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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Fleckenvorbehandlung für einen Waschautomaten sowie einen Waschautomaten zum Reinigen von Textilien und eine Verwendung einer Umflutungsdüse.
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Die Waschautomaten der neuen Generation besitzen die Option „Flecken", die beispielsweise 23 unterschiedliche Fleckenarten berücksichtigen kann. Mit der Anwahl einer bestimmten Fleckenart werden verschiedene Verfahrensparameter des angewählten Programms des Waschautomaten angepasst. Solche Verfahrensparameter betreffen beispielsweise die Zeit oder die Temperatur. Bei einigen dieser Fleckenarten ist eine manuelle Fleckenvorbehandlung mit Waschmittel erforderlich. Hierzu erscheint im Bedien- und Anzeigeelement (BAE), beispielsweise einem Display des Waschautomaten, als Hinweis zu der Fleckenvorbehandlung die Information: „Bei Bedarf Flüssigwaschmittel direkt auf den Fleck geben." Dies erfordert, dass der Bediener des Waschautomaten vor dem Waschgang das befleckte Textil manuell vorbehandelt. Das als Flüssigwaschmittel vorliegende Waschmittel wird dabei von dem Bediener auf das Textil gegeben. Der Bediener kann dabei mit dem Waschmittel in Kontakt kommen und die punktuelle Dosierung ist schwer.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung und ein verbessertes Verfahren zur Fleckenvorbehandlung für einen Waschautomaten sowie einen verbesserten Waschautomaten und eine verbesserte Verwendung einer Umflutungsdüse zu schaffen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Fleckenvorbehandlung für einen Waschautomaten sowie durch einen Waschautomaten und einer Verwendung einer Umflutungsdüse mit den Merkmalen der Hauptansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Vorteilhafterweise kann ein Aufbringen eins Fleckenmittels auf ein Textil zumindest teilweise automatisiert durchgeführt werden. Dadurch kann der Bediener beim Aufbringen des Fleckenmittels zumindest unterstützt und eine Dosierung des Fleckenmittels verbessert werden.
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Insbesondere kann ein manuelles Vorbehandeln des Textils durch den Bediener vor dem Waschgang entfallen oder zumindest erleichtert werden. Als Fleckenmittel kann dabei ein als Flüssigwaschmittel vorliegendes Waschmittel verwendet werden, das unter Verwendung einer innerhalb des Waschautomaten angeordneten oder anordenbaren Aufbringeinrichtung auf das Textil gegeben werden kann. Durch die Verwendung der Aufbringeinrichtung kann ein in Kontakt kommen des Bedieners mit dem als Fleckenmittel verwendeten Waschmittel verhindert oder erschwert werden. Ferner kann eine punktuelle Dosierung erleichtert werden.
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Vorteilhafterweise kann die Fleckenvorbehandlung ausschließlich am Waschautomaten stattfinden und das Handling zu Vorbehandlung wird erleichtert. Dadurch kann eine gezielte Vorbehandlung von Flecken erreicht werden.
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Eine Vorrichtung zur Fleckenvorbehandlung für einen Waschautomaten zum Waschen von Textilien, wobei der Waschautomat einen zwischen einer Trommel und einer mit einer Tür verschließbaren Beladungsöffnung des Waschautomaten angeordneten Dichtungsring aufweist, weist die folgenden Merkmale auf:
eine Zuführöffnung zum Zuführen von Fleckenmittel; und
eine an dem Dichtungsring anordenbare Aufbringeinrichtung zum Aufbringen des Fleckenmittels auf ein Textil.
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Unter einem Waschautomaten kann eine Waschmaschine verstanden werden, in der zu waschende Textilien befeuchtet und bewegt werden. Im verbauten Zustand der Vorrichtung kann die Aufbringeinrichtung an dem Dichtungsring, beispielsweise an einer Durchgangsöffnung des Dichtungsrings, angeordnet sein. Die Aufbringeinrichtung kann ausgebildet sein, um über die Zuführöffnung zugeführtes Fleckenmittel auszugeben oder abzugeben. Beispielsweise kann die Aufbringeinrichtung ausgebildet sein, um Fleckenmittel auszugießen, auszusprühen oder bei Kontakt mit einem Textil an das Textil abzugeben. Das Fleckenmittel kann ein Flüssigwaschmittel sein, das speziell zur Behandlung von Flecken oder zum Waschen von Textilien vorgesehen ist. Die Zuführöffnung kann als eine Schnittstelle zu einem Depot für das Fleckenmittel angesehen werden. Je nach Ausführungsform können die Zuführöffnung und die Aufbringeinrichtung beispielsweise als Abschnitte eines einstückigen Elements ausgeformt sein oder Teile einer mehrstückigen Einrichtung darstellen.
