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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugschloss gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, ein Schließelement gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 14 sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Schließelements gemäß Anspruch 15.
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Das in Rede stehende Kraftfahrzeugschloss findet Anwendung bei allen Arten von Verschlusselementen eines Kraftfahrzeugs. Dazu gehören insbesondere Seitentüren, Hecktüren, Heckklappen, Heckdeckel oder Motorhauben. Diese Verschlusselemente können grundsätzlich auch nach Art von Schiebetüren ausgestaltet sein.
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Üblicherweise ist das in Rede stehende Kraftfahrzeugschloss mit einer Schließmechanik ausgestattet, die in eine Offenstellung und in eine Schließstellung bringbar ist. In der Schließstellung steht die Schließmechanik mit einem Schließkeil o. dgl. über eine Halte-Kraftwirkungskette in haltendem Eingriff. Üblicherweise weist die Schließmechanik die Schließelemente Schlossfalle und Sperrklinke auf, wobei die Schlossfalle in haltendem Eingriff mit dem Schließkeil o. dgl. steht.
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Bei dem bekannten Kraftfahrzeugschloss sind die Schließelemente an dem Rückblech des Kraftfahrzeugschlosses schwenkbar gelagert. Für jedes der beiden Schließelemente ist ein Lagerdorn an dem Rückblech befestigt. Das jeweilige Schließelement weist eine entsprechende Lagerbohrung auf, die auf dem jeweiligen Lagerdorn läuft. Die Lagerung eines obigen Schließelements mittels eines am Rückblech befestigten Lagerdorns ist relativ aufwendig. Schließlich muss der Lagerdorn ja an dem Rückblech befestigt, üblicherweise vertaumelt, verschweißt o. dgl. werden.
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Bei einem anderen bekannten Kraftfahrzeugschloss (
DE 20 2004 017 581 U1 ) läuft ein Schließelement, nämlich die Sperrklinke, in Lageröffnungen im Rückblech und im Gehäuse des Kraftfahrzeugschlosses. Allerdings ergibt sich hier eine Sperrklinkenform, die sich nur mit hohem Aufwand fertigen lässt.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, das bekannte Kraftfahrzeugschloss derart auszugestalten und weiterzubilden, dass die Lagerung eines Schließelements des Kraftfahrzeugschlosses mit geringem fertigungstechnischem Aufwand möglich ist.
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Die grundsätzliche Überlegung besteht darin, dass die Ausstattung des Schließelements mit genau einem Lagerdorn, der integral mit dem Grundkörper ausgebildet ist, entlang der geometrischen Schwenkachse einseitig von einer Grundfläche des Grundkörpers abragt und ein Bestandteil der Schwenklagerung ist, eine besonders einfache Fertigung erlaubt. Gleichzeitig ist erkannt worden, dass mit der nur einseitigen Ausgestaltung des integralen Lagerdorns bei geeigneter Auslegung hohe Haltekräfte übertragen werden können. Der Begriff „integraler Lagerdorn” steht vorliegend stets gleichbedeutend für die Formulierung „mit dem Grundkörper integraler Lagerdorn”.
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Bei geeigneter Auslegung ist zusätzlich zu der Lagerung mittels des Lagerdorns lediglich eine Abstützung des Schließelements erforderlich. Diese Abstützung dient dann in erster Linie dem Ausrichten des Schließelements auf seine Schwenkachse und/oder der axialen Festlegung des Schließelements.
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Die bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 2 bis 5 betreffen bevorzugte Ausgestaltungen bei denen das Schließelement für seine Schwenklagerung zusätzlich zu dem integralen Lagerdorn ein weiteres Lagerteil vorgesehen ist. In besonders bevorzugter Ausgestaltung gemäß Anspruch 5 ist das weitere Lagerteil aus mindestens einem Kunststoffmaterial ausgebildet. Dies ist vor allem sachgerecht, wenn es sich bei dem weiteren Lagerteil, wie oben angesprochen, lediglich um ein Stützelement handelt.
