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ERFINDUNGSGEBIET
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Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beziehen sich auf Halbleiterbauelemente, die Ladungskompensationsstrukturen aufweisen, insbesondere auf Leistungshalbleitertransistoren, die Ladungskompensationsstrukturen aufweisen.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Halbleitertransistoren, insbesondere durch Feldeffekt gesteuerte Schaltbauelemente, wie zum Beispiel ein Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistor (MOSFET, metal-oxide-semiconductor field-effect transistor) oder ein Bipolartransistor mit isolierter Gateelektrode (IGBT, insulated-gate bipolar transistor) werden für verschiedene Anwendungen verwendet, einschließlich, jedoch nicht darauf eingeschränkt, der Verwendung als Schalter in Energieversorgungen und Leistungsumformern, Elektrofahrzeugen, Klimaanlagen und sogar Stereosystemen. Insbesondere in Bezug auf Leistungsbauelemente, die in der Lage sind, große Ströme zu schalten und/oder bei höheren Spannungen betrieben zu werden, sind häufig geringer Einschaltwiderstand Ron und hohe Durchbruchspannungen U
bd erwünscht. Zu diesem Zweck wurden Ladungskompensations-Halbleiterbauelemente entwickelt. Das Kompensationsprinzip basiert auf einer gegenseitigen Kompensation von Ladungen in n- und p-dotierten Zonen im Driftgebiet eines MOSFET. Derartige Ladungskompensations-Halbleiterbauelemente werden bspw. in den Druckschriften
US 6936892 B2 ,
US 20050045922 A1 ,
US 20100078775 A1 und
US 20020096708 A1 beschrieben.
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Typischerweise ist die Ladungskompensationsstruktur, die durch p-Typ- und n-Typ-Zonen gebildet wird, zum Beispiel von p-Typ- und n-Typ-Säulen, für vertikale Ladungskompensations-MOSFETs unterhalb der eigentlichen MOSFET-Struktur mit Sourcegebieten, Bodygebieten und Gate-Gebieten und auch unterhalb der verknüpften MOS-Kanäle angeordnet. Die p-Typ- und n-Typ-Zonen sind im Halbleiterraum des Halbleiterbauelements nebeneinander angeordnet oder auf solche Art und Weise ineinander verschachtelt, dass sich ihre Ladungen im Aus-Zustand gegenseitig verarmen können und dass sich im aktivierten Zustand oder Ein-Zustand ein nicht unterbrochener Leitungsweg mit geringer Impedanz von einer Sourceelektrode in der Nähe der Oberfläche zu einer Drainelektrode, die möglicherweise auf der Rückseite angeordnet ist, ergibt.
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Aufgrund der Kompensation der p-Typ- und n-Typ-Dotierstoffe kann die Dotierung des stromführenden Gebiets im Fall von Kompensationskomponenten erheblich erhöht werden (im Vergleich zu Strukturen mit der gleichen Durchbruchspannung, aber ohne Kompensationsstrukturen), was trotz der Einbuße einer stromführenden Fläche zu einer erheblichen Reduzierung des Einschaltwiderstands Ron führt. Die Reduzierung des Einschaltwiderstands Ron solcher Halbleiterleistungsbauelemente ist mit einer Reduzierung des Wärmeverlustes verknüpft, so dass solche Halbleiterleistungsbauelemente mit Ladungskompensationsstruktur im Vergleich zu konventionellen Halbleiterleistungsbauelementen „kalt“ bleiben.
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Der geringste Einschaltwiderstand Ron würde erreicht werden, wenn sich die Ladungskompensationsstrukturen bis zu einem hochdotierten Halbleitersubstrat erstrecken. Allerdings erhöht ein direkter Übergang zwischen hochdotiertem Halbleitersubstrat und einem konventionellen Ladungskompensationsgebiet das Risiko des Bauelementeausfalls aus den folgenden Gründen. Aufgrund eines abrupten Knicks der Ausgangskapazität erzeugt ein schnelles Schalten möglicherweise eine extrem große Spannungsänderung (dV/dt), die zur Zerstörung des Halbleiterbauelements führt. Während der Kommutierung der Inversdiode tritt möglicherweise eine sehr abrupte Stromunterbrechung auf, wenn das Ladungsträgerplasma verarmt (Mangel an „Weichheit“ der Inversdiode), was wiederum zu Schwingungen und sogar zur Zerstörung des Halbleiterbauelements führen kann. Im Fall eines Avalanche-Ereignisses, das möglicherweise durch kosmische Strahlung oder eine externe induktive Last ausgelöst wird, wird das elektrische Feld weiterhin möglicherweise in einer Übergangszone zwischen dem hochdotierten Halbleitersubstrat und dem Ladungskompensationsgebiet stark erhöht. Dies führt möglicherweise zur Erzeugung von sogar noch mehr Ladungsträgern, die möglicherweise ebenfalls das Halbleiterbauelement beschädigen, möglicherweise in Kombination mit der Zündung eines parasitären Bipolartransistors, der zwischen dem Sourcegebiet, dem Bodygebiet und dem Draingebiet gebildet wird.
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Dementsprechend besteht ein Bedarf, den Kompromiss zwischen dem Einschaltwiderstand Ron und der Zuverlässigkeit der Ladungskompensationsstrukturen zu verbessern.
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KURZE DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß einer Ausführungsform enthält ein Halbleiterbauelement, das eine Durchbruchspannung aufweist, eine Source-Metallisierungsschicht, eine Drain-Metallisierungsschicht und einen Halbleiterkörper. Der Halbleiterkörper enthält eine Driftschicht von einem ersten Leitungstyp in ohmschen Kontakt mit der Drain-Metallisierungsschicht und eine Puffer- und Feld-Stopp-Schicht vom ersten Leitungstyp, die an die Driftschicht angrenzt und eine höhere maximale Dotierungskonzentration als die Driftschicht aufweist. Der Halbleiterkörper enthält in einem vertikalen Querschnitt weiterhin mehrere beabstandete Kompensationsgebiete von einem zweiten Leitungstyp, von denen jedes einen entsprechenden ersten pn-Übergang mit der Driftschicht und der Puffer- und Feld-Stopp-Schicht bildet und ohmschen Kontakt mit der Source-Metallisierungsschicht hat. Jedes der Kompensationsgebiete enthält einen zweiten Bereich und einen ersten Bereich, der zwischen dem zweiten Bereich und der Source-Metallisierungsschicht angeordnet ist. Die ersten Bereiche und die Driftschicht bilden eine kompensierte, streifenförmige erste Fläche. Die zweiten Bereiche und wenigstens die Puffer- und Feld-Stopp-Schicht bilden eine streifenförmige zweite Fläche, die einen Überschuss an Dotierstoffen vom ersten Leitungstyp aufweist. In der zweiten Fläche bildet sich ein Raumladungsgebiet, wenn eine Sperrspannung zwischen 30% und wenigstens 70% der Durchbruchspannung zwischen der Drain-Metallisierungsschicht und der Source-Metallisierungsschicht angelegt wird.
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Gemäß einer Ausführungsform eines Halbleiterbauelements, das eine Durchbruchspannung aufweist, enthält das Halbleiterbauelement eine Source-Metallisierungsschicht, eine Drain-Metallisierungsschicht und einen Halbleiterkörper. Der Halbleiterkörper enthält eine Driftschicht von einem ersten Leitungstyp in ohmschem Kontakt mit der Drain-Metallisierungsschicht und eine Feld-Stopp-Schicht vom ersten Leitungstyp, die zwischen der Drain-Metallisierungsschicht und der Driftschicht angeordnet ist, ohmschen Kontakt mit der Driftschicht hat und eine höhere maximale Dotierungskonzentration als die Driftschicht aufweist. In einem vertikalen Querschnitt enthält der Halbleiterkörper weiterhin wenigstens zwei beabstandete Kompensationsgebiete von einem zweiten Leitungstyp, von denen jedes einen entsprechenden ersten pn-Übergang mit der Driftschicht bildet und ohmschen Kontakt mit der Source-Metallisierungsschicht hat, und wenigstens zwei potentialfreie Kompensationsgebiete vom zweiten Leitungstyp, von denen jedes einen geschlossenen pn-Übergang mit der Feld-Stopp-Schicht bildet und in einem Bereich der Feld-Stopp-Schicht angeordnet ist, der nicht verarmt wird, wenn die Durchbruchspannung zwischen der Drain-Metallisierungsschicht und der Source-Metallisierungsschicht angelegt wird.
