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Die Erfindung betrifft eine Überwachungsvorrichtung für ein Fahrzeug und ein Verfahren zur Überwachung eines Fahrzeugs.
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Stand der Technik
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Moderne Kraftfahrzeuge werden normalerweise von einem elektronischen Steuergerät überwacht und gesteuert. Solche Steuergeräte kontrollieren die korrekte Funktion des Fahrzeugs und seiner Komponenten und sind darüber hinaus in der Lage, bei Gefahrensituationen korrigierend einzugreifen. Bei konventionellen Kraftfahrzeugen mit einem Verbrennungsmotor sind dabei die Steuergeräte während des Betriebs des Fahrzeugs aktiv und können nach dem Abstellen des Fahrzeugs sofort oder nach einer möglichen geringen Nachlaufzeit abgeschaltet werden.
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Darüber hinaus sind Elektrofahrzeuge bekannt, die entweder vollständig oder zumindest teilweise (Hybridfahrzeuge) mittels elektrischer Energie aus einer wiederaufladbaren Batterie (Traktions-Batterie) angetrieben werden können. Bei solchen Elektrofahrzeugen ist es dabei regelmäßig erforderlich, die wiederaufladbare Batterie des Fahrzeugs über einen externen Anschluss mit einer Energiequelle zu verbinden und die Batterie aufzuladen. Ein solches Ladesystem zum Laden eines Energiespeichers in einem Fahrzeug ist beispielsweise aus
DE 10 2010 002 154 A1 bekannt.
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Während des Aufladens der Traktions-Batterien des Elektrofahrzeugs kann zumindest die Elektronik des Fahrzeugs nicht vollständig abgeschaltet werden. Während des Aufladens der Traktions-Batterie muss beispielsweise sichergestellt werden, dass das Fahrzeug nicht wegrollt. Andernfalls besteht die Gefahr, dass ein Ladekabel, über welches das Fahrzeug mit elektrischer Energie versorgt wird, unkontrolliert abreißen kann. Bei einem solchen unkontrollierten Abreißen in der Versorgungsleitung besteht die Gefahr eines elektrischen Kurzschlusses mit weitreichenden Folgen. Um dies auszuschließen, muss ein mögliches Wegrollen des Fahrzeugs während des Aufladens der Traktions-Batterie erkannt werden und bei Bedarf entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Hierzu ist es erforderlich, dass insbesondere das Steuergerät des Fahrzeugs auch während des Aufladevorgangs der Traktions-Batterie weiterhin aktiv ist. Somit kann das Steuergerät Informationen von verschiedenen Sensoren des Fahrzeugs sammeln, diese auswerten und daraus Rückschlüsse über eine mögliche Bewegung eines Fahrzeugs ziehen, um bei Bedarf die erforderlichen Gegenmaßnahmen einzuleiten.
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Da bei Elektrofahrzeugen das Aufladen der Traktions-Batterien über einen relativ langen Zeitraum erfolgt, muss auch das Steuergerät während dieser langen Zeit in einem aktiven Zustand betrieben werden. Dabei kann die Aufladezeit der Batterien leicht bis zu dem Fünffachen der eigentlichen Fahrzeit des Fahrzeugs betragen. Hierdurch ergibt sich über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs gesehen eine sehr lange Betriebsdauer des Steuergeräts. Um einen vorzeitigen Ausfall oder Defekt des Steuergerätes zu vermeiden, müssen daher für den Aufbau des Steuergerätes besonders hochwertige Bauelemente eingesetzt werden. Darüber hinaus sind auch besonders aufwändige Tests für die Sicherstellung der erforderlichen Qualität solcher Steuergeräte erforderlich. Dies führt zu sehr hohen Kosten solcher Steuergeräte. Weiterhin führt der relativ lange Betrieb der Steuergeräte während des Aufladens der Traktions-Batterien auch zu einem entsprechend großen Energieverbrauch des Steuergerätes. Da das Steuergerät in vielen Fällen von einer separaten Niedervoltbatterie des Fahrzeugs gespeist wird, die nicht in den Ladeprozess der Traktions-Batterie einbezogen ist, kann es dabei auch zu einer überdurchschnittlich großen Beanspruchung dieser Niedervoltbatterie kommen.
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Es besteht daher ein Bedarf nach einer vorteilhaften Überwachungsvorrichtung für ein Fahrzeug, die über eine lange Lebensdauer eine geringe Ausfallwahrscheinlichkeit aufweist und dabei gleichzeitig kostengünstig realisiert werden kann. Ferner besteht auch ein Bedarf nach einer Überwachungsvorrichtung für ein Fahrzeug mit einem möglichst geringen Energieverbrauch.
