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Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung zur Reinigung einer für Schienenfahrzeuge bestimmten Gleisanlage mit einem Schienen und Gleisschwellen aufweisenden Gleisbett von schütt- oder rieselfähigen Verunreinigungen, wobei die Reinigungsvorrichtung als eine an einem Schienenfahrzeug anordbare mobile Einheit ausgeführt ist. Weiterhin betrifft die Erfindung ein mit einer solchen Reinigungsvorrichtung ausgestattetes Schienenfahrzeug.
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Aus der Druckschrift
AT 262 367 B ist eine Reinigungsvorrichtung für Standseilbahnen zur Schneeentfernung bekannt, wobei die Reinigungsvorrichtung als eine an einem Schienenfahrzeug anordbare mobile Einheit ausgeführt ist. Die Reinigungsvorrichtung hat eine Zuführung für Druckluft als Treibmedium und eine Wirkrichtung mit einer Hauptrichtungskomponente in einer jeweiligen Fahrtrichtung. Beabstandet von der Zuführung ist eine bewegliche Leitvorrichtung vorgesehen.
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Zur Reinigung eines Gleisoberbaus ist bereits eine Vorrichtung durch die
DE 20 2009 009 649 U1 zur Reinigung von Gleisoberbauten sowie Tunnelwänden bekannt. Derartige Systeme werden oft zur Oberflächenreinigung bei Nahverkehrsbahnen als wesentlicher Bestandteil von Unterhaltungsmaßnahmen eingesetzt. Dies betrifft vor allem die zunehmende Verschmutzung der Bahnanlagen durch Abfall, insbesondere Zigarettenreste, Abfallpapier, Verpackungen und dergleichen, aber auch durch Bremssand, Staub und metallischen Abrieb der Schienen. Um eine möglichst hohe Arbeitsgeschwindigkeit und Saugleistung im Tunnelbereich sicherzustellen, wird lediglich Luft als Reinigungsmedium eingesetzt und durch die Schrägstellung der Luftdüsen ein in dem Reinigungsbereich immenser Wirbel produziert, der den funktionsnotwendigen Überdruckvorhang sicherstellt und die Lösung der Verschmutzungsbestandteile von der zu reinigenden Oberfläche fördert. Bei einer vorteilhaften Ausprägung der erfindungsgemäßen Lösung wird die Saugleistung innerhalb des Blas- und Saugsystems variiert, wobei speziell durch die Schrägstellung der Luftdüsen die gelockerten bzw. gelösten Schmutzteile in den Saugkörper hineingesaugt werden.
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Weiterhin sind auch noch aus der
US 3,099,097 A oder der
US 1,998,851 A Reinigungsvorrichtungen zur Reinigung einer für Schienenfahrzeuge bestimmten Gleisanlage von Schnee bzw. schütt- oder rieselfähigen Verunreinigungen bekannt.
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Obwohl die genannten Vorrichtungen zur Reinigung eines Gleisoberbaus von Verschmutzungen, wie insbesondere Verpackungsmüll, hervorragende Ergebnisse liefern, ist dieses Prinzip bei Naturerscheinungen, welche die gesamte Gleisanlage großflächig verschütten, und der damit verbundenen Bewegung großer Mengen von Schüttgut nur bedingt einsetzbar.
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Demgegenüber lassen sich Schneemassen oder Schneeverwehungen, die den öffentlichen Schienenverkehr ab einer kritischen Masse ebenfalls stark beeinträchtigen oder lahmlegen, zwar mittels Absaugtechniken kaum entfernen. Für solche Fälle haben sich jedoch bereits Schneepflüge bewährt, mit denen die Oberflächen der Schienen mit vergleichsweise geringem Aufwand freigelegt werden können. Im Gegensatz zu Sand oder Kies beeinträchtigt der im Gleisbett zwischen den Schienen verbleibende Schnee den dort hineinreichenden Spurkranz grundsätzlich nicht. Vielmehr lässt sich der Schnee dort leicht komprimieren bzw. verdrängen.
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Anders verhält es sich mit Verschmutzungen durch Sand, Kies, Staub und andere schütt- oder rieselfähige Substanzen, wie sie in industriellen Anlagen, beispielsweise Kiesgruben, oder auch in sandigen Gebieten, beispielsweise Wüsten, Strand- oder Dünenlandschaften vorkommen. Beispielsweise können die in der Wüste gefürchteten Sandstürme in kurzer Zeit große Sandmengen aufhäufen, die das Gleisbett und die Schienen vollständig bedecken.
