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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugschloss aufweisend ein Gesperre mit einer Drehfalle und mindestens einer Sperrklinke, wobei mittels der Sperrklinke eine Drehbewegung der Drehfalle sperrbar ist, einer Antriebseinrichtung, mit der die Sperrklinke aus einer Sperrstellung in eine Freigabestellung für das Gesperre überführbar ist und einer Ausstelleinrichtung, wobei mittels der Ausstelleinrichtung ein das Kraftfahrzeugschloss aufnehmendes Fahrzeugteil aus einer Schließstellung heraus in eine Öffnungsstellung bewegbar ist.
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Moderne Kraftfahrzeuge beinhalten verstärkt elektronische und/oder elektrische Hilfsmittel, die die Bedienung vereinfachen. So ist das Ver- und Entriegeln mittels einer Funkfernsteuerung mittlerweile mehr zur Regel als zur Ausnahme geworden. Bekannt ist es ebenfalls, dass neben dem Ver- und Entriegeln eines Kraftfahrzeugschlosses auch ein elektrisches Öffnen des Schließmechanismusses, vorzugsweise eines Gesperres, ausgeführt werden kann. Ist das Gesperre geöffnet, so kann beispielsweise eine Kraftfahrzeugtür ohne die manuelle Betätigung eines Außengriffes geöffnet werden. Der Komfort für den Bediener kann dabei so weit gesteigert werden, dass auf einen Außenbetätigungsgriff vollumfänglich verzichtet werden kann.
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Aus der
DE 298 12 121 U1 ist ein Heckklappenverschluss bekannt, der neben einem elektrischen Öffnungsmechanismus zusätzlich ein Huborgan beinhaltet, mit dem die Heckklappe in eine Öffnungsstellung überführbar ist. Der Verschluss beinhaltet einen elektrischen Antrieb, der auf eine Hebelkette wirkt, mittels der das Gesperre entsperrbar ist. Ist das Gesperre entsperrt und gibt den Schlosshalter frei, so kann die Heckklappe geöffnet werden. Neben dem elektrischen Öffnen umfasst der Verschlussmechanismus ein Huborgan, wobei mittels des Huborgans die Heckklappe in eine Öffnungsstellung überführbar ist. Die Öffnungsstellung ermöglicht es dem Bediener dann, einen Griff oder die Heckklappe selbst leicht zu ergreifen und vollständig zu öffnen.
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Aus der
DE 10 2011 015 669 A1 ist ein Aussteller für Kraftfahrzeugtüren oder Klappen bekannt, mit dem eine Tür, Klappe oder Haube aus einer Schließstellung in eine Öffnungsstellung überführbar ist. Bezieht sich die Ausstelleinrichtung zum Beispiel auf eine Kraftfahrzeugseitentür, so kann die Tür beispielsweise mittels eines elektrischen Impulses geöffnet werden. Dazu muss zuerst das Gesperre des Türschlosses vorzugsweise elektrisch entsperrt werden, so dass die Tür öffenbar ist. Reicht nun beispielsweise der Türdichtungsdruck nicht aus, um die Tür von der Schließstellung in eine Öffnungsstellung zu überführen, so kann mittels der Ausstelleinrichtung Tür in eine Öffnungsstellung überführt werden. Eine Öffnungsstellung definiert sich hierbei in der Weise, dass der Bediener des Kraftfahrzeugs in der Lage ist, die Tür derart zu ergreifen, dass er die Tür vollständig öffnen kann. Als Ausstelleinrichtung dient hierbei ein elektrischer Antrieb, der über eine Antriebsklinke und einen Innen- und Außenhebel mechanisch in Form einer Schwenkbewegung der Hebel auf die Kraftfahrzeugtür einwirkt.
