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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit mindestens einer schwenkbaren Anzeige-/Eingabeeinheit.
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Fahrzeuge umfassen in der Regel eine Vielzahl von insbesondere elektronischen Vorrichtungen, die bspw. zur Ermittlung und/oder Verarbeitung von Informationen dienen und die häufig über ein Interface, d. h. eine Mensch-Maschine-Schnittstelle verwaltet werden können. Zur Bedienung von Funktionen eines Fahrzeugs geeignete Mensch-Maschine-Schnittstellen sind insbesondere berührungsempfindliche Bildschirme, d. h. Touchscreens, da Touchscreens durch eine Fusion von Anzeigeeinheit und Eingabegerät eine kompakte Bauweise bei gleichzeitig hoher Übersichtlichkeit ermöglichen.
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Auf einem Touchscreen kann eine Vielzahl von Informationen aus- bzw. eingeblendet werden, so dass einem jeweiligen Nutzer stets diejenigen Informationen, d. h. Funktionen dargeboten werden können, die für den jeweiligen Nutzer aktuell von Interesse sind.
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Da ein Touchscreen, um jeweilige Funktionen eines jeweiligen Fahrzeugs übersichtlich anzuzeigen, eine Mindestgröße nicht unterschreiten sollte, werden Touchscreens häufig schwenkbar ausgestaltet, so dass ein jeweiliger Touchscreen in einer Nichtgebrauchsstellung bspw. in eine Armaturentafel eingefahren wird.
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Im Stand der Technik sind schwenkbare Anzeigeeinheiten für Fahrzeuge beschrieben.
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Aus der
EP 1 323 571 A2 ist eine Anzeigesteuerung zum Steuern der Anzeige auf einer Anzeigefläche einer an einem Fahrzeug montierten Anzeigeeinheit bekannt. Die Anzeigeeinheit ist drehbar am Fahrzeug montiert. Eine CPU einer Steuerung, die erkennt, dass das Fahrzeug fährt, dass eine Anzeigefläche einer Anzeigeeinheit zum Fahrersitz ausgerichtet ist und dass ein bewegtes Bild auf der Anzeigefläche angezeigt wird, verhindert die Anzeige des bewegten Bilds auf der Anzeigeeinheit. Die CPU der Steuerung erkennt, dass das Fahrzeug fährt, dass die Anzeigefläche der Anzeigeeinheit zum Fahrersitz ausgerichtet ist und dass ein bewegtes Bild auf der Anzeigefläche angezeigt wird, und dreht die Anzeigeeinheit in eine Position, in der sich ein Insasse befindet. Die Person auf dem Fahrersitz kann das bewegte Bild nicht sehen.
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Die
JP 2005 - 91 475 A lehrt eine Möglichkeit zum Anzeigen mehrerer Bilder in einem begrenzten Anzeigebereich auf einem Informationsverarbeitungsgerät und ermöglicht, dass ein Benutzer diese Bilder ohne mühsame Operationen von einem zum anderen navigieren kann. Die Informationsverarbeitungsvorrichtung hat: eine Anzeige mit einem Anzeigebereich, in dem mehrere Bilder gleichzeitig in unterschiedlichen Richtungen angezeigt werden können und deren Ausrichtung geändert werden kann; einen Operationsteil zum Betreiben mindestens eines der mehreren Bilder; und ein Steuermittel zum Umschalten des Auswahlzustands eines Bildes, das durch den Betriebsteil betrieben werden soll, durch Ändern der Ausrichtung der Anzeige.
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Die
JP 2006-343 419 A stellt ein Anzeigegerät bereit, das mehrere Bilder auf einem Bildschirm anzeigt, auf dem ein Objektbild ohne komplizierte Bedienung durch einen Benutzer umgeschaltet werden kann. Das Anzeigegerät zeigt mehrere Bilder auf einem Anzeigebildschirm an und ist mit einem externen Eingabemittel ausgestattet, das eine Eingabeoperation von einem Benutzer empfängt, einem Erfassungsmittel, das Änderungen in der Neigung des Anzeigegeräts erfasst, und einem Steuermittel, das bestimmt ein Objektbild der Operation durch die externen Eingabemittel basierend auf der Neigungsrichtung, die von den Erfassungsmitteln erfasst wird.
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Die
DE 42 13 129 A1 offenbart ein Reiseinformationssystem, das ein auf einem Armaturenbrett montiertes schwenkbares Display verwendet. Das Display kann zur Fahrer- oder Beifahrerseite gedreht werden. Mittels eines Schalters kann die Anzeige so eingestellt werden, dass Verkehrsinformationen oder Unterhaltungskanäle (TV) angezeigt werden. Ein Verriegelungsschalter erlaubt nur die Anzeige von Verkehrsinformationen, wenn der Bildschirm zum Fahrer gedreht wird.
