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Die Erfindung betrifft ein Abschlussprofil für im Winkel zueinanderstehende Flächen, mit einem eine horizontale Auflagefläche und eine damit einen Winkel von wenigstens 90 Grad einschließende aufrechte Anlagefläche aufweisenden, längliches Trägerteil, an dessen den Flächen abgewandter Innenseite eine Dekorleiste befestigt ist, ein Herstellungsverfahren sowie ein Verlegeverfahren. Solche Abschlussprofile werden als Fußbodenleisten – oft auch kurz als Fußleisten oder Scheuerleisten bezeichnet –, also ein den Fußbodenbelag hin zur Wand abschließendes Profil, aber auch als Wandanschlussleisten bei Kücheneinrichtungen verwendet, um einen optischen Abschluss herzustellen aber auch um das Eindringen von Verunreinigungen in den zwischen einer horizontalen Fläche und einer Wand unvermeidlich vorhandenen Spalt zu verhindern. Weitere Anwendungsgebiete ergeben sich als Abschlussleiste am Übergang zwischen vertikalen, zueinander im Winkel stehenden Flächen beliebiger Gegenstände, wie Möbel.
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Fußbodenleisten werden heute hergestellt, indem entweder Kunststoff oder Aluminium als Profil extrudiert wird oder indem aus MDF ein Leistenprofil gefräst und anschließend mit dekorativem Papier oder Folie ummantelt wird. Das Dekor der nach der Anbringung noch sichtbaren Fläche der Leiste kann somit dem Dekor des angrenzenden Fußbodenbelags entsprechen. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit ist diese Übereinstimmung in der Regel nicht vollkommen. Es ist auch möglich, eine Oberflächenstruktur, beispielsweise mittels Strukturwalze, in die Dekorfläche einzubringen, aufgrund der geringen Nachgiebigkeit des Papiers bzw. der Folie, ist der dadurch erreichbare Effekt gering.
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Ausgehend vom Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Abschlussprofil der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass dieses in optischer Hinsicht und/oder betreffend die Herstellungsökonomie verbesser ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Abschlussprofil gemäß Patentanspruch 1 sowie das beanspruchte Herstellungsverfahren gelöst. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die jeweiligen Unteransprüche.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung charakterisiert und spezifiziert die Erfindung insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren zusätzlich.
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Die Erfindung betrifft ein Abschlussprofil für im Winkel zueinanderstehende Flächen. Das erfindungsgemäße Abschlussprofil weist ein längliches Trägerteil mit einer Auflagefläche beispielsweise zum Auflegen auf einen horizontalen Fußbodenbelag und einer mit der Auflagefläche einen Winkel von wenigstens 90 Grad einschließende aufrechte Anlagefläche zum Anlegen an eine Wandfläche auf. Bevorzugt beträgt der Winkel 90°. An der der Anlage- bzw. Auflagefläche abgewandten Innenseite ist eine Dekorleiste mit einer dem Trägerteil abgewandten Dekorfläche befestigt. Die Dekorleiste und/oder das Trägerteil weisen bevorzugt eine über ihren Längsverlauf konstante Querschnittsgestaltung und Bemaßung auf. Die Auflagefläche kann unter Ausbildung einer gemeinsamen Kante auf die Anlagefläche „stoßen“. Es sind aber Querschnittskonfigurationen des Trägerteils denkbar, indem der Trägerteilquerschnitt gegenüber der Winkelfläche zwischen Anlagefläche und Auflagefläche zurückgesetzt ist und diese nicht ausfüllt, um ein Hohlvolumen für einen Kabelkanal oder Dergleichen zu definieren.
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Erfindungsgemäß kann eine Klebeverbindung zwischen Trägerteil und Dekorleiste hergestellt sein. Bevorzugt ist eine lösbare Verbindung zwischen Trägerteil und Dekorleiste vorgesehen. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Trägerteil aus Holz und/ oder einem Holzwerkstoff und die Dekorleiste aus Holz und/ oder einem Holzwerkstoff hergestellt sind. Dadurch, dass zumindest die wesentlichen Komponenten aus Holz oder einem Holzwerkstoff hergestellt sind, kann die Herstellung preiswerter erfolgen ferner ist diese betreffend die Nachhaltigkeit verbessert. Ferner hat die Bereitstellung einer separaten Dekorleiste den Vorteil, dass diese ausschließlich entsprechend des Dekors des Fußbodenbelags angepasst werden muss bzw. gegebenenfalls ausgetauscht werden kann. Da im Wesentlichen nur die Dekorleiste zur optischen Anpassung an den Fußbodenbelag durch Aufbringung einer entsprechenden optischen Struktur und/oder Prägung herangezogen wird, ist die Herstellung vereinfacht. Die Verwendung eines Holzwerkstoffs für die Dekorleiste bietet so den Vorteil der erleichterten Aufbringung einer Prägestruktur und insbesondere den Vorteil, dass tiefere Strukturen geprägt werden können.