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Auch bei solchen Hindernissen sind bereits Versuche unternommen worden, den Sand mittels eines einem Schneepflug nachempfundenen Schiebers zu beseitigen, um so in an sich bekannter Weise die Schienenoberfläche zu räumen. Hierbei hat sich allerdings gezeigt, dass auch der Sand im Zwischenraum zwischen den Schienen entfernt werden muss, weil anderenfalls der Spurkranz in den inkompressiblen Sand eindringt und diesen verdrängen muss. Hierdurch entstehen erhebliche Probleme, weil die notwendige seitliche Verdrängung nur bei geringen Geschwindigkeiten gelingt und zudem zu erheblichen Widerständen führt, welche im Extremfall zu einem Anheben des Rades und somit einem Entgleisen führen können.
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Weiterhin erhöht sich der Verschleiß der Radreifen, weil durch die Verdrängung zumindest geringe Sandmengen auf die Schienenoberfläche befördert werden, die dann zwischen der Schienenoberfläche und dem Radreifen eine erhebliche abrasive Wirkung entfalten. Dadurch kommt es gleichermaßen zu einer Beschädigung der Schiene sowie des Radreifens.
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Aus der
DE 82 36 650 U1 ist ferner eine Vorrichtung zum Absaugen des Schotters eines Gleises mit auf einer Schotterbettung aufliegendem, aus Gleisschwellen und Schienen gebildetem Gleisrost bekannt. Diese weist ein Saugrohr mit einer rechteckigen oder runden Saugdüse auf, die mit einer Gummischürze verbunden ist, die seitlich eine Einlassöffnung bzw. eine in Arbeitsrichtung hin offene Saugöffnung aufweist. Die sich über die Gleisschwellenoberseite in Längsrichtung der Vorrichtung bewegende Saugdüse soll durch diese seitliche Saugöffnung im oder neben dem Gleisrost befindlichen Staub bzw. Schottersteinchen aufnehmen. Die Saugdüse weist außerdem eine Verstellmöglichkeit quer zum Gleis und in vertikaler Richtung auf.
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Die
DE 35 43 040 C2 betrifft eine gleisfahrbare Vorrichtung zum Absaugen des Schotters aus einer unterhalb eines aus Gleisschwellen und Schienen gebildeten Gleisrosts befindlichen Schotterbettung, deren Maschinenrahmen mit einer über ein Saugrohr an einen Kompressor angeschlossenen Sauganordnung versehen ist, die wenigstens eine verstellbare Saugvorrichtung mit einer Saugöffnung für den aufzunehmenden Schotter aufweist.
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Ein durch offenkundige Vorbenutzung bekannter Lösungsvorschlag bezieht sich auf eine Sandräummaschine zur Gleisbettinstandhaltung, die auf dem Prinzip einer geneigten Förderstrecke beruht. Ein vorderes Förderbandende ist dabei abgesenkt zwischen den Schienen und wird stechend in die Sandschüttung eingeführt. Der Sand zwischen den Schienen wird so abgetragen und mittels eines seitlichen Auswurfs entsorgt. Als nachteilig erweist sich hier die geringe Arbeitsgeschwindigkeit.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen, eine Reinigungsvorrichtung zum Reinigen von einer Gleisanlage von schütt- oder rieselfähigen Gütern, insbesondere von Sand, zu schaffen, die schnell und effektiv und ohne ein erhöhtes Verschleißrisiko betrieben werden kann. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Schienenfahrzeug mit einer solchen Reinigungsvorrichtung bereitzustellen.
