-
Die Erfindung betrifft ein Hausgerät zum Trocknen eines Gutes mittels eines Prozessluftstroms, umfassend eine Behandlungskammer zum Aufnehmen des Gutes und einen Prozessluftkanal zum Führen des Prozessluftstromes durch die Behandlungskammer, welcher Prozessluftkanal abströmseitig der Behandlungskammer eine Filteranordnung zum Ausfiltern eines Schwebstoffes aus dem Prozessluftstrom aufweist.
-
Eine solches Hausgerät geht hervor aus den Veröffentlichungen
DE 101 35 471 A1 und
US-Patent 6,966,126 . In diesen prioritätsgleichen Schriften ist ein Wäschetrockner mit herausnehmbarem Filter zum Ausfiltern von Schwebstoffen wie Flusen aus einem Prozessluftstrom bekannt. Der Filter umfasst einen Einsatz aus einem Vlies, Gewebe oder Gewirk und einen formstabilen Rahmen, in den dieser Einsatz eingelegt wird. Der Einsatz kann zusätzlich mit einem Geruchsstoffe bindenden oder umwandelnden Überzug versehen sein. Der Überzug kann Mineralien wie Aktivkohle enthalten. Alternativ kann der Einsatz selbst aus Aktivkohle-Fasern bestehen oder solche Aktivkohle-Fasern enthalten.
-
Aus der
EP 2 050 862 A1 geht eine Filtervorrichtung für ein Hausgerät, insbesondere einen Wäschetrockner, hervor, bei der ein erster Flusenfilter und ein zweiter Flusenfilter miteinander verbunden und in das Hausgerät einsetzbar, und in aus dem Hausgerät entnommenem Zustand relativ zueinander bewegbar sind.
-
Aus der
EP 1 005 957 B1 geht ein Vliesstoff hervor, der als Schleifwerkzeug ausgestaltet ist. Er besteht aus einem Vliesstoff als Grundlage, der mit einem Harz imprägniert ist, wobei Hartstoffe wie Kalkstein, Quarz und Korund in dem Harz dispergiert sind.
-
Aus der
EP 1 666 204 A1 geht ein zum Schleifen von Werkstoffen bestimmtes Produkt hervor, welches ein Nadelvlies als Schleifunterlage sowie ein mittels eines Bindemittels, welches ein Harz sein kann, auf der Schleifunterlage fixiertes Schleifmineral aufweist. Das Nadelvlies ist in dieser Schrift ausführlich beschrieben, worauf hier explizit Bezug genommen wird. Es kann insbesondere Fasern aus Polyamid oder Polyester oder ein Gemisch solcher Fasern enthalten. Das Harz kann insbesondere ein Phenolharz, Polyesterharz oder Acrylharz sein. Das Nadelvlies weist insbesondere ein Flächengewicht zwischen 25 g/m
2 und 300 g/m
2 auf, und es kann, muss aber nicht, ausgehend von einer ursprünglichen Dicke von 7 mm durch Pressen auf eine bis zu 5% der ursprünglichen Dicke verringerte Dicke kompaktiert sein.
