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Die Erfindung betrifft einen Doppelgewindebolzen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
DE 10 2006 018 420 A1 ist ein Doppelgewindebolzen zum Justieren einer Möbelfront und einer Tür eines Einbaukühlschranks relativ zueinander bekannt. Der Doppelgewindebolzen weist an jedem seiner Enden ein Gewinde auf.
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Ein Doppelgewindebolzen zur Differentialverschraubung mindestens zweier Maschinenteile ist aus der
CH 594 824 A5 bekannt. Der Doppelgewindebolzen weist an jedem seiner Enden Gewinde mit voneinander verschieden großen Steigungen auf.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Doppelgewindebolzen anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der Doppelgewindebolzen umfasst einen ersten Gewindeabschnitt mit einem ersten Gewinde, einen zweiten Gewindeabschnitt mit einem zweiten Gewinde und einen Antriebsabschnitt zwischen dem ersten und dem zweiten Gewindeabschnitt.
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Erfindungsgemäß sind das erste Gewinde und das zweite Gewinde Grobgewinde.
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Ein Grobgewinde ist ein Gewinde mit einer Steigung, die größer als eine in den Normen DIN 13 und DIN 13-1 für einen bestimmten Nenndurchmesser des Gewindes definierte Steigung eines metrische ISO-Gewindes, auch als Normal- oder Regelgewinde bezeichnet, ist.
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Grobgewinde sind beispielsweise an Blechschrauben und Holzschrauben vorgesehen.
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Der erfindungsgemäße Doppelgewindebolzen erlaubt eine schnelle Montage zweier Bauelemente, ohne dass zusätzliche Befestigungsmittel wie Muttern oder Unterlegscheiben erforderlich sind.
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Der Doppelgewindebolzen wird über seine jeweiligen Gewindeabschnitte direkt in das Material der Bauteile eingeschraubt oder die Gewindeabschnitte werden in vorbereitete Befestigungslöcher oder -bohrungen oder in Schraubdome der miteinander zu verbindenden Bauelemente eingesetzt. Die Bauelemente werden durch Drehen des Doppelgewindebolzens um seine Längsachse miteinander verbunden.
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Infolge der Ausführung der ersten und zweiten Gewinde als Grobgewinde ist je Umdrehung des Doppelgewindebolzens ein großer axialer Vortrieb der Gewinde, beispielsweise in die Bauelemente hinein erzielt.
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Dieser große axiale Vortrieb sowie die Befestigung des Doppelgewindebolzens in den Bauteilen ohne zusätzliche Befestigungselemente ermöglicht eine geringe Montagezeit, eine verringerte Fehlerquote bei der Montage, eine Einsparung zusätzlicher Befestigungselemente sowie eine Einsparung der für die Montage zusätzlicher Befestigungselemente erforderlichen weiteren Werkzeuge und Montageschritte.
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Eine verringerte Montagezeit und eine Senkung der Fehlerquote bei der Montage sind insbesondere dann erreicht, wenn die Mehrzahl oder alle Bauteile mit symmetrisch ausgebildeten Doppelgewindebolzen verbunden werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigt:
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1 eine schematische perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Doppelgewindebolzens mit Grobgewinden und einem als Gegenlager eines Werkzeugs ausgebildeten Antriebsabschnitt.
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In der 1 ist schematisch ein Doppelgewindebolzen 1 dargestellt, der entlang einer Längsachse 2 einen ersten Gewindeabschnitt 3 mit einem ersten Gewinde 4, einen zweiten Gewindeabschnitt 5 mit einem zweiten Gewinde 6 und einen Antriebsabschnitt 7 zwischen dem ersten Gewindeabschnitt 3 und dem zweiten Gewindeabschnitt 5 aufweist.
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Der erste Gewindeabschnitt 3 weist eine erste Gewindeabschnittslänge L1 auf und umfasst das erste Gewinde 4 und einen ersten Schaftabschnitt 3.1. Der erste Schaftabschnitt 3.1 weist kein Gewinde auf und befindet sich zwischen dem ersten Gewinde 4 und dem Antriebsabschnitt 7.
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Der zweite Gewindeabschnitt 5 weist eine zweite Gewindeabschnittslänge L2 auf und umfasst das zweite Gewinde 6 und einen zweiten Schaftabschnitt 5.1. Der zweite Schaftabschnitt 5.1 weist kein Gewinde auf und befindet sich zwischen dem zweiten Gewinde 6 und dem Antriebsabschnitt 7.
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Der Antriebsabschnitt 7 ist als ein Gegenlager eines nicht dargestellten Werkzeugs ausgebildet, mittels dem der Doppelgewindebolzen 1 um die Längsachse 2 drehbar ist.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Antriebsabschnitt 7 als ein Außensechskant ausgebildet, an den ein entsprechender Schraubenschlüssel als Werkzeug ansetzbar ist.
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In weiteren Ausführungen des Doppelgewindebolzens 1 weist der Antriebsabschnitt 7 Bohrungen, beispielsweise Durchgangsbohrungen, Sackbohrungen, Sackbohrungen mit Innensechskant und/oder in eine Umfangsfläche des Antriebsabschnitts 7 eingebrachte und in Richtung der Längsachse 2 verlaufende Nute als Gegenlager eines Werkzeugs auf.
