DE102012022629A1

DE102012022629A1 - Verfahren zur Leitung eines Kraftfahrzeuges beim Anfahren an eine Straßenmautstation und ein elektronisches Gerät für ein Kraftfahrzeug zur Leitung des Kraftfahrzeuges beim Anfahren an eine Straßenmautstation sowie ein Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE102012022629A1
Application number: DE102012022629A
Authority: DE
Inventors: Klaus Hermann; Tianyi WANG; Gregor Zetsche
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2012-11-20
Filing date: 2012-11-20
Publication date: 2013-06-06

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Leitung eines Kraftfahrzeuges (23) beim Anfahren an eine Straßenmautstation, bei welcher mehrere Fahrspuren (3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19) in gleicher Richtung durchfahren werden. Bei dem Verfahren, bei welchem das Kraftfahrzeug (23) schnellstmöglich durch die Straßenmautstation geleitet wird, wird eine abfertigungsrelevante Fahrspur (3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19) automatisiert ausgewählt und anschließend das Kraftfahrzeug (23) zu der ausgewählten Fahrspur (3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19) geführt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Leitung eines Kraftfahrzeuges beim Anfahren an eine Straßenmautstation, bei welcher mehrere Fahrspuren in gleicher Richtung durchfahren werden, ein elektronisches Gerät für ein Kraftfahrzeug zur Leitung des Kraftfahrzeuges beim Anfahren an eine Straßenmautstation sowie ein Kraftfahrzeug.
In vielen Ländern ist die Benutzung von Straßenmautstationen auf Autobahnen notwendig. Bei der Einfahrt und der Ausfahrt zu solchen Straßenmautstationen verbreitern sich die Straßen in mehrere nebeneinander verlaufende Fahrspuren, die alle in die gleiche Richtung durchfahren werden. Der an die Straßenmautstation einfahrende Fahrer eines Kraftfahrzeuges wird dabei möglicherweise versuchen herauszufinden, an welcher Fahrspur er am schnellsten die Straßenmautstation passieren kann. Zusätzlich muss er sich auf die Anzeige an den einzelnen Fahrspuren konzentrieren, die beispielsweise angeben, bei welcher Fahrspur in bar oder elektronisch bezahlt werden kann. Dies kann gegebenenfalls zu einer Überforderung des Fahrers und damit zu einer Verringerung einer Verkehrssicherheit an der Straßenmautstation führen.
Aus der WO 2012/089282 A1 sind eine Navigationsmethode und ein Navigationssystem bekannt, bei welchen ein Fahrzeug zwischen verschiedenen Fahrspuren einer Straße navigiert wird, um schnellstmöglich zum Zielort zu gelangen. Dabei wird die jeweilige Verkehrsgeschwindigkeit auf der jeweiligen Fahrspur bestimmt und an einen Nutzer des Navigationssystems eine Instruktion zur Auswahl der Spur und zum Wechsel der Spur ausgegeben.
Aus der DE 10 2005 025 293 A1 ist eine Anordnung zur Leitung von Fahrzeugen auf einer Straße mit mehreren Fahrspuren bekannt, wobei ein Teil der Fahrspuren in eine vorgegebene Fahrtrichtung genutzt werden. Der andere Teil der Fahrspuren, die in eine entgegen gesetzte Fahrtrichtung durchfahren werden, sind dabei durch Mittelleitplanken baulich voneinander getrennt. Die Mittelleitplanken weisen Trennmittel auf, die schwenkbar ausgebildet sind und in Richtung einer Fahrspur verstellt werden können, so dass eine Fahrspur gesperrt und der Verkehr auf andere Fahrspuren umgeleitet werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und ein elektronisches Gerät anzugeben, bei welchem das Fahrzeug möglichst schnell durch die Straßenmautstation geleitet wird.
Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Die Aufgabe ist mit einem Verfahren zur Leitung eines Kraftfahrzeuges beim Anfahren an eine Straßenmautstation dadurch gelöst, dass eine abfertigungsrelevante Fahrspur automatisiert ausgewählt wird und anschließend das Kraftfahrzeug zu der ausgewählten Fahrspur geführt wird. Durch die automatisierte Auswahl und gleichzeitige Zielführung des Kraftfahrzeuges zu der Fahrspur, wo die schnellste Abfertigung zu erwarten ist, wird der Fahrer des Kraftfahrzeuges stressfrei und ohne Ablenkung vom Verkehrsgeschehen durch die Straßenmautstation geleitet.