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Die einseitig abragende Ausgestaltung des integralen Lagerdorns lässt sich in besonders kostengünstiger Weise in einem Umformverfahren realisieren. Vorzugsweise handelt es sich bei dem integralen Lagerdorn um eine Durchstellung im Grundkörper des Schließelements. Unter einer Durchstellung wird in diesem Zusammenhang eine Umformung verstanden, die darauf zurückgeht, dass ein stempelartiges Oberwerkzeug, den Lagerdorn ausbildend, in ein gesenkartiges Unterwerkzeug getrieben wird. Hier wird deutlich, dass die oben angesprochene, einseitige Ausgestaltung des Lagerdorns zu bevorzugen ist, sofern ein obiges Umformverfahren bei der Herstellung des Schließelements Anwendung finden soll.
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Besonders vorteilhaft bei der obigen Umformung des Schließelements ist die Tatsache, dass der Grundkörper auf der dem integralen Lagerdorn gegenüberliegenden Seite eine auf das Durchstellen zurückgehende Vertiefung aufweist, die das ebenfalls oben angesprochene, weitere Lagerteil bereitstellen kann. Hier ist es beispielsweise möglich, dass das Gehäuse des Kraftfahrzeugschlosses einen Lagerdorn aufweist, für den die auf das Durchstellen zurückgehende Vertiefung eine Lagerbuchse bereitstellt. Der Lagerdorn kann kostengünstig an eine Gehäusewand des Gehäuses im Kunststoff-Spritzgießverfahren angespritzt sein.
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Angesichts der Tatsache, dass der Grundkörper des Schließelements ein Bestandteil der Halte-Kraftwirkungskette ist und insoweit eine gewisse mechanische Stabilität aufweisen muss, ist der Grundkörper des Schließelements gemäß Anspruch 7 vorzugsweise aus einem Stahlmaterial gebildet. Das weitere Lagerteil kann, wie oben angedeutet, aus mindestens einem Kunststoffmaterial ausgebildet sein, da es bei geeigneter Auslegung lediglich eine stützende Funktion ausführt.
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Der integrale Lagerdorn ist bei der weiter bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 8 in oder an einem zugeordneten Lager-Wandabschnitt des Kraftfahrzeugschlosses gelagert, wobei es sich bei dem Lager-Wandabschnitt vorzugsweise um ein Rückblech des Kraftfahrzeugschlosses handelt. Im einfachsten Fall läuft der integrale Lagerdorn in einer Lagerbohrung in dem Lager-Wandabschnitt.
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Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 10 ist die Anordnung so getroffen, insbesondere das weitere Lagerteil so nachgiebig ausgestaltet, dass das Schließelement während des haltenden Eingriffs der Schlossfalle mit einem Schließkeil o. dgl. geringfügig um eine quer zu der geometrischen Schwenkachse liegende Kippachse kippt. Dies bezieht sich auf den eingebauten Zustand, bei dem insbesondere durch die Türdichtungsdrücke erzeugte Kräfte auf die zugeordnete Kraftfahrzeugtür o. dgl. wirken. Interessant bei dem Kippen des Grundkörpers ist die Tatsache, dass durch das Kippen ein Kraftschluss zwischen dem Grundkörper und dem zugeordneten Lager-Wandabschnitt entsteht, so dass nur ein geringer oder gar kein Teil der Haltekräfte über das weitere Lagerteil verläuft.
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Bei der weiter bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 11 ist der Eingriff zwischen dem Schließelement und dem zugeordneten Lager-Wandabschnitt abhängig von der jeweiligen Höhe der Haltekräfte. Dies ist sachgerecht, da dieser Eingriff im Normalbetrieb nicht zu einer übermäßigen Reibung zwischen dem Schließelement und dem zugeordneten Lager-Wandabschnitt führen darf, wohingegen es im Crashfall ausschließlich auf eine gute Haltewirkung und nicht auf eine komfortbegünstigende Reduzierung der obigen Reibung ankommt.
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 14, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird das Schließelement mit einseitigem Lagerdorn eines vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses als solches beansprucht. Auf alle Ausführungen zu dem vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschloss darf verwiesen werden.
