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Die Erfindung bezieht sich auf einen dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichter.
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Zur Generierung einer Wechselgröße, insbesondere einer dreiphasigen Wechselgröße, aus einer Gleichspannung wird ein Stromrichter, der bei dieser Wandlung auch als Wechselrichter bezeichnet wird, benötigt. Ein Wechselrichter, der auch als DC/AC-Stromrichter bezeichnet wird, wandelt Gleichstrom in Wechselstrom um, indem er zwischen verschiedenen Gleichspannungsstufen umschaltet. Die daraus resultierende Wechselspannung ist nicht sinusförmig, sondern besteht aus einer Reihe von hochfrequenten rechteckigen Impulsen, die so angelegt sind, dass sie einer Sinuswelle möglichst nahe kommen. Diese nicht ideale Sinusform verursacht Oberschwingungen, d.h. Ströme und Spannungen höherer Frequenz, deren Auswirkungen von einer zusätzlichen Belastung der Isolierung und der Lager von Motoren bis hin zu Störungen anderer Geräte reichen. Zwar können Oberschwingungsfilter eingesetzt werden, um problematische Oberschwingungen herauszufiltern und die Ausgangsschwingung zu filtern. Diese Oberschwingungsfilter verursachen zusätzliche Kosten und Verluste.
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Der einfachste Wechselrichter ist der Zweipunkt-Stromrichter, auch als Zwei-Stufen-Stromrichter bezeichnet, da dieser mit zwei Spannungsstufen arbeitet. Der Dreipunkt-NPC-Stromrichter (Neutral Point Clamped) stellt eine Erweiterung des Zweipunkt-Stromrichters dar. Dieser Dreipunkt-Stromrichter weist als zusätzliche Spannungsstufe die Nullpunkt-Spannung auf. Da der Dreipunkt-Stromrichter geringere Oberschwingungen erzeugt, vereinfacht sich der Filteraufwand. Der Dreipunkt-Stromrichter wird dann verwendet, wenn der Wert der Amplitude der Gleichspannung den Wert der Sperrspannung eines verwendeten abschaltbaren Halbleiterschalters übersteigt.
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Mittlerweile gibt es Stromrichter, die mit fünf Spannungsstufen arbeiten, allerdings zeichnen sich diese Schaltungen durch eine deutlich höhere Komplexität aus. In der Veröffentlichung mit dem Titel
"Recent Advances in Multilevel Converter/Inverter Topologies and Applications" von Fang Z. Peng et al., veröffentlicht im Konferenzband der International Power Electronics Conference, IEEE 2010, Seiten 492–501, werden mehrere Mehrpunkt-Topologien miteinander verglichen. Insbesondere ist ein Fünfpunkt-Stromrichter in der Topologie mit Klemmdioden bzw. mit Klemmkondensatoren dargestellt. Neben diesen Klemmdioden und Klemmkondensatoren sind außerdem Steuer- und Ladeschaltkreise erforderlich. Bei Wechselrichtern für Mittelspannungsantriebe beispielsweise im unteren Leistungsbereich sind einfache Lösungen gefordert.
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Aus der Veröffentlichung
"A New Simplified Multilevel Inverter Topology for DC-AC Conversion" von Gerardo Ceglia et al., abgedruckt in IEEE Transactions on Power Electronics, Vol. 21, No. 5, September 2006, Seiten 1311–1319, ist eine neue Topologie für einen Fünfpunkt-Stromrichter entnehmbar, die gegenüber der herkömmlichen Topologie mit Klemmdioden bzw. Klemmkondensatoren aufwandsärmer ist. Diese neue Topolgie verwendet eine H-Brücke, die mit einem bidirektionalen Hilfsschalter verknüpft ist. Mittels dieser Topologie werden für einen Fünfpunkt-Stromrichter nur fünf abschaltbare Halbleiter, acht Dioden und zwei Kondensatoren benötigt. Bei einem DC/AC-Stromrichter mit n Spannungsstufen werden bei dieser Topologie eine H-Brücke, n – 2 bidirektionale Hilfsschalter und n – 1 Kondensatoren, die elektrisch in Reihe geschaltet sind, miteinander verschaltet.