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Der Begriff Holzwerkstoff ist weit auszulegen und umfasst Vollholz sowie Werkstoffe, die durch Zerkleinern von Holz und anschließendes Zusammenfügen der Strukturelemente erzeugt werden. Die Holzpartikel sind im Allgemeinen mittels Bindemittel miteinander verbunden sein. Beispielsweise handelt es sich um Furnierwerkstoffe, Holzspanwerkstoffe. Als Vollholzwerkstoffe bzw. Werkstoffe auf Vollholzbasis werden alle Holzwerkstoffe zusammengefasst, die auf Massivholzelementen, vor allem Bretter oder Stäbchen, basieren. Der erfindungsgemäße Begriff Holzwerkstoff umfasst auch Werkstoffe auf Furnierholzbasis aus dünnen Schälfurnieren.
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Bevorzugt ist das Trägerteil aus einem Holzfaserwerkstoff, bevorzugt HDF-(einem hochdichten Holzfaserwerkstoff) oder MDF-(einem mitteldichten Holzfaserwerkstoff)-Werkstoff hergestellt. Insbesondere HDF- und MDF-Werkstoffe weisen eine hohe Haltbarkeit und Formstabilität auf. Dies verringert die Gefahr einer Beschädigung des Teils bei und nach der Anbringung des Trägerteils an einer Wand, beispielsweise mittels Schraubbefestigung.
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Zur Verbesserung des optischen Eindrucks ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Holzwerkstoff der Dekorleiste und/oder des Trägerteils eingefärbt.
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Die Dekorleiste kann ohne Dekorfolie und Dekorpapier hergestellt. „Ohne Dekorfolie und ohne Dekorpapier“ meint den Wegfall einer zumindest eine optische Struktur wiedergebende Beschichtung auf der Dekorfläche der Dekorleiste. Bevorzugt ist die Dekorleiste wenigstens im Dekorflächenbereich mit einer Dekorfolie oder einem Dekorpapier versehen.
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Die Dekorleiste kann aus einem zugeschnittenen Vollholz hergestellt sein. Somit wirkt die Dekorfläche durch die optische Erscheinung ihrer natürlichen Maserung gegebenenfalls auch durch die optische Erscheinung, die sich durch die mechanische Bearbeitung nach dem Zuschnitt ergibt.
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Bevorzugt ist die Dekorleiste aus einem hochdichten oder mitteldichten Faserwerkstoff hergestellt.
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Bevorzugt weist die Dekorleiste in der zur Dekorfläche senkrechten Richtung eine maximale Dicke aus dem Bereich von 0,5 mm bis 15 mm, bevorzugter von 3 mm bis 12 mm, noch bevorzugter von 8 mm bis 10 mm auf. Bevorzugt ist deren Querschnitt rechteckig.
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Bevorzugt ist die Dekorleiste formschlüssig oder kraftschlüssig in dem Trägerteil aufgenommen, wobei die Dekorfläche sichtbar bleibt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist eine Schnappverbindung, auch Klickverbindung genannt, zwischen Dekorleiste und Trägerteil vorgesehen. Beispielsweise weist das Trägerteil zwei die Dekorleiste übergreifende Ausleger auf, von denen wenigstens einer, bevorzugt beide, elastisch nachgebend ist. Beispielsweise wird die Dekorleiste unter Anwinklung in Anlage an einen der beiden Ausleger gebracht und durch Verschwenken unter den anderen der beiden Ausleger verschwenkt. Bevorzugt weisen die Ausleger jeweils eine Rastnase auf.
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Bevorzugt weist das Trägerteil einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt auf, wobei die Ausleger durch die freien Enden des U gebildet werden.
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Bevorzugt ist die Dekorfläche parallel zur Anlagefläche.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Abschlussprofils in einer der zuvor beschriebenen vorteilhaften Ausgestaltung. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Trägerteil aus einem Holzwerkstoff, bevorzugt aus einem Holzfaserwerkstoff, und eine an dem Trägerteil zu befestigende Dekorleiste aus einem Holzwerkstoff, bevorzugt aus einem HDF- oder MDF-Werkstoff hergestellt.