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Offenbarung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung schafft gemäß einem Aspekt eine Überwachungsvorrichtung für ein Fahrzeug mit einer Detektoreinrichtung, die dazu ausgelegt ist, ein Sensorsignal von mindestens einem Sensor auszuwerten und basierend auf dem ausgewerteten Sensorsignal ein vorbestimmtes Ereignis zu erkennen; einer Steuereinrichtung; und einer Aktivierungseinrichtung, die dazu ausgelegt ist, die Steuereinrichtung während der Auswertung des Sensorsignals durch die Detektoreinrichtung zu deaktivieren und die Steuereinrichtung zu aktivieren, wenn die Detektoreinrichtung ein vorbestimmtes Ereignis erkannt hat.
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Gemäß einem weiteren Aspekt schafft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Überwachung eines Fahrzeugs mit den Schritten des Deaktivierens einer Steuereinrichtung des Fahrzeugs; des Erfassens eines Sensorsignals; des Erkennens eines vorbestimmten Ereignisses basierend auf dem erfassten Sensorsignal; und des Aktivierens der Steuereinrichtung des Fahrzeugs, wenn ein vorbestimmtes Ereignis erkannt wurde.
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Vorteile der Erfindung
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Es ist eine Idee der vorliegenden Erfindung, die Überwachung des Fahrzeugs mit einer minimalen Anzahl an beteiligten Elementen zu realisieren und darüber hinaus alle nicht zwangsläufig erforderlichen Elemente solange wie möglich zu deaktivieren. Hierzu wird der/werden die Sensoren nur über eine spezielle Detektoreinrichtung überwacht. Daher muss auch nur diese Detektoreinrichtung während des Überwachungsprozesses permanent aktiv bleiben. Das relativ komplexe und aufwändige Steuergerät des Fahrzeugs kann während dieser Phase zunächst deaktiviert werden und wird erst beim Erkennen eines besonderen Ereignisses durch die Aktivierungseinrichtung in den aktiven Zustand versetzt.
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Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass somit die Steuereinrichtung des Fahrzeugs mit ihrem komplexen Schaltungsaufbau nur für die aktive Fahrzeit des Fahrzeugs ausgelegt werden muss. Da die Steuereinrichtung während des Überwachens der Sensoren zunächst deaktiviert wird, sinkt somit die aktive Betriebszeit während der Lebensdauer des Fahrzeugs. Somit können die Schaltungen für die Steuereinrichtung mit wesentlich preiswerteren Bauelementen aufgebaut werden und auch die erforderlichen Prüfungen für die Qualitätssicherung solcher Steuereinrichtungen können wesentlicher einfacher und preiswerter ausgeführt werden.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das Steuergerät in seiner inaktiven Phase nahezu keine Energie benötigt. Nur die Detektoreinrichtung, die im Vergleich zu der Steuereinrichtung deutlich einfacher gehalten ist und somit auch weniger Energie verbraucht, ist permanent aktiv. Somit erfordert die erfindungsgemäße Überwachungsvorrichtung einen deutlich geringeren Energiebedarf.
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Gemäß einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Überwachungsvorrichtung wertet die Detektoreinrichtung eine Mehrzahl von Sensorsignalen aus. Insbesondere können diese mehreren Sensorsignale von mehreren Sensoren stammen. Durch die Verwendung mehrerer Sensorsignale von mehreren Sensoren ist eine besonders zuverlässige Aussage über den Zustand des Fahrzeugs möglich.
