DE102014011013A1

DE102014011013A1 - Vorrichtung zumindest zum Bewegen einer Masse und Fahrzeug

Info

Publication number: DE102014011013A1
Application number: DE102014011013.3A
Authority: DE
Inventors: Till Heinrich
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2014-07-24
Filing date: 2014-07-24
Publication date: 2014-12-24
Anticipated expiration: 2034-07-25
Also published as: DE102014011013B4; JP2017521314A; US20170210335A1; US10377338B2; EP3172090A1; CN106573595B; CN106573595A; WO2016012071A1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zumindest zum Bewegen einer Masse, wobei die Vorrichtung erfindungsgemäß einen mit einem Gasgenerator strömungstechnisch gekoppelten, hohlzylinderförmigen Airbag (1), welcher mit einem Ende (1.1) an einem Objekt fest angeordnet ist, umfasst, wobei im Bereich eines gegenüberliegenden Endes (1.2) ein Zugelement (2) befestigt ist, an welchem die zu bewegende Masse angeordnet ist, wobei bei Entfaltung des Airbags (1) eine Zugkraft (F) derart auf das Zugelement (2) wirkt, dass die Masse bewegbar ist. Zudem betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einer solchen Vorrichtung.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zumindest zum Bewegen einer Masse und ein Fahrzeug mit einer solchen Vorrichtung.
Aus dem Stand der Technik ist ein Motor als Vorrichtung zum Bewegen einer Masse bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung zum Bewegen einer Masse anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Eine Vorrichtung zumindest zum Bewegen einer Masse umfasst einen mit einem Gasgenerator strömungstechnisch gekoppelten, hohlzylinderförmigen Airbag, welcher mit einem Ende fest an einem Objekt angeordnet ist, wobei im Bereich eines zweiten Endes ein Zugelement befestigt ist, an welchem die zu bewegende Masse angeordnet ist, wobei bei Entfaltung des Airbags eine Zugkraft derart auf das Zugelement wirkt, dass die Masse bewegbar ist.
Der Airbag übernimmt eine Zugfunktion zum Bewegen der Masse, insbesondere zum Verschieben von Fahrzeugteilen im Kollisionsfall eines Fahrzeuges, wobei der Airbag die Funktion eines Aktors ausübt. Somit stellt der Airbag eine vergleichsweise kostengünstige Alternative zum Bewegen einer Masse dar.
Gleichzeitig kann der Airbag in Abhängigkeit seiner Positionierung eine Schutzfunktion für Insassen eines Fahrzeuges und/oder bei einem Personenanprall an das Fahrzeug übernehmen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigen:
1 schematisch einen Airbag als Vorrichtung zum Bewegen einer Masse im unausgelösten Zustand,
2 schematisch eine perspektivische Ansicht des Airbags im ausgelösten Zustand,
3 schematisch eine Schnittdarstellung des Airbags im ausgelösten Zustand,
4 schematisch einen vergrößerten Ausschnitt eines Airbags in einer alternativen Ausführungsform,
5 schematisch einen weiteren vergrößerten Ausschnitt des Airbags gemäß 4 mit einem Verschlusselement in einer alternativen Ausführungsform und
6 schematisch einen vergrößerten Ausschnitt des Airbags mit dem Verschlusselement in der alternativen Ausführungsform mit geöffneter Entlüftungsöffnung.
Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
1 zeigt einen unausgelösten Airbag 1 mit einem Zugelement 2 oder Fangband als Vorrichtung zum Bewegen einer nicht näher dargestellten Masse. insbesondere ist der Airbag 1 mit dem Zugelement 2 in oder an einem nicht näher dargestellten Fahrzeug angeordnet. Bei der zu bewegenden Masse handelt es sich um ein Fahrzeugteil, beispielsweise eine Motorhaube, die zum Schutz einer auf die Motorhaube prallenden Person an einer der Windschutzscheibe zugewandten Kante anhebbar und in Richtung der Windschutzscheibe verschiebbar ist.
Alternativ dazu kann der Airbag 1 mit dem Zugelement 2 Bestandteil einer Insassenschutzvorrichtung oder einer anderen Schutzvorrichtung des Fahrzeuges sein.
Der Airbag 1 ist im ausgelösten Zustand, wie in einer perspektivischen Ansicht in 2 näher gezeigt ist, hohlzylinderförmig ausgebildet und mit seinem einen Ende 1.1 an einem Fahrzeugteil, welches nicht die zu bewegende Masse ist, fest angeordnet. Zur Entfaltung ist der Airbag 1 strömungstechnisch mit einem nicht näher dargestellten Gasgenerator gekoppelt, der wiederum mit einer Steuereinheit, insbesondere einem Airbagsteuergerät, gekoppelt ist.
Im Bereich eines dem einen Ende 1.1 gegenüberliegenden Endes 1.2 ist das Zugelement 2 mit seinem ersten Ende 2.1 befestigt. Dabei ist das Zugelement 2 derart an dem Airbag 1 befestigt, dass sich das Zugelement 2 in Abhängigkeit von seiner Länge im ausgelösten Zustand des Airbags 1 abschnittsweise innerhalb des Hohlraumes befindet, wie in 3 näher dargestellt ist. An einem gegenüberliegenden zweiten Ende 2.2 des Zugelementes 2 ist die zu bewegende Masse befestigt.
Ist die zu bewegende Masse eine Motorhaube eines Fahrzeuges, ist der Airbag 1 mit dem einen Ende 1.1 an einer Fahrzeugkarosserie befestigt und die zu bewegende Masse in Form der Motorhaube ist an dem Zugelement 2 befestigt.
Wird mittels einer am Fahrzeug angeordneten Sensorik ein Personenanprall an das Fahrzeug erfasst, wird mittels der Steuereinheit ein Steuersignal erzeugt und dem Gasgenerator zur Aktivierung zugeführt.
Der Gasgenerator löst aus, wobei ein pyrotechnischer Treibsatz gezündet wird, wodurch Gas freigesetzt und dem Airbag 1 zugeführt wird. Der Airbag 1 ist mittels des Gases befüllbar, so dass dieser sich entfaltet.
Wie oben beschrieben, ist der Airbag 1 mit dem einen Ende 1.1 fahrzeugfest angeordnet, so dass sich der Airbag 1 in Richtung seines gegenüberliegenden Endes 1.2, also von dem Fahrzeugteil weg und relativ zu dem ersten Ende 1.1 entfaltet.
Durch die Entfaltung in Längsrichtung des Airbags 1 wirkt eine Zugkraft F auf das Zugelement 2, so dass an diesem gezogen wird und die zu bewegende Masse, beispielsweise die Motorhaube, in Richtung des Airbags 1 gezogen wird. Dabei entspricht ein Weg, den die zu bewegende Masse zurücklegt im Wesentlichen einer Längsausdehnung des Airbags 1.
In einer in den 4 bis 6 gezeigten alternativen Ausführungsform weist der Airbag 1 an seinem gegenüberliegenden Ende 1.2 eine verschließbare Entlüftungsöffnung 1.3 auf.
Dabei ist ein Verschlusselement 3 an dem ersten Ende 2.1 des Zugelementes 2 befestigt, wobei zur Entlüftung die bei Entfaltung des Airbags 1 auf das Zugelement 2 wirkende Zugkraft genutzt wird.
Solange eine Zugkraft auf das Zugelement 2 und somit auf das an der Entlüftungsöffnung 1.3 anliegende Verschlusselement 3 wirkt, die größer ist als eine aus einem Innendruck des Airbags resultierende Kraft F1, die der Zugkraft entgegenwirkt, verschließt das Verschlusselement 3 die Entlüftungsöffnung 1.3. Verringert sich die Zugkraft liegt das Verschlusselement 3 nicht mehr an dem gegenüberliegenden Ende 1.2 an, so dass die Entlüftungsöffnung 1.3 geöffnet ist.
In 4 ist ein vergrößerter Ausschnitt des Airbags 1 mit geöffneter Entlüftungsöffnung 1.3 gezeigt und in 5 ist die Entlüftungsöffnung 1.3 mittels des anliegenden Verschlusselementes 3 in einer alternativen Ausführungsform verschlossen.
6 zeigt den vergrößerten Ausschnitt mit geöffneter Entlüftungsöffnung 1.3 und dem an dem Zugelement 2 befestigten Verschlusselement 3 in der alternativen Ausführungsform.

