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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine medizinische Werkzeugvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es ist bereits eine medizinische Werkzeugvorrichtung vorgeschlagen worden, die einen Grundkörper und einen beweglich gelagerten Schiebekörper aufweist. Insbesondere weisen chirurgische Instrumente, wie Knochenstanzen, eine solche medizinische Werkzeugvorrichtung auf. Der Schiebekörper lässt sich durch einen Betätigungsgriff auf dem Grundkörper in einer Betriebskonfiguration in eine Verschieberichtung verschieben. Zu einer Reinigung des Schiebekörpers und des Grundkörpers ist die Werkzeugvorrichtung in eine Reinigungskonfiguration überführbar. In der Reinigungskonfiguration sind der Grundkörper und der Schiebekörper zumindest teilweise voneinander getrennt und lassen sich somit einfach reinigen. Um die Werkzeugvorrichtung in die Reinigungskonfiguration zu überführen, ist eine Sperreinheit in eine Freigabeposition zu bringen. Dazu wird üblicherweise ein Sperrmittel in eine Freigabestellung gebracht. Ein Betätigen des Sperrmittels während eines Betriebszustands kann hierbei zu einer versehentlichen Überführung der medizinischen Werkzeugvorrichtung in eine Reinigungskonfiguration führen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht insbesondere darin, eine gattungsgemäße medizinische Werkzeugvorrichtung mit einer hohen Betriebssicherheit bereitzustellen. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst, während vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprüchen entnommen werden können.
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Vorteile der Erfindung
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Die Erfindung geht aus von einer medizinischen Werkzeugvorrichtung, mit zumindest einem Grundkörper, mit zumindest einem Schiebekörper und mit einer Sperreinheit, die in zumindest einer Betriebskonfiguration einen Anschlag zwischen dem zumindest einen Grundkörper und dem zumindest einen Schiebekörper in zumindest eine Verschieberichtung bildet.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Sperreinheit zumindest ein erstes Sperrmittel und zumindest ein zweites Sperrmittel aufweist, die jeweils unabhängig voneinander in eine Freigabestellung bewegbar sind. Dadurch kann eine Betriebssicherheit vorteilhaft erhöht werden. Eine versehentliche Überführung der medizinischen Werkzeugvorrichtung in eine Reinigungskonfiguration durch eine Betätigung von genau einem Sperrmittel kann vorteilhaft vermieden werden. Eine Freigabekonfiguration der medizinischen Werkzeugvorrichtung ergibt sich dadurch, dass sich das zumindest eine erste Sperrmittel und das zumindest eine zweite Sperrmittel in der Freigabestellung befinden. Die medizinische Werkzeugvorrichtung ist vorteilhaft von einer chirurgischen Werkzeugvorrichtung gebildet. Bevorzugt ist die medizinische Werkzeugvorrichtung von einer medizinischen und/oder chirurgischen Handwerkzeugvorrichtung gebildet. Unter einem „Grundkörper“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Körper verstanden werden, der einen wesentlichen Bestandteil der medizinischen Werkzeugvorrichtung bildet. Bevorzugt ist der Grundkörper zu einer beweglichen, vorzugsweise linear verschiebbaren Lagerung des Schiebekörpers vorgesehen. Unter einem „Schiebekörper“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Körper verstanden werden, der dazu vorgesehen ist, in zumindest einem Betriebszustand relativ zu einem anderen Körper verschoben zu werden. Unter einer „Sperreinheit“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Einheit verstanden werden, die dazu vorgesehen ist, zumindest einen Bewegungsgrad zwischen zwei Körpern in einer Betriebskonfiguration zu sperren und in einer Freigabekonfiguration freizugeben. Unter einer „Verschieberichtung“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Richtung verstanden werden, in welche der Schiebekörper relativ zum Grundkörper verschiebbar gelagert ist. Bevorzugt verläuft die Verschieberichtung zumindest im Wesentlichen parallel zu einer Hauptlängserstreckung des Schiebekörpers. Unter „zumindest im Wesentlichen“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Abweichung von weniger als 20°, bevorzugt von weniger als 10°, besonders bevorzugt von weniger als 5°, ganz besonders bevorzugt von weniger als 1° verstanden werden. Unter einem „Sperrmittel“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Element verstanden werden, das dazu vorgesehen ist, einen Anschlag zwischen zumindest zwei Bauteilen zu bilden. Unter einer „Betriebskonfiguration“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Konfiguration verstanden werden, in welcher die medizinische Werkzeugvorrichtung, insbesondere