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In einer speziellen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Überwachungsvorrichtung wird die Mehrzahl der Sensorsignale zyklisch wechselnd ausgewertet. Durch einen solchen zyklischen Wechsel bei der Auswertung der Sensorsignale muss die Detektoreinrichtung jeweils nur das Signal eines Sensors auswerten und kann somit besonders einfach gehalten werden. Darüber hinaus ist bei diesem zyklisch wechselnden Betrieb der Sensoren auch jeweils nur einer der vielen Sensoren aktiv, während die restlichen Sensoren in einen inaktiven Zustand versetzt werden können. Somit sinkt über die gesamte Lebensdauer gesehen auch die Betriebsdauer der verwendeten Sensoren. Daher können die Sensoren auch für eine kürzere Gesamtbetriebsdauer ausgelegt werden, was die Verwendung preiswerterer Sensoren ermöglicht.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Überwachungsvorrichtung ferner eine Diagnoseeinrichtung, die dazu ausgelegt ist, die Funktion des mindestens einen Sensors zu überwachen. Durch die Diagnose der verwendeten Sensoren während des Überwachungsbetriebes kann eine Fehlfunktion eines oder mehrerer Sensoren schnell und zuverlässig erkannt werden und daraufhin geeignete Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
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In einer speziellen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Überwachungsvorrichtung aktiviert die Aktivierungseinrichtung die Steuereinrichtung, wenn die Diagnoseeinrichtung eine Fehlfunktion mindestens eines Sensors erkennt. Durch die Aktivierung der vollständigen Steuereinrichtung beim Auftreten einer Fehlfunktion eines Sensors kann die Steuereinrichtung daraufhin eine vollständige Analyse des Fahrzeugsystems durchführen und daraus präzise mögliche Fehlerursachen diagnostizieren und gegebenenfalls auch geeignete Gegenmaßnahmen einleiten.
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Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst ein Fahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Überwachungsvorrichtung. Gerade im Automobilbereich wird eine besonders hohe Zuverlässigkeit der verwendeten Bauelemente über sehr viele Jahre gefordert. Daher kann durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Überwachungsvorrichtung relativ preiswert eine Überwachungsvorrichtung realisiert werden, die auch über eine sehr lange Lebensdauer nur eine geringe Ausfallwahrscheinlichkeit aufweist.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Fahrzeug einen aufladbaren elektrischen Energiespeicher, und die Überwachungsvorrichtung überwacht das Fahrzeug während des Ladens des elektrischen Energiespeichers. Der Ladevorgang eines elektrischen Energiespeichers eines Elektrofahrzeugs ist in der Regel deutlich länger, als die reine Fahrzeit des Fahrzeugs. Da die erfindungsgemäße Überwachungsvorrichtung nur eine relativ geringe Anzahl von aktiven Komponenten während des Ladens erfordert, können die meisten Komponenten, insbesondere die Steuereinrichtung des Fahrzeugs, für die gerinere Betriebszeit während des Fahrbetrieb des Fahrzeugs ausgelegt werden.
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In einer besonderen Ausführungsform erkennt die Detektoreinrichtung basierend auf dem ausgewerteten Sensorsignal eine Bewegung des Fahrzeugs. Da gerade bei abgestellten Fahrzeugen eine Bewegung kein normaler Betriebszustand darstellt, ist es in solchen Fällen besonders wichtig, schnell Gegenmaßnahmen einzuleiten, um das Fahrzeug wieder zum Stillstand zu bringen.
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In einer weiteren Ausführungsform erkennt die Detektoreinrichtung basierend auf dem ausgewerteten Sensorsignal eine Manipulation des Fahrzeugs. Eine solche Manipulation, beispielsweise ein Diebstahlversuch oder eine Beschädigung des Fahrzeugs, kann daraufhin durch Aktivierung der Steuereinrichtung und eine geeignete Reaktion rasch der Umgebung signalisiert werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Bezug auf die beigefügten Zeichnungen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Es zeigen:
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1: eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einer Überwachungsvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
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2: eine schematische Darstellung einer Überwachungsvorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung; und
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3: eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Überwachung eines Fahrzeugs gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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Die in den Figuren dargestellten Zeichnungen sind zum Teil perspektivische Darstellungen von Elementen, die aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht notwendigerweise maßstabsgetreu abgebildet sind. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen im Allgemeinen gleichartige oder gleichwirkende Komponenten.
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1 zeigt ein Fahrzeug 4 mit einer Überwachungsvorrichtung 1 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Das Fahrzeug 4 umfasst dabei einen elektrischen Energiespeicher 2, beispielsweise eine wiederaufladbare Traktions-Batterie. Dieser elektrische Energiespeicher 2 wird von einer Ladestation 3 mit Energie versorgt und aufgeladen. Hierzu ist die Ladestation 3 über eine Kabelverbindung mit dem Fahrzeug 4 verbunden. Würde sich das Fahrzeug 4 während des Aufladens des Energiespeichers 2 von der Ladestation 3 weg bewegen, so würde die Kabelverbindung zwischen Ladestation 3 und Fahrzeug 4 abreißen, und es besteht die Gefahr eines Kurzschlusses mit weitreichenden Folgen.