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Die erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Reinigungsvorrichtung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die weitere Ausgestaltung der Erfindung ist den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Erfindungsgemäß weist also die Reinigungsvorrichtung eine insbesondere als eine Düse ausgeführte Zuführung für Druckluft als Treibmedium und eine Wirkrichtung mit einer Hauptrichtungskomponente in einer parallelen Ebene zu den Schienen in einer jeweiligen Fahrtrichtung auf, wobei in Fahrtrichtung vor der Zuführung zu dieser beabstandet ein Prallkörper, insbesondere aus Blech, beweglich angeordnet ist, wobei der Prallkörper eine der Zuführung zugewandte, zumindest abschnittsweise konkave Prallfläche aufweist, umfassend zumindest zwei schalenförmige Formteile, die zur Einstellung unterschiedlicher, von diesen Formteilen begrenzter Querschnittsflächen im Bereich einer lateralen Austrittsöffnung miteinander beweglich, insbesondere schwenkbeweglich verbunden sind, sodass durch die Druckluft in Fahrtrichtung gegen die Prallfläche auftreffende Verunreinigungen wahlweise zu einer der beiden Seiten des Schienenfahrzeugs bzw. der Gleisanlage ablenkbar und durch die Austrittsöffnung in die Umgebung austragbar sind.
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Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass eine mechanische Entfernung des abzuführenden Mediums im Falle von Schütt- oder Streugut, insbesondere Sand, zu einer unerwünschten abrasiven Wirkung im Bereich des Schiene-Rad-Systems, aber auch innerhalb der Reinigungsvorrichtung selbst führt. Demgegenüber wird erfindungsgemäß eine Reinigung des Gleisbetts zwischen den Schienen bei einer vergleichsweise hohen Förderleistung ohne bewegliche Elemente innerhalb der Reinigungsvorrichtung realisiert, wobei zugleich die Oberfläche der Schienen nahezu rückstandslos von dem Schütt- oder Streugut gereinigt werden kann. Aufgrund der pneumatischen Förderung durch die Druckluft als Treibmedium kann zudem der erreichbare Reinigungsgrad an die jeweiligen Umstände der Verschmutzung bzw. die erforderliche Abtragsleistung angepasst werden, um so beispielsweise eine schnelle Anpassung an trockenes oder feuchtes Schütt- oder Streugut und damit an die Stärke der Anhaftung an der Schiene zu gewährleisten.
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Besonders praxisnah erweist sich dabei eine Ausgestaltung der Erfindung, bei welcher der Prallkörper zur Höheneinstellung der Austrittsöffnung in unterschiedliche vertikale Positionen beweglich, insbesondere schwenkbeweglich ist. Hierdurch kann der Prallkörper insbesondere bis auf eine Höhe mit geringem Abstand zu der Verschmutzung, insbesondere also der Oberfläche der Sandschicht abgesenkt werden, um so einen besonders effizienten Abtrag der Verschmutzung aus dem Gleisbett zu realisieren. Dadurch ist zudem sichergestellt, dass die Partikel nicht in unerwünschter Weise aufgewirbelt werden, sondern der gerichtete Strahl des Treibmediums und der dadurch mitgerissenen Partikel zuverlässig aufgefangen und seitlich abgeleitet wird. Zugleich wird eine platzsparende konstruktive Ausführung der Reinigungsvorrichtung realisiert, die zudem problemlos in unterschiedliche Positionen verfahren oder verschwenkt werden kann, um so die Reinigungsleistung beispielsweise auf einen den Schienen benachbarten Bereich zu konzentrieren. Es hat sich zudem gezeigt, dass die Impulsübertragung der Druckluft auf die Verunreinigung schneller und verlustfreier erfolgt als bei einer vergleichbaren Reinigungsvorrichtung mit einem quer zugeführten Treibmedium.
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Die Verunreinigungen können mittels des Prallkörpers zu beiden Seiten neben das Gleisbett ausgetragen werden. Indem gemäß einer weiteren vorteilhaften Abwandlung der Erfindung der Prallkörper zur Ableitung der an diesem abprallenden Objekte, insbesondere Schüttgüter, zu wahlweise der einen oder der anderen Seite der Gleisanlage um eine im Wesentlichen vertikale Achse schwenkbeweglich ist, kann das Schüttgut bedarfsweise zu einer von dem Bediener der Reinigungsvorrichtung frei wählbaren Seite der Gleisanlage ausgetragen werden. Insbesondere ist hierzu der Prallkörper gegenüber seiner quer zu den Schienen angeordneten Ruheposition in eine mit dieser einen Winkel zwischen 25° und 80°, insbesondere zwischen 40° und 60° einschließende Gebrauchsposition schwenkbeweglich.
