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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Radlauf, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, sowie ein Kraftfahrzeug mit einem solchen Radlauf.
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In herkömmlichen Radläufen von Kraftfahrzeugen ist in der Regel ein akustisches Absorberelement verbaut, um reifen- bzw. fahrbahnbedingte Geräusche im Innenraum des Kraftfahrzeugs zu reduzieren.
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Die
DE 44 43 678 C2 beschreibt eine Vorrichtung zur Verminderung eines von einem fahrenden Kraftfahrzeug verursachten Reifen- oder/und Fahrbahngeräusches. Die Vorrichtung umfasst einen Verbund-Schichtaufbau, welcher wiederum eine Schicht oder ein Bauteil zur Schallabsorption und eine an sich bekannte Spritzwasserschutzauskleidung im Radkasten aufweist. Der in unmittelbarer Nähe der hauptsächlichen Abstrahlrichtung des Reifen- bzw. Fahrbahngeräuschs befindliche Bereich der Spritzwasserschutzauskleidung weist eine äußere Spritzschutz-Schicht auf, die schalldurchlässig ausgebildet ist und als hervorstehendes offenes Geflecht aus Kunststoff oder Metalldrähten die Schicht oder das Bauteil zum Zwecke der Schallabsorption abdeckt.
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Die
DE 100 60 540 A1 beschreibt eine Auskleidung für Radhäuser von Kraftfahrzeugen. Diese Auskleidung ist geräuschdämpfend ausgebildet und auf einer dem Abrollumfang des Rades beabstandet gegenüberliegenden Umfangskontur des Radhauses mit einem Fasermaterial versehen. Das Fasermaterial besteht aus einer Beflockung, die elektrostatisch auf der Umfangskontur des Radhauses aufgebracht ist.
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Die
DE 35 39 146 A1 offenbart eine Radhausauskleidung für ein Kraftfahrzeug mit einer der Kontur des Radhauses angepassten und an diesem befestigten Schale aus einem Kunststoffmaterial. Das die Schale bildende Kunststoffmaterial ist ein genadeltes Kunststofffaser-Vliesmaterial, welches durch Warmverformung der Kontur des Radhauses angepasst und durch Kleben, Klemmen, Schrauben oder dergleichen im Radhaus befestigt ist.
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Die
DE 10 2009 007 268 A1 beschreibt einen Radlauf eines Kraftfahrzeugs, bei welchem zwischen einem Radlauf-Rohbauteil und einer Radlauf-Verkleidung wenigstens ein Absorber-Element angeordnet ist, wobei zwischen dem Absorber-Element und dem Radlauf-Rohbauteil eine Durchlüftungsanordnung vorgesehen ist. Mittels der Durchlüftungsanordnung kann verhindert werden, dass sich Feuchtigkeit zwischen dem Absorber-Element und dem Radlauf-Rohbauteil anstaut und zu einer unerwünschten Korrosion im Bereich des Radlauf-Rohbauteils führt.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, eine verbesserte Ausführungsform für einen Radlauf abzugeben, der sich insbesondere durch eine verbesserte Schallabsorption auszeichnet.
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Dieses Problem wird gelöst durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, einen Radlauf mit einer Radlauf-Verkleidung zu versehen, die wenigstens abschnittsweise ein Verkleidungsmaterial aus einem Metallschaum oder Polymerschaum umfasst. Durch die Verwendung eines Verkleidungsmaterials aus einem Metallschaum oder Polymerschaum werden die akustischen Absorptionseigenschaften des Radlaufs erheblich verbessert. Die Verwendung eines Polymerschaums oder Metallschaums bewirkt eine erhöhte Steifigkeit der Radlauf-Verkleidung, wodurch deren erste Eigenfrequenz steifigkeitsbedingt auf einen Wert von mehr als 1 kHz erhöht werden kann. Da fahrbahn- oder/und reifenbedingte Schwingungen, die auf den Radlauf wirken, üblicherweise eine Frequenz von weniger als 500 Hz aufweisen, wird durch eine Erhöhung der Eigenfrequenz die Einkopplung derartiger Schwingungen in den Radlauf weitgehend oder sogar vollständig vermieden, so dass die Radlauf-Verkleidung des erfindungsgemäßen Radlaufs als akustischer Breitband-Schallabsorber wirken kann. Mittels des erfindungsgemäßen Radlaufs kann also eine stark verbesserte Luftschalldämpfung im Radlauf erzielt werden, da der erfindungsgemäße Radlauf-Verkleidung als Helmholtz-Resonator wirkt, der besonders gute akustische Absorptionseigenschaften aufweist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann auf einer Innenseite der Radlauf-Verkleidung, welche in einem am Kraftfahrzeug montierten Zustand einem Rad des Kraftfahrzeugs zugewandt ist, eine perforierte Beschichtung aus einem Kunststoff oder einem Metall oder einem Vlies angebracht sein. Eine derart perforierte Beschichtung bewirkt besonders gute akustische Eigenschaften der Radlauf-Verkleidung hinsichtlich der verstärkten Absorption von auf den Radlauf wirkenden Schall führt.
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In einer technisch besonders einfach und somit kostengünstig herstellbaren Ausführungsform kann der Metallschaum bzw. Polymerschaum der Radlauf-Verkleidung als offenporiger oder geschlossenporiger Schaum ausgebildet sein.
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Zur Reduzierung der Herstellungskosten der Radlauf-Verkleidung kann das Metall des Metallschaums vorzugsweise Aluminium, Stahl, Zink, Zinn oder Magnesium umfassen.
