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Die Erfindung betrifft eine Aufnahmevorrichtung mit Deckel für den Innenraum eines Fahrzeugs.
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Eine solche Aufnahmevorrichtung ist aus offenkundiger Vorbenutzung bekannt. Die Aufnahmevorrichtung ist z.B. in die Mittelkonsole eines Fahrzeugs integriert. Sie umfasst ein Basisteil, welches z.B. unterschiedliche Aufnahmefächer für Telefon, Getränke oder Kleinteile umfassen kann. Ein Deckel, welcher zwischen einer Offenposition und einer Geschlossenposition bewegbar ist, verdeckt die Sicht auf den Inhalt des Aufnahmefachs und verhindert, dass z.B. bei einer scharfen Bremsung oder einem Unfall der Inhalt der Aufnahmevorrichtung aus dem Aufnahmefach geschleudert wird und die Insassen gefährdet.
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Eine vorteilhafte Verriegelungsvorrichtung für den Deckel umfasst häufig eine so genannte Push-Push-Funktion. Dabei ist der Deckel von einer Feder in die Offenposition belastet. Der Deckel ist z.B. mit einem Steuerstift versehen, welcher beim Schließen des Deckels in eine Kulisse einläuft, die an dem Basisteil der Aufnahmevorrichtung angeordnet ist. Der Steuerstift wird nach dem Bewegen des Deckels in Schließrichtung über die Geschlossenposition hinaus und anschließendem Loslassen des Deckels in einem Sperrsitz der Kulisse gefangen. Durch erneutes Bewegen des Deckels in Schließrichtung wird der Steuerstift aus dem Sperrsitz gelöst und der Deckel wird von der Feder in die Offenposition bewegt.
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Bei diesem Stand der Technik ist der Nachteil aufgetreten, dass bei einem Unfall Trägheitskräfte den Deckel in Schließrichtung bewegten und die Push-Push-Mechanik den Steuerstift dabei freigab, so dass der Deckel sich in die Offenposition bewegen konnte. Der Inhalt des Aufnahmefachs konnte dann trotz des Deckels aus dem Aufnahmefach gelangen.
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Die
DE 102 51 813 A1 offenbart ein Gehäuse mit einem Deckel, welcher eine Push-Push-Mechanik aufweist. In einem Schwenkarm
3 des Deckels
2 ist eine Kulissenbahn
4 ausgebildet. Die Kulissenbahn
4 wirkt mit einem Kulissenzapfen
6 zusammen, welcher an einem drehbewegbar am Gehäuse gehaltenen Lenker
5 fest angeordnet ist (siehe die Absätze
22 und
23 der
DE 102 51 813 A1 ).
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Bei einem normalen Öffnungs- und Schließvorgang durchläuft der Kulissenzapfen
6 die Kulissenbahn
4, wie durch die Positionsziffern
6.1 bis
6.9 in
3 der
DE 102 51 813 A1 gezeigt (siehe die Absätze
27 bis
29 der
DE 102 51 813 A1 ).
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Bei einer schlagartigen Krafteinwirkung (siehe Absatz
30 der
DE 102 51 813 A1 ) wird der Kulissenzapfen
6 aus der Position
6.1 in die Position
6.8 bewegt. In Absatz
29 ist erwähnt, dass die Position
6.8 eine Umkehrposition ist, aus welcher der Kulissenzapfen
6 in die Verriegelungsposition
6.1 geleitet wird. Auch Absatz
30 deutet darauf hin, dass die Position
6.8 nicht die eigentliche Sperrposition ist, sondern dass der Kulissenzapfen
6 wieder in der Position
6.1 gefangen wird. Bei dem Behälter gemäß der
DE 102 51 813 A1 sind die erste und die zweite Sperrposition identisch.
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Die
DE 10 2008 000 802 A1 betrifft ein vollautomatisches Staufach, d.h. das Öffnen und Schließen des Deckels erfolgt ausschließlich motorisch durch einen Antrieb (siehe Absatz
8 der
DE 10 2008 000 802 A1 ). Der Deckel wird durch Selbsthemmung des Antriebs in der Öffnungs- und der Schließposition gehalten (siehe die Absätze
7 und
8 der
DE 10 2008 000 802 A1 ). Im Crashfall wird der Deckel mittels einer Beschleunigungsfalle in der Schließposition verriegelt.