für einen chirurgischen Eingriff, einsetzbar ist. Unter einer „Reinigungskonfiguration“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Konfiguration verstanden werden, in welcher die medizinische Werkzeugvorrichtung, insbesondere für einen Reinigungsvorgang, zumindest teilweise demontiert ist. Bevorzugt sind Gleitflächen des Schiebekörpers und des Grundkörpers in der Reinigungskonfiguration voneinander beabstandet. Unter einer „Freigabestellung“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Stellung verstanden werden, in welcher zumindest eine Sperre, insbesondere zwischen zumindest zwei Elementen, freigegeben ist. Insbesondere ist eine Anzahl an Freiheitsgraden zwischen zumindest zwei Bauteilen in der Freigabestellung um zumindest Eins erhöht. Unter „vorgesehen“ soll insbesondere speziell programmiert, ausgelegt und/oder ausgestattet verstanden werden. Darunter, dass ein Objekt zu einer bestimmten Funktion vorgesehen ist, soll insbesondere verstanden werden, dass das Objekt diese bestimmte Funktion in zumindest einem Anwendungs- und/oder Betriebszustand erfüllt und/oder ausführt.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Sperreinheit zumindest ein erstes federelastisch auslenkbares Halteelement aufweist, an welchem das zumindest eine erste Sperrmittel angeordnet ist. Dadurch kann eine besonders einfache und sichere Bewegung des zumindest einen ersten Sperrmittels in die Freigabestellung erreicht werden. Unter einem „Halteelement“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Element verstanden werden, das dazu vorgesehen ist, zumindest ein Sperrmittel zu halten. Bevorzugt sind das zumindest eine erste Halteelement und das zumindest eine erste Sperrmittel einstückig miteinander ausgebildet. Weiterhin vorteilhaft ist das zumindest eine erste Halteelement als Bedienelement ausgebildet. Unter „einstückig“ soll insbesondere stoffschlüssig verbunden, wie beispielsweise durch einen Schweißprozess und/oder Klebeprozess usw., und besonders vorteilhaft angeformt verstanden werden, wie durch die Herstellung aus einem Guss und/oder durch die Herstellung in einem Ein- oder Mehrkomponentenspritz-verfahren.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Sperreinheit zumindest ein zweites federelastisch auslenkbares Halteelement aufweist, an welchem das zumindest eine zweite Sperrmittel angeordnet ist. Dadurch kann eine besonders einfache und sichere Bewegung des zumindest einen zweiten Sperrmittels in die Freigabestellung erreicht werden.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass das zumindest eine erste Halteelement und das zumindest eine zweite Halteelement zumindest teilweise aufeinander zubewegbar ausgebildet sind. Dadurch kann die Sperreinheit besonders kompakt und bedienerfreundlich ausgebildet werden.
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Ist das zumindest eine erste Sperrmittel mit dem zumindest einen Schiebekörper verbunden, kann die Sperreinheit besonders stabil und betriebssicher ausgebildet werden. Weiterhin vorteilhaft ist das zumindest eine zweite Sperrmittel mit dem zumindest einen Schiebekörper verbunden.
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Eine besonders betriebssichere Ausgestaltung der Sperreinheit kann erreicht werden, wenn die Sperreinheit zumindest ein erstes Gegenanschlagelement umfasst, das an dem zumindest einen Grundkörper angeformt ist. Bevorzugt umfasst die Sperreinheit zumindest ein zweites Gegenanschlagelement, das an dem zumindest einen Grundkörper angeformt ist.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass der zumindest eine Grundkörper zumindest eine Führung aufweist, die dazu vorgesehen ist, den zumindest einen Schiebekörper zumindest in der zumindest einen Betriebskonfiguration parallel zu der zumindest einen Verschieberichtung verschiebbar zu lagern. Dadurch kann eine besonders betriebssichere translatorische Bewegung des zumindest einen Schiebekörpers relativ zum zumindest einen Grundkörper erzielt werden. Bevorzugt weist die zumindest eine Führung ein T-förmiges Profil auf.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die medizinische Werkzeugvorrichtung eine Lagereinheit umfasst, die dazu vorgesehen ist, den zumindest einen Schiebekörper vom zumindest einen Grundkörper abzuheben. Bevorzugt ist die Lagereinheit dazu vorgesehen, den zumindest einen Schiebekörper vom zumindest einen Grundkörper derart abzuheben, dass eine Gleitfläche des Schiebekörpers in jeder Konfiguration parallel zu einer Gleitfläche des Grundkörpers verläuft. Bevorzugt umfasst die Lagereinheit hierbei zumindest eine Führungskulisse. Dadurch kann der zumindest eine Schiebekörper vom zumindest einen Grundkörper auf einfache Weise zumindest teilweise entfernt werden.
