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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Ablagefach, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Hintergrund der Erfindung
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Es ist bereits bekannt, in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs, beispielsweise in dem Armaturenbrett oder in der Mittelkonsole, Halterungen (Cupholder) für Becher oder Flaschen oder der gleichen vorzusehen. Ferner ist es bekannt, Ablagefächer für Utensilien, wie beispielsweise Kleingeld, Sonnenbrillen, Handys oder dergleichen in der Mittelkonsole auszubilden und diese mit einem Deckel zu versehen, um das Ablagefach zu verschließen bzw. zu verdecken.
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Im Ablagefach können sich Cupholder als runde Ausformungen mit und ohne zusätzliche Klemmelemente befinden. Meist befinden sich diese Ablagefächer zwischen der Schaltung und dem Centerstack in der Mittelkonsole.
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In
DE 203 08 296 U1 wird ein Ablagefach mit einer schalenartigen Vertiefung und einer Abdeckung beschrieben, wobei die Abdeckung zwischen einer offenen Position, in der das Ablagefach zugänglich ist, und einer geschlossenen Position, in der das Ablagefach nicht zugänglich ist, verschiebbar angeordnet ist, und wobei das Ablagefach Halteelemente für Getränkebehälter aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung an seinem äußeren Rand mindestens ein Halteelement aufweist.
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In
DE 198 24 248 A1 wird eine Abdeckung mit einer Mehrzahl von Flächenelementen beschrieben, die verschiebbar in einer Führung geführt von einer Schließstellung in eine Öffnungsstellung bringbar sind, wobei diese Abdeckung dadurch gekennzeichnet ist, dass die Führung derart ausgebildet ist, dass die Flächenelemente in der Öffnungsstellung zickzackartig zueinander angeordnet sind.
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In
DE 10 2004 005 483 A1 wird ein Kraftfahrzeug mit einem Dachblech und einem selbsttragenden Dachhimmel zum wenigstens teilweisen Auskleiden des Dachblechs beschrieben. Der Dachhimmel ist einstückig ausgebildet und weist lokal einen vom Dachblech beabstandeten Bereich auf, der zusammen mit dem Dachblech einen seitlich offenen Hohlraum bildet.
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In
DE 20 2012 004 878 U1 wird ein thermisch aktiver Trinkgefäßhalter für Fahrzeuge beschrieben, der wenigstens ein thermisch leitfähiges Aufnahmeteil, welches wenigstens zwei zylinderförmige, unterschiedlich große Aufnahmemulden für Trinkgefäße aufweist.
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Die Nutzung dieses Ablagefaches mit integrierten Cupholdern ist in erster Linie für Becher und Flaschen ausgelegt, andere Ablagegenstände können nur in den runden Ausformungen der Cupholder abgelegt werden. Das dahinterliegende Ablagefach kann (falls noch vorhanden) nur unzureichend benutzt werden. Bei Cupholder wird ein Großteil des Ablagevolumens durch mechanische Klemmmechanismen oder durch voluminöse Töpfe verwendet. Das Ablagevolumen in diesem Fach wird durch permanente Cupholder verstellt. Somit ist der Nutzen des Ablagefachs verringert.
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Aufgabe der Erfindung ist es dementsprechend, ein Ablagefach mit einer Haltevorrichtung für Gegenstände zu schaffen, bei dem das Ablagefach und dessen Volumen besser genutzt werden können.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die Aufgabe wird durch ein Ablagefach gemäß dem unabhängigen Anspruch 1 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definieren vorteilhafte Ausführungen der Erfindung. Offenbart wird ein Ablagefach, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, umfassend einen verschiebbaren Deckel zum Abdecken des Ablagefachs, wobei der Deckel an einer Seite, die zu einer Wand des Ablagefachs verschiebbar ist, wenigstens eine Ausnehmung aufweist, und der Deckel dazu geeignet ist, einen Gegenstand zwischen der Ausnehmung und der Wand des Ablagefachs zu halten.
