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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vorhalten einer Drehmomentreserve gemäß Patentanspruch 1 und ein Steuergerät gemäß Patentanspruch 10.
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Aus
DE 102 25 448 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine eines Fahrzeuges bekannt. Dabei wird eine Momentenreserve für eine schnelle Einstellung eines vorgegebenen Betriebszustandes vorgegeben. Die Momentenreserve wird beispielsweise durch eine Rückverschiebung des Zündwinkels nach spät und/oder durch eine Senkung der Einspritzmenge des Kraftstoffs gegenüber vorgegebenen Sollwerten für den Zündwinkel und vorgegebenen Sollmengen für die Einspritzmenge erreicht.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein verbessertes Verfahren zum Vorhalten einer Drehmomentreserve bereitzustellen.
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch das Verfahren gemäß Patentanspruch 1 und durch das Steuergerät gemäß Patentanspruch 10 gelöst.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Ein Vorteil des beschriebenen Verfahrens besteht darin, dass die Drehmomentreserve vorgehalten wird, wenn eine sportliche Fahrweise eines Fahrers erkannt wird. Auf diese Weise kann das Vorhalten der Drehmomentreserve auf die Fahrsituationen beschränkt werden, in denen die Wahrscheinlichkeit zur Ausnutzung der vorgehaltenen Drehmomentreserve relativ hoch ist. Dadurch wird Kraftstoff eingespart, da im Betrieb des Verbrennungsmotors nur dann vorgehalten wird, wenn der Fahrstil des Fahrers darauf schließen lässt, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Fahrerwunsch für ein hohes Drehmoment relativ groß ist.
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In einer Ausführungsform wird die sportliche Fahrweise des Fahrers anhand wenigstens eines Bedienparameters des Fahrers überprüft. Die sportliche Fahrweise des Fahrers kann anhand verschiedener Parameter des Fahrzeuges wie z.B. der Beschleunigung, der Gangwahl, der Drehzahl der Brennkraftmaschine, der Abfolge von Brems- und Beschleunigungsvorgängen usw. erkannt werden.
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Eine weitere Verbesserung des Verfahrens wird dadurch erreicht, dass das Erkennen der sportlichen Fahrweise für eine vorgegebene Zeitdauer vorgehalten wird.
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Beispielsweise kann als Bedienparameter des Fahrers eine zeitliche Änderung der Gaspedalstellung und eine Gaspedalstellung verwendet werden. Ergibt beispielsweise die Überprüfung der Betätigung des Gaspedals, dass das Gaspedal mit einer Geschwindigkeit betätigt wird, die über einer vorgegebenen ersten Grenze liegt, so wird das Vorliegen einer sportlichen Fahrweise erkannt. Weiterhin wird als Parameter berücksichtigt werden, ob die Gaspedalstellung eine vorgegebene Grenze einer maximalen Pedalstellung von mehr als 80%, vorzugsweise mehr als 90% überschreitet. Auf diese Weise kann sicher eine sportliche Fahrweise des Fahrers erkannt werden. Die Überprüfung ist einfach und kostengünstig durchzuführen.
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In einer weiteren Ausführungsform wird vor Ablauf der vorgegebenen Zeitdauer überprüft, ob die sportliche Fahrweise weiterhin vorliegt. Ist dies der Fall, so wird das Vorliegen der sportlichen Fahrweise für eine weitere vorgegebene Zeitdauer vorgehalten.
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In einer weiteren Ausführungsform wird als weiterer Parameter zur Erkennung einer sportlichen Fahrweise das Vorliegen einer minimalen Drehzahl des Verbrennungsmotors berücksichtigt. Überschreitet die Drehzahl des Verbrennungsmotors die vorgegebene minimale Drehzahl, so deutet dies auf eine sportliche Fahrweise des Fahrers hin.