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Die Vorrichtung kann eine Fördereinrichtung zum Fördern des Fleckenmittels durch die Aufbringeinrichtung aufweisen. Unter Verwendung der Fördereinrichtung kann das Fleckenmittel auf das Textil aufgebracht werden. Je nach Ausführungsform kann die Fördereinrichtung in Bezug auf einen Fluidstrom des Fleckenmittels zwischen der Zuführöffnung und der Aufbringeinrichtung oder vor der Zuführöffnung angeordnet sein. Die Fördereinrichtung kann rein mechanisch ausgeführt sein und einen Kraftaufnehmer aufweisen, um durch eine von dem Bediener ausgeübten Kraft betätigt zu werden. Beispielsweise kann eine Mechanik der Fördereinrichtung entsprechend einer Mechanik eines Seifenspenders ausgeführt sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Fördereinrichtung elektromechanisch ausgeführt sein und einen Signaleingang zum Empfangen eines Steuersignals zum Aktiveren der Fördereinrichtung aufweisen. Je nach Ausführungsform kann das Aufbringen des Fleckenmittels somit vollautomatisch oder teilautomatisch durchgeführt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform kann die Aufbringeinrichtung als ein Auslass einer Düse ausgeführt sein. Die Düse ermöglicht ein punktgenaues Aufbringen des Fleckenmittels auf ein von dem Bediener vor die Aufbringeinrichtung gehaltenes Textil. Auch kann die Düse eingesetzt werden, um das Fleckenmittel in einen Innenraum der Trommel zu sprühen, in der das Textil angeordnet sein kann. Die Zuführöffnung kann ein Einlass der Düse sein. Weist die Düse eine weitere Zuführöffnung auf, so kann die Düse als eine Mischdüse ausgeführt sein. Vorteilhafterweise kann die Aufbringeinrichtung auch durch eine Umflutungsdüse, auch Umflutdüse genannt, realisiert werden, über die eine Waschflüssigkeit beispielsweise aus einem Laugenbehälter des Waschautomaten in die Trommel gesprüht wird. In diesem Fall ist keine separate Düse erforderlich.
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Die Aufbringeinrichtung kann einen über die Zuführöffnung befüllbaren Aufnahmeraum für das Fleckenmittel aufweisen. In dem Aufnahmeraum kann das Fleckenmittel beispielsweise zwischengespeichert werden, bevor es ausgegeben wird.
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Dabei kann die Aufbringeinrichtung einen mit dem Aufnahmeraum fluidisch verbundenen und drehbar gelagerten Aufbringkörper zum Aufbringen des Fleckenmittels auf das Textil aufweisen. Der Aufbringkörper kann ausgeformt sein, um bei einer Drehung Fleckenmittel aus dem Aufnahmeraum aufzunehmen und außerhalb des Aufnahmeraums an das Textil abzugeben. Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann der Aufbringkörper ähnlich zu einem Deoroller gedreht werden, indem das Textil von dem Bediener gegen den Aufbringkörper gedrückt und bewegt wird.
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Gemäß einer Ausführungsform kann die Vorrichtung eine weitere Zuführöffnung zum Zuführen von Waschflüssigkeit aufweisen. Dabei kann die Aufbringeinrichtung ausgebildet sein, um die Waschflüssigkeit auszugeben. Beispielsweise kann die Waschflüssigkeit aus dem Laugenbehälter des Waschautomaten oder von einem Frischwasseranschluss des Waschautomaten zugeführt werden. Das Fleckenmittel und die Waschflüssigkeit können in gemischter Form oder zeitlich nacheinander von der Aufbringeinrichtung ausgegeben werden.
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Die Vorrichtung kann eine Leitung zum Verbinden der Zuführöffnung mit einem Behälter zum Bevorraten des Fleckenmittels aufweisen. Ferner kann die Vorrichtung eine Pumpe zum Pumpen des Fleckenmittels durch die Leitung von dem Behälter zu der Zuführöffnung aufweisen. Bei der Pumpe kann es sich um eine elektromechanische Pumpe handeln, die ausgebildet ist, um das Fleckenmittel ansprechend auf ein Steuersignal zu fördern. Beispielsweise kann die Pumpe als eine Schlauchquetschpumpe ausgeführt sein. Je nach Ausführungsform kann es sich bei dem Behälter um einen Behälter zum Bevorraten von als das Fleckenmittel eingesetzten Waschmittels oder um den Laugenbehälter handeln.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Vorrichtung den Behälter zum Bevorraten des Fleckenmittels. Der Behälter weist eine erste Schnittstelle zum Anbinden der Leitung zu der Zuführöffnung und eine zweite Schnittstelle zum Verbinden des Behälters mit einer weiteren Leitung zum Leiten von Fleckenmittel aus dem Behälter in den Laugenbehälter unter Umgehung der Aufbringeinrichtung. Auf diese Weise kann ein und derselbe Behälter zur Bevorratung von Waschmittel eingesetzt werden, dass als Fleckenmittel zu Vorbehandlung von Flecken und als Reinigungsmittel während eines normalen Waschprozesses des Waschautomaten eingesetzt werden kann.
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Die Vorrichtung kann eine Steuereinrichtung aufweisen, die ausgebildet ist, um während eines Vorbehandlungsprozesses des Waschautomaten das Aufbringen des Fleckenmittels über die Aufbringeinrichtung auf das Textil und zusätzlich eine Drehbewegung der Trommel zu steuern. Unter einem Vorbehandlungsprozess kann ein von dem Waschautomaten zur Vorbehandlung von Flecken durchführbares Waschprogramm verstanden werden, das von dem Bediener oder unter Verwendung einer Sensorik des Waschautomaten ausgewählt werden kann. Die Steuereinrichtung kann als eine elektrische Schaltung, beispielsweise als ein elektronisches Steuergerät ausgeführt sein. Die Steuereinrichtung kann ausgebildet sein, um Steuersignale an Aktoren bereitzustellen, die die Drehbewegung der Trommel sowie das Aufbringen des Fleckenmittels bewirken können. Die Steuereinrichtung ermöglicht eine automatische Fleckenvorbehandlung innerhalb des Waschautomaten.