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Dadurch wird die Cupholderfunktion in den Deckel des Ablagefaches integriert. Durch die zusätzliche Ausnehmung am Deckel kann eine Halterung von Gegenständen, zum Beispiel von Getränkebehältern (Becher, Flaschen, Cups), erreicht werden. Dabei wird der Gegenstand auf den Boden des Ablagefachs gestellt und mit dem Deckel und seiner Ausnehmung an die Wand des Ablagefachs gedrückt. Dadurch kann der Einbau von Töpfen oder aufwändige Mechanik im Ablagefach entfallen (Entfall permanenter Cupholder) und der Gegenstand ist während der Fahrt trotzdem gesichert. Damit wird das nutzbare Volumen im Ablagefach maximiert. Weiterhin kann mit einem erfindungsgemäßen Ablagefach der obere Bereich eines Gegenstands geklemmt werden und/oder es können Gegenstände mit unterschiedlichen Durchmessern sicher gehalten werden.
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Erfindungsgemäß weist der Deckel einen klappbaren Griff auf, durch den die Ausnehmung abdeckbar ist. Wenn kein Gegenstand gehalten werden soll und das Ablagefach geschlossen werden soll, deckt der herunter geklappte Griff die Ausnehmung dann ab und das Ablagefach ist vollständig geschlossen. Darüber hinaus wird das Verschieben des Deckels durch den nach oben geklappten Griff erleichtert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Deckel kontinuierlich verschiebbar. Damit wird das Öffnen des Ablagefachs erleichtert. Darüber hinaus kann so der schnelle Zugriff auf das Ablagefach ermöglicht werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist der verschiebbare Deckel einen Rastmechanismus mit einer oder mehreren Rastpositionen auf. Durch das Einrasten ist der Deckel gegen ungewollte Verschiebungen gesichert und der Gegenstand kann sicher gehalten werden. Da der Deckel an verschiedenen Positionen einrasten kann, können Gegenstände mit unterschiedlichen Durchmessern sicher gehalten werden. Der Rastmechanismus kann darüber hinaus in der Führungsschiene des verschiebbaren Deckels integriert sein.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der klappbare Griff derart gestaltet, dass durch diesen der Rastmechanismus betätigbar ist. Wenn zum Beispiel der Griff nach oben geklappt ist und die Ausnehmung freigibt, ist der Rastmechanismus des Deckels aktiviert. Ist der Griff nach unten geklappt und bedeckt die Ausnehmung, kann der Deckel kontinuierlich, zum Beispiel in die Öffnungsrichtung weg von der Wand, verschoben werden. Darüber hinaus ist auch vorstellbar, dass der Deckel dann auch kontinuierlich und ohne Einrasten in die Abdeckrichtung hin zu der Wand verschoben werden kann.
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Vorzugsweise ist die Ausnehmung konkav gestaltet, so dass ein runder Getränkebehälter gehalten werden kann. Damit können runde Getränkebehälter noch besser gehalten werden. Ebenso kann ein Bereich der Wand konkav gestaltet sein.
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In einer weiteren Ausführungsform weist der Deckel an der Seite eine zweite Ausnehmung auf. Damit können im Ablagefach gleichzeitig zwei Gegenstände gehalten werden, zum Beispiel in einem Kraftfahrzeug vom Fahrer und vom Beifahrer.
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Dabei kann die zweite Ausnehmung eine von der ersten Ausnehmung unterschiedliche Größe aufweisen. Dadurch können gleichzeitig zwei Gegenstände mit unterschiedlichen Durchmessern gehalten werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Ablagefach ferner einen rutschfesten Boden auf. Dieser kann zum Beispiel durch eine Gummimatte gebildet sein. Dadurch wird der gehaltene Gegenstand im Ablagefach noch besser gegen Verrutschen gesichert.
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Vorzugsweise ist der Deckel als flexibles Rollo oder als starres, flächiges Element gebildet. Diese eignen sich besonders gut zum Verschieben und können somit die Haltefunktion besonders gut erfüllen.
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Figurenbeschreibung
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Eine Ausführungsform der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen beispielshalber beschrieben. Dabei zeigen:
- 1 bis 3 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Ablagefachs, wobei ein Öffnungs- und Einrastvorgang illustriert wird, und
- 4 und 5 ein erfindungsgemäßes Ablagefach mit darin gehaltenen Gegenständen.
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Detaillierte Beschreibung
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Ablagefachs 10 mit einem verschiebbaren Deckel 20 und einem heruntergeklappten Griff 24, wobei das Ablagefach 10 geschlossen ist. In einem Kraftfahrzeug kann das Ablagefach 10 auf der Mittelkonsole vorne zwischen Schaltung und Centerstack mit maximalen Ablagevolumen angeordnet sein.