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Die
DE 10 2008 000 802 A1 umfasst keine Verriegelungsvorrichtung mit Push-Push-Funktion. Auch umfasst die Vorrichtung gemäß der
DE 10 2008 000 802 A1 nicht das Merkmal, dass der Betätigungsstift in der Geschlossenposition in einer ersten Sperrposition angeordnet ist in welcher er in Kontakt mit einer ersten Sperrfläche steht. Gemäß Absatz
44 wird folgendes ausgeführt:
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„Bei einer normalen Öffnungsbewegung bzw. Schließbewegung der Staufachdeckel 102 führt nun die entsprechende Bewegung des Stiftes 116 zu einer Verlaufskurve, welche durch die spezielle Ausformung der Aussparung 114 nachgebildet ist. Dies bedeutet, dass im Normalfall beim Öffnen und Schließen der Deckel 102 der Stift 116 in der Aussparung 114 verläuft. Die Feder dient dazu, das Pendel der Beschleunigungsfalle in der Normalposition zu halten, d.h. in der Position, in der der Stift ungehindert in der vorgegebenen Verlaufskurve verfahren kann“.
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Es war Aufgabe der Erfindung, eine Aufnahmevorrichtung mit Deckel zu schaffen, bei welcher der Deckel auch bei starken Erschütterungen des Fahrzeugs nicht ungewollt öffnet und welche dennoch eine einfach zu bedienende Push-Push-Mechanik umfasst.
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Die Aufgabe wurde gelöst durch eine Aufnahmevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Die Aufnahmevorrichtung umfasst ein Basisteil in welchem wenigstens ein Aufnahmefach ausgebildet ist. Das Aufnahmefach ist mit einem Deckel verschließbar, wobei der Deckel zwischen einer Geschlossenposition und einer Offenposition bewegbar ist. Der Deckel ist z.B. zwischen der Offenposition und der Geschlossenposition schwenkbar. Der Deckel ist z.B. gemäß einer alternativen Ausführung zwischen der Offenposition und der Geschlossenposition tranlatorisch verlagerbar, z.B. verschiebbar. Der Deckel ist z.B. von einer Feder in die Offenposition belastet.
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Die Aufnahmevorrichtung ist mit einer Verriegelungsvorrichtung für den Deckel versehen, welche mit einer Push-Push-Funktion ausgestattet ist. Die Verriegelungsvorrichtung umfasst z.B. ein mit dem Deckel bewegungsverbundenes erstes Verriegelungsmittel und ein dem Basisteil zugeordnetes zweites Verriegelungsmittel. Das zweite Verriegelungsmittel wirkt mit dem ersten Verriegelungsmittel zusammen, indem es den Deckel in der Geschlossenposition verriegelt oder den Deckel freigibt, so dass er sich in die Offenposition bewegen kann. Eines der Verriegelungsmittel ist von einem bewegbaren Kulissenträger und das andere Verriegelungsmittel von einem Betätigungsstift gebildet.
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In einer ersten Sperrposition steht der Betätigungsstift in Kontakt mit einer ersten Sperrfläche des Kulissenträgers und der Deckel ist dabei in der Geschlossenposition verriegelt. Gemäß einer ersten Ausführungsform ist der Betätigungsstift mit dem Deckel bewegungsverbunden und der Kulissenträger ist bewegbar an dem Basisteil gelagert. Der Betätigungsstift wirkt mit einer Führungs- und Sperrvorrichtung des Kulissenträgers zusammen. Gemäß einer alternativen Ausführung kann z.B. der Kulissenträger mit dem Deckel bewegungsverbunden und der Betätigungsstift dem Basisteil zugeordnet sein. Der Betätigungsstift kann in diesem Fall z.B. an einem Arm gelagert sein. Der Betätigungsstift oder der Arm können z.B. translatorisch oder rotatorisch an dem Basisteil gelagert sein.
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Betätigungsstift kann im Sinne der Erfindung z.B. ein einfacher Stift, ein starr oder bewegbar gelagerter Kulissenstein oder ein Vorsprung sein, welcher zur Betätigung des Kulisstenträgers und zur der Verriegelung in einer Sperrposition geeignet ist. Die Bewegungsverbindung zwischen dem Betätigungsstift und dem Deckel bzw. zwischen dem Kulissenträger und dem Deckel, kann von einer unmittelbaren Bewegungskopplung gebildet sein oder gemäß einer alternativen Ausführungsform mittels eines Getriebes übersetzt sein.