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In einer weiteren Ausführungsform wird als weiterer Parameter zur Erkennung einer sportlichen Fahrweise eine eingestellte Übersetzung des Getriebes des Fahrzeuges berücksichtigt. Liegt die Übersetzung des Getriebes unter einem vorgegebenen maximalen Grenzwert, so wird eine sportliche Fahrweise des Fahrers erkannt. Liegt die Übersetzung des Getriebes über dem vorgegebenen maximalen Grenzwert, so deutet dies darauf hin, dass keine sportliche Fahrweise des Fahrers vorliegt.
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In einer weiteren Ausführungsform kann als weiterer Parameter berücksichtigt werden, ob der Fahrer ein vorgegebenes Steuerungsprogramm für die Motorsteuerung und/oder Getriebesteuerung ausgewählt hat. Bei höherwertigen Fahrzeugen werden verschiedene Steuerungsprogramme angeboten, mit denen die Motorcharakteristik und die Getriebecharakteristik bei automatischen Getrieben beispielsweise zwischen einer sparsamen, komfortablen und sportlichen Funktion umgeschaltet werden kann. Wählt der Fahrer die sportliche Variante des Steuerungsprogramms aus, so deutet dies darauf hin, dass der Fahrer eine sportliche Fahrweise bevorzugt. Somit ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Fahrer ein hohes Drehmoment wünscht.
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In einer weiteren Ausführungsform wird als weiterer Parameter bei einem automatischen Getriebe berücksichtigt, ob der Fahrer eine manuelle Schaltfunktion des automatischen Getriebes ausgewählt hat. Auch diese Auswahl deutet auf eine sportliche Fahrweise des Fahrers und damit verbundene hohe Drehmomente hin.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen
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1 eine schematische Darstellung einer Motorsteuerung eines Fahrzeuges,
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2 eine schematische Darstellung für ein Verfahren zur Erkennung einer sportlichen Fahrweise,
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3 eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Bereitstellung einer Drehmomentreserve, und
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4 eine schematische Darstellung eines weiteren Verfahrens zur Bereitstellung einer Drehmomentreserve.
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1 zeigt in einer schematischen Darstellung Teile eines Kraftfahrzeuges mit einem Steuergerät 1, einem Verbrennungsmotor 2, einem ersten, zweiten und dritten Sensor 3, 4, 5 und einem Eingabegerät 6. Das Steuergerät 1 ist über eine Steuerleitung 7 mit einem Einspritzsystem 8 des Verbrennungsmotors 2 verbunden. Zudem steht das Steuergerät 1 mit einem Daten- und Programmspeicher 9 in Verbindung. Zudem erfasst das Steuergerät 1 über den ersten Sensor 3 einen Betriebszustand des Verbrennungsmotors 2. Weiterhin erfasst das Steuergerät 1 über den dritten Sensor 5 eine Stellung eines Gaspedals 10 und damit einen Fahrerwunsch für ein Motordrehmoment. Abhängig vom erfassten Fahrerwunsch steuert das Steuergerät 1 in Abhängigkeit von Daten, Kennlinien und Programmen, die im Speicher 9 abgelegt sind, das Einspritzsystem 8 in der Weise, dass der Verbrennungsmotor 2 das vom Fahrer gewünschte Drehmoment über den Antrieb des Fahrzeuges abgibt. Das Einspritzsystem 8 umfasst die Kraftstoffeinspritzung, die Zündung und eine Luftzufuhr zum Verbrennungsmotor 2, die z.B. über eine Drosselklappenstellung eingestellt wird.