-
Aus den Dokumenten
EP 2 134 896 B1 ,
WO 2009/059874 A1 und
WO 2009/0050004 A1 geht ein Wäschetrockner hervor, welcher zum zyklisch wiederholten Aufheizen und Abkühlen eines zum Trocknen eines Wäschepostens zirkulierenden Luftstroms eine Wärmepumpe aufweist, welche einen ersten Wärmetauscher als Wärme an den Prozessluftstrom abgebende Wärmequelle und einen zweiten Wärmetauscher als Wärme aus dem Prozessluftstrom aufnehmende Wärmesenke aufweist. Bevor der Prozessluftstrom im Anschluss an das Umströmen der zu trocknenden Wäsche zur Wärmesenke gelangt, durchfließt er einen Flusenfilter, welcher dem Ausfiltern von Schwebstoffen dient, die der Prozessluftstrom der Wäsche entrissen hat und die normalerweise als „Flusen“ bezeichnet werden. Dieses Ausfiltern ist aber niemals vollständig, so dass ein wenn auch geringer Teil der Schwebstoffe noch zur Wärmesenke gelangt. In der Wärmesenke kondensiert Feuchtigkeit aus dem Prozessluftstrom aus und befeuchtet entsprechend ausgesetzte Oberflächen der Wärmesenke, und an diesen Oberflächen schlagen sich die mitgeführten Schwebstoffe nieder. Um eine Beeinträchtigung der Wirksamkeit der Wärmesenke zu vermeiden, müssen diese Oberflächen deshalb gelegentlich gereinigt werden. Dazu ist im beschriebenen Wäschetrockner eine Reinigungseinrichtung vorhanden, die das beim Trocknen angefallene Kondensat zum Abreinigen der Wärmesenke nutzt.
-
Damit das Abreinigen der Wärmesenke zuverlässig funktioniert, ist es notwendig, die Menge der anfallenden Schwebstoffe zu begrenzen und insbesondere Vorkehrung zu treffen, dass Haare, die beim üblichen Tragen oder sonstigen Benutzen von Wäschestücken auf diesen abgelagert und beim Waschen nicht von den Wäschestücken entfernt wurden, zuverlässig vom Flusenfilter aufgefangen werden. Dazu könnte die Nutzung einer Filteranordnung mit vielen hintereinander angeordneten einzelnen Filtern erwogen werden; es ist aber zu bedenken, dass eine solche komplexe Filteranordnung einen beachtlichen Strömungswiderstand für den Prozessluftstrom darstellt und dementsprechend den zum Antreiben des Prozessluftstroms notwendigen Aufwand an Energie höchst unerwünscht erhöhen kann.
-
Dementsprechend geht die Erfindung aus von der Aufgabe, ein Hausgerät der eingangs definierten Gattung anzugeben, dessen Filteranordnung im Hinblick auf das Ausfiltern von langfaserigen Schwebstoffen wie Haaren verbessert ist.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe angegeben wird ein Hausgerät zum Trocknen eines Gutes mittels eines Prozessluftstroms, umfassend eine Behandlungskammer zum Aufnehmen des Gutes und einen Prozessluftkanal zum Führen des Prozessluftstromes durch die Behandlungskammer, welcher Prozessluftkanal abströmseitig der Behandlungskammer eine Filteranordnung zum Ausfiltern eines Schwebstoffes aus dem Prozessluftstrom aufweist. In dieser Vorrichtung umfasst die Filteranordnung ein von dem Prozessluftstrom durchsetzbares Nadelvlies.
-
Unter einem Nadelvlies ist vorliegend ein Vlies zu verstehen, in dem Fasern lediglich regellos geschichtet sind, sondern in dem die Fasern zusätzlich durch einen geläufig als „Vernadeln“ bezeichneten Prozess ineinander verschlungen sind. Beim Vernadeln wird das Vlies mit einem Nadelstock, der vielzählige mit Widerhaken versehene Nadeln trägt, vielfach hin und her durchstoßen, wobei die Widerhaken der Nadeln die Fasern erfassen und untereinander verschlingen. Dadurch wird insbesondere die Festigkeit des Vlieses deutlich erhöht.
-
Das Nadelvlies hat als Vorteil zunächst eine Formstabilität, die ein Reinigen von Flusen und anderen ausgefilterten Schwebstoffen wie auch Haaren durch Ausklopfen, eventuell auch Ausspülen, gestattet. Ein weiterer Vorteil liegt in der unregelmäßigen Anordnung der Fasern, die das Nadelvlies bilden und den durchsetzenden, mit Schwebstoffen beladenen Prozessluftstrom beim durchqueren auf vielfach gekrümmte Wege zwingen. Dies begünstigt die Abscheidung längerer Fasern wie Haaren, das diese das Nadelvlies praktisch nicht auf geraden Wegen durchqueren können und somit mit sehr gutem Wirkungsgrad in dem Nadelvlies festgehalten werden. Außerdem hat ein Nadelvlies aber eine relativ offene Struktur, die dem durchsetzenden Prozessluftstrom eher wenig Strömungswiderstand entgegensetzt, so dass der zusätzliche Aufwand zum Treiben des Prozessluftstroms durch das Nadelvlies gering bleibt.