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Das Fahrzeug 4 umfasst ferner mehrere Sensoren 5, die entsprechende Sensorsignale an die Überwachungsvorrichtung 1 senden. Solche Sensoren sind zum Beispiel Drehzahlfühler an den Rädern des Fahrzeugs, Beschleunigungssensoren, Drehzahlsensoren in Getrieben, Drehzahl- und Rotorpositionssensoren in elektrischen Motoren zum Fahrzeugantrieb, Sensoren zur Reifendrucküberwachung, ein GPS-Empfänger, ein elektronischer Kompass, ein Neigungssensor, etc. Weitere Sensoren sind ebenso möglich.
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer Überwachungsvorrichtung 1 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Die Überwachungsvorrichtung 1 umfasst dabei eine Detektoreinrichtung 10, eine Aktivierungseinrichtung 11, eine Steuereinrichtung 12 und eine Diagnoseeinrichtung 13. Im normalen Fahrbetrieb ist dabei die Überwachungsvorrichtung 1 vollständig aktiv. Insbesondere ist im normalen Fahrbetrieb die Steuereinrichtung 12 vollständig aktiv, um die Vorgänge innerhalb des Fahrzeugs zu überwachen und zu steuern. Die Steuereinrichtung 12 kann dabei beispielsweise ein Steuergerät des Fahrzeugs sein, zum Beispiel ein Steuergerät zur Fahrdynamikregelung (ESP), zur Getriebesteuerung, zur Steuerung elektrischer Motoren, zur Reifendrucküberwachung oder zur Navigation.
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Im abgestellten Zustand des Fahrzeugs dagegen ist die Steuereinrichtung 12 nicht aktiv. In diesem deaktivierten Zustand benötigt die Steuereinrichtung 12 keine oder zumindest nahezu keine Energie. Ferner führt die Steuereinrichtung 12 in diesem Zustand keinerlei Funktionen aus.
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In diesem abgestellten Zustand des Fahrzeugs werden ein oder mehrere Sensoren innerhalb des Fahrzeugs durch die Detektoreinrichtung 10 überwacht. Hierzu empfängt die Detektoreinrichtung 10 ein oder mehrere Sensorsignale 21–24 und wertet diese aus. Basierend auf den ausgewerteten Sensorsignalen kann die Detektoreinrichtung 10 Rückschlüsse auf den Zustand des Fahrzeugs schließen und gegebenenfalls ein vorbestimmtes Ereignis erkennen. Beispielsweise kann die Detektoreinrichtung 10 basierend auf einem Sensorsignal eines Drehzahlsensors oder ähnlichem eine Bewegung des Fahrzeugs 4 erkennen. Alternativ ist es auch denkbar, einen Temperatursensor an der Batterie 2 des Fahrzeugs anzubringen, um eine übermäßige Erwärmung der Batterie 2 frühzeitig zu erkennen. Die Erkennung anderer Ereignisse, wie beispielsweise das Öffnen einer Tür, eine übermäßige Erschütterung am Fahrzeug oder aber auch das Über- oder Unterschreiten einer bestimmten Spannung innerhalb des Fahrzeugs können ebenso überwacht, ausgewertet und erkannt werden.
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Erkennt die Detektoreinrichtung 10 ein solches besonderes Ereignis, so signalisiert die Detektoreinrichtung 10 dieses Ereignis über die Signalleitung 26 an die Aktivierungseinrichtung 11. Die Aktivierungseinrichtung 11 versetzt daraufhin die Steuereinrichtung 12 über die Signalleitung 27 in einen aktiven Zustand. In diesem aktiven Zustand kann die Steuereinrichtung 12 wiederum die volle Kontrolle über das Fahrzeug erlangen. Somit kann die Steuereinrichtung 12 einerseits den aktuellen Zustand des Fahrzeugs vollständig erfassen und auswerten. Darüber hinaus ist in diesem aktiven Zustand die Steuereinrichtung 12 auch in der Lage, eine oder mehrere Komponenten des Fahrzeugs aktiv anzusteuern. Somit kann beispielsweise bei einer unerwarteten Bewegung des Fahrzeugs 4 durch die Ausgabe eines geeigneten Steuersignals 29 ein Bremsvorgang eingeleitet werden. Somit kann zum Beispiel während des Aufladens der Traktions-Batterie 2 bei der Detektion einer Fahrzeugbewegung ein aktiver Bremsvorgang eingeleitet werden, um ein Wegrollen des Fahrzeugs zu verhindern und somit einer Beschädigung des Ladekabels vorzubeugen. Zusätzlich oder alternativ ist es darüber hinaus auch möglich, optische und/oder akustische Warnsignale auszugeben, um den Fahrzeugführer auf das detektierte Ereignis aufmerksam zu machen. Weitere Maßnahmen in Abhängigkeit von den zu detektierenden Ereignissen sind ebenso möglich. Beispielsweise kann bei der Detektion einer Erschütterung eventuell auf einen Aufprall oder Unfall des abgestellten Fahrzeugs geschlossen werden. In einem solchen Fall kann es angebracht sein, durch die Steuereinrichtung 12 den Energiespeicher 2 vom Bordnetz zu trennen, um bei einem beschädigten Fahrzeug die Gefahr von Kurzschlüssen zu verringern. Eine weitere Möglichkeit besteht beispielsweise darin, die Temperatur des Energiespeichers 2 während des Ladevorgangs zu überwachen und bei einer unzulässigen Temperaturerhöhung den Ladevorgang zu unterbrechen oder zumindest zu drosseln.
