36 aufzutragen.
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Statt eines Schwamms sind jedoch auch schwammartige Körper wie beispielsweise ein Vlies oder ein Wollkörper einsetzbar. Ferner ist es möglich anstatt einem starren oder flexiblen Wischkörper 38 eine Rolle einzusetzen, die dann ebenfalls mit dem Reinigungsmedium 36 getränkt werden würde.
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Die Auftragseinrichtung 34 weist eine Klemmvorrichtung 40 auf, mittels der der Wischkörper 38 auswechselbar in der Auftragseinrichtung 34 befestigtbar ist.
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Wie in 2 weiterhin zu sehen ist, ist innerhalb der Auftragseinrichtung 34 eine Zuführeinheit 42 zum Zuführen des Reinigungsmediums 36 vorgesehen, die sich entlang des Wischkörpers 38 erstreckt. Im Ausführungsbeispiel umfasst die Zufuhreinheit 42 einen rohrförmigen Körper 44, der Öffnungen 46 entlang seiner Längsstreckung aufweist.
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In der 2a ist der rohrförmigen Körper 44 Schnitt nach Linie IIa-IIa dargestellt. Zu erkennen sind die Öffnungen 46, die sich weitgehend gleichmäßig über die Längserstreckung des Körpers 44 verteilen. Zu erkennen ist auch, dass sich der Durchmesser 48 der Öffnungen in Fließrichtung 50 vergrößert. Mit dieser Maßnahme kann einer Abnahme des Drucks in Fließrichtung 50 Rechnung getragen werden, um so eine gleichmäßige Zumessung an Reinigungsflüssigkeit entlang der Zuführeinheit 42 zu gewährleisten. Die Größe des rohrförmigen Körpers 44, der Abstand der Öffnungen 46 zueinander, deren Durchmesser 48 sowie die Größenänderung des Durchmessers 48 hängen von der Art des Reinigungsmediums 36, der Art des Wischkörpers 38 und gegebenenfalls der Art des Druckmediums ab und können empirisch ermittelt werden.
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Das Reinigungsmedium 36 wird über eine Pumpe 52 der Zuführeinheit 42 zur Verfügung gestellt, die im Ausführungsbeispiel nach 2 das Reinigungsmedium 36 in Richtung auf die Rasterwalze 20 zu, durch die Öffnungen 46 zuführt.
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Um dem Reinigungsmedium 36 Zeit zu geben, sich im Wischkörper 38 gleichmäßig verteilen zu können, wird die Pumpe 52 in Intervallen angesteuert und das Reinigungsmedium 36 in Intervallen zugeführt. Die Fördermenge pro Intervall sowie die Pausen zwischen den Intervallen hängen insbesondere vom Reinigungsmedium 36 sowie dem Material des Wischkörpers 38 ab und können ebenfalls empirisch ermittelt werden.
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In 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung 32 dargestellt. Es ist erkennbar, dass die Auftragseinrichtung 34 von einem Gehäuse 54 aufgenommen ist. In diesem Fall ist das Gehäuse 54 Teil der Kammerrakel 22 des Druckwerks 10, wie es beispielsweise in den 1 und 3 dargestellt ist. Die Auftragseinrichtung 34 ist direkt in den Hohlraum 26 eingesetzt und im Ausführungsbeispiel nach 4 durch Klemmvorrichtungen 56 befestigt. Die Klemmvorrichtungen 56 klemmen auch die Rakelmesser 28 fest. Dies ist eine vorteilhafte Ausgestaltung, die jedoch auch anders gelöst sein kann.
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Durch die Ausführung mit einer bzw. zwei Klemmvorrichtungen 56 kann die Auftragseinrichtung 34 besonders einfach eingesetzt und wieder entnommen werden. Denkbar ist, dass der Auftragseinrichtung 34 zum Einsetzen bzw. Entnehmen ein oder mehrere Griffe in vorbereitete Öffnungen eingesetzt werden (nicht dargestellt).
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Die Auftragseinrichtung 34 ist im Ausführungsbeispiel als eine metallische Schiene ausgebildet. Sie nimmt den Wischkörper 38 in einer Längsausnehmung auf, an der die Klemmvorrichtung 40 angreift. Auch die Zuführeinheit 42 ist in der Längsausnehmung untergebracht. Alternativ kann auch ein System aus mehreren miteinander korrespondierenden Schienen eingesetzt werden. Es ist im Rahmen der Erfindung auch möglich, die Zuführeinheit 42 in die Schiene oder das Schienensystem direkt zu integrieren. Ferner ist es möglich, die Auftragseinrichtung 34 aus einem Kunststoff herzustellen, wobei dann die Klemmvorrichtung 40 und/oder die Zuführeinheit integriert oder rastend verbunden sein können.
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In einer alternativen Form, ist die in 4 dargestellte Kammerrakel 22 nicht Teil eines Druckwerkes 10 sondern Teil einer Reinigungsmaschine 58, die in 4 gestrichelt und sehr schematisch dargestellt ist.