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Der Veröffentlichung
"Comparison of Hybrid Propulsion Drive Schemes" von K. A. Corzine et al., veröffentlicht 2005 in IEEE Electric Ship Technology Symposium, Seiten 355–362, ist eine weitere Mehrpunkt-Topologie für einen DC/AC-Stromrichter entnehmbar. Diese Mehrpunkt-Topologie schaltet mehrere Stromrichter elektrisch in Reihe oder parallel. Diese Schaltungsvariante eines Mehrpunkt-Stromrichters wird als Hybrid-Stromrichter bezeichnet. Ein derartiger Hybrid-Stromrichter teilt die Leistung auf einen Stromrichter mit abschaltbaren Halbleiterschalter hoher Sperrspannung, die mit einer kleineren Schaltfrequenz betrieben werden, und einen Stromrichter mit abschaltbaren Halbleiterschaltern niedrigerer Sperrspannung, die mit einer hohen Schaltfrequenz betrieben werden, auf. Der erstgenannte Stromrichtertyp wird als ”bulk”-Wechselrichter und der zweitgenannte Stromrichtertyp als ”conditioning”-Wechselrichter bezeichnet. Dieser Veröffentlichung sind verschiedene Topologien von Hybrid-Stromrichtern entnehmbar. Gemäß dieser Veröffentlichung verschaltet ein Hybrid-Mehrpunkt-Stromrichter wenigstens zwei Mehrpunkt-Stromrichter elektrisch in Reihe oder parallel. Daraus resultierend Mehrpunkt-Stromrichter, die eine höhere Anzahl von Spannungsstufen aufweisen. Die Anzahl der Spannungsstufen des Hybrid-Mehrpunkt-Stromrichters ergibt sich als Produkt der Spannungsstufen des bulk- und conditioning-Wechselrichters.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichter anzugeben, der gegenüber einem Hybrid-Mehrpunkt-Stromrichter bekannter Art aufwandsärmer ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß werden drei dreiphasige Stromrichter gleicher Topologie miteinander und mit einem Spannungszwischenkreis mit wenigstens drei elektrisch in Reihe geschalteten Kondensatoren verschaltet. Dabei wird jeweils ein dreiphasiger Stromrichter gleichspannungsseitig elektrisch parallel zu einem oberen bzw. zu einem unteren Kondensator der drei Kondensatoren des Spannungszwischenkreises geschaltet. Der dritte dreiphasige Stromrichter verbindet die wechselspannungsseitigen Anschlüsse dieser beiden dreiphasigen Stromrichter miteinander, wobei die wechselspannungsseitigen Anschlüsse dieses dritten dreiphasigen Stromrichters jeweils einen Ausgangs-Anschluss des erfindungsgemäßen dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters bilden. Bei der Verschaltung der beiden dreiphasigen Stromrichter wechselspannungsseitig mittels des dritten dreiphasigen Stromrichters werden korrespondierende wechselspannungsseitige Anschlüsse der beiden dreiphasigen Stromrichter mittels einer Halbbrücke des dritten dreiphasigen Stromrichters verknüpft.
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Der Vorteil dieses erfindungsgemäßen dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters besteht darin, dass für die drei dreiphasigen Stromrichter ein und dieselbe Topologie verwendet wird. Die beiden dreiphasigen Stromrichter, die jeweils gleichspannungsseitig einem Kondensator des Spannungszwischenkreises elektrisch parallel geschaltet sind, werden nur mit einem Drittel der Zwischenkreisspannung belastet, wobei der verbindende dreiphasige Stromrichter mit zwei Dritteln der Zwischenkreisspannung belastet wird. Die dreiphasigen Stromrichter, die mit einer geringen Spannung belastet werden, werden mit einer höheren Pulsfrequenz gesteuert als der dreiphasige Stromrichter, der mit einer hohen Spannung belastet wird.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters werden zwei erfindungsgemäße dreiphasige Mehrpunkt-Stromrichter derart miteinander verschaltet, dass die beiden Spannungszwischenkreise mittels eines weiteren Kondensators miteinander verknüpft werden und die Ausgangs-Anschlüsse der beiden dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichter mittels eines weiteren Stromrichters gleicher Topologie miteinander verbunden werden. An den wechselspannungsseitigen Anschlüssen dieses verbindenden dreiphasigen Stromrichters steht jeweils eine Spannung mit acht Spannungsstufen an. Die zugehörigen verketteten Spannungen weisen dann jeweils fünfzehn Spannungsstufen auf.
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Die einfachste Ausführungsform des erfindungsgemäßen dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters weist drei dreiphasige Stromrichter in der Topologie Zweipunkt-Stromrichter auf. Dadurch können für die beiden conditioning-Stromrichter jeweils ein Sixpack-Modul verwendet werden, wogegen für den bulk-Stromrichter drei Halbbrücken-Module verwendet werden. Mit diesen Modulen können die drei dreiphasigen Stromrichter ohne großen Aufwand verschaltet werden.