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Ferner kann auch z.B. der Reifendruck überwacht werden und bei einem überraschenden Druckabfall des Reifendrucks auf einen Manipulations- oder Sabotageversuch geschlossen werden. Daraufhin kann beispielsweise ein optisches und/oder akustisches Warnsignal ausgegeben werden.
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Die Detektoreinrichtung 10 kann dabei auch die Signale mehrerer Sensoren auswerten. Dabei ist es beispielsweise möglich, dass die Sensorsignale aller Sensoren gleichzeitig an der Detektoreinrichtung 10 bereitgestellt und ausgewertet werden. Alternativ kann die Detektoreinrichtung 10 auch sequentiell nacheinander auswerten. Verfügt das Fahrzeug 4 beispielsweise an jedem der vier Räder über einen separaten Drehzahlfühler, so ist es für die Detektion einer Fahrzeugbewegung ausreichend, jeweils nur einen Drehzahlfühler zu überwachen. Um dabei alle Drehzahlfühler der vier Räder gleichmäßig zu beanspruchen, kann die Detektoreinrichtung 10 im zyklischen Wechsel jeweils einen Sensor überwachen und nach einer vorbestimmten Zeitdauer diesen Sensor deaktivieren und einen weiteren Sensor aktivieren. Somit ist jeweils nur einer von vier Drehzahlfühlern aktiv und die verbleibenden drei Drehzahlfühler sind dabei inaktiv. Auf diese Weise wird auch die aktive Betriebszeit der Drehzahlfühler deutlich reduziert. Somit müssen die einzelnen Sensoren jeweils nur für eine geringere maximale Betriebsdauer dimensioniert werden.
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Insbesondere, wenn wie zuvor gerade beschrieben, von mehreren redundanten Sensoren nur einer aktiv ausgewertet wird, ist es von großer Bedeutung, eine mögliche Fehlfunktion der Sensoren frühzeitig zu erkennen. Hierzu kann die Überwachungsvorrichtung 1 mit einer Diagnoseeinrichtung 13 ausgestattet werden, die die Funktion der angeschlossenen Sensoren überwacht. Dabei wird zumindest die Funktion der jeweils aktiven angeschlossenen Sensoren überwacht. Hierzu ist es beispielsweise möglich, zumindest den Strompfad von und zu dem Sensor zu überwachen, um frühzeitig auf eine mögliche Unterbrechung zu schließen. Ergänzend oder alternativ kann auch die Funktionsfähigkeit des angeschlossenen Sensors durch die Diagnoseeinrichtung 13 kontinuierlich oder in Intervallen überprüft werden. In einer speziellen Ausführungsform können die angeschlossenen Sensoren dabei über eine interne Fehleranalysevorrichtung verfügen, die daraufhin das Ergebnis des internen Fehlermonitorings an die Diagnoseeinrichtung 13 sendet.
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Wird durch die Diagnoseeinrichtung 13 eine Fehlfunktion eines angeschlossenen Sensors erkannt, so ist es einerseits möglich bei der weiteren Überwachung durch die Detektoreinrichtung 10 diesen Sensor nicht weiter auszuwerten. Zusätzlich oder alternativ ist es auch möglich, dass bei der Detektion einer Fehlfunktion eines Sensors die Diagnoseeinrichtung 13 dieses Ereignis über die Signalleitung 28 an die Aktivierungseinrichtung 11 weitergibt und die Aktivierungseinrichtung 11 daraufhin die Steuereinrichtung 12 in einen aktiven Zustand versetzt. Daraufhin kann die Steuereinrichtung 12 eine vollständige und ausführliche Analyse des Fahrzeugzustands insbesondere der als fehlerhaft diagnostizierten Sensoren durchführen. Das entsprechende Ergebnis kann in dem Fahrzeug angezeigt werden und steht auch zu einem späteren Zeitpunkt, beispielsweise wenn ein Benutzer das Fahrzeug starten möchte, sofort zur Verfügung. Somit wird der Benutzer unmittelbar beim Starten des Fahrzeugs über die zuvor aufgetretene Fehlfunktion informiert und kann geeignete Maßnahmen einleiten.