-
Im Rahmen einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung besteht das Nadelvlies aus Fäden zumindest eines Polymers und weist ein Flächengewicht zwischen 200 g/m2 und 600 g/m2 auf. Ein solches Nadelvlies hat sich im Rahmen der Erfindung als besonders vorteilhaft erwiesen, zumal es in solcher Ausgestaltung auch, wenn auch nur für andere Anwendungen, marktgängig verfügbar ist.
-
Im Rahmen einer anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist das Polymer ein Polyester.
-
Im Rahmen einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist das Nadelvlies eine verfestigende Imprägnierung auf, wobei diese Imprägnierung mit weiterem Vorzug ein Harz enthält, welches noch weiter bevorzugt ein Acrylharz ist. Solche Nadelvliese sind bekannt als Werkzeuge zur Oberflächenbearbeitung, insbesondere zum Schleifen und Polieren. Dabei sind in die Imprägnierung noch fein verteilte Hartstoffe wie Kalkstein und Korund eingelagert, mit denen die Oberflächenbearbeitung erfolgt. Vorliegend kommt es auf die Eingelagerten Hartstoffe weniger an. Die von der Imprägnierung bewirkte zusätzliche Formstabilität ist für den erfindungsgemäßen Einsatz des Nadelvlieses vorteilhaft, da es die Anwendung über einen besonders langen Zeitraum begünstigt und zusätzlich das gelegentliche Reinigen des Nadelvlieses durch Ausklopfen oder Ausspülen erleichtert.
-
Ebenfalls besonders bevorzugt weist im Rahmen der Erfindung das Nadelvlies eine Dicke zwischen 5 mm und 10 mm, insbesondere zwischen 7 mm und 9 mm, auf.
-
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, das Nadelvlies als einzigen Filter in der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu verwenden. Besonders bevorzugt ist jedoch eine Weiterbildung der Erfindung dahingehend, dass die Filteranordnung einen zwischen der Behandlungskammer und dem Nadelvlies angeordneten Vorfilter aufweist, der mit weiterem Vorzug ein Sieb ist. Somit kann der Vorfilter dem durchströmenden Prozessluftstrom bereits einen wesentlichen Anteil der Schwebstoffe entziehen, so dass das Nadelvlies lange bereit bleibt zum Ausfiltern solcher Schwebstoffe, die den Vorfilter passiert haben. Die Ausbildung des Vorfilters als Sieb begünstigt dessen häufige Reinigung, so dass der Trocknungsprozess in dem Hausgerät vor wesentlicher
-
Beeinträchtigung durch Schwebstoffe, die in einem vorgängigen Trocknungsprozess angefallen sind, zu schützen.
-
Vorzugsweise weist in dem erfindungsgemäßen Hausgerät der Prozessluftkanal ein Gebläse zum Fördern des Prozessluftstroms und eine anströmseitig der Behandlungskammer angeordnete Wärmequelle zum Zuführen von Wärme zu dem Prozessluftstrom auf. Die Wärmequelle kann eine elektrische oder chemische Heizung, zum Beispiel ein elektrischer Heizwiderstand oder ein Gasbrenner, sein, es ist im Rahmen der Erfindung auch denkbar, einen Wärmetauscher, der Wärme aus einem anderen Medium in den Prozessluftstrom einträgt, zu verwenden.