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In vielen Druckwerken 10 besitzen die Kammerrakel 22 ein oder mehrere Druckdosierungssysteme 60, mittels denen die Rakelmesser 28 mit vordefiniertem Druck auf die Rasterwalze 20 aufgesetzt werden können. Ein solches Druckdosierungssystem 60 ist in 3 dargestellt. Über ein hydro-pneumatisches System 62 wird über Zwischenkomponenten Druck in einen Zylinderraum 64 gegeben, der über einen Kolben bzw. eine Kolbenstange 66 auf die Kammerrakel 22 wirkt. Wenn, wie in 4 dargestellt, der Wischkörper 38 die vordere Ebene der Kammerrakel bildet, wird dieser durch den aufgebauten Druck definiert an die Rasterwalze 20 angedrückt. Über das hydro-pneumatisches System 62 ist dieser Druck einstellbar.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel, das schematisch in 5 dargestellt ist, weist die Reinigungsvorrichtung 32 eine Pumpvorrichtung 68 auf, mit der das Reinigungsmedium 36 über eine oder mehrere schematisch dargestellte Leitungen 70 zum Wischkörper 38 förderbar ist. In der Pumpvorrichtung 68 kann die Pumpe 52 der 3 enthalten sein.
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Die Pumpvorrichtung 68 weist ihrerseits eine Steuerung 72 auf, mit der das Reinigungsmedium 30 kontinuierlich oder auch im Intervallbetrieb förderbar ist. Die Steuerung 72 wirkt dazu auf die Pumpe 52 entsprechend ein. Zur Programmierung ist die Steuerung 72 mit einer Eingabemöglichkeit, beispielsweise mit einem Anschluss für einen Computer oder einem Eingabefeld, ausgestattet.
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Weiterhin weist die Pumpvorrichtung 68 mindestens ein Ventil 74 auf. Verschiedene Eingänge 76 der Pumpvorrichtung 68 können über das mindestens eine Ventil 74 mit der Pumpe 52 und damit mit den Leitungen 70 verbunden werden. Dazu steuert die Steuerung 72 das mindestens eine Ventil 74 entsprechend an. Auf diese Weise kann die Pumpvorrichtung 68 verschiedene Medien fördern, indem die Steuerung 72 das Ventil 74 umschaltet.
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Neben dem Reinigungsmedium 36 kann Pumpvorrichtung 68 weitere Medien fördern. So ist ein Wassereingang 78 vorgesehen. Das Wasser kann zum Spülen oder in Reaktion mit dem Reinigungsmedium 36 in die Leitungen 70 sowie in die Zuführeinheit 42 gepumpt werden. Außerdem ist ein Druckluft-Eingang 80 vorgesehen, mittels dem sowohl die Leitungen 70 als auch die Zuführeinheit 42 durchgeblasen werden können. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass keine Reste im System verbleiben.
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Anstatt eines Wischkörpers 38 ist es auch möglich, eine einen Sprühnebel erzeugende Einrichtung 81 vorzusehen, um das Reinigungsmedium definiert auf die Rasterwalze 22 aufzubringen. Eine solche Einrichtung 81 kann beispielweise einen Ultraschall-Nebelkopf aufweisen.
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Auch wenn hier unterschiedliche Ausführungsvarianten beschrieben sind, so ist doch klar, dass der Fachmann die Einzelheiten und Unterschiede der einzelnen Varianten austauschen oder miteinander kombinieren kann, wenn er dies für sachdienlich hält.
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In 6 ist ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Reinigen einer Rasterwalze 20, insbesondere eines Druck- oder Beschichtungswerkes 10 dargestellt. Wird in einem Startschritt 82 festgestellt, dass ein Reinigungsprozess eingeleitet werden soll, wird in einem Schritt 86 der Wischkörper 38 auf die Rasterwalze aufgesetzt, um dann in einem Schritt 90 Reinigungsmedium 36 zum Wischkörper 38 zu fördern und die Rasterwalze 22 zu drehen. In einem nachfolgenden Schritt 98 wird der Wischkörper 38 dann wieder abgenommen. Das Verfahren wird in der und zum Start zurückgekehrt.
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Ist die Auftragseinrichtung 34 noch nicht in der Kammerrakel 22 verankert, wird in einem Vorbereitungsschritt 84 vor dem Schritt des Aufsetzens des Wischkörpers 34 auf die Rasterwalze 20 eine den Wischkörper 38 aufweisende Auftragseinrichtung 34 in die Kammerrakel 22 eingesetzt, um dann den Wischkörper 38 mittels der Kammerrakel 22 auf die Rasterwalze 20 aufzusetzen.
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Insbesondere nach dem Schritt 86, wenn also der Wischkörper 34 auf die Rasterwalze 20 aufgesetzt ist, wird in einem Schritt 88 der Anpressdruck des Wischkörpers 34 mittels der Kammerrakel 22 beziehungsweise deren Druckdosierungssystem 60 angepasst. Dieser Schritt kann sich über den gesamten Reinigungszeitraum erstrecken.
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In einem Schritt 92 kann das Reinigungsmedium in Intervallen gefördert werden. Die Steuerung 72 wirkt dabei entsprechend auf die Pumpe 52 ein.
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Zum Abschluss des Reinigungsprozesses werden in einem Schritt 94 sowohl die Pumpvorrichtung 68 als auch die Leitungen 70 und die Zuführeinheit 42 Wasser gespült. Hierzu steuert Steuerung 72 das Ventil 74 entsprechend an.
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In einem noch anschließenden Schritt 96 werden die Pumpvorrichtung 68, die Leitungen 70 und die Zuführeinheit 42 Druckluft durchgeblasen.
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Die Schritte 94 und 96 können auch nach dem Abnehmen der Kammerrakel 22 erfolgen, jedoch ist dann der saubere Abschluss des Gehäuses 54 zusammen mit der Rasterwalze 22 nicht mehr vorhanden, sodass Flüssigkeit unkontrolliert austreten könnte.
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Selbstverständlich können sich noch weitere Schritte ein- und/oder anfügen, wenn das System entsprechend ausgebaut werden soll.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0876912 A1 [0002]
- EP 2045320 B1 [0043]