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Für eine besonders effiziente Realisierung der erfindungsgemäßen Überwachungsvorrichtung können dabei die Baugruppen, die auch bei einem abgestellten Fahrzeug aktiv sind, in einem geeigneten Bauelement, beispielsweise einem integrierten Schaltkreis, zusammengefasst werden. Beispielsweise können Detektoreinrichtung 10, Aktivierungseinrichtung 11 und bei Bedarf auch Diagnoseeinrichtung 13 in einem solchen Bauelement zusammengefasst werden. Somit muss nur diese einzige Baugruppe für eine erhöhte Betriebsdauer während der Lebenszeit des Fahrzeugs dimensioniert werden, während die übrigen Baugruppen, insbesondere die Steuereinrichtung 12 nur für eine geringe Betriebsdauer während des Lebenszeit des Fahrzeugs dimensioniert werden muss. Alternativ ist es auch möglich, die Funktionen der Detektoreinrichtung 10, der Aktivierungseinrichtung 12 und ggf. der Diagnoseeinrichtung 13 auf mehrere Baugruppen zu verteilen und diese Baugruppen für die zu erwartende größere Gesamtbetriebsdauer auszulegen.
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3 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens 100 zur Überwachung eines Fahrzeugs. Nachdem das Fahrzeug abgestellt und ausgeschaltet wurde, wird im nächsten Schritt 110 die Steuereinrichtung 12 des Fahrzeugs deaktiviert. Die Steuereinrichtung 12 erfordert in diesem Zustand keine oder zumindest nahezu keine Energieversorgung. Solange die Steuereinrichtung 12 deaktiviert ist, wird in einem Schritt 120 über die Detektoreinrichtung 10 eines oder mehrere Sensorsignale 21–24 erfasst und ausgewertet. Wie zuvor beschrieben können dabei mehrere Sensoren, vorzugsweise mehrere redundante Sensoren in einem zyklischen Wechsel abwechselnd aktiviert und ausgewertet werden. In Schritt 130 wird daraufhin ein vorbestimmtes Ereignis erkannt. Beispielsweise kann ein solches vorbestimmtes Ereignis ein Signal von einem Sensor sein, zum Beispiel eine Bewegung eines Radsensors oder ähnliches.
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Nachdem ein vorbestimmtes Ereignis erkannt wurde, wird in Schritt 140 die Steuereinrichtung des Fahrzeugs aktiviert. Daraufhin steht die Steuereinrichtung 12 mit allen Funktionen zur Diagnose und zur Einleitung von eventuell erforderlichen Gegenmaßnahmen zur Verfügung.
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Zusätzlich kann in einem weiteren, nicht dargestellten Schritt, auch die Funktion der angeschlossenen Sensoren und die Zuverlässigkeit der bereitgestellten Sensorsignale überwacht werden. Beim Auftreten einer Fehlfunktion eines Sensors kann daraufhin ebenfalls die Steuereinrichtung 12 aktiviert werden. Daraufhin kann die Steuereinrichtung 12 eine ausführliche Diagnose des Fahrzeugzustands und des als defekt klassifizierten Sensors durchführen und bei Bedarf weitere Maßnahmen, wie beispielsweise eine Anzeige im Fahrzeug aktivieren.
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Zusammenfassend betrifft die vorliegende Erfindung eine Überwachungsvorrichtung für ein Fahrzeug. Im abgestellten Zustand des Fahrzeugs wird dabei die Steuereinrichtung des Fahrzeugs deaktiviert und die Signale einiger Sensoren des Fahrzeugs über eine separate Detektoreinrichtung erfasst und ausgewertet. Wird basierend auf den so ausgewerteten Sensorsignalen ein vorbestimmtes Ereignis detektiert, so kann die zuvor deaktivierte Steuereinrichtung aktiviert werden. Somit wird die Betriebszeit der Steuereinrichtung über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs minimiert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010002154 A1 [0003]