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 15, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird der integrale Lagerdorn mittels Umformen, insbesondere mittels Durchstellens, in den Grundkörper eingebracht. Dabei handelt es sich in bevorzugter Ausgestaltung um ein Kaltumformen. Die insbesondere im Übergangsbereich vom Lagerdorn zu der Grundfläche entstehenden Kaltverfestigungen garantieren eine hohe lokale mechanische Stabilität.
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In besonders bevorzugter Ausgestaltung des vorschlagsgemäßen Verfahrens folgt dem Umformen, gegebenenfalls nach verschiedenen Press- und Schneidschritten, ein Kunststoff-Spritzgießschritt, in dem eine Kunststoffummantelung zusammen mit dem weiteren Lagerteil an den Grundkörper angespritzt wird.
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Im Ergebnis lässt sich mit dem vorschlagsgemäßen Verfahren die Notwendigkeit der Befestigung eines Lagerdorns an einem Lager-Wandabschnitt, insbesondere an einem Rückblech, vermeiden. Der mit dem Umformen des Schließelements verbundene Aufwand ist deutlich geringer als eine Befestigung des Lagerdorns an dem Lager-Wandabschnitt. Je nach Fertigungsumgebung ist ein Umformschritt für das Schließelement ohnehin vorgesehen, so dass der mit der vorschlagsgemäßen Lösung verbundene Mehraufwand dann gegen Null geht.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
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1 ein vorschlagsgemäßes Kraftfahrzeugschloss mit den für die Erläuterung der Lehre erforderlichen Komponenten in einer Draufsicht,
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2 das Kraftfahrzeugschloss gemäß 1 in einer perspektivischen Ansicht in Blickrichtung II,
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3a) das Schließelement „Sperrklinke” des Kraftfahrzeugschlosses gemäß 1 in einer perspektivischen Ansicht in Blickrichtung III und b) der Grundkörper, der in a) gezeigten Sperrklinke, und
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4 das Kraftfahrzeugschloss gemäß 1 jeweils in einer Schnittansicht entlang der Schnittlinie IV-IV bei geschlossener Schließmechanik a) im Normalbetrieb und b) im Crashfall.
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Es darf vorab darauf hingewiesen werden, dass in der Zeichnung nur diejenigen Komponenten des vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses gezeigt sind, die für die Erläuterung der vorschlagsgemäßen Lehre erforderlich sind. Entsprechend ist auf die Darstellung einer Schlossmechanik, mit denen sich Funktionszustände wie „verriegelt” und „entriegelt” mechanisch realisieren lassen, verzichtet worden.
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Das Kraftfahrzeugschloss weist eine Schließmechanik 1 auf, die in einer nicht dargestellten Offenstellung und in die dargestellte Schließstellung bringbar ist. In der dargestellten Schließstellung steht die Schließmechanik 1 mit einem Schließkeil 2 o. dgl. über eine Halte-Kraftwirkungskette 3 in haltendem Eingriff. Im Normalbetrieb gehen die Haltekräfte auf die weiter oben angesprochenen Türdichtungsdrücke zurück. Im Crashfall können die Haltekräfte auf die oftmals auftretenden, hohen Crashbeschleunigungen zurückgehen.
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Die Schließmechanik 1 weist mindestens ein Schließelement 4, hier und vorzugsweise die Schließelemente Schlossfalle 5 und Sperrklinke 5 auf. Die Halte-Kraftwirkungskette 3 verläuft bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel vom Schließkeil 4 auf die Schlossfalle 5 und von der Schlossfalle 5 auf die Sperrklinke 6, die die Schlossfalle 5 in der dargestellten Schließstellung hält.
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Die Offenstellung der Schließmechanik 1 ergibt sich dadurch, dass die Sperrklinke 6 in 1 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt wird, so dass die Schlossfalle 5, ebenfalls entgegen dem Uhrzeigersinn, in ihre Offenstellung schwenken kann. Entsprechend gibt die Schlossfalle 5 den Schließkeil 4 in der Offenstellung frei.
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Im Folgenden ist lediglich die Rede von einem einzigen, speziell ausgestalteten Schließelement 4, bei dem es sich hier und vorzugsweise um die Sperrklinke 6 handelt. Alle diesbezüglichen Ausführungen gelten für alle anderen Arten von Schließelementen 4 entsprechend.