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Gemäß einer Ausführungsform eines Halbleiterbauelements, das eine Durchbruchspannung aufweist, enthält das Halbleiterbauelement eine Source-Metallisierungsschicht, eine Drain-Metallisierungsschicht und einen Halbleiterkörper. Der Halbleiterkörper enthält eine Hauptoberfläche, eine Driftschicht von einem ersten Leitungstyp in ohmschem Kontakt mit der Drain-Metallisierungsschicht, eine Puffer- und Feld-Stopp-Schicht vom ersten Leitungstyp, die an die Driftschicht angrenzt und eine höhere maximale Dotierungskonzentration als die Driftschicht aufweist, und mehrere Einheitszellen. In einem vertikalen Querschnitt, der rechtwinklig zur Hauptoberfläche ist, enthalten die mehreren Einheitszellen mehrere beabstandete Kompensationsgebiete von einem zweiten Leitungstyp, von denen jedes einen entsprechenden ersten pn-Übergang mit der Driftschicht und der Puffer- und Feld-Stopp-Schicht bildet und ohmschen Kontakt mit der Source-Metallisierungsschicht hat. Es wird ein oberer Bereich der Einheitszellen, die eine verschwindend geringe Netto-Dotierung aufweisen, und ein angrenzender unterer Bereich der Einheitszellen bereitstellt, der eine Netto-Dotierung vom ersten Leitungstyp aufweist. Im unteren Bereich wird ein Raumladungsgebiet gebildet, wenn eine Sperrspannung zwischen 30% und wenigstens 70% der Durchbruchspannung zwischen der Drain-Metallisierungsschicht und der Source-Metallisierungsschicht angelegt wird. In einem Avalanche-Modus erhöht sich mit dem Strom eine Eindringtiefe eines elektrischen Feldes in die Puffer- und Feld-Stopp-Schicht.
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Fachleute werden zusätzliche Merkmale und Vorteile beim Lesen der folgenden ausführlichen Beschreibung und bei Betrachtung der zugehörigen Zeichnungen erkennen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die Komponenten in den Figuren sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu, weil stattdessen die Betonung darauf gelegt wird, die Grundlagen der Erfindung zu veranschaulichen. Außerdem bezeichnen in den Figuren gleiche Referenznummern die entsprechenden Elemente. In den Zeichnungen:
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1 veranschaulicht einen vertikalen Querschnitt durch einen Halbleiterkörper eines Halbleiterbauelements gemäß einer Ausführungsform;
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2 veranschaulicht ein Teilstück des vertikalen Querschnitts durch das in 1 veranschaulichte Halbleiterbauelement gemäß einer Ausführungsform;
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3 veranschaulicht einen vertikalen Querschnitt durch einen Halbleiterkörper eines Halbleiterbauelements gemäß einer Ausführungsform; und
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4 veranschaulicht einen vertikalen Querschnitt durch einen Halbleiterkörper eines Halbleiterbauelements gemäß einer Ausführungsform.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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In der folgenden „Ausführlichen Beschreibung“ wird Bezug auf die zugehörigen Zeichnungen genommen, die hiervon einen Teil bilden und in denen veranschaulichend spezifische Ausführungsformen gezeigt werden, in denen die Erfindung möglicherweise angewandt wird. In dieser Hinsicht wird richtungsbezeichnende Begrifflichkeit, wie zum Beispiel „oben“, „unten“, „vorne“, „hinten“, „führend“, „folgend“ usw. hinsichtlich der Ausrichtung der Figur(en) verwendet, die beschrieben wird bzw. werden. Weil Komponenten von Ausführungsformen in mehreren unterschiedlichen Ausrichtungen positioniert sein können, wird die richtungsbezeichnende Begrifflichkeit zum Zweck der Veranschaulichung verwendet und ist in keiner Weise einschränkend. Es soll verstanden werden, dass möglicherweise andere Ausführungsformen genutzt werden und möglicherweise strukturelle oder logische Änderungen vorgenommen werden, ohne vom Schutzbereich der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Die folgende ausführliche Beschreibung soll daher nicht in einem einschränkenden Sinne aufgenommen werden, und der Schutzbereich der vorliegenden Erfindung wird durch die beigefügten Ansprüche definiert.
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Es wird jetzt im Detail Bezug auf verschiedene Ausführungsformen genommen, für die eines oder mehrere Beispiele in den Figuren veranschaulicht werden. Jedes Beispiel wird durch Erklärung bereitgestellt und ist nicht als eine Begrenzung der Erfindung gemeint. Zum Beispiel können Merkmale, die als Teil einer Ausführungsform veranschaulicht oder beschrieben werden, für oder in Verbindung mit anderen Ausführungsformen verwendet werden, damit sich noch eine weitere Ausführungsform ergibt. Es ist beabsichtigt, dass die vorliegende Erfindung solche Modifikationen und Varianten enthält. Die Beispiele werden unter Verwendung spezifischer Sprache beschrieben, die nicht so ausgelegt werden sollte, dass sie den Schutzbereich der beigefügten Ansprüche begrenzt. Die Zeichnungen sind nicht maßstabsgetreu und dienen lediglich der Veranschaulichung. Zur Übersichtlichkeit wurden in den unterschiedlichen Zeichnungen die gleichen Elemente oder Herstellungsschritte mit den gleichen Referenzierungen bezeichnet, sofern nichts anderes angegeben ist.
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Es ist beabsichtigt, dass der Begriff „horizontal“, wie er in dieser Darstellung verwendet wird, eine im Wesentlichen zu einer ersten oder Hauptoberfläche eines Halbleitersubstrats oder -Body parallele Ausrichtung beschreibt. Dies kann zum Beispiel die Oberfläche eines Wafers oder eines Die sein.
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Es ist beabsichtigt, dass der Begriff „vertikal“, wie er in dieser Darstellung verwendet wird, eine Ausrichtung beschreibt, die im Wesentlichen zu einer ersten Oberfläche lotrecht angeordnet ist, d. h. parallel zur Normalenrichtung der ersten Oberfläche des Halbleitersubstrats oder -Body.
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In dieser Darstellung wird eine zweite Oberfläche eines Halbleitersubstrats des Halbleiterkörpers als von der unteren oder rückseitigen Oberfläche gebildet angesehen, während die erste Oberfläche als von der oberen, vorderen oder Hauptoberfläche des Halbleitersubstrats gebildet angesehen wird. Die Begriffe „oberhalb“ und „unterhalb“, wie sie in dieser Darstellung verwendet werden, beschreiben daher eine relative Position eines strukturellen Merkmals zu einem anderen strukturellen Merkmal in Anbetracht dieser Ausrichtung.