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Durch einmaliges Bewegen des Deckels aus der Offenposition in Schließrichtung des Deckels bis der Betätigungsstift einen Triggerpunkt erreicht hat, steuert der Betätigungsstift den Kulissenträger derart, dass der Betätigungsstift relativ zu dem Kulissenträger auf einer Schließbahn in eine erste Sperrposition bewegt wird, z.B. wenn der Decke! von der Feder wieder in Öffnungsrichtung bewegt wird. Der Triggerpunkt ist z.B. durch einen Anschlag des Deckels definiert. In der ersten Sperrposition steht der Betätigungsstift in Kontakt mit einer ersten Sperrfläche und der Deckel ist in der Geschlossenposition verriegelt.
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Durch nochmaliges Bewegen des Deckels in Schließrichtung zu dem Triggerpunkt steuert der Betätigungsstift den Kulissenträger derart, dass der Betätigungsstift relativ zu dem Kulissenträger auf einer Öffnungsbahn freigegeben wird, so dass der Decke! von der Federkraft der Feder in die Offenposition bewegt werden kann.
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Der Kulissenträger ist z.B. durch eine Trägheitskraft, welche bei einem Fahrzeugaufprall auf den Kulissenträger wirken kann, relativ zu dem Betätigungsstift bewegbar. Wenn der Betätigungsstift z.B. in der ersten Sperrposition angeordnet ist, bewegt sich der Betätigungsstift durch die trägheitskraftbedingte Bewegung des Kulissenträgers aus der ersten Sperrposition heraus auf eine Crashbahn. Die Crashbahn wird lediglich dann durchlaufen, wenn eine starke Trägheitskraft auf den Kulissenträger wirkt. Ansonsten wird die normale Öffnungsbahn durchlaufen.
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Währenddessen bewegt sich der Decke! z.B. aus der Geschlossenposition in Schließrichtung. Wenn der Deckel von der Feder in Öffnungsrichtung bewegt wird, verlagert sich der Betätigungsstift relativ zu dem Kulissenträger auf der Crashbahn in eine zweite Sperrposition, in welcher der Betätigungsstift in Kontakt mit einer zweiten Sperrfläche steht. In der zweiten Sperrposition ist der Deckel in einer Crashposition verriegelt. In der Crashposition ist der Deckel z.B. in Bezug auf die Geschlossenposition in Öffnungsrichtung bewegt.
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Der Kulissenträger weist z.B. eine Führungs- und Sperrvorrichtung auf, die wenigstens eine Steuerfläche zum Bewegen des Kulissenträgers in wenigstens eine Richtung und wenigstens eine Sperrfläche umfasst, welche eine Bewegung des Betätigungsstiftes in wenigstens eine Richtung verhindert. Die Steuerfläche ist z.B. in der Bewegungsbahn des Betätigungsstiftes angeordnet, wenn der Kulissenträger aus der eingestellten Position in eine andere Position bewegt werden soll. Die Steuerfläche ist z.B. zu der Bewegungsbahn des Betätigungsstiftes geneigt. Der Betätigungsstift übt dann eine Kraft auf die Steuerfläche aus, welche den Kulissenträger, bewegt. Wenn sich der Betätigungsstift in einer Sperrposition befindet, verhindert die Sperrfläche eine Bewegung des Betätigungsstifts in wenigstens eine Richtung. Die Sperrfläche ist z.B. derart ausgebildet, dass sie lediglich eine Bewegung des Betätigungsstifts in eine Richtung erlaubt.
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Wenn die Sperrfläche u-förmig ausgebildet ist, ist der Betätigungsstift sicher in der Sperrposition verriegelt und kann lediglich durch eine Bewegung des Betätigungsstiftes relativ zu dem Kulissenträger in eine Bewegungsrichtung aus der Sperrposition gelöst werden. U-förmig kann im Sinne der Erfindung jede Struktur sein, die eine Begrenzung in drei Flächenrichtungen bildet und auf diese Weise den Freiheitsgrad des Betätigungsstiftes begrenzt. Das Merkmal u-förmig schließt z.B. auch eine v-Form ein.
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Der Kulissenträger ist z.B. an dem Basisteil gelagert. Eine Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass der Kulissenträger schwenkbar gelagert ist. Das hat den Vorteil, dass die Bewegung des Betätigungsstiftes relativ zu dem Kulissenträger unabhängig ist von der Richtung der Trägheitskraft.
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Der Kulissenträger kann gemäß einer alternativen Ausführungsform oder zusätzlich translatorisch bewegbar gelagert sein. Translatorisch gelagert bedeutet z.B. im Sinne der Erfindung eine Bewegung auf einer linearen Bahn oder auf einer Kurvenbahn.