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Über den zweiten Sensor 4 erfasst das Steuergerät 1 weitere Parameter des Fahrzeuges wie z.B. eine Beschleunigung des Fahrzeuges, eine Geschwindigkeit des Fahrzeuges, eine Auswahl einer manuellen Schaltfunktion eines automatischen Getriebes. Über das Eingabegerät 6 kann der Fahrer des Fahrzeuges beispielsweise eine von zwei Steuerungsprogrammen mit zwei unterschiedlichen Motorkennlinien auswählen, wobei eine Motorkennlinie eine sportliche Fahrweise und die andere Motorkennlinie eine komfortable Fahrweise oder eine Fahrweise mit geringem Kraftstoffverbrauch darstellt. Beide Motorkennlinien sind im Speicher 9 abgelegt. Über das Eingabegerät 6 kann der Fahrer des Fahrzeuges beispielsweise zudem eine von zwei Steuerungsprogrammen für eine Getriebesteuerung mit zwei unterschiedlichen Getriebekennlinien auswählen, wobei eine Getriebekennlinie eine sportliche Übersetzungswahl und die andere Getriebekennlinie eine komfortable Übersetzungswahl bzw. eine Kraftstoff sparende Übersetzungswahl darstellt. Beide Getriebekennlinien sind im Speicher 9 abgelegt.
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Im Speicher 9 sind zudem Kennlinien für die Motorsteuerung, d.h. die Menge der Luftzufuhr, den Zündzeitpunkt und die Einspritzmenge an Kraftstoff abgelegt, die für einen vorgegebenen Fahrerwunsch optimal sind. Die vorgegebenen Werte sind optimal für einen geringen Kraftstoffverbrauch und zur Erfüllung von Abgasvorschriften.
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Bei modernen Verbrennungsmotoren mit einem geringen Hubraum kann eine damit verbundene Verringerung des Drehmomentes beispielsweise durch eine Turboaufladung des Verbrennungsmotors ausgeglichen werden. Eine Aufladung eines Verbrennungsmotors, insbesondere eines Ottomotors, kann Nachteile im Ansprechverhalten und bei der Akustik des Verbrennungsmotors bewirken. Beispielsweise kann eine Charakteristik eines Verbrennungsmotors mit Turboaufladung sich durch eine geringere Saugvolllast auszeichnen, wobei ein Aufbau des Drehmomentes durch einen Ladedruckaufbau erreicht wird. Der Aufbau des Ladedruckes erfordert eine gewisse Zeit und steht somit nicht sofort bei Erfassung eines entsprechenden Fahrerwunsches zur Verfügung. Zudem kann eine ungleichmäßige Beschleunigung durch eine zeitliche Verzögerung des Ladedruckaufbaus vorliegen.
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Für einen Ausgleich des zeitlich verzögerten Ladedruckaufbaus des Turboladers kann es vorteilhaft sein, eine Drehmomentreserve bereitzustellen. Die Drehmomentreserve wird beispielsweise dadurch bereitgestellt, dass ein Zündzeitpunkt in Richtung spät verschoben ist, wobei eine Abgastemperatur des Verbrennungsmotors erhöht ist. Durch die Spät-Verschiebung des Zündzeitpunktes liegt nicht ausreichend Drehmoment an der Kurbelwelle des Verbrennungsmotors an, sodass durch ein Öffnen der Drosselklappe des Verbrennungsmotors, d.h. durch eine Vergrößerung der zugeführten Luftmenge der Lastpunkt verschoben werden muss. Der so gegenüber einem Normalbetriebspunkt erhöhte Luftmassenstrom und die erhöhte Abgastemperatur vergrößern eine Leistung des Turboladers und damit den Ladedruck. Möchte nun der Fahrer in diesem Betriebszustand ein höheres Drehmoment, beispielsweise eine Volllast, so kann schnell durch ein volles Öffnen der Drosselklappe und eine Verschiebung der Zündung auf den optimalen Zündzeitpunkt das erhöhte Drehmoment bzw. die Volllast des Verbrennungsmotors bereitgestellt werden, wobei ein deutlich schnellerer Ladedruckaufbau des Turboladers erreicht wird. Auf diese Weise wird das Bereitstellen des erhöhten Drehmomentes beschleunigt. Dadurch wird das Beschleunigungsverhalten des Fahrzeuges verbessert.
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Das Bereitstellen einer Drehmomentreserve ist mit einer Erhöhung des Kraftstoffverbrauchs verbunden, da die Spät-Verstellung der Zündung zu einem schlechteren Wirkungsgrad des Verbrennungsmotors führt. Dadurch ist es sinnvoll, die Bereitstellung der Drehmomentreserve zeitlich zu begrenzen.
