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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Ein Gegenstand gemäß der vorliegenden Erfindung ist eine Temperiereinrichtung für Griffe und Lenkeinrichtungen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1. Sie kann z. B. bei der Heizung, Kühlung oder Belüftung von Griffen von Fahrzeugtüren, Lenkrädern oder Steuerknüppeln eingesetzt werden.
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STAND DER TECHNIK
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Bekannt sind Lenkräder mit Umwicklungen aus textilen Heizelementen. Nachteilig ist dabei ein hoher Aufwand für eine faltenfreie Montage. Bekannt sind auch hohle Lenkräder. Hier ist eine fehlende Zulassung solcher Lenkräder für einen Einsatz in modernen Fahrzeugen hinderlich. Es ist deshalb wünschenswert, den Stand der Technik insbesondere hinsichtlich einer einfachen Montage und hoher Stabilität weiterzuentwickeln.
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GEGENSTAND DER ERFINDUNG
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Vor diesem Hintergrund wird ein technisches Konzept mit den Merkmalen von Anspruch 1 vorgeschlagen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den weiteren Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung entnehmbar.
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Das vorliegende Dokument beschreibt eine Einrichtung zur Beeinflussung mindestens eines klimatischen Parameters. Wenn die Einrichtung zur Beeinflussung einer zum Greifen bestimmten Zone vorgesehenen ist, so können dadurch benutzerberührte Flächen insbesondere von Griffen passend temperiert werden, insbesondere Lenkräder, Türgriffe, Treppenläufe, Bediengriffe von Maschinen etc.
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Wenn die Einrichtung eine Temperier-, Belüftungs- oder Klimatisierungseinrichtung aufweist oder ist, dann kann je nach Erfordernis eine Einstellung der Temperatur, der Feuchte oder der Luftzusammensetzung am Griff erreicht werden.
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Wenn die Einrichtung zur Temperierung oder Klimatisierung einer Lenkeinrichtung vorgesehen ist, dann lässt sich so eine Überhitzung eines Lenkrades in der Sonne oder seine Unterkühlung im Winter vermeiden.
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Die Erfindung betrifft außerdem einen Griff, ein Fahrzeug oder eine Lenkeinrichtung. Wenn diese ausgestattet sind mit einer oben beschriebenen Einrichtung, verbessert dies ihre Einsatzfähigkeit auch unter klimatisch ungünstigen Bedingungen.
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FIGUREN
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Im Folgenden werden Einzelheiten der Erfindung erläutert. Diese Ausführungen sollen die Erfindung verständlich machen. Sie haben jedoch nur beispielhaften Charakter. Selbstverständlich lassen sich innerhalb des durch unabhängige Ansprüche definierten Rahmens der Erfindung einzelne oder mehrere beschriebene Merkmale auch weglassen, abwandeln oder ergänzen. Auch können die Merkmale unterschiedlicher Ausführungsformen selbstverständlich untereinander kombiniert werden. Entscheidend ist, dass das Konzept der Erfindung im Wesentlichen umgesetzt ist. Wenn ein Merkmal zumindest teilweise zu erfüllen ist, so schließt dies ein, dass dieses Merkmal auch vollständig erfüllt ist oder im Wesentlichen vollständig erfüllt ist. „Im Wesentlichen” bedeutet dabei insbesondere, dass die Umsetzung eine Erzielung des erwünschten Nutzens in erkennbarem Ausmaß erlaubt. Dies kann insbesondere bedeuten, dass ein entsprechendes Merkmal zu mindestens 50%, 90%, 95% oder 99% erfüllt ist. Ist eine Mindestmenge angegeben, so kann selbstverständlich auch mehr als diese Mindestmenge verwendet werden. Wenn die Anzahl eines Bauteils mit mindestens einem angegeben ist, so beinhaltet dies insbesondere auch Ausführungsformen mit zwei, drei oder einer sonstigen Vielzahl von Bauteilen. Was für ein Objekt beschrieben ist, kann auch auf den überwiegenden Teil oder die Gesamtheit aller anderen artgleichen Objekte angewandt werden. Sofern nichts anderes angegeben ist, schließen Intervalle ihre Randpunkte mit ein. Nachfolgend wird Bezug genommen auf:
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1 Fahrzeug 1 mit einer temperierten und klimatisierten Lenkeinrichtung in teilweisem Längsschnitt
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2 Lenkeinrichtung von 1 teils in Draufsicht (Holzschale 36), teils im Aufriss (Rest)
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3a) Perspektivische Explosionsansicht der Lenkeinrichtung von 1 von der Seite leicht von unten
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3b) In der Lenkeinrichtung von 3 integriertes schalenförmiges Heizelement mit Träger und Heizleiter
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3c) Obere Mantelschale der Lenkeinrichtung von 3a) als Modul von zwei steifen Halbschalen mit einem zwischenliegenden Heizelement gemäß 3b)
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4a) Perspektivische Detailansicht einer unteren Mantelschale und einer Anschlußstelle einer Einspeiseeinrichtung
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4b) Vereinfachte Darstellung einer Einspeiseeinrichtung und einer Rückführeinrichtung für eine Lenkeinrichtung von 3 (zur Verbesserung der Übersichtlichkeit wurden einzelne Verbindungsleitungen der Lenkeinrichtung von 2 nicht dargestellt)
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5Aa) Querschnitt durch den Griff der Lenkeinrichtung im Bereich A-A mit Durchströmung des Querschnitts in einer einzigen Richtung
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5Ab) Längsschnitt durch den Griff der Lenkeinrichtung im Bereich A-A
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5Ba) Querschnitt durch den Griff der Lenkeinrichtung im Bereich B-B mit schraubenförmiger Durchströmung des Querschnitts in zwei gegenläufigen Richtungen
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5Bb) Längsschnitt durch den Griff der Lenkeinrichtung im Bereich B-B mit Strömungsumlenkung an einem massiven Griffabschnitt 36
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5Ca) Querschnitt durch den Griff der Lenkeinrichtung im Bereich C-C mit hohlzylinder-förmiger Durchströmung des Querschnitts in zwei gegenläufigen Richtungen
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5Cb) Längsschnitt durch den Griff der Lenkeinrichtung im Bereich C-C mit C-C mit in zwei gegenläufigen Luftströmungen auf zwei verschiedenen Höhenniveaus relativ zur Griffachse, die an einem massiven Griffabschnitt 36 umgelenkt werden
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BESCHREIBUNG
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Die Erfindung betrifft insbesondere ein Fahrzeug 1 gemäß 1. Ein Fahrzeug bezeichnet eine Einrichtung zum Transport von Personen und/oder Gütern, wie Land-, Wasser-, Schienen- und Luftfahrzeuge, insbesondere Flugzeuge, Schiffe und automobile Kraftfahrzeuge.
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Die Erfindung betrifft außerdem eine Lenkeinrichtung 2, wie z. B. Lenkräder von Kraftfahrzeugen gemäß 2, Steuerknüppel von Flugzeugen oder Lenkstangen von Motorrädern.
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Vorzugsweise hat mindestens eine Lenkeinrichtung einen Schwenkpol 3. Schwenkpol bezeichnet den Bezugspunkt oder die Bezugsachse, um die eine Lenkeinrichtung bewegt wird, um ein Lenk-Signal zu erzeugen. Beispiele sind ein sogenannter Vorbau für einen Motorrad-Lenkbügel oder der Lenkradtopf bei einem Lenkrad, ein Angelpunkt bei einem mehrdimensional arbeitenden Steuerknüppel oder ein sonstiger Bezugsort bei nicht-rotatorisch arbeitenden Lenksystemen, wie Schiebereglern.