Insbesondere kommuniziert das Kraftfahrzeug bei der automatisierten Auswahl der Fahrspur mit der Straßenmautstation, wobei das Kraftfahrzeug von der Straßenmautstation übertragene Informationen, insbesondere Informationen zur Auswahl einer Fahrspur, auswertet. Durch die von der Straßenmautstation übertragenen Informationen über den Zustand der einzelnen Abfertigungsspuren wird ein sehr schneller Überblick über die aktuelle Situation an der Straßenmautstation erhalten, ohne dass eine zusätzliche Aufmerksamkeit des Fahrers des Kraftfahrzeuges für die Straßenmautstation notwendig ist, was ihn von dem eigentlichen Straßenverkehr ablenken würde.
In einer Ausgestaltung überträgt die Straßenmautstation Informationen über temporär geöffnete und geschlossene Fahrspuren. Dies ist insbesondere immer dann von Vorteil, wenn nicht immer alle Fahrspuren der Straßenmautstation zur Abfertigung der Kraftfahrzeuge zur Verfügung stehen. Aufgrund dieser Information können die geöffneten Fahrspuren gezielt angefahren werden.
In einer Variante übermittelt die Straßenmautstation zur automatisierten Auswahl der Fahrspur eine Information über die Art des Bezahlsystems in der jeweiligen Fahrspur. Auch diese Information trägt dazu bei, eine für den Fahrer des Kraftfahrzeuges geeignete Auswahl der Fahrspur zu treffen, da der Fahrer, insbesondere mittels einer Bedienereingabe, dem Kraftfahrzeug bekannt geben kann, ob er elektronisch oder in bar zahlen möchte. In Abhängigkeit der Information über die Art des Bezahlsystems in der jeweiligen Fahrspur und der Bedienereingabe kann vorteilhaft die Fahrspur ausgewählt werden, insbesondere vorteilhaft automatisiert.
Insbesondere wird zur automatisierten Auswahl der Fahrspur ein aktuelles Verkehrsaufkommen in den mehreren Fahrspuren bestimmt. Dies ist insbesondere für eine sicherheitsrelevante Einordnung des Kraftfahrzeuges in die automatisiert ausgewählte Fahrspur und für die notwendige Zielführung von besonderer Bedeutung, um Unfälle zu vermeiden.
Insbesondere wird das aktuelle Verkehrsaufkommen in der jeweiligen Fahrspur durch einen Informationsaustausch zwischen dem, in eine Fahrspur zu leitenden Kraftfahrzeug und den, sich bereits in den einzelnen Fahrspuren der Straßenmautstation befindlichen Kraftfahrzeugen bestimmt. Somit kann sicher festgestellt werden, wie viele Kraftfahrzeuge sich bereits in einer Fahrspur befinden, um daraus Rückschlüsse ziehen zu können, in welcher Fahrspur die Straßenmautstation am schnellsten zu passieren ist.
Eine Weiterbildung der Erfindung betrifft ein elektronisches Gerät für ein Kraftfahrzeug zur Leitung des Kraftfahrzeuges beim Anfahren an eine Straßenmautstation, welche mehrere Fahrspuren umfasst. Bei einem Kraftfahrzeug, welches die Straßenmautstation sehr schnell passieren kann, weist das elektronische Gerät eine Einheit zur Auswahl einer abfertigungsrelevanten Fahrspur auf, welche mit einer Einheit zur Zielführung des Kraftfahrzeuges zu der abfertigungsrelevanten Fahrspur der Straßenmautstation kommunikationstechnisch verbunden ist. Mit Hilfe dieser Ausstattung wird das Kraftfahrzeug schnell und sicher automatisch durch die Straßenmautstation geleitet. Eine zusätzliche Aufmerksamkeit des Fahrers zur Überwachung der einzelnen Fahrspuren der Straßenmautstation ist somit nur noch bedingt notwendig, so dass sich der Fahrer auf den ihn umgebenden Verkehr konzentrieren kann. Aufgrund der Kommunikation des anfahrenden Kraftfahrzeuges mit der Straßenmautstation kann die abfertigungsrelevante Fahrspur bereits ausgewählt werden, wenn der Fahrer sich noch in einer vorgegebenen Entfernung von der Straßenmautstation befindet, wo er noch keinen Sichtkontakt zur Mautstation hat. Das Gerät ist insbesondere eingereichtet, ausgelegt, konstruiert und/oder ausgerüstet mit einer Software zum Durchführen eines vorab beschriebenen Verfahrens. Insofern ergeben sich im Übrigen die vorab beschriebenen Vorteile.