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Das Schließelement 4 ist mittels einer Schwenklagerung 7 um eine geometrische Schwenkachse 8 schwenkbar gelagert. Mindestens ein solches Schließelement 4, hier und vorzugsweise die Sperrklinke 6, weist einen Grundkörper 9 auf, der Bestandteil der Halte-Kraftwirkungskette 3 ist. Dies bedeutet, dass die über die Halte-Kraftwirkungskette aufzunehmenden Haltekräfte jedenfalls auch über den Grundkörper 9 verlaufen.
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Der Grundkörper 9, hier die Sperrklinke 6, ist in 3b) im demontierten Zustand gezeigt. Aus einer Zusammenschau mit der 3a), die die komplette Sperrklinke 6 zeigt, wird deutlich, dass das Schließelement 4, hier die Sperrklinke 6, genau einen Lagerdorn 10 aufweist, der integral mit dem Grundkörper 9 ausgebildet ist, der entlang der geometrischen Schwenkachse 8 einseitig von einer Grundfläche 11 des Grundkörpers 9 abragt und der ein Bestandteil der Schwenklagerung 7 für das Schließelement 4 ist. Bereits ein erster Blick auf 3b) zeigt, dass sich ein solches Schließelement 4 mit einseitigem Lagerdorn 10 auf besonders einfache Weise fertigen lässt, wie noch erläutert wird.
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Eine Zusammenschau aus 3a) und 4a) zeigt, dass das Schließelement 4, insbesondere die Schwenklagerung 7 des Schließelements 4, zusätzlich zu dem integralen Lagerdorn 10 ein weiteres Lagerteil 12 aufweist, das entlang der geometrischen Schwenkachse 8 auf der dem integralen Lagerdorn 10 gegenüberliegenden Seite des Grundkörpers 9 angeordnet ist. Dieses weitere Lagerteil 12 übernimmt lediglich eine Stützfunktion, wie ebenfalls noch erläutert wird.
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Das weitere Lagerteil 12 ist hier und vorzugsweise separat von dem Grundkörper 9 ausgestaltet. Hier und vorzugsweise handelt es sich bei dem weiteren Lagerteil 12 um einen weiteren Lagerdorn 13. Um den schließelementseitigen Teil der Schwenklagerung 7 bereitstellen zu können, ist der integrale Lagerdorn 10 auf den von dem Grundkörper 9 separaten Lagerdorn 13 ausgerichtet. Dies bedeutet, dass beide Lagerdorne 10, 13 dieselbe geometrische Längsachse aufweisen.
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Grundsätzlich kann es auch vorgesehen sein, dass das weitere Lagerteil 12 integral mit dem Grundkörper 9 ausgestaltet ist. Dann ist es vorzugsweise so, dass das weitere Lagerteil 12 als Lagerbuchse ausgestaltet ist.
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Hier und vorzugsweise ist das weitere Lagerteil 12 aus mindestens einem Kunststoffmaterial ausgebildet. Dabei übernimmt das Kunststoffmaterial vorzugsweise eine ganze Reihe von Funktionen. Beispielsweise ist das Schließelement 4 gemäß 3a) zumindest zum Teil von einer Kunststoffummantelung 14 ummantelt, wobei das weitere Lagerteil 12 integral mit der Kunststoffummantelung 14 ausgestaltet ist. Ferner ist ein Sperrklinkenhebel 15 integral mit der Kunststoffummantelung 14 ausgestaltet, über den sich das Schließelement 4, hier die Sperrklinke 6, ausheben lässt.
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Vorzugsweise ist der integrale Lagerdorn 10 in einem Umformverfahren, vorzugsweise in einem Zugdruckumformverfahren, in das Schließelement 4 eingebracht. Vorzugsweise ist der integrale Lagerdorn 10 eine Durchstellung im Grundkörper 9 des Schließelements 4. Dies zeigt 3b), aus der ersichtlich ist, dass der Grundkörper 9 auf der dem integralen Lagerdorn 10 gegenüberliegenden Seite einer auf das Durchstellen zurückgehende Vertiefung 16 aufweist. In besonders bevorzugter Ausgestaltung stellt diese auf das Durchstellen zurückgehende Vertiefung 16 das weitere Lagerteil 12 bereit. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel wird diese Vertiefung 16 allerdings nicht zur Lagerung benutzt. Bei dem integralen Lagerdorn 10 kann es sich auch um einen Durchzug handeln, der entsprechend im Wege des Durchziehens erzeugt wird.