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Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters wird für die drei dreiphasigen Stromrichter jeweils ein Dreipunkt-Stromrichter verwendet. Durch die Verwendung von drei dreiphasigen Dreipunkt-Stromrichtern erhöht sich die Anzahl der elektrisch in Reihe geschalteten Kondensatoren. Für jeden dreiphasigen Dreipunkt-Stromrichter weist der Spannungszwischenkreis zwei Kondensatoren auf. Dadurch liegen im Spannungszwischenkreis sieben Spannungsstufen vor. Die Spannungen, die an den drei wechselspannungsseitigen Ausgangs-Anschlüssen des dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters anliegen, weisen dann sieben Spannungsstufen auf, wogegen deren verkettete Spannungen dreizehn Spannungsstufen aufweisen.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters ist der mittlere Kondensator, der die beiden Kondensatoren, denen jeweils gleichspannungsseitig ein dreiphasiger Stromrichter elektrisch parallel geschaltet ist, in zwei gleich große Kondensatoren unterteilt. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass der Verbindungspunkt dieser beiden gleich großen Kondenstoren mit Erde verbunden werden kann. Somit erhält man einen Spannungszwischenkreis mit Mittelpunkt, der geerdet ist, wodurch eine symmetrische Spannungsaufteilung im Stromrichter erreicht wird.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in der mehrere Ausführungsformen eines dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters nach der Erfindung schematisch veranschaulicht sind.
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1 zeigt ein Blockschaltbild einer ersten Ausführungsform eines dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters nach der Erfindung, wobei in
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2 eine erste Realisierung dieses erfindungsgemäßen Stromrichters dargestellt ist, die
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3 zeigt eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters in der Realisierung gemäß 2, die
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4 zeigt eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters in der Realisierung gemäß 2, wogegen die
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5 eine vorteilhafte Ausführungsform der vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters zeigt, in der
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6 ist eine zweite Realisierung des erfindungsgemäßen dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters dargestellt, wobei die
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7 ein Schaltbild eines Dreipunkt-Stromrichters in der Topologie ANPC zeigt, und in den
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8–10 sind unterschiedliche Ausführungsformen einer Gleichspannungsquelle für den dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichter gemäß 1 dargestellt.
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1 veranschaulicht ein Blockschaltbild eines dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters 2 gemäß der Erfindung. Dieser dreiphasige Mehrpunkt-Stromrichter 2 weist drei dreiphasige Stromrichter 4, 6 und 8 gleicher Topologie auf. Außerdem weist dieser dreiphasige Mehrpunkt-Stromrichter 2 einen Spannungszwischenkreis 10 auf, der drei Kondensatoren C1, C2 und C3 aufweist, die elektrisch in Reihe geschaltet sind. Elektrisch parallel zum Spannungszwischenkreis 10, der auch als Gleichspannungszwischenkreis bezeichnet wird, ist eine Gleichspannungsquelle 12 geschaltet, die hier als Ersatzschaltbild dargestellt ist. Der dreiphasige Stromrichter 4 ist gleichspannungsseitig elektrisch parallel zum oberen Kondensator C1 des Spannungszwischenkreises 10 geschaltet, wogegen der dreiphasige Stromrichter 6 gleichspannungsseitig elektrisch parallel zum unteren Kondensator C3 des Spannungszwischenkreises 10 geschaltet ist. Da im Spannungszwischenkreis 10 drei Kondensatoren C1, C2 und C3 elektrisch in Reihe geschaltet sind, weist dieser Spannungszwischenkreis 10 vier Spannungsstufen auf. Die anstehende Gleichspannung UDC teilt sich annähernd gleichmäßig auf die drei Kondensatoren C1, C2 und C3 auf, so dass jeweils eine Gleichspannung UC1, UC2 und UC3 an diesen Kondensatoren C1, C2 und C3 ansteht, deren Amplituden jeweils annähernd ein Drittel der am Spannungszwischenkreis 10 anstehenden Gleichspannung UDC entspricht. Der dreiphasige Stromrichter 8 verbindet die wechselspannungsseitigen Ausgänge R1, S1 und T1 des dreiphasigen Stromrichters 4 mit den wechselspannungsseitigen Ausgängen R2, S2 und T2 des dreiphasigen Stromrichters 6. Dabei werden die Ausgänge R1, S1 und T1 des oberen dreiphasigen Stromrichters 4 jeweils mit einem positiven Anschluss 14, 18 und 22 der drei Halbbrücken R, S und T des dreiphasigen Stromrichters 8 und die negativen Anschlüsse 16, 20 und 24 dieser drei Halbbrücken R, S und T des dreiphasigen Stromrichters 8 mit den wechselspannungsseitigen Anschlüssen R2, S2 und T2 des unteren dreiphasigen Stromrichters 6 elektrisch leitend verbunden. Die wechselspannungsseitigen Anschlüsse dieser drei Halbbrücken R, S und T des dreiphasigen Stromrichters 8 bilden die Ausgangs-Anschlüsse RM, SM und TM des dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters 2.