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Eine unmittelbar in einen Kraftfahrzeugtürverschluss integrierte Ausstelleinrichtung ist aus der
DE 200 16 292 U1 bekannt geworden. Das aus einer Sperrklinke und einer Drehfalle bestehende Schloss weist einen Sperrklinkenantrieb auf, mit dem die Sperrklinke außer Eingriff mit der Drehfalle gebracht werden kann. Nach einem elektrischen Betätigen bewegt der Sperrklinkenantrieb die Sperrklinke aus dem Eingriffsbereich der Drehfalle und gibt somit den Schlosshalter frei, wodurch die Klappe, Haube oder Tür geöffnet werden kann. Der Sperrklinkenantrieb bewegt sich nun weiter und zieht über einen Verbindungshebel zwischen Sperrklinke und Drehfalle die Drehfalle in eine Position, in der der Schlosshalter nicht nur freigegeben wird, sondern die Drehfalle sich auf dem Schlosshalter abstützt und das Kraftfahrzeugteil, wie Haube, Klappe oder Tür, in eine Öffnungsstellung hebt oder bewegt. Dadurch wird ein Spalt zwischen Kraftfahrzeugteil und Kraftfahrzeugkarosserie erzeugt, wobei der Spalt die Bedienfreundlichkeit erhöht.
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Ein Problem, das sich bei den bekannten Ausstelleinrichtungen einstellt, ist das, dass nach einem Öffnen des Gesperres und einem Bewegen der Tür, Klappe oder Haube sich dieses Kraftfahrzeugteil in eine undefinierbare Position hinein bewegt. Je nach Lage oder Ausrichtung des Kraftfahrzeugs kann es dabei vorkommen, dass sich zum Beispiel eine Kraftfahrzeugtür lediglich geringfügig öffnet, so dass diese vom Bediener nicht ergriffen werden kann oder dass sich die Tür so weit öffnet, dass die Fahrzeugtür beschädigt wird oder in eine für den Bediener nicht mehr ergreifbare Position gelangt. Darüber hinaus kann auch das Schließen der Kraftfahrzeugtür, die lediglich beispielsweise genannt ist, problematisch sein, wenn zum Beispiel die Kraftfahrzeugtür über keinen Türaußengriff mehr verfügt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Kraftfahrzeugschloss bereitzustellen. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit zu schaffen, das Kraftfahrzeugteil in eine definierte Lage zu bringen, um Schäden oder Fehlbetätigungen zu vermeiden und gleichzeitig einen hohen Bedienkomfort beim Öffnen und Schließen des Kraftfahrzeugteils zu gewährleisten. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung, eine konstruktiv einfache und kostengünstige Lösung bereitzustellen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele nicht beschränkend sind, es sind vielmehr beliebige Variationsmöglichkeiten der in der Beschreibung und den Unteransprüchen sowie den Figuren beschriebenen Merkmale möglich.
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Gemäß dem Patentanspruch 1 wird die Aufgabe der Erfindung dadurch gelöst, dass ein Kraftfahrzeugschloss bereitgestellt wird, aufweisend ein Gesperre mit einer Drehfalle und mindestens einer Sperrklinke, wobei mittels der Sperrklinke eine Drehbewegung der Drehfalle sperrbar ist, einer Antriebseinrichtung, mit der die Sperrklinke aus einer Sperrstellung in eine Freigabestellung für das Gesperre überführbar ist und einer Ausstelleinrichtung, wobei mittels der Ausstelleinrichtung ein das Kraftfahrzeugschloss aufnehmendes Kraftfahrzeugteil aus einer Schließstellung heraus in eine Öffnungsstellung bewegbar ist und wobei das Gesperre eine Vorrastposition und eine Hauptrastposition aufweist und dass die Ausstelleinrichtung das Fahrzeugteil über die Vorrastposition hinaus öffnet. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung eines Kraftfahrzeugschlosses ist nun die Möglichkeit geschaffen, das Fahrzeugteil zu jedem Zeitpunkt des Öffnens eines Gesperres in eine definierte Position zu bringen. Dies gilt insbesondere auch für eine Position, in der das Gesperre, das heißt die Drehfalle und die Sperrklinke nicht mehr im Eingriff sind. Wird eine Position des gesperrten Schlosses als Schließstellung bezeichnet, so wird eine Position, in der das Gesperre nicht mehr im Eingriff ist, als Öffnungsstellung bezeichnet. Ein unbeabsichtigtes Öffnen des Kraftfahrzeugteils kann unterbunden werden. Die Ausstelleinrichtung hält das Kraftfahrzeugteil in seiner geöffneten Stellung, so dass ein vollständiges selbständiges Öffnen des Kraftfahrzeugteils sicher verhindert. Insbesondere ermöglicht es die Öffnungsstellung dem Bediener, die Tür zu ergreifen und bequem zu öffnen. Die Öffnungsstellung kann dabei je nach Kraftfahrzeugteil variieren. Die Öffnungsstellung ist aber bevorzugt die Stellung, in der ein Hineingreifen in einen sich durch die Öffnungsstellung bildenden Spalt zwischen Kraftfahrzeugteil und Kraftfahrzeug, ermöglicht wird. Dabei wird das Kraftfahrzeugteil, das zum Beispiel eine Tür, eine Klappe, eine Motorhaube, eine Schiebetür oder beispielsweise auch ein Handschuhfach sein kann, von der Ausstelleinrichtung in der Öffnungsstellung fixiert bzw. gehalten.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Ausstelleinrichtung ist die Ausstelleinrichtung mit dem Fahrzeugteil verbindbar, so dass eine Bewegung der Ausstelleinrichtung auf das Fahrzeugteil übertragbar ist. Die Verbindung kann beispielsweise als Formschluss, Kraftschluss und/oder in magnetischer Form erfolgen. Die Verbindung ist dabei derart, dass eine Kraft von der Ausstelleinrichtung auf das Fahrzeugteil übertragbar ist. Insbesondere kann die Ausstelleinrichtung das Fahrzeugteil auch über eine Rastposition des Gesperres hinaus bewegen. Wird beispielsweise das Kraftfahrzeugschloss elektrisch geöffnet, dass dient die Ausstelleinrichtung dazu, das Fahrzeugteil von einer Schließstellung in eine Öffnungsstellung zu überführen. In der Öffnungsstellung kann der Bediener des Kraftfahrzeugs das Kraftfahrzeugteil ergreifen und vollständig öffnen.
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Ist das Fahrzeugteil zumindest bereichsweise mittels der Ausstelleinrichtung von einer Öffnungsstellung in eine Schließstellung überführbar, so ergibt sich eine weitere alternative Ausführungsform der Erfindung. Kraftfahrzeugschlösser können neben einer elektrisch Öffnen-Einrichtung, die das Gesperre öffnet, auch einen Zuziehantrieb umfassen. Ein Zuziehantrieb wirkt aber zumeist lediglich zwischen einer Vorrast- und Hauptrastposition des Gesperres. Dies ist insbesondere deshalb notwendig, weil ein elektrisches Zuziehen des Kraftfahrzeugteils ein Einklemmen von Körperteilen verhindern soll. Dies bedeutet, dass das Kraftfahrzeugteil, das sich in einer Vorrastposition befindet, lediglich so weit geöffnet ist, dass keine zum Beispiel Finger zwischen das Kraftfahrzeugteil und das Kraftfahrzeug gelangen können. Die Ausstelleinrichtung kann das Kraftfahrzeugteil über eine Vorrastposition hinaus öffnen. Dazu ist das Ein-Aus-Stellmittel mit dem Kraftfahrzeugteil verbindbar und hält das Kraftfahrzeugteil in einer Öffnungsstellung. Erfindungsgemäß kann die Ausstelleinrichtung, die sich in Verbindung mit dem Kraftfahrzeugteil befindet, auch zum Zuziehen des Kraftfahrzeugteils verwendet werden. Zu beachten ist hierbei, dass die Ausstelleinrichtung und insbesondere die Verbindung zwischen Ausstelleinrichtung und Fahrzeugteil derart gewählt ist, dass lediglich geringe Zuziehkräfte überwunden werden können. Wird beispielsweise eine Hand zwischen Kraftfahrzeugteil und Kraftfahrzeug gehalten, so gelangt die Ausstelleinrichtung außer Eingriff. Dies ist insbesondere auch notwendig, da das Kraftfahrzeugteil aus einer Öffnungsstellung heraus vom Bediener ergriffen und geöffnet werden kann. Die Ausstelleinrichtung kann das Fahrzeugteil aber zumindest so weit in eine Schließstellung überführen, dass beispielsweise das Gesperre in eine Vorrastposition gelangen kann.