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Während das weitere Lagerteil 12 vorzugsweise, wie oben angedeutet, aus einem Kunststoffmaterial gebildet ist, ist der Grundkörper 9 des Schließelements 4 vorzugsweise aus einem Stahlmaterial gebildet. In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist der Grundkörper 9 des Schließelements 4 aus einem Qualitätsstahl, vorzugsweise aus einem C60-Qualitätsstahl, gebildet.
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2 zeigt, dass der integrale Lagerdorn 10 in einem zugeordneten Lager-Wandabschnitt 17 des Kraftfahrzeugschlosses, hier und vorzugsweise in einem Rückblech 17 des Kraftfahrzeugschlosses, gelagert ist. Grundsätzlich kann der integrale Lagerdorn 10 auch an dem Lager-Wandabschnitt 17 bzw. dem Rückblech 17 gelagert sein. Bei dem Rückblech 17 handelt es sich vorzugsweise um das Blech des Kraftfahrzeugschlosses, das einen Einlaufschlitz 18 für den Schließkeil 2 o. dgl. aufweist, so dass dieser in Eingriff mit der Schlossfalle 5 kommen kann.
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Für die Lagerung des integralen Lagerdorns 10 ist der Lager-Wandabschnitt 17, hier das Rückblech 17, mit einer Lagerbohrung 17a ausgestattet. Einfacher lässt sich eine Lagerung des Schließelements 4 nicht realisieren. Es ist aber auch denkbar, dass der integrale Lagerdorn 10 an dem Lager-Wandabschnitt 17 bzw. dem Rückblech 17 gelagert ist. Dabei kann es insbesondere vorgesehen sein, dass eine Lagerbuchse, ein Wälzlager o. dgl. an den Lager-Wandabschnitt 17 angesetzt ist.
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Eine ganz ähnliche Lagerung ergibt sich für das weitere Lagerteil 12, dass in oder an einem zugeordneten Lager-Wandabschnitt 19, insbesondere an einem Gehäuseabschnitt 19 des Kraftfahrzeugschlosses gelagert ist. In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist der Gehäuseabschnitt 19 zumindest zum Teil aus einem Kunststoffmaterial gebildet, da das weitere Lagerteil 12 bei geeigneter Ausgestaltung nur stützend wirkt, was noch erläutert wird. Wie in 2 angedeutet, ist der dem weiteren Lagerteil 12 zugeordnete Lager-Wandabschnitt 19 für die Lagerung des weiteren Lagerteils 12 mit einer entsprechenden Lagerbohrung 19a ausgestattet.
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4a) zeigt, dass während des haltenden Eingriffs der Schlossfalle 5 mit einem Schließkeil 2 o. dgl. die Kraftwirkungslinie 20 der in das Schließelement 4, hier in die Sperrklinke 6, eingeleiteten Kraft beabstandet von der Lager-Eingriffsstelle 21 für den integralen Lagerdorn 10 gelegen ist. Dadurch ergibt sich ein Kippmoment um die Lager-Eingriffsstelle 21, wie noch erläutert wird.
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Von besonderer Bedeutung ist aber zunächst, dass der Abstand a1 der Kraftwirkungslinie 20 der über die Schlossfalle 5 in das Schließelement 4 eingeleiteten Kraft von der Kraftwirkungslinie 22 der von dem weiteren Lagerteil 12 aufgebrachten Stützkraft um ein mehrfaches größer ist als der Abstand a2 zwischen Kraftwirkungslinie 20 der in das Schließelement 4 eingeleiteten Kraft zu der Kraftwirkungslinie 23 der von dem integralen Lagerdorn 10 aufgebrachten Haltekraft.