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In dieser Darstellung wird n-dotiert als ein erster Leitungstyp bezeichnet, während p-dotiert als ein zweiter Leitungstyp bezeichnet wird. Alternativ können die Halbleiterbauelemente mit entgegengesetzter Dotierung gebildet werden, so dass der erste Leitungstyp p-dotiert sein kann und der zweite Leitungstyp n-dotiert sein kann. Weiterhin veranschaulichen einige Figuren relative Dotierungskonzentrationn durch Angabe von „–“ oder „+“ neben dem Dotiertyp. Zum Beispiel bedeutet „n–“ eine Dotierungskonzentration, die geringer als die Dotierungskonzentration eines „n“-Dotiergebiet ist, während ein „n+“-Dotiergebiet eine höhere Dotierungskonzentration als das „n“-Dotiergebiet aufweist. Allerdings bedeutet die Angabe der relativen Dotierungskonzentration nicht, dass Dotiergebiete der gleichen relativen Dotierungskonzentration die gleiche absolute Dotierungskonzentration aufweisen müssen, es sei denn, es ist anders angegeben. Zum Beispiel können zwei unterschiedliche n+-Dotiergebiete unterschiedliche absolute Dotierungskonzentrationn aufweisen. Das gleiche gilt zum Beispiel für ein n+-Dotier- und ein p+-Dotiergebiet.
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Spezifische, in dieser Darstellung beschriebene Ausführungsformen betreffen, ohne darauf eingeschränkt zu sein, Halbleiterbauelemente, insbesondere Feldeffekt-Halbleitertransistoren. Innerhalb dieser Darstellung werden die Begriffe „Halbleiterbauelement“ und „Halbleiterkomponente“ synonym verwendet. Das Halbleiterbauelement ist typischerweise ein MOSFET, der einen pn-Übergang aufweist, der eine Inversdiode zwischen einem Driftgebiet vom ersten Leitungstyp und einem Bodygebiet vom zweiten Leitungstyp bildet, zum Beispiel ein vertikaler MOSFET mit einer Source-Metallisierungsschicht und einer isolierten Gateelektrode, die auf der ersten Oberfläche angeordnet sind, und einer Drain-Metallisierungsschicht, die mit dem Draingebiet verbunden ist und auf einer zweiten Oberfläche, gegenüber der ersten Oberfläche, angeordnet ist.
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Im Kontext der vorliegenden Darstellung sollte der Begriff „MOS“ (metal-oxide-semiconductor, Metall-Oxid-Halbleiter) so verstanden werden, dass er den allgemeineren Begriff „MIS“ (metal-insulator-semiconductor, Metall-Isolator-Halbleiter) enthält. Zum Beispiel sollte der Begriff MOSFET (metal-oxide-semiconductor field-effect transistor, Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistor) so verstanden werden, dass er FETs enthält, die einen Gate-Isolator aufweisen, der kein Oxid ist, d. h. der Begriff MOSFET wird in der allgemeineren Bedeutung des Begriffs IGFET (insulated-gate field-effect transistor, Isolierschicht-Feldeffekt-Transistor) bzw. von MISFET (metal-insulator-semiconductor field-effect transistor, Metall-Isolator-Halbleiter-Feldeffekt-Transistor) verwendet.
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Im Kontext der vorliegenden Darstellung ist beabsichtigt, dass der Begriff „Gateelektrode“ eine Elektrode beschreibt, die neben dem Bodygebiet und davon isoliert liegt und die dazu ausgelegt ist, ein Kanal-Gebiet durch das Bodygebiet zu bilden und/oder zu steuern.
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Es ist beabsichtigt, dass der Begriff „kommutieren“, wie er in dieser Darstellung verwendet wird, das Schalten des Stroms eines Halbleiterbauelements von einer Durchlassrichtung oder leitenden Richtung, in welcher ein pn-Übergang, zum Beispiel der pn-Übergang zwischen dem Bodygebiet und dem Driftgebiet eines MOSFET, vorwärts vorgespannt ist, in die entgegengesetzte Richtung oder Sperrrichtung beschreibt, in der der pn-Übergang in Sperrrichtung ist. Der Betrieb des Halbleiterbauelements mit pn-Übergang in Sperrrichtung wird im Folgenden auch als Betrieb des Halbleiterbauelements in einem Sperrmodus bezeichnet. Gleichermaßen wird der Betrieb des Halbleiterbauelements mit pn-Übergang in Durchlassrichtung im Folgenden auch als Betrieb des Halbleiterbauelements in einem Durchlassmodus bezeichnet. Es ist beabsichtigt, dass der Begriff „hartes Kommutieren“, wie er in dieser Darstellung verwendet wird, Kommutieren mit einer Geschwindigkeit von wenigstens etwa 1010 V/s, typischerweise eher mit einer Geschwindigkeit von wenigstens etwa 2·1010 V/s beschreibt.
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Es ist beabsichtigt, dass die Begriffe „physikalische Durchbruchspannung“ und „Durchbruchspannung“, wie sie in dieser Darstellung verwendet werden, eine minimale Ruhespannung beschreiben, die über einem Halbleiterkörper eines Halbleiterbauelements angelegt wird, so dass ein pn-Übergang des Halbleiterkörpers bzw. eine Diodenstruktur des Halbleiterkörpers, zum Beispiel eine Inversdiode eines MOSFET, in Sperrrichtung geschaltet wird und leitend wird. Der Begriff „Nenn-Durchbruchspannung“ eines Halbleiterbauelements, wie er in dieser Darstellung verwendet wird, bezeichnet typischerweise seine physikalische Durchbruchspannung abzüglich einer Sicherheitsspanne. Zum Beispiel weist ein MOSFET mit einer Nenn-Durchbruchspannung von 600 V möglicherweise eine physikalische Durchbruchspannung von bis zu etwa 650 V auf.
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Typischerweise ist das Halbleiterbauelement ein Leistungshalbleiterbauelement, das eine aktive Fläche mit mehreren MOSFET-Zellen zum Übertragen und/oder Steuern eines Laststroms aufweist. Weiterhin weist das Leistungshalbleiterbauelement typischerweise eine Randfläche mit wenigstens einer Randabschlussstruktur auf, welche die aktive Fläche wenigstens zum Teil umgibt, wenn sie von oben betrachtet wird.
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Es ist beabsichtigt, dass der Begriff „Leistungshalbleiterbauelement“, wie er in dieser Darstellung verwendet wird, ein Halbleiterbauelement auf einem Einzel-Chip mit Fähigkeiten zum Schalten von Hochspannung und/oder Hochstrom beschreibt. Mit anderen Worten: Leistungshalbleiterbauelemente sind für hohen Strom, typischerweise im Ampere-Bereich, bestimmt. Innerhalb dieser Darstellung werden die Begriffe „Leistungshalbleiterbauelement“ und „Leistungshalbleiterkomponente“ synonym verwendet. Eine Nenn-Durchbruchspannung eines Leistungshalbleiterbauelements ist möglicherweise größer als etwa 400 V oder sogar größer als etwa 600 V.
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Im Kontext der vorliegenden Darstellung ist beabsichtigt, dass die Begriffe „ohmschen Kontakt haben“, „ohmschen elektrischen Kontakt haben“ und „in ohmscher elektrischer Verbindung“ beschreiben, dass es einen ohmschen Strompfad zwischen entsprechenden Elementen oder Bereichen eines Halbleiterbauelements wenigstens dann gibt, wenn keine Spannungen an und/oder über dem Halbleiterbauelement angelegt sind. Gleichermaßen ist beabsichtigt, dass die Begriffe „niederohmigen elektrischen Kontakt haben“ und „in niederohmiger elektrischer Verbindung“ beschreiben, dass es einen niederohmigen Strompfad zwischen entsprechenden Elementen oder Bereichen eines Halbleiterbauelements wenigstens dann gibt, wenn keine Spannungen an und/oder über dem Halbleiterbauelement angelegt sind. In dieser Darstellung werden die Begriffe „niederohmigen elektrischen Kontakt haben“, „elektrisch verschaltet“ und „in niederohmiger elektrischer Verbindung“ synonym verwendet. In einigen Ausführungsformen wird der Widerstand eines niederohmigen Strompfad zwischen entsprechenden Elementen oder Bereichen eines Halbleiterbauelements, welcher gering ist, wenn geringe Spannungen an und/oder über dem Halbleiterbauelement angelegt werden, zum Beispiel eine Messspannung von weniger als einem oder wenigen Volt, oberhalb einer Schwellenspannung hoch, zum Beispiel aufgrund des Verarmens eines Halbleitergebiets, das wenigstens einen Teil des Strompfades bildet.