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Alternativ kann das Fahrzeugteil ein Kupplungselement aufweisen, wobei das Kupplungselement mit der Ausstelleinrichtung kuppelbar ist, so dass eine Bewegung der Ausstelleinrichtung auf das Fahrzeugteil übertragbar ist. Ein Kupplungselement bietet den Vorteil, dass ein lösbares Verbinden zwischen dem Fahrzeugteil und dem Ausstellmittel erzielbar ist. Das Kupplungselement kann dabei zum Beispiel aus einer am Fahrzeugteil befestigten ersten Kupplungsteil und einem am Ausstellmittel befestigten zweiten Kupplungsteil gebildet sein. Das Kupplungsteil kann die Ausstelleinrichtung übergreifen. Dabei kann das erste Kupplungsteil, das beispielsweise am Fahrzeug angeordnet ist, dabei eine Erstreckung aufweisen, die in das Fahrzeugteil einführbar ist, so dass die Ausstelleinrichtung zumindest größtenteils in das Fahrzeugteil integriert bzw. eingebaut sein kann. Dabei kann das erste Kupplungsteil beispielsweise als Hohlzylinder ausgebildet sein und in einer Öffnung des Fahrzeugteils einführbar sein, wobei das zweite Kupplungsteil am Ausstellmittel befestigt ist und in das erste Kupplungsteil einführbar sein kann.
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In einer alternativen Ausführungsform ist zwischen dem Kupplungselement und der Ausstelleinrichtung ein Feder- und/oder Dämpfungselement angeordnet. Ein Feder- und/oder Dämpfungselement kann dabei einerseits Energie speichern oder im Falle eines Dämpfers Energie aufnehmen. Beides ist für eine komfortable Funktion einer Ausstelleinrichtung vorteilhaft. Wird ein geöffnetes Fahrzeugteil geschlossen, so kann bei geeigneter Lage der Ausstelleinrichtung Energie gespeichert oder aufgenommen bzw. vernichtet werden. Das Aufnehmen von Energie kann beispielsweise in Form einer Feder erfolgen, wobei die Schließenergie des Kraftfahrzeugteils zur Einleitung der Energie in die Feder dienen kann. Diese gespeicherte Energie kann dann beispielsweise bei einem Öffnen des Fahrzeugteils wieder verwendet werden, um ein schnelleres oder leichteres Öffnen des Fahrzeugteils zu ermöglichen.
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Umfasst das Kupplungselement ein Dämpfungsmittel, so kann beispielsweise bei einem Schließen des Kraftfahrzeugteils kinetische Energie aufgenommen werden, um beispielsweise ein leises oder sanftes Schließen des Kraftfahrzeugs zu ermöglichen.
