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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem Faltverdeck.
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Cabriolet-Fahrzeuge mit einem bei seiner Öffnung unterhalb einer Durchtrittsöffnung in der Karosserie ablegbares Dach sind bekannt. Diese Durchtrittsöffnungen werden bei der Offenstellung des Daches über Verkleidungsteile abgedeckt, so dass eine geschlossene Außenansicht der Karosserie ermöglicht wird. Beim Schließen des Daches müssen diese Durchtrittsöffnungen den Durchtritt von Dachelementen insbesondere Gestängeteilen ermöglichen.
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Die
DE 39 03 679 C1 weist einen Personenkraftwagen mit einem Verdeckkasten zur Aufnahme eines Faltverdecks auf, das zum Bewegen zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung ein Verdeckgestänge umfasst. In der Schließstellung des Faltverdecks durchdringt ein Seitengestänge des Verdeckgestänges eine Durchlassöffnung einer Wandung eines Aufbaus des Personenkraftwagens. Diese Durchlassöffnung ist in der Offenstellung des Faltverdecks mittels einer Abdeckklappeneinheit verschlossen. Die Abdeckklappeneinheit ist in zwei in Abdeckstellung flächig aneinanderschließende Klappenteile unterteilt. Das erste Klappenteil ist um ein Lagerscharnier an der Bordwand verschwenkbar angebunden. An diesem ersten Klappenteil ist das zweite Klappenteil mittels einer Schwenkachse gelagert, dessen Achsrichtung von der des ersten Klappenteils abweicht. Die Klappenteile sind federbeaufschlagt ausgeführt. Hierdurch wird eine automatische Bewegung der Klappenteile in eine Endlage erreicht.
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Des Weiteren ist aus der
DE 199 63 668 A1 ein Cabrio-Fahrzeug mit einem in einem rückwärtigen Fahrzeugbereich unterhalb eines Deckelteils ablegbaren Dach bekannt. Dieses umfasst ein Verdeckgestänge mit einer Vielzahl von Gestängeteilen. Bei geschlossenem Dach treten Gestängeteile durch Durchtrittsöffnungen im Deckelteil hindurch. Diese Durchtrittsöffnungen werden mit Verkleidungsteilen abgedeckt. Die Verkleidungsteile sind hierbei je Längsseite des Fahrzeugs in mehrere Teilabschnitte unterteilt und sind je nach Öffnungszustand des Dachs betätigbar.
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GB2506360A zeigt eine zweiteilige Anordnung einer Abdeckung im seitlichen Bereich eines Fahrzeugs, wobei die Abdeckung zwei Schwenkachsen aufweisen. Die erste Schwenkachse erstreckt sich in Fahrzeuglängsrichtung. Die Abdeckungen sind nicht mit Federkraft vorgespannt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es das eingangs genannte Cabriolet-Fahrzeug mit einem Faltverdeck derart weiterzubilden, dass die unterschiedlichen Positionen der Klappenanordnung mit einfachen Mitteln, sowie platzsparend und in einer verbesserten Ausführung möglich sind.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale wird ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem zwischen Offenstellung und Schließstellung bewegbares Faltverdeck derart weitergebildet, dass auf einfache und platzparende Weise die in Längsrichtung seitlich im hinteren Fahrzeugbereich vorgesehenen Durchtrittsöffnungen für die Gestängeteile je nach Position des Faltverdecks geschlossen bzw. freigegeben werden können. Hierzu ist eine Klappenanordnung pro Durchtrittsöffnung vorgesehen, die aus zwei beweglich gelagerten Klappen besteht. Die schwenkbewegliche Lagerung und Anordnung der Klappen ist dabei derart vorgesehen, dass die Klappenanordnung in der abgesenkten Position d.h. in der Offenstellung des Faltverdecks die Durchtrittsöffnung abdeckt. In der hochgeschwenkten Position d.h. in der Schließstellung des Faltverdecks tritt eine Anzahl von Gestängeteilen wie bspsw. Lenker die Durchtrittsöffnung. In dieser Situation ist die Klappenanordnung in einer hochgeschwenkten Stellung. Die Schwenkachsen und Lagerung der beiden Klappen sind dabei so gewählt, dass eine möglichst raumsparende Anordnung der Klappenanordnung erreicht wird.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Cabriolet-Fahrzeugs mit einem Faltverdeck ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Bevorzugte Ausführungsformen des Cabriolet-Fahrzeugs mit einem Faltverdeck werden nachfolgend beispielshalber beschrieben, wobei veranschaulichend auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen wird.
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Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Cabriolet-Fahrzeugs mit einem Faltverdeck, dargestellt in einer geschlossenen Position (Schließstellung),
- 2a eine schematische Draufsicht auf einen hinteren seitlichen Fahrzeugbereich eines erfindungsgemäßen Cabriolet-Fahrzeugs bei geöffnetem Dach mit geschlossenem mehrteiligen Klappenelement,
- 2b eine perspektivische Ansicht auf einen hinteren seitlichen Fahrzeugbereich gemäß 2a,
- 3 eine schematische Ansicht auf den hinteren seitlichen Fahrzeugbereich gemäß Figur 2a bei geöffnetem Dach und hochgestelltem mehrteiligen Klappenelement; und
- 4 eine schematische Ansicht des in den 2a, 2b und 3 dargestellten hinteren seitlichen Fahrzeugbereich in einer Situation mit geschlossenem Dach und hochgestelltem mehrteiligen Klappenelement.