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Die
DE 10 2005 011 634 B3 betrifft eine Anzeigeeinheit, die über eine Schwenkvorrichtung verfügt, mit der sie automatisch eingestellt wird. Die Schwenkvorrichtung ist mit einem Bedieneridentifikationsmechanismus verbunden, der erkennt, ob der erste oder der zweite Betrachter das elektronische Gerät direkt bedient. Das Schwenkgerät richtet den Anzeigebereich automatisch auf den als Bediener identifizierten Betrachter aus.
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Die
EP 1 352 784 A2 offenbart eine Vorrichtung zum Einstellen einer Anzeigevorrichtung in einem Kraftfahrzeug, die mindestens einen Monitor zum Abspielen und / oder Ausgeben von Informations- und / oder Unterhaltungsmedien umfasst, wodurch das Betrachten des Monitors durch den Fahrer je nach Fahrsituation eingeschränkt werden kann. Die Vorrichtung umfasst einen Einstellmechanismus zum Einschränken oder Verhindern des Betrachtens des Bildschirms durch den Fahrer. Der Einstellmechanismus wird gemäß der Fahrsituation gesteuert, wenn die Motordrehzahl über einem Schwellenwert liegt, ist der Bildschirm vom Fahrer abgewandt.
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Aus der
DE 10 2005 001 963 A1 geht ein Anzeigebildschirm mit einem Anzeigebereich und einer Steuereinheit hervor. Die Steuereinheit steuert die Anzeige des Videosignals im Anzeigebereich des Bildschirms in Abhängigkeit vom Drehwinkel des Bildschirms und der Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs. Der Anzeigebereich wird neu ausgerichtet, indem er um seine Drehachse in Richtung des Bereichs des Fahrers oder des Beifahrers gedreht wird.
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Die
EP 1 260 794 A2 stellt Vorrichtungen und Verfahren zum Einschränken der Fähigkeit zur Eingabe von Informationen in eine in einem Fahrzeug montierte Eingabe- / Ausgabevorrichtung bereit. Ein Ausgang einer Eingabe- / Ausgabevorrichtung ist zwischen der ersten und der zweiten Position beweglich. Wenn sich der Ausgang in der zweiten Position befindet, wird der Eingang des Geräts aktiviert, so dass ein Insasse des Fahrzeugs Informationen in das Gerät eingeben kann. Wenn sich der Ausgang jedoch nicht in der zweiten Position befindet, ist der Eingang des Geräts deaktiviert, so dass keine Informationen in das Gerät eingegeben werden können. Die Vorrichtung bestimmt die Position des Ausgangs relativ zu einem Fahrer- und / oder Beifahrersitz des Fahrzeugs, um zu bestimmen, ob eine Deaktivierung des Eingangs angebracht ist.
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Die
DE 196 33 417 C1 offenbart eine Vorrichtung, welche eine unbegrenzte optische Anzeige von Informationen für Fahrgäste ermöglicht, ohne den Fahrer abzulenken, und gleichzeitig verhindert, dass Informationen dem Fahrer optisch angezeigt werden, während sich das Fahrzeug bewegt. Zu diesem Zweck sind Detektoren für die Fahrzeuggeschwindigkeit, die Position der Eingangs- und Ausgangsmittel und die Anwesenheit von Passagieren vorgesehen. Die Sensorsignale werden von einer Steuereinheit ausgewertet, und die Ein- und Ausgabeeinrichtungen werden abhängig von den Auswertungsergebnissen gesteuert.
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Aus der
DE 10 2008 010 391 A1 ist eine Vorrichtung mit einem Halter zum abnehmbaren Befestigen eines Funktionsteils an einem Fahrzeuginnenverkleidungsteil, d.h., einer Instrumententafel bekannt, wobei der Halter als Aussparung ausgebildet ist. Eine Belüftungsöffnung ist neben dem Halter ausgebildet. Der Fahrzeuginnenraum wird durch eine Belüftungsvorrichtung durch die Belüftungsöffnung belüftet. In der Belüftungsöffnung sind einstellbare Luftführungsvorrichtungen zum Schließen der Belüftungsöffnung vorgesehen. Der Halter und die Belüftungsöffnung sind auf einem einteiligen Stützteil aus Kunststoff positioniert.