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Ist zwischen dem Kupplungselement und der Ausstelleinrichtung zumindest ein Rastmittel angeordnet, so dass das Kupplungselement in die Ausstelleinrichtung einrastbar ist, so ergibt sich eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Ein Rastmittel kann dabei dazu dienen, dass das Kraftfahrzeugteil beim Schließen sozusagen einfangbar ist. Dabei findet kein unmittelbarer Anschlag auf das Ausstellmittel statt, sondern das Kupplungselement rastet über das Rastmittel so weit in die Ausstelleinrichtung ein wie Energie während des Schließen des Kraftfahrzeugteils in das Kraftfahrzeugteil eingeleitet worden ist. Dabei kann das Rastmittel dämpfend wirken, dient aber vornehmlich dazu, das Fahrzeugteil während des Schließvorgangs sicher zu halten. Aus der ergriffenen Position, das heißt der beim Schließen des Kraftfahrzeugteils erlangten Schließposition, kann das Kraftfahrzeugteil dann zum Beispiel in eine Vorrastposition überführt werden. Dieses zumindest bereichsweise Zuziehen erfolgt dann über einen zum Beispiel elektromotorischen Antrieb der Ausstelleinrichtung. In vorteilhafter Weise kann hierdurch der Zuziehweg reduziert werden. Zum Öffnen bzw. Freigeben der Tür muss dann lediglich das Rastmittel gelöst werden.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Ausstelleinrichtung einen Spindelantrieb, insbesondere einen Spindelmutter-Schneckenrad-Antrieb, auf. Ein Spindelantrieb ist insbesondere deshalb vorteilhaft, weil er leicht in einem Kraftfahrzeugteil integrierbar ist. In vorteilhafter Weise kann ein Spindelantrieb mit sehr geringem Platzbedarf in das Kraftfahrzeugteil und/oder zumindest bereichsweise in das Kraftfahrzeugschloss integriert sein. Vorteilhaft ist hierbei auch, dass die Spindel linear verfahrbar ist, so dass ein lineares und gleichmäßiges Zuziehen bzw. Öffnen des Kraftfahrzeugteils leicht realisierbar ist.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ergibt sich dann, wenn das Kupplungselement formschlüssig in einen zumindest verdrehfest mit der Spindelmutter verbundenen Teil der Ausstelleinrichtung eingreift. Verdrehfest bedeutet hierbei, dass das erste oder zweite Kupplungselement derart ausgebildet sind, dass ein Verdrehen der im Eingriff befindlichen Kupplungselemente sicher verhindert wird. Ist die Spindelmutter beispielsweise unmittelbar mit einem Kupplungselement verbunden, so kann die Kupplung als Verdrehsicherung dienen, so dass ein sicheres Öffnen bzw. Schließen des Kraftfahrzeugteils realisierbar ist. So können beispielsweise Rastmittel vorhanden sein, die mit dem an der Spindelmutter befestigten Kupplungsteil zusammenwirken, die dann einerseits zum Halten des Fahrzeugteils beim Öffnen dienen und andererseits als Verdrehsicherung für die Kupplung dienen. Ein sicheres Öffnen kann somit zu jedem Zeitpunkt gewährleistet werden.
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Ist das Rastmittel durch ein manuelles Betätigen des Fahrzeugteils lösbar, so ergibt sich eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Das Rastmittel kann einerseits derart ausgebildet sein, dass ein Öffnen des Kraftfahrzeugteils, das sich in der Öffnungsstellung befindet, lediglich durch ein Ziehen des Bedieners öffnen lässt, es ist aber auch vorstellbar, dass der Bediener das Rastmittel manuell löst. Dies kann beispielsweise durch ein Hineingreifen in den sich in der Öffnungsstellung ergebenden Spalt erfolgen, so dass ein Betätigen eines Auslösemechanismusses notwendig ist, um das Fahrzeugteil, wie beispielsweise eine Kraftfahrzeugtür, vollständig zu öffnen. Alternativ ist es aber auch vorstellbar, dass das Rastmittel mittels eines Betätigen eines elektrischen Antriebs lösbar ist.
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Ist das Rastmittel derart ausgelegt, dass es die Tür in der Öffnungsstellung derart hält, dass ein Bewegen aus der Öffnungsstellung heraus sicher verhindert wird, so kann mittels eines zum Beispiel Näherungssensors oder eines zum Beispiel kapazitiv wirkenden Sensors ein elektrisches Signal generiert werden, das das Rastmittel aus dem Eingriff im Kupplungselement löst und der Bediener in der Lage ist, das Kraftfahrzeugteil, wie zum Beispiel eine Seitentür, vollständig zu öffnen. Ein manuelles Öffnen könnte dabei zum Beispiel derart ausgeführt sein, wie es aus den Bereichen der Kindersicherungen an Schranktüren bekannt ist. Dabei wird die Ausstelleinrichtung manuell betätigt und freigegeben, so dass das Kraftfahrzeugteil manuell geöffnet werden kann.