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Ferner wird ein Grundkörper für eine erfindungsgemäße medizinische Werkzeugvorrichtung vorgeschlagen.
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Weiterhin wird ein Schiebekörper für eine erfindungsgemäße medizinische Werkzeugvorrichtung vorgeschlagen.
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Des Weiteren wird ein medizinisches Instrument, bevorzugt ein chirurgisches Instrument, insbesondere ein Rongeur und/oder eine Knochenstanze, mit einer erfindungsgemäßen medizinischen Werkzeugvorrichtung vorgeschlagen.
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Ferner wird ein Verfahren zum Freigeben einer medizinischen Werkzeugvorrichtung für die Überführung von einer Betriebskonfiguration in eine Reinigungskonfiguration vorgeschlagen, wobei zumindest ein erstes Sperrmittel in eine Freigabestellung gebracht wird und zumindest ein zweites Sperrmittel unabhängig vom zumindest einen ersten Sperrmittel in eine Freigabestellung gebracht wird. Dadurch kann eine Betriebssicherheit vorteilhaft erhöht werden. Eine versehentliche Überführung der medizinischen Werkzeugvorrichtung in eine Reinigungskonfiguration durch eine Betätigung von genau einem Sperrmittel kann vorteilhaft vermieden werden.
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Vorteilhaft werden das zumindest eine erste Sperrmittel und das zumindest eine zweite Sperrmittel zur Erzielung einer Freigabekonfiguration gleichzeitig in eine Freigabestellung gebracht. Dadurch kann die Reinigungskonfiguration auf eine besonders einfache und sichere Weise erzielt werden.
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Die erfindungsgemäße medizinische Werkzeugvorrichtung soll hierbei nicht auf die oben beschriebene Anwendung und Ausführungsform beschränkt sein. Insbesondere kann die erfindungsgemäße medizinische Werkzeugvorrichtung zu einer Erfüllung einer hierin beschriebenen Funktionsweise eine von einer hierin genannten Anzahl von einzelnen Elementen, Bauteilen und Einheiten abweichende Anzahl aufweisen.
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Zeichnungen
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnungen, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer medizinische Werkzeugvorrichtung in einer Betriebskonfiguration,
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2 die medizinische Werkzeugvorrichtung nach 1 in einer Schnittdarstellung durch II-II,
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3 die medizinische Werkzeugvorrichtung nach 2 in einer Detailansicht des Bereichs III,
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4 die medizinische Werkzeugvorrichtung nach 1 in einer Schnittdarstellung durch IV-IV,
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5 eine Schnittdarstellung der medizinischen Werkzeugvorrichtung in einer Freigabekonfiguration und
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6 eine Seitenansicht der medizinischen Werkzeugvorrichtung nach 1 in einer Reinigungskonfiguration.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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1 zeigt eine erfindungsgemäße medizinische Werkzeugvorrichtung mit einem Grundkörper 10 und mit einem Schiebekörper 12. Die medizinische Werkzeugvorrichtung bildet ein medizinisches Instrument, insbesondere ein Schiebeschaftinstrument. Genauer gesagt bildet die medizinische Werkzeugvorrichtung eine Knochenstanze. Die medizinische Werkzeugvorrichtung kann beispielsweise bei einer Durchführung eines chirurgischen Eingriffs eingesetzt werden.