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Vorzugsweise hat mindestens eine Lenkeinrichtung mindestens eine Speiche 4. Speiche bezeichnet eine Einrichtung zum Verbinden des Griffes 5 mit dem Schwenkpol 3 zur Überleitung mechanischer Kräfte und insbesondere der Lenk-Bewegungen. Beispiele sind Speichen eines Lenkrades, der Lenkbügel eines Motorradlenkers oder das Mittelstück eines Steuerknüppels. Sie sind in einer ausreichenden Anzahl zur stabilen Aufhängung des oder der Griffe vorgesehen, z. B. eine Speiche für Steuerknüppel, zwei für Lenkstangen und zwei oder mehr für Lenkräder.
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Vorzugsweise hat mindestens eine Lenkeinrichtung mindestens einen Griff 5. Griff bezeichnet eine Einrichtung zum Greifen und Einleitung von Stellkräften, insbesondere zum manuellen Verstellen von Lenkeinrichtungen, von Türen oder zum Betätigen von Motoren. Beispiele sind Lenkergriffe an Motorrädern oder Lenkradkränze an Lenkrädern. Geeignet sind dafür insbesondere Knäufe, Stäbe oder ring- oder bogenförmige Rundprofile, z. B. aus Holz, Kunststoff oder Metall.
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Vorzugsweise hat mindestens ein Griff mindestens ein Griffskelett 6 für eine ausreichende Stabilität und Steifigkeit der Lenkeinrichtung. Griffskelett bezeichnet eine Stützstruktur zur Aufnahme und Weiterleitung von auf die Lenkeinrichtung einwirkenden mechanischen Lasten, z. B. einen Lenkrad-Kern oder einen Steuerknüppel-Schaft. Um eine hohe Formsteifigkeit bei niedrigem Gewicht zu erreichen, sind Rohre oder U-Profile geeignet, die innen zumindest teilweise hohl sind. Stabile Materialien hierfür sind Stahl, Aluminium oder Carbonfaser-Werkstoffe.
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Vorzugsweise hat mindestens ein Griff mindestens einen Mantel 7 gemäß 3 bis 5. Ein Mantel bezeichnet eine Einrichtung, die das Griffskelett ummantelt, oder falls ein solches fehlt, dessen Funktion als Exo-Skelett mit übernimmt. Dies bewirkt eine sicher und komfortabel greifbare Oberfläche und eine Abschirmung von Funktionselementen im Griff vor schädlichen Außeneinflüssen (z. B. Schweiß). Umgekehrt wird der Komfort des Benutzers durch eingebaute Teile nicht beeinträchtigt. Für eine einfache Montage aus wenigen Teilen und einen rundum geschlossenen Schutzmantel zu niedrigen Kosten und hohem Nutzungskomfort sind Hohlzylinder, hohle Ringe und lineare oder gekrümmte U-Profile bevorzugt. Die Länge des Mantels entspricht vorzugsweise der Länge des Griffstückes, also z. B. dem gesamten Lenkrad-Umfang. Der Außendurchmesser eines solchen Mantels entspricht gewöhnlich dem Außendurchmesser des Griffes. Für eine gute Temperierbarkeit belässt sein Innendurchmesser vorzugsweise einen luftdurchgängigen Spalt 40 zwischen dem Griffskelett und dem Mantel. Dieser Spalt zwischen Griffskelett und Mantel beträgt vorzugsweise mindestens 2 mm, besser 5 mm.
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Vorzugsweise hat mindestens einen Mantel mindestens eine Trägerschale 8. Trägerschale bezeichnet eine Einrichtung zum Tragen und Aussteifen eines Mantels, z. B. durch um zwei Achsen gekrümmte U-Profile. Ihre Anzahl gewährleistet eine ausreichende oder sich gegenseitig verstärkende Formsteifigkeit. Denkbar sind z. B. eine erste lastaufnehmende Außenschale 8a, mit einer darin angeordneten zweiten Schale 8b eines heizleiter-tragenden Heizträgers und einer dritten selbsttragenden Schale 8c für einen luftführenden Kanal gemäß 3c). Zum Schutz von empfindlichen Teilen im Inneren der Trägerschale und eines Benutzers vor harten Oberflächen wird eine Trägerschale z. B. an einer Außenseite eines Mantels, in seiner Mitte oder an seiner Innenseite positioniert. Günstig ist, wenn eine Trägerschale außen gepolstert oder bezogen ist. Als Material für eine einfache Montage und sicheren Gebrauch sind spritzgusstaugliche Polymere, faserverstärkte Verbund-Werkstoffe oder Hart- oder Weich-Schäume oder ähnliches für die Trägerschale 8 geeignet.