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Die deutsche Druckschrift
DE 10 2011 000 924 A1 offenbart ein System mit einer Anzeige-/Eingabeeinheit zur Anordnung in einem Fahrzeug, mit zumindest einer sich im Fahrzeug befindlichen und in einer länglichen Erstreckung ausgebildeten Luftausströmvorrichtung, wobei eine Aufnahmeeinheit zur haltenden Aufnahme der Anzeige-/Eingabeeinheit vorgesehen ist, und wobei die Aufnahmeeinheit mit der Anzeige-/Eingabeeinheit entlang der länglichen Erstreckung an der Luftausströmvorrichtung beweglich geführt ist.
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Die deutsche Druckschrift
DE 199 42 521 A1 offenbart eine schwenkbare Anzeigevorrichtung für ein Kraftfahrzeug, die in einer Mittelkonsole eines Kraftfahrzeugs angeordnet ist und die bündig mit einer Öffnung der Mittelkonsole abschließt, wobei die Anzeigevorrichtung durch einen Benutzer oder motorisch verschwenkt werden kann.
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Ferner offenbart die US-amerikanische Druckschrift
US 6 448 893 B1 eine Anzeigeeinheit für ein Kraftfahrzeug mit einem elektronischen Display zur Anzeige von Informationen, wobei die Anzeigeeinheit derart in dem Fahrzeug angeordnet ist, dass die Anzeigeeinheit um ein Gelenk schwenkbar ist, so dass Reflektionen von Schattenwurf oder Sonnenlicht auf der Anzeigeeinheit vermieden werden können.
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Bei einer Verwendung einer Mensch-Maschine-Schnittstelle durch mehrere Nutzer, wie bspw. einen Fahrer und einen Passagier, kann es ggf. zu Zielkonflikten bei einer Verwendung der Mensch-Maschine-Schnittstelle kommen. Dies bedeutet, dass bspw. für einen Fall, bei dem einem Fahrer eine Routenführung und einem Passagier eine Auswahl von Musiktiteln dargeboten werden soll, entweder ein ständiger Wechsel von auf der Mensch-Maschine-Schnittstelle dargestellten Informationen vollzogen wird oder einer der Nutzer nicht zufriedenstellend bedient werden kann.
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Vor diesem Hintergrund wird ein Fahrzeug mit einer Anzeige-/Eingabeeinheit gemäß Anspruch 1 vorgestellt. Ausführungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung.
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In einem Verfahren zum Darstellen und Auswählen von Funktionen eines Fahrzeugs auf mindestens einer entlang vordefinierter Ausrichtungen schwenkbaren Anzeige-/Eingabeeinheit des Fahrzeugs werden die auf der mindestens einen Anzeige-/Eingabeeinheit darzustellenden Funktionen in Abhängigkeit einer Ausrichtung der mindestens einen Anzeige-/Eingabeeinheit im Fahrzeug ausgewählt und auf der Anzeige-/Eingabeeinheit angezeigt.
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Dies dient zur Lösung eines Zielkonflikts bei einer Darstellung von Informationen, d. h. Funktionen eines Fahrzeugs auf einer Mensch-Maschine-Schnittstelle in Form einer Anzeige-/Eingabeeinheit, wie bspw. einem Touchscreen. Um auf der Anzeige-/Eingabeeinheit darzustellende Informationen an einen Fahrer und/oder einen Passagier, d. h. Mitfahrer anzupassen, ist vorgesehen, dass die Anzeige-/Eingabeeinheit zunächst entsprechend auszurichten, d. h. zu schwenken ist, so dass bei einer Ausrichtung zu bspw. einem Fahrer lediglich für den Fahrer relevante Funktionen auf der Anzeige-/Eingabeeinheit dargestellt werden. Entsprechend ist vorgesehen, dass bei einer Ausrichtung der Anzeige-/Eingabeeinheit in Richtung des Passagiers nur Informationen auf der Anzeige-/Eingabeeinheit dargestellt werden, die für den Passagier von Relevanz sind.
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Der Begriff „Ausrichtung“ oder „Ausrichten“ bezeichnet im Kontext der vorliegenden Beschreibung eine Zuweisung einer Anzeige-/Eingabeeinheit zu einem jeweiligen Ort bzw. einem Nutzer durch Verschwenken bspw. in Richtung des jeweiligen Ortes bzw. Nutzers.