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Der Grundkörper 10 bildet an einem griffseitigen Endbereich einen Handgriff 36 aus. Der Handgriff 36 ist zum Festhalten der medizinischen Werkzeugvorrichtung in einer Hand vorgesehen. Ferner weist die medizinische Werkzeugvorrichtung einen Betätigungsgriff 66 auf. Der Betätigungsgriff 66 ist drehbar mit dem Grundkörper 10 verbunden. Der Grundkörper 10 ist aus einem Stahl, insbesondere aus einem rostfreien Edelstahl gebildet. Der Grundkörper 10 weist ferner einen Schaft 38 auf. Der Schaft 38 geht in den Handgriff 36 über. Der Schaft 38 ist zur beweglichen Lagerung des Schiebekörpers 12 in einer Betriebskonfiguration vorgesehen. Der Grundkörper 10 weist hierzu eine Führung 32 auf. Die Führung 32 ist dazu vorgesehen, den Schiebekörper 12 in der Betriebskonfiguration parallel zu einer Verschieberichtung 22 verschiebbar zu lagern. Die Führung 32 weist eine Führungsnut 54 auf. Die Führungsnut 54 weist ein T-förmiges Profil auf. Es ist in diesem Zusammenhang auch denkbar, dass die Führung 32 eine schwalbenschwanzförmige Führungsnut aufweist. In der Führungsnut 54 ist in der Betriebskonfiguration ein Führungsteil 60 des Schiebekörpers 12 gelagert. Das Führungsteil 60 ist profilkomplementär zur Führungsnut 54 ausgebildet. Der Grundkörper 10 weist eine erste Gleitfläche 50 auf. Der Schiebekörper 12 weist eine zweite Gleitfläche 52 auf. Die zweite Gleitfläche 52 liegt auf der ersten Gleitfläche 50 in der Betriebskonfiguration auf. Der Schiebekörper 12 ist in der Betriebskonfiguration in einem Betriebsbereich 56 bewegbar.
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Wie in den 2 und 3 dargestellt, umfasst die medizinische Werkzeugvorrichtung eine Sperreinheit 14. Die Sperreinheit 14 bildet in der Betriebskonfiguration einen Anschlag 20 zwischen dem Grundkörper 10 und dem Schiebekörper 12 in eine Verschieberichtung 22. Die Sperreinheit 14 weist ein erstes Sperrmittel 16 und ein zweites Sperrmittel 18 auf. Das erste Sperrmittel 16 liegt in der Betriebskonfiguration an einer ersten Seitenwandung 40 des Grundkörpers 10 an. Das zweite Sperrmittel 18 liegt in der Betriebskonfiguration an einer zweiten Seitenwandung 42 des Grundkörpers 10 an. Bei einer Bewegung des Schiebekörpers 12 relativ zum Grundkörper 10 gleiten die Sperrmittel 16, 18 in Verschieberichtung 22 an den Seitenwandungen 40, 42 entlang. Die Seitenwandungen 40, 42 gehen in einem vorderen Bereich 44 ineinander über.
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Die Sperreinheit 14 umfasst ein erstes Gegenanschlagelement 28. Das erste Gegenanschlagelement 28 ist an dem Grundkörper 10 angeformt. Das erste Gegenanschlagelement 28 ist widerhakenförmig ausgebildet. Das erste Gegenanschlagelement 28 weist dabei eine erste Sperrfläche 46 auf. Die erste Sperrfläche 46 verläuft zumindest im Wesentlichen senkrecht zur ersten Seitenwandung 40. Die erste Sperrfläche 46 geht dabei in die erste Seitenwandung 40 über. Ferner umfasst die Sperreinheit 14 ein zweites Gegenanschlagelement 30. Das zweite Gegenanschlagelement 30 ist an dem Grundkörper 10 angeformt. Das zweite Gegenanschlagelement 30 ist widerhakenförmig ausgebildet. Das zweite Gegenanschlagelement 30 weist dabei eine zweite Sperrfläche 48 auf. Die zweite Sperrfläche 48 verläuft zumindest im Wesentlichen senkrecht zur zweiten Seitenwandung 42. Die zweite Sperrfläche 48 geht dabei in die zweite Seitenwandung 42 über.
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Das erste Sperrmittel 16 und das zweite Sperrmittel 18 sind jeweils unabhängig voneinander in eine Freigabestellung bewegbar. Genauer gesagt, ist das erste Sperrmittel 16 senkrecht zur Verschieberichtung 22 bewegbar. Das zweite Sperrmittel 18 ist ebenfalls senkrecht zur Verschieberichtung 22 bewegbar. Wie in der 4 gezeigt, lässt sich das erste Sperrmittel 16 zumindest soweit bewegen, dass es frei vom ersten Gegenanschlagelement 28 kommt. In anderen Worten lässt sich das erste Sperrmittel 16 senkrecht zur Verschieberichtung 22 über die erste Sperrfläche 46 hinaus bewegen. Das zweite Sperrmittel 18 lässt sich zumindest soweit bewegen, dass es frei vom zweiten Gegenanschlagelement 30 kommt. In anderen Worten lässt sich das zweite Sperrmittel 18 senkrecht zur Verschieberichtung 22 über die zweite Sperrfläche 48 hinaus bewegen.