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Der Kulissenträger kann z.B. auch derart gelagert sein, dass er eine gemischte Bewegung aus translatorischer Bewegung und Schwenkbewegung durchführen kann.
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Der Steuerstift ist z.B. einem Hebel zugeordnet, welcher mit dem Deckel bewegungsverbunden ist. Der Hebel ist z.B. unmittelbar mit dem Deckel bewegungsverbunden, d.h. bei einer Bewegung des Deckels in eine Schwenkrichtung wird der Kulissenträger in dieselbe Richtung geschwenkt. Gemäß einer Alternative kann der Hebel über ein Getriebe mit dem Deckel bewegungsverbunden sein, welches die Bewegung zwischen dem Deckel und dem Hebel übersetzt und / oder in eine anders geartete Bewegung umwandelt. Die Bewegungsumwandlung kann z.B. zwischen einer rotatorischen und einer translatorischen Bewegung erfolgen.
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Der Kulissenträger umfasst z.B. ein Bremselement, welches den Kulissenträger in der eingestellten Position hält. D.h., dass Bremselement verhindert, dass sich der Kulissenträger ungewollt aus der eingestellten Position bewegt. Das Bremselement ist z.B. von einem Reibelement gebildet, welches dem Kulissenträger oder dem Basisteil zugeordnet ist und in Kontakt mit dem jeweils anderen Teil steht. D.h. das Bremselement ist z.B. an dem Kulissenträger befestigt und steht in Kontakt mit dem Basisteil.
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Die Aufnahmevorrichtung umfasst z.B. eine Viskosebremse, wobei die Bewegung des Deckels in die Offenposition von der Viskosebremse gebremst ist. Auf diese Weise schnellt der Deckel nicht ruckartig in die Offenposition, wodurch laute Geräusche vermieden werden.
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Weitere Vorteile ergeben sich anhand der Beschreibung eines in den Fig. dargestellten Ausführungsbeispiels. Es zeigen:
- 1 eine schematische Seitenansicht einer Aufnahmevorrichtung, wobei sich ein Deckel in einer geöffneten Position befindet,
- 2 eine schematische Seitenansicht der Aufnahmevorrichtung, wobei sich der Deckel in einer Zwischenposition befindet,
- 3 eine schematische Seitenansicht der Aufnahmevorrichtung, wobei sich der Deckel in einer geschlossenen Position befindet,
- 4 eine schematische Seitenansicht der Aufnahmevorrichtung, wobei sich der Deckel in einer Crashposition befindet,
- 5 eine schematische Ansicht des Kulissenträgers der Aufnahmevorrichtung.
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Eine Aufnahmevorrichtung insgesamt wird in den Fig. mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet. Gleiche Bezugszeichen in den Fig. bezeichnen auch bei Hinzufügung oder Weglassen von kleinen Buchstaben entsprechende Teile.
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Die Aufnahmevorrichtung 10 ist z.B. in eine nicht dargestellte Mittelkonsole integriert. Es umfasst gemäß 1 ein Basisteil 11 und einen Deckel 12. Das Basisteil 11 umfasst mindestens ein Aufnahmefach 13, in welchem Gegenstände abgelegt werden können. Das Basisteil 11 weist eine Öffnung 14 auf, über welche das Aufnahmefach 13 zugänglich ist. Der Deckel 12 ist um eine Schwenkachse a1 in die Schwenkrichtungen u1 und u2 schwenkbar gelagert und mit einem Hebel 15 bewegungsverbunden. D.h., wenn der Deckel 12 in Richtung u1 oder u2 schwenkt, schwenkt der Hebel 15 in dieselbe Richtung wie der Deckel 12.
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Der Hebel 15 ist auf einer Außenseite 17 des Basisteils 11 ebenfalls um die Achse a1 schwenkbar gelagert. Von einer Feder 16 ist der Hebel 15 in Schwenkrichtung u1 belastet, so dass der mit dem Hebel 15 bewegungsverbundene Deckel 12 ebenfalls von der Feder 16 in Schwenkrichtung u1 in die Offenstellung belastet ist, die in 1 gezeigt ist. Aus der Offenposition gemäß 1 kann der Deckel 12 durch eine Bewegung in Schwenkrichtung u2 in die Geschlossenposition bewegt werden.