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Bevorzugt wird die Dekorleiste aus einem Paneel mit Nut-Feder-Verbindung, beispielsweise mit einer Nut an einer der Längskante und einer Feder an der gegenüberliegenden Längskante zugeschnitten.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen sowie der folgenden Beschreibung nicht einschränkend zu verstehender Ausführungsbeispiele der Erfindung, die im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert wird. In dieser Zeichnung zeigen:
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1: eine Schnittansicht senkrecht zur Längsachse des erfindungsgemäßen Abschlussprofils vor der Montage der Dekorleiste an dem zugehörigen Trägerteil;
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2, 3: die weiteren Montageschritte;
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4: den Endzustand nach dem Abschluss der Schnappbefestigung der Dekorleiste an dem Trägerteil.
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Wie 1 zeigt, weist eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abschlussprofils 1 ein Trägerteil 2 aus einem Holzfaserwerkstoff sowie eine Dekorleiste 3 aus einem HDF-Holzwerkstoff auf. Das Trägerteil 2 weist über seine senkrecht zur Zeichenebene verlaufende Längsrichtung einen U-förmigen Querschnitt auf. Die Dekorleiste 3 weist über ihre senkrecht zur Zeichenebene verlaufende Längsrichtung einen rechteckigen Querschnitt auf. Die Abmessung des Trägerteils 2 in Längsrichtung entspricht zumindest in etwa der der Dekorleiste in der Längsrichtung. Das Trägerteil 2 definiert mit dem unteren, einen Ausleger 6 bildenden Schenkel des liegenden U-Querschnitts eine Auflagefläche 5 zur Auflage auf einem nicht dargestellten Fußbodenbelag. Rechtwinklig dazu definiert das Trägerteil 2 eine Anlagefläche 4 zur Anlage an eine Wand oder dergleichen. In der gezeigten Ausführungsform stößt die Anlagefläche 4 unter Ausbildung einer gemeinsamen Kante auf die Auflagefläche 5. Es ist aber erfindungsgemäß denkbar, dass das Trägerteil 2 nach Anlegen und Auflegen an die Wand bzw. Fußbodenfläche ein Hohlvolumen für einen Kabelkanal definiert, weil beispielsweise der Trägerteilquerschnitt gegenüber der Winkelfläche zwischen Anlagefläche und Auflagefläche zurückgesetzt ist und diese nicht ausfüllt, um ein Hohlvolumen für einen Kabelkanal oder Dergleichen zu definieren.
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Die Befestigung des Trägerteils 2 an der Wand kann durch übliche Befestigungsmittel erfolgen, beispielsweise durch Kleb- oder Schraubverbindungsmittel. Folglich kann das Trägerteil 2 mit zugehörigen Mitteln, wie beispielsweise Durchbohrungen, versehen sein. Der obere Schenkel des liegenden U-Querschnitts bildet einen Ausleger 7. Die Ausnehmung zwischen den Auslegern 6 und 7 bzw. Schenkeln des liegenden U-Querschnitts definieren eine den Flächen 4, 5 abgewandte Innenseite 11. Die Ausnehmung mit der Innenseite 11 dient der Aufnahme und Befestigung der Dekorleiste 3 am Trägerteil 2. Wie die 2 bis 4 zeigen, wird die Dekorleiste 3 in schräger Stellung so in die Ausnehmung 11 eingebracht, dass deren obere Schmalseite vom Ausleger 7 übergriffen und von der am äußersten Ende des Auslegers 7 vorgesehenen Haltekante 8 hintergriffen wird. Wie die 3 zeigt, wird die Dekorleiste 3 in Richtung Trägerteil 2 verschwenkt, wobei der untere Ausleger 6 elastisch nachgebend ausgelenkt wird. Mit Erreichen der in 4 gezeigten Endstellung verrastet die Rastkante 10 am unteren Ausleger 6 hinter der Dekorleiste 3, so dass der Ausleger 6 elastisch vorgespannt an der unteren Schmalseite der Dekorleiste 3 zur Anlage kommt. Damit ist die Dekorleiste 3 form- und kraftschlüssig in der Ausnehmung 11 aufgenommen und wird durch die Halte- 8 und Rastkante 10 als lösbare Schnappverbindung gehalten. Zuvor wurde eine Schnappverbindung bei elastischer Auslenkung des unteren Auslegers 6 beschrieben, es soll erfindungsgemäß die alternative Vorgehensweise, bei der lediglich der obere Ausleger 7 elastisch ausgelenkt wird, sowie das gleichzeitige elastische Auslenken des oberen 7 und unteren Auslegers 6 umfasst sein.