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Generell ist es auch möglich, dass ein auf der Anzeige-/Eingabeeinheit darzustellender Inhalt bzw. darzustellende Funktionen bspw. mittels einer Hinweislampe einem Nutzer zugewiesen werden, so dass einer Anzahl Nutzer der Anzeige-/ Eingabeeinheit eine Zuweisung der Anzeige-/Eingabeeinheit zu einem jeweiligen Ort bzw. Nutzer erkenntlich ist und jeweilige auf der Anzeige-/Eingabeeinheit darzustellende Funktionen einer aktuellen Zuweisung entsprechend angepasst, d. h. geändert werden.
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Weiterhin bezeichnet der Begriff „vordefinierte Ausrichtungen“ Positionen bzw. Stellungen, welche die Anzeige-/Eingabeeinheit bei einem manuell oder automatisch ausgeführten Schwenkvorgang einnehmen kann und die zu einer entsprechenden Auswahl und Anzeige von auf der Anzeige-/Eingabeeinheit dargestellten Funktionen führen. Die Positionen bzw. Stellungen können bspw. über einen Sensor, wie bspw. einen Lagesensor erfasst und/oder durch Sollwerte bzw. mechanische Komponenten, wie bspw. Schalter, insbesondere Federschalter an ein Steuergerät zur Steuerung von auf der Anzeige-/Eingabeeinheit dargestellten Funktionen, d. h. Inhalten bzw. Informationen übermittelt werden, wobei das Steuergerät sowohl extern, d. h. im Fahrzeug integriert als auch intern, d. h. in der Anzeige-/Eingabeeinheit integriert vorliegen kann. Das Steuergerät wertet über mindestens einen Sensor generierte aktuelle Positions- bzw. Stellungsinformationen aus und bewirkt eine an die aktuelle Stellung bzw. Position angepasste Darstellung von Funktionen bzw. Inhalten auf der Anzeige-/Eingabeeinheit. Eine derartige Mediatorfunktion ist bspw. denkbar, wenn der Fahrer einer Routenführung folgt und der Passagier zwischen verschiedenen Musiktiteln wählen möchte.
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Für den Fall, dass Funktionen von sowohl dem Fahrer als auch dem Passagier benötigt werden, d. h. Nutzeranforderungen von dem Fahrer und dem Passagier vorliegen, ist vorgesehen, dass die Anzeige-/Eingabeeinheit bspw. automatisch oder manuell in eine Mittelstellung zwischen Fahrer und Passagier, wie bspw. einem Beifahrer geschwenkt wird, in der Funktionen auf der Anzeige-/Eingabeeinheit dargestellt werden, die sowohl für den Fahrer als auch für den Passagier relevant sind, bzw. sowohl Funktionen, die für den Fahrer von Relevanz sind als auch Funktionen, die für den Passagier von Relevanz sind.
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Unter Funktionen, die für einen Fahrer von Relevanz sind, sind insbesondere Funktionen zur Kontrolle bzw. Übersicht von zum Steuern des Fahrzeugs durch einen Straßenverkehr notwendigen Funktionen zu verstehen.
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Funktionen, die insbesondere für einen Passagier von Relevanz sind, sind im Kontext der vorliegenden Erfindung insbesondere Funktionen, die unabhängig von Fahrzeugsteuerungsfunktionen sind, wie bspw. Entertainment- und/oder Navigationsfunktionen.
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Der Begriff „Funktion“ bezieht sich im Kontext der vorliegenden Beschreibung auf Funktionen eines Fahrzeugs, die sowohl zur Fahrzeugsteuerung, d. h. insbesondere zum Fahren als auch zur Steuerung weiterer Systeme, wie bspw. Entertainment-, Navigations- oder Klimatisierungsgeräten dienen sowie auf mit jeweiligen Funktionen verbundene Informationen, wie bspw. Musiktitel, Unterhaltungsprogramme oder Routeninformationen.
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Unter einer Anzeige-/Eingabeeinheit ist im Kontext der vorgestellten Erfindung eine Vorrichtung zu verstehen, die durch eine mit einer Anzeigeeinheit kombinierten Eingabeeinheit, wie bspw. durch Tasten oder ein berührungsempfindliches Feld eines Touchscreens, Eingabeanweisungen empfängt und an ein Steuergerät zur Steuerung von auf der Anzeige-/Eingabeeinheit darzustellenden Informationen weiterleitet, wobei das Steuergerät eine aktuelle Ausrichtung der Anzeige-/ Eingabeeinheit bspw. mittels geeigneter Sensorik erfasst und die darzustellenden Informationen entsprechend anpasst.
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In einer möglichen Ausgestaltung schwenkt die mindestens eine Anzeige-/Eingabeeinheit in Abhängigkeit einer Belegung von Sitzplätzen des Fahrzeugs automatisch in eine in Abhängigkeit der Belegung von Sitzplätzen vordefinierte Ausrichtung.
