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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auswuchten einer Fliehkraftpendeleinrichtung, die ein um eine Drehachse drehbares Trägerteil und wenigstens eine an dem Trägerteil unter Fliehkrafteinwirkung verlagerbar angeordnete Pendelmasse als Bauelemente aufweist, wobei in zumindest einem dieser Bauelemente zum Ausgleichen einer Unwucht eine Ausnehmung erstellt wird. Die Erfindung betrifft weiterhin eine entsprechende Fliehkraftpendeleinrichtung, mit einem um eine Drehachse drehbaren Trägerteil und wenigstens eine an dem Trägerteil unter Fliehkrafteinwirkung verlagerbar angeordnete Pendelmasse als Bauelemente aufweist, wobei in zumindest einem dieser Bauelemente zum Ausgleichen einer Unwucht eine Ausnehmung erstellt ist.
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Ein derartiges Auswucht-Verfahren ist aus der
DE 10 2012 213 124 A1 bekannt. Diese beschreibt eine Fliehkraftpendeleinrichtung, insbesondere für einen Antriebsstrang eines brennkraftmaschinengetriebenen Kraftfahrzeugs, aufweisend ein um eine Drehachse drehbares Pendelmassenträgerteil und wenigstens eine an dem Pendelmassenträgerteil unter Fliehkrafteinwirkung verlagerbar angeordnete Pendelmasse, bei der die wenigstens eine Pendelmasse mit einer umgeschlagenen Blechplatine mit zwei Seitenabschnitten gebildet ist. Dabei ist in einem der Seitenabschnitte eine Ausnehmung zum Ausgleichen einer Unwucht erstellt.
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Es ist Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zum Auswuchten einer Fliehkraftpendeleinrichtung und eine entsprechend ausgewuchtete Fliehkraftpendeleinrichtung anzugeben, bei denen das Auswuchten besonders simpel und preisgünstig realisiert ist.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben, die jeweils einzeln oder in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Bei dem erfindungsgemäßen Auswuchtverfahren ist vorgesehen, dass die Ausnehmung mittels eines Werkzeugs sacklochartig im Trägerteil ausgebildet wird. Das Trägerteil ist bevorzugt als Trägerflansch ausgebildet. Eine derartige Ausnehmung an diesem Teil der Fliehkraftpendeleinrichtung lässt sich, auch bei fertig montierter Fliehkraftpendeleinrichtung einfach und preisgünstig realisieren. Gegebenenfalls können natürlich auch mehrere sacklochartige Ausnehmungen zum Auswuchten vorgesehen sein.
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Dementsprechend ist insbesondere vorgesehen, dass die Ausnehmung in dem Trägerteil nach Montage der mindestens einen Pendelmasse am Trägerteil erstellt wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Ausnehmung durch Bohren oder ein sonstiges spanabhebendes Bearbeitungsverfahren erstellt wird. Das Erstellen der Ausnehmung als ein Sackloch ist mittels eines Bohrers als Werkzeug besonders einfach.
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Prinzipiell sind diverse (Metall-)Bohrer zum Erstellen von entsprechenden Sacklöchern geeignet. Insbesondere ist jedoch vorgesehen, dass ein Flachbohrer zum Bohren verwendet wird.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird die wenigstens eine montierte Pendelmasse beim Erstellen der Ausnehmung werkzeugseitig mittels eines Schirmelements abgeschirmt. Das Schirmelement ist bevorzugt glockenförmig ausgebildet oder weist einen glockenförmig ausgebildeten Teil auf.
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Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die mindestens eine Pendelmasse bezüglich der Drehachse einen Radialabschnitt als Arbeitsbereich am Trägerteil aufweist, in dem sie verlagerbar angeordnet ist, wobei die Ausnehmung radial beabstanded zu diesem Radialabschnitt erstellt wird. Eine Beeinträchtigung der Funktion der Pendelmasse(n) wird dadurch vermieden.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass die Ausnehmung bezüglich einer senkrecht zur Drehachse ausgerichteten gedachten Hauptebene des Trägerteils auf der einen Seite oder auf der anderen Seite des Trägerteils angeordnet ist/wird. Bei einem als Trägerflansch ausgebildeten Trägerteil ist dies die eine oder die andere Seite des Flansches.
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Bei der erfindungsgemäßen Fliehkraftpendeleinrichtung ist vorgesehen, dass die Ausnehmung als sacklochartige Ausnehmung im Trägerteil ausgebildet ist. Diese sacklochartige Ausnehmung erstreckt sich bevorzugt parallel zur Drehachse in das Trägerteil hinein. Das Trägerteil ist bevorzugt als Trägerflansch ausgebildet. Dieser ist im Wesentlichen kreisscheibenförmig ausgebildet.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Ausnehmung eine durch Bohren oder ein sonstiges spanabhebendes Bearbeitungsverfahren erstellte Ausnehmung. Insbesondere ist die Ausnehmung ein (gebohrtes) Sackloch.