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Vorzugsweise hat mindestens ein Mantel mindestens eine Begleitschicht 9. Begleitschicht bezeichnet eine an einer Trägerschale angeordnete Schicht mit zusätzlicher Funktion. Beispiele sind flächige Textil- oder Folien-Heizelemente oder eine darüber liegende Aluminiumschicht zur besseren Wärmeverteilung an der Griffoberfläche. Eine Begleitschicht kann dabei selbst eine Trägerschale 8b bilden. Günstigerweise sind alle Begleitschichten des Mantels mit der oder den Trägerschichten zu schalenartigen Modulen vereinigt, um die Montage zu vereinfachen. Dies erlaubt eine Kombination von Funktionen im Mantel innerhalb oder außerhalb einer Trägerschale, ohne dass sich diese Funktionen gegenseitig behindern.
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Vorzugsweise hat mindestens ein Mantel mindestens eine Teilschale 10 für eine vereinfachte Montage ohne biegeschlaffe Teile. Teilschale bezeichnet ein Bauteil oder eine Baugruppe, die zur Einschalung eines Teilabschnittes eines Griffes bestimmt ist. Vorzugsweise ist sie ein selbsttragendes, also nicht-biegeschlaffes Bauteil. Geeignet sind z. B. eine obere und eine untere, ein- oder mehrschichtige Halbschale aus U-Profilen, die zur Aufnahme und abschnittsweisen Umschließung des Griffskelettes bestimmt sind. Eine Anzahl von zwei oder mehr je Griff erleichtert eine Montage.
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Vorzugsweise hat mindestens ein Griff ein Polster 42 z. B. Schichten aus geschäumtem Polyurethan.
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Vorzugsweise hat mindestens ein Griff mindestens einen Bezug 43 für eine Dekoration eines Griffes und dessen mechanischen Schutz. Bezug bezeichnet ein ein- oder mehrschichtiges Flächengebilde, das zumindest abschnittsweise an der Oberfläche eines Griffes angeordnet ist und/oder diesen zumindest teilweise bedeckt.
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Die Erfindung betrifft außerdem eine Klimatisierungseinrichtung 15. Klimatisierungseinrichtung bezeichnet einen Gegenstand, der geeignet ist, einen zu klimatisierenden Bereich hinsichtlich mindestens eines klimatischen Parameters zu beeinflussen, z. B. zur Temperierung, Belüftung, Be- oder Entfeuchtung und/oder Klimatisierung.
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Vorzugsweise hat mindestens eine Klimatisierungseinrichtung 15 mindestens eine Temperiereinrichtung 17. Temperiereinrichtung bezeichnet eine Einrichtung, die zur gezielten Temperierung eines Benutzers oder eines zu beheizenden Gegenstandes, insbesondere einer Temperaturerhöhung, -verringerung oder -beibehaltung dient, z. B. als Heiz-, Kühl- oder Lüfteinrichtungen.
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Die Erfindung betrifft außerdem eine Heizeinrichtung 16, die vorzugsweise die Temperiereinrichtung oder einen Bestandteil von ihr bildet. Eine Heizeinrichtung bezeichnet eine Einrichtung, die zur gezielten Erwärmung ihrer Umgebung thermische Energie bereitstellt und konduktiv, konvektiv und/oder durch Wärmestrahlung an ihre Umgebung abgibt. Beispiele sind Vorrichtungen mit mindestens einem elektrischen Heizwiderstand, einer Wärmepumpe, einem Radiator, oder einer Heizwendel, wobei auch mehrere dieser Komponenten auch unterschiedlichen Typs vorhanden sein können. Günstig ist, wenn ein Flächenheizelement 16b in einem Mantel zur Erwärmung einer Griffoberfläche und zusätzlich ein Peltier-Element 16a oder ein PTC-Heizbaustein in einem Luftstrom zur Anwärmung der Luft vorgesehen sind.