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Um das Gesamtgewicht des erfindungsgemäßen Radlaufs möglichst gering zu halten und somit die Herstellung des Radlaufs in Leichtbauweise zu unterstützen, kann das Radlauf-Rohbauteil wenigstens teilweise aus einem Metall oder einem faserverstärkten Kunststoff, insbesondere einem Kohlefaser-Verbundwerkstoff, oder einem Vlies hergestellt sein. Da ein derart ausgebildetes Radlauf-Rohbauteil ein besonders geringes Eigengewicht aufweist, kann auf diese Weise auch eine besonders hohe Eigenfrequenz des Radlaufs erreicht werden, was wiederum, wie bereits erläutert, besonders gute Schall-Absorptionseigenschaften des Radlaufs zur Folge hat.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Kraftfahrzeug mit einer Karosserie und mit wenigstens einem Radlauf mit ein oder mehreren der vorhergehend genannten Merkmale.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus der Zeichnung und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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In der 1 ist ein erfindungsgemäßer Radlauf grobschematisch dargestellt und mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Der Radlauf 1 weist ein Radlauf-Rohbauteil 2 auf. Der Radlauf 1 umfasst des Weiteren eine Radlauf-Verkleidung 3. Die Radlauf-Verkleidung 3 kann mittels eines Absorber-Elements 4 am Radlauf-Rohbauteil 2 befestigt sein. Das Absorber-Element 4 kann für Absorption von Reifen- oder/und Fahrbahngeräuschen ausgebildet sein, die auf die Radlauf-Verkleidung 3 wirken. Mittels des Absorber-Elements 4 wird verhindert, dass derartige Geräusche in Form von Vibrationen bzw. Schwingungen von der Radlauf-Verkleidung 3 in das Radlauf-Rohbauteil 2 eingekoppelt werden. Mittels des Absorber-Elements 4 können also Vibrationen bzw. Schwingungen stark gedämpft werden.
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Um die akustischen Eigenschaften des Radlaufs 1 hinsichtlich der Absorption von Schall, der insbesondere durch Reifen- oder Fahrbahngeräusche erzeugt wird, weiter zu verbessern, umfasst die Radlauf-Verkleidung 3 wenigstens abschnittsweise ein Verkleidungsmaterial aus einem Metallschaum oder einem Polymerschaum.
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Mittels einer derartigen Schaumbauweise kann die Steifigkeit der Radlauf-Verkleidung 3 stark verbessert werden, was zu einer Erhöhung der Eigenfrequenz der Radlauf-Verkleidung 3 führt. Mittels der erfindungsgemäßen Schaumbauweise kann die Eigenfrequenz der Radlauf-Verkleidung 3 auf einen Wert von über 1 kHz erhöht werden. Da die von Reifen des Kraftfahrzeugs bzw. von der vom Kraftfahrzeug befahrenen Fahrbahn erzeugten Geräusche in der Art von Vibrationen o. ä. üblicherweise eine Frequenz von maximal 500 Hz aufweisen, kann eine resonante Ankopplung der Radlauf-Verkleidung 3 aufgrund der deutlich höheren Eigenfrequenz weitgehend oder sogar vollständig vermieden werden. Dies führt zu einer sehr guten akustischen Dämpfung der reifen- bzw. fahrbahnbedingten Geräusche.
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Um die akustischen Absorptionseigenschaften des Radlaufs 1 weiter zu verbessern, kann auf einer Rad zugewandten Seite 5 des Radlaufs 1 auf der Radlauf-Verkleidung 3 eine perforierte Beschichtung 6 aus einem Kunststoff, einem Metall, oder einem Vlies angebracht sein. Die perforierte Beschichtung 6 sorgt dafür, dass die Radlauf-Verkleidung 3 die akustischen Eigenschaften eines sog. Helmholtz-Resonators aufweist, der besonders stark ausgeprägte akustische Schall-Absorptionseigenschaften aufweist. Mittels der perforierten Beschichtung kann zudem die Steifigkeit der Radlauf-Verkleidung 3 weiter erhöht werden, was wiederum zu einer zusätzlichen Erhöhung der Eigenfrequenz der Radlauf-Verkleidung 3 führen kann.
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Das Metall des Metallschaums kann Aluminium, Stahl, Zink, Zinn oder Magnesium umfassen. Das Radlauf-Rohbauteil 2 kann wenigstens teilweise aus einem Metall oder, alternativ dazu, einem faserverstärktem Kunststoff, insbesondere einem Kohlefaser-Verbundwerkstoff, hergestellt sein. In einer weiteren Variante kann das Radlauf-Rohbauteil 2 auch aus einem Vlies hergestellt sein.
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Der Metallschaum bzw. Polymerschaum der Radlauf-Verkleidung 3 kann als offenporiger oder, alternativ dazu, geschlossenporiger Schaum ausgebildet sein. Insbesondere mittels einer offenporigen Ausbildung des Metallschaums kann eine besonders breitbandige Schallabsorption im Radlauf 1 erzielt werden. Demgegenüber kann mit einem geschlossenporigen Metallschaum eine besonders hohe Steifigkeit der Radlauf-Verkleidung 3 erzielt werden.
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Der Radlauf 1 kann in einem eine Karosserie aufweisenden Kraftfahrzeug verwendet werden. Mittels einer derartigen Verwendung des erfindungsgemäßen Radlaufs 1 kann die Übertragung von unerwünschten Geräuschen, die beispielsweise von den Reifen des Kraftfahrzeugs oder von der vom Kraftfahrzeug befahrenen Fahrbahn erzeugt werden können, besonders gut absorbiert werden, was sich positiv auf den Fahrkomfort der Insassen im Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs auswirken kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4443678 C2 [0003]
- DE 10060540 A1 [0004]
- DE 3539146 A1 [0005]
- DE 102009007268 A1 [0006]