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Im Kontext der vorliegenden Darstellung ist beabsichtigt, dass der Begriff „Gateelektrode“ eine Elektrode beschreibt, die neben dem Bodygebiet liegt und von diesem durch ein dielektrisches Gebiet isoliert ist und die dazu ausgelegt ist, ein Kanal-Gebiet durch das Bodygebiet zu bilden und/oder zu steuern. Das dielektrische Gebiet ist möglicherweise aus irgendeinem geeigneten dielektrischen Material gemacht, wie zum Beispiel aus Siliziumoxid, zum Beispiel aus thermischem Siliziumoxid, Siliziumnitrid, Siliziumoxinitrid und Ähnlichem.
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Im Kontext der vorliegenden Darstellung ist beabsichtigt, dass die Begriffe „Elektrode“ und „Metallisierungsschicht“ ein leitfähiges Gebiet beschreiben, das aus einem Material mit ausreichend hoher Leitfähigkeit gemacht ist, so dass das leitfähige Gebiet ein äquipotentiales Gebiet während des Betriebs des Bauelements bildet. Zum Beispiel ist das leitfähige Gebiet möglicherweise aus einem Material mit metallischer oder fast metallischer elektrischer Leitfähigkeit gemacht, wie zum Beispiel einem Metall, zum Beispiel Wolfram, hochdotiertes Polysilizium, ein Silicid oder Ähnliches.
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Im Kontext der vorliegenden Darstellung ist beabsichtigt, dass der Begriff „Mesa“ oder „Mesa-Gebiet“ ein Halbleitergebiet zwischen zwei benachbarten Gräben beschreibt, das sich in einem vertikalen Querschnitt in das Halbleitersubstrat oder den Halbleiterkörper erstreckt.
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Im Folgenden werden Ausführungsformen, die Halbleiterbauelemente und Herstellungsverfahren zum Bilden von Halbleiterbauelementen betreffen, hauptsächlich unter Bezugnahme auf Silizium(Si-)-Halbleiterbauelemente erklärt. Dementsprechend ist ein monokristallines Halbleitergebiet oder Halbleiterschicht typischerweise ein monokristallines Si-Gebiet oder Si-Schicht. Allerdings sollte verstanden werden, dass der Halbleiterkörper aus irgendeinem Halbleitermaterial, das zur Herstellung eines Halbleiterbauelements geeignet ist, gemacht werden kann. Beispiele für solche Materialien enthalten, ohne darauf beschränkt zu sein, beispielhafte Halbleitermaterialien, wie zum Beispiel Silizium (Si) oder Germanium (Ge), Gruppe-IV-Verbindungshalbleitermaterialien, wie zum Beispiel Siliziumcarbid (SiC) oder Siliziumgermanium (SiGe), binäre, ternäre oder quaternäre III-IV-Halbleitermaterialien wie zum Beispiel Galliumnitrid (GaN), Galliumarsenid (GaAs), Galliumphosphid (GaP), Indiumphosphid (InP), Indiumgalliumphosphid (InGaP), Aluminiumgalliumnitrid (AlGaN), Aluminiumindiumnitrid (AlInN), Indiumgalliumnitrid (InGaN), Aluminiumgalliumindiumnitrid (AlGaInN) oder Indiumgalliumarsenidphosphid (InGaAsP) und binäre oder ternäre II-VI-Halbleitermaterialien, wie zum Beispiel Cadmiumtellurid (CdTe) und Quecksilbercadmiumtellurid (HgCdTe), um nur einige zu nennen. Die oben genannten Halbleitermaterialien werden auch als Homoübergangs-Halbleitermaterialien bezeichnet. Wenn zwei unterschiedliche Halbleitermaterialien kombiniert werden, wird ein Heteroübergangs-Halbleitermaterial gebildet. Beispiele für Heteroübergangs-Halbleitermaterialien enthalten, ohne darauf beschränkt zu sein, Aluminiumgalliumnitrid-(AlGaN) Aluminiumgalliumindiumnitrid (AlGaInN), Indiumgalliumnitrid-(InGaN)Aluminiumgalliumindiumnitrid(AlGaInN), Indiumgalliumnitrid-(InGaN)Galliumnitrid(GaN), Aluminiumgalliumnitrid-(AlGaN)Galliumnitrid(GaN), Indiumgalliumnitrid-(InGaN)Aluminiumgalliumnitrid(AlGaN), Silizium-Siliziumcarbid (SixC1-x) und Silizium-SiGe-Heteroübergangs-Halbleitermaterialien. Für Leistungshalbleiteranwendungen werden aktuell hauptsächlich Si-, SiC-, GaAs- und GaN-Materialien verwendet. Falls der Halbleiterkörper ein Material mit großer Bandlücke umfasst, wie zum Beispiel SiC oder GaN, das eine hohe kritische Avalanche-Feldstärke aufweist, kann die Dotierung der entsprechenden Halbleitergebiete höher gewählt werden, was den Einschaltwiderstand Ron reduziert, der im Folgenden auch als Ein-Widerstand Ron bezeichnet wird.
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Unter Bezugnahme auf 1 wird eine erste Ausführungsform eines Halbleiterbauelements 100 erklärt. 1 veranschaulicht einen vertikalen Querschnitt durch einen Halbleiterkörper 40 des Halbleiterbauelements 100. Der Halbleiterkörper 40 erstreckt sich zwischen einer ersten Oberfläche 101, die eine Normalenrichtung aufweist, die eine vertikale Richtung en definiert, und einer zweiten Oberfläche 102, die gegenüber der ersten Oberfläche 101 angeordnet ist. Im Folgenden wird der vertikale Querschnitt auch als erster Querschnitt bzw. als Querschnitt bezeichnet. Eine erste Metallisierungsschicht (in 1 nicht dargestellt), die typischerweise eine Source-Metallisierungsschicht bildet, wird typischerweise auf der ersten Oberfläche 101 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel wird eine zweite Metallisierungsschicht 11, die typischerweise eine Drain-Metallisierungsschicht bildet, auf der zweiten Oberfläche 102 angeordnet. Weiterhin wird eine dritte Metallisierungsschicht (in 1 ebenfalls nicht dargestellt), die typischerweise eine Gate-Metallisierungsschicht bildet, typischerweise auch auf der ersten Oberfläche 101 angeordnet und von der ersten Metallisierungsschicht und dem Halbleiterkörper 40 isoliert. Dementsprechend wird das Halbleiterbauelement 100 möglicherweise als ein dreipoliges Bauelement betrieben.
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Der Halbleiterkörper 40 enthält typischerweise ein monokristallines Bulk-Material 4 und wenigstens eine darauf gebildete epitaktische Schicht 1c, 1b, 1a. Die Verwendung der epitaktischen Schicht(en) 1 stellt mehr Freiraum bei der Anpassung der Hintergrunddotierung des Materials bereit, weil die Dotierungskonzentration während des Abscheidens der epitaktischen Schicht oder Schichten justiert werden kann.
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In dem in 1 veranschaulichten Ausführungsbeispiel enthält der Halbleiterkörper 40 eine Drainschicht 1d, 4, die möglicherweise auch als Drain-Kontaktschicht bezeichnet wird, die sich bis zur zweiten Oberfläche 102 erstreckt und an die Drain-Metallisierungsschicht 11 angrenzt, eine n-Typ-Driftschicht 1a, die sich bis zur ersten Oberfläche 101 erstreckt, und eine n-Typ-Puffer- und Feld-Stopp-Schicht 1b, 1c, die dazwischen angeordnet ist und ohmschen Kontakt mit der Drainschicht 1d, 4 und der Driftschicht 1a hat. Eine maximale Dotierungskonzentration der Puffer- und Feld-Stopp-Schicht 1b, 1c ist typischerweise größer als eine maximale Dotierungskonzentration der Driftschicht 1a und geringer als eine maximale Dotierungskonzentration der Drainschicht 4.