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Um einen Interessenskonflikt zwischen Fahrer und Passagier bei einer Verwendung der Anzeige-/Eingabeeinheit zu vermeiden, kann vorgesehen sein, dass die Anzeige-/Eingabeeinheit automatisch bei Belegung von Fahrer- und Passagiersitz, d. h. bspw. Beifahrersitz in bspw. eine Mittelposition schwenkt, in der sowohl für den Fahrer als auch für den Passagier relevante Informationen auf der Anzeige-/Eingabeeinheit dargestellt werden.
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Weiterhin ist denkbar, dass die Anzeige-/Eingabeeinheit in Abhängigkeit einer Prioritätsregel bspw. dann zu einem Fahrer schwenkt, wenn der Fahrer bspw. über Spracheingabe einen Befehl an das Fahrzeug gibt, der mit einer Funktion der Anzeige-/Eingabeeinheit in Verbindung steht. Dies bedeutet, dass die Anzeige-/Eingabeeinheit gemäß einer Prioritätsregel, die bspw. von einem jeweiligen Fahrzeughalter vorgegeben sein kann, bei Bedarf an Funktionen, d. h. in Abhängigkeit bspw. eines Sprachbefehls durch einen priorisierten Nutzer, wie bspw. dem Fahrer, ggf. von einem nicht priorisierten Nutzer, wie bspw. dem Passagier zu dem priorisierten Nutzer schwenkt und diesem jeweilige benötigte Funktionen bereitstellt. Entsprechend ist, für den Fall einer umgekehrten Priorität, ein automatisches Schwenken der Anzeige-/Eingabeeinheit in Richtung des Passagiers denkbar, sobald der Passagier einen Befehl gibt, der mit einer Funktion der Anzeige-/Eingabeeinheit bzw. mit einer auf der Anzeige-/Eingabeeinheit darstellbaren Funktion in Verbindung steht. Neben Sprachbefehlen sind auch weitere Eingabearten, wie bspw. eine Benutzerschnittstelle des Fahrers zur Eingabe eines Befehls denkbar.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einer Anzeige-/Eingabeeinheit zur Darstellung und Auswahl von Funktionen eines Fahrzeugs auf einer von dem Fahrzeug umfassten Anzeige-/Eingabeeinheit, wobei die mindestens eine Anzeige-/Eingabeeinheit an einer kreisförmigen Lüftungsdüse des Fahrzeugs angeordnet und kreisförmig um die Lüftungsdüse schwenkbar ist und derart konfiguriert ist, dass anzuzeigende Funktionen in Abhängigkeit einer aktuellen Ausrichtung der mindestens einen Anzeige-/Eingabeeinheit auf der Anzeige-/Eingabeeinheit darzustellen sind.
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Die erfindungsgemäß vorgesehene Anzeige-/Eingabeeinheit dient insbesondere zur Ausführung des oben beschriebenen Verfahrens.
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Es ist denkbar, dass die Anzeige-/Eingabeeinheit einen Touchscreen sowie weitere Mittel zur Auswahl jeweiliger Funktionen, wie bspw. Tasten umfasst und drahtgebunden und/oder über Mittel zur drahtlosen Kommunikation mit einem jeweiligen Fahrzeug in Verbindung steht, um bspw. ein mit einer jeweiligen Funktion verbundenes Steuergerät anzusteuern und die jeweilige Funktion auszulösen bzw. zu regeln.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Anzeige-/Eingabeeinheit an einer Lüftungsdüse des Fahrzeugs angeordnet ist.
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Um eine jeweilige Anzeige-/Eingabeeinheit in ein jeweiliges Fahrzeug zu integrieren, ist die Anzeige-/Eingabeeinheit an einer Lüftungsdüse des jeweiligen Fahrzeugs, d. h. schwenkbar um eine kreisförmige Lüftungsdüse angeordnet ist, so dass ein Belüftungskonzept des jeweiligen Fahrzeugs nicht gestört und eine Funktion der Anzeige-/Eingabeeinheit unabhängig von einem Belüftungskonzept des jeweiligen Fahrzeugs ermöglicht wird.