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Eine Freigabekonfiguration der medizinischen Werkzeugvorrichtung ergibt sich dadurch, dass sich das erste Sperrmittel 16 und das zweite Sperrmittel 18 in der Freigabestellung befindet. In der Freigabestellung lassen sich die Sperrmittel 16, 18 des Schiebekörpers 12 aus dem Betriebsbereich 56 in einen Freigabebereich 58 überführen. Dabei gleitet ebenfalls das Führungsteil 60 aus der Führungsnut 54 heraus.
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Die medizinische Werkzeugvorrichtung umfasst eine Lagereinheit 34. Die Lagereinheit 34 ist dazu vorgesehen, den Schiebekörper 12 relativ zum Grundkörper 10 verschiebbar zu lagern. Dazu umfasst die Lagereinheit 34 eine erste Führungskulisse 62 und eine zweite Führungskulisse 64. Die erste Führungskulisse 62 weist einen teilweise gekrümmten Verlauf auf. Die zweite Führungskulisse 64 weist ebenfalls einen teilweise gekrümmten Verlauf auf. Die erste Führungskulisse 62 und die zweite Führungskulisse 64 sind kongruent zueinander ausgebildet.
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Wie in der 6 gezeigt, lässt sich der Schiebekörper 12 relativ zum Grundkörper 10 abheben, wenn die Sperrmittel 16, 18 des Schiebekörpers 12 im Freigabebereich 58 angeordnet sind. Die erste Gleitfläche 50 löst sich dabei von der zweiten Gleitfläche 52. Die medizinische Werkzeugvorrichtung befindet sich nun in einer Reinigungskonfiguration. In der Reinigungskonfiguration sind die erste Gleitfläche 50 und die zweite Gleitfläche 52 weiterhin parallel zueinander ausgerichtet.
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Wie in der 5 gezeigt, weist die Sperreinheit 14 ein erstes federelastisch auslenkbares Halteelement 24 auf. An dem ersten Halteelement 24 ist das erste Sperrmittel 16 angeordnet. Das erste Halteelement 24 und das erste Sperrmittel 16 sind einstückig miteinander ausgebildet. Genauer gesagt, sind das erste Halteelement 24 und das erste Sperrmittel 16 aus einem Werkstück herausgebildet, insbesondere gefräst. Ferner ist das erste Halteelement 24 einstückig mit dem Schiebekörper 12 ausgebildet. Dabei sind das erste Halteelement 24 und der Schiebekörper 12 aus einem Werkstück herausgebildet, insbesondere gefräst. Das erste Sperrmittel 16 ist somit über das erste Halteelement 24 mit dem Schiebekörper 12 verbunden. Das erste Halteelement 24 ist als Bedienelement ausgebildet. Somit ist das erste Halteelement 24 dazu vorgesehen, von einem Bediener ausgelenkt zu werden. Das erste Halteelement 24 umfasst hierzu eine erste Bedienfläche 68. Die erste Bedienfläche 68 ist für eine erhöhte Griffigkeit geriffelt ausgebildet.
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Die Sperreinheit 14 weist ferner ein zweites federelastisch auslenkbares Halteelement 26 auf. An dem zweiten Halteelement 26 ist das zweite Sperrmittel 18 angeordnet. Das zweite Halteelement 26 und das zweite Sperrmittel 18 sind einstückig miteinander ausgebildet. Genauer gesagt, sind das zweite Halteelement 26 und das zweite Sperrmittel 18 aus einem Werkstück herausgebildet, insbesondere gefräst. Ferner ist das zweite Halteelement 26 einstückig mit dem Schiebekörper 12 ausgebildet. Dabei sind das zweite Halteelement 26 und der Schiebekörper 12 aus einem Werkstück herausgebildet, insbesondere gefräst. Das zweite Sperrmittel 18 ist somit über das zweite Halteelement 26 mit dem Schiebekörper 12 verbunden. Das zweite Halteelement 26 ist als Bedienelement ausgebildet. Somit ist das zweite Halteelement 26 dazu vorgesehen, von einem Bediener ausgelenkt zu werden. Das zweite Halteelement 26 umfasst hierzu eine zweite Bedienfläche 70. Die zweite Bedienfläche 70 ist für eine erhöhte Griffigkeit geriffelt ausgebildet.