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Eine Grundidee des vorliegenden Verfahrens besteht darin, die Drehmomentreserve dann bereitzustellen, wenn die Wahrscheinlichkeit für eine Nutzung durch den Fahrer relativ hoch ist. Dies wird dadurch erreicht, dass das Steuergerät die Drehmomentreserve dann bereitstellt, wenn eine sportliche Fahrweise des Fahrers erkannt wurde. Eine typische Fahrsituation für die Anwendung dieser Funktion ist ein Überholvorgang eines sportlichen Fahrers. Die sportliche Fahrweise eines Fahrers kann anhand verschiedener Parameter erfasst werden. Beispielsweise schaltet ein Fahrer in einen niedrigeren Gang, d.h. in eine kleinere Übersetzung des Getriebes und/oder erhöht die Drehzahl des Verbrennungsmotors, bevor der Fahrer das Überholmanöver einleitet.
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Es wird vorgeschlagen, dass zur Erkennung einer sportlichen Fahrweise des Fahrers eine Sportlichkeitsfunktion verwendet wird. Dabei kann die Beschleunigung des Fahrzeuges, die Drehzahl des Fahrzeuges, die Drehzahländerung des Fahrzeuges, die Gaspedalstellung, eine Änderung der Gaspedalstellung und/oder eine Auswahl einer bestimmten Steuerungsprogramms der Motorsteuerung und/oder eines automatischen Getriebes berücksichtigt werden.
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2 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Diagramm zur Erkennung einer sportlichen Fahrweise eines Fahrers. Das Programm läuft im Steuergerät 1 ab und startet bei Programmpunkt 201, bei dem das Steuergerät eine normale Motorsteuerung ohne Vorhalten einer Drehmomentreserve durchführt. Während des Programmpunktes 20 überprüft das Steuergerät 1 beispielsweise, ob wenigstens ein vorgegebener Parameter erfüllt ist, der auf eine sportliche Fahrweise hindeutet.
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Als Parameter kann der Fahrerwunsch, insbesondere der absolute Wert des Fahrerwunsches für ein Drehmoment und/oder eine zeitliche Erhöhung des Fahrerwunsches für ein Drehmoment verwendet werden. Zudem kann der Fahrerwunsch beispielsweise anhand einer Gaspedalstellung oder anhand einer Änderung der Gaspedalstellung erkannt werden. Weiterhin kann als Parameter eine Auswahl eines Steuerungsprogramms, d.h. einer Motorcharakteristik und/oder einer Getriebecharakteristik eines automatischen Getriebes berücksichtigt werden. Bei modernen Fahrzeugen kann der Fahrer unter verschiedenen Steuerungsprogrammen für die Motorcharakteristik und/oder Getriebecharakteristik wählen. Dabei kann beispielsweise eine Motorcharakteristik für sportliches Fahren oder für komfortables Fahren abgelegt sein. Wählt der Fahrer das sportliche Fahren aus, so kann dies auf eine sportliche Fahrweise des Fahrers hindeuten. Weiterhin kann als Parameter eine Drehzahl des Verbrennungsmotors und/oder eine Drehzahländerung des verwendet werden. Zudem kann als Parameter eine Übersetzung eines Getriebes oder eine Änderung der Übersetzung des Getriebes berücksichtigt werden. Mithilfe dieser Parameter kann z.B. ein Zurückschalten auf einen kleineren Gang erkannt werden. Abhängig von der gewählten Ausführungsform kann das Vorliegen eines Parameters bereits auf das Vorliegen einer sportlichen Fahrweise des Fahrers hindeuten.
