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Die Erfindung bezieht sich auf ein zweiteiliges Befestigungselement für einen mit einem Ankerkopf versehenen Anker an der Montageleiste einer Vorrichtung zur Schubbewehrung gemäß dem Patentanspruch 1.
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Ein aus dem Dokument
EP 1 659 231 B1 vorbekanntes Befestigungselement ist einteilig und besteht aus einer Halteplatte, die auf der Unterseite eine formschlüssige Einrichtung zur Verbindung mit dem Ankerkopf besitzt und auf der Oberseite der Halteplatten Rastnasen aufweist, welche in eines von mehreren Rastlöchern der Montageleiste greifen können, so dass eine einfache Rastverbindung zwischen der Unterseite des Befestigungselementes und dem oberen Teil des Ankerkopfes geschaffen wird.
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Es hat sich gezeigt, dass beim Einsatz dieses vorbekannten Befestigungselementes das Problem auftreten kann, dass genau an der Position, an der der Bewehrungsanker zum Einsatz kommen soll, bereits ein anderes Bewehrungselement vorhanden ist, wie beispielsweise ein Stab einer Bewehrungsmatte. Es wäre daher wünschenswert, ein Befestigungselement der vorbeschriebenen Gattung zur Verfügung zu stellen, bei dem der Anker um wenige Zentimeter verschoben werden kann, so dass ein ggf. auftretender Konflikt mit einem anderen Bewehrungselement umgangen werden kann.
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Der Stand der Technik kennt dabei bereits das in der
WO 2012/160252 A1 beschriebene System, bei dem die Montageleiste ein Langloch aufweist, so dass eine Verschiebung des Ankers mithilfe eines Befestigungselementes innerhalb des Langloches erfolgen kann. Bei dem in der
WO 2012/160252 A1 beschriebenen System kann jedoch die Verschiebung nur entlang des in der Längsachse der Montageleiste verlaufenden Langloches erfolgen, nicht aber in eine andere Richtung, z. B. rechtwinklig zum Langloch und damit zur Längsachse der Montageleiste. Die Verschiebung in eine beliebige andere Richtung kann insbesondere dann erforderlich sein, wenn das konflikterzeugende zweite Bewehrungsmaterial, z. B. ein Stab einer Bewehrungsmatte parallel zum Langloch angeordnet ist. In diesem Fall würde eine Verschiebung entlang des Langloches keine Problemlösung bieten.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Befestigungselement im Hinblick auf eine Verschiebbarkeit des Ankers in beliebige Richtungen zu vereinfachen, ohne die bewährte Befestigungsart aufzugeben.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, ein zweiteiliges Befestigungselement zur Verfügung zu stellen für einen mit einem Ankerkopf versehenen Anker an einer Montageleiste mit Rastlöchern einer Vorrichtung zur Schubbewehrung, enthaltend zum einen einen Haltebügel, der auf der Unterseite eine formschlüssige Einrichtung zur Verbindung mit dem Ankerkopf aufweist und der weiterhin ein Langloch aufweist, sowie zum anderen einen Rastkopf mit Halterand und auf der Oberseite angeordneten Rastnasen zur Befestigung an der Montageleiste, wobei der Rastkopf mit Halterand durch das Langloch hindurchsteckbar ist, durch die formschlüssige Verbindung mit dem Ankerkopf nicht herausfallen kann und entlang des Langloches des Haltebügels bewegbar ist. Hierdurch wird eine Rastverbindung zwischen Befestigungselement und Ankerkopf geschaffen, die z. B. erst beim Einbau in einem Beton-Fertigteilwerk den Zusammenbau der Vorrichtung zur Schubbewehrung ermöglicht, ohne dass z. B. aufwändige Klebeverfahren erforderlich sind, welche Sauberkeit und Ebenheit der Flächen von Halteplatte und Ankerkopf sowie die Zufuhr von Kleber und eine Wärmebehandlung erfordern. Dabei wird – ähnlich wie das Einrasten des auf der Oberseite des Befestigungselementes befindlichen Rastknopfes in Rastlöcher der Montageleiste – eine einfache Rastverbindung zwischen der Unterseite des Haltebügels des Befestigungselements und dem oberen Bereich des Ankerkopfes geschaffen, indem der Haltebügel mit seiner Unterseite einfach auf den Ankerkopf aufgedrückt und mit diesem formschlüssig verbunden wird.