Claims

Vorrichtung zumindest zum Bewegen einer Masse, gekennzeichnet durch einen mit einem Gasgenerator strömungstechnisch gekoppelten, hohlzylinderförmigen Airbag (1), welcher mit einem Ende (1.1) an einem Objekt fest angeordnet ist, wobei im Bereich eines gegenüberliegenden Endes (1.2) ein Zugelement (2) befestigt ist, an welchem die zu bewegende Masse angeordnet ist, wobei bei Entfaltung des Airbags (1) eine Zugkraft (F) derart auf das Zugelement (2) wirkt, dass die Masse bewegbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Airbag (1) zumindest eine verschließbare Entlüftungsöffnung (1.3) umfasst, wobei ein Verschlusselement (3) mit einem der zu bewegenden Masse gegenüberliegenden ersten Ende (2.1) des Zugelementes (2) gekoppelt ist, wobei die zumindest eine Entlüftungsöffnung (1.3) geschlossen ist, wenn die auf das Zugelement (2) wirkende Zugkraft (F) größer ist als eine durch einen Innendruck des Airbags (1) auf das Verschlusselement (3) wirkende Kraft (F1).
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zu bewegende Masse Bestandteil einer Schutzvorrichtung für Insassen eines Fahrzeuges und/oder Personen außerhalb des Fahrzeuges ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelement (2) aus einem stoffartigen Material gebildet ist.
Fahrzeug mit einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.