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Werkzeuge sind beispielsweise zum Eingriff in die Bohrungen oder in die Nuten geeignet geformte und dimensionierte Bolzen, Stangen, Schraubenschlüssel, Innensechskantschlüssel oder Hakenschlüssel.
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Die erste Gewindeabschnittslänge L1 und die zweite Gewindeabschnittslänge L2 sind gleich. Somit sind auch der erste Gewindeabschnitt 3 und der zweite Gewindeabschnitt 5 gleich lang.
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Das erste Gewinde 4 und das zweite Gewinde 6 des als Ausführungsbeispiel in 1 dargestellten Doppelgewindebolzens 1 weisen gleiche Gewindemaße auf und sind gleich lang.
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Unter Gewindemaßen werden der Außendurchmesser der Gewinde 4 und 6, der Kerndurchmesser der Gewinde 4 und 6, die Gewindesteigung, die Gewindeteilung und die Form der Gewinde 4 und 6, beispielsweise Trapez-, Rund-, Säge-, Flach- oder Rohrgewinde verstanden.
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Das erste Gewinde 4 und das zweite Gewinde 6 weisen unterschiedliche Gewinderichtungen auf. Das erste Gewinde 4 ist als ein sogenanntes Linksgewinde oder linkssteigendes Gewinde ausgebildet und weist eine linksdrehende Gewinderichtung 8L auf. Das zweite Gewinde 6 ist als ein sogenanntes Rechtsgewinde oder rechtssteigendes Gewinde ausgebildet und weist eine rechtsdrehende Gewinderichtung 8R auf.
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Unter einer Gewinderichtung 8L, 8R wird die Richtung verstanden, in der das Gewinde 4, 6 um den Kern des Gewindeabschnitts 3 und 5 verläuft und bei einer Drehung des Gewindes 4 und 6 in der Gewinderichtung 8L beziehungsweise 8R in ein nicht dargestelltes Bauteil hineinbewegt.
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Wird der gemäß des in 1 dargestellten Ausführungsbeispiels ausgebildete Doppelgewindebolzen 1 in der dargestellten Drehrichtung um die Längsachse 2 gedreht, ist das erste Gewinde 4 in seiner linksdrehenden Gewinderichtung 8L und das zweite Gewinde 6 in seiner rechtsdrehenden Gewinderichtung 8R bewegt.
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In dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel des Doppelgewindebolzens 1 ist dieser mit gleichen Gewindeabschnittslängen L1, L2, gleichen Gewindemaßen und zueinander gegenläufigen Gewinderichtungen 8R, 8L ausgebildet. Durch eine derartige Ausbildung des Doppelgewindebolzens 1 und dessen Verwendung bei Montagearbeiten, bei denen beispielsweise zwei Bauteile mittels wenigstens eines Doppelgewindebolzens 1 miteinander verbunden werden, ist vorteilhaft eine Falschmontage, insbesondere eine seitenverkehrte Montage des Doppelgewindebolzens 1 vermieden.
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In weiteren Ausführungen des Doppelgewindebolzens 1 weisen das erste Gewinde 4 und das zweite Gewinde 6 jeweils eine linksdrehende Gewinderichtung 8L oder jeweils eine rechtsdrehende Gewinderichtung 8R auf.
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In weiteren Ausführungen des Doppelgewindebolzens 1 sind die erste und zweite Gewindeabschnittslänge L1 und L2 voneinander verschieden und somit sind der erste Gewindeabschnitt 3 und der zweite Gewindeabschnitt 5 verschieden lang.
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Außerdem weisen die ersten und zweiten Gewinde 4, 6 in weiteren Ausführungen des Doppelgewindebolzens 1 voneinander verschiedene Gewindemaße auf.
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Ein Doppelgewindebolzen 1 ist beispielsweise zur Montage von nicht dargestellten Blechen, beispielsweise von Abschirmblechen verwendbar.
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Die Abschirmbleche fungieren beispielsweise als Hitzeschutz und werden auf eine Trennwand, beispielsweise aus Kunststoff montiert. Solche Abschirmbleche werden beispielsweise in einem Motorraum montiert. Durch die Verwendung eines oder mehrerer Doppelgewindebolzen 1 ist vorteilhaft das Vorhalten und der Einbau einer Anzahl unterschiedlicher Befestigungselemente vermieden.
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Der Doppelgewindebolzen 1 kann dabei zur Vorfixierung der Abschirmbleche verwendet werden. Eine Montage der Abschirmbleche erfolgt durch Drehen des Doppelgewindebolzens 1 mittels des Werkzeugs an dem Antriebsabschnitt 7.
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Die vorgenannten Ausführungen des Doppelgewindebolzens 1 sind im Rahmen fachmännischer Erwägungen miteinander kombinierbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Doppelgewindebolzen
- 2
- Längsachse
- 3
- erster Gewindeabschnitt
- 3.1
- erster Schaftabschnitt
- 4
- erstes Gewinde
- 5
- zweiter Gewindeabschnitt
- 5.1
- zweiter Schaftabschnitt
- 6
- zweites Gewinde
- 7
- Antriebsabschnitt
- 8L
- linksdrehende Gewinderichtung
- 8R
- rechtsdrehende Gewinderichtung
- L1
- erste Gewindeabschnittslänge
- L2
- zweite Gewindeabschnittslänge
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006018420 A1 [0002]
- CH 594824 A5 [0003]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN 13 [0009]
- DIN 13-1 [0009]