-
In dem erfindungsgemäßen Hausgerät ist der Prozessluftkanal vorzugsweise in sich geschlossen, so dass eine Anordnung nach Art eines Umlufttrockners vorliegt, in welcher der Prozessluftstrom ohne wesentlichen Austausch mit umgebender Luft umläuft. Dies schließt aber Anordnungen, in denen der Prozessluftkreis nach Art eines Ablufttrockners offen oder nur teilweise geschlossen ist, nicht aus dem Rahmen der Erfindung aus.
-
Eine wiederum besonders bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Hausgerät abströmseitig der Filteranordnung und anströmseitig der Wärmequelle eine Wärmesenke zum Entziehen von Wärme aus dem Prozessluftstrom aufweist. Diese Wärmesenke ist mit weiterem Vorzug eingerichtet ist zum Auskondensieren von Feuchtigkeit und zum Ausscheiden gebildeten Kondensats aus dem Prozessluftstrom, wobei der Wärmesenke ein Sammler für Kondensat zugeordnet ist. Eine solche Wärmesenke kann ein Wärmetauscher sein, der Wärme vom Prozessluftstrom auf ein anderes Medium, insbesondere Kühlluft oder Kältemittel, überträgt. Sie kommt vor allem in einem Hausgerät mit geschlossenem Prozessluftkreislauf zur Anwendung, ihre Anwendung in einem Hausgerät mit ganz oder teilweise offenem Prozessluftkreislauf ist dadurch aber nicht aus dem Rahmen der Erfindung ausgeschlossen.
-
Im Rahmen einer wiederum besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind die Wärmequelle und die Wärmesenke Bestandteile einer Wärmepumpe zum Pumpen von Wärme von der Wärmesenke zu der Wärmequelle sind. Es sind vielfältige Ausführungen von Wärmepumpen zum Einsatz in Hausgeräten zum Trocknen bekannt. Besonders bevorzugt ist aktuell die Wärmepumpe des Kompressor-Typs. In einer solchen Wärmepumpe zirkuliert ein wechselweise verdampfendes und kondensierendes Kältemittel in einem in sich geschlossenen Kältemittelkanal, durch den es mittels eines darin befindlichen Kompressors getrieben wird. Der Kompressor komprimiert gasförmiges Kältemittel, welches vom Kompressor zu einem ersten Wärmetauscher gelangt. Dieser fungiert als Wärmequelle, indem das Kältemittel in ihm Wärme an den Prozessluftstrom abgibt und dabei kondensiert. In flüssigem Zustand gelangt das Kältemittel zu einem Expander, insbesondere einer Blende, Düse oder Kapillare, und entspannt sich, während es den Expander durchfließt und dabei teilweise verdampft. Dann gelangt es zu einem zweiten Wärmetauscher, welcher als Wärmesenke fungiert, und nimmt dort aus dem Prozessluftstrom Wärme auf, wobei es verdampft. In verdampfter Form gelangt es zurück zum Kompressor, um dort erneut komprimiert zu werden. Als Kältemittel kommen insbesondere fluorierte Kohlenwasserstoffverbindungen in Betracht, vor allem die unter den Bezeichnungen R134a, R152a, R407C und R410A bekannten fluorierten Derivate und Gemische solcher Derivate des Ethans. Auch benutzbar sind Propan (R290) und Kohlendioxid (R744), wobei diese wegen Feuergefährlichkeit bzw. sehr niedriger kritischer Temperatur spezielle Vorkehrungen erfordern.
-
Im Rahmen noch einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Behandlungskammer eine drehbare Trommel.
-
Im Rahmen der Erfindung ist das Hausgerät ganz besonders bevorzugt ausgebildet als Hausgerät zum Trocknen eines Gutes, welches ein Wäscheposten ist.
-
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachfolgend anhand der Figuren der beigefügten Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen:
-
1 ein Hausgerät zum Trocknen eines Gutes mit einer Filteranordnung, welches Hausgerät speziell zum Trocknen von Wäsche ausgebildet ist; und
-
2 ein Nadelvlies zum Einsatz in diesem Hausgerät.