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Anzeige-/Eingabeeinheiten in Fahrzeugen können schwenkbar ausgestaltet sein, so dass jeweilige Anzeige-/Eingabeeinheiten sich in einem Betriebsmodus in der Regel, um sich ergonomisch, d. h. nutzerfreundlich zu positionieren, vor Lüftungsdüsen des jeweiligen Fahrzeugs schwenken, so dass die Lüftungsdüsen nicht mehr oder nur noch teilweise zur Belüftung des jeweiligen Fahrzeugs verwendet werden können. Durch eine Anordnung an einer Lüftungsdüse bzw. um eine Lüftungsdüse herum, kann die Anzeige-/Eingabeeinheit ergonomisch in das jeweilige Fahrzeug integriert werden, ohne das jeweilige Belüftungskonzept zu beeinflussen. Weiterhin ermöglicht eine derartige Anordnung an einer bspw. zentral angeordneten Lüftungsdüse eine ergonomische Bedienung der Anzeige-/Eingabeeinheit durch sowohl den Fahrer als auch den Passagier, d. h. Mitfahrer, da eine Lüftungsdüse in der Regel in räumlicher Nähe zu einem jeweiligen Nutzer angeordnet ist, um durch den jeweiligen Nutzer verstellt zu werden.
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Um eine aktuelle Ausrichtung der Anzeige-/Eingabeeinheit festzustellen und auf der Anzeige-/Eingabeeinheit dargestellte bzw. darzustellende Funktionen an die aktuelle Ausrichtung anzupassen, kann an der Anordnung der Anzeige-/Eingabeeinheit an bspw. einer jeweiligen Lüftungsdüse ein Mechanismus vorgesehen sein, der verschiedene Stellungen umfasst, an denen die Anzeige-/Eingabeeinheit jeweils einrastet und zu der jeweiligen Stellung entsprechende Informationen auf der Anzeige-/Eingabeeinheit darstellt. Es ist vorgesehen, dass die Anzeige-/Eingabeeinheit insbesondere manuell durch einen jeweiligen Fahrer bzw. Passagier in eine jeweilige Stellung zu schwenken ist.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fahrzeugs ist vorgesehen, dass die Anzeige-/Eingabeeinheit einen Mechanismus zum automatischen Schwenken der Anzeige-/Eingabeeinheit umfasst.
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Insbesondere bei einem Zuordnen der Anzeige-/Eingabeeinheit gemäß einer Prioritätsregel zu einem jeweiligen Nutzer, wie bspw. einem Fahrer oder Passagier, kann ein automatisches Schwenken der Anzeige-/Eingabeeinheit vorteilhaft sein, da Konflikte zwischen Fahrer und Passagier vermieden werden können. Dies bedeutet, dass bspw. im Falle eines Sprachbefehls zur Nutzung einer mit der jeweiligen Anzeige-/Eingabeeinheit verbundenen Funktion durch einen jeweiligen Fahrer die jeweilige Anzeige-/Eingabeeinheit automatisch aus einer aktuellen Ausrichtung in eine dem jeweiligen Fahrer zugewandte Ausrichtung schwenkt, soweit diese dem jeweiligen Fahrer zugewandte Ausrichtung nicht der aktuellen Ausrichtung entspricht, und entsprechende Funktionen für den jeweiligen Fahrer darstellt, d. h. bereitstellt. Ferner kann vorgesehen sein, dass die Anzeige-/Eingabeeinheit in Abhängigkeit eines aktuellen Zustands des Fahrzeugs, bspw. bei einem Wechsel von einem Komfortmodus in einen Sportmodus in eine vordefinierte Stellung schwenkt, die dem Fahrer eine an den aktuellen Zustand des Fahrzeugs angepasste Ergonomie bzw. angepasste Funktionen bereitstellt. Dies bedeutet, dass die Anzeige-/Eingabeeinheit bspw. in einem Sportmodus in eine den Fahrer schnell einsehbare und dem Fahrer eine schnelle und präzise Bedienung ermöglichende Stellung schwenkt und bspw. nur Antriebsrelevante Funktionen bereitstellt.
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Um einem jeweiligen Nutzer, d. h. insbesondere einem Passagier sowie einem ggf. in einem Fondbereich eines Fahrzeugs befindlichen Nutzer eine ergonomische Verwendung der Anzeige-/Eingabeeinheit zu ermöglichen, ist denkbar, dass die Anzeige-/Eingabeeinheit von einer Halterung wie bspw. einer Lüftungsdüse, einer Mittelkonsole oder jeder weiteren technisch geeigneten Halterung an bspw. einer Instrumententafel oder einer Mittelkonsole des jeweiligen Fahrzeugs gelöst werden kann, so dass die Anzeige-/Eingabeeinheit von dem jeweiligen Nutzer privat und komfortabel bedient werden kann. Insbesondere bei einer Darstellung einer bspw. privaten Funktion eines Passagiers, wie bspw. einer Chatfunktion, kann es vorteilhaft sein, wenn ein jeweiliger Fahrer von einem Einblick auf die jeweiligen dargestellten Informationen abgehalten wird bzw. die Anzeige-/Eingabeeinheit aus einem Sichtbereich des Fahrers entfernt wird.