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Der Vorbehandlungsprozess kann eine Mehrzahl von Reinigungsphasen umfassen. Beispielsweise kann die Steuereinrichtung ausgebildet sein, um während einer Aufbringphase des Vorbehandlungsprozesses das Aufbringen des Fleckenmittels und die Drehbewegung der Trommel mit einer ersten Drehzahl zu aktivieren. Während einer Wirkungsphase des Vorbehandlungsprozesses kann die Steuereinrichtung ausgebildet sein, um ein Einbringen von Dampf in die Trommel zu aktivieren. Während einer Behandlungsphase des Vorbehandlungsprozesses kann die Steuereinrichtung ausgebildet sein, das Aufbringen des Fleckenmittels und die Drehbewegung der Trommel mit einer zweiten Drehzahl zu aktivieren. Dabei kann die zweite Drehzahl größer als die erste Drehzahl sein. Während einer Waschstoppphase des Vorbehandlungsprozesses kann die Steuereinrichtung ausgebildet sein, eine Entriegelung der Tür zu aktivieren. Dies ermöglicht es dem Bediener weitere Textilien, die keiner Fleckenvorbehandlung bedürfen, in die Trommel einzufüllen. Die genannten Reinigungsphasen können um weitere Reinigungsphasen ergänzt werden. Auch können eine oder mehrere Reinigungsphasen entfallen.
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Gemäß einer Ausführungsform kann die Vorrichtung zumindest eine weitere an dem Dichtungsring anordenbare Aufbringeinrichtung zum Aufbringen des Fleckenmittels auf das Textil aufweisen. Durch die Verwendung mehrerer Aufbringeinrichtungen kann das Fleckenmittel großflächig in dem Innenraum der Trommel verteilt werden.
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Ein Waschautomat zum Waschen von Textilien, wobei der Waschautomat einen zwischen einer Trommel und einer Beladungsöffnung des Waschautomaten angeordneten Dichtungsring aufweist, weist ferner eine genannte Vorrichtung zur Fleckenvorbehandlung auf. Dabei ist die Aufbringeinrichtung der Vorrichtung an dem Dichtungsring angeordnet. Somit kann die genannte Vorrichtung vorteilhaft in einen Waschautomaten integriert werden. Dies ermöglicht es, die Fleckenvorbehandlung im Inneren des Waschautomaten durchzuführen und dabei in dem Waschautomaten bevorratetes Fleckenmittel zu verwenden.
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Ein Verfahren zur Fleckenvorbehandlung für einen Waschautomaten zum Waschen von Textilien, wobei der Waschautomat einen zwischen einer Trommel und einer mit einer Tür verschließbaren Beladungsöffnung des Waschautomaten angeordneten Dichtungsring aufweist, wobei an dem Dichtungsring eine Aufbringeinrichtung zum Aufbringen eines Fleckenmittels auf ein Textil angeordnet ist, umfasst die folgenden Schritte:
Erfassen eines Aktivierungssignals; und
Aufbringen des Fleckenmittels auf das Textil unter Verwendung der an dem Dichtring angeordneten Aufbringeinrichtung, ansprechend auf das Erfassen des Aktivierungssignals.
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Gemäß einer Ausführungsform repräsentiert das Aktivierungssignal ein während eines Vorbehandlungsprozesses, in dem die Beladungsöffnung durch die Tür verschlossen ist, bereitgestelltes elektronisches Signal. Dies ermöglicht eine vollautomatische Aufbringung des Fleckenmittels bei geschlossener Beladungsöffnung.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform repräsentiert das Aktivierungssignal eine während einer Beladungsphase, in der die Beladungsöffnung nicht durch die Tür verschlossen ist, durchgeführte Aktivierungsbetätigung eines Bedieners des Waschautomaten. Dies ermöglicht eine teilautomatische Aufbringung des Fleckenmittels bei unverschlossener Beladungsöffnung.
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Gemäß einer Ausführungsform ermöglicht der beschriebene Ansatz eine Verwendung einer Umflutungsdüse, die an einem zwischen einer Trommel und einer mit einer Tür verschließbaren Beladungsöffnung eines Waschautomaten zum Waschen von Textilien angeordneten Dichtungsring angeordnet ist, um ein Fleckenmittel auf ein Textil aufzubringen, während die Beladungsöffnung nicht durch die Tür verschlossen ist. Dabei kann eine Umflutungsdüse verwendet werden, die neben dem Aufbringen des Fleckenmittels während eines Waschprozesses des Waschautomaten verwendet wird, um Waschflüssigkeit aus dem Laugenbehälter in die Trommel zu sprühen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und werden nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
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1 eine schematische Darstellung eines Waschautomaten;
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2 eine schematische Darstellung eines Waschautomaten;
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3 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Fleckenvorbehandlung;
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4 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Fleckenvorbehandlung;
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5 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Fleckenvorbehandlung;
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6 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Fleckenvorbehandlung;
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7 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Aufbringen eines Fleckenmittels;
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8 bis 12 eine Darstellung einer Trommel eines Waschautomaten während unterschiedlicher Phasen eines Fleckenvorbehandlungsprozesses;
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13 ein Ablaufdiagramm eines Gesamtprozesses zur Reinigung von Textilien; und
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14 eine Darstellung der Phasen eines Fleckenvorbehandlungsprozesses.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Waschautomaten 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Der Waschautomat 100 wird verwendet um Textilien, beispielsweise Wäsche, zu waschen. Beispielhaft ist ein Textil 102 gezeigt, das einen Fleck 104 aufweist, der vor dem eigentlichen Waschprozess des Textils 102 durch den Waschautomaten 100 einer Fleckenvorbehandlung bedarf.
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Von dem Waschautomaten 100 sind in 1 eine mit einer Tür 106 verschließbare Beladungsöffnung 108 und eine Trommel 110 zum Aufnehmen des Textils 102 gezeigt. Ein Dichtungsring 111, beispielsweise eine Dichtmanschette, ist zwischen der Trommel 110 und der Beladungsöffnung 108 angeordnet.