Insbesondere weist die Einheit zur Auswahl einer abfertigungsrelevanten Fahrspur einen Empfänger zum Empfang von, von der Straßenmautstation gesendeten Informationen auf, welcher mit einer Einheit zur Bestimmung der abfertigungsrelevanten Fahrspur aus den, von der Straßenmautstation gesendeten Informationen verbunden ist. Durch die leistungsfähige Einheit zur Bestimmung der abfertigungsrelevanten Fahrspur werden die von der Straßenmautstation empfangenen Informationen verarbeitet, weshalb eine abfertigungsrelevante Fahrspur sehr schnell ausgewählt und somit bereitgestellt gestellt werden kann. Bei den Informationen handelt es sich insbesondere um Informationen über eine Art eines Bezahlsystems in der jeweiligen Fahrspur und/oder Informationen zur Auswahl einer Fahrspur und/oder Informationen über temporär geöffnete und geschlossene Fahrspuren.
In einer Ausgestaltung weist die Einheit zur Zielführung des Kraftfahrzeuges zu der abfertigungsrelevanten Fahrspur der Straßenmautstation eine Empfangseinheit zur Aufnahme der Information über die abfertigungsrelevante Fahrspur und eine, digitale Karten enthaltene Speichereinheit auf, wobei die Empfangseinheit und die Speichereinheit mit einer Einheit zur Ermittlung der Zielführung der abfertigungsrelevanten Fahrspur verbunden sind, welche an eine Ausgabeeinheit zur Ausgabe der Zielführungsinformation an einen Fahrer führt. Aufgrund der schnellen Ermittlung der anzufahrenden Fahrspur kann die ebenfalls sehr schnell arbeitende Zielführung den Fahrer gezielt zu der Fahrspur der Straßenmautstation leiten, wobei der Fahrer sich voll auf das Verkehrsaufkommen konzentrieren kann.
In einer weiteren Ausführungsform ist die Einheit zur Zielführung des Kraftfahrzeuges zu der abfertigungsrelevanten Fahrspur mit wenigstens einem, fest am Kraftfahrzeug angebrachten Sensor zur Überwachung der Kraftfahrzeugumgebung verbunden. Mittels dieses Sensors kann das Verkehrsaufkommen in der Kraftfahrzeugumgebung genau bestimmt werden und somit der sicherste Weg des Kraftfahrzeuges zu der abfertigungsrelevanten Fahrspur bestimmt werden, ohne dass es zu Kollisionen mit anderen Kraftfahrzeugen kommt.
Eine weitere Weiterbildung der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem elektronischen Gerät, welches nach wenigstens einem der Merkmale dieser Schutzrechtsanmeldung zur Leitung des Kraftfahrzeuges beim Anfahren an eine Straßenmautstation ausgebildet ist.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale können für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung bilden, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Es zeigen:
1 schematische Darstellung einer Straßenmautstation;
2 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Gerätes zur Leitung eines Kraftfahrzeuges beim Anfahren einer Straßenmautstation; und
3 schematische Darstellung eines Kraftfahrzeuges mit Sensoren.