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Dabei ist auch eine Variante der Reinigungsvorrichtung nicht ausgeschlossen, bei der die für die Ableitung der Verunreinigung wirksame Größe der Prallfläche durch eine unterschiedliche relative Position der schalenförmigen Formteile einstellbar ist. Hierdurch kann die Prallfläche an die jeweilige Beschaffenheit der insbesondere rieselfähigen Verunreinigungen, insbesondere deren Dichte, in einfacher Weise angepasst werden. Hierzu wird der Flächenanteil der Überdeckung der beiden Formteile entsprechend vergrößert oder verkleinert, sodass die minimale Fläche nicht oder nur wenig größer als ein einzelnes Formteil ist und die maximale Fläche annähernd der Summe aller Formteile entspricht.
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Vorzugsweise ist die Prallfläche nicht als ein im Bereich der Austrittsöffnung geschlossenes Rohrstück ausgeführt, sondern nach Art einer offenen Rinne beschaffen. Insbesondere ist also die Querschnittsfläche der Austrittsöffnung nur umfangsabschnittsweise von der konkaven Prallfläche begrenzt und im Übrigen offen ausgeführt. Der seitliche Austrag der Verunreinigungen kann somit ohne das Risiko einer möglichen Verstopfung der Austrittsöffnung aufgrund unerwartet großer Objekte zuverlässig durchgeführt werden.
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Zu diesem Zweck kann gemäß einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der von den schalenförmigen Formteilen eingeschlossene Umfangsabschnitt der Austrittsöffnung durch eine unterschiedliche relative Position der Formteile eingestellt werden. Hierdurch kann der in die Umgebung abgeleitete Strahl der Verunreinigung in gewünschter Weise geformt werden, um so beispielsweise die Austragsleistung auf einen kleinen Bereich zu konzentrieren oder aber großflächig zu verteilen. Dabei geht eine kleine Austrittsöffnung mit einer Düsenwirkung einher, durch welche Verunreinigungen eine erhebliche Beschleunigung erhalten. Die Austrittsöffnung kann zu diesem Zweck verschiebbar oder verschwenkbar sowie ausziehbar ausgeführt sein. Zudem kann es sinnvoll sein, die Austrittsöffnung mit geringem Abstand zum Boden anzuordnen und mit einem vergleichsweise großen Auslassquerschnitt auszustatten, um unnötige Verwirbelungen zu vermeiden.
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Vorzugsweise sind hierzu die schalenförmigen Formteile nach Art einer Kulissenführung schwenk- und/oder schiebebeweglich miteinander verbunden und können dadurch insbesondere derart relativ zueinander bewegt werden, dass die eingeschlossene Querschnittsfläche zwischen den beiden Seiten des Schienenfahrzeugs stetig zu- oder abnimmt und im Bereich der Austrittsöffnung ihr Minimum oder ihr Maximum hat.
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Obwohl die Formteile zu diesem Zweck als elastisch verformbare Kunststoffteile ausgeführt sein können, hat es sich bereits als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn die schalenförmigen Formteile als gewölbte Blechformteile ausgeführt sind.
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Bei einer Variante kann die Zuführung für das Treibmedium mehrere ringförmig am Umfang der Zuführung, insbesondere gleichverteilt angeordnete Düsenöffnungen und/oder Treibdüsen aufweisen. Indem die Treibdüsen jeweils mit einer eigenen Druckversorgung verbunden sind, kann die Saugleistung an die Umstände des jeweiligen Einsatzes, insbesondere an die Geschwindigkeit des Schienenfahrzeugs, optimal angepasst werden. Auf diese Weise wird selbst dann eine Absaugrichtung sichergestellt, die der Längsachse der Absaugleitung entspricht, wenn zusätzliche äußere Strömungseinflüsse unvermeidlich sind.
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Weiterhin hat es sich bereits als besonders sinnvoll erwiesen, wenn die Reinigungsvorrichtung mehrere unabhängig voneinander steuerbare, beispielsweise separat mit Druckluft beaufschlagbare Einlassöffnungen für das Treibmedium aufweist.
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Vorzugsweise sind außerdem die Zuführung für die Druckluft bzw. das Treibmedium gegenüber dem Gleisbett in unterschiedlichen vertikalen Abständen festlegbar, um so in einfacher Weise einen optimalen Abstand der Zuführung oder eine geeignete Orientierung gegenüber der Oberfläche des Schütt- oder Streuguts einstellen zu können.