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1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht ein in einer Schließposition gezeigtes Faltverdeck 1 für ein Cabriolet-Fahrzeug, welches ein Verdeckgestänge 2 mit einer Vielzahl von Lenkern, Spriegeln und Bügeln umfasst, wobei die Lenker, Spriegel und Bügel untereinander bzw. an der Fahrzeugkarosserie schwenkbar gelagert sind. Ein Verdeckbezugstoff 3 wird von dem Verdeckgestänge 2 getragen, der in der geschlossenen Position den Fahrzeuginnenraum überspannt. Das Faltverdeck 1 wird zwischen der Schließposition und der Ablageposition (Offenstellung) mittels einer Viergelenkkinematik verstellt, die an der Fahrzeugkarosserie gelenkig befestigt ist. Das Versdeckgestänge 2 umfasst ein vorderes Dachteil 5, das in der Schließposition über eine Verriegelungskinematik am Windschutzscheibenrahmen verriegelt ist. Weiterhin ist ein Schiebedach 6 vorgesehen, welches bei geschlossenem Faltverdeck zwischen einer Schließposition und einer Öffnungsposition verstellt werden kann. In dem dem Fahrzeugheck H zugewandten Bereich des Daches ist ein Spannbügel 8 angeordnet, der ebenfalls Bestandteil des Verdeckgestänges 2 ist und bei geschlossenem Fahrzeugdach für eine ausreichende Stoffspannung des Verdeckbezugstoffes 3 sorgt. Der Spannbügel 8 ist unmittelbar hinter karosseriefesten Überrollbügeln 7 angeordnet und im Wesentlichen u-förmig ausgestaltet. In dem Zwischenraum des Spannbügels 8 ist eine Abdeckplatte 9 aufgenommen, die den Zwischenraum abdeckt. Die Abdeckplatte 9 bildet bei geschlossenem Faltverdeck 1 die Hutablage, die sich unterhalb des Verdeckbezugstoffes 3 und hinter den Überrollbügeln 7 horizontal im Fahrzeuginnenraum erstreckt und den Fahrzeuginnenraum von einem Stauraum separiert. Im Heckbereich H befindet sich der karosseriefeste Kofferraum 4 des Fahrzeugs mit dem Stauraum, der Bestandteil des Kofferraumes ist und das Faltverdeck 2 in geöffneter Position (Offenstellung) aufnimmt. In dieser Ablageposition bilden die Dachteile ein übereinander gefaltetes Dachteilpaket mit der zuunterst liegenden Abdeckplatte 9 und Spannbügel 8 und obenauf liegendem vorderen Dachteil, welches die vordere Dachkappe 5 und das Schiebedach 6 umfasst.
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Das Faltverdeck 1 ist, wie oben erläutert in einer Offenstellung im hinteren Fahrzeugbereich in die Karosserie ablegbar. Der mittlere Bereich des Faltverdecks 1 ist dabei beispielsweise über die Abdeckplatte 9 abdeckbar. An den Längsseiten im hinteren Fahrzeugbereich d.h. im Wesentlichen jeweils an der zur Außenseite der Fahrzeugkarosserie weisenden Seite B der Überrollbügel ist jeweils eine gesonderte Abdeckung von Durchtrittsöffnungen 10 in der Karosserie über eine Klappenanordnung 11 vorgesehen, die insbesondere die seitlich an der Karosserie angelenkten Gestängeteile des Verdeckgestänges 2 abdecken. In Bezug auf die Längserstreckung des Cabriolet-Fahrzeugs (Linie L) liegen die Durchtrittsöffnungen 10 etwa in Höhe der Überrollbügel 7.
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Die Klappenanordnungen 11 werden zum Abdecken bzw. Freigeben von karosserieseitigen Durchtrittsöffnungen für die bewegbaren Gestängeteile des Faltverdecks 1 eingesetzt. Hierbei muss die Klappenanordnung 11 die Durchtrittsöffnungen 10 bei geöffnetem Dach (Offenstellung) vollständig verschließen. Dies ist in den 2a und 2b dargestellt. Bei geschlossenem Dach (Schließstellung) muss die Klappenanordnung die Durchtrittsöffnung freigeben. Eine Darstellung dieser Position zeigt die 4. In diesem Zustand ragen die Gestängeteile 2 durch die Ebene der Durchtrittsöffnung 10 heraus. Des Weiteren muss ein ungehindertes Öffnen/Schließen des Dachs und Herausschwenken/Hineinschwenken der Gestängeteile durch die Durchtrittsöffnungen möglich sein.