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Typischerweise enthält die Puffer- und Feld-Stopp-Schicht 1b, 1c einen Pufferbereich 1b und einen Feld-Stopp-Bereich 1c, der eine größere mittlere Dotierungskonzentration und/oder eine größere maximale Dotierungskonzentration als der Pufferbereich 1b aufweist. Der Pufferbereich 1b weist möglicherweise im Wesentlichen die gleiche oder eine größere mittlere Dotierungskonzentration und/oder maximale Dotierungskonzentration als die Driftschicht 1a auf. Der Pufferbereich 1b ist zwischen dem Feld-Stopp-Bereich 1c und der Driftschicht 1a angeordnet. Der Feld-Stopp-Bereich 1c ist zwischen dem Pufferbereich 1b und der Drainschicht 4 angeordnet. Abhängig von der gewünschten Robustheit des Halbleiterbauelements 100 weist der Pufferbereich 1b möglicherweise eine vertikale Ausdehnung in einem Bereich von etwa 2 µm bis etwa 10 µm auf. Der Feld-Stopp-Bereich 1c weist möglicherweise eine vertikale Ausdehnung in einem Bereich von etwa 2 µm bis etwa 10 µm auf, zum Beispiel eine vertikale Ausdehnung von etwa 8 µm.
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Gemäß einer Ausführungsform enthält der Halbleiterkörper 40 im vertikalen Querschnitt zwei oder mehr beabstandete p-Typ-Kompensationsgebiete 6, typischerweise mehrere Kompensationsgebiete 6, von denen jedes einen entsprechenden ersten pn-Übergang mit der Driftschicht 1a und der Puffer- und Feld-Stopp-Schicht 1b, 1c bildet und ohmschen Kontakt mit der Source-Metallisierungsschicht über ein entsprechendes p-Typ-Bodygebiet 5 hat. Eine maximale Dotierungskonzentration der p-Typ-Bodygebiete 5 ist typischerweise größer als eine maximale Dotierungskonzentration der p-Typ-Kompensationsgebiete 6.
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Im Ausführungsbeispiel werden die p-Typ-Kompensationsgebiete 6 als vertikal ausgerichtete Säulen gebildet. Alternativ werden die p-Typ-Kompensationsgebiete 6 als im Wesentlichen vertikal ausgerichtete streifenartige Parallelepipede gebildet.
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Dass die Kompensationsgebiete 6 eine niederohmige elektrische Verbindung mit der Source-Metallisierungsschicht haben, wird in 2 gezeigt, die einen vergrößerten Bereich des in 1 veranschaulichten Halbleiterbauelements 100 veranschaulicht, der die typischerweise auf der ersten Oberfläche 101 gebildeten Strukturen enthält. Der veranschaulichte Bereich aus 2 entspricht typischerweise einer von mehreren Einheitszellen 110', die im vertikalen Querschnitt eine horizontale Breite w aufweisen, bzw. einem oberen Teil des Halbleiterbauelements 100.
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Im Ausführungsbeispiel werden ein p+-Typ-Body-Kontaktgebiet 5c und ein n+-Typ-Sourcegebiet 15 im Bodygebiet 5 gebildet. Weiterhin erstreckt sich ein p+-Typ-Kontaktgebiet 6c zwischen dem Body-Kontaktgebiet 5c und dem Kompensationsgebiet 6. Das Body-Kontaktgebiet 5c, das Sourcegebiet 15 und das Kontaktgebiet 6c werden in 1 und in den folgenden Figuren aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
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Ein dielektrisches Gebiet 13 ist auf der ersten Oberfläche 101 angeordnet. Ein Bereich 13a des dielektrischen Gebiets 13 ist zwischen der ersten Oberfläche 101 und der Gateelektrode 12 angeordnet, die sich in einer horizontalen Richtung vom Driftgebiet 1a entlang des Bodygebiets 5 wenigstens bis zum Sourcegebiet 15 erstreckt, so dass möglicherweise ein Inversionskanal, der hierin auch als ein MOS-Kanal bezeichnet wird, durch den Feldeffekt im Bodygebiet 5 entlang des Bereichs 13a gebildet wird, die ein Gatedielektrikumsgebiet bildet. Dementsprechend wird das Halbleiterbauelement 100 möglicherweise als ein MOSFET betrieben.
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Der verbleibende Bereich des dielektrischen Bereichs 13 bildet ein Zwischendielektrikum zwischen einer Source-Metallisierungsschicht 10 und der Gateelektrode 12 bzw. der ersten Oberfläche 101.
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Im Ausführungsbeispiel stellt die Source-Metallisierungsschicht 10 elektrischen Kontakt zum Sourcegebiet 15 und zum Body-Kontaktgebiet 5c (und somit zum p-Typ-Kompensationsgebiet 6) über einen flachen Grabenkontakt her, der durch das Zwischendielektrikum 13 in den Halbleiterkörper 40 hinein gebildet ist. In anderen Ausführungsformen stellt die Source-Metallisierungsschicht 10 elektrischen Kontakt zum Sourcegebiet 15 und zum Bodykontaktgebiet 5c an der ersten Oberfläche 101 her.
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Gemäß einer Ausführungsform werden die Dotierungskonzentrationn der p-Typ-Kompensationsgebiete 6 und der ersten Bereiche 1a des Driftgebiets so gewählt, dass ihre Ladungen im Aus-Zustand gegenseitig verarmt werden können und dass im Ein-Zustand ein nicht unterbrochener, niederohmiger Verbindungspfad von der Source-Metallisierungsschicht 10 zur Drain-Metallisierungsschicht 11 gebildet wird.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform werden die Gateelektrode 12 und das Gatedielektrikum 13a möglicherweise in einem Graben gebildet, der sich von der ersten Oberfläche 101 in den Halbleiterkörper 40 hinein erstreckt. In dieser Ausführungsform grenzen das Bodygebiet 5 und das Sourcegebiet 15 an den oberen Teil des Grabens an, während das Driftgebiet 1a an einen unteren Teil des Grabens angrenzt. In dieser Ausführungsform erstreckt sich das Driftgebiet 1a möglicherweise nicht bis zur ersten Oberfläche 101 in der aktiven Fläche.
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Wiederum mit Bezug auf 1 werden weitere Ausführungsformen erklärt. Jedes der Kompensationsgebiete 6 enthält einen ersten Bereich 6a und einen zweiten Bereich 6b. Der erste Bereich 6a ist zwischen dem entsprechenden zweiten Bereich 6b und der Source-Metallisierungsschicht 10 bzw. dem entsprechenden Bodygebiet 5 angeordnet. Die ersten Bereiche 6a und wenigstens ein Bereich der Driftschicht 1a bilden eine im Wesentlichen streifenförmige erste Fläche 1 (bzw. ein im Wesentlichen streifenförmiges erstes Gebiet) mit einer im Wesentlichen verschwindend geringen Netto-Dotierung, d. h. eine im Wesentlichen kompensierte streifenförmige erste Fläche 1.
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Weiterhin bilden die zweiten Bereiche 6b und wenigstens die Puffer- und Feld-Stopp-Schicht 1b, 1c eine im Wesentlichen streifenförmige zweite Fläche 32 (bzw. ein im Wesentlichen streifenförmiges zweites Gebiet), die eine n-Typ-Netto-Dotierung aufweist. Mit anderen Worten: Die streifenförmige zweite Fläche 32 wird nur zum Teil kompensiert. Im Ausführungsbeispiel wird die zweite Fläche 32 von den zweiten Bereichen 6b, der Puffer- und Feld-Stopp-Schicht 1b, 1c und einem angrenzenden Bereich der Driftschicht 1a gebildet.