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Das erste Halteelement 24 und das zweite Halteelement 26 sind aufeinander zu bewegbar ausgebildet. Dazu weist das erste Halteelement 24 eine erste Biegewandung 72 auf. Die erste Biegewandung 72 weist eine derart gewählte Dicke auf, die es erlaubt das erste Halteelement 24 werkzeuglos auszulenken. Das zweite Halteelement 26 weist eine zweite Biegewandung 74 auf. Die zweite Biegewandung 74 weist eine derart gewählte Dicke auf, die es erlaubt das zweite Halteelement 26 werkzeuglos auszulenken.
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Um die medizinische Werkzeugvorrichtung für die Überführung von der Betriebskonfiguration in die Reinigungskonfiguration freizugeben, wird das erste Sperrmittel 16 aus einer Ausgangsstellung in eine Freigabestellung gebracht. Ebenfalls wird das zweite Sperrmittel 18 unabhängig vom ersten Sperrmittel 16 aus einer Ausgangsstellung in eine Freigabestellung gebracht. Befinden sich beide Sperrmittel 16, 18 in der Freigabestellung, kann die medizinische Werkzeugvorrichtung von der Betriebskonfiguration in die Reinigungskonfiguration überführt werden. Befindet sich zumindest eines der Sperrmittel 16, 18 noch in der Ausgangsposition, ist eine Überführung von der Betriebskonfiguration in die eine Reinigungskonfiguration nicht möglich. Das erste Sperrmittel 16 und das zweite Sperrmittel 18 werden zur Erzielung der Freigabekonfiguration gleichzeitig in eine Freigabestellung gebracht. Es ist in diesem Zusammenhang jedoch auch möglich, dass das erste Sperrmittel 16 und das zweite Sperrmittel 18 zur Erzielung der Freigabekonfiguration zeitlich versetzt in eine Freigabestellung gebracht werden. Eine Betätigung des ersten Sperrmittels 16 bewirkt keine Zustandsänderung des zweiten Sperrmittels 18. Analog dazu bewirkt eine Betätigung des zweiten Sperrmittels 18 keine Zustandsänderung des ersten Sperrmittels 16.
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Bei einer Überführung der medizinischen Werkzeugvorrichtung von der Reinigungskonfiguration in die eine Betriebskonfiguration gleiten die Sperrmittel 16, 18 über Schrägflächen 76, 78 der Gegenanschlagelemente 28, 30. Dabei werden die Halteelemente 24, 26 aus jeweiligen Ausgangspositionen federelastisch ausgelenkt. Sobald sich die Sperrmittel 16, 18 im Betriebsbereich 56 befinden, schnappen die Halteelemente 24, 26 entlang der Sperrflächen 46, 48 in die jeweiligen Ausgangspositionen zurück. Hierdurch bilden die Sperrmittel 16, 18 wieder einen Anschlag 20 mit den Sperrflächen 46, 48.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Grundkörper
- 12
- Schiebekörper
- 14
- Sperreinheit
- 16
- Sperrmittel
- 18
- Sperrmittel
- 20
- Anschlag
- 22
- Verschieberichtung
- 24
- Halteelement
- 26
- Halteelement
- 28
- Gegenanschlagelement
- 30
- Gegenanschlagelement
- 32
- Führung
- 34
- Lagereinheit
- 36
- Handgriff
- 38
- Schaft
- 40
- Seitenwandung
- 42
- Seitenwandung
- 44
- Bereich
- 46
- Sperrfläche
- 48
- Sperrfläche
- 50
- Gleitfläche
- 52
- Gleitfläche
- 54
- Führungsnut
- 56
- Betriebsbereich
- 58
- Freigabebereich
- 60
- Führungsteil
- 62
- Führungskulisse
- 64
- Führungskulisse
- 66
- Betätigungsgriff
- 68
- Bedienfläche
- 70
- Bedienfläche
- 72
- Biegewandung
- 74
- Biegewandung
- 76
- Schrägfläche
- 78
- Schrägfläche