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Zur Fleckenvorbehandlung weist der Waschautomat 100 eine Vorrichtung 112 zur Fleckenvorbehandlung auf. Die Vorrichtung 112 umfasst zumindest eine Zuführöffnung 114 zum Zuführen von Fleckenmittel 116 und eine Aufbringeinrichtung 118 zum Aufbringen des Fleckenmittels 116 auf das Textil 102. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel wird das Textil 102 bei geöffneter Tür 106, beispielsweise von einem Bediener des Waschautomaten 100 vor die Aufbringeinrichtung 118 gehalten und das Fleckenmittel 116 wird unter Verwendung der Aufbringeinrichtung 118 auf den Fleck 104 gesprüht.
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Gemäß weiteren Ausführungsbeispielen wird das Textil 102 zum Aufbringen des Fleckenmittels 116 beispielsweise bei geöffneter Tür 106 direkt an die Aufbringeinrichtung 118 gehalten oder gegen die Aufbringeinrichtung 118 gedrückt. Alternativ oder zusätzlich kann das Fleckenmittel 116 unter Verwendung der Aufbringeinrichtung 118 bei geschlossener Tür 106 auf ein sich in der Trommel 110 befindliches Textil gesprüht werden.
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Die Aufbringeinrichtung 118 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel an einer Durchgangsöffnung des Dichtungsrings 111 angeordnet. Dabei ist ein Auslass der Aufbringeinrichtung 118 beispielsweise im verbauten Zustand nach unten, in Richtung der Beladungsöffnung 108 oder in Richtung eines Innenraums der Trommel 110 ausgerichtet.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird das Fleckenmittel 116 angetrieben durch eine Aktivierungsbetätigung des Bedieners auf das Textil 102 aufgebracht. Durch die Aktivierungsbetätigung, beispielsweise eine gegen die Aufbringeinrichtung 118 gerichtete Kraft, kann eine Fördereinrichtung der Vorrichtung 112 oder eine mit der Vorrichtung 112 gekoppelte Fördereinrichtung angetrieben werden, sodass das Fleckenmittel 116 durch die Aufbringeinrichtung 118 gefördert und ausgegeben wird. Eine solche Fördereinrichtung kann eine Mechanik aufweisen, wie sie bei einem Seifenspender angewendet wird. Beispielsweise kann eine solche Fördereinrichtung als eine Kolbenpumpe ausgeführt sein, die ausgebildet ist, um ansprechend auf einen Druck auf die Aufbringeinrichtung 118 das Fleckenmittel 116 durch die Aufbringeinrichtung 118 zu pumpen.
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In 1 ist weiterhin ein mit der Trommel 110 gekoppelter Antrieb 120 zum Drehen der Trommel 110 und eine optionale Pumpe 122 zum Pumpen des Fleckenmittels 116 über eine Leitung 124 zu der Zuführöffnung 114 gezeigt. Die Leitung 124 und die Pumpe 124 können Teil der Vorrichtung 112 sein. Je nach Ausführungsform kann die Pumpe 124 ausgebildet sein, um das Fleckenmittel 114 aus einem Behälter 126 zum Bevorraten des Fleckenmittels 116 oder aus einem Laugenbehälter 128 des Waschautomaten 100 anzusaugen.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung 112 eine Steuereinrichtung 130 auf. Die Steuereinrichtung 130 ist ausgebildet, um ein Steuersignal zum Steuern einer Antriebsleistung des Antriebs 120 und ein weiteres Steuersignal zum Steuern einer Pumpleistung der Pumpe 122 an Schnittstellen zu dem Antrieb 120 und der Pumpe 122 auszugeben. Wie nachfolgend noch detailliert ausgeführt wird, ist die Steuereinrichtung 130 gemäß einem Ausführungsbeispiel ausgebildet, um den Antrieb 120 und die Pumpe 122 während eines Fleckenvorbehandlungsprozesses des Waschautomaten so anzusteuern, dass das Fleckenmittel 116 über die Aufbringeinrichtung 118 auf das Textil 102 aufgebracht wird und die Trommel während oder zeitlich versetzt zu dem Aufbringen des Fleckenmittels 116 gedreht wird.
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Um das Fleckenmittel 116 während des Fleckenvorbehandlungsprozesses automatisch auf das Textil 102 aufbringen zu können, wird gemäß einem Ausführungsbeispiel ein Aktivierungssignal eingelesen und ansprechend auf das Aktivierungssignal wird das Fleckenmittel 116 über die Aufbringeinrichtung 118 ausgegeben. Das Aktivierungssignal kann beispielsweise ein von der Steuereinrichtung 130 ausgegebenes Steuersignal oder ein von einem Bedien- und Anzeigeelement 132 des Waschautomaten 100 bereitgestelltes Signal darstellen.