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Selbstverständlich kann die Reinigungsvorrichtung mehrere in Fahrzeuglängsachse in verschiedenen Ebenen hintereinander angeordnete Einlassöffnungen umfassen, die vorzugsweise in dieselbe Auslassleitung münden, sodass ein schichtweiser Abtrag des Saugmediums schrittweise bis zur vollständigen Entfernung durch mehrere Einlassöffnungen hintereinander ermöglicht wird.
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Die zweitgenannte Aufgabe, ein mit einer solchen Absaugung ausgestattetes Schienenfahrzeug zu schaffen, mit dem Streugut schnell und effizient aus dem Gleisbett und von der Schienenoberfläche entfernt werden kann, wird erfindungsgemäß dadurch realisiert, dass das Schienenfahrzeug mit einer Reinigungsvorrichtung ausgestattet ist, die eine insbesondere als eine Düse ausgeführte Zuführung für Druckluft als Treibmedium und eine Wirkrichtung mit einer Hauptrichtungskomponente in einer zu den Schienen parallelen Ebene in einer jeweiligen Fahrtrichtung des Schienenfahrzeugs aufweist, wobei in Fahrtrichtung vor der Zuführung zu dieser beabstandet ein Prallkörper, insbesondere aus Blech, beweglich angeordnet ist, wobei der Prallkörper eine der Zuführung zugewandte, zumindest abschnittsweise konkave Prallfläche aufweist, umfassend zumindest zwei schalenförmige Formteile, die zur Einstellung unterschiedlicher, von diesen Formteilen begrenzter Querschnittsflächen im Bereich einer lateralen Austrittsöffnung miteinander beweglich, insbesondere schwenkbeweglich verbunden sind, sodass durch die Druckluft in Fahrtrichtung gegen die Prallfläche auftreffende Verunreinigungen wahlweise zu einer der beiden Seiten des Schienenfahrzeugs bzw. der Gleisanlage ablenkbar und durch die Austrittsöffnung in die Umgebung austragbar sind.
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Dabei erweist es sich als zweckmäßig, wenn in Fahrtrichtung des Schienenfahrzeugs vor der Reinigungsvorrichtung ein Schieber vorgesehen ist, um so bereits einen erheblichen Anteil der Verschmutzung von der Gleisanlage seitlich abschieben zu können. Die Reinigung kann sich dadurch im Wesentlichen auf die zwischen den Schienen unterhalb der Ebene der Schienenoberfläche liegenden Bereiche beschränken, sodass die Reinigungsleistung bezogen auf die in einer vorbestimmten Zeit geräumte Strecke insgesamt erhöht werden kann.
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Hierzu kann der Schieber einstellbar sein, sodass das Schüttgut wahlweise zu einer der beiden Seiten verdrängt wird. Hierdurch lässt sich die Reinigungsvorrichtung an die jeweiligen Einsatzbedingungen optimal anpassen. Darüber hinaus können auch flexible Leitelemente, beispielsweise Bürsten, vorgesehen werden, um das Streugut der zumindest einen Einlassöffnung gezielt zuführen zu können.
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Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
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1 eine Seitenansicht auf ein mit einer Reinigungsvorrichtung ausgestattetes Schienenfahrzeug;
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2a eine Draufsicht auf das Schienenfahrzeug mit einer Austragsrichtung auf der linken Fahrzeugseite;
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2b eine Draufsicht auf das Schienenfahrzeug mit einer Austragsrichtung auf der rechten Fahrzeugseite;
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3 einen Prallkörper der Reinigungsvorrichtung mit zwei Prallflächen in einer Neutralstellung in einer Vorderansicht;
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4 den in 3 gezeigten Prallkörper in einer Seitenansicht;
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5 den in 3 gezeigten Prallkörper in einer perspektivischen Ansicht;
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6 den in 3 gezeigten Prallkörper in einer Arbeitsposition mit einer verkleinerten Austrittsöffnung auf der linken Seite;
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7 den in 6 gezeigten Prallkörper mit einer verkleinerten Austrittsöffnung in einer perspektivischen Ansicht;
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8 den in 3 gezeigten Prallkörper in einer Arbeitsposition mit einer verkleinerten Austrittsöffnung auf der rechten Seite;
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9 den in 8 gezeigten Prallkörper mit einer verkleinerten Austrittsöffnung in einer perspektivischen Ansicht;
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10 zwei einander gegenüberliegend angeordnete Prallköper mit einer jeweiligen Zuführung für Druckluft in einer Detaildarstellung;
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11 die in 10 gezeigte Zuführung mit einer Düse in unterschiedlichen Schwenkpositionen;
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12 die in 10 gezeigte Zuführung mit unterschiedlichem Abstand zum Untergrund.