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2 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel, bei dem für das Vorliegen einer sportlichen Fahrweise wenigstens zwei Parameter überprüft werden. Dabei wird beispielsweise bei einem ersten Programmpunkt 20 bei einer normalen Betriebsweise der Motorsteuerung überprüft, ob ein Pedalwert des Gaspedals über einem vorgegebenen Absolutwert liegt. Als Absolutwert können beispielsweise mehr als 80% des maximalen Pedalwerts, vorzugsweise mehr als 90% des maximalen Wertes verwendet werden. Überschreitet der Pedalwert den vorgegebenen Grenzwert, so wird ein erster Parameter zur Erkennung einer sportlichen Fahrweise des Fahrers erkannt und an einen Entscheidungsblock 21 weitergegeben. Weiterhin überprüft das Steuergerät 1, ob ein zweiter Parameter vorliegt, der auf eine sportliche Fahrweise des Fahrers hindeutet. Als zweiter Parameter kann beispielsweise die Geschwindigkeit der Betätigung des Gaspedals 10 oder die Beschleunigung des Gaspedals 10 berücksichtigt werden. Liegt die Beschleunigung bzw. die Geschwindigkeit der Betätigung des Gaspedals 10 über einem vorgegebenen Grenzwert, so wird ein zweiter vorliegender Parameter für das Vorliegen einer sportlichen Fahrweise an den Entscheidungsblock 21 weitergeleitet.
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Erkennt der Entscheidungsblock 21, dass zwei Parameter vorliegen, die auf eine sportliche Fahrweise des Fahrers hindeuten, so wird bei Programmpunkt 22 eine sportliche Fahrweise des Fahrers im Steuergerät 1 hinterlegt. Die Hinterlegung der sportlichen Fahrweise kann vorzugsweise für einen vorgegebenen Zeitraum, beispielsweise 4 Minuten, gespeichert sein. Die Zeitdauer kann beispielsweise mithilfe eines Zählers gemessen werden. Bei Vorliegen einer sportlichen Fahrweise steuert das Steuergerät 1 den Verbrennungsmotor 2 in der Weise an, dass eine Drehmomentreserve gegenüber einer normalen Motorsteuerung vorgehalten wird. Die Drehmomentreserve wird beispielsweise durch eine Rückverschiebung des Zündwinkels nach spät und/oder durch eine Senkung der Einspritzmenge des Kraftstoffs gegenüber vorgegebenen Sollwerten für den Zündwinkel und vorgegebenen Sollmengen für die Einspritzmenge gemäß dem Fahrerwunsch erreicht.
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Vor Ablauf der vorgegebenen Zeitdauer überprüft das Steuergerät 1 bei Programmpunkt 20 erneut, ob weiterhin eine sportliche Fahrweise des Fahrers vorliegt. Abhängig von der gewählten Ausführungsform kann die Zeitdauer für die Abspeicherung der sportlichen Fahrweise auch kürzer oder länger gewählt werden. Zudem kann abhängig von der vorgegebenen Ausführungsform die sportliche Fahrweise bereits bei Vorliegen eines Parameters erkannt und abgespeichert werden.
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Abhängig von der gewählten Ausführungsform können auch weitere oder andere Parameter des Fahrzeuges gewählt werden, um eine sportliche Fahrweise zu erkennen oder um eine erkannte sportliche Fahrweise zu beenden.
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3 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Diagramm zur Festlegung einer sportlichen Fahrweise, wobei bei Erkennen der sportlichen Fahrwiese eine Drehmomentreserve von der Steuerung des Verbrennungsmotors vorgehalten wird. Bei Programmpunkt 30 befindet sich das Steuergerät in einem normalen Zustand, in dem noch keine sportliche Fahrweise erkannt wurde und kein Drehmoment vorgehalten wird. Bei einem folgenden Programmpunkt 31 überprüft das Steuergerät, ob eine sportliche Fahrweise vorliegt, die gemäß dem Verfahren der 2 überprüft wird. Zudem wird bei Programmpunkt 32 überprüft, ob wenigstens ein weiterer Parameter vorliegt, bevor eine Drehmomentreserve bei einem folgenden Programmpunkt 33 bereitgestellt wird.