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Alternativ kann die Pumpe 122 eingesetzt werden, um das Fleckenmittel 116 in einen Aufbringraum der Aufbringeinrichtung 112 zu pumpen, aus dem das Fleckenmittel 116 anschließend beispielsweise durch eine manuelle Betätigung der Aufbringeinrichtung 112 auf das Textil 102 aufgebracht werden kann, beispielsweise unter Verwendung eines drehbar gelagerten Aufbringkörpers.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines Waschautomaten 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Dabei kann es sich um ein Ausführungsbeispiel des in 1 gezeigten Waschautomaten handeln. Der Waschautomat 100 weist eine Vorrichtung 112 zur Fleckenvorbehandlung auf, über die ein Fleckenmittel 116 auf ein Textil aufgebracht werden kann. Die Vorrichtung 112 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel an einem Dichtring 111, hier einem Türdichtring angeordnet. Der Dichtring 111 weist an seinem Scheitel eine Durchgangsöffnung auf, in der die Vorrichtung 112 angeordnet ist. Die Vorrichtung 112 weist, wie anhand von 1 beschrieben, eine Zuführöffnung 114 und eine Aufbringeinrichtung 118 auf. Das Fleckenmittel 116 wird über eine Zuführleitung 124 aus einem Behälter 126 zum Bevorraten des Fleckenmittels 116 gefördert. Neben der Zuführöffnung 114 weist die Vorrichtung 112 eine weitere Zuführöffnung 214 zum Zuführen von Waschflüssigkeit auf. Der Waschautomat weist eine Pumpe 222, hier eine Umflutpumpe auf, die ausgebildet ist, um die Waschflüssigkeit aus einem Laugenbehälter über eine weitere Zuführleitung 224 zu der weiteren Zuführöffnung 214 zu pumpen. Die Aufbringeinrichtung 118 ist ausgebildet, um die die Waschflüssigkeit separat, oder gemischt mit dem Fleckenmittel 116 auszugeben.
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Gemäß diesem Ausführungsbeispiel sind die Zuführöffnung 114 und die weitere Zuführöffnung 214 als Einlässe und die Aufbringeinrichtung 118 als ein Auslass einer Vorrichtung 112 in Form einer Umflutungsdüse ausgeführt.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel ermöglicht der beschriebene Ansatz eine automatisierte Fleckenvorbehandlung im Waschautomaten 100, beispielsweise einem Haushaltswaschautomaten, mit einer als Seifenspender ausgeführten Vorrichtung 112.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel werden die Flecken über eine Vorrichtung 112 in Form einer Waschmitteldosiereinheit, die sich im Türdichtring 111 des Waschautomaten 100 befindet, mit dem Flüssigwaschmittel 116 aufgebracht. Vorteilhafterweise ist eine Integration dieser Einheit in eine bereits vorhandene, gegebenenfalls leicht modifizierte, Umflutungsdüse 112 des Waschautomaten 100 möglich.
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Das Wasch- bzw. Fleckenmittel 116 wird direkt aus dem Behälter 126 bereitgestellt, der beispielsweise Teil eines integrierten Flüssigwaschmitteldosierungssystems, einem sogenannten LiquidWash i-Systems, sein kann. Dazu wird die Schlauchleitung 124 und eine Schlauchquetschpumpe von dem integrierten Flüssigwaschmitteldosierungssystem zur als Türdichtring-Umflutdüse ausgeführten Vorrichtung 112 eingesetzt. Die Düse 112 wird konstruktiv so verändert, dass die Umflutung und die automatische Fleckenvorbehandlung über eine gemeinsame Düse 112 laufen. Da diese fortlaufend, beispielsweise im Waschprozess später, mit Wasser gespült wird, ist eine „Verklebung“ durch Waschmittelrückstände ausgeschlossen.
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Des Weiteren ist es möglich die Waschmittelmenge über das Bedien- und Anzeigeelement zeitlich gesteuert oder über definierte Mengen, z.B. wenig, normal, viel, einzustellen.
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Für die Dosierung wird gemäß einem Ausführungsbeispiel eine modifizierte Umflutungsdüse 112 eingesetzt. Die Trommelbeleuchtung wirkt unterstützend bei der visuellen Erfassung und Benetzung der Flecken vor allem in dunkleren Kellerräumen.
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In 2 ist die Schlauchverbindung 124 plus Pumpe von der den Behälter 126 umfassenden integrierten Flüssigwaschmitteldosierungssystem-Einheit zur Türdichtring-Düse 112 gezeigt. Hierüber ist eine gezielte und dosierte Zuführung des Waschmittels 116 möglich. Das System ist gemäß einem Ausführungsbeispiel angelehnt an einen „Seifenspender“, der stoßweise oder kontinuierlich definierte Mengen dosieren kann.
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Die manuelle Prozedur der Fleckenvorbehandlung kann dadurch durch einen automatisierten Prozess ersetzt werden, bei dem der Anwender nicht direkt mit dem Waschmittel 116 in Kontakt kommt. Ferner kann eine schwierige Dosierung per Hand umgangen werden, die Mengen des Fleckenmittels 116 kann genau dosiert werden und die Prozedur der Fleckenvorbehandlung kann genau durchgeführt werden.
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3 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 112 zur Fleckenvorbehandlung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Vorrichtung 112 kann beispielsweise in einem Waschautomaten eingesetzt werden, wie er in 1 gezeigt ist. Die Vorrichtung 112 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel an einem Dichtring 111, hier einem Türdichtring angeordnet. Der Dichtring 111 weist an seinem Scheitel eine Durchgangsöffnung auf, in der die Vorrichtung 112 angeordnet ist. Die Vorrichtung 112 weist, wie anhand von 1 beschrieben, eine Zuführöffnung 114 und eine Aufbringeinrichtung 118 auf.