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In dem Ausführungsbeispiel ist das Halbleiterbauelement 100 ein vertikales Halbleiterbauelement, das eine erste Fläche 1 und eine zweite Fläche 32 aufweist, die im vertikalen Querschnitt im Wesentlichen rechteckig sind. In anderen Ausführungsformen sind die Source-Metallisierungsschicht 10 und die Drain-Metallisierungsschicht 11 beide auf der Hauptoberfläche 101 angeordnet. In diesen Ausführungsformen sind die streifenförmige erste Fläche 1 und die zweite Fläche 32 typischerweise gebogen.
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Das Halbleiterbauelement 100 enthält typischerweise mehrere paarweise aneinander angrenzende Einheitszellen 110, 110', deren Definition einigermaßen beliebig ist. Allerdings wird die horizontale Breite w der Einheitszellen 110, 110' durch den Abstand w der Kompensationsgebiete 6 bestimmt. Unabhängig von der genauen Definition und für vertikale Halbleiterbauelemente ist ein Integral, das durch Integrieren einer Dichte von p-Typ-Dotierstoffen einer rechteckigen zweiten Fläche 32 der Einheitszelle 110 mit horizontaler Breite w (und zwischen den Linien k und l und/oder zwischen den Linie j und k) ermittelt wird, typischerweise kleiner als ein Integral, das durch Integrieren einer Dichte von n-Typ-Dotierstoffen der zweiten Fläche 32 ermittelt wird, während ein Integral, das durch Integrieren einer Dichte von p-Typ-Dotierstoffen einer rechteckigen ersten Fläche 1 der Einheitszelle 110 mit der horizontalen Breite w (und zwischen den Linien l und j) ermittelt wird, im Wesentlichen einem Integral gleichkommt, das durch Integrieren einer Dichte von n-Typ-Dotierstoffen der rechteckigen ersten Fläche 1 der Einheitszelle 110 ermittelt wird.
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Der Überschuss an n-Typ-Dotierstoffen der teilkompensierten, streifenförmigen zweiten Fläche 32 liegt typischerweise im Bereich von etwa 1015 cm–3 bis etwa 1016 cm–3.
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Der Überschuss an n-Typ-Dotierstoffen ist in einem zweiten Bereich 3 der teilkompensierten streifenförmigen zweiten Fläche 32 typischerweise größer im Vergleich mit einem ersten Bereich 2 der streifenförmigen zweiten Fläche 32, die zwischen dem zweiten Bereich 3 und dem angrenzenden, komplett oder wenigstens im Wesentlichen kompensierten Bereich 1 angeordnet ist, der durch die Driftschicht 1a und die Kompensationsgebiete 6 gebildet wird.
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Typischerweise liegt eine effektive n-Dotierung oder Netto-Dotierung des ersten Bereichs 2, d. h. eine integrierte Dotierung der n-Typ- und p-Typ-Gebiete 1b, 6b, in einem Bereich von etwa 1015 cm–3 bis etwa 6·1015 cm–3.
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Im Sperrmodus, in dem eine Drain-Source-Sperrspannung VDS = VD – VS, die größer als null ist, zwischen der Drain-Metallisierungsschicht 11 und der Source-Metallisierungsschicht 10 angelegt wird und in der über den Bodygebieten 5 keine Kanalgebiete gebildet werden, wird ein Raumladungsgebiet im Halbleiterkörper 40 gebildet.
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Gemäß einer Ausführungsform werden die Geometrie und das Dotierungsverhältnis der Halbleitergebiete des Halbleiterbauelements 100 so gewählt, dass bei einer Drain-Source-Sperrspannung VDS, die größer als etwa 30% der Durchbruchspannung des Halbleiterbauelements 100 ist, die Kompensationsgebiete 6 im Wesentlichen verarmt werden, während die Puffer- und Feld-Stopp-Schicht 1b, 1c nur zum Teil verarmt wird. Dies wird durch die Wölbung c in 1 angezeigt, die eine Grenze des entsprechenden Raumladungsgebiets zeigt. Zum Vergleich wird zusätzlich in 1 eine Linie a, die einem Raumladungsgebiet eines ähnlichen Bauelements mit der gleichen n-Typ-Dotierung, jedoch ohne die teilkompensierte Fläche 32 entspricht, bei etwa 30% ihrer Durchbruchspannung gezeigt.
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Wenn die Drain-Source-Sperrspannung weiter erhöht wird, wird die teilkompensierte Fläche 32 weiter verarmt. Dementsprechend erstreckt sich das Raumladungsgebiet weiter in die n-Typ-Teilflächen 1b, 1c der teilkompensierten Fläche 32 hinein. Es ist beabsichtigt, dass mit der Formulierung, wie sie in dieser Darstellung verwendet wird, „ein Raumladungsgebiet wird weiterhin in einer zweiten Fläche gebildet“, beschrieben wird, dass die eine oder die mehreren Teilflächen der zweiten Fläche, die vom zweiten Leitungstyp sind, bereits im Wesentlichen verarmt sind, während die eine oder die mehreren Teilflächen der zweiten Fläche, die vom ersten Leitungstyp sind, mit zunehmendem Spannungsabfall weiter verarmt werden. Gleichermaßen ist beabsichtigt, dass mit der Formulierung, wie sie in dieser Darstellung verwendet wird, „ein Raumladungsgebiet wird weiterhin in einem zweiten Bereich gebildet“, beschrieben wird, dass der eine oder die mehreren Teilbereiche des zweiten Bereichs, die vom zweiten Leitungstyp sind, bereits im Wesentlichen verarmt sind, während der eine oder die mehreren Teilbereiche des zweiten Bereichs, die vom ersten Leitungstyp sind, mit zunehmendem Spannungsabfall weiter verarmt werden.
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Die Wölbung d in 1 entspricht einer Grenze des Raumladungsgebiets bei einer Drain-Source-Sperrspannung, die der Durchbruchspannung des Halbleiterbauelements 100 gleichkommt. Ohne die teilkompensierte Fläche 32 würde die Grenze des Raumladungsgebiets bei Durchbruchspannung bei einer Tiefe von etwa der Linie k in 1 liegen.
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In dem Ausführungsbeispiel werden die Driftschicht und die Puffer- und Feld-Stopp-Schicht 1b, 1c mit sich erhöhender Drain-Source-Sperrspannung zuerst im Wesentlichen bei einer Drain-Source-Sperrspannung unterhalb von etwa 30% der Durchbruchspannung horizontal verarmt, und dann bei einer Drain-Source-Sperrspannung oberhalb von etwa 30% der Durchbruchspannung im Wesentlichen vertikal verarmt.
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Weil sich, ähnlich wie bei Halbleiterbauelementen mit einer rein n-dotierten Pufferschicht, das Raumladungsgebiet (Verarmungsschicht) geschmeidig mit sich erhöhender Drain-Source-Sperrspannung in der vertikalen Richtung ausbreitet, bleiben die vorteilhaften elektrischen Effekte einer rein n-dotierten Pufferschicht erhalten. Zum Beispiel werden die gespeicherten Löcher in der Puffer- und Feld-Stopp-Schicht 1b, 1c möglicherweise geschmeidig mit der Spannung während des Kommutierens des Halbleiterbauelements 100 entfernt. Dies führt zu einer guten Schaltungsweichheit.
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Aufgrund der Kompensationsgebiete 6, die sich durch die Pufferschicht 1b erstrecken, ist der Einschaltwiderstand Ron des Halbleiterbauelements 100 im Vergleich zu konventionellen Kompensationsbauelementen reduziert, während sich die Ausgangskapazität nur leicht erhöht. Als Ergebnis wird möglicherweise ein besserer Kompromiss zwischen Einschaltwiderstand Ron und Schaltverlusten erreicht.