-
In den Figuren der Zeichnung sind einander entsprechende Teile jeweils mit gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt ein Hausgerät 1, ausgestaltet als Wäschetrockner 1, zum Trocknen eines feuchten Gutes 2, nämlich eines Wäschepostens 2, mittels eines Prozessluftstroms 3, dargestellt durch Pfeile. Der Prozessluftstrom 3 umströmt das Gut 2 in einer Behandlungskammer 4, welche als drehbare Trommel 4 ausgebildet ist, und er zirkuliert in einem im Wesentlichen geschlossenen Prozessluftkanal 5.
-
Es sei darauf hingewiesen, dass eine Wahl zwischen einem geschlossenen, einem teilweise offenen und einem vollständig offenen Prozessluftkanal 5 grundsätzlich möglich ist, ohne damit den Rahmen der hierin enthaltenen neuen Offenbarung zu verlassen.
-
Wenn der Prozessluftstrom 3 die Wäschestücke im Gut 2 umströmt, entreißt er diesen feinteiligen Fasern und dergleichen Partikel, welche man geläufig als Flusen bezeichnet, und führt diese aus der Trommel 4 ab. Die Flusen können auch Haare enthalten; es hat sich gezeigt, dass Haare, die sich beim bestimmungsgemäßen Gebrauch auf Wäschestücken abgelagert haben, bei einem normalen Waschprozess nicht vollständig entfernt werden; solche Haare werden erst während des Trocknens abgelöst und mit den Flusen vom Prozessluftstrom 3 mitgeführt.
-
Zum Ausfiltern der Flusen nebst eventuell vorhandenen Haaren ist im Prozessluftkanal 5 abströmseitig der Trommel 4 eine Filteranordnung 6 vorgesehen. Diese Filteranordnung 6 vereinigt ein Nadelvlies 7 und ein Vorfilter 8 in Form eines feinmaschigen Siebs 8, wobei der von der Trommel 4 abströmende Prozessluftstrom 3 zunächst den Vorfilter 8 durchsetzt und dann das Nadelvlies 7. Der Vorfilter 8 fängt den ganz überwiegenden Teil der Flusen auf und wird regelmäßig, insbesondere jeweils nach Vollendung eines Trocknungsprozesses, von den aufgefangenen Flusen gereinigt. Das Nadelvlies 7 fängt Flusen auf, die durch den Vorfilter 8 hindurchgelangt sind, ohne dabei aber dem Prozessluftstrom einen allzu großen Strömungswiderstand entgegen zu setzen. Auch zum Auffangen von Haaren ist das Nadelvlies 7 sehr gut geeignet. Das Nadelvlies 7 ist kein Sieb und hat deshalb allenfalls wenige Durchgänge, die einem parallel zum Prozessluftstrom ausgerichteten Haar ein Passieren gestatten würden. Vielmehr stellt sich das Nadelvlies 7 dar als Labyrinth von vielfältigen gewundenen Passagen, durch die zwar Luft problemlos strömen kann, in denen aber ein langfaseriges Gebilde wie ein Haar stecken bleiben muss. Weitere Einzelheiten zum Nadelvlies 7 sind weiter unten anhand der 2 erläutert.
-
Hinsichtlich der konkreten Gestaltung der in 1 nur schematisch dargestellten Filteranordnung 6 besteht weitgehende Freiheit. Vorfilter 8 und Nadelvlies 7 können in einem einzigen Träger in enger räumlicher Nachbarschaft zusammengefasst sein, was hinsichtlich ihrer Handhabung durchaus vorteilhaft ist, sie können aber auch unabhängig voneinander und hintereinander, gegebenenfalls in jeweils eigenen unabhängigen oder miteinander verbundenen Trägern, im Prozessluftkanal 5 angeordnet sein.