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An einem freien Ende des Hebels 15 ist ein Betätigungsstift 18 gehalten, welcher Teil einer Verriegelungsvorrichtung 19 ist, die nach dem Push-Push-Prinzip funktioniert. D.h., dass der Deckel 12 durch eine Bewegung in Richtung u1 über die Geschlossenposition hinaus bis zu einem Kontakt mit einem nicht dargestellten Anschlag verriegelbar ist und durch eine weitere Bewegung in Richtung u1 in Kontakt mit dem Anschlag wieder geöffnet werden kann.
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Die Verriegelungsvorrichtung 19 umfasst außerdem einen Kulissenträger 20, welcher um eine Schwenkachse a2 in Richtung w1 und w2 schwenkbar an dem Basisteil 11 gelagert ist und an der Außenseite 17 des Basisteils 11 angeordnet ist. Ein Bremselement 21 ist auf dem Kulissenträger 20 gehalten. Das Bremselement 21 steht in Reibkontakt mit der Außenfläche des Basisteils 11. Es verhindert durch Kraftschiuss, dass sich der Kulissenträger 20 aus der eingestellten Position bewegt.
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In 5 ist der Kulissenträger 20 vergrößert dargestellt. Der Kulissenträger 20 umfasst eine Steuer- und Sperrvorrichtung 22 mittels welcher der Kulissenträger 20 von dem Betätigungsstift 18 bei einmaligem Bewegen des Deckels 12 in Richtung u1 an den Anschlag derart geschwenkt wird, dass der Betätigungsstift 18 in einen Sperrsitz geführt, wenn sich der Deckel 12 wieder in Richtung u2 bewegt. Bei nochmaligem Bewegen des Deckels 12 in Richtung u1 über die Geschlossenposition hinaus an den Anschlag wird der Kulissenträger 20 derart geschwenkt, dass sich der Betätigungsstift 18 frei in Richtung u2 bewegen kann, wenn der Deckel 12 von der Feder 16 in Richtung u2 in die Offenposition bewegt wird.
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Wenn der Deckel 12 aus der Offenposition gemäß 1 in Richtung u1 geschwenkt wird, bewegt sich der Betätigungsstift 18 auf einer Kreisbahn um die Drehachse a1 in Richtung u1. In 2 ist der Deckel 12 in einer Zwischenposition zwischen der Offenposition und der Geschlossenposition gezeigt. Der Betätigungsstift 18 bewegt sich relativ zu dem Kulissenträger 20 auf einer Schließbahn 24 siehe 5.
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Sobald der Betätigungsstift 18 mit einer ersten Steuerfläche 25 in Kontakt gerät das ist in dem Punkt P1 der Fall, übt der Betätigungsstift 18 eine Kraft auf die Steuerfläche 25 aus, welche den Kulissenträger 20 in Richtung w1 schwenkt, während sich der Betätigungsstift 18 bei weiterer Bewegung in Richtung u1 entlang der Steuerfläche 25 bis zu dem Punkt P2 bewegt, Im Punkt P2 gerät der Betätigungsstift 18 mit der Steuerfläche 26 in Kontakt. Der Betätigungsstift 18 bewegt sich entlang der Steuerfläche 26 bis zu dem Punkt P3. Der Betätigungsstift ist in dem Punkt P3 angeordnet, wenn der Deckel über die Geschlossenposition hinaus bis zu einem unteren Anschlag bewegt wurde.
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Wird der Deckel 12 dann losgelassen, bewegt die Feder 16 den Deckel 12 in Richtung u2, wobei der Betätigungsstift 18 ebenfalls in Richtung u2 bis zu dem Punkt P4 bewegt wird, in welchem der Betätigungsstift 18 auf einer Steuerfläche 27 auftrifft. Die Kraft des Betätigungsstiftes 18 auf die Steuerfläche 27 bewegt den Kulissenträger 20 weiter in Richtung w1, während sich der Deckel 12 in Richtung u2 und der Betätigungsstift 18 sich entlang der Steuerfläche 27 bis zu einer u-förmigen Sperrfläche 23 bewegt. Die Sperrfläche 23 bildet als Anschlag eine erste Sperrposition für den Betätigungsstift 18, so dass eine weitere Bewegung des Betätigungsstiftes 18 in Richtung u2 verhindert wird. Damit kann sich auch der Deckel 12 nicht weiter in Richtung u2 in Richtung der Offenposition bewegen. Der Deckel 12 befindet sich in der Geschlossenposition, wenn der Betätigungsstift 18 im Punkt P5 mit der Sperrfläche 23 in Kontakt ist.