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Die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung 1 zur Reinigung einer Gleisanlage 2 mit einem Schienen 3 und Gleisschwellen 4 aufweisenden Gleisbett wird nachstehend anhand der 1 bis 9 näher dargestellt. Die Reinigungsvorrichtung 1 ist in ein Schienenfahrzeug 5 integriert und dient vorzugsweise der Entfernung von nicht gezeigten schütt- oder rieselfähigen Verunreinigungen, insbesondere Sand, aus dem Gleisbett. Hierzu hat die Reinigungsvorrichtung 1 eine Zuführung 6 für Druckluft als Treibmedium, die in Fahrtrichtung 7 des Schienenfahrzeugs 5 schräg von oben auf die Oberfläche der verunreinigten Gleisanlage 2 gerichtet austritt. Dabei ist die Reinigungsvorrichtung 1 redundant derart ausgeführt, dass in beiden möglichen Fahrtrichtungen 7 jeweils eine von zwei Zuführungen 6 aktiviert wird.
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Wie insbesondere in den 2a und 2b erkennbar, ist in Fahrtrichtung 7 vor der Zuführung 6 mit einem Abstand a zu dieser ein in den 3 bis 9 vergrößert dargestellter Prallkörper 8 um eine vertikale Achse 9 schwenkbeweglich angeordnet. Entsprechend eines ausgewählten Seitenwinkels α der Schwenkposition erfolgt der Auswurf der an dem Prallkörper 8 abgelenkten rieselfähigen Verunreinigungen als Austrittsstrahl 10 wahlweise zu der einen oder anderen Fahrzeugseite l, r. Die konstruktive Ausgestaltung des Prallkörpers 8 wird nachstehend noch anhand der 3 bis 9 weiter verdeutlicht. Wie zu erkennen, hat der Prallkörper 8 eine der Zuführung 6 zugewandte, zumindest abschnittsweise konkave Prallfläche 11 aus zwei schalenförmigen Formteilen 12, 13. Zur Einstellung einer gewünschten von diesen Formteilen 12, 13 im Bereich einer lateralen Austrittsöffnung 14 begrenzten Querschnittsfläche 15 sind diese Formteile 12, 13 relativ zueinander um eine Achse 16 schwenkbeweglich verbunden. Indem also die Austrittsöffnung 14 vergrößert oder verkleinert werden kann, ist der Austrittsstrahl 10 in gewünschter Weise formbar. Beispielsweise kann so ein dünner Sandstrahl hoher Geschwindigkeit erzeugt werden, um einen weiten Auswurf zu erreichen. Ebenso kann ein wolkenförmiger Austrittsstrahl 10 erzeugt werden. Zudem ist die Einstellung der Austrittsöffnung 14 unabhängig von dem Seitenwinkel α des Prallkörpers 8. Vielmehr wird die für die Ableitung der Verunreinigung wirksame Größe der Prallfläche 11 durch eine unterschiedliche relative Position der schalenförmigen Formteile 12, 13 bestimmt.
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Die in 1 dargestellte Zuführung 6 für Druckluft wird nachstehend noch anhand der 10 bis 12 näher erläutert, die jeweils die Zuführung 6 und den hierzu gegenüberliegend angeordneten Prallkörper 8 zeigen. Wie zu erkennen, hat die Zuführung 6 eine Mehrzahl von Leitungen 17, die jeweils in eine Düse 18 einmünden. Jede dieser Düsen 18 ist in Abhängigkeit von dem jeweiligen Abstand zu dem Prallkörper 8 und der Ausformung der Formteile 12, 13 in unterschiedlichen vertikalen Abständen gegenüber dem Prallkörper 8 festlegbar. Hierzu ist jede Düse 18 mit einem Schwenkarm 19 verbunden, welcher durch einen nicht gezeigten Antrieb in Pfeilrichtung 20 auslenkbar ist. Unabhängig davon ist die Düse 18 um eine Achse 21 in Pfeilrichtung 22 schwenkbeweglich, um eine gewünschte Richtung der austretenden Luftströmung gegenüber dem Prallkörper 8 einstellen zu können.