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In 2 ist eine Realisierung des erfindungsgemäßen dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters 2 nach 1 näher dargestellt. Als dreiphasige Stromrichter 4, 6 und 8 werden 6-pulsige Stromrichter mit abschaltbaren Halbleiterschaltern, insbesondere Insulated-Gate-Bipolar-Transistoren (IGBT), verwendet. Dabei werden für die dreiphasigen Zweipunkt-Stromrichter 4 und 6 jeweils ein IGBT-Sixpack-Modul verwendet, wobei für die Realisierung des dreiphasigen Stromrichters 8 drei IGBT-Halbbrücken-Module verwendet werden.
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Da die dreiphasigen Stromrichter 4 und 6 nur mit einem Drittel der Zwischenkreisspannung beaufschlagt werden, können abschaltbare Halbleiterschalter mit einer geringeren Sperrspannung verwendet werden im Gegensatz zu den abschaltbaren Halbleiterschaltern des dreiphasigen Stromrichters 8. Wegen dieser Spannungsbelastung werden die dreiphasigen Stromrichter 4 und 6 mit einer höheren Pulsfrequenz betrieben als der dreiphasige Stromrichter 8. Somit kann man die Stromrichter 4 und 6 als ”conditioning”-Stromrichter und den Stromrichter 8 als ”bulk”-Stromrichter eines Hybrid-Stromrichters bezeichnen.
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In 3 ist eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters 2 in der Realisierung gemäß 2 näher dargestellt. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der Ausführungsform gemäß 2 dadurch, dass der mittlere Kondensator C2 der drei elektrisch in Reihe geschalteten Kondensatoren C1, C2 und C3 in zwei gleich große Kondensatoren C2/2 unterteilt ist. Der Verbindungspunkt 26 dieser beiden gleich großen Kondensatoren C2/2 ist mit Erde elektrisch leitend verbunden. Dieser Verbindungspunkt 26 stellt den Mittelpunkt des Spannungszwischenkreises 10 dar. Durch die Erdung dieses Mittelpunktes wird eine symmetrische Spannungsaufteilung im dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichter 2 erreicht.
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Eine Realisierung einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters 2 gemäß 2 ist in 4 näher dargestellt. Diese vorteilhafte Weiterbildung besteht aus zwei dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichtern 2 gemäß 2, die in dieser Ausführungsform als 2 1 und 2 2 bezeichnet werden. Diese beiden dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichter 2 1 und 2 2 sind gleichspannungsseitig mittels eines weiteren Kondensators C4 und wechselspannungsseitig mittels eines weiteren dreiphasigen Stromrichters 28 miteinander verknüpft. Der weitere Kondensator C4 verbindet den Spannungszwischenkreis 10 1 des ersten dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters 2 1 mit dem Spannungszwischenkreis 10 2 des zweiten dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters 2 2 derart, dass die Kondensatoren C11, C21, C31 und C12, C22, C32 und der weitere Kondensator C4 elektrisch in Reihe geschaltet sind. Mittels des Weiteren dreiphasigen Stromrichters 28 werden die Ausgangs-Anschlüsse RM1, SM1 und TM1 des ersten dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters 2 1 mit dem Ausgangs-Anschlüssen RM2, SM2 und TM2 des zweiten dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters 2 2 miteinander verbunden. Dies wird dadurch erreicht, dass die positiven Anschlüsse 30, 34 und 38 der drei Halbbrücken R, S und T des weiteren dreiphasigen Stromrichters 28 jeweils mit einem Ausgangs-Anschluss RM1, SM1 und TM1 des dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters 2 1 elektrisch leitend verbunden sind, wogegen die negativen Anschlüsse 32, 36 und 40 dieser drei Halbbrücken R, S und T des weiteren dreiphasigen Stromrichters 28 jeweils mit einem Ausgangs-Anschluss RM2, SM2 und TM2 des zweiten dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters 2 2 elektrisch leitend verbunden sind. An den Ausgangs-Anschlüssen RM, SM und TM dieses dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters 2 steht jeweils eine Phasenspannung uR, uS und uT mit jeweils acht Spannungsstufen an. Dadurch weisen die zugehörigen verketteten Spannungen uRS, uST und uTR jeweils einen Spannungsverlauf mit fünfzehn Spannungsstufen auf.