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Die formschlüssige Verbindungseinrichtung ist in weiterer Ausbildung der Erfindung aus an der Unterseite des Haltebügels angeformten Rastarmen zum Umgreifen des Ankerkopfes gebildet. Dabei sind bevorzugterweise drei Rastarme am Umfang des Haltebügels verteilt angeordnet. Die Anordnung der Rastarme kann rotationssymmetrisch sein, sie kann aber auch anders vorliegen, wie z. B. im nachfolgenden Beispiel geschildert, spiegelsymmetrich in Bezug auf eine Achse, die orthogonal zur Längsachse des Langloches verläuft. In jedem Fall wird eine schnelle und regelmäßig zentrische Verbindung des Haltebügels des Befestigungselementes mit dem Ankerkopf gebildet, ohne dass dessen Oberfläche in besonderer Weise gesäubert sein muss und ohne dass Klebemittel verwendet werden müssen. Das erfindungsgemäße Befestigungselement enthält als zweiten Teil einen Rastknopf, welcher beispielsweise durch auf der Oberseite zentrisch angeordnete Rastnasen zum Eingreifen in ein Loch der Montageleiste ausgebildet sein kann. Der Rastknopf besitzt an der Unterseite einen Halterand. Dieser kann im Prinzip unterschiedlich geformt sein, beispielsweise rund oder quadratisch, bzw. quadratisch mit abgerundeten Ecken. Sinnvoll ist, dass die Außenkanten des Halterandes länger als die maximale Breite des Langloches sind bzw. der Durchmesser des Halterandes (bei einem runden Halterand) größer ist als die maximale Breite des Langloches, so dass der Rastknopf nicht durch das Langloch hindurchfallen kann. Auf diese Weise wird eine einfache Rast- bzw. Schnappverbindung zwischen der Montageleiste einerseits und dem Anker oder den Ankern mittels des erfindungsgemäßen zweiteiligen Befestigungselementes andererseits geschaffen, wobei der Haltebügel mit dem Anker verbunden ist und der Rastknopf mit dessen Halterand durch das Langloch des Haltebügels hindurchragt und die Rastverbindung erzeugt. Nach Herstellung der Rastverbindung kann der Anker gegenüber dem Rastloch um die Länge des Langloches verschoben werden. Gleichzeitig kann der Haltebügel in beliebige Richtungen gedreht werden, so dass die oben genannte Verschiebemöglichkeit entlang der Montageleiste, senkrecht zur Montageleiste oder in jedem beliebigen Winkel dazwischen erfolgen kann. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das Langloch eine umlaufende Vertiefung (umlaufende Langlochsenke), so dass der Halterand des Rastknopfes in der Senke eingelassen ist. Diese Ausführungsform führt dazu, dass die Unterseite des Haltebügels bündig ist (siehe z. B. 4, linke Abbildung).
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In bevorzugter Weise wird das zweiteilige Befestigungselement im Spritzgussverfahren hergestellt und besteht aus Kunststoff-Spritzgussmaterial, wie z. B. PVC, ABS, PA oder ähnlichen Werkstoffen. Alternativ besteht auch die Möglichkeit des 3D-Druckes, aus den entsprechenden Druckmaterialien.
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In weiterhin bevorzugter Weise wird das zweiteilige Befestigungselement in einer Weise hergestellt, dass der Rastknopf bereits durch das Langloch geschoben ist und es eine zusätzliche, einfach lösbare Verbindung zwischen dem Haltebügel und dem Rastknopf gibt. Diese Verbindung kann beispielsweise durch einen dünnen Kunststoffsteg oder -faden erfolgen, der durch ein Verschieben des Ankers entlang des Langloches leicht mechanisch zerstört werden kann. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der Verbindung um einen Druckknopf mit entsprechender Öffnung auf der Gegenseite, welcher zerstörungsfrei geöffnet werden kann. Die genannte Verbindung unterstützt die fehlerfreie Montage auf der Baustelle.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen näher dargestellten Ausführungsbeispiels eines derartigen zweiteiligen Befestigungselements für mit einem Ankerkopf (AK) versehene Anker (A) näher erläutert. Es zeigen:
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1 den Haltebügel (Hb) in der Draufsicht, sowie in zwei Seitenansichten;
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2 den Rastknopf (RK) mit Halterand (HR) (ebenfalls in Draufsicht und Seitenansicht);
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3 das erfindungsgemäße System in Anwendung an einer Montageleiste (ML) mit entsprechend vorbereiteten Löchern (links im eingerasteten Zustand, rechts in noch nicht eingerastetem Zustand);
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4 den Haltebügel (Hb) mit dem eingeschobenen Rastknopf (RK) in der Draufsicht;
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5 den Haltebügel (Hb) dem eingeschobenen Rastknopf (RK) und Anker (A) in der Seitensicht.