1 zeigt eine Draufsicht auf eine Straßenmautstation 1 mit der elektronischen Einheit 35, wie sie an vielen Autobahnen in verschiedenen Ländern ausgebildet ist. Die Straßenmautstation 1 erstreckt sich dabei über eine Vielzahl von Fahrspuren 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, welche aus einer Autobahn 21 heraus verbreitert werden, und die alle in eine Fahrtrichtung, wie sie durch einen Pfeil P angegeben ist, durchfahren werden. Über den einzelnen Fahrspuren 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19 sind Anzeigen 25, 27, 29, 31, 33 zur Information des Fahrers angeordnet. So ist über der Fahrspur 15 eine Anzeige 25, über der Fahrspur 17 eine Anzeige 27 und über der Fahrspur 19 eine Anzeige 29 installiert, wobei die drei Anzeigen 25, 27, 29 zu erkennen geben, dass es sich bei den drei Fahrspuren 15, 17, 19 um Fahrspuren handelt, wo mit elektronischen Mitteln gezahlt werden kann. Über der Fahrspur 3 und 5 ist jeweils eine Ampel 31 bzw. 33 beleuchtet, welche den Kraftfahrzeugführer darüber informiert, dass diese Fahrspuren im Moment gesperrt sind und nicht abgefertigt werden. Weiterhin ist schematisch dargestellt, dass sich an den einzelnen Fahrspuren 7, 11, 13, 15, 17 bereits weitere Kraftfahrzeuge 71 zur Begleichung der Autobahnmaut eingeordnet haben.
Einer solche Straßenmauteinrichtung 1 nähert sich nun auf der Autobahn 21 ein Kraftfahrzeug 23, welches auswählen muss, in welche Fahrspur 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19 es sich einordnen soll. Das ankommende Kraftfahrzeug 23 weist dabei ein elektronisches Gerät 41 auf, wie es in 2 dargestellt ist. Das elektronische Gerät 41 umfasst zum einen eine Einheit 43 zur Auswahl einer abfertigungsrelevanten Fahrspur, welche mit einer Einheit 45 zur Zielführung des Kraftfahrzeuges 23 zu der abfertigungsrelevanten Fahrspur der Straßenmautstation 1 verbunden ist. Die Einheit 43 zur Auswahl einer abfertigungsrelevanten Fahrspur umfasst eine Recheneinheit 49, welche mit einem Empfänger 47 und einem Sender 51 verbunden ist. Mittels des Empfängers 47 werden Informationen empfangen, welche drahtlos von einer elektronischen Einheit 35 der Straßenmautstation 1 ausgesendet werden.
Dazu umfasst die elektronische Einheit 35 der Straßenmautstation 1 einen Rechner 37, welcher die Informationen über die Fahrspuren 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19 enthält. Somit ist in diesem Rechner 37 gespeichert, dass die Fahrspuren 15, 17, 19 nur für elektronische Bezahlung geeignet sind, während die Fahrspuren 3, 5, 7, 9, 11, 13 für eine Barzahlung ausgerüstet sind. Gleichzeitig ist gekennzeichnet, dass die Fahrspuren 3 und 5 derzeitig für eine Abfertigung der Kraftfahrzeuge gesperrt sind. Diese Informationen werden von dem Rechner 37 an einen Sender 39 weitergeleitet, welcher diese Informationen ausstrahlt und die von dem ankommenden Kraftfahrzeug 23 mittels des elektronischen Gerätes 41 empfangen und ausgewertet werden.
Die Einheit 43 zur Auswahl der abfertigungsrelevanten Fahrspur des elektronischen Gerätes 31 wertet diese Informationen in der Recheneinheit 49 aus und gibt sie über den Sender 51 an den Empfänger 53 der Einheit 45 zur Zielführung des Kraftfahrzeuges zu der abfertigungsrelevanten Fahrspur aus. Die Einheit 45 zur Zielführung des Kraftfahrzeuges weist einen leistungsfähigen Prozessor 55 auf, welcher mit einem Speicher 57 verbunden ist, in welchem digitale Karten abspeichert sind. Darüber hinaus umfasst die Einheit 45 zur Zielführung eine Ausgabeeinheit 59, beispielsweise in Form einer Anzeige und/oder eines Lautsprechers sowie eine Tastatur 61 als Eingabeeinheit. Die Ausgabeeinheit 59 und die Tastatur 61 werden von dem Fahrer des Kraftfahrzeuges oder dem Beifahrer genutzt, um dem elektronischen Gerät 41 Informationen einzugeben bzw. abzurufen.