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In vorteilhafter Weise kann das Kupplungselement zumindest bereichsweise in das Kraftfahrzeugschloss integriert sein. Die Integration des Kupplungselements in das Kraftfahrzeugschloss bietet den Vorteil, dass beispielsweise auf vorhandene Steuer- oder Stromversorgungsleitungen zurückgegriffen werden kann und/oder auf bereits im Kraftfahrzeugschloss vorhandene Antriebe zurückgegriffen werden kann, um die Ausstelleinrichtung, zum Beispiel über ein Getriebe, anzutreiben. Die Integration in ein Kraftfahrzeugschloss bietet darüber hinaus den Vorteil, dass keine separaten Befestigungsmittel notwendig sind, was wiederum die Kosten und die Anzahl der Bauteile verringert.
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Ist die Antriebseinrichtung zumindest bereichsweise in das Kraftfahrzeugschloss integriert, so ergibt sich eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Sowohl die Antriebseinrichtung wie auch das Kupplungselement können Teil des Kraftfahrzeugschlosses sein, so dass ein kompakter Aufbau mit einer geringstmöglichen Anzahl an Bauteilen gewährleistet werden kann. Ein Antrieb kann beispielsweise ein Schneckenradgetriebe sein, das darüber hinaus auch weitere Funktionen im Kraftfahrzeugschloss ausführen kann.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsformen näher erläutert. Es gilt jedoch der Grundsatz, dass das Ausführungsbeispiel die Erfindung nicht beschränkt, sondern lediglich eine vorteilhafte Ausführungsform darstellt. Die dargestellten Merkmale können einzeln oder in Kombination mit weiteren Merkmalen der Beschreibung wie auch den Patentansprüchen einzeln oder in Kombination ausgeführt werden.
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Es zeigen:
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1 eine Draufsicht auf ein Kraftfahrzeug mit einer sich in einer Öffnungsstellung befindlichen Seitentür,
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2 eine Detailansicht auf die sich in der Öffnungsstellung befindenden Seitentür gemäß der 1 und im Besonderen der Ansicht II, in einer Schnittdarstellung, die die prinzipielle Anordnung zwischen einem in der Seitentür befindlichen Kraftfahrzeugschloss, einer Ausstelleinrichtung und einem Schlosshalter im Zusammenspiel darstellt,
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3 eine Detailansicht im Schnitt zwischen einem Fahrzeugteil und der Kraftfahrzeugkarosserie mit einem Antrieb für die Ausstelleinrichtung, einem Kupplungselement, wobei das Kupplungselement mit einem Feder- und Dämpferelement wiedergegeben ist, und
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4 eine Detailansicht gemäß der Linie IV-IV aus 3.
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In der 1 ist eine Draufsicht auf ein prinzipiell dargestelltes Kraftfahrzeug 1 dargestellt. Das Kraftfahrzeug 1 weist einen Frontbereich 2, einen Heckbereich 3 sowie eine Seitentür 4 auf. Die Kraftfahrzeugseitentür 4 ist in einer Öffnungsstellung wiedergegeben, wobei sich die Öffnungsstellung dadurch auszeichnet, dass sich zwischen der Kraftfahrzeugkarosserie 5 und Seitentür 4 ein Öffnungsspalt S ergibt. Im Bereich des Öffnungsspalts S ist ein Schlosshalter 6 zu erkennen, der in diesem Ausführungsbeispiel als Schließbolzen ausgeführt ist. Auch wenn in diesem Ausführungsbeispiel die erfindungsgemäße Ausstelleinrichtung am Beispiel einer Kraftfahrzeugtür 4 wiedergegeben ist, so ist dies nicht beschränkend. Vielmehr ist es vorstellbar, die Ausstelleinrichtung auch zum Beispiel für eine sich im Kraftfahrzeugheck 3 befindliche Heckklappe 7 oder beispielsweise für eine im Bereich der Kraftfahrzeugfront befindliche Motorhaube 8 zu verwenden.