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Die in 3 dargestellte Vorrichtung zur Schubbewehrung umfasst eine Montageleiste (ML) mit Rastlöchern (RL) und eine Anzahl von Ankern (A), von denen in der 3 zwei Anker (A) dargestellt sind, wobei der linke Anker (A) bereits mittels des erfindungsgemäßen zweiteiligen Befestigungselementes mit der Leiste verbunden ist und wobei der zweite Anker (A) zur Befestigung vorbereitet ist, indem das zweiteilige Befestigungselement bereits auf den Ankerkopf (AK) aufgeschoben ist und sich unmittelbar unterhalb des vorgesehenen Rastloches (RL) in der Montageleiste (ML) befindet. Leiste und Anker (A) bestehen aus metallischem Werkstoff, insbesondere Bau- oder Bewehrungsstahl. Jeder Anker (A) besitzt an beiden Enden angestauchte Ankerköpfe (AK), die kegelstumpfförmig ausgebildet und mit einer relativ planen Oberfläche versehen sind.
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Jeder Anker (A) ist mit der zugehörigen Montageleiste (ML) über eine formschlüssige Verbindungseinrichtung eines erfindungsgemäßen zweiteiligen Befestigungselements verrastet, das aus Kunststoff, insbesondere Kunststoff-Spritzgussmaterial besteht. Das Befestigungselement umfasst einen Haltebügel (Hb) mit auf der Unterseite ausgebildeten Rastarmen (RA) und einen Rastknopf (RK) mit Halterand (HR) sowie auf der Oberseite angeformten Rastnasen (RN), welcher durch ein Langloch (LL) des Haltebügels (Hb) hindurchgeführt ist und entlang des Langloches (LL) bewegt werden kann. Beide Teile sind aus Kunststoff, insbesondere Kunststoff-Spritzgussmaterial, gebildet. Zur Ausformung der Rastnasen (RN) auf der Oberseite des Rastknopfes (RK) sind mehrere Stege (St) zur Halterung einer Stirnplatte (SP) auf der Oberseite des Rastknopfes (RK) ausgeformt, wobei zwischen den Stegen (St) an der Stirnplatte (SP) die federnden Rastnasen (RN) angeformt sind, die sich von der Stirnplatte (SP) ausgehend in Richtung auf die Oberseite des Haltebügels (Hb) erstrecken. Beispielhaft dargestellt ist eine Ausführungsform mit vier Stegen (St) und vier zwischen den Stegen (St) befindlichen Rastnasen (RN). Es sind natürlich auch Ausführungsformen denkbar, die ohne Stirnplatte (SP) und Stege (St) auskommen.
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Der Abstand dML der Unterseiten der Rastkanten der Rastnasen (RN) von der Oberseite des Haltebügels (Hb) entspricht der Dicke dML der Montageleiste (ML).
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Zur Bildung der Rastarme (RA) auf der Unterseite des Haltebügels (Hb) ist dieser, wie es in 1 in der Draufsicht dargestellt, annähernd dreieckförmig ausgeformt, wobei an jedem abgerundeten Eckbereich sich auf der Unterseite des Haltebügels (Hb) ein L-förmiger Rastarm erstreckt, wie es insbesondere in 1 dargestellt ist. Der innere Abstand di der unmittelbar an die Unterseite des Haltebügels (Hb) anschließenden Rastarme (RA) entspricht dem Außendurchmesser dAK des im Querschnitt kreisförmigen Ankerkopfes (AK) (siehe auch 5).