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Ferner können gesetzliche Regelungen ein Ablenken des Fahrers durch bspw. Entertainmentsysteme, auch wenn sie einem Passagier dargeboten werden, untersagen, so dass jeweilige Entertainmentfunktionen vorteilhafterweise exklusiv bspw. einem jeweiligen Passagier zu präsentieren sind, um nicht gegen derartige gesetzliche Auflagen zu verstoßen. Durch eine Entkopplung der Anzeige-/Eingabeeinheit aus einer Halterung kann eine derartige exklusive Präsentation von Funktionen für lediglich den Passagier auflagenkonform erfolgen. Dazu kann die Anzeige-/Eingabeeinheit in einer mit dem Fahrzeug verbundenen Stellung, d. h. in einer Halterung bzw. Anordnung bspw. kabelgebunden und in einer abgekoppelten Stellung, außerhalb der Halterung, über Mittel zur drahtlosen Kommunikation, wie bspw. Bluetooth, WLAN, Funk oder jede weitere technisch geeignete Form der drahtlosen Informationsübertragung mit dem Fahrzeug kommunizieren und jeweilige Funktionen regeln bzw. steuern.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fahrzeugs ist vorgesehen, dass die Anzeige-/Eingabeeinheit mit einer Lüftungsdüse eines jeweiligen Fahrzeugs zu einer baulichen Einheit zusammengefasst ist.
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Zur stabilen und funktionalen Integration einer jeweiligen Anzeige-/Eingabeeinheit in ein jeweiliges Fahrzeug kann es sinnvoll erscheinen, dass die Anzeige-/ Eingabeeinheit in ein Bauteil des Fahrzeugs aufgenommen, d. h. mit diesem als bauliche Einheit zusammengefasst ist.
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Um ein Schwenken der Anzeige-/Eingabeeinheit in einer oder allen räumlichen Dimensionen zu ermöglichen, erscheint es vorteilhaft, dass die Anzeige-/Eingabeeinheit direkt, bspw. in einer Mittelkonsole eines Fahrzeugs angeordnet ist, so dass eine Kollision von Teilen der Mittelkonsole bzw. des Fahrzeugs mit der Anzeige-/Eingabeeinheit vermieden werden und die Anzeige-/Eingabeeinheit entsprechend frei schwenken kann. Es ist denkbar, dass die Anzeige-/Eingabeeinheit sowohl kreisförmig um bspw. eine Lüftungsdüse als auch vertikal und/oder horizontal um eine Achse schwenkt.
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Es ist weiterhin vorgesehen, dass die Anzeige-/Eingabeeinheit einen Touchscreen auf Basis eines Touchscreentyps aus der folgenden Liste an Touchscreentypen umfasst: LED, LCD, TFT sowie jeder weiteren technisch geeigneten Vorrichtung zum Darstellen von Informationen auf einer Anzeige.
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In einer möglichen Ausgestaltung ist die Anzeige-/Eingabeeinheit durch ein Steuergerät anzusteuern, dass dazu konfiguriert ist, die Anzeige-/Eingabeeinheit in Abhängigkeit einer durch mindestens einen Sensor erfassten aktuellen Ausrichtung der Anzeige-/Eingabeeinheit anzusteuern, so dass ggf. jeweils in Abhängigkeit der erfassten aktuellen Ausrichtung verschiedene Funktionen auf der Anzeige-/Eingabeeinheit darzustellen sind.
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Ein externes, d. h. von einem jeweiligen Fahrzeug umfasstes oder internes, d. h. von der Anzeige-/Eingabeeinheit umfasstes Steuergerät dient zur Berechnung einer aktuellen Ausrichtung durch bspw. Verrechnung von mittels Sensoren erfassten Daten sowie zur Ansteuerung der Anzeige-/Eingabeeinheit in Abhängigkeit der aktuell berechneten Ausrichtung der Anzeige-/Eingabeeinheit.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen schematisch und ausführlich beschrieben.
- 1 zeigt eine Anordnung einer Anzeige-/Eingabeeinheit gemäß dem Stand der Technik.
- 2 zeigt eine mögliche Ausgestaltung einer erfindungsgemäß vorgesehenen Anzeige-/Eingabeeinheit.