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Die Erfindung betrifft schließlich noch eine Drehmomentübertragungseinrichtung für einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, mit einem mindestens eine Schwungmasse aufweisenden Rotationsteil, insbesondere einem Schwungrad, und einer vorstehend genannten Fliehkraftpendeleinrichtung. Die Drehmomentübertragungseinrichtung umfasst insbesondere ein Zweimassenschwungrad und eine Fliehkraftpendeleinrichtung.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigt:
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1: eine Schnittdarstellung einer Fliekraftpendeleinrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel, mit einem Trägerflansch, in dem ein Sackloch ausgebildet ist,
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2: eine Seitenansicht der in 1 gezeigte Fliekraftpendeleinrichtung,
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3: eine Schnittdarstellung einer Fliekraftpendeleinrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
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4: eine Seitenansicht der in 3 gezeigte Fliekraftpendeleinrichtung und
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5: eine Schnittdarstellung einer Fliekraftpendeleinrichtung, bei der das Sackloch durch Bohren erstellt wird.
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Die 1 bis 5 zeigen eine Fliehkraftpendeleinrichtung 10 zur drehzahlabhängigen Drehschwingungsdämpfung einer Reibungskupplung oder einer anderen (nicht dargestellten) Drehmomentübertragungseinrichtung.
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Dabei zeigt die 1 die obere Hälfte der Fliehkraftpendeleinrichtung 10 in einer Schnittdarstellung. Die Fliehkraftpendeleinrichtung 10 weist ein um eine Drehachse 12 drehbares und als zentraler Trägerflansch 14 ausgebildetes Trägerteil 16 auf, das mehrere Pendelmassen 18 der Fliehkraftpendeleinrichtung 10 trägt, wovon in den Schnittdarstellungen der 1, 3 und 5 jedoch nur eine dargestellt ist. Das als Trägerflansch 14 ausgebildete Trägerteil 16 weist eine senkrecht zu der Drehachse 12 ausgerichtete Hauptebene 20 auf und definiert über seine Seiten zwei parallel dazu verlaufende Führungsebenen, entlang derer die Pendelmassen 16 mittels (in 2 gezeigten) Kulissenführungen 22 auf jeweiligen (Pendel-)Bahnen beweglich geführt sind. Bezüglich der Drehachse 12 ist radial außerhalb eines Arbeitsbereichs 24 der Pendelmassen 18 eine sacklochartige Ausnehmung 26 im als Flansch ausgestalteten Trägerteil 16 ausgebildet.
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Der zentrale Trägerflasch 14 hat die Form einer Kreisringscheibe und trägt im gezeigten Beispiel der 2 vier Pendelmassen 18. Die Pendelmassen 18 sind zweiteilig ausgeführt und weisen zwei miteinander verbundene Teilmassen 28, 30 auf, die zusammen jedoch nur in den 1, 3 und 5 abgebildet sind. In den Seitenansichten der 2 und 4 ist jeweils nur die eine der beiden Teilmassen 28, 30 sichtbar.
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Die 2 zeigt eine Seitenansicht der in 1 gezeigte Fliekraftpendeleinrichtung 10. Die Kulissenführungen 22 werden durch Kulissenausnehmungen im Trägerteil 16 und weitere Kulissenausnehmungen in den Pendelmassen 18 gebildet, in denen Führungsrollen 32 der Kulissenführung 22 abrollen können bzw. abrollen. Pro Pendelmasse 16 sind zwei Führungsrollen 32 vorgesehen. Pro Führungsrolle 32 gibt es eine Kulissenausnehmung in dem Trägerteil 16 und mindestens eine weitere Kulissenausnehmung in der jeweiligen Pendelmasse 18. Jede der Pendelmassen 18 hat in der Seitenansicht eine Kontur, die in etwa einem Kreisscheibensektor entspricht und zwei bezüglich der Drehachse 12 des Fliehkraftpendels 10 umfängliche Enden aufweist. Die Pendelmassen 18 sind bezüglich der Drehachse 12 des Fliehkraftpendels 10 bzw. der Mittelachse der Kreisscheibe umfänglich verteilt, sodass die umfänglichen Enden von benachbarten Pendelmassen 18 in Gegenüberlage zueinander stehen, jedoch einen gewissen Abstand aufweisen. Zwischen den jeweils benachbarten Pendelmassen 18 bildet sich also ein Spalt aus. Es ergibt sich ein Arbeitsbereich 24 in dem die Pendelmassen 18 verlagerbar angeordnet sind, der durch einen entsprechenden Radialabschnitt definiert ist. Neben der sacklochartigen Ausnehmung 26 bzw. den sacklochartigen Ausnehmungen 26 sind auch weitere Ausnehmungen im Trägerteil 16 ausgebildet. Diese sind in der Regel regelmäßig angeordnet und/oder nicht sacklochartig und haben auch keine Auswuchtfunktion.