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Weiterhin kann in einem Avalanche-Modus, zum Beispiel während eines dynamischen Avalanche- oder eines Hochstrommodus, der durch kosmische Strahlen ausgelöst wird, das elektrische Feld weiter in die Feld-Stopp-Schicht 1c in solcher Art und Weise eindringen, dass eine Eindringtiefe des elektrischen Feldes in die Feld-Stopp-Schicht 1c sich mit dem Strom aufgrund einer Spannungsreserve erhöht, die in der Feld-Stopp-Schicht 1c aufgebaut wird. Dies ist ähnlich wie bei Kompensationsbauelementen, die eine Feld-Stopp-Schicht unterhalb der Kompensationsstrukturen 6 aufweisen und vermeidet den sogenannten Snap-Back-Effekt bei hohen Stromdichten, der möglicherweise zu einem Zusammenbruch der Drain-Spannung und sogar zu Bauelementebeschädigung führt.
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Die Kompensationsgebiete 6 erstrecken sich möglicherweise nahe heran an oder sogar bis zu einer Grenzfläche, die zwischen der Feld-Stopp-Schicht 1c und der Drainschicht 4 gebildet wird. Eine dünne, im Wesentlichen n-Typ-Schicht (nicht kompensiert) der Feld-Stopp-Schicht 1c, zum Beispiel eine n-Typ-Schicht mit einer vertikalen Stärke von 2 µm oder weniger, wird möglicherweise unterhalb der potentialfreien Kompensationsgebiete 6 angeordnet. Aufgrund des teilkompensierten Gebiets 32, das wenigstens in der Nähe der Drainschicht 4 liegt, ist der Einschaltwiderstand Ron möglicherweise im Vergleich zu konventionellen Kompensationsbauelementen geringer, die eine nicht kompensierte Feld-Stopp-Schicht unterhalb der vollständig kompensierten Kompensationsstrukturen aufweisen, während der Snap-Back-Effekt ebenfalls vermieden wird.
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Typischerweise fallen höchstens 30% der Durchbruchspannung über dem Feld-Stopp-Bereich 1c ab, wenn die Durchbruchspannung zwischen der Drain-Metallisierungsschicht 11 und der Source-Metallisierungsschicht 10 angelegt wird.
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3 veranschaulicht einen vertikalen Querschnitt durch einen Halbleiterkörper 40 eines Halbleiterbauelements 100'. Das Halbleiterbauelement 100' ist dem Halbleiterbauelement 100 ähnlich, das oben in Bezug auf die 1, 2 erklärt wird. Allerdings werden die p-Typ-Kompensationsgebiete 6 des Halbleiterbauelements 100' als im Wesentlichen vertikal ausgerichtete streifenartige Parallelepipede gebildet. Dementsprechend weist das Halbleiterbauelement 100' eine Kompensationsstruktur mit alternativen p-Typ-Säulen 6 und n-Typ-Säulen 1a, 1b, 1c auf, von denen jede einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist. Der Abstand w der p-Typ-Kompensationsgebiete 6 (p-Typ-Säulen 6) bzw. die Breite w einer Einheitszelle 110' wird im vertikalen Querschnitt durch die Summe der horizontalen Ausdehnung wp der p-Typ-Säulen 6 (Kompensationsgebiete 6) und des horizontalen Abstands wn zwischen benachbarten p-Typ-Säulen 6 bzw. der horizontalen Breite wn der n-Typ-Säulen 1a, 1b, 1c bestimmt.
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Gemäß einer Ausführungsform werden die Dotierungsverhältnisse so gewählt, dass die horizontale Komponente des elektrischen Feldes, das im Folgenden auch als laterales elektrisches Feld bezeichnet wird, im Raumladungsgebiet etwa 1/√2 des elektrischen Durchbruchsfeldes EBD beträgt.
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Bei Bezeichnung der horizontalen Richtung und der vertikalen Richtung in 3 als x-Richtung bzw. z-Richtung kann die folgende Berechnung einer typischerweise gewünschten Dotierungskonzentration ND32(z) der n-Typ-Säulen 1a, 1b, 1c in der teilkompensierten Fläche 32 vorgenommen werden. Die Netto-p-Dotierung wird durch das maximal zulässige laterale elektrische Feld (Ex) bestimmt. Die Netto-n-Dotierung in der teilkompensierten Fläche 32 wird so ausgelegt, dass die vertikal verarmbare Oberflächenladung der n-Typ-Säulen der vertikal verarmbaren Oberflächenladung eines ähnlichen Halbleiterbauelements, das aber eine reine n-Typ-Pufferschicht der Dotierung ND(z) unterhalb der p-Typ-Säulen aufweist, plus der horizontal verarmbaren Ladung der teilkompensierten Fläche 32 gleichkommt. Dies ergibt eine Dotierungskonzentration der n-Typ-Säulen 1a, 1b, 1c in der teilkompensierten Fläche 32 von ND32(z) = ND(z)·w/wn + NAp, wobei NAp die p-Dotierung der p-Typ-Säulen 6 ist, die durch NAp = √2·EBD·ε0·εr/(wp·q) gegeben ist, wobei sich ε0, εr und q auf die Vakuum-Dielektrizitätskonstante, die relative Dielektrizitätskonstante des Halbleitermaterials bzw. Elementarladung beziehen.
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Mit solch einem Dotierungsverhältnis wird möglicherweise der Einschaltwiderstand Ron um 10% oder mehr im Vergleich zu konventionellen Kompensationshalbleiterbauelementen reduziert, ohne die Weichheit zu reduzieren und ohne das Risiko von Bauelementeausfall in Hochstrommodi zu erhöhen.
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4 veranschaulicht einen vertikalen Querschnitt durch einen Halbleiterkörper 40 eines Halbleiterbauelements 200. Das Halbleiterbauelement 200 ist dem Halbleiterbauelement 100 ähnlich, das oben in Bezug auf die 1, 2 erklärt wird. Auch bilden die zweiten Bereiche 6b vom p-Typ der Kompensationsgebiete 6 zusammen mit der Pufferschicht 1b und möglicherweise mit angrenzenden Bereichen der Driftschicht 1a und der Feld-Stopp-Schicht 1c eine teilkompensierte Fläche 32. Allerdings erstrecken sich die p-Typ-Kompensationsgebiete 6 des Halbleiterbauelements 100 vertikal lediglich in einen Bereich der Puffer- und Feld-Stopp-Schicht 1b, 1c, die verarmt wird, wenn eine Drain-Source-Sperrspannung entsprechend der Durchbruchspannung angelegt wird. Eine Grenze des entsprechenden Raumladungsgebiets wird durch die Wölbung c in 4 angezeigt.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die potentialfreien p-Typ-Kompensationsgebiete 6f in einem Bereich der Feld-Stopp-Schicht 1c angeordnet, die nicht verarmt wird, wenn die Durchbruchspannung zwischen der Drain-Metallisierungsschicht 11 und der Source-Metallisierungsschicht 10 angelegt wird. Im vertikalen Querschnitt bildet jedes der potentialfreien p-Typ-Kompensationsgebiete 6f einen geschlossenen pn-Übergang mit der Feld-Stopp-Schicht 1c.
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Im Ausführungsbeispiel weisen die potentialfreien Kompensationsgebiete 6f denselben Abstand wie die Kompensationsgebiete 6 auf und sind vertikal in Bezug auf diese zentriert. In anderen Ausführungsformen weisen die potentialfreien Kompensationsgebiete 6f einen unterschiedlichen Abstand auf.