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Aus der Tatsache, dass die in das Schließelement 4 eingeleitete Kraft und die von dem weiteren Lagerteil 12 und dem integralen Lagerdorn 10 aufgebrachten Kräfte im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind sowie aus den obigen Hebelverhältnissen ergibt sich, dass der integrale Lagerdorn 10 stets einen größeren Kraftanteil aufnimmt als das weitere Lagerteil 12. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist es sogar so, dass die Haltekraft größtenteils von dem integralen Lagerdorn 10, und nur zu einem geringen Teil von dem weiteren Lagerteil 12, aufgenommen wird.
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Aufgrund des oben angesprochenen Kippmoments ist es so, dass das Schließelement 4, hier die Sperrklinke 6, während des haltenden Eingriffs mit einem Schließkeil 2 o. dgl. geringfügig um eine quer zu der geometrischen Schwenkachse 8 liegende Kippachse 24 kippt. Hier und vorzugsweise liegt die Kippachse 24 im Bereich einer Lager-Eingriffsstelle 21 für den integralen Lagerdorn 10. In besonders bevorzugter Ausgestaltung geht das Kippen des Grundkörpers 9 auf die Nachgiebigkeit des weiteren Lagerteils 12 und/oder des zugeordneten Lager-Wandabschnitts 19, insbesondere der dortigen Lageranordnung, zurück.
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Wie in 4 gezeigt, ist das obige Kippen des Grundkörpers 9 von geringem Betrag. Vorzugsweise treten hier lediglich Kippwinkel von weniger als 10° auf. Interessant bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Tatsache, dass das obige Kippen des Grundkörpers 9 um die Kippachse 24 genutzt wird, um die in Rede stehenden Haltekräfte mit minimalen strukturellem Aufwand aufnehmen zu können. Im Einzelnen wird hierfür zunächst vorgeschlagen, dass das Kippen des Grundkörpers 9, hier und vorzugsweise über die Kunststoffummantelung 14, einen Eingriff zwischen der Grundfläche 11 des Schließelements 4 und dem dem integralen Lagerdorn 10 zugeordneten Lager-Wandabschnitt 17 bewirkt. Grundsätzlich können hier auch andere Komponenten als die Kunststoffummantelung 14 zwischengeschaltet sein. Es kann sich hier also um einen mittelbaren Eingriff handeln.
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Ganz allgemein ist es so, dass das Schließelement 4 durch das Kippen in abstützenden Eingriff mit dem dem integralen Lagerdorn 10 zugeordneten Lager-Wandabschnitt 17 kommt. Dies wird unterstützt durch eine zweiarmige Formgebung des Grundkörpers 9, wie weiter unten gezeigt wird.
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Während 4a) das Kippverhalten des Schließelements 4 im Normalbetrieb zeigt, lässt sich der Darstellung gemäß 4b) das Kippverhalten des Schließelements 4 im Crashfall, in dem außerordentlich hohe Haltekräfte aufzunehmen sind, entnehmen. Eine Zusammenschau der 4a) und 4b) zeigt, dass im Vergleich zum Normalbetrieb im Crashfall beim Übersteigen einer vorbestimmten Crash-Haltekraft sich der durch das Kippen des Grundkörpers 9 bedingte Eingriff zwischen Schließelement 4 und Lager-Wandabschnitt 21 auf einen zusätzlichen Eingriffsbereich 25 am Schließelement 4 und/oder auf einen zusätzlichen Eingriffsbereich 26 an dem zugeordneten Lager-Wandabschnitt 17 ausdehnt. Interessant dabei ist die Tatsache, dass die kippbedingte Eingriffsstelle 27 im Normalbetrieb näher an der Kippachse 24 liegt als die kippbedingte Eingriffsstelle 28 im Crashfall. Das ist vorteilhaft, da der kippbedingte Eingriff zwischen dem Schließelement 4 und dem zugeordneten Lager-Wandabschnitt 17 zu einem Kraftschluss führt, der die umliegenden Komponenten von der aufzunehmenden Haltekraft zumindest zum Teil entkoppelt. Sofern sich die kippbedingte Eingriffsstelle 27, 28 bei einer Erhöhung der Haltekraft von der Kippachse 24 entfernt, lassen sich größere Kippmomente abfangen, ohne die Kraftwirkung auf den zugeordneten Lager-Wandabschnitt 17 zu groß werden zu lassen.