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Beispielsweise kann bei Programmpunkt 32 überprüft werden, ob die Drehzahl des Verbrennungsmotors größer als ein erster Grenzwert ist. Als erster Grenzwert für die Drehzahl kann beispielsweise eine Drehzahl von 2800 U/min verwendet werden. Zudem kann ein zweiter Grenzwert für die Drehzahl berücksichtigt werden. Bei Berücksichtigung des zweiten Grenzwertes kann vorgegeben sein, dass eine Drehmomentreserve nur dann bereitgestellt wird, wenn die Drehzahl über dem ersten Grenzwert und/oder unter dem zweiten Grenzwert liegt. Der zweite Grenzwert kann beispielsweise kleiner als 6000 U/min sein.
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Weiterhin kann vorgegeben sein, dass eine Drehmomentreserve nur dann bereitgestellt wird, wenn ein vorgegebenes Steuerprogramm vom Fahrer ausgewählt wurde. Das vorgegebene Steuerprogramm kann beispielsweise eine bestimmte Motorcharakteristik und/oder eine bestimmte Getriebecharakteristik beinhalten. Beispielsweise kann das Steuerprogramm einen Sportplus-Modus darstellen. Zudem kann festgelegt sein, dass eine Drehmomentreserve nur dann bereitgestellt wird, wenn bei einem automatischen Getriebe die Getriebeübersetzung unter einem vorgegebenen Wert liegt. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass nur dann die Drehmomentreserve bereitgehalten wird, wenn die Getriebeübersetzung kleiner als ein vorgegebener Grenzwert ist, beispielsweise kleiner als 80% der maximalen Übersetzung ist. Weiterhin kann bei einem automatischen Getriebe vorgesehen sein, dass nur dann eine Drehmomentreserve bereitgehalten wird, wenn der Fahrer in einen manuellen Schaltmodus (M-Gasse) geschaltet hat.
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Bei einem folgenden Programmpunkt 33 wird überprüft, ob zusätzlich zur Erkennung der sportlichen Fahrweise des Fahrers wenigstens einer der weiteren Parameter vorliegt, die bei Programmpunkt 32 überprüft wurden. Ist dies der Fall, so wird vom Steuergerät 1 eine Drehmomentreserve bereitgehalten.
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Abhängig von der gewählten Ausführungsform kann bei Programmpunkt 32 überprüft werden, ob zusätzlich zur Erkennung der sportlichen Fahrweise wenigstens zwei oder mehr der vorgegebenen Parameter vorliegen, um bei Programmpunkt 33 eine Drehmomentreserve bereitzuhalten.
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Die Drehmomentreserve bei Programmpunkt 33 kann zeitlich begrenzt oder zeitlich unabhängig solange vorgehalten werden, bis wenigstens einer von festgelegten Parametern nicht mehr erfüllt ist, die für die Entscheidung berücksichtigt wurden, um ein Drehmoment vorzuhalten. Als Parameter kann einer der folgenden Parameter verwendet werden: Die sportliche Fahrweise liegt nicht mehr vor oder die Drehzahl ist über dem zweiten Grenzwert oder unter dem ersten Grenzwert, oder die Übersetzung des Getriebes ist größer oder gleich einer festgelegten Übersetzung oder das Steuerungsprogramm für sportliche Fahrweise ist vom Fahrer in ein normales Steuerungsprogramm umgeschaltet worden oder das Steuerungsprogramm der Getriebesteuerung entspricht nicht mehr der manuellen Schaltung (M-Gasse). Wenigstens einer oder mehrere dieser Parameter werden bei Programmpunkt 34 überprüft.
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Erkennt das Steuergerät 1 bei Programmpunkt 34, dass wenigstens einer der festgelegten Parameter nicht mehr vorliegt, so wird zu Programmpunkt 30 zurück verzweigt und das Vorhalten der Drehmomentreserve beendet. Abhängig von der gewählten Ausführungsform kann bei Programmpunkt 34 vorgegeben sein, dass erst dann zu Programmpunkt 30 verzweigt wird und das Vorhalten der Drehmomentreserve beendet wird, wenn bei der Überprüfung bei Programmpunkt 34 erkannt wird, dass wenigstens zwei oder mehr der überprüften Parameter nicht mehr vorliegen.