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Wie es in 3 links dargestellt ist, wird ein Befestigungselement mit den auf der Unterseite des Haltebügels (Hb) befindlichen Rastarmen (RA) durch Zurückbiegen des Haltebügels (Hb) auf einen Ankerkopf (AK) aufgerastet, wobei die Rastarme (RA) nach dem Aufrasten hinter die schräg-kegelförmigen Flächen des Ankerkopfes (AK) einrasten. Da am Umfang des Haltebügels (Hb) mindestens drei Rastarme (RA) angeordnet sind, wird der Ankerkopf (AK) des Ankers (A) zentriert gehalten. Vor dem Einrasten des Ankerkopfes (AK) ist sicherzustellen, dass der Rastknopf (RK) mit seinem Halterand (HR) durch das Langloch (LL) hindurchgeführt wurde, so dass der Rastknopf (RK) an der Oberseite des Haltebügels (Hb) austritt und entlang des Langloches (LL) verschoben werden kann.
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Die dadurch auf der Oberseite des Befestigungselementes befindlichen Rastnasen (RN) werden anschließend, wie es in 3 dargestellt ist, durch ein Rastloch (RL) in der Montageleiste (ML) durchgesteckt und verrasten nach dem Durchstecken mit ihren Rastnasen (RN) am Umfang des Loches. Damit ist der Anker (A) mittels eines Befestigungselements mit der Leiste an der Vorrichtung zur Schubbewehrung fest verbunden. Ein Lösen der Rastverbindung zwischen dem Ankerkopf (AK) und dem Befestigungselement wird nach dem Verbinden bzw. Verrasten mit der Montageleiste (ML) verhindert, da ein Aufbiegen des Haltebügels (Hb) sowie der Rastarme (RA) nun nicht mehr möglich ist, wenn das Befestigungselement in die Leiste eingesteckt ist. Gleichwohl kann der Haltebügel (Hb) noch rotationssymmetrisch um das Rastloch (RL) herum gedreht werden. Weiterhin kann der Haltebügel (Hb) mit dem eingerasteten Anker (A) entlang des Langloches (LL) verschoben werden. Auf diese Weise kann der Anker (A) bis zur Länge des Langlochs (LL) (z. B. 20 mm) in beliebige Richtungen verschoben werden. Dadurch kann die Kollision mit anderen Bewehrungselementen zuverlässig vermieden werden, ohne die grundsätzlich hervorragende Verankerung der Bewehrungsanker mit der Montageleiste (ML) aufzugeben. Die Länge des Langloches (LL) kann dabei z. B. 30 bis 50 mm betragen, wenn der Bewehrungsanker einen beispielhaften Durchmesser von 10 bis 16 mm aufweist.
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Typische Anker (A) für den Einsatz der erfindungsgemäßen Befestigungselemente haben Schaftdurchmesser (dAS) von 10, 12, 14 oder 16 mm. Die Ankerköpfe (AK) weisen typischerweise einen Durchmesser (dAK) auf, der dem dreifachen Schaftdurchmesser entspricht, also z. B. 30, 36, 42 oder 48 mm. Typische Ankerlängen betragen 125 bis 405 mm, im Einzelfall auch bis 705 mm. Die Abmessungen des erfindungsgemäßen zweiteiligen Befestigungselementes orientieren sich naturgemäß an den Ankergrößen. Für das Langloch (LL) hat es sich bewährt, wenn seine Breite in etwa dem Durchmesser des Ankerschaftes, in seiner Länge in etwa dem dreifachen Durchmesser des Ankerschaftes entspricht. Diese Größenangaben sind lediglich beispielhaft. Der Fachmann auf dem Gebiet kann, ausgehend von den Angaben in diesem Dokument, für spezielle Anwendungsfälle andere Dimensionierungen vornehmen, ohne erfinderisch tätig werden zu müssen.
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Bezugszeichenliste:
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- A
- Anker
- AK
- Ankerkopf
- dAK
- Durchmesser des Ankerkopfes
- dAS
- Durchmesser des Ankerschaftes
- dML
- Dicke der Montageleiste
- dR
- Schaftdurchmesser des Rastknopfes
- Hb
- Haltebügel
- HR
- Halterand
- LL
- Langloch
- LS
- Umlaufende Langlochsenke
- ML
- Montageleiste
- RA
- Rastarme
- RK
- Rastknopf
- RL
- Rastloch der Montageleiste
- RN
- Rastnase
- SP
- Stirnplatte
- St
- Stege
- Vb
- Verbindungselement