Mit Hilfe des Kartenmaterials, welches in dem Speicher 57 abgespeichert ist, und der Information über die ausgewählte Fahrspur bestimmt der Prozessor 55 eine Zielführung, um das Kraftfahrzeug kollisionsfrei zu der ausgewählten abfertigungsrelevanten Fahrspur 7, 9, 11, 13 zu leiten. Da der Fahrer mittels der Tastatur 61 eingegeben hat, dass er bar bezahlen möchte, entfällt bei der Auswahl der abfertigungsrelevanten Fahrspur die Berücksichtigung der Fahrspuren 15, 17, 19.
Bei der Zielführung berücksichtigt die Einheit 45 zur Zielführung auch Informationen über die Kraftfahrzeugumgebung. Zu diesem Zweck ist die Einheit 45 zur Zielführung des Kraftfahrzeuges 23 über ein Interface 63 mit Sensoren 65 und 67 verbunden (siehe 3), die im Kraftfahrzeug 23 fest angeordnet sind und welche einen Überblick über die Kraftfahrzeugumgebung und das, das Kraftfahrzeug umgebende Verkehrsaufkommen geben. Bei diesen Sensoren 65, 67 kann es sich um Radarsensoren, Kameras, Laser, Ultraschallsensoren oder ähnliches handeln. Mittels dieser Sensoren 65, 67 wird eine Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation ermöglicht, um Informationen über das aktuelle Verkehrsaufkommen in der Fahrspur der Straßenmautstation zu erhalten. Neben der Umfelderfassung können gleichzeitig auch Kollisionswarnungen an den Fahrer ausgegeben werden, wobei ein, an sich im Kraftfahrzeug vorhandener Spurwechselassistent 69 ebenfalls zum Einsatz kommt.
Bei der Einheit 45 zur Zielführung kann es sich vorzugsweise um eine Navigationsvorrichtung handeln. Die Erfindung ist allerdings nicht auf Navigationsvorrichtungen beschränkt, sondern kann auch eine andere Computereinheit, wie beispielsweise ein Portable Personal Computer (PC), ein Mobiltelefon oder ein Portable Digital Assistent (PDA) sein, welche die Routenplanungs- und die Navigationssoftware umfassen.
Neben den Sensoren 65, 67, 69 kann auch eine Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation und/oder eine Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation genutzt werden. Bei einer Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation werden Informationen und Daten zwischen den Kraftfahrzeugen mit dem Hintergrund ausgetauscht, dem Fahrer des Kraftfahrzeuges frühzeitig kritische und gefährliche Situationen zu melden. Bei einer Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation werden die Informationen nicht nur zwischen den Kraftfahrzeugen ausgetauscht, sondern gleichzeitig an die Verkehrsinfrastruktur, die an den Straßen installiert ist, geleitet und von dieser ausgewertet. Zu diesem Zweck sind am Straßenrand Baken aufgestellt, welche die Informationen von anderen Fahrzeugteilnehmern aufnehmen und diese an andere Verkehrsteilnehmer weiter senden, die außer Sichtweite zu diesen Kraftfahrzeugen sind. Dabei werden Informationen von Ampeln und Hinweistafeln genauso berücksichtigt, wie Informationen von Autos oder Verkehrsleitzentralen. Mittels der beschriebenen Sensoren bzw. Kommunikationsmittel können andere Kraftfahrzeuge detektiert werden, welche sich den verschiedenen Fahrspuren 9, 11, 13, 15, 17, 19 der Straßenmautstation 1 annähern. Der Verkehrsfluss für die verschiedenen Fahrspuren 9, 11, 13, 15, 17, 19 wird vorausbestimmt. Daraus resultierend wird dem Fahrer ein Hinweis gegeben, welche Fahrspur 9, 11, 13, 15, 17, 19 unter Berücksichtigung der Sicherheitsaspekte anfahren werden soll. Die genannten Sensoren 65, 67, 69 bzw. die Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation und Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation ermöglichen einen sicheren Wechsel der Fahrspur.
Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
Bezugszeichenliste

1: Straßenmautstation
3: Fahrspur
5: Fahrspur
7: Fahrspur
9: Fahrspur
11: Fahrspur
13: Fahrspur
15: Fahrspur
17: Fahrspur
19: Fahrspur
21: Autobahn
23: Kraftfahrzeug
25: Anzeige
27: Anzeige
29: Anzeige
31: Ampel
33: Ampel
35: elektronische Einheit
37: Rechner
39: Sender
41: elektronisches Gerät
43: Einheit zur Auswahl einer abfertigungsrelevanten Fahrspur
45: Einheit zur Zielführung des Kraftfahrzeuges
47: Empfänger
49: Recheneinheit
51: Sender
53: Empfänger
55: Prozessor
57: Speichereinheit
59: Ausgabeeinheit
61: Tastatur
63: Interface
65: Sensor
67: Sensor
69: Spurwechselassistent
71: weitere Kraftfahrzeuge

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

WO 2012/089282 A1 [0003]
DE 102005025293 A1 [0004]

Claims

Verfahren zur Leitung eines Kraftfahrzeuges (23) beim Anfahren an eine Straßenmautstation, bei welcher mehrere Fahrspuren (3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19) in gleicher Richtung durchfahren werden, dadurch gekennzeichnet, dass eine abfertigungsrelevante Fahrspur (3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19) automatisiert ausgewählt wird und anschließend das Kraftfahrzeug (23) zu der ausgewählten Fahrspur (3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19) geführt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftfahrzeug (23) zur automatisierten Auswahl der Fahrspur (3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19) mit der Straßenmautstation (1) kommuniziert, wobei das Kraftfahrzeug (23) von der Straßenmautstation (1) übertragene Informationen zur Auswahl einer Fahrspur (3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19) auswertet.
Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Straßenmautstation (1) Informationen über temporär geöffnete und geschlossene Fahrspuren (3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19) überträgt.
Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur automatisierten Auswahl der Fahrspur (3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19) die Straßenmautstation (1) Informationen über eine Art eines Bezahlsystems in der jeweiligen Fahrspur (3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19) übermittelt.
Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur automatisierten Auswahl der Fahrspur (3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19) ein aktuelles Verkehrsaufkommen in den mehreren Fahrspuren (3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19) bestimmt wird.
Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das aktuelle Verkehrsaufkommen in der jeweiligen Fahrspur (3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19) durch einen Informationsaustausch zwischen dem, in eine Fahrspur (3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19) zu leitenden Kraftfahrzeug (23) und den, sich bereits in den einzelnen Fahrspuren (3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19) der Straßenmautstation (1) befindlichen Kraftfahrzeugen (71) bestimmt wird.
Elektronischen Gerät für ein Kraftfahrzeug zur Leitung des Kraftfahrzeuges beim Anfahren an eine Straßenmautstation, welche mehrere Fahrspuren (3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das elektronische Gerät (41) eine Einheit (43) zur Auswahl einer abfertigungsrelevanten Fahrspur aufweist, welche mit einer Einheit (45) zur Zielführung des Fahrzeuges (23) zu der abfertigungsrelevanten Fahrspur (3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19) der Straßenmautstation (1) verbunden ist.
Elektronisches Gerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einheit (43) zur Auswahl einer abfertigungsrelevanten Fahrspur einen Empfänger (47) zum Empfang von, von der Straßenmautstation (1) ausgegebene Informationen aufweist, welcher mit einer Einheit (49) zur Bestimmung der abfertigungsrelevanten Fahrspur in Abhängigkeit der von der Straßenmautstation (1) gesendeten Informationen verbunden ist.
Elektronisches Gerät nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einheit (45) zur Zielführung des Fahrzeuges (23) zu der abfertigungsrelevanten Fahrspur der Straßenmautstation (1) eine Empfangseinheit (53) zur Aufnahme von Information über die abfertigungsrelevante Fahrspur und eine digitale Karten enthaltene Speichereinheit (57) aufweist, wobei die Empfangseinheit (53) und die Speichereinheit (57) mit einer Einheit (55) zur Ermittlung der Zielführung zur abfertigungsrelevanten Fahrspur verbunden sind, welche an eine Ausgabeeinheit (59) zur Ausgabe der Zielführungsinformation an einen Fahrer führt.
Kraftfahrzeug (23) mit einem elektronischen Gerät (41), dadurch gekennzeichnet, dass das elektronische Gerät (41) zur Leitung des Fahrzeuges (23) beim Anfahren an eine Straßenmautstation (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 9 ausgebildet ist.