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In der 2 ist eine vergrößerte Ansicht des Details II aus 1 im Bereich des Schlosshalters 6 dargestellt. Gleiche Bauteile sind in den Figuren mit gleichen Bezugsziffern versehen. Zur besseren Verdeutlichung der Anordnung der Ausstelleinrichtung 9 ist die Detailansicht II in einem Schnitt durch das Kraftfahrzeug 1 oberhalb des Schlosshalters 6 wiedergegeben. Die Ausstelleinrichtung 9 ist in ein Kraftfahrzeugtürschloss 10 integriert und weist ein Ausstellmittel 11 auf, das unmittelbar mit dem Schlosshalter 6 zusammenwirkt. Das Ausstellmittel 11 ist in diesem Ausführungsbeispiel derart in der Ausstelleinrichtung bewegbar, dass das Ausstellmittel 11 aus der Kraftfahrzeugtür 4 heraus bewegbar ist.
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Eine Türdichtung 12 ist auf Abkantungen 13 der Kraftfahrzeugkarosserie 5 befestigt. Die Türdichtung 12 umschließt die Kraftfahrzeugtür vorzugsweise umfänglich und dichtet den Innenraum des Kraftfahrzeugs 1 gegen die Umwelt ab. Neben dieser Dichtfunktion erzeugt die Türdichtung 12 eine Kraft auf die Kraftfahrzeugtür 4 und insbesondere dann, wenn sich die Kraftfahrzeugtür in der vollständig geschlossenen Schließstellung befindet. Dieser Türdichtungskraft kann von dem Kraftfahrzeugtürschloss 10 genutzt werden, um das Gesperre zu öffnen, indem lediglich die Sperrklinke von der Drehfalle entfernt wird und die Türdichtungskraft bzw. der Türdichtungsdruck eine Drehbewegung der Drehfalle, das heißt ein Öffnen des Gesperres, erwirkt. Die Ausstelleinrichtung 9 bewegt die Kraftfahrzeugtür 4 dann vollständig in die Kraftfahrzeugtür 4 in der Öffnungsstellung.
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Das Ausstellmittel kann ein Dämpfungsmittel umfassen, so dass bei einem Schließvorgang der Seitentür 4 das Ausstellmittel als Dämpfer zwischen der Seitentür und dem Kraftfahrzeug dient. Somit kann die Schließbewegung gedämpft und das Schließgeräusch minimiert werden. Darüber hinaus ist es auch vorstellbar, in das Ausstellmittel alleine oder zusätzlich ein Federelement zu integrieren, so dass einerseits Energie aufgenommen werden kann und/oder die Möglichkeit besteht, die beim Schließen der Seitentür in das Ausstellmittel eingebrachte kinetische Energie zu speichern.
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In der 3 ist ein Ausstellmittel 14 in einer Kraftfahrzeugseitentür 4 prinzipiell wiedergegeben. Das Ausstellmittel 14 wirkt dabei über ein Kupplungselement 15 mit der Kraftfahrzeugkarosserie 5 zusammen.
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Das Kupplungselement 15 ist in diesem Ausführungsbeispiel mit einem Federelement 16 und einem Dämpfungselement 17 ausgeführt. Das Ausstellmittel 14 wirkt mit dem Kupplungselement 15 zusammen. Dabei wird das Ausstellmittel 14 über ein Schneckenradgetriebe 18 angetrieben. Das Schneckenradgetriebe 18 umfasst ein bevorzugt elektrisch angetriebenes Schneckenrad 19, eine Spindelmutter 20 sowie eine in der Spindelmutter 20 geführte Spindel 21. Mittels eines nicht dargestellten Elektromotors ist das Schneckenrad 19 drehbar, so dass die Spindelmutter 20 bewegt wird und die Spindel 21 in Richtung des Pfeils P1 hin und her bewegbar ist. Das Ausstellmittel 14 ist derart mit der Spindel 21 verbunden, dass eine Linearbewegung der Spindel unmittelbar in eine Linearbewegung des Ausstellmittels 14 resultiert. Vorstellbar ist auch, dass Spindel 21 und Ausstellmittel 14 einstückig ausgebildet sind. Zwischen dem Ausstellmittel 14 und dem Kupplungselement 15 können wie in diesem Ausführungsbeispiel dargestellt Rastmittel 22 angeordnet sein. Das Federelement 16 und/oder das Dämpfungselement 17 können entweder am Kupplungselement 15 oder am Ausstellmittel 14 befestigt sein.