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Die 3 und 4 entsprechen im Wesentlichen den 1 und 2, sodass hier nur auf die Unterschiede eingegangen wird. Während die sacklochartige Ausnehmung 26 in den 1 und 2 radial beabstanded zu dem Arbeitsbereich 24 radial außerhalb von diesem Bereich 24 angeordnet ist, ist die sacklochartige Ausnehmung 26 in den 3 und 4 radial beabstanded zu dem Arbeitsbereich 24 radial innerhalb von diesem Bereich 24 angeordnet.
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Die 5 zeigt in einer Schnittdarstellung, wie die sacklochartige Ausnehmung 26 im Trägerteil 16 der Fliekraftpendeleinrichtung 10 erstellt wird. Dabei wird die Ausnehmung 26 in dem Trägerteil 16 erst nach Montage der Pendelmassen 18 am Trägerteil 16 erstellt. Im gezeigten Beispiel der 5 wird die Ausnehmung 26 durch Bohren erstellt, wobei prinzipiell auch ein sonstiges spanabhebendes Bearbeitungsverfahren zur Anwendung kommen kann. Das Erstellen der Ausnehmung 26 als ein Sackloch ist mittels eines Bohrers 34 besonders einfach. Prinzipiell sind diverse (Metall-)Bohrer 34 zum Erstellen von entsprechenden Sacklöchern 26 geeignet. Insbesondere wird jedoch ein Flachbohrer 38 zum Bohren verwendet, denn bei gleicher Bohrtiefe wird mehr Material entnommen. Die montierten Pendelmassen 18 werden beim Erstellen der Ausnehmung 26 werkzeugseitig mittels eines Schirmelements 40 abgeschirmt. Das Schirmelement 40 weist dazu einen glockenförmig ausgebildeten Teil auf, der auf der entsprechenden Seite über die Pendelmasse(n) gestülpt wird.
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Die Ausnehmung 26 kann selbstverständlich bezüglich der senkrecht zur Drehachse 12 ausgerichteten Hauptebene 20 des Trägerteils 16 auf der einen Seite oder auf der anderen Seite des Trägerteils 16 erstellt werden/sein. Die Fliehkraftpendeleinrichtung 10 wird bevorzugt in einer Drehmomentübertragungseinrichtung eines Antriebsstranges eines Kraftfahrzeugs zwischen Antriebsmotor und Getriebe verwendet.
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Im Folgenden werden die erfinderische Idee und deren Vorteile noch einmal in anderen Worten beschrieben:
Die Wuchtbohrungen in Gestalt von Sacklöchern bzw. sacklochartigen Ausnehmungen 26 werden im Trägerflansch 14 angebracht. Die Bohrungen 26 können getriebeseitig oder motorseitig, innerhalb oder außerhalb des Arbeitsbereiches 24 der Pendelmassen 18 gebohrt werden, aber immer einem gewissen Abstand von der radialen extremen Position der Pendelmasse(n) 18. Somit kann eine Schutzglocke / ein Schirmelement beim Wuchten auf der Pendelmassen 18 gestellt werden, um die Fliehkraftpendeleinrichtung 10 gegen Späne zu schützen.
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Bevorzugt, vor allem wenn die Wuchtbohrungen innerhalb des Arbeitsbereiches 24 der Pendelmassen 18 erstellt werden, befinden sich die Wuchtbohrungen auf einer (Außen-)Seite einer Topfung des Trägerflansches 14, wodurch die Späne besser abgeleitet werden können. Die Wuchtbohrungen sollten auch nicht als Durchbruch ausgebildet sein, damit der Eintritt von Spänen vermeidet wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fliehkraftpendeleinrichtung
- 12
- Drehachse
- 14
- Trägerflansch
- 16
- Trägerteil
- 18
- Pendelmasse
- 20
- Hauptebene
- 22
- Kulissenführung
- 24
- Arbeitsbereich (Pendelmasse)
- 26
- Ausnehmung (sacklochartig)
- 28
- Teilmasse
- 30
- Teilmasse
- 32
- Führungsrolle
- 34
- Bohrer
- 36
- Werkzeug
- 38
- Flachbohrer
- 40
- Schirmelement (Schutzglocke)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012213124 A1 [0002]