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Die Aufbringeinrichtung 118 umfasst einen über die Zuführöffnung 114 befüllbaren Aufnahmeraum 326 für das Fleckenmittel 116 und einen mit dem Aufnahmeraum 326 fluidisch gekoppelten, drehbar gelagerten Aufbringkörper 328 zum Aufbringen des Fleckenmittels 116 auf das Textil auf. Beispielsweise erstreckt sich der Aufbringkörper 328 in einen dem Aufbringkörper 328 zugewandten Abschnitt des Aufnahmeraums 326 hinein, um bei einer Drehung das Fleckenmittel 116 aufnehmen zu können. Der Aufbringkörper 328 kann beispielsweise als eine Kugel, ein Zylinder oder eine Rolle ausgeführt sein. In 2 ist ersichtlich, dass der Aufnahmeraum 326 teilweise mit dem Fleckenmittel 116 gefüllt ist, das, über eine Leitung 124 aus einem Behälter 126 in den Aufnahmeraum 326 gefördert wurde. Bei einer Betätigung des Aufbringkörpers 328, beispielsweise durch ein Entlangbewegen eines Textils entlang des Aufbringkörpers 328, wodurch der Aufbringkörpers 328 in Drehung versetzt wird, wird von dem Aufbringkörper 328 aufgenommenes Fleckenmittel 116 an das Textil abgegeben.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel ermöglicht die in 3 gezeigte Vorrichtung 112 eine automatisierte Fleckenvorbehandlung im Haushaltswaschautomaten mit einem Aufbringkörper 328 in Form eines Waschrollers.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel werden die Flecken über die Vorrichtung 112 in Form einer Waschmitteldosiereinheit, die sich zusätzlich im Türdichtring 111 des Waschautomaten befindet, mit dem Flüssigwaschmittel 116 benetzt. Im Türdichtring 111 wird die Vorrichtung 112 als eine zusätzliche Einheit mit dem Aufbringkörper 328 in Form eines Deorollers integriert.
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Das Wasch- bzw. Fleckenmittel 116 wird gemäß einem Ausführungsbeispiel aus dem Behälter 126, beispielsweise direkt aus dem dem integrierten Flüssigwaschmitteldosierungssystem bereitgestellt. Dazu ist die zusätzliche Schlauchleitung 124 und eine Schlauchquetschpumpe von dem Behälter 126 zum Aufnahmeraum 326, der gemäß einem Ausführungsbeispiel als ein Vorratsbehälter ausgeführt ist, vorgesehen. Das Waschmittel 116 wird in den Aufnahmeraum 326 gepumpt und kann dann über den Aufnahmekörper 328, hier in Form einer Rolle, auf das Textil gebracht werden. Der Aufnahmeraum 326 verfügt gemäß einem Ausführungsbeispiel über eine Füllstandsensierung, beispielsweise eine geeignete Sensoreinrichtung, verfügen. Beispielsweise kann ein vollständig gefüllter Aufnahmeraum 326 über einen Volumenstrom des Fleckenmittels 116 erkannt werden. Eine Umflutung ist nicht notwendig. Daher kann die Vorrichtung 112 in allen Geräten mit einem Behälter 126 für das Fleckenmittel 116, das ein Flüssigwaschmittel sein kann, eingesetzt werden. Insbesondere kann die Vorrichtung in Geräten mit dem dem integrierten Flüssigwaschmitteldosierungssystem, beispielsweise einem LiquidWash i-System, eingesetzt werden.
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4 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 112 zur Fleckenvorbehandlung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Vorrichtung 112 entspricht der anhand von 3 beschriebenen Vorrichtung mit dem Unterschied, dass in 4 eine Einrichtung 430 zur Füllstandsensierung eines Füllstands des Fleckenmittels 116 in dem Aufnahmeraum 326 an dem Aufnahmeraum 326 angeordnet ist. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel wird der Aufbringkörper 328 durch einen Ring gehalten. Der Ring ist so angeordnet, dass sich in etwa eine Hälfte des Aufbringkörpers 328 in den Aufnahmeraum 326 hin erstreckt und die andere Hälfte frei liegt und über eine Oberfläche des Dichtungsrings 111 hervorsteht. Ein Volumenstrom des Fleckenmittels 116 durch die Leitung 124 ist in 4 durch Pfeile gekennzeichnet.
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Durch das im Türdichtring 111 integrierte Wasch- bzw. Fleckenmittel 116 kann die Behandlung der Flecken direkt vor dem Beladen des Waschautomaten erfolgen. Der Bediener hat somit die Möglichkeit direkt am Aufstellort ohne großen Aufwand entsprechende Flecken zu behandeln. Die exakte Dosierung erfolgt über einen Behälter 326 der dem Prinzip des Deo-Roller-Aufbaus entspricht. Der Bediener kann beim Füllen des Waschautomaten das Textil punktgenau ein oder mehrere Male über den Rollkopf 328 mit Fleckenmittel 116 fahren und das Textil im Anschluss daran direkt in die Waschtrommel geben.
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Die genaue Positionierung bzw. Integration des Behälters 326 kann an einer geeigneten Position im Bereich des Dichtrings 111 erfolgen. Das Füllen des Deo-Rollers 328 mit Waschmittel 116 erfolgt über die integrierte Flüssigwaschmitteldosierung, die gemäß einem Ausführungsbeispiel bereits im Waschautomaten vorhanden ist. Von der die integrierten Flüssigwaschmitteldosierung ist schematisch der Behälter 126 zum Bevorraten des Waschmittels 116 gezeigt.
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5 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Fleckenvorbehandlung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Vorrichtung 112 entspricht der anhand von 2 beschriebenen Vorrichtung, wobei die Vorrichtung 112 als eine Mischdüse ausgeführt ist.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird das Wasch- bzw. Fleckenmittel 116 direkt aus der integrierten Flüssigwaschmitteldosierung, beispielsweise dem LiquidWash i-System, über die Düse 112 bereitgestellt. In der im Türdichtring 111 angeordneten Düse 112 werden dann die beiden Bestandteile, nämlich über die Leitung 224 gepumptes Wasser und über die Leitung 124 gepumptes Waschmittel 116 in einem bestimmten Verhältnis über die Vorrichtung 112 in Form einer Mischdüse vermischt.