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Die in 1 dargestellte Anzeige-/Eingabeeinheit 1 schwenkt bei Betrieb in eine Betriebsstellung, die in einem jeweiligen Fahrzeug angeordnete Lüftungsdüsen 3 zumindest teilweise verdeckt. Ferner ist die Anzeige-/Eingabeeinheit 1 in dieser Betriebsstellung weitestgehend fixiert, so dass die Anzeige-/Eingabeeinheit 1 lediglich für kleine Änderungen im Anstellwinkel schwenken kann, um ggf. auftretende Reflektionen oder Blendeffekte zu reduzieren.
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Bei einer Ausgestaltung gemäß dem Stand der Technik erfolgt eine Funktionsdarbietung auf der Anzeige-/Eingabeeinheit 1 unabhängig von einer aktuellen Position der Anzeige-/Eingabeeinheit 1 und damit auch unabhängig von einem jeweiligen zu bedienenden Nutzer. Dies bedeutet, dass ein Passagier, d. h. Mitfahrer, ggf. zu Lasten eines Fahrers diejenigen Funktionen auf der Anzeige-/Eingabeeinheit 1 darstellen lässt, die seinen Präferenzen entsprechen und der Fahrer ggf. auf bspw. Änderungen bei einer aktuellen Routenführung verzichten muss.
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Bei der in 2 dargestellten Ausgestaltung der erfindungsgemäß vorgesehenen Anzeige-/Eingabeeinheit 21 wird ein Interface-Status, d. h. ein auf der Anzeige-/Eingabeeinheit 21 dargestellter Inhalt in Abhängigkeit einer aktuellen Ausrichtung der Anzeige-/Eingabeeinheit 21 ggf. verändert. In 2 sind drei unterschiedliche Ausrichtungen A, B und C dargestellt.
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Ausrichtung A bedingt eine exklusive Darstellung von für einen jeweiligen Fahrer relevanten Funktionen auf der Anzeige-/Eingabeeinheit 21.
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Ausrichtung B bedingt eine Darstellung von für den jeweiligen Fahrer und einen jeweiligen Passagier relevanten Funktionen oder eine Darstellung von Funktionen, die für den jeweiligen Fahrer relevant sind und Funktionen, die für den jeweiligen Passagier relevant sind.
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C bedingt eine exklusive Darstellung von für den jeweiligen Passagier relevanten Funktionen auf der Anzeige-/Eingabeeinheit 21.
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Durch ein Schwenken der Anzeige-/Eingabeeinheit 21 durch die vordefinierten Ausrichtungen A, B und C wird ein aktueller Interface-Status jeweils automatisch aktualisiert, d. h. die auf der Anzeige-/Eingabeeinheit 21 dargestellten Funktionen werden jeweils an die aktuelle Ausrichtung angepasst. Das Schwenken der Anzeige-/Eingabeeinheit 21 kann bspw. durch einen Sensor oder ein mechanisches Auslenken von bspw. Federelementen erfasst und bspw. unter Verwendung eines Steuergeräts oder einer elektronischen Schaltung an die Anzeige-/Eingabeeinheit 21 bzw. ein die Anzeige-/Eingabeeinheit ansteuerndes Steuergerät übermittelt werden.
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Durch eine Anordnung der Anzeige-/Eingabeeinheit 21 an einer Lüftungsdüse 23 kann die Anzeige-/Eingabeeinheit 21 komfortabel bzw. ergonomisch von sowohl dem jeweiligen Fahrer als auch dem jeweiligen Passagier bedient bzw. geschwenkt werden, um die Anzeige-/Eingabeeinheit 21 ggf. auf eine aktuell gewünschte Funktionalität hin zu optimieren.
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Durch die Ausrichtung B, in der Funktionen, die sowohl für den jeweiligen Fahrer als auch für den jeweiligen Passagier von Relevanz sind, präsentiert werden, kann die Anzeige-/Eingabeeinheit 21 eine Mediatorfunktion zwischen Anforderungen von Fahrer und Passagier ausüben, so dass ggf. Bedürfnisse des Fahrers und des Passagiers gleichermaßen befriedigt werden. Dazu kann insbesondere eine Aufteilung von auf der Anzeige-/Eingabeeinheit 21 zur Verfügung stehendem Anzeigeraum vorgesehen sein, so dass bspw. dem Passagier eine rechte Seite der Anzeige-/Eingabeeinheit 21 und dem Fahrer eine linke Seite der Anzeige-/Eingabeeinheit 21 zur Verfügung steht.