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Die Netto-p-Dotierung der potentialfreien Kompensationsgebiete 6f ist typischerweise geringer als die Netto-n-Dotierung der Feld-Stopp-Schicht 1c. Dementsprechend bilden die Feld-Stopp-Schicht 1c und die potentialfreien Kompensationsgebiete 6f typischerweise eine weitere teilkompensierte Fläche 32b, die unter statischen Bedingungen für Sperrspannungen bis zur Durchbruchspannung nicht verarmt wird, jedoch möglicherweise in einem dynamischen Avalanche-Modus oder einem anderen Hochstrommodus verarmt wird. Die teilkompensierte Fläche 32 und die weitere teilkompensierte Fläche 32b, die auch als erste bzw. zweite teilkompensierte Flächen 32, 32b bezeichnet werden, werden voneinander durch eine dünne, im Wesentlichen n-Typ-Fläche (nicht kompensiert) 33 der Feld-Stopp-Schicht 1c getrennt. Die dünne, im Wesentlichen n-Typ-Schicht 33 weist typischerweise eine vertikale Ausdehnung von weniger als etwa 3 µm auf, noch typischer von weniger als etwa 2 µm, zum Beispiel von etwa 1 µm.
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Die potentialfreien Kompensationsgebiete 6f erstrecken sich möglicherweise wenigstens bis nahe an eine Grenzfläche heran, die zwischen der Drainschicht 1d und der Feld-Stopp-Schicht 1c gebildet wird. In anderen Ausführungsformen wird eine dünne, im Wesentlichen n-Typ-Schicht (nicht kompensiert) der Feld-Stopp-Schicht 1c unterhalb der potentialfreien Kompensationsgebiete 6f angeordnet. Die dünne, im Wesentlichen n-Typ-Schicht weist typischerweise eine vertikale Ausdehnung von weniger als etwa 3 µm auf, noch typischer von weniger als etwa 2 µm.
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Die Pufferschicht 1b weist möglicherweise eine maximale Dotierung auf, die im Wesentlichen gleich oder höher als die maximale Dotierungskonzentration der Driftschicht 1a ist, jedoch geringer als die maximale Dotierungskonzentration der Feld-Stopp-Schicht 1c ist.
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Weil die potentialfreien Kompensationsgebiete 6f nicht mit der Source-Metallisierungsschicht 10 verbunden sind, tragen sie nicht zur Ausgangskapazität bei. Im dynamischen Fall werden die potentialfreien Kompensationsgebiete 6f möglicherweise vollständig verarmt, während die Feld-Stopp-Schicht 1c nur zum Teil verarmt wird. Während des Verarmens fließen die freien Ladungsträger vom Feld angesteuert zur Sourceelektrode bzw. zur Drainelektrode 11. Falls der Transistor wieder geschaltet wird, werden die potentialfreien Kompensationsgebiete 6f möglicherweise nicht sofort wieder mit Löchern gefüllt. Somit bleibt ein entsprechendes Raumladungsgebiet möglicherweise für eine Weile in benachbarten Gebieten der Feld-Stopp-Schicht 1c erhalten. Dies führt möglicherweise zu einer kleinen zeitweisen Erhöhung des Einschaltwiderstands Ron. Typischerweise ist die zweitweise Erhöhung des Einschaltwiderstands Ron nicht größer als der entsprechende Widerstandswert einer „äquivalenten“, rein n-dotierten Schicht. Weiterhin werden thermisch erzeugte Ladungsträger die verarmten potentialfreien Kompensationsgebiete 6f in darauffolgenden Betriebszyklen wieder auffüllen, so dass der Einschaltwiderstand Ron wieder reduziert wird.
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Die Halbleiterbauelemente 100, 100', 200, die oben in Bezug auf die 1 bis 4 erklärt werden, sind typischerweise Leistungshalbleiterbauelemente, zum Beispiel vertikale Leistungshalbleiterbauelemente, die mehrere Einheitszellen 110, 110' aufweisen. Während sich die Zeichnungen auf n-Kanal-MOSFETs beziehen, werden möglicherweise ähnliche p-Kanal-MOSFETs mit entgegengesetzten Dotierungstypen der Halbleitergebiete bereitgestellt.
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Gemäß einer Ausführungsform enthält das Leistungshalbleiterbauelement 100, 100', 200 eine Durchbruchspannung, eine Source-Metallisierungsschicht 10, eine Drain-Metallisierungsschicht 11 und einen Halbleiterkörper 40. Der Halbleiterkörper 40 enthält eine Hauptoberfläche 101, eine Driftschicht 1a von einem ersten Leitungstyp in ohmschen Kontakt mit der Drain-Metallisierungsschicht 11, eine Puffer- und Feld-Stopp-Schicht 1b, 1c vom ersten Leitungstyp, die an die Driftschicht 1a angrenzt und eine höhere maximale Dotierungskonzentration als die Driftschicht 1a aufweist, und mehrere Einheitszellen 110, 110'. Die mehreren Einheitszellen 110, 110' enthalten in einem vertikalen Querschnitt, der im Wesentlichen rechtwinklig zur Hauptoberfläche 101 ist, mehrere beabstandete Kompensationsgebiete 6 von einem zweiten Leitungstyp, von denen jedes einen entsprechenden ersten pn-Übergang mit der Driftschicht 1a und der Puffer- und Feld-Stopp-Schicht 1b, 1c bildet und ohmschen Kontakt mit der Source-Metallisierungsschicht 10 hat. Ein oberer Bereich 1 der Einheitszellen 110, 110' weist eine im Wesentlichen verschwindend geringe Netto-Dotierung auf, und ein angrenzender unterer Bereich 32 der Einheitszellen 110, 110' weist eine Netto-Dotierung vom ersten Leitungstyp auf. Ein Raumladungsgebiet wird weiterhin möglicherweise in Teilgebieten 1b, 1c vom ersten Leitungstyp des unteren Bereichs 32 gebildet bzw. erstreckt sich möglicherweise weiterhin in Teilgebiete 1b, 1c vom ersten Leitungstyp des unteren Bereichs 32, wenn eine Sperrspannung zwischen etwa 30% und wenigstens 70%, typischerweise 100%, der Durchbruchspannung zwischen der Drain-Metallisierungsschicht 11 und der Source-Metallisierungsschicht 10 angelegt wird.
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In einem Avalanche-Modus vergrößert sich mit dem Strom typischerweise eine Eindringtiefe eines elektrischen Feldes in die Puffer- und Feld-Stopp-Schicht 1b, 1c.
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Typischerweise enthält die Puffer- und Feld-Stopp-Schicht 1b, 1c einen Pufferbereich 1b (Pufferschicht) und einen Feld-Stopp-Bereich 1c (Feld-Stopp-Schicht), die eine größere mittlere Dotierungskonzentration als der Pufferbereich 1b aufweist. Der Pufferbereich 1b ist zwischen dem Feld-Stopp-Bereich 1c und der Driftschicht 1a angeordnet.
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Der Pufferbereich 1b weist möglicherweise eine vertikale Ausdehnung in einem Bereich von etwa 2 µm bis etwa 10 µm auf.
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Typischerweise fallen bei höchstens etwa 30% der Durchbruchspannung über dem Feld-Stopp-Bereich 1c ab, wenn eine Drain-Source-Sperrspannung entsprechend der Durchbruchspannung zwischen der Drain-Metallisierungsschicht 11 und der Source-Metallisierungsschicht 10 angelegt wird.
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Die Kompensationsgebiete 6 erstrecken sich typischerweise im Wesentlichen über den Pufferbereich 1b. Die Kompensationsgebiete 6 erstrecken sich möglicherweise wenigstens in der Nähe einer Drainschicht 4, wie in den 1 bis 3 veranschaulicht wird.
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Alternativ ist möglicherweise unterhalb von jedem der Kompensationsgebiete 6 ein potentialfreies Kompensationsgebiet 6f vom zweiten Leitungstyp angeordnet, das vollständig in den Feld-Stopp-Bereich 1c eingebettet ist, wie in 4 veranschaulicht wird. Eine Netto-p-Dotierung der potentialfreien Kompensationsgebiete 6f ist typischerweise geringer als eine Netto-n-Dotierung der Feld-Stopp-Schicht 1c.