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Die anhand der 4 und 5 beschriebenen Ausführungsbeispiele ermöglichen eine integrierte Fleckenvorbehandlung im Türdichtring 111. Dabei werden starke Verschmutzungen bzw. Flecken mit Flüssigwaschmittel 116 vor dem Waschprozess vorbehandelt und eventuell eingeweicht.
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Ein Fleckenassistent weist beispielsweise unter Verwendung eines Bedien- und Anzeigeelements des Waschautomaten auf die einzelnen fleckspezifischen Vorbehandlungsszenarien hin. Im Unterschied zu bekannten Verfahren, bei dem das Vorbehandlungsmittel aus einem Waschmittel-Gebinde (ca. 1–2 Liter) manuell auf den Fleck gegeben und dosiert werden soll, woraus ein umständliches und ungenaues Verfahren resultiert, kann gemäß dem beschriebenen Ansatz eine Fleckenvorbehandlung vor Ort, d.h. direkt am Waschautomaten erfolgen. Es ist dabei eine Nutzung der vorhandenen integrierten Waschmitteldosierung (Liquid Wash i) möglich.
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6 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Fleckenvorbehandlung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Schritte des Verfahrens können unter Verwendung einer eine Aufbringeinrichtung umfassenden Vorrichtung ausgeführt werden, wie sie anhand der vorangegangenen Figuren beschrieben ist.
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In einem Schritt 601 wird ein Aktivierungssignal erfasst. Je nach Automatisierungsgrad der Fleckenvorbehandlung kann das Aktivierungssignal ein elektronisches Signal sein, das während eines bei verriegeltem Waschautomaten ablaufenden Vorbehandlungsprozesses bereitgestellt wird, oder aber eine Aktivierungsbetätigung eines Bedieners des Waschautomaten sein, der die Aktivierungsbetätigung während einer bei geöffneter Beladungsöffnung ablaufenden Beladungsphase durchführt. Eine solche Aktivierungsbetätigung kann beispielsweise darin bestehen, dass der Bediener ein Textil gegen die Aufbringeinrichtung der bereits beschriebenen Vorrichtung drückt oder das Textil entlang der Aufbringeinrichtung bewegt.
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In einem Schritt 603 wird das Fleckenmittel ansprechend auf das Erfassen des Aktivierungssignals unter Verwendung der Aufbringeinrichtung auf das Textil aufgebracht.
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7 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Aufbringen eines Fleckenmittels gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Schritt des Verfahrens können beispielsweise Unterschritte des anhand von 6 genannten Schritts des Aufbringens sein. Diese Unterschritte können beispielsweise von einer Steuereinrichtung gesteuert werden, wie sie anhand von 1 beschrieben ist.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel betrifft ein Schritt 710 eine Aufbringphase, in der zum einen das Fleckenmittel auf ein Textil und zum anderen eine Drehbewegung der Trommel bewirkt wird. Ein Schritt 712 betrifft eine Wirkungsphase, bei dem ein Einbringen von Dampf in die Trommel bewirkt wird. Ein Schritt 714 betrifft eine Behandlungsphase, in der ein erneutes Aufbringen des Fleckenmittels und eine erneute Drehbewegung der Trommel, diesmal mit einer erhöhten Drehzahl, bewirkt werden. In einem Schritt 716 kann die Tür entriegelt werden, bevor nach einer erneuten Verriegelung der eigentliche Waschprozess beginnt.
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Die 8 bis 12 zeigen eine Darstellung einer Trommel 110 eines Waschautomaten während unterschiedlicher Phasen eines Vorbehandlungsprozesses gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Der Vorbehandlungsprozess kann beispielsweise die anhand von 7 beschriebenen Phasen umfassen.
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Der Vorbehandlungsprozess wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel als eine automatisierte Fleckenvorbehandlung ausgeführt, beispielsweise unter Verwendung einer Vorrichtung, wie sie anhand von 5 beschrieben ist. Die Fleckenvorbehandlung wird dem Waschprozess vorgeschaltet. Dabei dient die Vorbehandlungsphase zur Behandlung von starken Verschmutzungen bzw. Flecken. Es wird dazu eine Automatisierung der manuellen Behandlung durch den Waschautomaten realisiert.
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Eine entsprechend definierte Auto-Vorbehandlung zeichnet sich durch die folgenden Phasen aus, die anhand der 8 bis 12 beschrieben werden. Die angegebenen Werte sind dabei lediglich beispielhaft gewählt.
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8 zeigt eine Auflösungsphase in der sich die Trommel 110, in der zumindest ein Textil 102 angeordnet ist, im Stillstand befindet.
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In der Auflösungsphase, die als erste Phase ausgeführt wird, wird das Waschmittel im Waschautomaten gelöst. Zur Mischung fließen 1,5 l Wasser in den Laugenbehälter – die Waschtrommel 110 dreht in dieser Phase nicht, d.h. die Drehzahl n ist „0“. Für die unterschiedlichen Waschmittelarten und diversen Flecken werden zwei verschiedene Temperaturprofile angestrebt. Die Temperatur-Laugenprofile sind angedacht für Flecken die eine relativ moderate Temperatur benötigen, (z.B. Blut bei Raumtemperatur –40°C) und für Flecken, bei denen ein Einsatz von Bleichmittel notwendig ist (z.B. Rotwein bei 40°C–60°C).
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9 zeigt eine Aufbring- oder Besprühungsphase, in der die Trommel 110 abwechselnd in entgegengesetzte Richtungen gedreht wird.