-
Das in 1 dargestellte Hausgerät 1 umfasst auch ein Gebläse 9, welches zum Treiben des Prozessluftstroms 3 durch den Prozessluftkanal 5 dient. Die Platzierung des Gebläses 9 im Prozessluftkanal ist wenig kritisch; die Platzierung in 1 ist nur als Beispiel anzusehen.
-
Im Prozessluftkanal 5 liegt anströmseitig der Trommel 4 und auch anströmseitig des Gebläses 9 eine Wärmequelle 10, welche vorliegend ein erster Wärmetauscher 10 ist und in welcher dem Prozessluftstrom 3 Wärme zugeführt wird. Dadurch wird der Prozessluftstrom 3 vorbereitet zum Aufnehmen von Feuchtigkeit, die in der Trommel 4 aus dem gut 2 verdampft wird und in gasförmiger Form vom Prozessluftstrom 3 mitgeführt wird. Abströmseitig der Trommel 4 durchquert der feuchte Prozessluftstrom 3 zunächst die Filteranordnung 6 zum Ausfiltern der Flusen und anderen Schwebstoffe. Dann gelangt der Prozessluftstrom 3 zu einer Wärmesenke 11, die vorliegend ein zweiter Wärmetauscher 11 ist und in der dem Prozessluftstrom 3 Wärme entzogen wird. Dadurch kondensiert die im Prozessluftstrom 3 enthaltene Feuchte und fällt aus diesem aus; der somit getrocknete Prozessluftstrom 3 gelangt erneut zur Wärmequelle 10, wo ihm erneut Wärme zugeführt wird, und dann wieder zur Trommel 4, um dort erneut Feuchtigkeit zu verdampfen und aufzunehmen.
-
Die Wärmequelle 10 und die Wärmequelle 11 sind Bestandteile einer Wärmepumpe 10, 11, 12, 13, 14, in welcher mittels eines zirkulierenden Kältemittels Wärme von der Wärmesenke 11 zur Wärmequelle 10 gepumpt wird. Vorliegend liegt eine Wärmepumpe 10, 11, 12, 13, 14 des Kompressor-Typs vor. In dieser zirkuliert ein wechselweise verdampfendes und kondensierendes Kältemittel in einem in sich geschlossenen Kältemittelkanal 12, durch den es mittels eines darin befindlichen Kompressors 13 getrieben wird. Der Kompressor 13 komprimiert gasförmiges Kältemittel, welches vom Kompressor 13 zur Wärmequelle 10 gelangt. In dieser gibt das komprimierte Kältemittel Wärme an den Prozessluftstrom 3 ab, wobei es kondensiert. In flüssigem Zustand gelangt das Kältemittel zu einem Expander 14, insbesondere einer Blende, Düse oder Kapillare. Es entspannt sich, während es den Expander 14 durchfließt und dabei teilweise verdampft. Dann gelangt es zu der Wärmesenke 11 und nimmt dort aus dem Prozessluftstrom 3 Wärme auf, indem es vollständig verdampft. In verdampfter Form gelangt es zurück zum Kompressor 13, um dort erneut komprimiert zu werden und seinen Kreislauf zu schließen. Als Kältemittel kommen insbesondere fluorierte Kohlenwasserstoffverbindungen in Betracht, vor allem die unter den Bezeichnungen R134a, R152a, R407C und R410A bekannten fluorierten Derivate und Gemische solcher Derivate des Ethans. Auch benutzbar sind Propan (R290) und Kohlendioxid (R744), wobei diese wegen Feuergefährlichkeit bzw. sehr niedriger kritischer Temperatur spezielle Vorkehrungen erfordern.
-
Das in der Wärmesenke 11 aus dem Prozessluftstrom 3 ausgefallene Kondensat wird aus der Wärmesenke 11 unabhängig vom Prozessluftstrom 3 abgeführt und in einem Sammler 15 gesammelt. Das Kondensat kann im Rahmen des Trocknungsprozesses dazu verwendet werden, die Wärmesenke 11 von Flusen, die sich dort niedergeschlagen haben, zu reinigen. Entsprechende Mittel und Einrichtungen sind in 1 der Übersicht halber nicht dargestellt; bezüglich der Ausführung und Anwendung solcher Mittel wird Bezug genommen auf die entsprechenden, eingangs erwähnten Schriften des Standes der Technik.