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4 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Programm zur Bereitstellung einer Drehmomentreserve für ein Fahrzeug mit einer Handschaltung. Dabei wird bei Programmpunkt 40 überprüft, ob zusätzlich zum Vorliegen der sportlichen Fahrweise, die gemäß dem Verfahren von 2 überprüft wurde, wenigstens ein weiterer Parameter vorliegt. Der weitere Parameter kann darin liegen, dass das Getriebe eine Übersetzung aufweist, die unter einer vorgegebenen Übersetzung, beispielsweise der vierten Gangstufe liegt. Zudem kann der Parameter in der Auswahl eines bestimmten Steuerungsprogramms für die Motorsteuerung, wie z.B. Sportplus liegen. Weiterhin kann der Parameter darin bestehen, dass die Drehzahl des Verbrennungsmotors über einem ersten Grenzwert und/oder unter einem zweiten Grenzwert liegt. Der erste Grenzwert kann 2800 U/min entsprechen. Der zweite Grenzwert kann einer Drehzahl von 6000 U/min entsprechen.
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Bei einem folgenden Programmpunkt 41 überprüft das Steuergerät, ob die sportliche Fahrweise gemäß der Überprüfung von 2 vorliegt und ob wenigstens einer der weiteren Parameter im Programmpunkt 40 überprüften Parameter vorliegt. Erkennt das Steuergerät bei Programmpunkt 41, dass die sportliche Fahrweise und wenigstens ein weiterer überprüfter Parameter vorliegen, so wird zu Programmpunkt 42 verzweigt und eine Drehmomentreserve bereitgehalten.
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Abhängig von der gewählten Ausführungsform kann das Verfahren in der Weise ausgebildet sein, dass das Steuergerät 1 erst dann eine Drehmomentreserve bereitstellt, d.h. zu Programmpunkt 42 verzweigt, wenn zusätzlich zur sportlichen Fahrweise wenigstens zwei oder mehr der im Programmpunkt 40 überprüften Parameter vorliegen.
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Die Drehmomentreserve bei Programmpunkt 42 kann zeitlich begrenzt oder zeitlich unabhängig solange vorgehalten werden, bis wenigstens einer der festgelegten Parametern nicht mehr erfüllt ist, die für die Entscheidung berücksichtigt wurden, um ein Drehmoment vorzuhalten. Dies kann einer der folgenden Parameter sein: Die sportliche Fahrweise liegt nicht mehr vor oder die Drehzahl ist über dem zweiten Grenzwert oder unter dem ersten Grenzwert, oder die Übersetzung des Getriebes ist größer oder gleich einem festgelegten Gang z.B. einem fünften Gang oder das Steuerungsprogramm für sportliche Fahrweise ist vom Fahrer in ein normales Steuerungsprogramm umgeschaltet worden. Wenigstens einer oder mehrere dieser Parameter werden bei Programmpunkt 43 überprüft.
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Erkennt das Steuergerät 1 bei Programmpunkt 43, dass wenigstens einer der überprüften Parameter nicht mehr vorliegt, so wird zu Programmpunkt 40 zurück verzweigt und das Vorhalten der Drehmomentreserve beendet.
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Abhängig von der gewählten Ausführungsform kann bei Programmpunkt 43 vorgegeben sein, dass erst dann zu Programmpunkt 40 verzweigt wird und das Vorhalten der Drehmomentreserve beendet wird, wenn bei der Überprüfung bei Programmpunkt 43 erkannt wird, dass wenigstens zwei oder mehr der überprüften Parameter vorliegen.
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Mithilfe der beschriebenen Verfahren wird das Ansprechverhalten eines Verbrennungsmotors insbesondere eines Verbrennungsmotors mit einem Turbolader verbessert. Zudem wird durch die beschriebenen Verfahren die Dauer der Bereitstellung der Drehmomentreserve reduziert und damit eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs erreicht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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