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Die Besprühungsphase zeichnet sich dadurch aus, dass das Laugengemisch aus der Auflösungsphase auf das zu behandelnde Textil 102 aufgebracht wird und der Fleck lokal behandelt wird. Durch die Umflutung ist es möglich, das Textil variabel zu besprühen, d.h. durch eine Regelung des Volumenstromes kann die komplette Trommeltiefe erfasst werden. Eine exakt definiertes Trommeldrehzahl-Pausenverhältnis (beispielsweise eine sogenannte „Miele-Schaukel“) trägt dazu bei, dass alle Regionen des Textiles 102 in die Behandlung einbezogen werden. (Drehzahl < 20 U/min & Pause < 01s). Das zu behandelnde Textil 102 wird bei dieser Vorgehensweise nicht „umgeschichtet“.
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Der beschriebene Ansatz weist dabei eine Ausbaufähigkeit durch verschiedene Düsen auf. Beispielsweise kann ein „Brausekopf“ eingesetzt werden und es kann eine getaktete Ansteuerung der Pumpe und eine Betrachtung diverser Materialien, Formen und Materialmischungen durchgeführt werden. Auch kann ein eventueller Wasserzulauf durchgeführt werden, um die Pumpe leer zu sprühen. Eine Umschichtung der Textilien 102 kann durchgeführt werden, um beide Seiten der Textilien 102 zu erreichen.
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10 zeigt eine Wirkungsphase, in der sich die Trommel 110 im Stillstand befindet.
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Die Wirkungsphase dient der intensiven Verstärkung des aufgebrachten Waschmittels auf die bereits vorbehandelten Textilen 102 durch den Einsatz von Dampf. Dabei wird die Wäsche 102 nicht bewegt. Diese Phase ist zeitlich begrenzt auf eine Dauer von 2–20 min.
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11 zeigt eine Behandlungsphase, in der die Trommel 110 gedreht wird.
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Die Behandlungsphase beinhaltet das „Sprühstrahlwaschen“, d.h. es erfolgt bei aktiver Umflutung ein zusätzlicher Wassereinlauf bis zur Unterkante der Innentrommel. Diese Lauge wird auf die vom Kunden eingestellte Anwahltemperatur aufgeheizt. Die Umflutung sorgt für die ausreichende Benetzung des fleckenbehafteten Textiles 102. Bestandteil dieser Phase ist ein spezielles Drehzahlprofil (Drehzahl > 70 U/min), welches zur Umschichtung des Textiles 102 genutzt wird. Bei Umschichtung wird die Umflutung ausgeschaltet.
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12 zeigt einen Waschstopp, in dem sich die Trommel 110 im Stillstand befindet.
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Nach Beendigung der anhand der 8 bis 11 beschriebenen Phasen ist es möglich den „Waschstopp“ einzulegen, d.h. der Kunde erhält die Möglichkeit weitere Textilien zu dem bereits vorbehandeltem Textil 102 hinzuzufügen.
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13 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Gesamtprozesses 1300 zur Reinigung von Textilien gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Der Gesamtprozess 1300 beginnt mit einer Auto-Vorbehandlung 1301, deren einzelne Phasen in einer detaillierten Darstellung in 14 gezeigt sind. Nach der Auto-Vorbehandlung 1301 kann ein Waschstopp 1303 durchgeführt werden, wie er anhand von 12 beschrieben ist. Anschließend werden ein Waschprozess 1305, ein Spülprozess 1307 und ein Schleuderprozess 1309 durchgeführt. Dabei kann es sich um Phasen 1305, 1307, 1309 handeln, wie sie bei bekannten Waschautomaten durchgeführt werden.
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14 zeigt eine Darstellung der Phasen eines automatischen Vorbehandlungsprozesses zur Fleckenvorbehandlung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Gezeigt ist ein Diagramm, bei dem auf der Abszisse die Programmzeit und auf der Ordinate die Temperatur in °C, der Druck in mmWS und die Drehzahl in min–1 aufgetragen ist. Gezeigt ist der Status der Verbraucher Dampf 1401, Heizen 1402, Umflutung 1403 und Wasserzulauf 1404 sowie Verläufe der Drehzahl 1406 der Trommel, des Drucks 1407 und der Temperatur 1408 während einer Auflösephase 1410, einer Aufbringphase 710, einer Wirkungsphase 712, einer Behandlungsphase 714 und einem Wäschestopp 716.
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Aus dem Diagramm ist ersichtlich, dass in der Auflösephase 1410 die Drehzahl 1406 bei Null ist, der Druck 1407 auf 15mmWS und die Temperatur 1408 auf 35°C ansteigt, in der Aufbringphase 710 die Drehzahl 1406 zwischen +20 min–1 und –20 min–1 wechselt, der Druck 1407 auf Null abfällt und die Temperatur 1408 bei 35°C bleibt, in der Wirkungsphase 712 die Drehzahl 1406 bei Null ist, der Druck 1407 bei Null ist und die Temperatur 1408 auf 45°C ansteigt, in der Behandlungsphase 714 die Drehzahl 1406 alternierend zwischen +20 min–1 und –20 min–1 sowie zwischen +60 min–1 und –60 min–1 schwankt, der Druck 1407 auf 15 mmWS ansteigt und die Temperatur 1408 ausgehend von 20°C auf 40°C ansteigt, und bei dem Wäschestopp 716 die Drehzahl 1406 bei Null ist, der Druck 1407 bei Null ist und die Temperatur 1408 gehalten wird. Die genannten Werte sind nur beispielhaft genannt.