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Wie es aus den Figuren zu erkennen ist, ist die Klappenanordnung 11 zweiteilig ausgeführt und umfasst eine erste und eine zweite Klappe 12, 13. In der Offenstellung des Faltverdecks liegt die Klappenanordnung 11 fluchtend in der Ebene der Durchtrittsöffnung 10 der Karosserie. Die erste und die zweite Klappe 12, 13 liegen flächig aneinander. Die Durchtrittsöffnungen 10 werden heckseitig zumindest teilweise von einem vorderen Randbereich der Abdeckplatte 9 begrenzt. Des Weiteren bildet die Begrenzung der Durchtrittsöffnungen 10 jeweils ein seitlicher Randbereich 14 eines karosseriefesten Aufbaus, sowie ein vorderer Randbereich 15 eines karosseriefesten Aufbaus, der ausgehend von dem seitlichen Randbereich 14 schräg nach außen verlaufend ausgeführt ist. Die erste Klappe 12 ist, wie es aus den Figuren ersichtlich ist, an einem karosseriefesten Teil bzw. an einem mit der Karosserie verbundenem Aufbau an dem vorderen Randbereich 15 über eine erste Schwenkachse 16 gelagert. Die zweite Klappe 13 ist an der ersten Klappe 12 um eine zweite Schwenkachse 17 schwenkbar gelagert. Die Schwenklager 18, 19 sind grundsätzlich bekannt, umfassen Lagerböcke mit Lagerstellen und Achsen, und werden nicht näher beschrieben. Die Lagerstellen sind auf der zur Durchtrittsöffnung weisenden Seite der Klappen (Unterseite) angeordnet. Aus den Zeichnungen ist weiterhin ersichtlich, dass die Schwenkachse 17 unter einem Winkel W von ungefähr 100 Grad in Bezug zu der ersten Schwenkachse 16 angeordnet ist, wobei die erste und zweite Schwenkachse 16, 17 in der abgesenkten Stellung gemäß 2a, 2b schräg zu der Längsachse L des Fahrzeugs verlaufen. Die Schwenkachsen sind schräg zu der Längsachse des Fahrzeugs angeordnet, um das Fahrzeugverdeck und die Klappen 12, 13 im geschlossenen Zustand und während der Öffnungs- und Schließbewegung des Daches auch in beengter Bauraumsituation kollisionsfrei zu halten.
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In der Darstellung der 3 in der das Faltverdeck in der geöffneten Position gezeigt ist, sind zumindest einige der Gestängeteile in der abgelegten Position unterhalb der Durchtrittsöffnung 10 erkennbar. Die Klappenanordnung 11 ist hier bereits in der hochgeschwenkten Position gezeigt, so dass bei dem weiteren Bewegungsablauf des Schließens des Faltverdeckes die Gestängeteile ungehindert durch die Durchtrittsöffnungen hindurchschwenken können. In der Darstellung der 3 ist erkennbar, dass die Lagerstellen bzw. die Achsen der Schwenklager 18, 19 mit Schenkelfedern 20 ausgeführt sind. Hierbei sind die erste und zweite Klappe mittels Federelementen derart ausgeführt, dass die erste Klappe in eine aus der abgesenkten Position herausschwenkbare Position vorgespannt wird, und die zweite Klappe in Richtung zu der ersten Klappe hin geschwenkten Position vorgespannt wird. Diese Position ist in der 3 gezeigt.
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Die 4 zeigt hingegen die Situation bei geschlossenem Faltverdeck. Hier ist ersichtlich, dass die Gestängeteile 2 die Durchtrittsöffnung 10 durchgreifen. Die erste Klappe 12 ist hierbei an dem schräg nach außen verlaufenden Randbereich 15 des karosserieseitigen Aufbaus über die Schwenkachse 16 entgegen der Fahrtrichtung nach oben aufgeschwenkt. Die zweite Klappe 13 ist an der ersten Klappe 12 um die Schwenkachse 17 in Richtung der Unterseite der ersten Klappe geschwenkt. In dieser Stellung nimmt die Schwenkachse 17 eine in etwa senkrechte Stellung ein, d.h. die beiden Schwenkachsen 16, 17 bilden in etwa einen rechten Winkel zueinander.
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Ein Schließen der Klappen 12, 13 d.h. ein Verschwenken der Klappen in die abgesenkte Position wird über mindestens ein Betätigungselement erreicht. Das Betätigungselement umfasst dabei eine Kinematik, die mit einem Bowdenzug in Wirkverbindung steht. In einer Ausgestaltung kann als Betätigungselement ein am Lagerbereich der Viergelenkkinematik des Faltverdecks angelegter Hebel über eine Verschwenkung des Faltverdecks in die geöffnete Position betätigt werden. Eine entsprechende Betätigung des Hebels bewirkt dann ein Schließen der Klappen über einen Bowdenzug. Die Betätigung wird dabei über die erste Klappe 12 eingeleitet. Die zweite Klappe 13 schließt über die Federkraft.
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Vorteilhafterweise bilden die beiden Klappen 12, 13 eine Baueinheit, die mittels entsprechender Halteelemente, vorzugsweise Kunststoffelementen karosseriefest angebunden sind. Die Baueinheit kann somit über die Halteelemente an der Karosserie justiert und befestigt werden.