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Vorzugsweise hat mindestens eine Heizeinrichtung 16 mindestens einen Heizwiderstand 18 für eine direkte oder indirekte Erwärmung eines Griffes. Heizwiderstand bezeichnet einen ohmschen Widerstand oder ein sonstiges elektrisches Bauteil, das bei Stromdurchfluss elektrische in thermische Energie umwandelt. Beispiele sind eine Vielzahl von parallel nebeneinander angeordneter Heizstränge aus Carbon-Fäden, in einen Luftstrom geschaltete PTC-Heizbausteine, Schichten aus elektrisch leitfähigem Kunststoff, Metall-Folien z. B. aus Aluminium oder einzelne großflächig angeordneten Heizsträngen aus metallischer Litze wie in 3b). Günstig für eine möglichst gute und direkte Wärmeleitung zur temperierten Oberfläche sind z. B. Positionen oberhalb, in oder unter einem Bezug, einem Mantels oder einer Trägerschale. Vorzugsweise ist ein Heizwiderstand zumindest teilweise in eine Trägerschale eingebettet, insbesondere unter vorzugsweise plastischer Verdrängung von Trägermaterial, um sich nicht nach außen durchzuzeichnen.
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Vorzugsweise hat mindestens eine Temperiereinrichtung mindestens eine Kühleinrichtung 19 zur Abfuhr überschüssiger Wärmeenergie insbesondere durch Sonneneinstrahlung. Kühleinrichtung bezeichnet eine Einrichtung zur Senkung der Temperatur einer zu kühlenden Oberfläche oder eines zu kühlenden Gegenstandes, wie Peltier-Elemente, Wärmeleitrohre oder Lüfteinrichtungen wie Ventilatoren. Eine Position beabstandet von temperierten Zonen begünstigt eine einfache Montage und geringen Bauraum, z. B. in Strömungsrichtung unmittelbar hinter einem Ventilator, insbesondere nahe am oder in einem Schwenkpol der Lenkeinrichtung. Günstig sind Gebläse mit integrierten Peltier-Bausteinen für eine modulare Kombination von Ventilator und Kühleinrichtung.
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Vorzugsweise hat mindestens eine Klimatisierungseinrichtung mindestens eine Lüfteinrichtung 20. Lüfteinrichtung bezeichnet eine Einrichtung, die zur gezielten Veränderung der Luftzusammensetzung oder der Luftströmungen in einem bestimmten Flächen- oder Raumbereich genutzt werden kann.
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Vorzugsweise hat mindestens eine Lüfteinrichtung mindestens eine Luftfördereinrichtung 21. Luftfördereinrichtung bezeichnet eine Einrichtung zum Fördern von Luft. Beispiele sind Ventilatoren, insbesondere ein Radialventilator wie in 3a) und 4b) oder eine Bord-Klimaanlage.
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Vorzugsweise hat mindestens eine Lüft-/Klimatisierungseinrichtung mindestens eine Luftführeinrichtung 22. Luftführeinrichtung bezeichnet eine Einrichtung, die Luft in mindestens einer Richtung zwischen einer zu klimatisierenden Zone und einer Luftfördereinrichtung oder entlang einer zu belüftenden Zone führen kann.
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Vorzugsweise haben mindestens eine Luftführungseinrichtung und insbesondere ein Griffverteiler mindestens eine Beabstandungseinrichtung 23. Beabstandungseinrichtung bezeichnet eine Einrichtung, die eine Luftführungseinrichtung oder deren Teile auch bei von außen einwirkenden mechanischen Lasten zumindest teilweise für einen Luftstrom offen hält. Geeignet sind noppel- oder stegförmige Profilierungen einer Leitungswandung oder eines Mantels.