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3b) zeigt, dass der Grundkörper 9 zwei Arme 29, 30 aufweist, die sich im Wesentlichen quer zu der geometrischen Schwenkachse 8 erstrecken. Weiter vorzugsweise ist es hier so, dass das Kippen des Grundkörpers 9 den Eingriff eines Armes 29 mit dem dem integralen Lagerdorn 10 zugeordneten Lager-Wandabschnitt 17 bewirkt. Der andere Arm 30 dient hier und vorzugsweise dem Sperren der zugeordneten Schlossfalle 5, wie noch erläutert wird. Die beiden Arme 29, 30 erstrecken sich in besonders bevorzugter Ausgestaltung, jeweils ausgehend von dem integralen Lagerdorn 10, in entgegengesetzten Richtungen, was dem Umstand Rechnung trägt, dass der Arm 29 der Abstützung der über den Arm 30 eingeleiteten Haltekräfte dient. Entsprechend erstrecken sich die Arme 29, 30 entlang der Kraftwirkungslinie 20 der über die Schlossfalle 5 eingeleiteten Kraft.
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Wie schon angesprochen, handelt es sich bei dem Schließelement 4 hier und vorzugsweise um eine Sperrklinke 6, die eine Sperrfläche 31 für den sperrenden Eingriff mit einer Gegensperrfläche 32 einer Schlossfalle 5 aufweist. Hier und vorzugsweise ist die Sperrfläche 31 an dem Arm 30 angeordnet, wie sich der Darstellung gemäß 4 entnehmen lässt.
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Der Detaildarstellung gemäß 4b) lässt sich weiter entnehmen, dass die Breite b1 der Sperrfläche 31 der Sperrklinke 6 entlang der geometrischen Schwenkachse 8 des Schließelements 4 kleiner ist als die Breite b2 der Gegensperrfläche 32. Damit ist auch bei einer maximalen Kippbewegung des Schließelements 4 ein sperrender Kontakt zwischen der Sperrklinke 6 und der Schlossfalle 5 gewährleistet.
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Nach einer weiteren Lehre, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird das Schließelement 4 des vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses als solches beansprucht. Auf alle Ausführungen zu dem vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschloss darf verwiesen werden.
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Nach einer weiteren Lehre, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Verfahren zur Herstellung des Schließelements 4 des vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses beansprucht.
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Wesentlich bei dem vorschlagsgemäßen Verfahren ist, dass der integrale Lagerdorn 10 mittels Umformen, insbesondere mittels Durchstellen, in den Grundkörper 9 eingebracht wird. In besonders bevorzugter Ausgestaltung handelt es sich bei dem Umformen um Kaltumformen. Denkbar ist aber auch ein Umformen mittels Halbwarmumformen oder Warmumformen.
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In bevorzugter Ausgestaltung wird der integrale Lagerdorn 10 mittels Schmiedens, insbesondere mittels Gesenkschmiedens, in den Grundkörper 9 eingebracht.
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Nach dem Einbringen des integralen Lagerdorns 10 ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der Grundkörper 9 zur Reduzierung der Körperstärke in Richtung der geometrischen Schwenkachse 8 gepresst wird. Alternativ oder zusätzlich kann es vorgesehen sein, dass nach dem Einbringen des integralen Lagerdorns 10 und nach einem gegebenenfalls vorgesehenen Pressen der Grundkörper 9 auf eine Umrissform geschnitten wird. Alternativ oder zusätzlich kann es vorgesehen sein, dass der Grundkörper 9 im Kunststoff-Spritzgießverfahren mit einer oben angesprochenen Kunststoffummantelung 14 umspritzt wird. Dabei ist es weiter vorzugsweise so, dass das weitere Lagerteil 12 integral mit der Kunststoffummantelung 14 ausgestaltet ist. Auf alle Ausführungen zu dem vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschloss, die geeignet sind, das vorschlagsgemäße Verfahren zu erläutern, darf auch hier verwiesen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202004017581 U1 [0005]