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In 5 ist die Ausführungsform des dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters 2 gemäß 4 dargestellt, wobei sein Spannungszwischenkreis 10 einen Mittelpunkt aufweist, der geerdet ist. Dadurch wird eine symmetrische Spannungsaufteilung erreicht.
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In 6 ist eine zweite Realisierung des erfindungsgemäßen dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters 2 gemäß 1 näher dargestellt. Diese Realisierung unterscheidet sich von der Realisierung des dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters 2 gemäß 2 darin, dass anstelle von 6-pulsigen Zweipunkt-Stromrichtern für die drei dreiphasigen Stromrichter 4, 6 und 8 jeweils ein Dreipunkt-Stromrichter in der Topologie NPC (Neutral Point Clamped) verwendet wird. Durch die Verwendung von dreiphasigen Dreipunkt-Stromrichtern weist der Spannungszwischenkreis 10 doppelt so viele Kondensatoren C1, ..., C6 auf, die elektrisch in Reihe geschaltet sind. Dadurch weist dieser Spannungszwischenkreis 10 sieben Spannungsstufen auf.
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Anstelle von dreiphasigen Dreipunkt-Stromrichtern in der Topologie NPC können auch dreiphasige Dreipunkt-Stromrichter in der Topologie ANPC (Advanced Neutral Point Clamped) verwendet werden. Diese beiden Topologien unterscheiden sich schaltungstechnisch dadurch, dass anstelle von Mittelpunkts-Dioden abschaltbaren Halbleiterschalter, insbesondere Insulated-Gate-Bipolar-Transistoren (IGBT), verwendet werden. Ein Blockschaltbild eines dreiphasigen Dreipunkt-Stromrichters in der Topologie ANPC ist in
7 näher dargestellt und aus der
US 2006/0056209 A1 bekannt.
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In den 8 bis 10 sind verschiedene Ausführungsformen der Gleichspannungsquelle dargestellt. Gemäß der Ausführungsform der 8 ist die Quelle als einfache Gleichspannungsquelle 12 (geerdet oder potentialfrei) ausgeführt. In der Ausführungsform gemäß 9 ist die Quelle mit zwei getrennten Gleichspannungsquellen 12 1 und 12 2 als bipolare Gleichspannungsquelle mit Mittelpunktserdung ausgeführt. Bei der Ausführungsform gemäß 10 ist die Gleichspannungsquelle 12 als einfache potentialfreie Gleichspannungsquelle ausgeführt, wobei der Spannungszwischenkreis 10 derart ausgebildet ist, dass ein Mittelpunkt existiert, der mit Erde elektrisch leitend verbunden ist. Dadurch erhält man trotzdem eine symmetrische Spannungsaufteilung im dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichter 2. Somit kann der dreiphasige Mehrpunkt-Stromrichter nach der Erfindung an unterschiedlichen Spannungsquellen betrieben werden. Ein Anwendungsgebiet dieses erfindungsgemäßen dreiphasigen Mehrpunkt-Stromrichters 2 ist die Photovoltaik, Windkraft, Antriebe.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2006/0056209 A1 [0031]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- ”Recent Advances in Multilevel Converter/Inverter Topologies and Applications” von Fang Z. Peng et al., veröffentlicht im Konferenzband der International Power Electronics Conference, IEEE 2010, Seiten 492–501 [0004]
- ”A New Simplified Multilevel Inverter Topology for DC-AC Conversion” von Gerardo Ceglia et al., abgedruckt in IEEE Transactions on Power Electronics, Vol. 21, No. 5, September 2006, Seiten 1311–1319 [0005]
- ”Comparison of Hybrid Propulsion Drive Schemes” von K. A. Corzine et al., veröffentlicht 2005 in IEEE Electric Ship Technology Symposium, Seiten 355–362 [0006]