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Vorzugsweise hat mindestens eine Luftführeinrichtung mindestens eine Einspeiseeinrichtung 24. Einspeiseeinrichtung bezeichnet eine Einrichtung zum Einspeisen von frischer oder temperierter Luft von einer Luftfördereinrichtung in einen Griffverteiler, z. B. durch rechteckige oder runde Hohlprofile oder längsseits offene U-Profile, deren offene Seite z. B. durch eine Speiche verschlossen ist. Ihre Anzahl ist so gewählt, dass eine gleichmäßige Versorgung des Griffes an jeder Position möglich ist. Beispielsweise sind mindestens eine, vorzugsweise zwei und mehr davon vorzugsweise spiegel- oder rotationssymmetrisch relativ zueinander zur Lenkeinrichtung angebracht. Ihre Breite erlaubt eine optische Verdeckung und entspricht z. B. in etwa der Breite der Speichen. Ihre Bauhöhe wahrt die Griffigkeit, z. B. indem Leitungen in griffnahen Abschnitten 51 abgeflacht sind. Dies kann durch eine vergrößerte Breite ausgeglichen sein. Im Querschnitt ist die Einspeiseeinrichtung 24 z. B. rechteckig oder oval. Bevorzugt ist, dass ihre Fläche der von ihr beaufschlagten Querschnittsfläche eines Griffverteilers 26 entspricht. Ihre Position gestattet eine ungestörte Bedienbarkeit des Lenkrades, z. B. unterhalb und zumindest im Wesentlichen entlang einer Speiche oder unterhalb der Lenkrad-Ebene. Als Material bevorzugt ist ein splittersicheres und robustes Bauteil z. B. aus spritzgussfähigem Kunststoff, Metall oder Holz.
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Vorzugsweise hat mindestens eine Luftführeinrichtung mindestens eine Rückführeinrichtung 25. Rückführeinrichtung bezeichnet eine Einrichtung zum Rückführen von Luft aus einem Griffverteiler in eine Luftfördereinrichtung, insbesondere zum Abführen von Luft unerwünschter Temperatur aus dem Griff. Bezüglich ihrer Anzahl, Maße, Position und ihres Materials gilt dasselbe wie für die Einspeiseeinrichtung. Ein sinnvolles Zusammenwirken von Einspeise- und Rückführeinrichtung ergibt eine Anordnung, bei der die beiden a) längs des Griffes z. B. um 90 Grad versetzt zueinander angeordnete Anschlüsse aufweisen; b) in einem Kanalschacht nebeneinander zusammengefasste Hin- und Rückleitung bilden; oder auch c) der Verzicht auf eine der beiden Einrichtungen, wenn Luft ohne interne Strömungsumkehr nur durch Luftöffnungen in einem Mantel transportiert werden soll.
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Vorzugsweise hat mindestens eine Lufteinrichtung mindestens einen Griffverteiler 26 zur Be- oder Hinterlüftung eines Griffes. Griffverteiler bezeichnet eine Einrichtung zum Sammeln, Verteilen und/oder Führen von Luft innerhalb oder entlang des Griffes, z. B. durch Röhren oder Spalten, die ein oder mehrere Anschluss- oder Lüftungsöffnungen miteinander verbinden.
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Vorzugsweise hat mindestens ein Griffverteiler mindestens eine Eintrittsleitung 27 für eine Verteilung von Luft innerhalb oder entlang des Griffes. Eintrittsleitung bezeichnet eine Einrichtung, durch die Luft aus der Umgebung oder der Luft-Fördereinrichtung in den Griff eintritt. Ihre Form bewirkt eine gleichmäßige Verteilung von Luft und Wärme im Griff, insbesondere um den gesamten Querschnittsumfang des Griffes, z. B. mittels schrauben- oder U-Profil-förmigen oder hohlzylindrischen Hohlräumen. Ihre Breite erlaubt eine reibungsarme Luftströmung innerhalb der Luftführungseinrichtung. Beispiele hierfür sind Maße, die der Breite der Einspeiseeinrichtung entsprechen. Eine Ausrichtung einer Eintrittsleitung erfolgt z. B. parallel längs des Griffes oder des entsprechenden Griffabschnittes, schraubenförmig um eine Längsachse des Griffes gewunden wie in 5B oder diese konzentrisch umgebend wie in 5C. Um Material zu sparen sind ihre Wandungen zumindest teilweise mit denen eines Griffverteilers, einer Speiche oder einer Trenneinrichtung zwischen einer Eintrittsleitung und einer Austrittsleitung identisch. Für eine nicht sichtbare Anordnung ohne die Stabilität der Lenkeinrichtung zu beeinträchtigen ist mindestens eine Eintrittsleitung zumindest teilweise innerhalb eines Griffes, insbesondere innerhalb eines Mantels und außerhalb eines Griffskeletts positioniert.