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Befindet sich eine Seitentür 4 in einer Schließstellung, so ist das Federelement 16 gespannt, das heißt das Federelement 16 kann als Druckfeder ausgelegt sein und zusammengedrückt vorliegen. Wird nun das Kraftfahrzeugtürschloss 10 elektrisch geöffnet, so wird das Gesperre entsperrt und die Tür 4 kann geöffnet werden. Dabei wird das Federelement 16 entspannt, was zusätzlich zum Türdichtungsdruck eine Kraft auf die Seitentür 4 ausübt, so dass eine unterstützende Öffnungskraft zur Verfügung steht. Öffnet sich die Seitentür 4 nicht so weit, dass ein Bediener die Seitentür ergreifen kann, so dient die Ausstelleinrichtung 9 dazu, die Seitentür 4 in eine Öffnungsstellung zu überführen. Bei der Bewegung der Seitentür 4 von einer Schließstellung in eine Öffnungsstellung wird die Tür entrichtet, so dass ein Spalt S zwischen der Kraftfahrzeugkarosserie 5 und der Seitentür 4 erzeugt wird. Der Bediener kann in den Spalt S hineingreifen und die Tür vollständig öffnen. Entweder sind hierzu die Rastmittel 22 derart ausgelegt, dass eine Kraft des Bedieners ausreicht, um die Ausstelleinrichtung 9 vom Eingriff aus dem Kupplungselement 15 zu lösen oder die Rastmittel 22 werden mechanisch betätigt, so dass das Ausstellmittel 14 frei wird. Insbesondere, in dem Fall, in dem Rastmittel 22 vorhanden sind, würde das Federelement 16 erst nach dem Lösen der Rastmittel entspannt werden, so dass das Öffnen der Seitentür 4 für den Bediener erleichtert wäre. Selbstverständlich ist es auch vorstellbar, zwei oder mehr Ausstelleinrichtungen 9 an oder in einem Kraftfahrzeugteil zu installieren.
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In dem in der 3 dargestellten Ausführungsbeispiel reicht das Kupplungselement 15 in eine Öffnung 23 der Seitentür hinein. Dies ist beispielsweise dann vorteilhaft, wenn das Ausstellmittel 14 geschützt werden soll und nicht über eine äußere Randoberfläche 24 der Kraftfahrzeugtür 4 hinausragen soll. Den Schnitt durch das Kupplungselement 15 gemäß der Linie IV-IV ist in der 4 dargestellt. Die 4 zeigt eine Draufsicht auf die Oberfläche 24 der Seitentür 4 als Schnitt durch das Kupplungselement 15. Zu erkennen ist, dass das Ausstellmittel eine als rechteckig beschreibbare Form aufweist, die mit den Rastmitteln 22 in Eingriff gelangt. Die Rastmittel dienen dabei gleichzeitig als Verdrehsicherung für die Spindel 21 und gewährleisten somit ein gleichmäßiges und sicheres Ausstellen der Seitentür 4.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Kraftfahrzeugfront
- 3
- Kraftfahrzeugheck
- 4
- Seitentür
- 5
- Kraftfahrzeugkarosserie
- 6
- Schlosshalter, Schließbolzen
- 7
- Heckklappe
- 8
- Motorhaube
- 9
- Ausstelleinrichtung
- 10
- Kraftfahrzeugtürschloss
- 11, 14
- Ausstellmittel, Aktuator
- 12
- Türdichtung
- 13
- Abkantungen
- 15
- Kupplungselement
- 16
- Federelement
- 17
- Dämpfungselement
- 18
- Schneckenradgetriebe
- 19
- Schneckenrad
- 20
- Spindelmutter
- 21
- Spindel
- 22
- Rastmittel
- 23
- Öffnung
- 24
- Oberfläche
- P1, P2
- Pfeil
- S
- Spalt, Öffnungsspalt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29812121 U1 [0003]
- DE 102011015669 A1 [0004]
- DE 20016292 U1 [0005]