-
2 zeigt in vereinfachter Darstellung einige Einzelheiten des Nadelvlieses 7. Bei diesem Nadelvlies 7 handelt es sich um eine ungewebte und durch Vernadeln verfestigte Struktur aus Fasern 16. Diese Fasern 16 bestehen vorliegend aus einem Polyester. Sie sind beschichtet mit einer Imprägnierung 17 eines Acrylharzes, die in 2 übertrieben dick dargestellt ist und in der ein Schleifmineral, vorliegend Kalkstein, fein dispergiert ist. Das Schleifmineral ist in 2 nicht dargestellt, da in der vorliegenden Anwendung funktionslos. Das Nadelvlies 7 hat ein Flächengewicht von 420 g/m2, und hat eine Dicke zwischen 7 mm und 9 mm. Es ist bestimmungsgemäß als Schleifwerkzeug gedacht und kommt vorliegend sozusagen als Feinfilter zum Ausfiltern besonders feiner Flusen und langfaseriger Schwebstoffe wie Haare zur Anwendung. Die Imprägnierung 17 macht das Nadelvlies formstabil, so dass es zum Reinigen aus der Vorrichtung 1 genommen und ausgeklopft, ausgeschüttelt, ausgewaschen oder mit einem herkömmlichen Staubsauger ausgesaugt werden kann.
-
Das Nadelvlies 7 ist in ein Hausgerät 1 abströmseitig des vorhandenen Vorfilters 8 nachträglich quer zum Prozessluftstrom 3 eingesetzt worden. Es hat eine sehr gute Filterwirkung gezeigt in der Weise, dass über eine mehrwöchige Testphase hinweg praktisch keine Haare mehr gefunden werden konnten, die die Filteranordnung 6 aus Vorfilter 8 und Nadelvlies 7 passiert hatten.
-
Ein besonderer Vorteil des Nadelvlieses 7 im Rahmen seiner vorliegend erstmals gelehrten Anwendung wird insbesondere darin gesehen, dass seine hinsichtlich des Durchflusses des Prozessluftstroms 3 sehr offene, geometrisch aber recht komplizierte Struktur zu einem ungewöhnlich hohen Wirkungsgrad beim Abscheiden von Schwebstoffen führt, welcher aber nicht mit einem besonders hohen zusätzlichen Strömungswiderstand für den Prozessluftstrom 3 erkauft werden muss. Die Anwendung des Nadelvlieses 7 ermöglicht deshalb ein mit besonders geringem Aufwand an Energie betreibbares Hausgerät 1, dessen aufgrund des Einsatzes der Wärmepumpe 10, 11, 12, 13, 14 ohnehin gegebener Energieverbrauchsvorteil dadurch noch akzentuiert wird.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Hausgerät
- 2
- Gut, Wäscheposten
- 3
- Prozessluftstrom
- 4
- Behandlungskammer, Trommel
- 5
- Prozessluftkanal
- 6
- Filteranordnung
- 7
- Nadelvlies
- 8
- Vorfilter, Sieb
- 9
- Gebläse
- 10
- Wärmequelle
- 11
- Wärmesenke
- 12
- Kältemittelkanal
- 13
- Kompressor
- 14
- Expander
- 15
- Sammler für Kondensat
- 16
- Faser
- 17
- Imprägnierung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 10135471 A1 [0002]
- US 6966126 [0002]
- EP 2050862 A1 [0003]
- EP 1005957 B1 [0004]
- EP 1666204 A1 [0005]
- EP 2134896 B1 [0006]
- WO 2009/059874 A1 [0006]
- WO 2009/0050004 A1 [0006]