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Vorzugsweise hat mindestens ein Griffverteiler mindestens eine Austrittsleitung 28 zum Ausleiten von Luft aus dem Griff. Austrittsleitung bezeichnet eine Einrichtung, durch die Luft aus dem Griff in die Umgebung oder zur Luftfördereinrichtung hin austritt. Form, Breite, Ausrichtung, Material und Anordnung entsprechen denen der Eintrittsleitung. Eine Anordnung auf gleicher Höhe relativ zur Eintrittsleitung bewirkt eine gegenläufige Lenkung zweier Strömungen auf gleicher Ebene. Eine versetzte Führung von Abluft auf einem gegenüber der Zuluft tieferen Niveau sorgt für eine homogene bzw. effiziente Temperierung. Beispiele sind gegenläufige und verschraubte Ein- und Austrittsströmungen auf dem gleichem Zylindermantel (5B) oder eine Führung von Abluft in der Austrittsleitung in einer unterhalb der Eintrittsleitung liegenden Schicht (5C).
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Vorzugsweise hat mindestens ein Griffverteiler mindestens eine Trenneinrichtung 29, 29'. Trenneinrichtung meint eine Einrichtung zur räumlichen Trennung des Inhaltes der Eintrittsleitung und der Austrittsleitung. Die Anzahl der Trenneinrichtungen wird so gewählt, dass sie eine Erzeugung von mehr als einem Luftstrom durch den Griff bewirkt. Dies erlaubt eine schnellere Temperatur-Anpassung durch gleichzeitige Temperierung mehrerer Einspeisepunkte, homogenere Luftverteilung und/oder geschlossene Kreisläufe. Günstig ist, wenn mindestens eine bei Hin- und Rückführung auf voneinander verschiedenen Ebenen relativ zur Längsachse des Griffskeletts oder mindestens zwei schraubenförmige Trenneinrichtungen auf gleichem Höhen-Niveau vorgesehen sind. Sie sind z. B. in gleichbleibendem Abstand zu und entlang einer Griff-Mittelachse oder einer Speiche ausgerichtet. Bevorzugt ist, dass sie schraubenförmig gewunden oder als (halb-)röhrenförmige Schale um das Griffskelett angeordnet sind. Form und Material bewirkt eine leichte Montage und sichere Strömungstrennung, z. B. mittels Stegen oder Bändern aus steifem Kunststoff-Spritzguss, aus Metallblech oder Schnüre aus elastischem Dichtmaterial wie Gummi. Zweckmäßig ist, wenn die Trenneinrichtung Teil einer Eintritts- oder Austrittsleitungswandung, einer Mantelschicht und/oder einer Griffschale ist.
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Im Betrieb arbeitet die Klimatisierungseinrichtung in einem Saug-, einem Blas- oder einem kombinierten Arbeitsmodus.
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Im Glasbetrieb fördert die Luftfördereinrichtung 21 der Lufteinrichtung 20 Luft zum Griff 5 der Lenkeinrichtung 2. Dabei durchströmt sie ein Peltier-Element 16a, wo sie wahlweise beheizt oder gekühlt wird. Anschließend fließt die Luft über mehrere Einspeiseeinrichtungen 24 in den Griffverteiler 26 des Griffes 5.