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Wird nun der Deckel 12 erneut in Richtung u1 zu dem unteren Anschlag bewegt, schwenkt auch der Betätigungsstift 18 in Richtung u1 und trifft dabei auf die Steuerfläche 28, die sich derart in der Bewegungsbahn des Betätigungsstiftes 18 befindet, dass der Kulissenträger 20 in Richtung w1 geschwenkt wird, wobei sich der Betätigungsstift 18 entlang der Steuerfläche 28 und einer daran angrenzenden Steuerfläche 29 bis zu dem Punkt P6 bewegt, an welchem der Deckel 12 wieder an den unteren Anschlag auftrifft.
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Wenn der Deckel 12 dann losgelassen und von der Feder 16 in Richtung u1 bewegt wird, bewegt sich der Betätigungsstift 18 auf der Öffnungsbahn 31 zu dem Punkt P7 und trifft dort auf eine Steuerfläche 30 auf. Bei der weiteren Bewegung des Betätigungsstiftes 18 in Richtung u2 wird der Kulissenträger 20 in Richtung w2 geschwenkt, während der Betätigungsstift 18 sich entlang der Steuerfläche 30 bis zu dem Punkt P8 bewegt. In dem Punkt P8 befindet sich kein Hindernis mehr in der Bewegungsbahn des Betätigungsstiftes 18, so dass sich dieser in Richtung u1 bewegen kann, bis der Deckel 12 in der Offenposition auf einen oberen Anschlag auftrifft. Sobald der Betätigungsstift 18 den Punkt P8 erreicht hat, wird der Kulissenträger 20 nicht weiter von dem Betätigungsstift 18 geschwenkt, bis sich der Deckel 12 in der Offenposition befindet.
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Bei einem Fahrzeugcrash kann sich der Deckel 12 aufgrund von Trägheitskräften ungewollt zusammen mit dem Betätigungsstift 18 in Richtung u1 bewegen. Damit diese Bewegung des Deckels 12 nicht dazu führt, dass sich der Betätigungsstift 18 auf die Öffnungsbahn 31 bewegt und sich der Deckel 12 in die Offenposition bewegen kann, umfasst die Aufnahmevorrichtung 10 eine Crashverriegelung, die nachfolgend beschrieben ist.
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Aufgrund einer Trägheitskraft die im Crashfall auf den Kulissenträger 20 wirkt, wird dieser in Richtung w1 geschwenkt, so dass sich der Betätigungsstift 18 aus der ersten Sperrposition P5 auf eine Crashbahn 35 gestrichelt dargestellt zu dem Punkt P9 bewegt, in weichem er in Kontakt mit einer Steuerfläche 32 gelangt. Wird der Deckel 12 anschließend von der Feder 16 in Richtung u2 geschwenkt, so bewegt sich der Betätigungsstift 18 entlang der Steuerfläche 32 sowie einer Steuerfläche 33 im Punkt P10 in Kontakt mit der u-förmigen Sperrfläche 34 in eine zweite Sperrposition, in welcher eine weitere Bewegung des Betätigungsstiftes 18 in Richtung u2 verhindert wird. Der Deckel 12 ist in der zweiten Sperrposition in einer Crashposition verriegelt, die in 4 dargestellt ist.
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Aus der Crashposition kann der Deckel 12 in die geöffnete Position bewegt werden, indem er in Richtung u1 geschwenkt wird, bis der untere Anschlag erreicht ist. Während dieser Bewegung des Deckels 12, trifft der Betätigungsstift im Punkt P11 auf einer Steuerfläche 36 auf und bewegt sich entlang der Steuerfläche 36 bis zu einem Punkt P12. Zwischen den Punkten P11 und P12 wird der Kulissenträger 20 von dem Betätigungsstift 18 in Richtung w2 geschwenkt. Vom Punkt P12 bewegt sich der Betätigungsstift zu dem Punkt P6, in welchem der Deckel 12 auf den unteren Anschlag auftrifft. Wird der Deckel 12 dann entlastet, kann er von der Federkraft der Feder 16 in die Offenposition bewegt werden, während der Betätigungsstift 18 sich relativ zu dem Kulissenträger 20 über die Punkte P7 und P8 auf der Öffnungsbahn 31 bewegt.
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Die Verriegelungsvorrichtung 19 kann auch bei einer alternativen Aufnahmevorrichtung verwendet werden, bei welcher der Deckel translatorisch verschiebbar ausgebildet ist.