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In 2 ist der Deckel 20 von einer Wand 12 des Ablagefachs 10 in eine Öffnungsrichtung (Pfeil) verschoben. Dabei kann der Deckel 20 kontinuierlich verschiebbar sein. Insbesondere kann der Deckel 20 in Führungsschienen 14 des Ablagefachs 10 geführt sein. Dabei kann der Deckel 20 kontinuierlich in Öffnungsrichtung in den Führungsschienen 14 des Ablagefachs 10 verschoben werden.
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In 3 wird der Griff 24 des Deckels 20 nach oben geklappt. Der Rastmechanismus des Deckels 20 wird dadurch betätigt, indem ein Öffnungsmechanismus des Deckels 20 einrastet. Dieser kann so ausgebildet sein, dass beim Hochklappen des Griffes 24 ein Federelement (Federelement ist mit der Drehachse des Griffes verbunden) am Gehäuse verrastet und ein Verschieben des Deckels 20 verhindert. Überdrückt man dieses Federelement, kann der Deckel 20 mit erhöhtem Kraftaufwand verschoben werden (Einstellung der Öffnungsbreite / Schutz gegen Missbrauch). Weiterhin kann zum Beispiel bei einer Verschiebung in die Abdeckrichtung hin zu der Wand 12 dadurch der Deckel 20 in vorher bestimmten Einrastintervallen einrasten. Der Rastmechanismus kann dabei in der Fügrungsschiene angeordnet sein. Durch diesen variabel betätigbaren Rastmechanismus kann nachträglich der Abstand einer Ausnehmung 22, die an einer Seite des Deckels 20 angeordnet ist, zur Wand 12 und damit an die Größe des zu haltenden Gegenstands angepasst werden. In 1-3 ist weiterhin eine optionale zweite Ausnehmung 26 gezeigt. Die Ausnehmungen 22 und 26 sind hier exemplarisch konkav gestaltet, um runde Gegenstände besser aufnehmen zu können. Über geschickte Formgebung der Ausnehmung 22 können anstatt runder Formen auch jederzeit andere Gegenstände geklemmt werden (Telefon, Geldbörse, etc.). Darüber hinaus kann auch ein Bereich der Wand 12 konkav gestaltet sein.
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4 zeigt exemplarisch das Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Ablagefachs 10 mit zwei Gegenständen 30, hier Getränkebehälter. Ein Getränkebehälter 30 kann so zwischen der Ausnehmung 22 des Deckels 20 und der Wand 12 auf den Boden 16 des Ablagefachs 10 gestellt werden. Vorzugsweise entspricht der Abstand zwischen der Ausnehmung 22 und der Wand 12 ungefähr dem Durchmesser des Getränkebehälters 30. Da der Deckel 20 eingerastet ist, ist der Getränkebehälter 30 so vor dem Umfallen gesichert. Das Einrasten erfolgt vorzugsweise in Führungsschienen 14. Darüber hinaus ist auch vorstellbar, dass der besagte Abstand nachträglich über den Rastmechanismus eingestellt werden kann, wenn der Getränkebehälter 30 schon im Ablagefach 10 abgestellt ist.
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Der Boden 16 des Ablagefachs 10 kann vorzugsweise durch eine Gummimatte gebildet sein, die ein Verrutschen des Getränkebehälters 30 weiter verhindert.
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5 zeigt das Ablagefach mit einem Getränkebehälter 30a mit kleinerem Durchmesser als in 4. Da der Deckel 20 mit den Ausnehmung 22 und 26 an verschiedenen Positionen im Ablagefach 10 einrasten kann, können Gegenstände mit unterschiedlichen Durchmessern gehalten werden.
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Allgemein ist vorstellbar, dass mit der oben beschriebenen Haltefunktion des Deckels 20 auch beliebige Gegenstände in dem erfindungsgemäßen Ablagefach 10 gehalten werden können.
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Zusammenfassend können mit dem erfindungsgemäßen Ablagefach 10 unterschiedliche Gegenstände 30 mit dem Rastmechanismus fixiert bzw. gehalten werden, wodurch keine permanenten Cupholder benötigt werden, die das Ablagevolumen verringern. Weiterhin zeichnet sich das erfindungsgemäße Ablagefach 10 durch eine einfache Bedienung und eine Reduzierung beweglicher Teile (Klemmelemente) aus.