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Im einfachsten Fall strömt sie dort wie an der Stelle 80 durch die Eintrittsleitung 27, temperiert den Mantel 7 des Griffes 5 und verlässt die Klimatisierungseinrichtung 15 und den Griff durch Lüftungsöffnungen 61. Im Saugbetrieb würde die Luft genau umgekehrt fließen. Sie könnte dann entweder am Peltier zum Abführen von unerwünschter Wärme oder Kälte dienen. Das Peltier-Element könnte aber auch abgeschaltet sein.
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In einem kombinierten Saug- und Glasbetrieb gibt es verschiedene Betriebsmodi, die auch in einer Klimatisierungseinrichtung gleichzeitig auftreten können.
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Im ersten Kombinationsmodus kann z. B. an der Stelle 81 über eine Einspeiseeinrichtung 24 der Blasmodus aktiviert sein und zusätzlich ein Strom überschüssiger Luft im Saugmodus über eine eigene Rückführeinrichtung 25 zur Luftfördereinrichtung 21 zurückgesaugt werden.
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In einem zweiten Kombinationsmodus kann wie an der Stelle 82 von der Luftfördereinrichtung gelieferte Luft zunächst in einem rohrförmigen Strom in der Eintrittsleitung 27 den Mantel 7 temperieren und anschließend in einer konzentrisch innenliegenden rohrförmigen Austrittsleitung 28 beabstandet vom Mantel 7 als Abluft abgeführt oder zur Luftfördereinrichtung 21 zurückgeleitet werden.
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In einem dritten Kombinationsmodus wie an der Stelle 83 kann ein Luftstrom schraubenförmig durch eine Eintrittsleitung 27 entlang eines Abschnittes eines Griffes 5 und schraubenförmig um den Griff 5 herum eingeleitet werden. Wenn dieser Griff nur an einem Ende anschließbar ist, kann über eine zweite schraubenförmige Leitung, die Austrittsleitung 28, der Luftstrom wieder zurückgeführt werden. Diese Leitungen entstehen innerhalb des Griffverteilers 26, indem zwei Gummistränge schraubenförmig und längs des Griffes 5 versetzt zueinander unter dem Mantel 7 angeordnet sind.
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In einem vierten Kombinationsmodus 5 an Stelle 84 können auch zwei Luftströme schraubenförmig und gegenläufig zueinander durch den Griff 5 geleitet werden, wenn der entsprechende Abschnitt an beiden Enden jeweils an einer Einspeiseeinrichtung und gleichzeitig an einer Rückführeinrichtung angeschlossen ist. Dies ermöglicht eine schnelle und homogene Klimatisierung.
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Bei allen beschriebenen Betriebsarten kann auf Wunsch jeweils zusätzlich ein Flächenheizelement 16b betrieben werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Lenkeinrichtung
- 3
- Schwenkpol
- 4
- Speiche
- 5
- Griff
- 6
- Griffskelett
- 7
- Mantel
- 8
- Trägerschale
- 8a
- Außenschale
- 8b
- Schale
- 8c
- Schale
- 9
- Begleitschicht
- 10
- Teilschale
- 15
- Klimatisierungseinrichtung
- 16
- Heizeinrichtung
- 16a
- Peltier-Element
- 16b
- Flächenheizelement
- 17
- Temperiereinrichtung
- 18
- Heizwiderstand
- 19
- Kühleinrichtung
- 20
- Lufteinrichtung
- 21
- Luftfördereinrichtung
- 22
- Luftführeinrichtung
- 23
- Beabstandungseinrichtung
- 24
- Einspeiseeinrichtung
- 25
- Rückführeinrichtung
- 26
- Griffverteiler
- 27
- Eintrittsleitung
- 28
- Austrittsleitung
- 29, 29'
- Trenneinrichtung
- 36
- Holzschale
- 36
- Griffabschnitt
- 40
- Spalt
- 42
- Polster
- 43
- Bezug
- 51
- Griffnaher Abschnitt
- 61
- Lüftungsöffnung